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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

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Stiege daran, und weil er oft gar lange observirt, so sind
die Stuffen alle gar so eingerichtet, daß man sie zu
Sitzen aufschlagen kan. Der Quadrant ist sehr wohl
auf Minuten getheilt, auch kan man den Tubus da-
ran so richten, daß man vertikal ausser dem Observa-
torium hinaufsehen kan.
c) Einen Stegmannschen Tubus, durch den ich das
2. Stunden von hier entfernte und nun aufgehobene
Kamaldulenserkloster sehr klar und deutlich sah.
d) Einen astronomischen Tubus, sehr hell. Man
durfte nur an einer Kurbel darneben drehen, so ging
die ganze Gegend vor dem Auge vorüber.
e) Eine Uhr von Graham aus London, an welche
Hr. Hell aber ein neues zusammengesetztes Pendel an-
bringen ließ. Sie steht so, daß er mit dieser Uhr an
mehrern Orten zugleich beobachten kan.
f) Die Oefnungen. Sie gehen durchs ganze Haus
vom Keller an, so daß man auch hier die Sterne,
wie an mehrern Orten, am hellen Tage sehen kan.
g) Seine Observatoria, eins gegen Norden, eins
gegen Süden. Er observirt die Sterne lieber am
Tage, als in der Nacht, es sei viel sichrer. Er sieht
die Sterne der 3ten und 4ten Grösse am hellen Tage.
h) Einige Maschinen, grosse Magnetnadeln etc. die
der Kaiser aus Prinz Karls in Brüssel Verlassen-
schaft hieher schenkte. Man hat zum Andenken an
jede oben einen Schild mit einer Inschrift gemacht.
Sonst wird nichts neues angeschaft, auch Mar. The-
res.
gab von 1756. an nichts mehr dazu her.
i) Die Terrassen oben wurden immer durch das Re-
genwetter verdorben. Die Kälte zog den Kütt zwi-
schen den Steinen zusammen, von der Hitze sprang er
wieder:
Stiege daran, und weil er oft gar lange obſervirt, ſo ſind
die Stuffen alle gar ſo eingerichtet, daß man ſie zu
Sitzen aufſchlagen kan. Der Quadrant iſt ſehr wohl
auf Minuten getheilt, auch kan man den Tubus da-
ran ſo richten, daß man vertikal auſſer dem Obſerva-
torium hinaufſehen kan.
c) Einen Stegmannſchen Tubus, durch den ich das
2. Stunden von hier entfernte und nun aufgehobene
Kamaldulenſerkloſter ſehr klar und deutlich ſah.
d) Einen aſtronomiſchen Tubus, ſehr hell. Man
durfte nur an einer Kurbel darneben drehen, ſo ging
die ganze Gegend vor dem Auge voruͤber.
e) Eine Uhr von Graham aus London, an welche
Hr. Hell aber ein neues zuſammengeſetztes Pendel an-
bringen ließ. Sie ſteht ſo, daß er mit dieſer Uhr an
mehrern Orten zugleich beobachten kan.
f) Die Oefnungen. Sie gehen durchs ganze Haus
vom Keller an, ſo daß man auch hier die Sterne,
wie an mehrern Orten, am hellen Tage ſehen kan.
g) Seine Obſervatoria, eins gegen Norden, eins
gegen Suͤden. Er obſervirt die Sterne lieber am
Tage, als in der Nacht, es ſei viel ſichrer. Er ſieht
die Sterne der 3ten und 4ten Groͤſſe am hellen Tage.
h) Einige Maſchinen, groſſe Magnetnadeln ꝛc. die
der Kaiſer aus Prinz Karls in Bruͤſſel Verlaſſen-
ſchaft hieher ſchenkte. Man hat zum Andenken an
jede oben einen Schild mit einer Inſchrift gemacht.
Sonſt wird nichts neues angeſchaft, auch Mar. The-
reſ.
gab von 1756. an nichts mehr dazu her.
i) Die Terraſſen oben wurden immer durch das Re-
genwetter verdorben. Die Kaͤlte zog den Kuͤtt zwi-
ſchen den Steinen zuſammen, von der Hitze ſprang er
wieder:
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[580/0618] Stiege daran, und weil er oft gar lange obſervirt, ſo ſind die Stuffen alle gar ſo eingerichtet, daß man ſie zu Sitzen aufſchlagen kan. Der Quadrant iſt ſehr wohl auf Minuten getheilt, auch kan man den Tubus da- ran ſo richten, daß man vertikal auſſer dem Obſerva- torium hinaufſehen kan. c) Einen Stegmannſchen Tubus, durch den ich das 2. Stunden von hier entfernte und nun aufgehobene Kamaldulenſerkloſter ſehr klar und deutlich ſah. d) Einen aſtronomiſchen Tubus, ſehr hell. Man durfte nur an einer Kurbel darneben drehen, ſo ging die ganze Gegend vor dem Auge voruͤber. e) Eine Uhr von Graham aus London, an welche Hr. Hell aber ein neues zuſammengeſetztes Pendel an- bringen ließ. Sie ſteht ſo, daß er mit dieſer Uhr an mehrern Orten zugleich beobachten kan. f) Die Oefnungen. Sie gehen durchs ganze Haus vom Keller an, ſo daß man auch hier die Sterne, wie an mehrern Orten, am hellen Tage ſehen kan. g) Seine Obſervatoria, eins gegen Norden, eins gegen Suͤden. Er obſervirt die Sterne lieber am Tage, als in der Nacht, es ſei viel ſichrer. Er ſieht die Sterne der 3ten und 4ten Groͤſſe am hellen Tage. h) Einige Maſchinen, groſſe Magnetnadeln ꝛc. die der Kaiſer aus Prinz Karls in Bruͤſſel Verlaſſen- ſchaft hieher ſchenkte. Man hat zum Andenken an jede oben einen Schild mit einer Inſchrift gemacht. Sonſt wird nichts neues angeſchaft, auch Mar. The- reſ. gab von 1756. an nichts mehr dazu her. i) Die Terraſſen oben wurden immer durch das Re- genwetter verdorben. Die Kaͤlte zog den Kuͤtt zwi- ſchen den Steinen zuſammen, von der Hitze ſprang er wieder:

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/618>, abgerufen am 18.04.2024.