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Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.

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Beschreibung des Fichtelbergs.
Sic quoque (ne dubita testantur id aurea Coeli
Sidera & humanae scelera & peccata cohortis,)
Prae foribus telluris adest exhausta senectus:
Nam se non adeo solet haec praebere benignam,
Quam se praeteritis felicem praebuit annis,
Ergo aliquem vitae finem est extare necesse
Istius, ac restare aliam, quae longius istam
Vincat & exuperet. Magni tu Conditor orbis
Hanc famulis largire tuis, largire ministris,
Ad tua confugimus miseri qui templa, tuamque
Imploramus opem, nostrasque agnoscimus vmni
Perfidia sordes ac impietate refertas.
Hactenus Bruscbius de Sclaccowalda.

Helden-Gedicht oder Lob-Rede
CASPARI BRUSCHII
Uber den Hueb-Berg zu Schlackenwald/ als
welcher einen grossen Schatz von Zinn-Metall
in sich hält.
BEwiß nichts neues ist/ die Berge zu besingen/
Die Alten stimmten schon den Hügeln Lieder an/
Jn derer Grund und Schlund sich reine Adern schlingen/
Die mancher kluger Geist nicht wohl ergründen kan.
Man sieht Crystallen-Fluth aus ihren Klüfften fallen/
Man sieht Gold-Silber-Schätz ergötzen unser Licht:
Die GOtt/ als er gebaut den wunder Erden-Ballen/
Zu unsrer Lebens-Hülff und Nahrung eingericht.
Sollt aber einer seyn/ der dieses Lied bewundert/
So ich dem Welt-Gebürg und Hügeln angestimmt:
Warumb nicht meinen Trieb die Jugend-Lieb bezundert/
Und meine Feder nicht von ihrem Eiffer glimmt/
Wie
Beſchreibung des Fichtelbergs.
Sic quoque (ne dubita teſtantur id aurea Cœli
Sidera & humanæ ſcelera & peccata cohortis,)
Præ foribus telluris adeſt exhauſta ſenectus:
Nam ſe non adeo ſolet hæc præbere benignam,
Quam ſe præteritis felicem præbuit annis,
Ergo aliquem vitæ finem eſt extare neceſſe
Iſtius, ac reſtare aliam, quæ longius iſtam
Vincat & exuperet. Magni tu Conditor orbis
Hanc famulis largire tuis, largire miniſtris,
Ad tua confugimus miſeri qui templa, tuamque
Imploramus opem, noſtrasque agnoſcimus vmni
Perfidia ſordes ac impietate refertas.
Hactenus Bruſcbius de Sclaccowalda.

Helden-Gedicht oder Lob-Rede
CASPARI BRUSCHII
Uber den Hueb-Berg zu Schlackenwald/ als
welcher einen groſſen Schatz von Zinn-Metall
in ſich haͤlt.
BEwiß nichts neues iſt/ die Berge zu beſingen/
Die Alten ſtimmten ſchon den Huͤgeln Lieder an/
Jn derer Grund und Schlund ſich reine Adern ſchlingen/
Die mancher kluger Geiſt nicht wohl ergruͤnden kan.
Man ſieht Cryſtallen-Fluth aus ihren Kluͤfften fallen/
Man ſieht Gold-Silber-Schaͤtz ergoͤtzen unſer Licht:
Die GOtt/ als er gebaut den wunder Erden-Ballen/
Zu unſrer Lebens-Huͤlff und Nahrung eingericht.
Sollt aber einer ſeyn/ der dieſes Lied bewundert/
So ich dem Welt-Gebuͤrg und Huͤgeln angeſtimmt:
Warumb nicht meinen Trieb die Jugend-Lieb bezundert/
Und meine Feder nicht von ihrem Eiffer glimmt/
Wie
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[215/0250] Beſchreibung des Fichtelbergs. Sic quoque (ne dubita teſtantur id aurea Cœli Sidera & humanæ ſcelera & peccata cohortis,) Præ foribus telluris adeſt exhauſta ſenectus: Nam ſe non adeo ſolet hæc præbere benignam, Quam ſe præteritis felicem præbuit annis, Ergo aliquem vitæ finem eſt extare neceſſe Iſtius, ac reſtare aliam, quæ longius iſtam Vincat & exuperet. Magni tu Conditor orbis Hanc famulis largire tuis, largire miniſtris, Ad tua confugimus miſeri qui templa, tuamque Imploramus opem, noſtrasque agnoſcimus vmni Perfidia ſordes ac impietate refertas. Hactenus Bruſcbius de Sclaccowalda. Helden-Gedicht oder Lob-Rede CASPARI BRUSCHII Uber den Hueb-Berg zu Schlackenwald/ als welcher einen groſſen Schatz von Zinn-Metall in ſich haͤlt. BEwiß nichts neues iſt/ die Berge zu beſingen/ Die Alten ſtimmten ſchon den Huͤgeln Lieder an/ Jn derer Grund und Schlund ſich reine Adern ſchlingen/ Die mancher kluger Geiſt nicht wohl ergruͤnden kan. Man ſieht Cryſtallen-Fluth aus ihren Kluͤfften fallen/ Man ſieht Gold-Silber-Schaͤtz ergoͤtzen unſer Licht: Die GOtt/ als er gebaut den wunder Erden-Ballen/ Zu unſrer Lebens-Huͤlff und Nahrung eingericht. Sollt aber einer ſeyn/ der dieſes Lied bewundert/ So ich dem Welt-Gebuͤrg und Huͤgeln angeſtimmt: Warumb nicht meinen Trieb die Jugend-Lieb bezundert/ Und meine Feder nicht von ihrem Eiffer glimmt/ Wie

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Zitationshilfe: Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716/250>, abgerufen am 24.04.2024.