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Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826.

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Mopsus, Phyllis.
Phyllis.
Ich weiß, du hast erspartes Geld, du besinnst dich ja
Bei jedem Heller, den du in den Händen drehst,
Um in die Tasche wieder ihn zurückzuthun.
Gib nur so viel, daß Teller ich und ein Besteck
Für unsre Wirthschaft kaufen kann.
Mopsus.
Wir haben ja
Die Gabel noch.
Phyllis.
Das ist was Rechtes!
Mopsus.
So? Es ist
Ein altes Erbstück einer Ururgroßmama.
Phyllis.
Was seufzest du?
Mopsus.
Dieselbige soll einen Schatz
Verscharret haben, einer alten Schrift gemäß,
Die ich als Kind gelesen; doch vergebens grub
Ich nach in Hof und Garten, ich entdeckte nichts.
Phyllis.
So hast du keine Wünschelruthen angewandt?
Mopsus.
Sie kleckten nicht, sie senken nach Metall sich blos:
Vielleicht besteht in Diamanten dieser Schatz.
Phyllis.
Vielleicht im Aberglauben blos, wer weiß, worin?
Doch gib das Geld her, wenigstens das nöthigste!
Mopſus, Phyllis.
Phyllis.
Ich weiß, du haſt erſpartes Geld, du beſinnſt dich ja
Bei jedem Heller, den du in den Haͤnden drehſt,
Um in die Taſche wieder ihn zuruͤckzuthun.
Gib nur ſo viel, daß Teller ich und ein Beſteck
Fuͤr unſre Wirthſchaft kaufen kann.
Mopſus.
Wir haben ja
Die Gabel noch.
Phyllis.
Das iſt was Rechtes!
Mopſus.
So? Es iſt
Ein altes Erbſtuͤck einer Ururgroßmama.
Phyllis.
Was ſeufzeſt du?
Mopſus.
Dieſelbige ſoll einen Schatz
Verſcharret haben, einer alten Schrift gemaͤß,
Die ich als Kind geleſen; doch vergebens grub
Ich nach in Hof und Garten, ich entdeckte nichts.
Phyllis.
So haſt du keine Wuͤnſchelruthen angewandt?
Mopſus.
Sie kleckten nicht, ſie ſenken nach Metall ſich blos:
Vielleicht beſteht in Diamanten dieſer Schatz.
Phyllis.
Vielleicht im Aberglauben blos, wer weiß, worin?
Doch gib das Geld her, wenigſtens das noͤthigſte!
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[22/0028] Mopſus, Phyllis. Phyllis. Ich weiß, du haſt erſpartes Geld, du beſinnſt dich ja Bei jedem Heller, den du in den Haͤnden drehſt, Um in die Taſche wieder ihn zuruͤckzuthun. Gib nur ſo viel, daß Teller ich und ein Beſteck Fuͤr unſre Wirthſchaft kaufen kann. Mopſus. Wir haben ja Die Gabel noch. Phyllis. Das iſt was Rechtes! Mopſus. So? Es iſt Ein altes Erbſtuͤck einer Ururgroßmama. Phyllis. Was ſeufzeſt du? Mopſus. Dieſelbige ſoll einen Schatz Verſcharret haben, einer alten Schrift gemaͤß, Die ich als Kind geleſen; doch vergebens grub Ich nach in Hof und Garten, ich entdeckte nichts. Phyllis. So haſt du keine Wuͤnſchelruthen angewandt? Mopſus. Sie kleckten nicht, ſie ſenken nach Metall ſich blos: Vielleicht beſteht in Diamanten dieſer Schatz. Phyllis. Vielleicht im Aberglauben blos, wer weiß, worin? Doch gib das Geld her, wenigſtens das noͤthigſte!

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Zitationshilfe: Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826/28>, abgerufen am 18.04.2024.