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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Wahlstatt sich der Thränen nicht hat erwehren können, und frey bekannt hat: Cor validissimum periisse, oder, wie andere die Worte desselben ausdrucken: Probissimum Cor, quod in mundo est, hic jacet. d. i. Das allertapferste und allerbeste Hertz in der Welt ist umgekommen) nach dem Zeugnüß der Geschicht-Schreiber derselbigen Zeiten, nachmals meistentheils auf eine sehr bedenckliche Art ihr Leben geendet haben. Sein entseelter Leichnam ist, nachdem er eine Zeitlang in dem Closter Rosenthal, ohnweit Worms, beygesetzt gewesen, im Jahr 1309 von dem damaligen Kayser Henrich VII nach Speyer, als dem damals gewöhnlichen Begräbnüß-Ort der Teutschen Kayser, gebracht, und mit allen üblichen Ceremonien und gehörigem Ehren-Bezeugungen, in Beyseyn dieses Kaysers und seiner Gemahlin, wie auch der hinterlassenen Wittwen des Adolphs, beerdiget, und sein im Leben gewesener Todt-Feind, Kayser Albrecht, so bald eben denselben, oder, wie andere berichten, den folgenden Tag neben ihn geleget worden. Auch ist in der Gegend, wo die vorgemeldte Schlacht vorgegangen, und Adolph sein Leben eingebüsset, ein steinernes Denckmal aufgerichtet, und an demselben durch einige eingegrabene Worte sein daselbst geschehener Todes-Fall, den Nachlebenden zur Nachricht, angezeiget worden. Das Denckmal selbst, welches das

Wahlstatt sich der Thränen nicht hat erwehren können, und frey bekannt hat: Cor validissimum periisse, oder, wie andere die Worte desselben ausdrucken: Probissimum Cor, quod in mundo est, hic jacet. d. i. Das allertapferste und allerbeste Hertz in der Welt ist umgekommen) nach dem Zeugnüß der Geschicht-Schreiber derselbigen Zeiten, nachmals meistentheils auf eine sehr bedenckliche Art ihr Leben geendet haben. Sein entseelter Leichnam ist, nachdem er eine Zeitlang in dem Closter Rosenthal, ohnweit Worms, beygesetzt gewesen, im Jahr 1309 von dem damaligen Kayser Henrich VII nach Speyer, als dem damals gewöhnlichen Begräbnüß-Ort der Teutschen Kayser, gebracht, und mit allen üblichen Ceremonien und gehörigem Ehren-Bezeugungen, in Beyseyn dieses Kaysers und seiner Gemahlin, wie auch der hinterlassenen Wittwen des Adolphs, beerdiget, und sein im Leben gewesener Todt-Feind, Kayser Albrecht, so bald eben denselben, oder, wie andere berichten, den folgenden Tag neben ihn geleget worden. Auch ist in der Gegend, wo die vorgemeldte Schlacht vorgegangen, und Adolph sein Leben eingebüsset, ein steinernes Denckmal aufgerichtet, und an demselben durch einige eingegrabene Worte sein daselbst geschehener Todes-Fall, den Nachlebenden zur Nachricht, angezeiget worden. Das Denckmal selbst, welches das

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[178/0214] Wahlstatt sich der Thränen nicht hat erwehren können, und frey bekannt hat: Cor validissimum periisse, oder, wie andere die Worte desselben ausdrucken: Probissimum Cor, quod in mundo est, hic jacet. d. i. Das allertapferste und allerbeste Hertz in der Welt ist umgekommen) nach dem Zeugnüß der Geschicht-Schreiber derselbigen Zeiten, nachmals meistentheils auf eine sehr bedenckliche Art ihr Leben geendet haben. Sein entseelter Leichnam ist, nachdem er eine Zeitlang in dem Closter Rosenthal, ohnweit Worms, beygesetzt gewesen, im Jahr 1309 von dem damaligen Kayser Henrich VII nach Speyer, als dem damals gewöhnlichen Begräbnüß-Ort der Teutschen Kayser, gebracht, und mit allen üblichen Ceremonien und gehörigem Ehren-Bezeugungen, in Beyseyn dieses Kaysers und seiner Gemahlin, wie auch der hinterlassenen Wittwen des Adolphs, beerdiget, und sein im Leben gewesener Todt-Feind, Kayser Albrecht, so bald eben denselben, oder, wie andere berichten, den folgenden Tag neben ihn geleget worden. Auch ist in der Gegend, wo die vorgemeldte Schlacht vorgegangen, und Adolph sein Leben eingebüsset, ein steinernes Denckmal aufgerichtet, und an demselben durch einige eingegrabene Worte sein daselbst geschehener Todes-Fall, den Nachlebenden zur Nachricht, angezeiget worden. Das Denckmal selbst, welches das

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/214>, abgerufen am 29.03.2024.