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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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12.

Die Liebe stört alswie der Haß das Gleichgewicht
Der Seele, das der Welt stören sie beide nicht.

13.

Weh mir, folg' ich der Pflicht! weh mir, folg' ich dem Triebe!
Der Trieb hat keine Ruh, die Pflicht hat keine Liebe.

14.

Weh dir wenn du es sagst, weh dir wenn du's verschweigest,
Wohl dir wenn, was du weißt, du halb im Schleier zeigest.

15.

Mit einem Theil des Lob's sollst du den Freund nur schmücken
Ins Antlitz, einen Theil sag hinter seinem Rücken.

12.

Die Liebe ſtoͤrt alswie der Haß das Gleichgewicht
Der Seele, das der Welt ſtoͤren ſie beide nicht.

13.

Weh mir, folg' ich der Pflicht! weh mir, folg' ich dem Triebe!
Der Trieb hat keine Ruh, die Pflicht hat keine Liebe.

14.

Weh dir wenn du es ſagſt, weh dir wenn du's verſchweigeſt,
Wohl dir wenn, was du weißt, du halb im Schleier zeigeſt.

15.

Mit einem Theil des Lob's ſollſt du den Freund nur ſchmuͤcken
Ins Antlitz, einen Theil ſag hinter ſeinem Ruͤcken.

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[162/0172] 12. Die Liebe ſtoͤrt alswie der Haß das Gleichgewicht Der Seele, das der Welt ſtoͤren ſie beide nicht. 13. Weh mir, folg' ich der Pflicht! weh mir, folg' ich dem Triebe! Der Trieb hat keine Ruh, die Pflicht hat keine Liebe. 14. Weh dir wenn du es ſagſt, weh dir wenn du's verſchweigeſt, Wohl dir wenn, was du weißt, du halb im Schleier zeigeſt. 15. Mit einem Theil des Lob's ſollſt du den Freund nur ſchmuͤcken Ins Antlitz, einen Theil ſag hinter ſeinem Ruͤcken.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/172>, abgerufen am 16.04.2024.