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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

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84.
Zum Schutze gegen Gift reicht nicht gesunde Nahrung,
Im Gegengift allein ist Rettung und Verwahrung.

85.
Dem Hungerleider gib ein Feld, daß er sich nähre;
Zum Danke gibt er dir vom Feld nicht eine Aehre.

86.
Wo irgend Herr und Hund einander kamen fern;
Eh'r als der Herr den Hund, spürt aus der Hund den Herrn.

87.
Der Vogel Leben ist durchs Fenster mir entschlüpft,
Und keine Aussicht daß herein er wieder hüpft.

88.
Wenn eines wirken soll, so laß das andre ruhn;
Ein Schütz, der treffen will, muß zu ein Auge thun.

84.
Zum Schutze gegen Gift reicht nicht geſunde Nahrung,
Im Gegengift allein iſt Rettung und Verwahrung.

85.
Dem Hungerleider gib ein Feld, daß er ſich naͤhre;
Zum Danke gibt er dir vom Feld nicht eine Aehre.

86.
Wo irgend Herr und Hund einander kamen fern;
Eh'r als der Herr den Hund, ſpuͤrt aus der Hund den Herrn.

87.
Der Vogel Leben iſt durchs Fenſter mir entſchluͤpft,
Und keine Ausſicht daß herein er wieder huͤpft.

88.
Wenn eines wirken ſoll, ſo laß das andre ruhn;
Ein Schuͤtz, der treffen will, muß zu ein Auge thun.

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[104/0114] 84. Zum Schutze gegen Gift reicht nicht geſunde Nahrung, Im Gegengift allein iſt Rettung und Verwahrung. 85. Dem Hungerleider gib ein Feld, daß er ſich naͤhre; Zum Danke gibt er dir vom Feld nicht eine Aehre. 86. Wo irgend Herr und Hund einander kamen fern; Eh'r als der Herr den Hund, ſpuͤrt aus der Hund den Herrn. 87. Der Vogel Leben iſt durchs Fenſter mir entſchluͤpft, Und keine Ausſicht daß herein er wieder huͤpft. 88. Wenn eines wirken ſoll, ſo laß das andre ruhn; Ein Schuͤtz, der treffen will, muß zu ein Auge thun.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/114>, abgerufen am 25.04.2024.