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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

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"Bemühungen. -- Gewöhne mich, von Men-
"schen wenig, von dir alles zu erwarten. Be-
"wahre mich vor dem schwarzen Undank, um ei-
"ner Trübsal willen, alle Gutthaten von dir zu
"vergessen. Erinnere mich daran, daß ich ge-
"gen dich nie mit Recht murren kann." Dieß

mag eine Probe von seiner Denkungsart und
von seinem Stil seyn. Hätte Sander immer
so geschrieben, so würde man ihn nie den Vor-
wurf der Affectation, des Schwulstes und der
Weitschweifigkeit gemacht haben. Fehler, die
er mit der Zeit gewiß ganz abgelegt haben würde!
7) Oekonomische Naturgeschichte für den
deutschen Landmann und die Jugend in den
mittlern Schulen.
Leipzig, bey Jacobäer und
Sohn 1781. 1782. 3. Theile. Der Abdruck
des letzten Theils ist nach seinem Tode herausge-
kommen, und ein vierter Theil, wird von einem
Fortsetzer, der dergleichen Arbeiten gewachsen ist,
erwartet. Diese überaus nützliche, und in ei-
nem populären Ton abgefaßte Schrift macht
dem seligen Mann ungemein viel Ehre, und fin-
det verdienten Beyfall. Es ist sehr zu bedau-
ern, daß ihn der Tod an der Vollendung dieser
Arbeit gehindert hat. Sein Fortsetzer übernimmt
immer ein schweres Werk, wenn er sich in San-
ders
„Bemuͤhungen. — Gewoͤhne mich, von Men-
„ſchen wenig, von dir alles zu erwarten. Be-
„wahre mich vor dem ſchwarzen Undank, um ei-
„ner Truͤbſal willen, alle Gutthaten von dir zu
„vergeſſen. Erinnere mich daran, daß ich ge-
„gen dich nie mit Recht murren kann.“ Dieß

mag eine Probe von ſeiner Denkungsart und
von ſeinem Stil ſeyn. Haͤtte Sander immer
ſo geſchrieben, ſo wuͤrde man ihn nie den Vor-
wurf der Affectation, des Schwulſtes und der
Weitſchweifigkeit gemacht haben. Fehler, die
er mit der Zeit gewiß ganz abgelegt haben wuͤrde!
7) Oekonomiſche Naturgeſchichte fuͤr den
deutſchen Landmann und die Jugend in den
mittlern Schulen.
Leipzig, bey Jacobaͤer und
Sohn 1781. 1782. 3. Theile. Der Abdruck
des letzten Theils iſt nach ſeinem Tode herausge-
kommen, und ein vierter Theil, wird von einem
Fortſetzer, der dergleichen Arbeiten gewachſen iſt,
erwartet. Dieſe uͤberaus nuͤtzliche, und in ei-
nem populaͤren Ton abgefaßte Schrift macht
dem ſeligen Mann ungemein viel Ehre, und fin-
det verdienten Beyfall. Es iſt ſehr zu bedau-
ern, daß ihn der Tod an der Vollendung dieſer
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[XVIII/0024] „Bemuͤhungen. — Gewoͤhne mich, von Men- „ſchen wenig, von dir alles zu erwarten. Be- „wahre mich vor dem ſchwarzen Undank, um ei- „ner Truͤbſal willen, alle Gutthaten von dir zu „vergeſſen. Erinnere mich daran, daß ich ge- „gen dich nie mit Recht murren kann.“ Dieß mag eine Probe von ſeiner Denkungsart und von ſeinem Stil ſeyn. Haͤtte Sander immer ſo geſchrieben, ſo wuͤrde man ihn nie den Vor- wurf der Affectation, des Schwulſtes und der Weitſchweifigkeit gemacht haben. Fehler, die er mit der Zeit gewiß ganz abgelegt haben wuͤrde! 7) Oekonomiſche Naturgeſchichte fuͤr den deutſchen Landmann und die Jugend in den mittlern Schulen. Leipzig, bey Jacobaͤer und Sohn 1781. 1782. 3. Theile. Der Abdruck des letzten Theils iſt nach ſeinem Tode herausge- kommen, und ein vierter Theil, wird von einem Fortſetzer, der dergleichen Arbeiten gewachſen iſt, erwartet. Dieſe uͤberaus nuͤtzliche, und in ei- nem populaͤren Ton abgefaßte Schrift macht dem ſeligen Mann ungemein viel Ehre, und fin- det verdienten Beyfall. Es iſt ſehr zu bedau- ern, daß ihn der Tod an der Vollendung dieſer Arbeit gehindert hat. Sein Fortſetzer uͤbernimmt immer ein ſchweres Werk, wenn er ſich in San- ders

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. XVIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/24>, abgerufen am 18.04.2024.