land keine unbescholtenere Mädchen und kei¬ ne treuere Frauen, als in Schwaben.
Ja junger Freund, in der klaren war¬ men Luft des südlichen Deutschlands werdet ihr eure ernste Schüchternheit wohl ablegen; die frölichen Mädchen werden euch wohl ge¬ schmeidig und gesprächig machen. Schon euer Name, als Fremder, und eure nahe Verwandtschaft mit dem alten Schwaning, der die Freude jeder frölichen Gesellschaft ist, werden die reitzenden Augen der Mädchen auf sich ziehn; und wenn ihr eurem Gro߬ vater folgt, so werdet ihr gewiß unsrer Va¬ terstadt eine ähnliche Zierde in einer holdse¬ ligen Frau mitbringen, wie euer Vater. Mit freundlichem Erröthen dankte Heinrichs Mutter für das schöne Lob ihres Vaterlan¬ des, und die gute Meynung von ihren Lands¬ männinnen, und der gedankenvolle Heinrich hatte nicht umhin gekonnt, aufmerksam und
land keine unbeſcholtenere Mädchen und kei¬ ne treuere Frauen, als in Schwaben.
Ja junger Freund, in der klaren war¬ men Luft des ſüdlichen Deutſchlands werdet ihr eure ernſte Schüchternheit wohl ablegen; die frölichen Mädchen werden euch wohl ge¬ ſchmeidig und geſprächig machen. Schon euer Name, als Fremder, und eure nahe Verwandtſchaft mit dem alten Schwaning, der die Freude jeder frölichen Geſellſchaft iſt, werden die reitzenden Augen der Mädchen auf ſich ziehn; und wenn ihr eurem Gro߬ vater folgt, ſo werdet ihr gewiß unſrer Va¬ terſtadt eine ähnliche Zierde in einer holdſe¬ ligen Frau mitbringen, wie euer Vater. Mit freundlichem Erröthen dankte Heinrichs Mutter für das ſchöne Lob ihres Vaterlan¬ des, und die gute Meynung von ihren Lands¬ männinnen, und der gedankenvolle Heinrich hatte nicht umhin gekonnt, aufmerkſam und
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land keine unbeſcholtenere Mädchen und kei¬
ne treuere Frauen, als in Schwaben.
Ja junger Freund, in der klaren war¬
men Luft des ſüdlichen Deutſchlands werdet
ihr eure ernſte Schüchternheit wohl ablegen;
die frölichen Mädchen werden euch wohl ge¬
ſchmeidig und geſprächig machen. Schon
euer Name, als Fremder, und eure nahe
Verwandtſchaft mit dem alten Schwaning,
der die Freude jeder frölichen Geſellſchaft iſt,
werden die reitzenden Augen der Mädchen
auf ſich ziehn; und wenn ihr eurem Gro߬
vater folgt, ſo werdet ihr gewiß unſrer Va¬
terſtadt eine ähnliche Zierde in einer holdſe¬
ligen Frau mitbringen, wie euer Vater.
Mit freundlichem Erröthen dankte Heinrichs
Mutter für das ſchöne Lob ihres Vaterlan¬
des, und die gute Meynung von ihren Lands¬
männinnen, und der gedankenvolle Heinrich
hatte nicht umhin gekonnt, aufmerkſam und
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/49>, abgerufen am 23.04.2024.
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