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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

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6) Der ganze Körper ist matt und ohne Dauer e).
7) Das Kind wird traeg bey seinen Beschaefti-
gungen f),
8) missmuthig,
9) leicht gereizt, zu aubler Laune und Zorne
nimmt leichter als gewöhnlich übel g).
10)
e) Es müsste denn von Natur einen ausseror-
dentlich festen Körper bekommen haben.
f) In Ansehung dieses Merkmahls muss wohl
untersucht werden, ob das Kind nicht eine
natürliche Traegheit hat, oder ob nicht ei-
ne andere Ursache der Traegheit, z. E.
schwüle Witterung, der Genuss unver-
daulicher Speisen, vorhergegangene Er-
müdung u. dgl. da sey.
g) Wenn man aus diesem Merkmahle mit
einiger Zuverlaessigkeit schliessen will, so
muss man die Familie und Gesellschaft
beobachten, in der das Kind erzogen wird.
Herrscht in dieser auble Laune, so hat man
keine Ursache einen anderweitigen Grund
von der Missmuthigkeit desselben zu arg-
wohnen.
6) Der ganze Körper iſt matt und ohne Dauer e).
7) Das Kind wird træg bey ſeinen Beſchæfti-
gungen f),
8) miſsmuthig,
9) leicht gereizt, zu ûbler Laune und Zornë
nimmt leichter als gewöhnlich übel g).
10)
e) Es müſste denn von Natur einen auſſeror-
dentlich feſten Körper bekommen haben.
f) In Anſehung dieſes Merkmahls muſs wohl
unterſucht werden, ob das Kind nicht eine
natürliche Trægheit hat, oder ob nicht ei-
ne andere Urſache der Trægheit, z. E.
ſchwüle Witterung, der Genuſs unver-
daulicher Speiſen, vorhergegangene Er-
müdung u. dgl. da ſey.
g) Wenn man aus dieſem Merkmahle mit
einiger Zuverlæſſigkeit ſchlieſſen will, ſo
muſs man die Familie und Geſellſchaft
beobachten, in der das Kind erzogen wird.
Herrſcht in dieſer ûble Laune, ſo hat man
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[224/0234] 6) Der ganze Körper iſt matt und ohne Dauer e). 7) Das Kind wird træg bey ſeinen Beſchæfti- gungen f), 8) miſsmuthig, 9) leicht gereizt, zu ûbler Laune und Zornë nimmt leichter als gewöhnlich übel g). 10) e) Es müſste denn von Natur einen auſſeror- dentlich feſten Körper bekommen haben. f) In Anſehung dieſes Merkmahls muſs wohl unterſucht werden, ob das Kind nicht eine natürliche Trægheit hat, oder ob nicht ei- ne andere Urſache der Trægheit, z. E. ſchwüle Witterung, der Genuſs unver- daulicher Speiſen, vorhergegangene Er- müdung u. dgl. da ſey. g) Wenn man aus dieſem Merkmahle mit einiger Zuverlæſſigkeit ſchlieſſen will, ſo muſs man die Familie und Geſellſchaft beobachten, in der das Kind erzogen wird. Herrſcht in dieſer ûble Laune, ſo hat man keine Urſache einen anderweitigen Grund von der Miſsmuthigkeit deſſelben zu arg- wohnen.

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Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/234>, abgerufen am 29.03.2024.