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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

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Vorrede.
können/ daß dergleichen Principia zur
Erlernung der gesamten Jurisprudens
diel beqvemer seyn/ als alle die andern/
dahin man gemeiniglich unsere Jugend/
wenn sie den Anfang zur Rechts-Ge-
lehrsamkeit machen wil/ zu verweisen
pfleget. Und so viel solte vor dismal an
statt der Vorrede genung seyn/ wofern
nicht/ auf guter Freunde Zurathen/ vor
nützlich wäre befunden worden/ zuvor-
hero/ ehe ich zum Zweck schreite/ noch
ein und anders anzuführen/ welches
überhaupt zu desto genauerer Erkäntniß
der Natürlichen Rechte/ und zu eigent-
licher Absteckung derer Gräntzen/ wo-
mit sie etwan an andere Disciplinen an-
stossen/ dienlich seyn kan. Welches ich
denn um desto so viel williger über mich
genommen habe/ weil ich hiedurch
Gelegenheit bekommen/ denen jenigen
Sränckern das Handwerck zu legen/
welche unter den nichtigen Vorwandt/
als ob diese Disciplin mit in ihre Profes-
sion
lieffe/ sich allerhand ungeschickter
Censuren unterfangen/ da sich doch zwi-
schen beyderseits in wahrheit eine sehe

grosse
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Vorrede.
koͤnnen/ daß dergleichen Principia zur
Erlernung der geſamten Jurisprudens
diel beqvemer ſeyn/ als alle die andern/
dahin man gemeiniglich unſere Jugend/
wenn ſie den Anfang zur Rechts-Ge-
lehrſamkeit machen wil/ zu verweiſen
pfleget. Und ſo viel ſolte vor dismal an
ſtatt der Vorrede genung ſeyn/ wofern
nicht/ auf guter Freunde Zurathen/ vor
nuͤtzlich waͤre befunden worden/ zuvor-
hero/ ehe ich zum Zweck ſchreite/ noch
ein und anders anzufuͤhren/ welches
uͤberhaupt zu deſto genauerer Erkaͤntniß
der Natuͤrlichen Rechte/ und zu eigent-
licher Abſteckung derer Graͤntzen/ wo-
mit ſie etwan an andere Diſciplinen an-
ſtoſſen/ dienlich ſeyn kan. Welches ich
denn um deſto ſo viel williger uͤber mich
genommen habe/ weil ich hiedurch
Gelegenheit bekommen/ denen jenigen
Sraͤnckern das Handwerck zu legen/
welche unter den nichtigen Vorwandt/
als ob dieſe Diſciplin mit in ihre Profeſ-
ſion
lieffe/ ſich allerhand ungeſchickter
Cenſuren unterfangen/ da ſich doch zwi-
ſchen beyderſeits in wahrheit eine ſehe

groſſe
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[0031] Vorrede. koͤnnen/ daß dergleichen Principia zur Erlernung der geſamten Jurisprudens diel beqvemer ſeyn/ als alle die andern/ dahin man gemeiniglich unſere Jugend/ wenn ſie den Anfang zur Rechts-Ge- lehrſamkeit machen wil/ zu verweiſen pfleget. Und ſo viel ſolte vor dismal an ſtatt der Vorrede genung ſeyn/ wofern nicht/ auf guter Freunde Zurathen/ vor nuͤtzlich waͤre befunden worden/ zuvor- hero/ ehe ich zum Zweck ſchreite/ noch ein und anders anzufuͤhren/ welches uͤberhaupt zu deſto genauerer Erkaͤntniß der Natuͤrlichen Rechte/ und zu eigent- licher Abſteckung derer Graͤntzen/ wo- mit ſie etwan an andere Diſciplinen an- ſtoſſen/ dienlich ſeyn kan. Welches ich denn um deſto ſo viel williger uͤber mich genommen habe/ weil ich hiedurch Gelegenheit bekommen/ denen jenigen Sraͤnckern das Handwerck zu legen/ welche unter den nichtigen Vorwandt/ als ob dieſe Diſciplin mit in ihre Profeſ- ſion lieffe/ ſich allerhand ungeſchickter Cenſuren unterfangen/ da ſich doch zwi- ſchen beyderſeits in wahrheit eine ſehe groſſe (2)

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/31>, abgerufen am 24.04.2024.