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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] die gantz erfreut ist/ daß ihr Cupido dem Mercurio die lection also wol aufsaget. Diese Figuren sind mehr verwunderlich in der Kunst/ als gemein: aber unmüglich ist/ daß eine andere Hand/ als des Phoenix Anthonio da Corregio, diesem lezten Stuck die Seele habe geben können.

Von Menge der andern alda befindlichen vortrefflichen Kunststücke/ an Historien/ Landschafften/ und der gleichen/ wäre noch viel zuerwehnen. Insonderheit sind sehwürdig/ in Herrn Wincklers schöner Behausung die grossen Historien des berühmten Bassan, viel gute Conterfäte seiner eignen Familie/ die beste Landschafften groß und klein/ samt raren Medaglien/ sonderlich der Modernen- Schaupfennige/ alles höchst curios, mit einer ansehlichen Bibliothek und zierlichen wolerfüllten Rüstkammer. Es ist auch bey Herrn Eckert ein guter Anfang/ zu Bezierung seines schönen Hauses und anmutiger Ergetzung seines nachsinnigen hübschen Geistes.

Zürich.

DIe Stadt Zürch in Helvetien hatte vor diesem eine Adeliche Familie, Asper genannt: von deren ist gewesen Johann Asper, ein vortrefflicher Mahler/ der auch beständig bey dieser edlen Kunst geblieben/ und befinden sich seine Werke mehrentheils nur zu Zürch/ da sie alle in hohen Ehren gehalten werden. Sein Lob-würdigstes Stuck ist in selbiger grossen Bibliothec der Ober-Pfarrer und berühmter Theologus Ulrich Zwinglius/ in Profil halber Statur Lebens-grösse/ dermassen meisterhaft und fleissig gemahlt/ daß niemals Holbein ein mehrers zu wegen bringen können. In gleicher Grösse und fast eben so gut sind noch dabey von ihm/ die Gemählde von Heinrich Putlinger/ Conrado Pelican, Conrad Gesnero, Josia Sisnero, Heinrich Gualther, Leo Jodt, mit vielen mehrern/ auch des Magistrats alda von andern guten Händen nach und nach vervielfätigte und noch täglich folgende Conterfäte.

Ingleichen ist daselbst zu sehen ein großes Stuck von Gotthart Rintle/ die Gerechtigkeit praesentirend. Insonderheit ist beschau-würdig ein großer Tisch/ gantz übermahlt durch unsern Hanns Holbein den Jüngern: da er kunstreich in Oelfarbe colorirt vorstellet/ den also genannten Sanct Niemand/ gefangen/ gantz traurig/ sein Mund ist mit einem großen Schloß versperrt/ sitzend auf einem zerbrochnen alten Zuber/ um ihn herum ligen zerrissene alte Bücher/ irdine und metalline Geschirre/ gläserne Pfannen/ Schüsseln/ und sonst allerley Hausraht/ aber alles zerbrochen und verderbt. Ein offener Brieff hierbey/ worauf Holbeins Name geschrieben/ ist dermassen natürlich vorgestellt/ daß ihrer Viele sich daran vergreiffen/ indem sie ihn für natürlich gehalten und in die Hand nehmen wollen. Das Ubrige dieses Tisches ist mit allerley Jagten und Laubwerck beziert. Man findet auch allda wolgemahlt in Lebens-größe des ietzigen Chur-Printzen und Pfaltzgraf Caroli[Spaltenumbruch] Durchl. Conterfät aufgerichtet: welches billich in der Bibliothec zum Vorbilde stehet/ da die Natur diesen Fürsten mit allen Gaben der Gelehrtheit/ Tugenden/ Studien und Künsten begabt. Nicht weniger giebt dieser Ort zu sehen/ eine sehr große Menge rarer Medaglien der antiquen Consulen und Kaisere/ samt anderen Seltsamheiten/ die einen solchen Ort zieren können.

Daselbst befindet sich insonderheit ein großer Liebhaber aller Kunst-Sachen/ Heinrich Lochman/ bey deme zu sehen sind viel Erd-Gewächse/ fremde Thiere/ ausgelehrte Vögel/ Fische/ Muscheln und Conchilien/ überdas alte metalline antiche und moderne-Bildlein/ ein curiosen Anzahl guter Medaglien von grosser Würde/ wie auch kunstreich-gemahlte Tafeln des berühmten Lachier von Paris/ eine Flucht Josephs und Marien mit dem Christkindlein in Egypten/ in welcher sie sorglich dem Kindlein zu trincken gibet/ auch zwey gute Landschafften/ mit Ruinen. Er zeiget auch etliche Zimmer voll andere gemahlte Tafeln/ allerhand Schlachten und Landschafften: darunter des Stiffters dieser Kunst-kammer/ weiland D. Conrad Lochmans?}/ Conterfät wol gemahlt/ ihme zu Lob und Ehre/ beygewidmet zu sehen ist.

Es ist bey allen berühmten Historien-Erfahrnen weltkündig/ wie hochnötig sey die Wissenschaft und Erkäntnis der Medaglien/ weil sie allein in den Historien der Alten/ den Ausschlag der Warheit geben/ und ist oft einer einigen Medaglie mehr Glauben zuzusetzen/ als unterschiedlichen Authoren oder Büchern. Dann ob sie schon stumm sind/ so reden doch ihre Ausbildungen und Riversen mit mehrer Sicherheit. Sie entrichten die zweifelhaftige Sachen/ binden die Geschichte mit der reinen Warheit/ und schweigen nimmermehr. Ja sie dauren mit der Härte über alles/ was zu ersinnen/ und zeigen zugleich die reine Warheit/ mit der Vortrefflich- und Unsterblichkeit der Bildkunst/ in einem kleinen Stuck Metall beysammen. Daher dann die vortrefflichste Gelehrten alle ihre Zuflucht zu den metallinen Lehrern genommen haben; massen mir erst neulichst ein lieber Herr und Freund bestättigt/ daß der Wolgelehrte Herr Seckelmeister Tobias Hallender zu Schafhausen/ nachdem er in seinen Studien großen progress gethan/ endlich auch erfahren/ wie viel gutes aus den Medaglien zu lernen sey/ darum er deren nunmehr ein grosser Liebhaber worden/ und ein sehr ungemein-rares Cabinet zusammen gebracht/ darinn schöne Münzen/ so sonst nirgend sollen zu finden seyn.

Ob ich wol bey meiner späten Zuruckreise aus Italien durch Sweitzerland/ nach der berühmten Stadt Genff mich gesehnet/ so wurde ich doch davon abgehalten durch die Burgundischen Räuber/ die damals die Strassen unsicher gemacht/ und muste von Altorf/ über den hohen kalten Berg S. Gotthart/ nach Lucern/ Basel und Franckfurt am Mayn gehen. Also habe ich/ was alda vortreffliches von Kunst-Wercken und Raritäten befindlich/

[Spaltenumbruch] die gantz erfreut ist/ daß ihr Cupido dem Mercurio die lection also wol aufsaget. Diese Figuren sind mehr verwunderlich in der Kunst/ als gemein: aber unmüglich ist/ daß eine andere Hand/ als des Phoenix Anthonio da Corregio, diesem lezten Stuck die Seele habe geben können.

Von Menge der andern alda befindlichen vortrefflichen Kunststücke/ an Historien/ Landschafften/ und der gleichen/ wäre noch viel zuerwehnen. Insonderheit sind sehwürdig/ in Herrn Wincklers schöner Behausung die grossen Historien des berühmten Bassan, viel gute Conterfäte seiner eignen Familie/ die beste Landschafften groß und klein/ samt raren Medaglien/ sonderlich der Modernen- Schaupfennige/ alles höchst curios, mit einer ansehlichen Bibliothek und zierlichen wolerfüllten Rüstkammer. Es ist auch bey Herrn Eckert ein guter Anfang/ zu Bezierung seines schönen Hauses und anmutiger Ergetzung seines nachsinnigen hübschen Geistes.

Zürich.

DIe Stadt Zürch in Helvetien hatte vor diesem eine Adeliche Familie, Asper genannt: von deren ist gewesen Johann Asper, ein vortrefflicher Mahler/ der auch beständig bey dieser edlen Kunst geblieben/ und befinden sich seine Werke mehrentheils nur zu Zürch/ da sie alle in hohen Ehren gehalten werden. Sein Lob-würdigstes Stuck ist in selbiger grossen Bibliothec der Ober-Pfarrer und berühmter Theologus Ulrich Zwinglius/ in Profil halber Statur Lebens-grösse/ dermassen meisterhaft und fleissig gemahlt/ daß niemals Holbein ein mehrers zu wegen bringen können. In gleicher Grösse und fast eben so gut sind noch dabey von ihm/ die Gemählde von Heinrich Putlinger/ Conrado Pelican, Conrad Gesnero, Josia Sisnero, Heinrich Gualther, Leo Jodt, mit vielen mehrern/ auch des Magistrats alda von andern guten Händen nach und nach vervielfätigte und noch täglich folgende Conterfäte.

Ingleichen ist daselbst zu sehen ein großes Stuck von Gotthart Rintle/ die Gerechtigkeit praesentirend. Insonderheit ist beschau-würdig ein großer Tisch/ gantz übermahlt durch unsern Hanns Holbein den Jüngern: da er kunstreich in Oelfarbe colorirt vorstellet/ den also genannten Sanct Niemand/ gefangen/ gantz traurig/ sein Mund ist mit einem großen Schloß versperrt/ sitzend auf einem zerbrochnen alten Zuber/ um ihn herum ligen zerrissene alte Bücher/ irdine und metalline Geschirre/ gläserne Pfannen/ Schüsseln/ und sonst allerley Hausraht/ aber alles zerbrochen und verderbt. Ein offener Brieff hierbey/ worauf Holbeins Name geschrieben/ ist dermassen natürlich vorgestellt/ daß ihrer Viele sich daran vergreiffen/ indem sie ihn für natürlich gehalten und in die Hand nehmen wollen. Das Ubrige dieses Tisches ist mit allerley Jagten und Laubwerck beziert. Man findet auch allda wolgemahlt in Lebens-größe des ietzigen Chur-Printzen und Pfaltzgraf Caroli[Spaltenumbruch] Durchl. Conterfät aufgerichtet: welches billich in der Bibliothec zum Vorbilde stehet/ da die Natur diesen Fürsten mit allen Gaben der Gelehrtheit/ Tugenden/ Studien und Künsten begabt. Nicht weniger giebt dieser Ort zu sehen/ eine sehr große Menge rarer Medaglien der antiquen Consulen und Kaisere/ samt anderen Seltsamheiten/ die einen solchen Ort zieren können.

Daselbst befindet sich insonderheit ein großer Liebhaber aller Kunst-Sachen/ Heinrich Lochman/ bey deme zu sehen sind viel Erd-Gewächse/ fremde Thiere/ ausgelehrte Vögel/ Fische/ Muscheln und Conchilien/ überdas alte metalline antiche und moderne-Bildlein/ ein curiosen Anzahl guter Medaglien von grosser Würde/ wie auch kunstreich-gemahlte Tafeln des berühmten Lachier von Paris/ eine Flucht Josephs und Marien mit dem Christkindlein in Egypten/ in welcher sie sorglich dem Kindlein zu trincken gibet/ auch zwey gute Landschafften/ mit Ruinen. Er zeiget auch etliche Zimmer voll andere gemahlte Tafeln/ allerhand Schlachten und Landschafften: darunter des Stiffters dieser Kunst-kammer/ weiland D. Conrad Lochmans?}/ Conterfät wol gemahlt/ ihme zu Lob und Ehre/ beygewidmet zu sehen ist.

Es ist bey allen berühmten Historien-Erfahrnen weltkündig/ wie hochnötig sey die Wissenschaft und Erkäntnis der Medaglien/ weil sie allein in den Historien der Alten/ den Ausschlag der Warheit geben/ und ist oft einer einigen Medaglie mehr Glauben zuzusetzen/ als unterschiedlichen Authoren oder Büchern. Dann ob sie schon stumm sind/ so reden doch ihre Ausbildungen und Riversen mit mehrer Sicherheit. Sie entrichten die zweifelhaftige Sachen/ binden die Geschichte mit der reinen Warheit/ und schweigen nimmermehr. Ja sie dauren mit der Härte über alles/ was zu ersinnen/ und zeigen zugleich die reine Warheit/ mit der Vortrefflich- und Unsterblichkeit der Bildkunst/ in einem kleinen Stuck Metall beysammen. Daher dann die vortrefflichste Gelehrten alle ihre Zuflucht zu den metallinen Lehrern genommen haben; massen mir erst neulichst ein lieber Herr und Freund bestättigt/ daß der Wolgelehrte Herr Seckelmeister Tobias Hallender zu Schafhausen/ nachdem er in seinen Studien großen progress gethan/ endlich auch erfahren/ wie viel gutes aus den Medaglien zu lernen sey/ darum er deren nunmehr ein grosser Liebhaber worden/ und ein sehr ungemein-rares Cabinet zusammen gebracht/ darinn schöne Münzen/ so sonst nirgend sollen zu finden seyn.

Ob ich wol bey meiner späten Zuruckreise aus Italien durch Sweitzerland/ nach der berühmten Stadt Genff mich gesehnet/ so wurde ich doch davon abgehalten durch die Burgundischen Räuber/ die damals die Strassen unsicher gemacht/ und muste von Altorf/ über den hohen kalten Berg S. Gotthart/ nach Lucern/ Basel und Franckfurt am Mayn gehen. Also habe ich/ was alda vortreffliches von Kunst-Wercken und Raritäten befindlich/

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          <p xml:id="p972.7">Ob <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> wol bey meiner späten Zuruckreise aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName> durch <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-308 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011731">Sweitzerland</placeName>/ nach der berühmten Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1067 http://www.geonames.org/2660646/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007279">Genff</placeName> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mich</persName> gesehnet/ so wurde <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> doch davon abgehalten durch die Burgundischen Räuber/ die damals die Strassen unsicher gemacht/ und muste von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1604 http://www.geonames.org/2661780/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007306">Altorf</placeName>/ über den hohen kalten Berg <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1069">S. Gotthart</placeName>/ nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1070 http://www.geonames.org/2659811/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007280">Lucern</placeName>/ <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-423 http://www.geonames.org/2661604/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007269">Basel</placeName> und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-9 http://www.geonames.org/2925533/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7005293">Franckfurt am Mayn</placeName> gehen. Also habe <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName>/ was alda vortreffliches von Kunst-Wercken und <hi rendition="#aq">Rarit</hi>äten befindlich/
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[[II (Skulptur), S. 81]/0111] die gantz erfreut ist/ daß ihr Cupido dem Mercurio die lection also wol aufsaget. Diese Figuren sind mehr verwunderlich in der Kunst/ als gemein: aber unmüglich ist/ daß eine andere Hand/ als des Phoenix Anthonio da Corregio, diesem lezten Stuck die Seele habe geben können. Von Menge der andern alda befindlichen vortrefflichen Kunststücke/ an Historien/ Landschafften/ und der gleichen/ wäre noch viel zuerwehnen. Insonderheit sind sehwürdig/ in Herrn Wincklers schöner Behausung die grossen Historien des berühmten Bassan, viel gute Conterfäte seiner eignen Familie/ die beste Landschafften groß und klein/ samt raren Medaglien/ sonderlich der Modernen- Schaupfennige/ alles höchst curios, mit einer ansehlichen Bibliothek und zierlichen wolerfüllten Rüstkammer. Es ist auch bey Herrn Eckert ein guter Anfang/ zu Bezierung seines schönen Hauses und anmutiger Ergetzung seines nachsinnigen hübschen Geistes. Zürich. DIe Stadt Zürch in Helvetien hatte vor diesem eine Adeliche Familie, Asper genannt: von deren ist gewesen Johann Asper, ein vortrefflicher Mahler/ der auch beständig bey dieser edlen Kunst geblieben/ und befinden sich seine Werke mehrentheils nur zu Zürch/ da sie alle in hohen Ehren gehalten werden. Sein Lob-würdigstes Stuck ist in selbiger grossen Bibliothec der Ober-Pfarrer und berühmter Theologus Ulrich Zwinglius/ in Profil halber Statur Lebens-grösse/ dermassen meisterhaft und fleissig gemahlt/ daß niemals Holbein ein mehrers zu wegen bringen können. In gleicher Grösse und fast eben so gut sind noch dabey von ihm/ die Gemählde von Heinrich Putlinger/ Conrado Pelican, Conrad Gesnero, Josia Sisnero, Heinrich Gualther, Leo Jodt, mit vielen mehrern/ auch des Magistrats alda von andern guten Händen nach und nach vervielfätigte und noch täglich folgende Conterfäte. Ingleichen ist daselbst zu sehen ein großes Stuck von Gotthart Rintle/ die Gerechtigkeit praesentirend. Insonderheit ist beschau-würdig ein großer Tisch/ gantz übermahlt durch unsern Hanns Holbein den Jüngern: da er kunstreich in Oelfarbe colorirt vorstellet/ den also genannten Sanct Niemand/ gefangen/ gantz traurig/ sein Mund ist mit einem großen Schloß versperrt/ sitzend auf einem zerbrochnen alten Zuber/ um ihn herum ligen zerrissene alte Bücher/ irdine und metalline Geschirre/ gläserne Pfannen/ Schüsseln/ und sonst allerley Hausraht/ aber alles zerbrochen und verderbt. Ein offener Brieff hierbey/ worauf Holbeins Name geschrieben/ ist dermassen natürlich vorgestellt/ daß ihrer Viele sich daran vergreiffen/ indem sie ihn für natürlich gehalten und in die Hand nehmen wollen. Das Ubrige dieses Tisches ist mit allerley Jagten und Laubwerck beziert. Man findet auch allda wolgemahlt in Lebens-größe des ietzigen Chur-Printzen und Pfaltzgraf Caroli Durchl. Conterfät aufgerichtet: welches billich in der Bibliothec zum Vorbilde stehet/ da die Natur diesen Fürsten mit allen Gaben der Gelehrtheit/ Tugenden/ Studien und Künsten begabt. Nicht weniger giebt dieser Ort zu sehen/ eine sehr große Menge rarer Medaglien der antiquen Consulen und Kaisere/ samt anderen Seltsamheiten/ die einen solchen Ort zieren können. Daselbst befindet sich insonderheit ein großer Liebhaber aller Kunst-Sachen/ Heinrich Lochman/ bey deme zu sehen sind viel Erd-Gewächse/ fremde Thiere/ ausgelehrte Vögel/ Fische/ Muscheln und Conchilien/ überdas alte metalline antiche und moderne-Bildlein/ ein curiosen Anzahl guter Medaglien von grosser Würde/ wie auch kunstreich-gemahlte Tafeln des berühmten Lachier von Paris/ eine Flucht Josephs und Marien mit dem Christkindlein in Egypten/ in welcher sie sorglich dem Kindlein zu trincken gibet/ auch zwey gute Landschafften/ mit Ruinen. Er zeiget auch etliche Zimmer voll andere gemahlte Tafeln/ allerhand Schlachten und Landschafften: darunter des Stiffters dieser Kunst-kammer/ weiland D. Conrad Lochmans?}/ Conterfät wol gemahlt/ ihme zu Lob und Ehre/ beygewidmet zu sehen ist. Es ist bey allen berühmten Historien-Erfahrnen weltkündig/ wie hochnötig sey die Wissenschaft und Erkäntnis der Medaglien/ weil sie allein in den Historien der Alten/ den Ausschlag der Warheit geben/ und ist oft einer einigen Medaglie mehr Glauben zuzusetzen/ als unterschiedlichen Authoren oder Büchern. Dann ob sie schon stumm sind/ so reden doch ihre Ausbildungen und Riversen mit mehrer Sicherheit. Sie entrichten die zweifelhaftige Sachen/ binden die Geschichte mit der reinen Warheit/ und schweigen nimmermehr. Ja sie dauren mit der Härte über alles/ was zu ersinnen/ und zeigen zugleich die reine Warheit/ mit der Vortrefflich- und Unsterblichkeit der Bildkunst/ in einem kleinen Stuck Metall beysammen. Daher dann die vortrefflichste Gelehrten alle ihre Zuflucht zu den metallinen Lehrern genommen haben; massen mir erst neulichst ein lieber Herr und Freund bestättigt/ daß der Wolgelehrte Herr Seckelmeister Tobias Hallender zu Schafhausen/ nachdem er in seinen Studien großen progress gethan/ endlich auch erfahren/ wie viel gutes aus den Medaglien zu lernen sey/ darum er deren nunmehr ein grosser Liebhaber worden/ und ein sehr ungemein-rares Cabinet zusammen gebracht/ darinn schöne Münzen/ so sonst nirgend sollen zu finden seyn. Ob ich wol bey meiner späten Zuruckreise aus Italien durch Sweitzerland/ nach der berühmten Stadt Genff mich gesehnet/ so wurde ich doch davon abgehalten durch die Burgundischen Räuber/ die damals die Strassen unsicher gemacht/ und muste von Altorf/ über den hohen kalten Berg S. Gotthart/ nach Lucern/ Basel und Franckfurt am Mayn gehen. Also habe ich/ was alda vortreffliches von Kunst-Wercken und Raritäten befindlich/

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679, S. [II (Skulptur), S. 81]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0202_1679/111>, abgerufen am 16.04.2024.