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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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mit Oehl-Farben zumahlen. Anderer Gebrauch mit Oehl-Farben auf Mauren zumahlen. Wie man die wol-gefasste Zeichen-Kunst/ mit den Farben secundiren müsse. Gute Wercke nach copiren. Endlich nach dem Leben machen. Man soll nicht seinem; sonderen in ehr Anderer Urtheil trauen; und mehr bey der Natur/ als bey Anderen/ zur Schul gehen.

[Spaltenumbruch]

Von den Oel-Farben und derer Vermischung.DIe Farben haben allesamt von der Natur ihre eigene Art/ von welcher dieselbige/ vermittelst Kunstreicher Hand und Erfahrenheit/ müssen also gebrochen und vermischt werden/ daß sie tüchtig seyn/ des Menschen Leib/ Der Farben Vermischung soll der Natur gleichen. auch die Haare und Gewanter/ und alles anders/ was nur zu ersinnen ist/ gar eigentlich und lebhafft auszubilden. Deswegen in einer grossen Historie iederzeit und absonderlich die fürnehmste Bilder voranzustellen/ mit den allerreichsten/ schönsten Farben (iedoch nach Stands gebühr.) zu bezieren und die hinweichende ie länger ie mehr mit gebrochenen Farben anzulegen/ und verschiessen zulassen Den Fürnehmsten die reichste Farben und folgens Ordnung halten: Wordurch die Erhebung und Entweichung der Figuren von sich selbst/ nach gebührender Ordnung/ erfolgen werden. Des Menschen nackender Leib/ auch Angesicht und Hände/ sollen iederzeit/ im Werck das Meiste/ in Schönheit der Farbe/ und Liechte/ behalten; alles Andere aber/ nach Erforderung der Sachen/ minder seyn: und Der Farben Ordnung. auch deren Gewanter/ oder Bekleidungen etwas/ in der Zier nachgeben. Mit dieser observation, können die Nackete neben ihnen wol leiden die Gewante/ so gelblich/ rötlich/ Veil-Farb/ und Purpur. Grün/ blau und gelb stehen auch iederzeit Wolstand. wol beysammen/ welche Auftheilung der Künstler gleich anfangs vernünfftig zu überlegen hat/ damit er nicht dergestalt irre/ daß zuletzt unmüglich Harmonie. fällt/ zu helffen/ und er gar aus der Harmonie gerahte/ und aus allen Geschick verfalle. Welche Unart und Unform alldann alle gehabte Mühe schändet und übern Hauffen wirfft.

Diese Abwechßlung und Brechung der Farben-Art besteht hierinn/ daß sie von ihrer harten Eigenschafft fech gemacht werde/ durch die Vermischung und deren behöriger Application, Krafft welcher/ für einen ein grosser Irrthum zu erkennen wie die Alte zu coloriren seyn. wäre/ so man den Alten ein lichtes/ rot- und frisches; dem jungen hingegen/ ein braunes gelblangweilig- und träges Gesicht zueignete: Angesehen die Vernunfft ja billiger den Alten ein von Sonnenstaub erbranntes geruntzeltes Angesicht; Auch die Jungen. hingegen dem Jungen verliebten/ mit seiner Dame/ ein gantz schön-leicht-freudig und brennendes/ bald weiß/ bald rotes zu spricht/ und demnach die Kunst auch ihre Farben darnach beqvemet. Gleich also wollen auch die junge Kinder mit nöhtiger Gestalt/ colorirt seyn. Solches wird dem Werck Ehr und Lob erwecken/ so viel sey von den Oehlfarben gedacht.

Von In Fresco, oder auf nassen Kalch zumahlen. Wann man in Fresco zumahlen vorhabens/ ist der Unterschied meist in deme zubeobachten/daß/ nachdeme die Farben darzu/ wie hernach zuvernehmen/ zugericht seyn/ und die Mauer mit dem frischen Mörtel an geworffen/ man nicht ein mehrers anfange/ als selbigen Tag kan ausgemacht werden; Weil [Spaltenumbruch] nöthige Warnemung. des andern Tags/ wegen angenommener Truckenheit/ daran nichts mehr kan ausgemacht werden/ sondern der Mertel folgends/ daran wider angeworffen und also fort naß angehalten werden muß/ bis alles vollbracht. Hierzu gehört eine fertige meisterhaffte Hand/ voller Invention. Diese Farben müssen alle von Erden/ und keine von Safft gebraucht werden; das weise von gekochten Treuertin, oder gebränten Kalch/ gelben Ocker/ Die Farben welche hierzu gehören. Braunrot/ Terraverda, Ultromarin, oder blau azur Schmalta, braun Ocker/ ombra, Kohlenschwartz/ oder Kienruß und dergleichen Welche Farben ohntüchtig seyn. sind/ die den Kalch auszustehen vermögen; als der/ wegen/ seiner hitzigen Schärffe/ den Lack/ Schitgelb und andere safftige Farben/ völlig hinwegzehret/ der Zinober/ wie auch die Menning/ samt allem bleygelb/ verwandeln sich in schwartz/ oder Der Mahler muß hurtig und geschwind seyn. fliehen völlig hinweg. Vor allem/ will diese Art von mahlen haben/ wie vorgesagt/ eine hurtig/ fertige Hand/ darzu auch correcte modellen, auf Papier perfect ausgezeichnet/ in Grösse/ wie das Werck selbst seyn solle. Davon schneidet man ab/ mit einem Messer/ als viel man vorhat/ selben Tag zu verrichten: Und hält man solches Stuck/ auf den Umriß. Anwurff des nassen Kalchs/ überstreicht darauf/ mit einem spitzigen Holtz/ oder Penselstiel/ den Umriß etwas scharff; also daß in dem Kalch/ unter dem Model der Umzug sichtbarlich erscheine. Mit solchem Behelff/ ist alsdann demselben im ausmahlen nachzufolgen. Also habens die guten Italiäner/ als Raphael, del Sarto, Carraz, Guido, Alban, im Brauch gehabt/ wie auch die meiste Teutsche. Aber in Niderland/ und Engeland/ wird diese Art/ in Fresco zumahlen/ nicht gebraucht/ weil solche allda unbeständig erfunden worden/ als welche/ des feuchten Seegesaltzenen Lufts halber/ nicht dauren können. In Teutschland aber sind vormals sehr treffliche Wercke gemacht worden/ durch Christoffel Schwartz zu München; gleichwie Rotenhammer zu Augspurg/ von dem Wo die Mahlerey Stand hält. Pochsberger aber/ und Tobias Stimmer/ fast überall:die bereits bey hundert/ auch theils mehr Jahren/gestanden/ und noch fürm Wetter wol bewart/ Von den Modernen und deren Exempel. geblieben sind. Zu Venedig/ und Padua/ auch in selbiger Nachbarschafft Lusthäusern/ ist auf diese Manier/ von Titian/ noch mehr aber vom Paul Veronnes gemahlt. Aber noch älter sind die Fresco von del Sarto zu Florentz/ mit des Michel Angelo zu Rom in der Hof-Capellen . Die vortreffliche Wercke von Raphael im Gisischen Palast/ wie auch in Pabst Julii des Andren grossen Sälen / sowol als des Montagne seine zu Mantua und Perugino zu Rom/ sind noch so frisch/ ob wären sie erst gemahlet: Da dennoch theils derselben gleichwol in einhundert funffzig und mehr Jahren frey-offen stehen/ und gnugsam bestettigen/ daß solche erzehlte Manier/ auf nassen Kalch zeumahlen/ die wahre Wissenschafft sey. Es wurden/ durch ein

mit Oehl-Farben zumahlen. Anderer Gebrauch mit Oehl-Farben auf Mauren zumahlen. Wie man die wol-gefasste Zeichen-Kunst/ mit den Farben secundiren müsse. Gute Wercke nach copiren. Endlich nach dem Leben machen. Man soll nicht seinem; sonderen in ehr Anderer Urtheil trauen; und mehr bey der Natur/ als bey Anderen/ zur Schul gehen.

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Von den Oel-Farben und derer Vermischung.DIe Farben haben allesamt von der Natur ihre eigene Art/ von welcher dieselbige/ vermittelst Kunstreicher Hand und Erfahrenheit/ müssen also gebrochen und vermischt werden/ daß sie tüchtig seyn/ des Menschen Leib/ Der Farben Vermischung soll der Natur gleichen. auch die Haare und Gewanter/ und alles anders/ was nur zu ersinnen ist/ gar eigentlich und lebhafft auszubilden. Deswegen in einer grossen Historie iederzeit und absonderlich die fürnehmste Bilder voranzustellen/ mit den allerreichsten/ schönsten Farben (iedoch nach Stands gebühr.) zu bezieren und die hinweichende ie länger ie mehr mit gebrochenen Farben anzulegen/ und verschiessen zulassen Den Fürnehmsten die reichste Farben und folgens Ordnung halten: Wordurch die Erhebung und Entweichung der Figuren von sich selbst/ nach gebührender Ordnung/ erfolgen werden. Des Menschen nackender Leib/ auch Angesicht und Hände/ sollen iederzeit/ im Werck das Meiste/ in Schönheit der Farbe/ und Liechte/ behalten; alles Andere aber/ nach Erforderung der Sachen/ minder seyn: und Der Farben Ordnung. auch deren Gewanter/ oder Bekleidungen etwas/ in der Zier nachgeben. Mit dieser observation, können die Nackete neben ihnen wol leiden die Gewante/ so gelblich/ rötlich/ Veil-Farb/ und Purpur. Grün/ blau und gelb stehen auch iederzeit Wolstand. wol beysammen/ welche Auftheilung der Künstler gleich anfangs vernünfftig zu überlegen hat/ damit er nicht dergestalt irre/ daß zuletzt unmüglich Harmonie. fällt/ zu helffen/ und er gar aus der Harmonie gerahte/ und aus allen Geschick verfalle. Welche Unart und Unform alldann alle gehabte Mühe schändet und übern Hauffen wirfft.

Diese Abwechßlung und Brechung der Farben-Art besteht hierinn/ daß sie von ihrer harten Eigenschafft fech gemacht werde/ durch die Vermischung und deren behöriger Application, Krafft welcher/ für einen ein grosser Irrthum zu erkennen wie die Alte zu coloriren seyn. wäre/ so man den Alten ein lichtes/ rot- und frisches; dem jungen hingegen/ ein braunes gelblangweilig- und träges Gesicht zueignete: Angesehen die Vernunfft ja billiger den Alten ein von Sonnenstaub erbranntes geruntzeltes Angesicht; Auch die Jungen. hingegen dem Jungen verliebten/ mit seiner Dame/ ein gantz schön-leicht-freudig und brennendes/ bald weiß/ bald rotes zu spricht/ und demnach die Kunst auch ihre Farben darnach beqvemet. Gleich also wollen auch die junge Kinder mit nöhtiger Gestalt/ colorirt seyn. Solches wird dem Werck Ehr und Lob erwecken/ so viel sey von den Oehlfarben gedacht.

Von In Fresco, oder auf nassen Kalch zumahlen. Wann man in Fresco zumahlen vorhabens/ ist der Unterschied meist in deme zubeobachten/daß/ nachdeme die Farben darzu/ wie hernach zuvernehmen/ zugericht seyn/ und die Mauer mit dem frischen Mörtel an geworffen/ man nicht ein mehrers anfange/ als selbigen Tag kan ausgemacht werden; Weil [Spaltenumbruch] nöthige Warnemung. des andern Tags/ wegen angenommener Truckenheit/ daran nichts mehr kan ausgemacht werden/ sondern der Mertel folgends/ daran wider angeworffen und also fort naß angehalten werden muß/ bis alles vollbracht. Hierzu gehört eine fertige meisterhaffte Hand/ voller Invention. Diese Farben müssen alle von Erden/ und keine von Safft gebraucht werden; das weise von gekochten Treuertin, oder gebränten Kalch/ gelben Ocker/ Die Farben welche hierzu gehören. Braunrot/ Terraverda, Ultromarin, oder blau azur Schmalta, braun Ocker/ ombra, Kohlenschwartz/ oder Kienruß und dergleichen Welche Farben ohntüchtig seyn. sind/ die den Kalch auszustehen vermögen; als der/ wegen/ seiner hitzigen Schärffe/ den Lack/ Schitgelb und andere safftige Farben/ völlig hinwegzehret/ der Zinober/ wie auch die Menning/ samt allem bleygelb/ verwandeln sich in schwartz/ oder Der Mahler muß hurtig und geschwind seyn. fliehen völlig hinweg. Vor allem/ will diese Art von mahlen haben/ wie vorgesagt/ eine hurtig/ fertige Hand/ darzu auch correcte modellen, auf Papier perfect ausgezeichnet/ in Grösse/ wie das Werck selbst seyn solle. Davon schneidet man ab/ mit einem Messer/ als viel man vorhat/ selben Tag zu verrichten: Und hält man solches Stuck/ auf den Umriß. Anwurff des nassen Kalchs/ überstreicht darauf/ mit einem spitzigen Holtz/ oder Penselstiel/ den Umriß etwas scharff; also daß in dem Kalch/ unter dem Model der Umzug sichtbarlich erscheine. Mit solchem Behelff/ ist alsdann demselben im ausmahlen nachzufolgen. Also habens die guten Italiäner/ als Raphael, del Sarto, Carraz, Guido, Alban, im Brauch gehabt/ wie auch die meiste Teutsche. Aber in Niderland/ und Engeland/ wird diese Art/ in Fresco zumahlen/ nicht gebraucht/ weil solche allda unbeständig erfunden worden/ als welche/ des feuchten Seegesaltzenen Lufts halber/ nicht dauren können. In Teutschland aber sind vormals sehr treffliche Wercke gemacht worden/ durch Christoffel Schwartz zu München; gleichwie Rotenhammer zu Augspurg/ von dem Wo die Mahlerey Stand hält. Pochsberger aber/ und Tobias Stimmer/ fast überall:die bereits bey hundert/ auch theils mehr Jahren/gestanden/ und noch fürm Wetter wol bewart/ Von den Modernen und deren Exempel. geblieben sind. Zu Venedig/ und Padua/ auch in selbiger Nachbarschafft Lusthäusern/ ist auf diese Manier/ von Titian/ noch mehr aber vom Paul Veronnes gemahlt. Aber noch älter sind die Fresco von del Sarto zu Florentz/ mit des Michel Angelo zu Rom in der Hof-Capellen . Die vortreffliche Wercke von Raphael im Gisischen Palast/ wie auch in Pabst Julii des Andren grossen Sälen / sowol als des Montagne seine zu Mantua und Perugino zu Rom/ sind noch so frisch/ ob wären sie erst gemahlet: Da dennoch theils derselben gleichwol in einhundert funffzig und mehr Jahren frey-offen stehen/ und gnugsam bestettigen/ daß solche erzehlte Manier/ auf nassen Kalch zeumahlen/ die wahre Wissenschafft sey. Es wurden/ durch ein

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[[III (Malerei), S. 16]/0022] mit Oehl-Farben zumahlen. Anderer Gebrauch mit Oehl-Farben auf Mauren zumahlen. Wie man die wol-gefasste Zeichen-Kunst/ mit den Farben secundiren müsse. Gute Wercke nach copiren. Endlich nach dem Leben machen. Man soll nicht seinem; sonderen in ehr Anderer Urtheil trauen; und mehr bey der Natur/ als bey Anderen/ zur Schul gehen. DIe Farben haben allesamt von der Natur ihre eigene Art/ von welcher dieselbige/ vermittelst Kunstreicher Hand und Erfahrenheit/ müssen also gebrochen und vermischt werden/ daß sie tüchtig seyn/ des Menschen Leib/ auch die Haare und Gewanter/ und alles anders/ was nur zu ersinnen ist/ gar eigentlich und lebhafft auszubilden. Deswegen in einer grossen Historie iederzeit und absonderlich die fürnehmste Bilder voranzustellen/ mit den allerreichsten/ schönsten Farben (iedoch nach Stands gebühr.) zu bezieren und die hinweichende ie länger ie mehr mit gebrochenen Farben anzulegen/ und verschiessen zulassen : Wordurch die Erhebung und Entweichung der Figuren von sich selbst/ nach gebührender Ordnung/ erfolgen werden. Des Menschen nackender Leib/ auch Angesicht und Hände/ sollen iederzeit/ im Werck das Meiste/ in Schönheit der Farbe/ und Liechte/ behalten; alles Andere aber/ nach Erforderung der Sachen/ minder seyn: und auch deren Gewanter/ oder Bekleidungen etwas/ in der Zier nachgeben. Mit dieser observation, können die Nackete neben ihnen wol leiden die Gewante/ so gelblich/ rötlich/ Veil-Farb/ und Purpur. Grün/ blau und gelb stehen auch iederzeit wol beysammen/ welche Auftheilung der Künstler gleich anfangs vernünfftig zu überlegen hat/ damit er nicht dergestalt irre/ daß zuletzt unmüglich fällt/ zu helffen/ und er gar aus der Harmonie gerahte/ und aus allen Geschick verfalle. Welche Unart und Unform alldann alle gehabte Mühe schändet und übern Hauffen wirfft. Von den Oel-Farben und derer Vermischung. Der Farben Vermischung soll der Natur gleichen. Den Fürnehmsten die reichste Farben und folgens Ordnung halten Der Farben Ordnung. Wolstand. Harmonie. Diese Abwechßlung und Brechung der Farben-Art besteht hierinn/ daß sie von ihrer harten Eigenschafft fech gemacht werde/ durch die Vermischung und deren behöriger Application, Krafft welcher/ für einen ein grosser Irrthum zu erkennen wäre/ so man den Alten ein lichtes/ rot- und frisches; dem jungen hingegen/ ein braunes gelblangweilig- und träges Gesicht zueignete: Angesehen die Vernunfft ja billiger den Alten ein von Sonnenstaub erbranntes geruntzeltes Angesicht; hingegen dem Jungen verliebten/ mit seiner Dame/ ein gantz schön-leicht-freudig und brennendes/ bald weiß/ bald rotes zu spricht/ und demnach die Kunst auch ihre Farben darnach beqvemet. Gleich also wollen auch die junge Kinder mit nöhtiger Gestalt/ colorirt seyn. Solches wird dem Werck Ehr und Lob erwecken/ so viel sey von den Oehlfarben gedacht. wie die Alte zu coloriren seyn. Auch die Jungen. Wann man in Fresco zumahlen vorhabens/ ist der Unterschied meist in deme zubeobachten/daß/ nachdeme die Farben darzu/ wie hernach zuvernehmen/ zugericht seyn/ und die Mauer mit dem frischen Mörtel an geworffen/ man nicht ein mehrers anfange/ als selbigen Tag kan ausgemacht werden; Weil des andern Tags/ wegen angenommener Truckenheit/ daran nichts mehr kan ausgemacht werden/ sondern der Mertel folgends/ daran wider angeworffen und also fort naß angehalten werden muß/ bis alles vollbracht. Hierzu gehört eine fertige meisterhaffte Hand/ voller Invention. Diese Farben müssen alle von Erden/ und keine von Safft gebraucht werden; das weise von gekochten Treuertin, oder gebränten Kalch/ gelben Ocker/ Braunrot/ Terraverda, Ultromarin, oder blau azur Schmalta, braun Ocker/ ombra, Kohlenschwartz/ oder Kienruß und dergleichen sind/ die den Kalch auszustehen vermögen; als der/ wegen/ seiner hitzigen Schärffe/ den Lack/ Schitgelb und andere safftige Farben/ völlig hinwegzehret/ der Zinober/ wie auch die Menning/ samt allem bleygelb/ verwandeln sich in schwartz/ oder fliehen völlig hinweg. Vor allem/ will diese Art von mahlen haben/ wie vorgesagt/ eine hurtig/ fertige Hand/ darzu auch correcte modellen, auf Papier perfect ausgezeichnet/ in Grösse/ wie das Werck selbst seyn solle. Davon schneidet man ab/ mit einem Messer/ als viel man vorhat/ selben Tag zu verrichten: Und hält man solches Stuck/ auf den Anwurff des nassen Kalchs/ überstreicht darauf/ mit einem spitzigen Holtz/ oder Penselstiel/ den Umriß etwas scharff; also daß in dem Kalch/ unter dem Model der Umzug sichtbarlich erscheine. Mit solchem Behelff/ ist alsdann demselben im ausmahlen nachzufolgen. Also habens die guten Italiäner/ als Raphael, del Sarto, Carraz, Guido, Alban, im Brauch gehabt/ wie auch die meiste Teutsche. Aber in Niderland/ und Engeland/ wird diese Art/ in Fresco zumahlen/ nicht gebraucht/ weil solche allda unbeständig erfunden worden/ als welche/ des feuchten Seegesaltzenen Lufts halber/ nicht dauren können. In Teutschland aber sind vormals sehr treffliche Wercke gemacht worden/ durch Christoffel Schwartz zu München; gleichwie Rotenhammer zu Augspurg/ von dem Pochsberger aber/ und Tobias Stimmer/ fast überall:die bereits bey hundert/ auch theils mehr Jahren/gestanden/ und noch fürm Wetter wol bewart/ geblieben sind. Zu Venedig/ und Padua/ auch in selbiger Nachbarschafft Lusthäusern/ ist auf diese Manier/ von Titian/ noch mehr aber vom Paul Veronnes gemahlt. Aber noch älter sind die Fresco von del Sarto zu Florentz/ mit des Michel Angelo zu Rom in der Hof-Capellen . Die vortreffliche Wercke von Raphael im Gisischen Palast/ wie auch in Pabst Julii des Andren grossen Sälen / sowol als des Montagne seine zu Mantua und Perugino zu Rom/ sind noch so frisch/ ob wären sie erst gemahlet: Da dennoch theils derselben gleichwol in einhundert funffzig und mehr Jahren frey-offen stehen/ und gnugsam bestettigen/ daß solche erzehlte Manier/ auf nassen Kalch zeumahlen/ die wahre Wissenschafft sey. Es wurden/ durch ein Von In Fresco, oder auf nassen Kalch zumahlen. nöthige Warnemung. Die Farben welche hierzu gehören. Welche Farben ohntüchtig seyn. Der Mahler muß hurtig und geschwind seyn. Umriß. Wo die Mahlerey Stand hält. Von den Modernen und deren Exempel.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/22>, abgerufen am 29.03.2024.