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Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.

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Der Traum der Wahrheit.

"Aphrodite, Aglaja, Euphrosyne und
Thalia sahen einst in das irdische Hell¬
dunkel hernieder und, müde des ewig
heitern, aber kalten Olympos, sehnten
sie sich herein unter die Wolken unse¬
rer Erde, wo die Seele mehr liebt
weil sie mehr leidet und wo sie trüber,
aber wärmer ist. Sie hörten die heili¬
gen Töne heraufsteigen, mit welchen
Polyhymnia unsichtbar die tiefe bange
Erde durchwandelt, um uns zu erquik¬
ken und zu erheben; und sie trauerten,

Der Traum der Wahrheit.

Aphrodite, Aglaja, Euphroſyne und
Thalia ſahen einſt in das irdiſche Hell¬
dunkel hernieder und, müde des ewig
heitern, aber kalten Olympos, ſehnten
ſie ſich herein unter die Wolken unſe¬
rer Erde, wo die Seele mehr liebt
weil ſie mehr leidet und wo ſie trüber,
aber wärmer iſt. Sie hörten die heili¬
gen Töne heraufſteigen, mit welchen
Polyhymnia unſichtbar die tiefe bange
Erde durchwandelt, um uns zu erquik¬
ken und zu erheben; und ſie trauerten,

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[0011] Der Traum der Wahrheit. „Aphrodite, Aglaja, Euphroſyne und Thalia ſahen einſt in das irdiſche Hell¬ dunkel hernieder und, müde des ewig heitern, aber kalten Olympos, ſehnten ſie ſich herein unter die Wolken unſe¬ rer Erde, wo die Seele mehr liebt weil ſie mehr leidet und wo ſie trüber, aber wärmer iſt. Sie hörten die heili¬ gen Töne heraufſteigen, mit welchen Polyhymnia unſichtbar die tiefe bange Erde durchwandelt, um uns zu erquik¬ ken und zu erheben; und ſie trauerten,

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/11>, abgerufen am 24.04.2024.