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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] mit dem Mund gestottert/ und fast gar stumm gewesen.

Seine Ehr-Aemter. Unter den dreyen besagten Kaisern Caligula, Claudio und Nerone, bediente er unterschiedliche Ehr-Aemter/ deren eines insonderheit gewesen das Proconsulat in Africa. In dieser Provinz hielte er sich zwar unsträfflich: aber zu Rom machte er sich vermährt/ daß er aus den Tempeln die Zieraten hinweg gezucket/ auch Zinn und Kupfer für Gold und Silber hinein gepartiret. Kaiser Galba schickte ihn/ gegen iedermans Vermuthen/ in Nieder-Teutschland/ mehr aus Verachtung/ als Gnade. Dann er hielte dafür/ es sey niemand weniger zu fürchten/ als der nur auf das Maulfutter bedacht wäre: weil Weißheit und Schwelgerey selten Gesellschafft machen. Als Vitellius dahin abreisete/ war er so arm/ daß es ihm an Wegzehrung mangelte/ und muste er/ solche zu erlangen/ seiner Mutter ein Ohrgehänge abreissen und verpfänden/ auch sein Haus vermieten/ und Weib und Kinder in ein gemeines Gasthaus einlagern: die ihn auch schier nicht wolten ziehen lassen. Er war aber/ als er zum Heerlager kame/ den Soldaten/ die dem Galbae feind waren/ gar angenehm: weil er gegen iedem sich freundlich bezeigte/ keinem etwas versagte/ und der Schuldigen schonete.

sein Reichs-Eintritt. Kaiser Galba thäte unklüglich/ daß er Vitellio, wegen seiner Armut und Schwelgerey/ nicht misgetrauet: weil der Widerspiel wahr ist/ daß Leute/ die alles verthan haben und doch sich zum Wolleben gewöhnet/ nichts unterlassen/ was ihnen zu Unterhaltung ihrer Wollüste verhelfen kan. Dann lasterhafte Armut/ ist die nächste Nachbarin von Bubenstücken: wie dann eben dieses Kaiser Othonem genötigt/ sich um den Römischen Thron zu bewerben. Wie nun Vitellius mit Freundlich- und Mildgebigkeit/ das Kriegsheer auf seine seite gewonnen/ (massen er die/ so ihme morgens begegnet/ ob sie gefrühstücket/ zu fragen/ und/ daß solches von ihm beschehen wäre/ mit einem Rilps zu bezeugen pflegte) kamen sie eines Tags/ als er kaum ein Monat bey ihnen gewesen/ und toll und voll in seiner Kammer lage/ grüsten ihn Kaiser/ und führten ihn auf alle vornehme Plätze: da er Kais. Julii Schwerd/ welches einer dem Götzenbild Martis abgenommen und ihm ungefähr zugestellet/ in der Hand blos empor truge. Als er in den Palast wiederkehrte/ war derselbe vom Caminfeuer in Brand gerahten/ da er/ als iederman es für ein böses Zeichen hielte/ sie mit diesen Worten zufrieden sprache: Seit getrost/ das Glück leuchtet und lachet uns an. Als folgends auch das Ober-Teutsche Kriegsheer ihm zufiele/ ließe er sich Germanicum nennen: wolte aber noch nicht Augustus heissen/ gleichwie er sich auch nie wollen Caesar nennen lassen.

Sein Wolregiren. Der Anfang seiner Regirung/ ware wie der andern ihrer/ nämlich gut und löblich. Er straffte die/ so den Kaiser Galba hingerichtet/ ob der schon sein Feind gewesen/ und sagte: Es sey nicht billig/ daß die leben/ die/ um Gelds und Gewinus willen/ ihrem Kaiser nicht das Leben gegönnet. Dann diese Leute waren so vermessen/ daß ihnen [Spaltenumbruch] Kais. Otto für solchen Mord große Geschenke versprechen müssen/ dessen Verschreibungen Vitellio in die Hände gerahten. Er machte sich auch damit sehr beliebt/ indem er mit seinen alten Freunden und Kriegsgesellen gar vertraulich bliebe/ und mit dem Stand die Sitten nicht änderte: wie manche thun/ die/ wann sie höher gestiegen/ sich selber nicht mehr/ vielweniger andere kennen/ und iederman nur für Stäublein ansehen.

Seine Verartung. Aber es muste bisher erscheinen/ daß der höchste Thron entweder nur Lasterhafte annehme/ oder dieselben lasterhaft mache. Dann/ als Vitellius nach Rom reisete/ triebe er unterwegs alle Uppigkeit/ ließ die Schiffe/ die ihn führten/ mit allerhand Kronen zieren/ hielte ein unaufhörliches Gefräße und Gesäufe/ und ließe die Soldaten allen seine Grausamkeit. Mutwillen treiben. Als er endlich an den Ort kame/ da die Schlacht mit dem Heer Kaisers Othonis geschehen/ und andere vor dem Gestanck der Leichen die Nasen zuhielten/ hat er dieser abscheulichen Worte sich vernehmen lassen: Ein erschlagener Feind rieche allerdings wol/ noch bässer aber ein erschlagener Burger. Wie er dann alda Legel herbeybringen lassen/ und offentlich herumsauffend/ das Römische Blut mit Wein vermänget. Daß er unglücklich regiren würde/ bezeugten im Anzug viel Vorzeichen: indem ihm der Lorbeerkrantz vom Haupt ins Wasser entfiele/ und die Statuen/ so man ihm gesetzet/ zur Erde stürzten.

Da andere viel Jahre dazu vonnöten gehabt/ boshaftig zu werden/ wendete dieser wenig Monate seiner Regirung so ämsig an/ daß er in kurzem eine von den schändlichsten Bestien geworden. Er nahme/ die liederlichste Seildänzer und Possenspieler/ zu Räthen an/ und ließe sie nach Belieben Haushalten. Er ware fertig/ einen ieden/ der bey ihm angegeben wurde/ um geringer Ursachen willen/ den Henkersknechten zu übergeben. Alle Zöllner und Mautner/ die vordessen ihme auf seinen Reisen den Zoll abgeheischet/ musten es nun erst mit der Haut bezahlen; deren einen er/ als ihn die Schergen schon wegführten/ wiederkehren und vor seinen Augen hinrichten ließe/ dabey sagend: Er müste auch einmal seinen Augen zu essen geben. Zur andren Zeit/ als ein Vatter diesen Weg des Todes gehen muste/ und seine zween Söhne für ihn baten/ gabe er ihm solche zu Gefärten. Wiederum/ als er einen Römischen Ritter zum Tod schleppen ließe/ und derselbe rieffe/ der Kaiser wäre sein Erbe! ließe er das Testament holen/ und als er fande/ daß dessen Leibeigner zum Mit-Erben/ eingesezt ware, ließe er diesen mit dem Testatore hinrichten. Die Mathematicos jagte er aus Rom: denen er gehässig war/ weil sie von ihm und seiner Geburt nichts guts geweissaget hatten. Sabinum, den Bruder Vespasiani, und die andere Flavier/ jagte er auf das Capitolium, und ließe sie in und mit dem Tempel Jovis verbrennen. Er ward auch des Mutter-Mords verdächtig/ da ein Weib/ Namens Catta, deren er in allem glaubte/ ihm weiß gemacht/ er würde lang und beständig regiren/ wann seine Mutter vor ihm stürbe. Wiewol

[Spaltenumbruch] mit dem Mund gestottert/ und fast gar stumm gewesen.

Seine Ehr-Aemter. Unter den dreyen besagten Kaisern Caligula, Claudio und Nerone, bediente er unterschiedliche Ehr-Aemter/ deren eines insonderheit gewesen das Proconsulat in Africa. In dieser Provinz hielte er sich zwar unsträfflich: aber zu Rom machte er sich vermährt/ daß er aus den Tempeln die Zieraten hinweg gezucket/ auch Zinn und Kupfer für Gold und Silber hinein gepartiret. Kaiser Galba schickte ihn/ gegen iedermans Vermuthen/ in Nieder-Teutschland/ mehr aus Verachtung/ als Gnade. Dann er hielte dafür/ es sey niemand weniger zu fürchten/ als der nur auf das Maulfutter bedacht wäre: weil Weißheit und Schwelgerey selten Gesellschafft machen. Als Vitellius dahin abreisete/ war er so arm/ daß es ihm an Wegzehrung mangelte/ und muste er/ solche zu erlangen/ seiner Mutter ein Ohrgehänge abreissen und verpfänden/ auch sein Haus vermieten/ und Weib und Kinder in ein gemeines Gasthaus einlagern: die ihn auch schier nicht wolten ziehen lassen. Er war aber/ als er zum Heerlager kame/ den Soldaten/ die dem Galbae feind waren/ gar angenehm: weil er gegen iedem sich freundlich bezeigte/ keinem etwas versagte/ und der Schuldigen schonete.

sein Reichs-Eintritt. Kaiser Galba thäte unklüglich/ daß er Vitellio, wegen seiner Armut und Schwelgerey/ nicht misgetrauet: weil der Widerspiel wahr ist/ daß Leute/ die alles verthan haben und doch sich zum Wolleben gewöhnet/ nichts unterlassen/ was ihnen zu Unterhaltung ihrer Wollüste verhelfen kan. Dann lasterhafte Armut/ ist die nächste Nachbarin von Bubenstücken: wie dann eben dieses Kaiser Othonem genötigt/ sich um den Römischen Thron zu bewerben. Wie nun Vitellius mit Freundlich- und Mildgebigkeit/ das Kriegsheer auf seine seite gewonnen/ (massen er die/ so ihme morgens begegnet/ ob sie gefrühstücket/ zu fragen/ und/ daß solches von ihm beschehen wäre/ mit einem Rilps zu bezeugen pflegte) kamen sie eines Tags/ als er kaum ein Monat bey ihnen gewesen/ und toll und voll in seiner Kammer lage/ grüsten ihn Kaiser/ und führten ihn auf alle vornehme Plätze: da er Kais. Julii Schwerd/ welches einer dem Götzenbild Martis abgenommen und ihm ungefähr zugestellet/ in der Hand blos empor truge. Als er in den Palast wiederkehrte/ war derselbe vom Caminfeuer in Brand gerahten/ da er/ als iederman es für ein böses Zeichen hielte/ sie mit diesen Worten zufrieden sprache: Seit getrost/ das Glück leuchtet und lachet uns an. Als folgends auch das Ober-Teutsche Kriegsheer ihm zufiele/ ließe er sich Germanicum nennen: wolte aber noch nicht Augustus heissen/ gleichwie er sich auch nie wollen Caesar nennen lassen.

Sein Wolregiren. Der Anfang seiner Regirung/ ware wie der andern ihrer/ nämlich gut und löblich. Er straffte die/ so den Kaiser Galba hingerichtet/ ob der schon sein Feind gewesen/ und sagte: Es sey nicht billig/ daß die leben/ die/ um Gelds und Gewinus willen/ ihrem Kaiser nicht das Leben gegönnet. Dann diese Leute waren so vermessen/ daß ihnen [Spaltenumbruch] Kais. Otto für solchen Mord große Geschenke versprechen müssen/ dessen Verschreibungen Vitellio in die Hände gerahten. Er machte sich auch damit sehr beliebt/ indem er mit seinen alten Freunden und Kriegsgesellen gar vertraulich bliebe/ und mit dem Stand die Sitten nicht änderte: wie manche thun/ die/ wann sie höher gestiegen/ sich selber nicht mehr/ vielweniger andere kennen/ und iederman nur für Stäublein ansehen.

Seine Verartung. Aber es muste bisher erscheinen/ daß der höchste Thron entweder nur Lasterhafte annehme/ oder dieselben lasterhaft mache. Dann/ als Vitellius nach Rom reisete/ triebe er unterwegs alle Uppigkeit/ ließ die Schiffe/ die ihn führten/ mit allerhand Kronen zieren/ hielte ein unaufhörliches Gefräße und Gesäufe/ und ließe die Soldaten allen seine Grausamkeit. Mutwillen treiben. Als er endlich an den Ort kame/ da die Schlacht mit dem Heer Kaisers Othonis geschehen/ und andere vor dem Gestanck der Leichen die Nasen zuhielten/ hat er dieser abscheulichen Worte sich vernehmen lassen: Ein erschlagener Feind rieche allerdings wol/ noch bässer aber ein erschlagener Burger. Wie er dann alda Legel herbeybringen lassen/ und offentlich herumsauffend/ das Römische Blut mit Wein vermänget. Daß er unglücklich regiren würde/ bezeugten im Anzug viel Vorzeichen: indem ihm der Lorbeerkrantz vom Haupt ins Wasser entfiele/ und die Statuen/ so man ihm gesetzet/ zur Erde stürzten.

Da andere viel Jahre dazu vonnöten gehabt/ boshaftig zu werden/ wendete dieser wenig Monate seiner Regirung so ämsig an/ daß er in kurzem eine von den schändlichsten Bestien geworden. Er nahme/ die liederlichste Seildänzer und Possenspieler/ zu Räthen an/ und ließe sie nach Belieben Haushalten. Er ware fertig/ einen ieden/ der bey ihm angegeben wurde/ um geringer Ursachen willen/ den Henkersknechten zu übergeben. Alle Zöllner und Mautner/ die vordessen ihme auf seinen Reisen den Zoll abgeheischet/ musten es nun erst mit der Haut bezahlen; deren einen er/ als ihn die Schergen schon wegführten/ wiederkehren und vor seinen Augen hinrichten ließe/ dabey sagend: Er müste auch einmal seinen Augen zu essen geben. Zur andren Zeit/ als ein Vatter diesen Weg des Todes gehen muste/ und seine zween Söhne für ihn baten/ gabe er ihm solche zu Gefärten. Wiederum/ als er einen Römischen Ritter zum Tod schleppen ließe/ und derselbe rieffe/ der Kaiser wäre sein Erbe! ließe er das Testament holen/ und als er fande/ daß dessen Leibeigner zum Mit-Erben/ eingesezt ware, ließe er diesen mit dem Testatore hinrichten. Die Mathematicos jagte er aus Rom: denen er gehässig war/ weil sie von ihm und seiner Geburt nichts guts geweissaget hatten. Sabinum, den Bruder Vespasiani, und die andere Flavier/ jagte er auf das Capitolium, und ließe sie in und mit dem Tempel Jovis verbrennen. Er ward auch des Mutter-Mords verdächtig/ da ein Weib/ Namens Catta, deren er in allem glaubte/ ihm weiß gemacht/ er würde lang und beständig regiren/ wann seine Mutter vor ihm stürbe. Wiewol

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Als Vitellius dahin abreisete/ war er so arm/ daß es ihm an Wegzehrung mangelte/ und muste er/ solche zu erlangen/ seiner Mutter ein Ohrgehänge abreissen und verpfänden/ auch sein Haus vermieten/ und Weib und Kinder in ein gemeines Gasthaus einlagern: die ihn auch schier nicht wolten ziehen lassen. Er war aber/ als er zum Heerlager kame/ den Soldaten/ die dem Galbae feind waren/ gar angenehm: weil er gegen iedem sich freundlich bezeigte/ keinem etwas versagte/ und der Schuldigen schonete. Seine Ehr-Aemter. Kaiser Galba thäte unklüglich/ daß er Vitellio, wegen seiner Armut und Schwelgerey/ nicht misgetrauet: weil der Widerspiel wahr ist/ daß Leute/ die alles verthan haben und doch sich zum Wolleben gewöhnet/ nichts unterlassen/ was ihnen zu Unterhaltung ihrer Wollüste verhelfen kan. Dann lasterhafte Armut/ ist die nächste Nachbarin von Bubenstücken: wie dann eben dieses Kaiser Othonem genötigt/ sich um den Römischen Thron zu bewerben. Wie nun Vitellius mit Freundlich- und Mildgebigkeit/ das Kriegsheer auf seine seite gewonnen/ (massen er die/ so ihme morgens begegnet/ ob sie gefrühstücket/ zu fragen/ und/ daß solches von ihm beschehen wäre/ mit einem Rilps zu bezeugen pflegte) kamen sie eines Tags/ als er kaum ein Monat bey ihnen gewesen/ und toll und voll in seiner Kammer lage/ grüsten ihn Kaiser/ und führten ihn auf alle vornehme Plätze: da er Kais. Julii Schwerd/ welches einer dem Götzenbild Martis abgenommen und ihm ungefähr zugestellet/ in der Hand blos empor truge. Als er in den Palast wiederkehrte/ war derselbe vom Caminfeuer in Brand gerahten/ da er/ als iederman es für ein böses Zeichen hielte/ sie mit diesen Worten zufrieden sprache: Seit getrost/ das Glück leuchtet und lachet uns an. Als folgends auch das Ober-Teutsche Kriegsheer ihm zufiele/ ließe er sich Germanicum nennen: wolte aber noch nicht Augustus heissen/ gleichwie er sich auch nie wollen Caesar nennen lassen. sein Reichs-Eintritt. Der Anfang seiner Regirung/ ware wie der andern ihrer/ nämlich gut und löblich. Er straffte die/ so den Kaiser Galba hingerichtet/ ob der schon sein Feind gewesen/ und sagte: Es sey nicht billig/ daß die leben/ die/ um Gelds und Gewinus willen/ ihrem Kaiser nicht das Leben gegönnet. Dann diese Leute waren so vermessen/ daß ihnen Kais. Otto für solchen Mord große Geschenke versprechen müssen/ dessen Verschreibungen Vitellio in die Hände gerahten. Er machte sich auch damit sehr beliebt/ indem er mit seinen alten Freunden und Kriegsgesellen gar vertraulich bliebe/ und mit dem Stand die Sitten nicht änderte: wie manche thun/ die/ wann sie höher gestiegen/ sich selber nicht mehr/ vielweniger andere kennen/ und iederman nur für Stäublein ansehen. Sein Wolregiren. Aber es muste bisher erscheinen/ daß der höchste Thron entweder nur Lasterhafte annehme/ oder dieselben lasterhaft mache. Dann/ als Vitellius nach Rom reisete/ triebe er unterwegs alle Uppigkeit/ ließ die Schiffe/ die ihn führten/ mit allerhand Kronen zieren/ hielte ein unaufhörliches Gefräße und Gesäufe/ und ließe die Soldaten allen Mutwillen treiben. Als er endlich an den Ort kame/ da die Schlacht mit dem Heer Kaisers Othonis geschehen/ und andere vor dem Gestanck der Leichen die Nasen zuhielten/ hat er dieser abscheulichen Worte sich vernehmen lassen: Ein erschlagener Feind rieche allerdings wol/ noch bässer aber ein erschlagener Burger. Wie er dann alda Legel herbeybringen lassen/ und offentlich herumsauffend/ das Römische Blut mit Wein vermänget. Daß er unglücklich regiren würde/ bezeugten im Anzug viel Vorzeichen: indem ihm der Lorbeerkrantz vom Haupt ins Wasser entfiele/ und die Statuen/ so man ihm gesetzet/ zur Erde stürzten. Seine Verartung. seine Grausamkeit.Da andere viel Jahre dazu vonnöten gehabt/ boshaftig zu werden/ wendete dieser wenig Monate seiner Regirung so ämsig an/ daß er in kurzem eine von den schändlichsten Bestien geworden. Er nahme/ die liederlichste Seildänzer und Possenspieler/ zu Räthen an/ und ließe sie nach Belieben Haushalten. Er ware fertig/ einen ieden/ der bey ihm angegeben wurde/ um geringer Ursachen willen/ den Henkersknechten zu übergeben. Alle Zöllner und Mautner/ die vordessen ihme auf seinen Reisen den Zoll abgeheischet/ musten es nun erst mit der Haut bezahlen; deren einen er/ als ihn die Schergen schon wegführten/ wiederkehren und vor seinen Augen hinrichten ließe/ dabey sagend: Er müste auch einmal seinen Augen zu essen geben. Zur andren Zeit/ als ein Vatter diesen Weg des Todes gehen muste/ und seine zween Söhne für ihn baten/ gabe er ihm solche zu Gefärten. Wiederum/ als er einen Römischen Ritter zum Tod schleppen ließe/ und derselbe rieffe/ der Kaiser wäre sein Erbe! ließe er das Testament holen/ und als er fande/ daß dessen Leibeigner zum Mit-Erben/ eingesezt ware, ließe er diesen mit dem Testatore hinrichten. Die Mathematicos jagte er aus Rom: denen er gehässig war/ weil sie von ihm und seiner Geburt nichts guts geweissaget hatten. Sabinum, den Bruder Vespasiani, und die andere Flavier/ jagte er auf das Capitolium, und ließe sie in und mit dem Tempel Jovis verbrennen. Er ward auch des Mutter-Mords verdächtig/ da ein Weib/ Namens Catta, deren er in allem glaubte/ ihm weiß gemacht/ er würde lang und beständig regiren/ wann seine Mutter vor ihm stürbe. Wiewol

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679, S. [II (Skulptur), S. 55]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0202_1679/79>, abgerufen am 25.04.2024.