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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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geheissen habe, das sey daraus gar deutlich abzunehmen, weil viele, in demselben liegende, Dörfer ihre Nahmen mit dem Worte Hayn oder Haan bezeichnet hätten, z. E. Haan, Seitzenhayn oder Haan, Eschenhaan, Eppenhaan, Langenhaan etc. Man kan hierbey des Cluvers Germ. Antiq p. 52, des Cellarii Geog. Antiq. L. 2. c. 2 und 5, des Wachters Gloss. Germ. p. 116, den Prodrom. Chr. Gottwic. und mehr andere Forscher der Teutschen Alterthümer nachsehen, und alles selber, nach eigener Einsicht, prüfen und beurtheilen.

5. Die Römische Pfal-Gräben in der Gegend Wißbaden. Es waren nemlich ehemals die alten Römer, als sie sich gegen Maintz über auf Teutschem Boden fest zu setzen angefangen, den beständigen Ueberfällen der, hinter dem obgemeldten Berge Taunus wohnenden, Teutschen Völcker, sonderlich der Catten, oder, nach der heutigen Benennung, der Hessen, unterworffen. Damit sie nun dagegen sich in hinlängliche Sicherheit setzen möchten, so liessen sie einen grossen Graben oder Wall (den sie zugleich hier und dar mit Castellen, Festungen oder Schantzen versehen, und mit Soldaten beleget) in solcher Gegend aufwerffen, welcher, weil er mit Palis oder Pfälen starck besetzet war, nachmals von den alten Teutschen insgemein der Pfal- oder Pol-Graben und die Pol-Heck ist genennet worden.

geheissen habe, das sey daraus gar deutlich abzunehmen, weil viele, in demselben liegende, Dörfer ihre Nahmen mit dem Worte Hayn oder Haan bezeichnet hätten, z. E. Haan, Seitzenhayn oder Haan, Eschenhaan, Eppenhaan, Langenhaan etc. Man kan hierbey des Cluvers Germ. Antiq p. 52, des Cellarii Geog. Antiq. L. 2. c. 2 und 5, des Wachters Gloss. Germ. p. 116, den Prodrom. Chr. Gottwic. und mehr andere Forscher der Teutschen Alterthümer nachsehen, und alles selber, nach eigener Einsicht, prüfen und beurtheilen.

5. Die Römische Pfal-Gräben in der Gegend Wißbaden. Es waren nemlich ehemals die alten Römer, als sie sich gegen Maintz über auf Teutschem Boden fest zu setzen angefangen, den beständigen Ueberfällen der, hinter dem obgemeldten Berge Taunus wohnenden, Teutschen Völcker, sonderlich der Catten, oder, nach der heutigen Benennung, der Hessen, unterworffen. Damit sie nun dagegen sich in hinlängliche Sicherheit setzen möchten, so liessen sie einen grossen Graben oder Wall (den sie zugleich hier und dar mit Castellen, Festungen oder Schantzen versehen, und mit Soldaten beleget) in solcher Gegend aufwerffen, welcher, weil er mit Palis oder Pfälen starck besetzet war, nachmals von den alten Teutschen insgemein der Pfal- oder Pol-Graben und die Pol-Heck ist genennet worden.

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[91/0127] geheissen habe, das sey daraus gar deutlich abzunehmen, weil viele, in demselben liegende, Dörfer ihre Nahmen mit dem Worte Hayn oder Haan bezeichnet hätten, z. E. Haan, Seitzenhayn oder Haan, Eschenhaan, Eppenhaan, Langenhaan etc. Man kan hierbey des Cluvers Germ. Antiq p. 52, des Cellarii Geog. Antiq. L. 2. c. 2 und 5, des Wachters Gloss. Germ. p. 116, den Prodrom. Chr. Gottwic. und mehr andere Forscher der Teutschen Alterthümer nachsehen, und alles selber, nach eigener Einsicht, prüfen und beurtheilen. 5. Die Römische Pfal-Gräben in der Gegend Wißbaden. Es waren nemlich ehemals die alten Römer, als sie sich gegen Maintz über auf Teutschem Boden fest zu setzen angefangen, den beständigen Ueberfällen der, hinter dem obgemeldten Berge Taunus wohnenden, Teutschen Völcker, sonderlich der Catten, oder, nach der heutigen Benennung, der Hessen, unterworffen. Damit sie nun dagegen sich in hinlängliche Sicherheit setzen möchten, so liessen sie einen grossen Graben oder Wall (den sie zugleich hier und dar mit Castellen, Festungen oder Schantzen versehen, und mit Soldaten beleget) in solcher Gegend aufwerffen, welcher, weil er mit Palis oder Pfälen starck besetzet war, nachmals von den alten Teutschen insgemein der Pfal- oder Pol-Graben und die Pol-Heck ist genennet worden.

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/127>, abgerufen am 25.04.2024.