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Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. LXXII, 37. Woche, Erfurt (Thüringen), 11. September 1744.

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einen Spanischen Armateur von 10. Stücken, 14. Stein-Stü-
cken, und 78. Mann weggenommen, ingleichen ist ein Frantzösischer
Armateur von Bourdeaux, die Nimphe, denen Englischen in die
Hände gefallen.

Durch eine Englische Jagt ist von Lissabon die Nachricht
überbracht, daß der Transport von Kriegs-Geräthe und Lebens-
Mitteln vor die Flotte des Admiral Mathews, durch das Geschwa-
der von Brest verfolget, und endlich genöthiget worden in den Ha-
fen von Lisabon einzulauffen, vor welchen die Brester-Flotte nun
creutzet, und denselben eingeschlossen hält. Man hat aber eben die-
se Jacht sogleich nach der Escadre des Admiral Balchen abgeschickt,
um ihn davon zu benachrichtigen, mit der Ordre, dahin zu seegeln,
und die Frantzosen von da zu vertreiben, oder anzugreiffen.

Jn der Accise aus England und Schottland von Johannis-
Tag 1743. bis Johanni 1744. sind 3. Millionen 878807. Pfund
Sterling, und also 300000. Pfund Sterling mehr, als das vori-
ge Jahr eingekommen.

Niederlande.

Die alliirte Armee ist nun aufgebrochen, hat aber vorher alle
Fourage in der Gegend, bis an die Thore von Rüssel aufge-
zehret, man glaubet, sie werde Conde belagern. Der Hertzog von
Cumberland soll vom Könige die Erlaubniß erhalten haben, sich
zu derselben zu begeben.

Jn Oudenarde ist die Besatzung mit 2. Bataillons verstär-
cket worden, weil die Frantzosen bis an die Thore streiffen, auch et-
liche mahl etwas gegen diesen Ort unternehmen wollen.

Es gehet die Rede, ob hätten die Herren General-Staaten
der Königin von Ungarn antragen lassen, sie könte ihre Trouppen
von der alliirten Armee abziehen, und damit anderswo agiren, sie
wolten durch die Besatzungen aus denen von der Gefahr entferne-
ten Orten diesen Abgang ersetzen; diese Oesterreichische Trouppen
sollen sich mit denen im Luxenburgischen befindlichen vereinigen,
und noch durch ein Hannöverisches und Chur-Cölnisches Corpo
verstärckt werden.

einen Spanischen Armateur von 10. Stücken, 14. Stein-Stü-
cken, und 78. Mann weggenommen, ingleichen ist ein Frantzösischer
Armateur von Bourdeaux, die Nimphe, denen Englischen in die
Hände gefallen.

Durch eine Englische Jagt ist von Lissabon die Nachricht
überbracht, daß der Transport von Kriegs-Geräthe und Lebens-
Mitteln vor die Flotte des Admiral Mathews, durch das Geschwa-
der von Brest verfolget, und endlich genöthiget worden in den Ha-
fen von Lisabon einzulauffen, vor welchen die Brester-Flotte nun
creutzet, und denselben eingeschlossen hält. Man hat aber eben die-
se Jacht sogleich nach der Escadre des Admiral Balchen abgeschickt,
um ihn davon zu benachrichtigen, mit der Ordre, dahin zu seegeln,
und die Frantzosen von da zu vertreiben, oder anzugreiffen.

Jn der Acciſe aus England und Schottland von Johannis-
Tag 1743. bis Johanni 1744. sind 3. Millionen 878807. Pfund
Sterling, und also 300000. Pfund Sterling mehr, als das vori-
ge Jahr eingekommen.

Niederlande.

Die alliirte Armee ist nun aufgebrochen, hat aber vorher alle
Fourage in der Gegend, bis an die Thore von Rüssel aufge-
zehret, man glaubet, sie werde Conde belagern. Der Hertzog von
Cumberland soll vom Könige die Erlaubniß erhalten haben, sich
zu derselben zu begeben.

Jn Oudenarde ist die Besatzung mit 2. Bataillons verstär-
cket worden, weil die Frantzosen bis an die Thore streiffen, auch et-
liche mahl etwas gegen diesen Ort unternehmen wollen.

Es gehet die Rede, ob hätten die Herren General-Staaten
der Königin von Ungarn antragen lassen, sie könte ihre Trouppen
von der alliirten Armee abziehen, und damit anderswo agiren, sie
wolten durch die Besatzungen aus denen von der Gefahr entferne-
ten Orten diesen Abgang ersetzen; diese Oesterreichische Trouppen
sollen sich mit denen im Luxenburgischen befindlichen vereinigen,
und noch durch ein Hannöverisches und Chur-Cölnisches Corpo
verstärckt werden.

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[575/0007] einen Spanischen Armateur von 10. Stücken, 14. Stein-Stü- cken, und 78. Mann weggenommen, ingleichen ist ein Frantzösischer Armateur von Bourdeaux, die Nimphe, denen Englischen in die Hände gefallen. Durch eine Englische Jagt ist von Lissabon die Nachricht überbracht, daß der Transport von Kriegs-Geräthe und Lebens- Mitteln vor die Flotte des Admiral Mathews, durch das Geschwa- der von Brest verfolget, und endlich genöthiget worden in den Ha- fen von Lisabon einzulauffen, vor welchen die Brester-Flotte nun creutzet, und denselben eingeschlossen hält. Man hat aber eben die- se Jacht sogleich nach der Escadre des Admiral Balchen abgeschickt, um ihn davon zu benachrichtigen, mit der Ordre, dahin zu seegeln, und die Frantzosen von da zu vertreiben, oder anzugreiffen. Jn der Acciſe aus England und Schottland von Johannis- Tag 1743. bis Johanni 1744. sind 3. Millionen 878807. Pfund Sterling, und also 300000. Pfund Sterling mehr, als das vori- ge Jahr eingekommen. Niederlande. Die alliirte Armee ist nun aufgebrochen, hat aber vorher alle Fourage in der Gegend, bis an die Thore von Rüssel aufge- zehret, man glaubet, sie werde Conde belagern. Der Hertzog von Cumberland soll vom Könige die Erlaubniß erhalten haben, sich zu derselben zu begeben. Jn Oudenarde ist die Besatzung mit 2. Bataillons verstär- cket worden, weil die Frantzosen bis an die Thore streiffen, auch et- liche mahl etwas gegen diesen Ort unternehmen wollen. Es gehet die Rede, ob hätten die Herren General-Staaten der Königin von Ungarn antragen lassen, sie könte ihre Trouppen von der alliirten Armee abziehen, und damit anderswo agiren, sie wolten durch die Besatzungen aus denen von der Gefahr entferne- ten Orten diesen Abgang ersetzen; diese Oesterreichische Trouppen sollen sich mit denen im Luxenburgischen befindlichen vereinigen, und noch durch ein Hannöverisches und Chur-Cölnisches Corpo verstärckt werden.

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Zitationshilfe: Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. LXXII, 37. Woche, Erfurt (Thüringen), 11. September 1744, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0272_1744/7>, abgerufen am 29.03.2024.