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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

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Du hast in Gott gelebt, und bist in Gott geschieden,
Und bist geblieben, wo du warst, in Gottes Frieden.
Das ist die Seligkeit, zu der nicht wird gelangen
Die Seele dort, in der sie hier nicht angefangen.
Das ist die Seligkeit, die dort sich wird entfalten
In jeder Seele, die sie hier im Keim enthalten.
Wie unentwickelt auch, wie eingewickelt sei
Der Himmelskeim, der Hauch des Himmels macht ihn frei.
Die Fülle tritt hervor, die Hülle muß verwesen,
Und gleich im Wandel bleibt die Wesenheit der Wesen.

Du haſt in Gott gelebt, und biſt in Gott geſchieden,
Und biſt geblieben, wo du warſt, in Gottes Frieden.
Das iſt die Seligkeit, zu der nicht wird gelangen
Die Seele dort, in der ſie hier nicht angefangen.
Das iſt die Seligkeit, die dort ſich wird entfalten
In jeder Seele, die ſie hier im Keim enthalten.
Wie unentwickelt auch, wie eingewickelt ſei
Der Himmelskeim, der Hauch des Himmels macht ihn frei.
Die Fuͤlle tritt hervor, die Huͤlle muß verweſen,
Und gleich im Wandel bleibt die Weſenheit der Weſen.

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[242/0252] Du haſt in Gott gelebt, und biſt in Gott geſchieden, Und biſt geblieben, wo du warſt, in Gottes Frieden. Das iſt die Seligkeit, zu der nicht wird gelangen Die Seele dort, in der ſie hier nicht angefangen. Das iſt die Seligkeit, die dort ſich wird entfalten In jeder Seele, die ſie hier im Keim enthalten. Wie unentwickelt auch, wie eingewickelt ſei Der Himmelskeim, der Hauch des Himmels macht ihn frei. Die Fuͤlle tritt hervor, die Huͤlle muß verweſen, Und gleich im Wandel bleibt die Weſenheit der Weſen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/252>, abgerufen am 20.04.2024.