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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

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28.
Der alte Meister sprach: Laß kürzlich dir entfalten,
Woran im Forschen du, im Wirken dich sollst halten.
Ein Unzugängliches gibt es in der Natur,
Und ein Zugängliches; die unterscheide nur!
Wer nicht zu scheiden weiß, der quält sich lebenslänglich
Am Unzugänglichen, und macht es nie zugänglich.
Doch wer es weiß, wird ans Zugängliche sich halten,
Und frei auf festem Grund nach allen Seiten walten.
Ja selbst auf diesem Weg, dem unverfänglichen,
Wird er von ferne nahn dem Unzugänglichen;

28.
Der alte Meiſter ſprach: Laß kuͤrzlich dir entfalten,
Woran im Forſchen du, im Wirken dich ſollſt halten.
Ein Unzugaͤngliches gibt es in der Natur,
Und ein Zugaͤngliches; die unterſcheide nur!
Wer nicht zu ſcheiden weiß, der quaͤlt ſich lebenslaͤnglich
Am Unzugaͤnglichen, und macht es nie zugaͤnglich.
Doch wer es weiß, wird ans Zugaͤngliche ſich halten,
Und frei auf feſtem Grund nach allen Seiten walten.
Ja ſelbſt auf dieſem Weg, dem unverfaͤnglichen,
Wird er von ferne nahn dem Unzugaͤnglichen;

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[125/0135] 28. Der alte Meiſter ſprach: Laß kuͤrzlich dir entfalten, Woran im Forſchen du, im Wirken dich ſollſt halten. Ein Unzugaͤngliches gibt es in der Natur, Und ein Zugaͤngliches; die unterſcheide nur! Wer nicht zu ſcheiden weiß, der quaͤlt ſich lebenslaͤnglich Am Unzugaͤnglichen, und macht es nie zugaͤnglich. Doch wer es weiß, wird ans Zugaͤngliche ſich halten, Und frei auf feſtem Grund nach allen Seiten walten. Ja ſelbſt auf dieſem Weg, dem unverfaͤnglichen, Wird er von ferne nahn dem Unzugaͤnglichen;

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/135>, abgerufen am 29.03.2024.