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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] seinen Kosten/ und ohne daß er verbunden seyn solte/ jemand aus selbigen Städten/ wann sie etwan bey seiner Behausung fürbey gehen möchten/ hinwieder zu Gast zu bitten/ oder einige Vergeltung der empfangenen Ehren zu erweisen: So hoch und nahe sind selbige edle Herrn der Kunst zugethan gewesen. Von seiner Zeit weiß man nichts gewißes/ ausser daß er vor der 90. Olympiade gelebet. Er wuste auch sehr künstlich in Silber zu stechen.

XI. PHIDIAS von Athen, Mahler und Bildhauer.GLeichwie beyde Künste/ das Mahlen und Bildhauen/ aus einer Mutter Schoß/ nämlich aus der Zeichen-Kunst/ erzeuget worden/ also fält es dem Mahler nicht schwer/ einen Bildhauer in Stein oder Metall abzugeben. Ein solches erhellet an dem PHIDIAS, welcher in beyden Künsten excelliret/ (dessen eigentliche Bildnis in der Kupferblatten/ mit Lit. C. gezeichnet/ zu finden.) Er war ein Sohn Charmini, eines Atheners/ lebte und blühte in Fürtrefflichkeit in der 83. Olympiade, 300. Jahre nach Erbauung der Stadt Rom. Wie lang er gelebet/ weiß man nicht: Man findet aber/ daß er in der 90. Olympiade noch nicht todt/ und/ daß er einer von den ersten gewesen/ die sich in der Seine Werke: Der Pallas Schild. Mahler-Kunst geübet haben.Er mahlte/ für die zu Athen, einen sehr schönen Schild der Minerva, dessen Auswendiges von ihnen in hohem Wehrt gehalten worden: Dann das Innwendige/ wie in dem Leben Panaei, seines Bruders/ gedacht worden/ war vom Colotas, seinem discipul, gemahlet. Sonsten ware sein Werk Medusa Haupt mit allerley Arten von Schlangen/ so darauf gemahlt gewesen. Er begunte folgends in Marmor zu graben: wie dann Plinius, von seiner Hand/ eine marmorne Venus, im Schwibbogen Octaviae Das Bild Jovis Olympii. zu Rom gesehen. Der Stadt Olympia machte er das Bild Jupiters/ aus Helfenbein und Gold/ daran besagter Colotas ihme arbeiten halfe. Er machte daselbst noch mehr Bilder von Metall und anderer materie: Aber der Jupiter, welchen nachzumachen ihme keiner jemals getrauet/ war überall für ein Wunder-Stuck gepriesen/ und bekame er davon den Ruhm und Namen des bästen und fürtrefflichsten Bildhauers der gantzen Welt. Er wurde einsmals von einem seiner Freunde gefragt: wie es ihme möglich gewesen/ den Helfenbeinernen Jupiter also künstlich auszubilden? Dann/ (sagte er) wann ihr schon selbst wäret in dem Himmel gewesen/ und hättet Jupiters Geist und Wesen von Angesicht gesehen/ würdet ihr es doch nicht bässer haben machen können. Diesem antwortete er: wie daß er hierinn allein den Versen Homeri gefolget hätte/ welcher geschrieben: Jupiter thäte Wunder und Zeichen mit seinen schwarzen Augbrauen/ und um sein Ewig-Königliches Haupt fliege das Göttliche Haar/ und wann er das Haupt schüttelte/ so mache er den grossen Himmel beben/ wie solches Valer. Max. lib. 3. cap. 7. anführet. Hieraus ist zu sehen/ wie genau die alte Künstlere auf der Poeten Schrifften acht gegeben haben. Dieses Bild rühmet und beschreibet weitläuffig Plinius lib. 36. cap. 5. und Pausanias in Eliacis prioribus. Es ist aber so groß[Spaltenumbruch] gewesen/ daß es hat müssen sitzend gebildet werden/ sonst hätte man das Dach des ohne das hohen Gebäues vom Olympischen Tempel abbrechen müssen/ da es dannoch in sitzender Gestalt/ biß an das Dach gereichet. Sie schreiben auch von diesem Bilde/ es habe dem Jupiter selbst so wol gefallen/ daß er mit einem Donner-Schlag seine Freude entdecket/ wie Zwinger. in theatro Mundi schreibet.

Alexander M. auf dem Bucephalo.Vor dem Palatio al Monte Cavallo zu Rom/ stehen zwo Statuen/ Alexandern/ den Grossen/ mit seinem mutigen Pferd Bucephalo vorbildend/ deren das ältiste Phidias, das andere Praxiteles gemacht haben/ besag dieser alten überschrift:

OPUS. FIDIAE. OPUS. PRAXITELIS.

Solches bezeuget auch daselbst eine neue Inscription, dieses Innhalts:

Inscriptio Romanas hiervon. Phidias, nobilis Sculptor, ad artificii praestantiam declarandam, Alexandri Bucephalum domantis effigiem e marmore expressit. Praxiteles Sculptor, ad Phidiae aemulationem, sui monumenta ingenii posteris relinquere cupiens, ejusdem Alexandri Bucephaliq; signa, felici contentione perfecit. Sixtus V. Pontifex Maximus, signa Alexandri M. celebrisq; ejus Bucephali, ex antiquitatis testimonio, Phidiae & Praxitelis aemulatione, hoc marmore ad vivam effigiem expressa, a Fl. Constantino Maximo e Graecia advecta, suisque in thermis in hoc Quirinali monte collocata, temporis vi deformata, ad ejusdem Imp. memoriam, urbisque decorem, in pristinam formam restituta hic reponi jussit A. M. D. LXXXIX. Pontif. IV.

Und will Angelus Roccha lib. de Biblioth. Vatic. p. 256. behaupten/ daß Praxiteles das seinige in Rom gearbeitet habe.

Plinius schreibet lib. 34. c. 8. von dieser Zeit/ daß in selbiger viel Künstler und Bildhauer miteinander gelebet/ und daß solche Kunst-Zeit von der 83. biß in die 155. Olympiade, bey 370. Jahre lang/ gewähret. Es werden von ihme daselbst dem Phidias zugesellet/ Alcamenes, Critias, Nestocles und Hegias, auch in der 87. Olympiade Agelades, Caleon, Polycletus, Phragmon, Gorgias, Lacon, Myron, Pythagoras, Scopos und Perelius. Unter diesen entstunde einsmals ein Kunst-Streit/ wegen vieler Bilder der Amazonen / die sie dem Tempel der Göttin Diana zu Epheso gewidmet hatten/ welche unter ihnen an Kunst den Vorzug hätte: Wie nun ein jeder die jenige/ die er nach der Seinigen für die bäste hielte/ benennen muste/ kame endlich heraus/ daß unter den fürtrefflichsten/ die erste des Polycletus, die zweyte des Phidias, die dritte des Ctesilas, die vierte Cydons/ und die fünfte Phragmons gewesen.

Das Bild Minervae von Phidias.Nach diesem machte er ein sehr verwunderliches Bild der Minerva, zu Athen/ von Gold und Helfenbein/ 30. Schuch oder Ellenbogen hoch. In ihren Schild/ oder vielmehr an dessen Rand/ grube

[Spaltenumbruch] seinen Kosten/ und ohne daß er verbunden seyn solte/ jemand aus selbigen Städten/ wann sie etwan bey seiner Behausung fürbey gehen möchten/ hinwieder zu Gast zu bitten/ oder einige Vergeltung der empfangenen Ehren zu erweisen: So hoch und nahe sind selbige edle Herrn der Kunst zugethan gewesen. Von seiner Zeit weiß man nichts gewißes/ ausser daß er vor der 90. Olympiade gelebet. Er wuste auch sehr künstlich in Silber zu stechen.

XI. PHIDIAS von Athen, Mahler und Bildhauer.GLeichwie beyde Künste/ das Mahlen und Bildhauen/ aus einer Mutter Schoß/ nämlich aus der Zeichen-Kunst/ erzeuget worden/ also fält es dem Mahler nicht schwer/ einen Bildhauer in Stein oder Metall abzugeben. Ein solches erhellet an dem PHIDIAS, welcher in beyden Künsten excelliret/ (dessen eigentliche Bildnis in der Kupferblatten/ mit Lit. C. gezeichnet/ zu finden.) Er war ein Sohn Charmini, eines Atheners/ lebte und blühte in Fürtrefflichkeit in der 83. Olympiade, 300. Jahre nach Erbauung der Stadt Rom. Wie lang er gelebet/ weiß man nicht: Man findet aber/ daß er in der 90. Olympiade noch nicht todt/ und/ daß er einer von den ersten gewesen/ die sich in der Seine Werke: Der Pallas Schild. Mahler-Kunst geübet haben.Er mahlte/ für die zu Athen, einen sehr schönen Schild der Minerva, dessen Auswendiges von ihnen in hohem Wehrt gehalten worden: Dann das Innwendige/ wie in dem Leben Panaei, seines Bruders/ gedacht worden/ war vom Colotas, seinem discipul, gemahlet. Sonsten ware sein Werk Medusa Haupt mit allerley Arten von Schlangen/ so darauf gemahlt gewesen. Er begunte folgends in Marmor zu graben: wie dann Plinius, von seiner Hand/ eine marmorne Venus, im Schwibbogen Octaviae Das Bild Jovis Olympii. zu Rom gesehen. Der Stadt Olympia machte er das Bild Jupiters/ aus Helfenbein und Gold/ daran besagter Colotas ihme arbeiten halfe. Er machte daselbst noch mehr Bilder von Metall und anderer materie: Aber der Jupiter, welchen nachzumachen ihme keiner jemals getrauet/ war überall für ein Wunder-Stuck gepriesen/ und bekame er davon den Ruhm und Namen des bästen und fürtrefflichsten Bildhauers der gantzen Welt. Er wurde einsmals von einem seiner Freunde gefragt: wie es ihme möglich gewesen/ den Helfenbeinernen Jupiter also künstlich auszubilden? Dann/ (sagte er) wann ihr schon selbst wäret in dem Himmel gewesen/ und hättet Jupiters Geist und Wesen von Angesicht gesehen/ würdet ihr es doch nicht bässer haben machen können. Diesem antwortete er: wie daß er hierinn allein den Versen Homeri gefolget hätte/ welcher geschrieben: Jupiter thäte Wunder und Zeichen mit seinen schwarzen Augbrauen/ und um sein Ewig-Königliches Haupt fliege das Göttliche Haar/ und wann er das Haupt schüttelte/ so mache er den grossen Himmel beben/ wie solches Valer. Max. lib. 3. cap. 7. anführet. Hieraus ist zu sehen/ wie genau die alte Künstlere auf der Poëten Schrifften acht gegeben haben. Dieses Bild rühmet und beschreibet weitläuffig Plinius lib. 36. cap. 5. und Pausanias in Eliacis prioribus. Es ist aber so groß[Spaltenumbruch] gewesen/ daß es hat müssen sitzend gebildet werden/ sonst hätte man das Dach des ohne das hohen Gebäues vom Olympischen Tempel abbrechen müssen/ da es dannoch in sitzender Gestalt/ biß an das Dach gereichet. Sie schreiben auch von diesem Bilde/ es habe dem Jupiter selbst so wol gefallen/ daß er mit einem Donner-Schlag seine Freude entdecket/ wie Zwinger. in theatro Mundi schreibet.

Alexander M. auf dem Bucephalo.Vor dem Palatio al Monte Cavallo zu Rom/ stehen zwo Statuen/ Alexandern/ den Grossen/ mit seinem mutigen Pferd Bucephalo vorbildend/ deren das ältiste Phidias, das andere Praxiteles gemacht haben/ besag dieser alten überschrift:

OPUS. FIDIAE. OPUS. PRAXITELIS.

Solches bezeuget auch daselbst eine neue Inscription, dieses Innhalts:

Inscriptio Romanas hiervon. Phidias, nobilis Sculptor, ad artificii praestantiam declarandam, Alexandri Bucephalum domantis effigiem è marmore expressit. Praxiteles Sculptor, ad Phidiae aemulationem, sui monumenta ingenii posteris relinquere cupiens, ejusdem Alexandri Bucephaliq; signa, felici contentione perfecit. Sixtus V. Pontifex Maximus, signa Alexandri M. celebrisq; ejus Bucephali, ex antiquitatis testimonio, Phidiae & Praxitelis aemulatione, hoc marmore ad vivam effigiem expressa, à Fl. Constantino Maximo è Graecia advecta, suisque in thermis in hoc Quirinali monte collocata, temporis vi deformata, ad ejusdem Imp. memoriam, urbisque decorem, in pristinam formam restituta hic reponi jussit A. M. D. LXXXIX. Pontif. IV.

Und will Angelus Roccha lib. de Biblioth. Vatic. p. 256. behaupten/ daß Praxiteles das seinige in Rom gearbeitet habe.

Plinius schreibet lib. 34. c. 8. von dieser Zeit/ daß in selbiger viel Künstler und Bildhauer miteinander gelebet/ und daß solche Kunst-Zeit von der 83. biß in die 155. Olympiade, bey 370. Jahre lang/ gewähret. Es werden von ihme daselbst dem Phidias zugesellet/ Alcamenes, Critias, Nestocles und Hegias, auch in der 87. Olympiade Agelades, Caleon, Polycletus, Phragmon, Gorgias, Lacon, Myron, Pythagoras, Scopos und Perelius. Unter diesen entstunde einsmals ein Kunst-Streit/ wegen vieler Bilder der Amazonen / die sie dem Tempel der Göttin Diana zu Epheso gewidmet hatten/ welche unter ihnen an Kunst den Vorzug hätte: Wie nun ein jeder die jenige/ die er nach der Seinigen für die bäste hielte/ benennen muste/ kame endlich heraus/ daß unter den fürtrefflichsten/ die erste des Polycletus, die zweyte des Phidias, die dritte des Ctesilas, die vierte Cydons/ und die fünfte Phragmons gewesen.

Das Bild Minervae von Phidias.Nach diesem machte er ein sehr verwunderliches Bild der Minerva, zu Athen/ von Gold und Helfenbein/ 30. Schuch oder Ellenbogen hoch. In ihren Schild/ oder vielmehr an dessen Rand/ grube

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            <foreign xml:lang="lat"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-122 http://d-nb.info/gnd/118593765 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010586">Phidias</persName>, nobilis Sculptor, ad artificii praestantiam declarandam, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">Alexandri</persName><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1046">Bucephalum</persName> domantis effigiem è marmore expressit. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-57 http://d-nb.info/gnd/118793241 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010499">Praxiteles</persName> Sculptor, ad <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-122 http://d-nb.info/gnd/118593765 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010586">Phidiae</persName> aemulationem, sui monumenta ingenii posteris relinquere cupiens, ejusdem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">Alexandri</persName> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1046">Bucephaliq;</persName> signa, felici contentione perfecit. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-858 http://d-nb.info/gnd/118765671 http://viaf.org/viaf/7525513">Sixtus V. Pontifex Maximus</persName>, signa <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">Alexandri M.</persName> celebrisq; ejus <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1046">Bucephali</persName>, ex antiquitatis testimonio, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-122 http://d-nb.info/gnd/118593765 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010586">Phidiae</persName> &amp; <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-57 http://d-nb.info/gnd/118793241 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010499">Praxitelis</persName> aemulatione, hoc marmore ad vivam effigiem expressa, à Fl. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-253 http://d-nb.info/gnd/118565184 http://viaf.org/viaf/104719131">Constantino Maximo</persName> è <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000074">Graecia</placeName> advecta, suisque in thermis in hoc <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-117 http://www.geonames.org/3169658/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=4012799">Quirinali monte</placeName> collocata, temporis vi deformata, ad ejusdem Imp. memoriam, urbisque decorem, in pristinam formam restituta hic reponi jussit <date when="1589">A. M. D. LXXXIX.</date> Pontif. IV.</foreign>
          </hi> </p>
        <p>Und will <hi rendition="#aq"><bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-857"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-333 http://d-nb.info/gnd/124786162 http://viaf.org/viaf/41907420">Angelus Roccha</persName> lib. de Biblioth. Vatic. p. 256.</ref></bibl></hi> behaupten/ daß <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-57 http://d-nb.info/gnd/118793241 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010499">Praxiteles</persName></hi> das seinige in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> gearbeitet habe.</p>
        <p xml:id="p214.1"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-326 http://d-nb.info/gnd/118595083 http://viaf.org/viaf/100219162">Plinius</persName></hi> schreibet <hi rendition="#aq">lib.</hi> 34. c. 8. von dieser Zeit/ daß in selbiger viel Künstler und Bildhauer miteinander gelebet/ und daß solche Kunst-Zeit von der 83. biß in die 155. <hi rendition="#aq">Olympiade,</hi> bey 370. Jahre lang/ gewähret. Es werden von ihme daselbst dem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-122 http://d-nb.info/gnd/118593765 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010586">Phidias</persName></hi> zugesellet/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-334 http://d-nb.info/gnd/11850200X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500123659">Alcamenes</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-379 http://d-nb.info/gnd/118670581 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500062514">Critias</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4461 http://d-nb.info/gnd/118738526 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500106799">Nestocles</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-335 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500109773 http://viaf.org/viaf/96503777">Hegias</persName>,</hi> auch in der 87. <hi rendition="#aq">Olympiade <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-380 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500070188 http://viaf.org/viaf/96170197">Agelades</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5155">Caleon</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-123 http://d-nb.info/gnd/118741438 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500014683">Polycletus</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-381 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500100908 http://viaf.org/viaf/96428871">Phragmon</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4925 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500068903 http://viaf.org/viaf/96159805">Gorgias</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5156">Lacon</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-304 http://d-nb.info/gnd/118735497 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500120889">Myron</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4219 http://d-nb.info/gnd/118793756 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500100010">Pythagoras</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-898 http://d-nb.info/gnd/118797522 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500006599">Scopos</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5157">Perelius</persName></hi>. Unter diesen entstunde einsmals ein Kunst-Streit/ wegen vieler Bilder der <hi rendition="#aq">Amazon</hi>en / die sie dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-261">Tempel der Göttin <hi rendition="#aq">Diana</hi></placeName> zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-119 http://www.geonames.org/7522155/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002499">Epheso</placeName></hi> gewidmet hatten/ welche unter ihnen an Kunst den Vorzug hätte: Wie nun ein jeder die jenige/ die er nach der Seinigen für die bäste hielte/ benennen muste/ kame endlich heraus/ daß unter den fürtrefflichsten/ die erste des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-123 http://d-nb.info/gnd/118741438 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500014683">Polycletus</persName>,</hi> die zweyte des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-122 http://d-nb.info/gnd/118593765 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010586">Phidias</persName>,</hi> die dritte des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-845 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500096175 http://viaf.org/viaf/96388986">Ctesilas</persName>,</hi> die vierte <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-382 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500067310 http://viaf.org/viaf/96146547"><hi rendition="#aq">Cydon</hi>s</persName>/ und die fünfte <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-381 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500100908 http://viaf.org/viaf/96428871">Phragmons</persName></hi> gewesen.</p>
        <p><note place="right">Das Bild <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-145 http://d-nb.info/gnd/118986155 http://viaf.org/viaf/13107718">Minervae</persName></hi> von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-122 http://d-nb.info/gnd/118593765 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010586">Phidias</persName></hi>.</note>Nach diesem machte er ein sehr verwunderliches Bild der <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-145 http://d-nb.info/gnd/118986155 http://viaf.org/viaf/13107718">Minerva</persName>,</hi> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-25 http://www.geonames.org/264371/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7001393">Athen</placeName>/ von Gold und Helfenbein/ 30. Schuch oder Ellenbogen hoch. In ihren Schild/ oder vielmehr an dessen Rand/ grube
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[[II, Buch 1 (antike Künstler), S. 15]/0021] seinen Kosten/ und ohne daß er verbunden seyn solte/ jemand aus selbigen Städten/ wann sie etwan bey seiner Behausung fürbey gehen möchten/ hinwieder zu Gast zu bitten/ oder einige Vergeltung der empfangenen Ehren zu erweisen: So hoch und nahe sind selbige edle Herrn der Kunst zugethan gewesen. Von seiner Zeit weiß man nichts gewißes/ ausser daß er vor der 90. Olympiade gelebet. Er wuste auch sehr künstlich in Silber zu stechen. GLeichwie beyde Künste/ das Mahlen und Bildhauen/ aus einer Mutter Schoß/ nämlich aus der Zeichen-Kunst/ erzeuget worden/ also fält es dem Mahler nicht schwer/ einen Bildhauer in Stein oder Metall abzugeben. Ein solches erhellet an dem PHIDIAS, welcher in beyden Künsten excelliret/ (dessen eigentliche Bildnis in der Kupferblatten/ mit Lit. C. gezeichnet/ zu finden.) Er war ein Sohn Charmini, eines Atheners/ lebte und blühte in Fürtrefflichkeit in der 83. Olympiade, 300. Jahre nach Erbauung der Stadt Rom. Wie lang er gelebet/ weiß man nicht: Man findet aber/ daß er in der 90. Olympiade noch nicht todt/ und/ daß er einer von den ersten gewesen/ die sich in der Mahler-Kunst geübet haben.Er mahlte/ für die zu Athen, einen sehr schönen Schild der Minerva, dessen Auswendiges von ihnen in hohem Wehrt gehalten worden: Dann das Innwendige/ wie in dem Leben Panaei, seines Bruders/ gedacht worden/ war vom Colotas, seinem discipul, gemahlet. Sonsten ware sein Werk Medusa Haupt mit allerley Arten von Schlangen/ so darauf gemahlt gewesen. Er begunte folgends in Marmor zu graben: wie dann Plinius, von seiner Hand/ eine marmorne Venus, im Schwibbogen Octaviae zu Rom gesehen. Der Stadt Olympia machte er das Bild Jupiters/ aus Helfenbein und Gold/ daran besagter Colotas ihme arbeiten halfe. Er machte daselbst noch mehr Bilder von Metall und anderer materie: Aber der Jupiter, welchen nachzumachen ihme keiner jemals getrauet/ war überall für ein Wunder-Stuck gepriesen/ und bekame er davon den Ruhm und Namen des bästen und fürtrefflichsten Bildhauers der gantzen Welt. Er wurde einsmals von einem seiner Freunde gefragt: wie es ihme möglich gewesen/ den Helfenbeinernen Jupiter also künstlich auszubilden? Dann/ (sagte er) wann ihr schon selbst wäret in dem Himmel gewesen/ und hättet Jupiters Geist und Wesen von Angesicht gesehen/ würdet ihr es doch nicht bässer haben machen können. Diesem antwortete er: wie daß er hierinn allein den Versen Homeri gefolget hätte/ welcher geschrieben: Jupiter thäte Wunder und Zeichen mit seinen schwarzen Augbrauen/ und um sein Ewig-Königliches Haupt fliege das Göttliche Haar/ und wann er das Haupt schüttelte/ so mache er den grossen Himmel beben/ wie solches Valer. Max. lib. 3. cap. 7. anführet. Hieraus ist zu sehen/ wie genau die alte Künstlere auf der Poëten Schrifften acht gegeben haben. Dieses Bild rühmet und beschreibet weitläuffig Plinius lib. 36. cap. 5. und Pausanias in Eliacis prioribus. Es ist aber so groß gewesen/ daß es hat müssen sitzend gebildet werden/ sonst hätte man das Dach des ohne das hohen Gebäues vom Olympischen Tempel abbrechen müssen/ da es dannoch in sitzender Gestalt/ biß an das Dach gereichet. Sie schreiben auch von diesem Bilde/ es habe dem Jupiter selbst so wol gefallen/ daß er mit einem Donner-Schlag seine Freude entdecket/ wie Zwinger. in theatro Mundi schreibet. XI. PHIDIAS von Athen, Mahler und Bildhauer. Seine Werke: Der Pallas Schild. Das Bild Jovis Olympii. Vor dem Palatio al Monte Cavallo zu Rom/ stehen zwo Statuen/ Alexandern/ den Grossen/ mit seinem mutigen Pferd Bucephalo vorbildend/ deren das ältiste Phidias, das andere Praxiteles gemacht haben/ besag dieser alten überschrift: Alexander M. auf dem Bucephalo. OPUS. FIDIAE. OPUS. PRAXITELIS. Solches bezeuget auch daselbst eine neue Inscription, dieses Innhalts: Phidias, nobilis Sculptor, ad artificii praestantiam declarandam, Alexandri Bucephalum domantis effigiem è marmore expressit. Praxiteles Sculptor, ad Phidiae aemulationem, sui monumenta ingenii posteris relinquere cupiens, ejusdem Alexandri Bucephaliq; signa, felici contentione perfecit. Sixtus V. Pontifex Maximus, signa Alexandri M. celebrisq; ejus Bucephali, ex antiquitatis testimonio, Phidiae & Praxitelis aemulatione, hoc marmore ad vivam effigiem expressa, à Fl. Constantino Maximo è Graecia advecta, suisque in thermis in hoc Quirinali monte collocata, temporis vi deformata, ad ejusdem Imp. memoriam, urbisque decorem, in pristinam formam restituta hic reponi jussit A. M. D. LXXXIX. Pontif. IV. Inscriptio Romanas hiervon. Und will Angelus Roccha lib. de Biblioth. Vatic. p. 256. behaupten/ daß Praxiteles das seinige in Rom gearbeitet habe. Plinius schreibet lib. 34. c. 8. von dieser Zeit/ daß in selbiger viel Künstler und Bildhauer miteinander gelebet/ und daß solche Kunst-Zeit von der 83. biß in die 155. Olympiade, bey 370. Jahre lang/ gewähret. Es werden von ihme daselbst dem Phidias zugesellet/ Alcamenes, Critias, Nestocles und Hegias, auch in der 87. Olympiade Agelades, Caleon, Polycletus, Phragmon, Gorgias, Lacon, Myron, Pythagoras, Scopos und Perelius. Unter diesen entstunde einsmals ein Kunst-Streit/ wegen vieler Bilder der Amazonen / die sie dem Tempel der Göttin Diana zu Epheso gewidmet hatten/ welche unter ihnen an Kunst den Vorzug hätte: Wie nun ein jeder die jenige/ die er nach der Seinigen für die bäste hielte/ benennen muste/ kame endlich heraus/ daß unter den fürtrefflichsten/ die erste des Polycletus, die zweyte des Phidias, die dritte des Ctesilas, die vierte Cydons/ und die fünfte Phragmons gewesen. Nach diesem machte er ein sehr verwunderliches Bild der Minerva, zu Athen/ von Gold und Helfenbein/ 30. Schuch oder Ellenbogen hoch. In ihren Schild/ oder vielmehr an dessen Rand/ grube Das Bild Minervae von Phidias.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 1 (antike Künstler), S. 15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/21>, abgerufen am 19.04.2024.