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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

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Kasperl (zitternd.)
Einen Schwur?!
Cuprus.
Ja, den Schwur, daß wer in diesem Thal dem
Kupferberge naht, das Kupfergeld, das er etwa bei
sich tragt, mir geben muß und wer es nicht thut,
den in einen Kupferblock zu verwandeln.
Kasperl.
Warum net gar in en kupfernen Kessel! da könn-
ten Sie gleich Bratwürst oder Zwetschgen drin sieden.
Cuprus.
Einerlei. Dein gutes Herz hat Dich gerettet
und Du sollst für Deine edle That belohnt werden.
Kasperl.
Belohnt? Nun ich hoff', daß ich aber einen bes-
seren Lohn krieg', als beim Stoffelbauer.
Cuprus.
Wenn Du einen Wunsch hast, so soll er durch
die Zaubergewalt, welche wir Geister haben, in Er-
füllung gehen.
Kasperl.
Ein Wunsch? Ja, eigentlich hätte ich dessen Möh-
rererererere. Aber -- wenn ich jetzt grad a paar
Kasperl (zitternd.)
Einen Schwur?!
Cuprus.
Ja, den Schwur, daß wer in dieſem Thal dem
Kupferberge naht, das Kupfergeld, das er etwa bei
ſich tragt, mir geben muß und wer es nicht thut,
den in einen Kupferblock zu verwandeln.
Kasperl.
Warum net gar in en kupfernen Keſſel! da könn-
ten Sie gleich Bratwürſt oder Zwetſchgen drin ſieden.
Cuprus.
Einerlei. Dein gutes Herz hat Dich gerettet
und Du ſollſt für Deine edle That belohnt werden.
Kasperl.
Belohnt? Nun ich hoff’, daß ich aber einen beſ-
ſeren Lohn krieg’, als beim Stoffelbauer.
Cuprus.
Wenn Du einen Wunſch haſt, ſo ſoll er durch
die Zaubergewalt, welche wir Geiſter haben, in Er-
füllung gehen.
Kasperl.
Ein Wunſch? Ja, eigentlich hätte ich deſſen Möh-
rererererere. Aber — wenn ich jetzt grad a paar
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[201/0205] Kasperl (zitternd.) Einen Schwur?! Cuprus. Ja, den Schwur, daß wer in dieſem Thal dem Kupferberge naht, das Kupfergeld, das er etwa bei ſich tragt, mir geben muß und wer es nicht thut, den in einen Kupferblock zu verwandeln. Kasperl. Warum net gar in en kupfernen Keſſel! da könn- ten Sie gleich Bratwürſt oder Zwetſchgen drin ſieden. Cuprus. Einerlei. Dein gutes Herz hat Dich gerettet und Du ſollſt für Deine edle That belohnt werden. Kasperl. Belohnt? Nun ich hoff’, daß ich aber einen beſ- ſeren Lohn krieg’, als beim Stoffelbauer. Cuprus. Wenn Du einen Wunſch haſt, ſo ſoll er durch die Zaubergewalt, welche wir Geiſter haben, in Er- füllung gehen. Kasperl. Ein Wunſch? Ja, eigentlich hätte ich deſſen Möh- rererererere. Aber — wenn ich jetzt grad a paar

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/205>, abgerufen am 28.03.2024.