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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

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14.
Wir scheiden uns nur nicht zu Aergernis-Vermeidung,
Und leben lieber in beständ'ger Ehescheidung.

15.
Wenn Freund zu Freunde kommt, stirbt des Verläumders Macht,
Und alle Reden hat ein Blick zunicht gemacht.

16.
Zwei Fehle schenk' ich dir, den dritten Uebertritt
Bezahlst du dreifach mir, und also sind wir quitt.

17.
Von unten scharfer Zahn, und scharfer Zahn von oben;
O weh dem Bissen, der dazwischen wird geschoben!

18.
Laß gute Nachbarschaft uns mit der Hexe halten,
So läßt sie ihre Kraft drei Häuser weiter walten.

14.
Wir ſcheiden uns nur nicht zu Aergernis-Vermeidung,
Und leben lieber in beſtaͤnd'ger Eheſcheidung.

15.
Wenn Freund zu Freunde kommt, ſtirbt des Verlaͤumders Macht,
Und alle Reden hat ein Blick zunicht gemacht.

16.
Zwei Fehle ſchenk' ich dir, den dritten Uebertritt
Bezahlſt du dreifach mir, und alſo ſind wir quitt.

17.
Von unten ſcharfer Zahn, und ſcharfer Zahn von oben;
O weh dem Biſſen, der dazwiſchen wird geſchoben!

18.
Laß gute Nachbarſchaft uns mit der Hexe halten,
So laͤßt ſie ihre Kraft drei Haͤuſer weiter walten.

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[48/0058] 14. Wir ſcheiden uns nur nicht zu Aergernis-Vermeidung, Und leben lieber in beſtaͤnd'ger Eheſcheidung. 15. Wenn Freund zu Freunde kommt, ſtirbt des Verlaͤumders Macht, Und alle Reden hat ein Blick zunicht gemacht. 16. Zwei Fehle ſchenk' ich dir, den dritten Uebertritt Bezahlſt du dreifach mir, und alſo ſind wir quitt. 17. Von unten ſcharfer Zahn, und ſcharfer Zahn von oben; O weh dem Biſſen, der dazwiſchen wird geſchoben! 18. Laß gute Nachbarſchaft uns mit der Hexe halten, So laͤßt ſie ihre Kraft drei Haͤuſer weiter walten.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/58>, abgerufen am 20.04.2024.