Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 5. Berlin, 1841.Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. IV. Verletzung. gen Stellen gerade derselben Juristen, worin sie die An-wendung unsres Grundsatzes auch auf die Aquilische Klage ausdrücklich anerkennen, und zwar zum Theil in Aus- drücken, worin diese Anwendung als die seltner vorkom- mende, leicht übersehene, gewöhnlich nicht erwähnte (also auch nicht durch bloßes Stillschweigen verneinte) bezeich- net wird. So sagt Ulpian, indem er sich auf Pomponius beruft, (n) L. 2 § 3 de priv. delictis (47. 1.). "... Et scripsit Pom- ponius, agi posse, quia alte- rius aestimationis est legis Aquiliae actio, alterius condic- tio ex causa furtiva: namque Aquilia eam aestimationem complectitur, quanti eo anno plurimi fuit: condictio autem ex causa furtiva non egreditur retrorsum judicii accipiendi tempus." (o) L. 7 § 1 commod. (12. 6.).
"... nisi forte quis dixerit, agendo eum e L. Aquilia, hoc minus consecuturum, quam ex Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung. gen Stellen gerade derſelben Juriſten, worin ſie die An-wendung unſres Grundſatzes auch auf die Aquiliſche Klage ausdrücklich anerkennen, und zwar zum Theil in Aus- drücken, worin dieſe Anwendung als die ſeltner vorkom- mende, leicht überſehene, gewöhnlich nicht erwähnte (alſo auch nicht durch bloßes Stillſchweigen verneinte) bezeich- net wird. So ſagt Ulpian, indem er ſich auf Pomponius beruft, (n) L. 2 § 3 de priv. delictis (47. 1.). „… Et scripsit Pom- ponius, agi posse, quia alte- rius aestimationis est legis Aquiliae actio, alterius condic- tio ex causa furtiva: namque Aquilia eam aestimationem complectitur, quanti eo anno plurimi fuit: condictio autem ex causa furtiva non egreditur retrorsum judicii accipiendi tempus.” (o) L. 7 § 1 commod. (12. 6.).
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Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung.
gen Stellen gerade derſelben Juriſten, worin ſie die An-
wendung unſres Grundſatzes auch auf die Aquiliſche Klage
ausdrücklich anerkennen, und zwar zum Theil in Aus-
drücken, worin dieſe Anwendung als die ſeltner vorkom-
mende, leicht überſehene, gewöhnlich nicht erwähnte (alſo
auch nicht durch bloßes Stillſchweigen verneinte) bezeich-
net wird.
So ſagt Ulpian, indem er ſich auf Pomponius beruft,
wenn der Dieb den geſtohlenen Sklaven getödtet habe,
könne zuerſt die condictio furtiva, nachher die Aquiliſche
Klage gebraucht werden, weil dieſe durch ihre höhere
Schätzung einträglicher ſeyn könne (n). Noch entſcheiden-
der aber iſt eine Stelle deſſelben Ulpian über die Concur-
renz der a. commodati mit der Aquiliſchen Klage. An-
fangs ſagt er in eben ſo allgemeinen Ausdrücken, wie in
den oben angeführten Stellen (Note k), jede dieſer Klagen
werde durch die andere abſorbirt; dann aber fügt er be-
richtigend hinzu: man möchte denn ſagen wollen, die Aqui-
liſche Klage könne noch immer auf die Differenz angeſtellt
werden, und Dieſes ſey auch in der That das Rich-
tige (o).
(n) L. 2 § 3 de priv. delictis
(47. 1.). „… Et scripsit Pom-
ponius, agi posse, quia alte-
rius aestimationis est legis
Aquiliae actio, alterius condic-
tio ex causa furtiva: namque
Aquilia eam aestimationem
complectitur, quanti eo anno
plurimi fuit: condictio autem
ex causa furtiva non egreditur
retrorsum judicii accipiendi
tempus.”
(o) L. 7 § 1 commod. (12. 6.).
„… nisi forte quis dixerit,
agendo eum e L. Aquilia, hoc
minus consecuturum, quam ex
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