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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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9.

Wo leer zur Essenszeit im Hause sind die Töpfe,
Die werfen Mann und Frau einander an die Köpfe.
Zum Vorwurf macht sie Mann der Frau, und Frau dem Mann;
Mit Hader sind gefüllt die leeren Töpfe dann.

10.

Drei Menschen auf einmal verdirbt Verläumdungs-Gift!
Den der sie spricht, den der sie hört, den so sie trifft.

11.

Auf gleicher Stufe wer nicht freien kann, frei' immer
Um eine tiefer nur, um eine höher nimmer.


Rückert, Lehrgedicht V. 10

9.

Wo leer zur Eſſenszeit im Hauſe ſind die Toͤpfe,
Die werfen Mann und Frau einander an die Koͤpfe.
Zum Vorwurf macht ſie Mann der Frau, und Frau dem Mann;
Mit Hader ſind gefuͤllt die leeren Toͤpfe dann.

10.

Drei Menſchen auf einmal verdirbt Verlaͤumdungs-Gift!
Den der ſie ſpricht, den der ſie hoͤrt, den ſo ſie trifft.

11.

Auf gleicher Stufe wer nicht freien kann, frei' immer
Um eine tiefer nur, um eine hoͤher nimmer.


Ruͤckert, Lehrgedicht V. 10
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[217/0227] 9. Wo leer zur Eſſenszeit im Hauſe ſind die Toͤpfe, Die werfen Mann und Frau einander an die Koͤpfe. Zum Vorwurf macht ſie Mann der Frau, und Frau dem Mann; Mit Hader ſind gefuͤllt die leeren Toͤpfe dann. 10. Drei Menſchen auf einmal verdirbt Verlaͤumdungs-Gift! Den der ſie ſpricht, den der ſie hoͤrt, den ſo ſie trifft. 11. Auf gleicher Stufe wer nicht freien kann, frei' immer Um eine tiefer nur, um eine hoͤher nimmer. Ruͤckert, Lehrgedicht V. 10

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/227>, abgerufen am 29.03.2024.