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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

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103.
Bescheiden ist, wer sich bescheidet, wer bescheiden
Sich läßt, und Grenzen ehrt, die ihn von andern scheiden.
Bescheiden seid ihr, wenn ihr annehmt den Bescheid,
Daß ihr, was ihr vielleicht einst werdet, noch nicht seid.

104.
Gegen den Jünger nimmt vertrauliche Geberden
Kein Meister, ohne gleich dafür bestraft zu werden.
Daß du herunterstiegst zu ihm, wird er vergessen,
Und mit dir Haupt an Haupt auf ebnem Feld sich messen.

103.
Beſcheiden iſt, wer ſich beſcheidet, wer beſcheiden
Sich laͤßt, und Grenzen ehrt, die ihn von andern ſcheiden.
Beſcheiden ſeid ihr, wenn ihr annehmt den Beſcheid,
Daß ihr, was ihr vielleicht einſt werdet, noch nicht ſeid.

104.
Gegen den Juͤnger nimmt vertrauliche Geberden
Kein Meiſter, ohne gleich dafuͤr beſtraft zu werden.
Daß du herunterſtiegſt zu ihm, wird er vergeſſen,
Und mit dir Haupt an Haupt auf ebnem Feld ſich meſſen.

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[329/0339] 103. Beſcheiden iſt, wer ſich beſcheidet, wer beſcheiden Sich laͤßt, und Grenzen ehrt, die ihn von andern ſcheiden. Beſcheiden ſeid ihr, wenn ihr annehmt den Beſcheid, Daß ihr, was ihr vielleicht einſt werdet, noch nicht ſeid. 104. Gegen den Juͤnger nimmt vertrauliche Geberden Kein Meiſter, ohne gleich dafuͤr beſtraft zu werden. Daß du herunterſtiegſt zu ihm, wird er vergeſſen, Und mit dir Haupt an Haupt auf ebnem Feld ſich meſſen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/339>, abgerufen am 28.03.2024.