1/2 des Monddurchmessers = 16 Minuten groß ist; wo hingegen das Reiterlein im ursus major im Zerstreuungskreise liegt. Wenn wir überhaupt die Venus Ursache warum Venus am Tage schwer zu sehen ist selten am Tage sehen können, so ist die Ursache davon, daß wir keinen Festen Punkt des Suchens haben; wie es überhaupt schwer hält, jemanden am klaren Himmel etwas bemerkbar zu machen. Jn einer fFerne kann man starke Baumstämme unter einem Winkel von 15-18 Sec. noch erblicken u. hohe Gegenstände, w. Zb. Blitzableiter Man kann noch sehen unter einem Winkel von 5 Sec. unter einen Sehwinkel v. 5. Sec. So er- blickte ich auf dem Vulkan Pizinscha meinen Reisegefährten Bonpland mit bloßen Augen in einer Entfernung von 3-4 Meilen u. sahe den sich bewegenden weißen Flecken seines Mantels, unter einen Winkel von 3-4 Sec. das Sehen erleichtert theils Bewegung, theils das Abheben der Gegen- stände auf dunkel oder hellem Hintergrunde. Die Frage kann hier aufgestellt werden Warum sind aber durch ein Fernrohr die Sterne am Tage zu sehen? warum wir die Sterne am Tage durch ein Fernrohr erblicken, da sie doch durch dasselbe doch nicht größer werden. Das aAusschließen der äußern Luft ist nicht die Ursache, denn wir erblicken sie auch durch Luft-Teleskope; sondern es rührt mehr davon her, daß [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]wir die Be- wegung der Sterne zugleich wahrnehmen, u. keinen Eindruck vom ruhenden Körper erhalten. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]Bekannt ist es, daß das deut- liche Sehen mit der quadratischen Entfernung des Objektiv-Glases wächst, u. um 4 mal
deutlicher
½ des Monddurchmeſſers = 16 Minuten groß iſt; wo hingegen das Reiterlein im ursus major im Zerſtreuungskreiſe liegt. Weñ wir überhaupt die Venus Urſache warum Venus am Tage ſchwer zu ſehen iſt selten am Tage ſehen köñen, ſo iſt die Urſache davon, daß wir keinen Feſten Punkt des Suchens haben; wie es überhaupt ſchwer hält, jemanden am klaren Him̃el etwas bemerkbar zu machen. Jn einer fFerne kañ man ſtarke Baumſtäm̃e unter einem Winkel von 15–18 Sec. noch erblicken u. hohe Gegenſtände, w. Zb. Blitzableiter Man kañ noch ſehen unter einem Winkel von 5 Sec. unter einen Sehwinkel v. 5. Sec. So er- blickte ich auf dem Vulkan Pizinscha meinen Reiſegefährten Bonpland mit bloßen Augen in einer Entfernung von 3–4 Meilen u. ſahe den ſich bewegenden weißen Flecken ſeines Mantels, unter einen Winkel von 3–4 Sec. das Sehen erleichtert theils Bewegung, theils das Abheben der Gegen- ſtände auf dunkel oder hellem Hintergrunde. Die Frage kañ hier aufgeſtellt werden Warum sind aber durch ein Fernrohr die Sterne am Tage zu ſehen? warum wir die Sterne am Tage durch ein Fernrohr erblicken, da ſie doch durch daſſelbe doch nicht größer werden. Das aAusſchließen der äußern Luft iſt nicht die Urſache, deñ wir erblicken ſie auch durch Luft-Teleskope; ſondern es rührt mehr davon her, daß [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]wir die Be- wegung der Sterne zugleich wahrnehmen, u. keinen Eindruck vom ruhenden Körper erhalten. [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]Bekañt iſt es, daß das deut- liche Sehen mit der quadratiſchen Entfernung des Objektiv-Glaſes wächſt, u. um 4 mal
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[81./0085]
½ des Monddurchmeſſers = 16 Minuten
groß iſt; wo hingegen das Reiterlein
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liegt. Weñ wir überhaupt die Venus
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Urſache davon, daß wir keinen Feſten
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blickte ich auf dem Vulkan Pizinscha
meinen Reiſegefährten Bonpland mit
bloßen Augen in einer Entfernung von 3–4
Meilen u. ſahe den ſich bewegenden weißen
Flecken ſeines Mantels, unter einen Winkel
von 3–4 Sec. das Sehen erleichtert theils
Bewegung, theils das Abheben der Gegen-
ſtände auf dunkel oder hellem Hintergrunde.
Die Frage kañ hier aufgeſtellt werden
warum wir die Sterne am Tage durch
ein Fernrohr erblicken, da ſie doch
durch daſſelbe doch nicht größer werden.
Das aAusſchließen der äußern Luft iſt
nicht die Urſache, deñ wir erblicken ſie
auch durch Luft-Teleskope; ſondern es
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erhalten. _Bekañt iſt es, daß das deut-
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Urſache warum
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Man kañ
noch ſehen unter
einem Winkel von
5 Sec.
Warum
sind aber durch
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Sterne am Tage zu
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 81.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/85>, abgerufen am 29.03.2024.
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