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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

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1.
Ich glaube nicht, daß ich viel eignes neues lehre,
Noch durch mein Scherflein Witz den Schatz der Weisheit mehre.
Doch denk' ich von der Müh mir zweierlei Gewinn;
Einmal, daß ich nun selbst an Einsicht weiter bin;
Sodann, daß doch dadurch an manchen Mann wird kommen
Manches, wovon er sonst gar hätte nichts vernommen.
Und auch der dritte Grund scheint werth nicht des Gelächters:
Daß, wer dis Büchlein list, derweil doch list kein schlechters.

1.
Ich glaube nicht, daß ich viel eignes neues lehre,
Noch durch mein Scherflein Witz den Schatz der Weisheit mehre.
Doch denk' ich von der Muͤh mir zweierlei Gewinn;
Einmal, daß ich nun ſelbſt an Einſicht weiter bin;
Sodann, daß doch dadurch an manchen Mann wird kommen
Manches, wovon er ſonſt gar haͤtte nichts vernommen.
Und auch der dritte Grund ſcheint werth nicht des Gelaͤchters:
Daß, wer dis Buͤchlein liſt, derweil doch liſt kein ſchlechters.

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[[105]/0115] 1. Ich glaube nicht, daß ich viel eignes neues lehre, Noch durch mein Scherflein Witz den Schatz der Weisheit mehre. Doch denk' ich von der Muͤh mir zweierlei Gewinn; Einmal, daß ich nun ſelbſt an Einſicht weiter bin; Sodann, daß doch dadurch an manchen Mann wird kommen Manches, wovon er ſonſt gar haͤtte nichts vernommen. Und auch der dritte Grund ſcheint werth nicht des Gelaͤchters: Daß, wer dis Buͤchlein liſt, derweil doch liſt kein ſchlechters.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. [105]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/115>, abgerufen am 29.03.2024.