Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
Verwundert schauet ihn der junge König an,
Bis dort ihm klar erschien der Ruhm von seinem Ahn.
Und als man Jahr und Tag zusammenzählte, war
Von damals der Betrag bis heute hundert Jahr.
Die hundert Jahre froh hat in dem Wald gewohnt
Ein Lebendes, weil so ein König es geschont.
Groß ist des Königs Glück, der, wenn man ihn begräbt,
Ein Denkmal läßt zurück, das hundert Jahre lebt.


Rückert, Lehrgedicht III. 8
Verwundert ſchauet ihn der junge Koͤnig an,
Bis dort ihm klar erſchien der Ruhm von ſeinem Ahn.
Und als man Jahr und Tag zuſammenzaͤhlte, war
Von damals der Betrag bis heute hundert Jahr.
Die hundert Jahre froh hat in dem Wald gewohnt
Ein Lebendes, weil ſo ein Koͤnig es geſchont.
Groß iſt des Koͤnigs Gluͤck, der, wenn man ihn begraͤbt,
Ein Denkmal laͤßt zuruͤck, das hundert Jahre lebt.


Rückert, Lehrgedicht III. 8
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0179" n="169"/>
            <lg n="8">
              <l>Verwundert &#x017F;chauet ihn der junge Ko&#x0364;nig an,</l><lb/>
              <l>Bis dort ihm klar er&#x017F;chien der Ruhm von &#x017F;einem Ahn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="9">
              <l>Und als man Jahr und Tag zu&#x017F;ammenza&#x0364;hlte, war</l><lb/>
              <l>Von damals der Betrag bis heute hundert Jahr.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="10">
              <l>Die hundert Jahre froh hat in dem Wald gewohnt</l><lb/>
              <l>Ein Lebendes, weil &#x017F;o ein Ko&#x0364;nig es ge&#x017F;chont.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="11">
              <l>Groß i&#x017F;t des Ko&#x0364;nigs Glu&#x0364;ck, der, wenn man ihn begra&#x0364;bt,</l><lb/>
              <l>Ein Denkmal la&#x0364;ßt zuru&#x0364;ck, das hundert Jahre lebt.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="sig">Rückert, Lehrgedicht III. 8</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[169/0179] Verwundert ſchauet ihn der junge Koͤnig an, Bis dort ihm klar erſchien der Ruhm von ſeinem Ahn. Und als man Jahr und Tag zuſammenzaͤhlte, war Von damals der Betrag bis heute hundert Jahr. Die hundert Jahre froh hat in dem Wald gewohnt Ein Lebendes, weil ſo ein Koͤnig es geſchont. Groß iſt des Koͤnigs Gluͤck, der, wenn man ihn begraͤbt, Ein Denkmal laͤßt zuruͤck, das hundert Jahre lebt. Rückert, Lehrgedicht III. 8

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/179
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/179>, abgerufen am 24.04.2024.