Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.Du danks dem Geiste, der, weil eben mußt' entweichen Der Stimme Klang, sich selbst befestigt hat im Zeichen. Den Vätern dank' es, die vernehmlich ihren Söhnen Sich über Zeit und Raum kund thun, doch nicht in Tönen. Wie einst die Töne selbst in ihrem Sinn erklungen, Das bild' in deinem Sinn, nicht mit dem Spiel der Zungen. Den Kindern laß das Spiel, du höre mit dem Geist, Und wisse, daß du nur durch Geist den Geist befreist. Der Urwelt Sprache thut dir kund mit Geisterhauch Nicht nur den innern Sinn, den innern Wohllaut auch. Du danks dem Geiſte, der, weil eben mußt' entweichen Der Stimme Klang, ſich ſelbſt befeſtigt hat im Zeichen. Den Vaͤtern dank' es, die vernehmlich ihren Soͤhnen Sich uͤber Zeit und Raum kund thun, doch nicht in Toͤnen. Wie einſt die Toͤne ſelbſt in ihrem Sinn erklungen, Das bild' in deinem Sinn, nicht mit dem Spiel der Zungen. Den Kindern laß das Spiel, du hoͤre mit dem Geiſt, Und wiſſe, daß du nur durch Geiſt den Geiſt befreiſt. Der Urwelt Sprache thut dir kund mit Geiſterhauch Nicht nur den innern Sinn, den innern Wohllaut auch. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0084" n="74"/> <lg n="8"> <l>Du danks dem Geiſte, der, weil eben mußt' entweichen</l><lb/> <l>Der Stimme Klang, ſich ſelbſt befeſtigt hat im Zeichen.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Den Vaͤtern dank' es, die vernehmlich ihren Soͤhnen</l><lb/> <l>Sich uͤber Zeit und Raum kund thun, doch nicht in Toͤnen.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Wie einſt die Toͤne ſelbſt in ihrem Sinn erklungen,</l><lb/> <l>Das bild' in deinem Sinn, nicht mit dem Spiel der Zungen.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Den Kindern laß das Spiel, du hoͤre mit dem Geiſt,</l><lb/> <l>Und wiſſe, daß du nur durch Geiſt den Geiſt befreiſt.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>Der Urwelt Sprache thut dir kund mit Geiſterhauch</l><lb/> <l>Nicht nur den innern Sinn, den innern Wohllaut auch.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [74/0084]
Du danks dem Geiſte, der, weil eben mußt' entweichen
Der Stimme Klang, ſich ſelbſt befeſtigt hat im Zeichen.
Den Vaͤtern dank' es, die vernehmlich ihren Soͤhnen
Sich uͤber Zeit und Raum kund thun, doch nicht in Toͤnen.
Wie einſt die Toͤne ſelbſt in ihrem Sinn erklungen,
Das bild' in deinem Sinn, nicht mit dem Spiel der Zungen.
Den Kindern laß das Spiel, du hoͤre mit dem Geiſt,
Und wiſſe, daß du nur durch Geiſt den Geiſt befreiſt.
Der Urwelt Sprache thut dir kund mit Geiſterhauch
Nicht nur den innern Sinn, den innern Wohllaut auch.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |