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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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4.

Ein Spinnenfädchen ist dein Böses im Anfange,
Am Ende wird es dir zu einem Wagenstrange.

5.

Der Schatten läuft dem Leib, der Tiefe läuft der Bach,
Dem Wild der Jäger und die Noth dem Armen nach.

6.

Wohlthaten sind wol gut, und wohl dem der sie thut!
Wohlwollen aber ist viel besser noch als gut.
Wohlthat wird Armen nur und Lebenden entboten,
Wohlwollen arm und reich den Lebenden und Todten.

7.

Wenn du nicht kaufen willst, so steh nicht an dem Laden;
Du drängst die Käufer weg und bringst dem Krämer Schaden.

4.

Ein Spinnenfaͤdchen iſt dein Boͤſes im Anfange,
Am Ende wird es dir zu einem Wagenſtrange.

5.

Der Schatten laͤuft dem Leib, der Tiefe laͤuft der Bach,
Dem Wild der Jaͤger und die Noth dem Armen nach.

6.

Wohlthaten ſind wol gut, und wohl dem der ſie thut!
Wohlwollen aber iſt viel beſſer noch als gut.
Wohlthat wird Armen nur und Lebenden entboten,
Wohlwollen arm und reich den Lebenden und Todten.

7.

Wenn du nicht kaufen willſt, ſo ſteh nicht an dem Laden;
Du draͤngſt die Kaͤufer weg und bringſt dem Kraͤmer Schaden.

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[160/0170] 4. Ein Spinnenfaͤdchen iſt dein Boͤſes im Anfange, Am Ende wird es dir zu einem Wagenſtrange. 5. Der Schatten laͤuft dem Leib, der Tiefe laͤuft der Bach, Dem Wild der Jaͤger und die Noth dem Armen nach. 6. Wohlthaten ſind wol gut, und wohl dem der ſie thut! Wohlwollen aber iſt viel beſſer noch als gut. Wohlthat wird Armen nur und Lebenden entboten, Wohlwollen arm und reich den Lebenden und Todten. 7. Wenn du nicht kaufen willſt, ſo ſteh nicht an dem Laden; Du draͤngſt die Kaͤufer weg und bringſt dem Kraͤmer Schaden.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/170>, abgerufen am 20.04.2024.