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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Claudio Pompejano der Lampridius, Gallicanus und Spartianus viele Nachricht ertheilen) gewaltsamer weise um das Leben gekommen war etc. Weil übrigens aus den schon gemeldten Jahr-Verzeichnüssen der ehemaligen Römischen Bürgermeister erhellet, daß der Kayser Antoninus Bassianus Caracalla, und der Coelius Balbinus (welche in unserer Aufschrift benennet sind) in dem Jahr Christi 213. das Bürgermeister-Amt in Rom, jener zum vierdten- und dieser zum zweyten-mal, verwaltet haben, so kan man fast gantz deutlich das Jahr benennen, in welchem dieser Stein in Wißbaden ist errichtet worden, nemlich in dem gemeldten 213. Jahre. Und also lässet sich auch daraus gar deutlich abnehmen, daß die Römer annoch um dieselbe Zeit Wißbaden im Besitz gehabt haben.

3. Auf einem Säul-Stein hat gestanden:

I. O. M. I. R.
AEL. CRE.
SIMVS. SE.
DA. TIAB.
ASINA.
V. S. L. L. M.

Das ist: Dem vortreflichsten und grössesten Gott Jupiter und der Königin Juno zu Ehren! der Aelius Cresimus Seda Tiab Asina hat, oder (wenn es mehr als ein

Claudio Pompejano der Lampridius, Gallicanus und Spartianus viele Nachricht ertheilen) gewaltsamer weise um das Leben gekommen war etc. Weil übrigens aus den schon gemeldten Jahr-Verzeichnüssen der ehemaligen Römischen Bürgermeister erhellet, daß der Kayser Antoninus Bassianus Caracalla, und der Coelius Balbinus (welche in unserer Aufschrift benennet sind) in dem Jahr Christi 213. das Bürgermeister-Amt in Rom, jener zum vierdten- und dieser zum zweyten-mal, verwaltet haben, so kan man fast gantz deutlich das Jahr benennen, in welchem dieser Stein in Wißbaden ist errichtet worden, nemlich in dem gemeldten 213. Jahre. Und also lässet sich auch daraus gar deutlich abnehmen, daß die Römer annoch um dieselbe Zeit Wißbaden im Besitz gehabt haben.

3. Auf einem Säul-Stein hat gestanden:

I. O. M. I. R.
AEL. CRE.
SIMVS. SE.
DA. TIAB.
ASINA.
V. S. L. L. M.

Das ist: Dem vortreflichsten und grössesten Gott Jupiter und der Königin Juno zu Ehren! der Aelius Cresimus Seda Tiab Asina hat, oder (wenn es mehr als ein

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Claudio Pompejano der Lampridius, Gallicanus und Spartianus viele Nachricht ertheilen) gewaltsamer weise um das Leben gekommen war etc. Weil übrigens aus den schon gemeldten Jahr-Verzeichnüssen der ehemaligen Römischen Bürgermeister erhellet, daß der Kayser Antoninus Bassianus Caracalla, und der Coelius Balbinus (welche in unserer Aufschrift benennet sind) in dem Jahr Christi 213. das Bürgermeister-Amt in Rom, jener zum vierdten- und dieser zum zweyten-mal, verwaltet haben, so kan man fast gantz deutlich das Jahr benennen, in welchem dieser Stein in Wißbaden ist errichtet worden, nemlich in dem gemeldten 213. Jahre. Und also lässet sich auch daraus gar deutlich abnehmen, daß die Römer annoch um dieselbe Zeit Wißbaden im Besitz gehabt haben.</p>
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[102/0138] Claudio Pompejano der Lampridius, Gallicanus und Spartianus viele Nachricht ertheilen) gewaltsamer weise um das Leben gekommen war etc. Weil übrigens aus den schon gemeldten Jahr-Verzeichnüssen der ehemaligen Römischen Bürgermeister erhellet, daß der Kayser Antoninus Bassianus Caracalla, und der Coelius Balbinus (welche in unserer Aufschrift benennet sind) in dem Jahr Christi 213. das Bürgermeister-Amt in Rom, jener zum vierdten- und dieser zum zweyten-mal, verwaltet haben, so kan man fast gantz deutlich das Jahr benennen, in welchem dieser Stein in Wißbaden ist errichtet worden, nemlich in dem gemeldten 213. Jahre. Und also lässet sich auch daraus gar deutlich abnehmen, daß die Römer annoch um dieselbe Zeit Wißbaden im Besitz gehabt haben. 3. Auf einem Säul-Stein hat gestanden: I. O. M. I. R. AEL. CRE. SIMVS. SE. DA. TIAB. ASINA. V. S. L. L. M. Das ist: Dem vortreflichsten und grössesten Gott Jupiter und der Königin Juno zu Ehren! der Aelius Cresimus Seda Tiab Asina hat, oder (wenn es mehr als ein

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/138>, abgerufen am 28.03.2024.