Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
XI. Carl VII. u. Franz 1740-1748.

VIII.

Jenes Vicariatshofgericht zu Augsburg wur-
de nun auch von den meisten Reichsständen nicht
anerkannt. Also entstand außer dem Gebiete des
Sächsischen Vicariates beynahe ein Stillstand im
Reichsjustitzwesen. Und das alles ließ sich so we-
nig heben, daß vielmehr die Vicariatshöfe selbst
darauf Bedacht nehmen mußten, über eine andere
Einrichtung sich zu vereinbaren. In der Wahl-
capitulation 1742. hieß es nur: Weil wegen der
verglichenen Gemeinschaft des Rheinischen Reichs-
vicariates die bekannten Umstände sich ereignet hät-
ten; sollte die Sache bey der Reichsversammlung
vorgenommen werden. Bis dahin mußte selbst
die sonst gewöhnliche kaiserliche Genehmigung der
Rheinischen Vicariatshandlungen auf sich beruhend
gelaßen, und diesmal nur auf die Sächsischen Vi-
cariatssachen eingeschränket werden (c).




II.
(c) Wahlcap. Carls des VII. Art. 3. §. 18. 19.
XI. Carl VII. u. Franz 1740-1748.

VIII.

Jenes Vicariatshofgericht zu Augsburg wur-
de nun auch von den meiſten Reichsſtaͤnden nicht
anerkannt. Alſo entſtand außer dem Gebiete des
Saͤchſiſchen Vicariates beynahe ein Stillſtand im
Reichsjuſtitzweſen. Und das alles ließ ſich ſo we-
nig heben, daß vielmehr die Vicariatshoͤfe ſelbſt
darauf Bedacht nehmen mußten, uͤber eine andere
Einrichtung ſich zu vereinbaren. In der Wahl-
capitulation 1742. hieß es nur: Weil wegen der
verglichenen Gemeinſchaft des Rheiniſchen Reichs-
vicariates die bekannten Umſtaͤnde ſich ereignet haͤt-
ten; ſollte die Sache bey der Reichsverſammlung
vorgenommen werden. Bis dahin mußte ſelbſt
die ſonſt gewoͤhnliche kaiſerliche Genehmigung der
Rheiniſchen Vicariatshandlungen auf ſich beruhend
gelaßen, und diesmal nur auf die Saͤchſiſchen Vi-
cariatsſachen eingeſchraͤnket werden (c).




II.
(c) Wahlcap. Carls des VII. Art. 3. §. 18. 19.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0040" n="6"/>
          <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">XI.</hi> Carl <hi rendition="#aq">VII.</hi> u. Franz 1740-1748.</fw><lb/>
          <note place="left"> <hi rendition="#aq">VIII.</hi> </note>
          <p>Jenes Vicariatshofgericht zu Augsburg wur-<lb/>
de nun auch von den mei&#x017F;ten Reichs&#x017F;ta&#x0364;nden nicht<lb/>
anerkannt. Al&#x017F;o ent&#x017F;tand außer dem Gebiete des<lb/>
Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen Vicariates beynahe ein Still&#x017F;tand im<lb/>
Reichsju&#x017F;titzwe&#x017F;en. Und das alles ließ &#x017F;ich &#x017F;o we-<lb/>
nig heben, daß vielmehr die Vicariatsho&#x0364;fe &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
darauf Bedacht nehmen mußten, u&#x0364;ber eine andere<lb/>
Einrichtung &#x017F;ich zu vereinbaren. In der Wahl-<lb/>
capitulation 1742. hieß es nur: Weil wegen der<lb/>
verglichenen Gemein&#x017F;chaft des Rheini&#x017F;chen Reichs-<lb/>
vicariates die bekannten Um&#x017F;ta&#x0364;nde &#x017F;ich ereignet ha&#x0364;t-<lb/>
ten; &#x017F;ollte die Sache bey der Reichsver&#x017F;ammlung<lb/>
vorgenommen werden. Bis dahin mußte &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
die &#x017F;on&#x017F;t gewo&#x0364;hnliche kai&#x017F;erliche Genehmigung der<lb/>
Rheini&#x017F;chen Vicariatshandlungen auf &#x017F;ich beruhend<lb/>
gelaßen, und diesmal nur auf die Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen Vi-<lb/>
cariats&#x017F;achen einge&#x017F;chra&#x0364;nket werden <note place="foot" n="(c)">Wahlcap. Carls des <hi rendition="#aq">VII.</hi> Art. 3. §. 18. 19.</note>.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">II.</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[6/0040] XI. Carl VII. u. Franz 1740-1748. Jenes Vicariatshofgericht zu Augsburg wur- de nun auch von den meiſten Reichsſtaͤnden nicht anerkannt. Alſo entſtand außer dem Gebiete des Saͤchſiſchen Vicariates beynahe ein Stillſtand im Reichsjuſtitzweſen. Und das alles ließ ſich ſo we- nig heben, daß vielmehr die Vicariatshoͤfe ſelbſt darauf Bedacht nehmen mußten, uͤber eine andere Einrichtung ſich zu vereinbaren. In der Wahl- capitulation 1742. hieß es nur: Weil wegen der verglichenen Gemeinſchaft des Rheiniſchen Reichs- vicariates die bekannten Umſtaͤnde ſich ereignet haͤt- ten; ſollte die Sache bey der Reichsverſammlung vorgenommen werden. Bis dahin mußte ſelbſt die ſonſt gewoͤhnliche kaiſerliche Genehmigung der Rheiniſchen Vicariatshandlungen auf ſich beruhend gelaßen, und diesmal nur auf die Saͤchſiſchen Vi- cariatsſachen eingeſchraͤnket werden (c). II. (c) Wahlcap. Carls des VII. Art. 3. §. 18. 19.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/40
Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/40>, abgerufen am 28.03.2024.