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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

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vielleicht ein Anderer sich des Wahrheitspiegels auf
irgend eine Weise bemächtigt hätte, den ich in der
Höhle des erschlagenen Asprian nicht mehr fand?

(Trompeten schallen aus dem Jnnern der Burg.)
Schon nah'n sie. Licht soll werden! und weh'
dem Verräther!
(zieht sich zurück.)
(Das Thor rückwärts öffnet sich. Hochzeitszug ad libitum zu arrangiren.
Am Schluße desselben Hildegard mit dem Brautschleier. Kasperl, einen
großen Federhut auf und spanischen Mantel umgehängt. Kuno mit Gefolge.
Jm Vordergrunde macht der Zug Halt.
Kuno.
Hört es Alle! beim Schein der frühen Morgen-
sonne verkündige ich es als Vater der Braut: Fräu-
lein Hildegardis von Hoheneck soll nun ihrem Ge-
lübde entsprechend, dem Ritter ihre Hand zu reichen,
welcher ihr den Spiegel der Wahrheit gebracht hat,
mit diesem edlen spanischen Helden Don Guadarrama-
Sierra-Morena
in der Schloßkapelle vermählt wer-
den.
(Trompetenstoß.)
Hildegard (mit bebender Stimme.)
Wohl weiß ich, daß ich mein Gelübde zu halten
verpflichtet bin; allein ich verlange noch Aufschub,
bis wir die bestimmte Nachricht haben, daß alle drei
Ritter gefallen sind, die gestern mit Asprian ge-
kämpft haben.
vielleicht ein Anderer ſich des Wahrheitſpiegels auf
irgend eine Weiſe bemächtigt hätte, den ich in der
Höhle des erſchlagenen Asprian nicht mehr fand?

(Trompeten ſchallen aus dem Jnnern der Burg.)
Schon nah’n ſie. Licht ſoll werden! und weh’
dem Verräther!
(zieht ſich zurück.)
(Das Thor rückwärts öffnet ſich. Hochzeitszug ad libitum zu arrangiren.
Am Schluße deſſelben Hildegard mit dem Brautſchleier. Kasperl, einen
großen Federhut auf und ſpaniſchen Mantel umgehängt. Kuno mit Gefolge.
Jm Vordergrunde macht der Zug Halt.
Kuno.
Hört es Alle! beim Schein der frühen Morgen-
ſonne verkündige ich es als Vater der Braut: Fräu-
lein Hildegardis von Hoheneck ſoll nun ihrem Ge-
lübde entſprechend, dem Ritter ihre Hand zu reichen,
welcher ihr den Spiegel der Wahrheit gebracht hat,
mit dieſem edlen ſpaniſchen Helden Don Guadarrama-
Sierra-Morena
in der Schloßkapelle vermählt wer-
den.
(Trompetenſtoß.)
Hildegard (mit bebender Stimme.)
Wohl weiß ich, daß ich mein Gelübde zu halten
verpflichtet bin; allein ich verlange noch Aufſchub,
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[88/0092] vielleicht ein Anderer ſich des Wahrheitſpiegels auf irgend eine Weiſe bemächtigt hätte, den ich in der Höhle des erſchlagenen Asprian nicht mehr fand? (Trompeten ſchallen aus dem Jnnern der Burg.) Schon nah’n ſie. Licht ſoll werden! und weh’ dem Verräther! (zieht ſich zurück.) (Das Thor rückwärts öffnet ſich. Hochzeitszug ad libitum zu arrangiren. Am Schluße deſſelben Hildegard mit dem Brautſchleier. Kasperl, einen großen Federhut auf und ſpaniſchen Mantel umgehängt. Kuno mit Gefolge. Jm Vordergrunde macht der Zug Halt. Kuno. Hört es Alle! beim Schein der frühen Morgen- ſonne verkündige ich es als Vater der Braut: Fräu- lein Hildegardis von Hoheneck ſoll nun ihrem Ge- lübde entſprechend, dem Ritter ihre Hand zu reichen, welcher ihr den Spiegel der Wahrheit gebracht hat, mit dieſem edlen ſpaniſchen Helden Don Guadarrama- Sierra-Morena in der Schloßkapelle vermählt wer- den. (Trompetenſtoß.) Hildegard (mit bebender Stimme.) Wohl weiß ich, daß ich mein Gelübde zu halten verpflichtet bin; allein ich verlange noch Aufſchub, bis wir die beſtimmte Nachricht haben, daß alle drei Ritter gefallen ſind, die geſtern mit Asprian ge- kämpft haben.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/92>, abgerufen am 20.04.2024.