Jnstrumenten in die Tropen begeben u. hier auf Bergen, durch eine dünnere Luftschicht Beobachtungen anstellen, von denen sich die größten Früchte erwarten lassen.
Existenz der fernsten Welten. Von der Existenz der fernsten Welten erhalten wir durch die Licht- erscheinungen nähern Kenntniß, nur muß man wohl unterscheiden was hiebei Täu- schung der Sinn ist. Sonne u. Mond sind die einzigen Weltkörper die wir als Scheiben erblicken, alle andern erschei- nen uns strahlend. Es ist dies nicht die bloße Folge des Selbstleuchtens, indem die Planeten ebenfalls strahlend uns erscheinen. Erst im Fernrohr verlie- ren sich alle Strahlen, wie man auch dies schon erblicken kann; indem man durch eine feine Nadelstichöffnung im Papier die Sterne Aanschaut. Es wäre dies ein trauriger Anblick, welchnn alle Gestirne als kleine glanzlose Scheiben da ständen. Schon wo die Atmosphäre reiner ist, ist diese planetarische Anblick des Himmels schon zu beobachten, wie Zb. unter den Tropen u. wo sie erst gegen die Regenzeit mit größter Pracht zu funkeln anfangen. Durch zwei Stücke werden wir bei den Sternen getäuscht.
Dilatation u. Polygonalfigur der Sterne. Durch die Dilatation u. durch die Polygonalfigur die jeder zu [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] scheint für unser Auge giebt es n[unleserliches Material]ämlich eine
gewisse
Jnſtrumenten in die Tropen begeben u. hier auf Bergen, durch eine düñere Luftſchicht Beobachtungen anſtellen, von denen ſich die größten Früchte erwarten laſſen.
Exiſtenz der fernſten Welten. Von der Exiſtenz der fernſten Welten erhalten wir durch die Licht- erſcheinungen nähern Keñtniß, nur muß man wohl unterſcheiden was hiebei Täu- ſchung der Sinn iſt. Soñe u. Mond ſind die einzigen Weltkörper die wir als Scheiben erblicken, alle andern erſchei- nen uns ſtrahlend. Es iſt dies nicht die bloße Folge des Selbſtleuchtens, indem die Planeten ebenfalls ſtrahlend uns erſcheinen. Erſt im Fernrohr verlie- ren ſich alle Strahlen, wie man auch dies ſchon erblicken kañ; indem man durch eine feine Nadelſtichöffnung im Papier die Sterne Aanſchaut. Es wäre dies ein trauriger Anblick, welchñ alle Geſtirne als kleine glanzloſe Scheiben da ſtänden. Schon wo die Atmoſphäre reiner iſt, iſt dieſe planetariſche Anblick des Him̃els ſchon zu beobachten, wie Zb. unter den Tropen u. wo ſie erſt gegen die Regenzeit mit größter Pracht zu funkeln anfangen. Durch zwei Stücke werden wir bei den Sternen getäuſcht.
Dilatation u. Polygonalfigur der Sterne. Durch die Dilatation u. durch die Polÿgonalfigur die jeder zu [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] ſcheint für unſer Auge giebt es n[unleserliches Material]ämlich eine
gewiſſe
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[74./0078]
Jnſtrumenten in die Tropen begeben
u. hier auf Bergen, durch eine düñere
Luftſchicht Beobachtungen anſtellen, von
denen ſich die größten Früchte erwarten
laſſen.
Von der Exiſtenz der fernſten
Welten erhalten wir durch die Licht-
erſcheinungen nähern Keñtniß, nur muß
man wohl unterſcheiden was hiebei Täu-
ſchung der Sinn iſt. Soñe u. Mond ſind
die einzigen Weltkörper die wir als
Scheiben erblicken, alle andern erſchei-
nen uns ſtrahlend. Es iſt dies nicht die
bloße Folge des Selbſtleuchtens, indem
die Planeten ebenfalls ſtrahlend uns
erſcheinen. Erſt im Fernrohr verlie-
ren ſich alle Strahlen, wie man auch
dies ſchon erblicken kañ; indem man
durch eine feine Nadelſtichöffnung im
Papier die Sterne Aanſchaut. Es wäre
dies ein trauriger Anblick, welchñ alle
Geſtirne als kleine glanzloſe Scheiben
da ſtänden. Schon wo die Atmoſphäre
reiner iſt, iſt dieſe planetariſche Anblick
des Him̃els ſchon zu beobachten, wie Zb.
unter den Tropen u. wo ſie erſt gegen
die Regenzeit mit größter Pracht zu
funkeln anfangen. Durch zwei Stücke
werden wir bei den Sternen getäuſcht.
Exiſtenz der
fernſten Welten.
Durch die Dilatation u. durch die
Polÿgonalfigur die jeder zu _ ſcheint
für unſer Auge giebt es n_ ämlich eine
gewiſſe
Dilatation
u.
Polygonalfigur
der Sterne.
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 74.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/78>, abgerufen am 18.04.2024.
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