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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Wißbadische Stein des Vari ist von weisser, der Braunheimische aber, laut des Winckelmanns Bericht l. c. von rother Farbe gewesen. Der erste Anstand hat so viel nicht zu sagen. Denn man kan gar leicht unsere Wißbadische nach Braunheim versetzte Steine mit andern Römischen Steinen, die man würcklich daselbst gefunden, und welche ll. cc. auch benennet werden, vermenget, und mit der Zeit davor gehalten haben, sie seyen sämmtlich daselbst gefunden worden. Der zweyte Anstand hat noch weniger zu bedeuten. Denn man weiß gar wohl, daß die Worte auf dergleichen alten Stein-Aufschriften öfters sehr abgekürtzet sind, und daher von einigen Lesern so, von andern anderst gelesen und verstanden werden. Und der Haupt-Inhalt auf den beyderseitigen Steinen ist gleichwohl völlig einerley. Allein der dritte Anstand ist von Wichtigkeit. Und wenn die zwey übrige Braunheimische Steine (welche ll. cc. nicht umständlich beschrieben, und auch dermalen nebst dem ersten, in Braunheim selbst nicht mehr vorhanden sind) ebenfalls, der äusseren Beschaffenheit nach, von unseren Wißbadischen Steinen unterschieden sind, oder sonst keine Irrung in Beschreibung derselben vorgegangen ist, so sind sie würcklich nicht einerley, sondern zweyerley Steine gewesen. Hat aber dieses seine Richtigkeit, so kan auch keiner von diesen Steinen ein eigentlicher

Wißbadische Stein des Vari ist von weisser, der Braunheimische aber, laut des Winckelmanns Bericht l. c. von rother Farbe gewesen. Der erste Anstand hat so viel nicht zu sagen. Denn man kan gar leicht unsere Wißbadische nach Braunheim versetzte Steine mit andern Römischen Steinen, die man würcklich daselbst gefunden, und welche ll. cc. auch benennet werden, vermenget, und mit der Zeit davor gehalten haben, sie seyen sämmtlich daselbst gefunden worden. Der zweyte Anstand hat noch weniger zu bedeuten. Denn man weiß gar wohl, daß die Worte auf dergleichen alten Stein-Aufschriften öfters sehr abgekürtzet sind, und daher von einigen Lesern so, von andern anderst gelesen und verstanden werden. Und der Haupt-Inhalt auf den beyderseitigen Steinen ist gleichwohl völlig einerley. Allein der dritte Anstand ist von Wichtigkeit. Und wenn die zwey übrige Braunheimische Steine (welche ll. cc. nicht umständlich beschrieben, und auch dermalen nebst dem ersten, in Braunheim selbst nicht mehr vorhanden sind) ebenfalls, der äusseren Beschaffenheit nach, von unseren Wißbadischen Steinen unterschieden sind, oder sonst keine Irrung in Beschreibung derselben vorgegangen ist, so sind sie würcklich nicht einerley, sondern zweyerley Steine gewesen. Hat aber dieses seine Richtigkeit, so kan auch keiner von diesen Steinen ein eigentlicher

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[105/0141] Wißbadische Stein des Vari ist von weisser, der Braunheimische aber, laut des Winckelmanns Bericht l. c. von rother Farbe gewesen. Der erste Anstand hat so viel nicht zu sagen. Denn man kan gar leicht unsere Wißbadische nach Braunheim versetzte Steine mit andern Römischen Steinen, die man würcklich daselbst gefunden, und welche ll. cc. auch benennet werden, vermenget, und mit der Zeit davor gehalten haben, sie seyen sämmtlich daselbst gefunden worden. Der zweyte Anstand hat noch weniger zu bedeuten. Denn man weiß gar wohl, daß die Worte auf dergleichen alten Stein-Aufschriften öfters sehr abgekürtzet sind, und daher von einigen Lesern so, von andern anderst gelesen und verstanden werden. Und der Haupt-Inhalt auf den beyderseitigen Steinen ist gleichwohl völlig einerley. Allein der dritte Anstand ist von Wichtigkeit. Und wenn die zwey übrige Braunheimische Steine (welche ll. cc. nicht umständlich beschrieben, und auch dermalen nebst dem ersten, in Braunheim selbst nicht mehr vorhanden sind) ebenfalls, der äusseren Beschaffenheit nach, von unseren Wißbadischen Steinen unterschieden sind, oder sonst keine Irrung in Beschreibung derselben vorgegangen ist, so sind sie würcklich nicht einerley, sondern zweyerley Steine gewesen. Hat aber dieses seine Richtigkeit, so kan auch keiner von diesen Steinen ein eigentlicher

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/141>, abgerufen am 24.04.2024.