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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Q. AVON.
V. VA. RVC.
CO H. XXXII.
PATER.

Das ist, auf Teutsch: * Den abgeschiedenen

* Man hat zwar um des ungelehrten Lesers willen eine Teutsche Uebersetzung dieser Römischen Aufschriften allhier beyfügen wollen, aber doch nur eine summarische und beyläufige. Denn es ist, nach dem Geständnüß der Gelehrten, nicht allezeit möglich, dergleichen in Römische Aufschriften vor völlig und gewiß zu übersetzen, und zwar aus folgenden Ursachen: 1, weil man den Verstand von manchen abgekürtzten Worten sehr schwer, und öfters fast gar nicht, errathen kan; wie man dessen in den gegenwärtigen Aufschriften einige Exempel haben kan. 2, weil auch würcklich viele Buchstaben und Worte, die man sonst größtentheils errathen kan, zwey- ja drey- auch mehr-deutig sind; wie denn z. E. in der zweyten gegenwärtigen Aufschrift die Buchstaben DD. nicht nur Deo Domestico, sondern auch, wie aus andern dergleichen Aufschriften erhellet, Diis Deabusque, item Düs Dantibus, item Dicat Dedicat, item Dono Dedit etc. heissen können. 3, weil uns auch mehrentheils die Veranlassung zu dergleichen Aufschriften, und die eigentliche Absicht derselben, nebst andern besondern Umständen, (welche doch alle sehr vieles zu der richtigen Erkänntnüß derselben beytragen) dermalen nicht hinlänglich genug bekannt sind. 4, weil vollends in denjenigen Rö-

Q. AVON.
V. VA. RVC.
CO H. XXXII.
PATER.

Das ist, auf Teutsch: * Den abgeschiedenen

* Man hat zwar um des ungelehrten Lesers willen eine Teutsche Uebersetzung dieser Römischen Aufschriften allhier beyfügen wollen, aber doch nur eine summarische und beyläufige. Denn es ist, nach dem Geständnüß der Gelehrten, nicht allezeit möglich, dergleichen in Römische Aufschriften vor völlig und gewiß zu übersetzen, und zwar aus folgenden Ursachen: 1, weil man den Verstand von manchen abgekürtzten Worten sehr schwer, und öfters fast gar nicht, errathen kan; wie man dessen in den gegenwärtigen Aufschriften einige Exempel haben kan. 2, weil auch würcklich viele Buchstaben und Worte, die man sonst größtentheils errathen kan, zwey- ja drey- auch mehr-deutig sind; wie denn z. E. in der zweyten gegenwärtigen Aufschrift die Buchstaben DD. nicht nur Deo Domestico, sondern auch, wie aus andern dergleichen Aufschriften erhellet, Diis Deabusque, item Düs Dantibus, item Dicat Dedicat, item Dono Dedit etc. heissen können. 3, weil uns auch mehrentheils die Veranlassung zu dergleichen Aufschriften, und die eigentliche Absicht derselben, nebst andern besondern Umständen, (welche doch alle sehr vieles zu der richtigen Erkänntnüß derselben beytragen) dermalen nicht hinlänglich genug bekannt sind. 4, weil vollends in denjenigen Rö-
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[95/0131] Q. AVON. V. VA. RVC. CO H. XXXII. PATER. Das ist, auf Teutsch: * Den abgeschiedenen * Man hat zwar um des ungelehrten Lesers willen eine Teutsche Uebersetzung dieser Römischen Aufschriften allhier beyfügen wollen, aber doch nur eine summarische und beyläufige. Denn es ist, nach dem Geständnüß der Gelehrten, nicht allezeit möglich, dergleichen in Römische Aufschriften vor völlig und gewiß zu übersetzen, und zwar aus folgenden Ursachen: 1, weil man den Verstand von manchen abgekürtzten Worten sehr schwer, und öfters fast gar nicht, errathen kan; wie man dessen in den gegenwärtigen Aufschriften einige Exempel haben kan. 2, weil auch würcklich viele Buchstaben und Worte, die man sonst größtentheils errathen kan, zwey- ja drey- auch mehr-deutig sind; wie denn z. E. in der zweyten gegenwärtigen Aufschrift die Buchstaben DD. nicht nur Deo Domestico, sondern auch, wie aus andern dergleichen Aufschriften erhellet, Diis Deabusque, item Düs Dantibus, item Dicat Dedicat, item Dono Dedit etc. heissen können. 3, weil uns auch mehrentheils die Veranlassung zu dergleichen Aufschriften, und die eigentliche Absicht derselben, nebst andern besondern Umständen, (welche doch alle sehr vieles zu der richtigen Erkänntnüß derselben beytragen) dermalen nicht hinlänglich genug bekannt sind. 4, weil vollends in denjenigen Rö-

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/131>, abgerufen am 25.04.2024.