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Rhode, Johann Gottlieb: Theorie der Verbreitung des Schalles für Baukünstler. Berlin, 1800.

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als nachtheilig, und wo sie auch die Sce¬
ne zusammenzogen, kümmerten sie sich
nicht um den Umstand, dass von ei¬
ner Menge Sitzen an beiden Seiten der
Bühne weder gesehn noch gehört wer¬
den konnte. In Athen findet sich indess
die Ruine eines nicht gar grossen grie¬
chischen Theaters, in welchem diese
Schwierigkeit ungemein glücklich geho¬
ben ist. Man hat nehmlich das eigent¬
liche Theater, die Sitze der Zuschauer
nach einem weit grössern Zirkel ange¬
legt, als die Oefnung der Bühne giebt,
denselben indess nach der Richtung der
Seitenwände der Bühne, an beiden Sei¬
ten abgeschnitten. (Siehe Fig. 1.) Da
durch diese zweckmässige Form an bei¬
den Seiten der Scene gerade leere
Wände
entstehen, und diese, wie ich
in der Folge zeigen werde, die vorzüg¬
lichsten Mittel zur Verstärkung des Schal
les überhaupt sind, so kann in dieser

als nachtheilig, und wo ſie auch die Sce¬
ne zuſammenzogen, kümmerten ſie ſich
nicht um den Umſtand, daſs von ei¬
ner Menge Sitzen an beiden Seiten der
Bühne weder geſehn noch gehört wer¬
den konnte. In Athen findet ſich indeſs
die Ruine eines nicht gar groſsen grie¬
chiſchen Theaters, in welchem dieſe
Schwierigkeit ungemein glücklich geho¬
ben iſt. Man hat nehmlich das eigent¬
liche Theater, die Sitze der Zuſchauer
nach einem weit gröſsern Zirkel ange¬
legt, als die Oefnung der Bühne giebt,
denſelben indeſs nach der Richtung der
Seitenwände der Bühne, an beiden Sei¬
ten abgeſchnitten. (Siehe Fig. 1.) Da
durch dieſe zweckmäſsige Form an bei¬
den Seiten der Scene gerade leere
Wände
entſtehen, und dieſe, wie ich
in der Folge zeigen werde, die vorzüg¬
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[41/0047] als nachtheilig, und wo ſie auch die Sce¬ ne zuſammenzogen, kümmerten ſie ſich nicht um den Umſtand, daſs von ei¬ ner Menge Sitzen an beiden Seiten der Bühne weder geſehn noch gehört wer¬ den konnte. In Athen findet ſich indeſs die Ruine eines nicht gar groſsen grie¬ chiſchen Theaters, in welchem dieſe Schwierigkeit ungemein glücklich geho¬ ben iſt. Man hat nehmlich das eigent¬ liche Theater, die Sitze der Zuſchauer nach einem weit gröſsern Zirkel ange¬ legt, als die Oefnung der Bühne giebt, denſelben indeſs nach der Richtung der Seitenwände der Bühne, an beiden Sei¬ ten abgeſchnitten. (Siehe Fig. 1.) Da durch dieſe zweckmäſsige Form an bei¬ den Seiten der Scene gerade leere Wände entſtehen, und dieſe, wie ich in der Folge zeigen werde, die vorzüg¬ lichſten Mittel zur Verſtärkung des Schal les überhaupt ſind, ſo kann in dieſer

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Zitationshilfe: Rhode, Johann Gottlieb: Theorie der Verbreitung des Schalles für Baukünstler. Berlin, 1800, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rhode_schall_1800/47>, abgerufen am 29.03.2024.