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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] einer Banck von 2. Schuh hoch bis zum Ende bekleidet ist.

Da man alsdann zu einer Kammer komt/ welche 37. Schuh lang/ 20. Schuh breit auch 20. Schuh hoch/ und oben mit neun Steinen nicht gewölbt/ sondern (welches zuverwundern) gleich einem ebenen Getäffel bedecket ist. Hierin siehet man einen Sarg von marmorirtem sehr harten Stein/ (so/ der Muthmassung und dem Vorgeben nach/ des Königs Pharaonis, der im rothen Meer ertruncken/ Begräbnus und Sarg hat seyn sollen) welcher Sarg lang ist 8. Schuh breit 31/2 und hoch 4. Schuh/ und dick 51/2 Zoll. Wann man an denselber schlägt/ giebt es einen Klang gleich einer grossen hellen Glocken/ welches mit Verwunderung zu hören ist/ unter diesen Sarg siehet man auch ein verfallenes Loch.

[Spaltenumbruch]

Die Steine/ wovon diese Pyramides gemacht/ sind eitel grosse ungeheure Qvaterstuck und harte Steine. Die Gänge aber inwendig und Kammern sind von roth/ schwartz und grau- gesprenckilten/ auch darunter etwas gebackenen Steinen/ gleich den Obeliscken zu Rom. Und befinden sich neben dieser noch andere 18. Pyramides und eine darunter/ so fast eben dieser Grösse geschätzet wird. Die andern sind unterschiedlicher Grösse/ und die genauste an dieser Grossen ist von lauter weis- und schwartzem Marmorstein/ Felder- oder Würffelweis überleget/ und gantz glat ohne Staffeln. Dieser Egyptischen Pyramiden wahre Abbildung zeiget in der Architectura die Platte mit XXIII. gemerckt/ sehr ähnlich/ und daß alles ausführlichen/ mit gerechter Maas/ beobachtet worden.

[Spaltenumbruch]

GLeichwie die Großmögenheit des Käyserlichen Römischen Reichs/ mit der Barbarischen fremden Völcker überschwemmung/ durch Kriegslasten verheert/ in Abgang gerathen: also ist auch die Baukunst/ oder Architectura, wie sonsten alle andere edle Künste und Erfahrenheit/ von vorgehabter schönen Gestalt und Herkommen abgestanden/ täglich ie mehr und mehr erloschen/ bis man endlichen/ von der schönen Proportion und regulirter Bau-art/ dermassen abgewichen/ daß kein argerer Gebrauch mehr konte gefunden werden. Wie aber alle menschliche Sachen in einer unendlichen Bewegung bestehen; also ist erfolget/ daß hernacher durch bessere Friedens-Zeit diese edle Kunst wieder auf den höchsten Gipfel aufgestiegen; hingegen die Wercke unsrer Vorfahren/ die vor und über 150. Jahren gewallet/ dieselbe aus der Finsternus/ darinnen sie viel hundert Jahr verscharret war/ wieder in das helle Liecht gebracht/ und im Leben der Welt verspüren lassen/ wie dann ihr zu Rom/ unter glücklicher Regierung des Kunstvatters Jullio secundo Pontif. der Bramant, ein fürtrefflicher Mann/ dessen an seinem Ort in Unserm ersten Wercke/ neben Beyfügung seines Conterfeyts/ mit mehrern rühmlich gedacht worden/ daß Er nemlich eines edlen hohen Geists und ein Beobachter der Antiqven gewesen/ viel vortrefflicher neuer Gebeue in Rom und anderwerts ans Liecht gestellt/ dadurch er den Nachfolgern den Weg gebahnt/ als dem Michel Angelc. Buonaroti, Jacob Sansouino, Baldassar Dasicna, Antonio Da Sansouino, Michel de San. Michele, Sebastian Serlio, Gorgio Vasari, Jacob Borazzio da Viguola, und dem Cavalier Lione auch Lorenz Bernini und andern mehr/ von denen allen verwunderliche Gebäue zu Rom/ Florenz/ Venedig/ Mayland/ und andern[Spaltenumbruch] Städten in Italien und Teutschland zu sehen seyn/ deren die meiste sehr vortreffliche Mahler/ Bildhauer/ wie auch erfahrne Schreiber gewesen/ und aus diesen sind folgends entsprossen viel heutiges Tags noch Lebende. Damit wir aber wieder auf unsere vorige Rede kommen/ daß nemlich unser Bramant der erste gewesen/ der die herrliche Antiquen/ die bis zur selbigen Zeit verborgen gelegen/hervorgebracht/ beduncket mich billich/ daß seine vortreffliche Wercke unter die besten Antiquen gar wol mögen gestellet werden/ davon wir hienebens in diesem Buch vorstellen/ erstlich den Grund-Riß mit völliger Zeichnung dieses von ihme/ Bramant, geordonirten Tempels/ auf dem Berg Janiculi. Weil selbiger zum Gedächtnus des Heil. Apostels Petri gebanet/ welcher/ wie man gesagt/ an diesem Orte gecreutziget/ und daher genannt wird San Pietro Montorio. Dieser Tempel ist in- und auswendig nach der Ordnung Dorica, die Seulen seyn von Granito-Stein/ die Base und die Capitellen von weissem Marmel/ das übrige alles von Tiburtin-Stein. Es wird der Edle Leser aus diesen beeden Abrissen gar leicht alles begreiffen/ den Grund/ auch die in- und auswendige Gestalt/ samt dero Massen zur Gnüge befinden/ wie folgt: Dieser Tempel ist abgemessen nach dem alten Römischen Schuh/ und hält in sich 12. Zoll/ und ieder Zoll 4. Minuten.

Der Diameter dieses Tempels ist 25. Schuh und 22. Minuten. Die Breite des Portico, oder bedeckten Gangs/ um diesen Tempel ist 7. Schuh/ der Seulen Dicke hält 1. Schuh 25. Minut. Die Thür ist breit 31/2. Schuh/ die vier Ecken mit den runden im Mitten um gedacht Portico merckenden Ort/ auf den die Colonnen gestellet seyn/ der Mauren Dicke ist 5. Schuh/ das übrige der Maas ist aus der Zeichnung zuerfahren.

Wir haben hie oben durch den Grundriß von allen äusserlichen Theilen erwähnt/ und daß

[Spaltenumbruch] einer Banck von 2. Schuh hoch bis zum Ende bekleidet ist.

Da man alsdann zu einer Kammer komt/ welche 37. Schuh lang/ 20. Schuh breit auch 20. Schuh hoch/ und oben mit neun Steinen nicht gewölbt/ sondern (welches zuverwundern) gleich einem ebenen Getäffel bedecket ist. Hierin siehet man einen Sarg von marmorirtem sehr harten Stein/ (so/ der Muthmassung und dem Vorgeben nach/ des Königs Pharaonis, der im rothen Meer ertruncken/ Begräbnus und Sarg hat seyn sollen) welcher Sarg lang ist 8. Schuh breit 3½ und hoch 4. Schuh/ und dick 5½ Zoll. Wann man an denselber schlägt/ giebt es einen Klang gleich einer grossen hellen Glocken/ welches mit Verwunderung zu hören ist/ unter diesen Sarg siehet man auch ein verfallenes Loch.

[Spaltenumbruch]

Die Steine/ wovon diese Pyramides gemacht/ sind eitel grosse ungeheure Qvaterstuck und harte Steine. Die Gänge aber inwendig und Kammern sind von roth/ schwartz und grau- gesprenckilten/ auch darunter etwas gebackenen Steinen/ gleich den Obeliscken zu Rom. Und befinden sich neben dieser noch andere 18. Pyramides und eine darunter/ so fast eben dieser Grösse geschätzet wird. Die andern sind unterschiedlicher Grösse/ und die genauste an dieser Grossen ist von lauter weis- und schwartzem Marmorstein/ Felder- oder Würffelweis überleget/ und gantz glat ohne Staffeln. Dieser Egyptischen Pyramiden wahre Abbildung zeiget in der Architectura die Platte mit XXIII. gemerckt/ sehr ähnlich/ und daß alles ausführlichen/ mit gerechter Maas/ beobachtet worden.

[Spaltenumbruch]

GLeichwie die Großmögenheit des Käyserlichen Römischen Reichs/ mit der Barbarischen fremden Völcker überschwemmung/ durch Kriegslasten verheert/ in Abgang gerathen: also ist auch die Baukunst/ oder Architectura, wie sonsten alle andere edle Künste und Erfahrenheit/ von vorgehabter schönen Gestalt und Herkommen abgestanden/ täglich ie mehr und mehr erloschen/ bis man endlichen/ von der schönen Proportion und regulirter Bau-art/ dermassen abgewichen/ daß kein argerer Gebrauch mehr konte gefunden werden. Wie aber alle menschliche Sachen in einer unendlichen Bewegung bestehen; also ist erfolget/ daß hernacher durch bessere Friedens-Zeit diese edle Kunst wieder auf den höchsten Gipfel aufgestiegen; hingegen die Wercke unsrer Vorfahren/ die vor und über 150. Jahren gewallet/ dieselbe aus der Finsternus/ darinnen sie viel hundert Jahr verscharret war/ wieder in das helle Liecht gebracht/ und im Leben der Welt verspüren lassen/ wie dann ihr zu Rom/ unter glücklicher Regierung des Kunstvatters Jullio secundo Pontif. der Bramant, ein fürtrefflicher Mann/ dessen an seinem Ort in Unserm ersten Wercke/ neben Beyfügung seines Conterfeyts/ mit mehrern rühmlich gedacht worden/ daß Er nemlich eines edlen hohen Geists und ein Beobachter der Antiqven gewesen/ viel vortrefflicher neuer Gebeue in Rom und anderwerts ans Liecht gestellt/ dadurch er den Nachfolgern den Weg gebahnt/ als dem Michel Angelc. Buonaroti, Jacob Sansouino, Baldassar Dasicna, Antonio Da Sansouino, Michel de San. Michele, Sebastian Serlio, Gorgio Vasari, Jacob Borazzio da Viguola, und dem Cavalier Lione auch Lorenz Bernini und andern mehr/ von denen allen verwunderliche Gebäue zu Rom/ Florenz/ Venedig/ Mayland/ und andern[Spaltenumbruch] Städten in Italien und Teutschland zu sehen seyn/ deren die meiste sehr vortreffliche Mahler/ Bildhauer/ wie auch erfahrne Schreiber gewesen/ und aus diesen sind folgends entsprossen viel heutiges Tags noch Lebende. Damit wir aber wieder auf unsere vorige Rede kommen/ daß nemlich unser Bramant der erste gewesen/ der die herrliche Antiquen/ die bis zur selbigen Zeit verborgen gelegen/hervorgebracht/ beduncket mich billich/ daß seine vortreffliche Wercke unter die besten Antiquen gar wol mögen gestellet werden/ davon wir hienebens in diesem Buch vorstellen/ erstlich den Grund-Riß mit völliger Zeichnung dieses von ihme/ Bramant, geordonirten Tempels/ auf dem Berg Janiculi. Weil selbiger zum Gedächtnus des Heil. Apostels Petri gebanet/ welcher/ wie man gesagt/ an diesem Orte gecreutziget/ und daher genannt wird San Pietro Montorio. Dieser Tempel ist in- und auswendig nach der Ordnung Dorica, die Seulen seyn von Granito-Stein/ die Base und die Capitellen von weissem Marmel/ das übrige alles von Tiburtin-Stein. Es wird der Edle Leser aus diesen beeden Abrissen gar leicht alles begreiffen/ den Grund/ auch die in- und auswendige Gestalt/ samt dero Massen zur Gnüge befinden/ wie folgt: Dieser Tempel ist abgemessen nach dem alten Römischen Schuh/ und hält in sich 12. Zoll/ und ieder Zoll 4. Minuten.

Der Diameter dieses Tempels ist 25. Schuh und 22. Minuten. Die Breite des Portico, oder bedeckten Gangs/ um diesen Tempel ist 7. Schuh/ der Seulen Dicke hält 1. Schuh 25. Minut. Die Thür ist breit 3½. Schuh/ die vier Ecken mit den runden im Mitten um gedacht Portico merckenden Ort/ auf den die Colonnen gestellet seyn/ der Mauren Dicke ist 5. Schuh/ das übrige der Maas ist aus der Zeichnung zuerfahren.

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[[I (Architektur), S. 27]/0224] einer Banck von 2. Schuh hoch bis zum Ende bekleidet ist. Da man alsdann zu einer Kammer komt/ welche 37. Schuh lang/ 20. Schuh breit auch 20. Schuh hoch/ und oben mit neun Steinen nicht gewölbt/ sondern (welches zuverwundern) gleich einem ebenen Getäffel bedecket ist. Hierin siehet man einen Sarg von marmorirtem sehr harten Stein/ (so/ der Muthmassung und dem Vorgeben nach/ des Königs Pharaonis, der im rothen Meer ertruncken/ Begräbnus und Sarg hat seyn sollen) welcher Sarg lang ist 8. Schuh breit 3½ und hoch 4. Schuh/ und dick 5½ Zoll. Wann man an denselber schlägt/ giebt es einen Klang gleich einer grossen hellen Glocken/ welches mit Verwunderung zu hören ist/ unter diesen Sarg siehet man auch ein verfallenes Loch. Die Steine/ wovon diese Pyramides gemacht/ sind eitel grosse ungeheure Qvaterstuck und harte Steine. Die Gänge aber inwendig und Kammern sind von roth/ schwartz und grau- gesprenckilten/ auch darunter etwas gebackenen Steinen/ gleich den Obeliscken zu Rom. Und befinden sich neben dieser noch andere 18. Pyramides und eine darunter/ so fast eben dieser Grösse geschätzet wird. Die andern sind unterschiedlicher Grösse/ und die genauste an dieser Grossen ist von lauter weis- und schwartzem Marmorstein/ Felder- oder Würffelweis überleget/ und gantz glat ohne Staffeln. Dieser Egyptischen Pyramiden wahre Abbildung zeiget in der Architectura die Platte mit XXIII. gemerckt/ sehr ähnlich/ und daß alles ausführlichen/ mit gerechter Maas/ beobachtet worden. Das XXVI. Capittel. S. Peters Kirche auf dem Berg Montori. GLeichwie die Großmögenheit des Käyserlichen Römischen Reichs/ mit der Barbarischen fremden Völcker überschwemmung/ durch Kriegslasten verheert/ in Abgang gerathen: also ist auch die Baukunst/ oder Architectura, wie sonsten alle andere edle Künste und Erfahrenheit/ von vorgehabter schönen Gestalt und Herkommen abgestanden/ täglich ie mehr und mehr erloschen/ bis man endlichen/ von der schönen Proportion und regulirter Bau-art/ dermassen abgewichen/ daß kein argerer Gebrauch mehr konte gefunden werden. Wie aber alle menschliche Sachen in einer unendlichen Bewegung bestehen; also ist erfolget/ daß hernacher durch bessere Friedens-Zeit diese edle Kunst wieder auf den höchsten Gipfel aufgestiegen; hingegen die Wercke unsrer Vorfahren/ die vor und über 150. Jahren gewallet/ dieselbe aus der Finsternus/ darinnen sie viel hundert Jahr verscharret war/ wieder in das helle Liecht gebracht/ und im Leben der Welt verspüren lassen/ wie dann ihr zu Rom/ unter glücklicher Regierung des Kunstvatters Jullio secundo Pontif. der Bramant, ein fürtrefflicher Mann/ dessen an seinem Ort in Unserm ersten Wercke/ neben Beyfügung seines Conterfeyts/ mit mehrern rühmlich gedacht worden/ daß Er nemlich eines edlen hohen Geists und ein Beobachter der Antiqven gewesen/ viel vortrefflicher neuer Gebeue in Rom und anderwerts ans Liecht gestellt/ dadurch er den Nachfolgern den Weg gebahnt/ als dem Michel Angelc. Buonaroti, Jacob Sansouino, Baldassar Dasicna, Antonio Da Sansouino, Michel de San. Michele, Sebastian Serlio, Gorgio Vasari, Jacob Borazzio da Viguola, und dem Cavalier Lione auch Lorenz Bernini und andern mehr/ von denen allen verwunderliche Gebäue zu Rom/ Florenz/ Venedig/ Mayland/ und andern Städten in Italien und Teutschland zu sehen seyn/ deren die meiste sehr vortreffliche Mahler/ Bildhauer/ wie auch erfahrne Schreiber gewesen/ und aus diesen sind folgends entsprossen viel heutiges Tags noch Lebende. Damit wir aber wieder auf unsere vorige Rede kommen/ daß nemlich unser Bramant der erste gewesen/ der die herrliche Antiquen/ die bis zur selbigen Zeit verborgen gelegen/hervorgebracht/ beduncket mich billich/ daß seine vortreffliche Wercke unter die besten Antiquen gar wol mögen gestellet werden/ davon wir hienebens in diesem Buch vorstellen/ erstlich den Grund-Riß mit völliger Zeichnung dieses von ihme/ Bramant, geordonirten Tempels/ auf dem Berg Janiculi. Weil selbiger zum Gedächtnus des Heil. Apostels Petri gebanet/ welcher/ wie man gesagt/ an diesem Orte gecreutziget/ und daher genannt wird San Pietro Montorio. Dieser Tempel ist in- und auswendig nach der Ordnung Dorica, die Seulen seyn von Granito-Stein/ die Base und die Capitellen von weissem Marmel/ das übrige alles von Tiburtin-Stein. Es wird der Edle Leser aus diesen beeden Abrissen gar leicht alles begreiffen/ den Grund/ auch die in- und auswendige Gestalt/ samt dero Massen zur Gnüge befinden/ wie folgt: Dieser Tempel ist abgemessen nach dem alten Römischen Schuh/ und hält in sich 12. Zoll/ und ieder Zoll 4. Minuten. Der Diameter dieses Tempels ist 25. Schuh und 22. Minuten. Die Breite des Portico, oder bedeckten Gangs/ um diesen Tempel ist 7. Schuh/ der Seulen Dicke hält 1. Schuh 25. Minut. Die Thür ist breit 3½. Schuh/ die vier Ecken mit den runden im Mitten um gedacht Portico merckenden Ort/ auf den die Colonnen gestellet seyn/ der Mauren Dicke ist 5. Schuh/ das übrige der Maas ist aus der Zeichnung zuerfahren. Wir haben hie oben durch den Grundriß von allen äusserlichen Theilen erwähnt/ und daß

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679, S. [I (Architektur), S. 27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0201_1679/224>, abgerufen am 23.04.2024.