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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 295. Köln, 11. Mai 1849. Beilage.

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Außerordentliche Beilage zu Nr. 295 der N. Rh. Ztg.
Organ der Demokratie.
Freitag, 11. Mai 1849.
Deutschland.
* Köln, 11. Mai.

Aus Elberfeld erfahren wir, daß die auf dem Marktplatze aufgestellte Soldateska nach zweimaligem Angriff auf das Volk, mit dem Verluste mehrerer Todten und Verwundeten zurückgeschlagen wurde. Dem Obersten der 16er wurde das Pferd unterm Leibe erschossen; er selbst trug eine gefährliche Verwundung davon. Hauptmann Uttenhoven soll vorn und -- hinten (!), von Kugeln durchbohrt, gefallen sein; man sagt, daß seine eigenen Leute auf ihn gezielt hätten. Der Angriff der Soldaten versetzte Alles in die fürchterlichste Wuth. Der größte Theil der Bürgerwehr schlug sich auf die Seite des Volkes

An die Stelle des aufgelösten Gemeinderathes soll ein Sicherheitsausschuß getreten sein, dem sich auch 4 Mitglieder des frühern Gemeinderaths anschlossen. Das Haus des Oberbürgermeisters von Carnap wurde total demolirt; aus dem Mahagony-Meublement des Hotel von der Heydt wurde eine der werthvollsten Barrikaden gebaut. Die Zahl sämmtlicher Barrikaden soll ungefähr 40 betragen.

Beim Abgange dieser Nachrichten, welche indeß nicht in jedem Punkte verbürgt werden können, war die Stadt von den Truppen geräumt und zahlreicher Zuzug aus den benachbarten Ortschaften rückte zur Unterstützung des Volkes auf Elberfeld los.

Als man am 9. d. Abends in Düsseldorf die Nachricht erhielt, daß der Kampf in Elberfeld begonnen, warf man sich dem von Köln nach Elberfeld zur Verstärkung hinüber gesandten Militär, auf dem Düsseldorfer Bahnhof mit wahrem Heldenmuth entgegen und der Barrikadenkampf wüthete bald in allen Straßen. Die ganze Nacht hindurch ertönten die Sturmglocken und die Kartätschen des Militärs wechselten mit den Kugeln des Volkes. Gegen Morgen siegte indeß die Soldateska und im Laufe des Tages sollen Plakate an den Straßenecken angeschlagen worden sein, in denen man den Belagerungszustand und das Martialgesetz proklamirte.

Auf der Seite des Volkes sollen etwa 20 Todte sein, darunter der bekannte Spediteur Hartmann, und ein polnischer Maler, der mit der Ermahnung, nicht auf ihre Brüder zu schießen, vor die heranrückenden Soldaten sprang, und von ihren Kugeln zerrissen, todt zu Boden stürzte.

Durch das Niederschießen wehrloser Männer, Weiber und Kinder, soll das Militär seitdem seinen Sieg noch blutiger bezeichnet haben.

* Köln, 10. Mai.

Die Russen sind am 5. und 6. d. in Krakau, circa 17,000 Mann stark, eingerückt und zum größten Theil ins Oestreichische hineinmarschirt.

Der östreichische Standrechtskaiser hat den Oberbefehl über die gesammte östreichische Kriegsmacht in eigener Person übernommen.

In Breslau, das sich jetzt der königl. preuß. Märzerrungenschaften: Belagerungszustand, Censur, Entwaffnung etc. erfreut: hat das Militär, namentlich das 23. Regiment, während und nach dem Kampfe Scheußlichkeiten begangen und so thierisch gewüthet, daß selbst die Kroaten in Wien vom vorigen Herbst nur als Stümper dastehen.

Die 6tägige Schlacht, welche Dresden, den königl. sächsischen und königl. preußischen Mordbanden geliefert, ist zu Ende. Erst am 9. d. Mittags hat sich die Altstadt ergeben. Dresdens Heroismus läßt sich nur mit dem von Saragossa oder in neuester Zeit dem von Brescia vergleichen.

226 Neustadt a. d. H., 9. Mai.

Was wir mit Gewißheit voraussahen, ist eingetroffen. Das "Hülfsheer" der Centralgewalt, bestehend aus 2500 Mann Oestreichern und Preußen von der Mainzer Garnison, ist in die Pfalz eingerückt, "um die Bewegung in die rechten Schranken zu leiten."

"Verzeih's Gott denen, die zum Aufschub riethen!" Die Preußen fanden Speyer verbarrikadirt und haben sich nach Landau gewendet. In Landau aber liegen pfälzische Regimenter, die es mit dem Volke halten.

Von Heidelberg sind gestern 25 pfälzische Studenten bewaffnet in ihre Heimath abgezogen.

In Mannheim ist es beim Abmarsch eines badischen Bataillons nach der Pfalz zum blutigen Zusammenstoß gekommen. Ein Arbeiter ist gefallen, zehn Menschen sind verwundet.

Würtembergische Regimenter kamen über Heidelberg, angeblich nach Frankfurt (?) beordert.

In Heidelberg hat die Bürgerwehr sich feierlich auf die Reichsverfassung verpflichtet. Hier und in Mannheim hat sich der Gemeinderath in Permanenz erklärt.

In ganz Baden ist die Bewegung auf dem Punkte loszubrechen.

Neustadt a. d. Hardt, 7. Mai.

Der Landesvertheidigungs-Ausschuß hat folgende Kundmachung erlassen:

"Der Landesvertheidigungs-Ausschuß an seine Mitbürger. Wir machen Euch folgende Mittheilungen: 1) Dreißig polnische Offiziere stehen für den Fall des Kampfes zu unserer Verfügung. 2) Wir haben uns mit Rheinpreußen, Rheinhessen und Baden zum Zwecke gemeinsamen Handelns in Verbindung gesetzt. 3) Rheinhessen hat Zuzug versprochen; insbesondere der mittelrheinische Turnerbund. Aus andern Theilen des deutschen Vaterlands, namentlich aus Hanau, erwarten wir stündlich Mittheilungen. 4) An Mitglieder der Linken in der würtembergischen, badischen und hessischen Kammer haben wir die Aufforderung gestellt, in ihren betreffenden Kammern dahin mit aller Kraft zu wirken, daß der Pfalz im Falle der Noth zur Unterstützung ihrer Erhebung Truppen gesendet werden. 5) Wir haben uns in die Lage gesetzt, daß wir die Pfalz, sobald wir im Besitze der nöthigen Geldmittel sein werden, in ganz kurzer Zeit mit 30,000 Bajonettgewehren versehen können."

Außerdem sind noch von obigem Ausschuß 3 Proklamationen erschienen:

"1) Ansprache des pfälzschen Volkes, vertreten durch die am 2. Mai in Kaiserslautern abgehaltene pfälzische Volksversammlung, an seine Brüder im jenseitigen Baiern." 2) Ein Aufruf an das pfälzische Volk, worin die ersten Maßnahmen des Ausschusses verkündet werden. 3) Ein Aufruf an die baierischen Truppen mit der Aufforderung an dieselben, sich dem Volke anzuschließen zur Einführung der Reichsverfassung, gegen die Widersetzlichkeit der Fürsten.

Die Proklamirung der Republik hat sich wirklich in ein Erkämpfen derselben umgewandelt und auch der Antragsteller Schlöffel wird heute beistimmen.

Die königlich baierische Regierung ließ große Plakate anschlagen, worin sie sehr kindlich um Ruhe bittet und um das höchst nothwendige Abwarten! Nichts als Warten und Warten kommt aus dieser Sphäre, bis die uns um den Hals gelegte Kette, statt "gelüftet zu werden, vollends zugeschnürt" sein wird! (Nach der Aussage eines gestrigen Redners.)

Die Festungen Germersheim und Landau sind seit dem Samstag in Kriegszustand erklärt. In ersterer Stadt soll aber der k. Landkommissär die Bürgerwehr begleitet haben, um die Verfassung zu beschwören. -- Gestern rückte in Speyer Militär vom 6. Infanterieregiment und eine Eskadron Chevauxlegers ein. Gestern Abend soll sämmtliche Mannschaft vom Geiste des Weins, des Biers, der Bürger und der Revolution beseelt gewesen sein. -- Die meisten pfälz. Beamten erkennen auf die ihnen zugegangenen Zuschriften von Kaiserslautern die deutsche Verfassung an. -- In Frankenthal hat der Stadtrath energische Beschlüsse zur Unterstützung des Landes-Vertheidigungsausschusses veröffentlicht. -- In einigen Orten der Pfalz, namentlich in Dürkheim, soll die republikanische rothe Fahne wehen. -- Viele gestern hier anwesende Landleute, welche theilweise von 7 Stunden entfernt liegenden Ortschaften herbeieilten, erklärten nach der Volksversammlung, daß sie nun auch einmal etwas Tüchtiges und Entschiedenes gehört hätten und daß sie jetzt schon sorgen wollten, daß die Bewaffnung in ihren Gemeinden schnell vor sich gehe. In Neustadt wäre ihnen reiner Wein eingeschenkt worden und kein geschmierter.

Neustadt a. d. Haardt, 6. Mai, Morgens 10 Uhr.

Um 10 Uhr. Um 7 Uhr rückte sämmtliche Volkswehr: Turner, Arbeiter-Sensenmänner, Bürgerwehr etc., an den Bahnhof, um den Reichskommissär Eisenstuck zu empfangen. Kurz nach 8 Uhr langte der,

Außerordentliche Beilage zu Nr. 295 der N. Rh. Ztg.
Organ der Demokratie.
Freitag, 11. Mai 1849.
Deutschland.
* Köln, 11. Mai.

Aus Elberfeld erfahren wir, daß die auf dem Marktplatze aufgestellte Soldateska nach zweimaligem Angriff auf das Volk, mit dem Verluste mehrerer Todten und Verwundeten zurückgeschlagen wurde. Dem Obersten der 16er wurde das Pferd unterm Leibe erschossen; er selbst trug eine gefährliche Verwundung davon. Hauptmann Uttenhoven soll vorn und — hinten (!), von Kugeln durchbohrt, gefallen sein; man sagt, daß seine eigenen Leute auf ihn gezielt hätten. Der Angriff der Soldaten versetzte Alles in die fürchterlichste Wuth. Der größte Theil der Bürgerwehr schlug sich auf die Seite des Volkes

An die Stelle des aufgelösten Gemeinderathes soll ein Sicherheitsausschuß getreten sein, dem sich auch 4 Mitglieder des frühern Gemeinderaths anschlossen. Das Haus des Oberbürgermeisters von Carnap wurde total demolirt; aus dem Mahagony-Meublement des Hotel von der Heydt wurde eine der werthvollsten Barrikaden gebaut. Die Zahl sämmtlicher Barrikaden soll ungefähr 40 betragen.

Beim Abgange dieser Nachrichten, welche indeß nicht in jedem Punkte verbürgt werden können, war die Stadt von den Truppen geräumt und zahlreicher Zuzug aus den benachbarten Ortschaften rückte zur Unterstützung des Volkes auf Elberfeld los.

Als man am 9. d. Abends in Düsseldorf die Nachricht erhielt, daß der Kampf in Elberfeld begonnen, warf man sich dem von Köln nach Elberfeld zur Verstärkung hinüber gesandten Militär, auf dem Düsseldorfer Bahnhof mit wahrem Heldenmuth entgegen und der Barrikadenkampf wüthete bald in allen Straßen. Die ganze Nacht hindurch ertönten die Sturmglocken und die Kartätschen des Militärs wechselten mit den Kugeln des Volkes. Gegen Morgen siegte indeß die Soldateska und im Laufe des Tages sollen Plakate an den Straßenecken angeschlagen worden sein, in denen man den Belagerungszustand und das Martialgesetz proklamirte.

Auf der Seite des Volkes sollen etwa 20 Todte sein, darunter der bekannte Spediteur Hartmann, und ein polnischer Maler, der mit der Ermahnung, nicht auf ihre Brüder zu schießen, vor die heranrückenden Soldaten sprang, und von ihren Kugeln zerrissen, todt zu Boden stürzte.

Durch das Niederschießen wehrloser Männer, Weiber und Kinder, soll das Militär seitdem seinen Sieg noch blutiger bezeichnet haben.

* Köln, 10. Mai.

Die Russen sind am 5. und 6. d. in Krakau, circa 17,000 Mann stark, eingerückt und zum größten Theil ins Oestreichische hineinmarschirt.

Der östreichische Standrechtskaiser hat den Oberbefehl über die gesammte östreichische Kriegsmacht in eigener Person übernommen.

In Breslau, das sich jetzt der königl. preuß. Märzerrungenschaften: Belagerungszustand, Censur, Entwaffnung etc. erfreut: hat das Militär, namentlich das 23. Regiment, während und nach dem Kampfe Scheußlichkeiten begangen und so thierisch gewüthet, daß selbst die Kroaten in Wien vom vorigen Herbst nur als Stümper dastehen.

Die 6tägige Schlacht, welche Dresden, den königl. sächsischen und königl. preußischen Mordbanden geliefert, ist zu Ende. Erst am 9. d. Mittags hat sich die Altstadt ergeben. Dresdens Heroismus läßt sich nur mit dem von Saragossa oder in neuester Zeit dem von Brescia vergleichen.

226 Neustadt a. d. H., 9. Mai.

Was wir mit Gewißheit voraussahen, ist eingetroffen. Das „Hülfsheer“ der Centralgewalt, bestehend aus 2500 Mann Oestreichern und Preußen von der Mainzer Garnison, ist in die Pfalz eingerückt, „um die Bewegung in die rechten Schranken zu leiten.“

„Verzeih's Gott denen, die zum Aufschub riethen!“ Die Preußen fanden Speyer verbarrikadirt und haben sich nach Landau gewendet. In Landau aber liegen pfälzische Regimenter, die es mit dem Volke halten.

Von Heidelberg sind gestern 25 pfälzische Studenten bewaffnet in ihre Heimath abgezogen.

In Mannheim ist es beim Abmarsch eines badischen Bataillons nach der Pfalz zum blutigen Zusammenstoß gekommen. Ein Arbeiter ist gefallen, zehn Menschen sind verwundet.

Würtembergische Regimenter kamen über Heidelberg, angeblich nach Frankfurt (?) beordert.

In Heidelberg hat die Bürgerwehr sich feierlich auf die Reichsverfassung verpflichtet. Hier und in Mannheim hat sich der Gemeinderath in Permanenz erklärt.

In ganz Baden ist die Bewegung auf dem Punkte loszubrechen.

Neustadt a. d. Hardt, 7. Mai.

Der Landesvertheidigungs-Ausschuß hat folgende Kundmachung erlassen:

„Der Landesvertheidigungs-Ausschuß an seine Mitbürger. Wir machen Euch folgende Mittheilungen: 1) Dreißig polnische Offiziere stehen für den Fall des Kampfes zu unserer Verfügung. 2) Wir haben uns mit Rheinpreußen, Rheinhessen und Baden zum Zwecke gemeinsamen Handelns in Verbindung gesetzt. 3) Rheinhessen hat Zuzug versprochen; insbesondere der mittelrheinische Turnerbund. Aus andern Theilen des deutschen Vaterlands, namentlich aus Hanau, erwarten wir stündlich Mittheilungen. 4) An Mitglieder der Linken in der würtembergischen, badischen und hessischen Kammer haben wir die Aufforderung gestellt, in ihren betreffenden Kammern dahin mit aller Kraft zu wirken, daß der Pfalz im Falle der Noth zur Unterstützung ihrer Erhebung Truppen gesendet werden. 5) Wir haben uns in die Lage gesetzt, daß wir die Pfalz, sobald wir im Besitze der nöthigen Geldmittel sein werden, in ganz kurzer Zeit mit 30,000 Bajonettgewehren versehen können.“

Außerdem sind noch von obigem Ausschuß 3 Proklamationen erschienen:

„1) Ansprache des pfälzschen Volkes, vertreten durch die am 2. Mai in Kaiserslautern abgehaltene pfälzische Volksversammlung, an seine Brüder im jenseitigen Baiern.“ 2) Ein Aufruf an das pfälzische Volk, worin die ersten Maßnahmen des Ausschusses verkündet werden. 3) Ein Aufruf an die baierischen Truppen mit der Aufforderung an dieselben, sich dem Volke anzuschließen zur Einführung der Reichsverfassung, gegen die Widersetzlichkeit der Fürsten.

Die Proklamirung der Republik hat sich wirklich in ein Erkämpfen derselben umgewandelt und auch der Antragsteller Schlöffel wird heute beistimmen.

Die königlich baierische Regierung ließ große Plakate anschlagen, worin sie sehr kindlich um Ruhe bittet und um das höchst nothwendige Abwarten! Nichts als Warten und Warten kommt aus dieser Sphäre, bis die uns um den Hals gelegte Kette, statt „gelüftet zu werden, vollends zugeschnürt“ sein wird! (Nach der Aussage eines gestrigen Redners.)

Die Festungen Germersheim und Landau sind seit dem Samstag in Kriegszustand erklärt. In ersterer Stadt soll aber der k. Landkommissär die Bürgerwehr begleitet haben, um die Verfassung zu beschwören. — Gestern rückte in Speyer Militär vom 6. Infanterieregiment und eine Eskadron Chevauxlegers ein. Gestern Abend soll sämmtliche Mannschaft vom Geiste des Weins, des Biers, der Bürger und der Revolution beseelt gewesen sein. — Die meisten pfälz. Beamten erkennen auf die ihnen zugegangenen Zuschriften von Kaiserslautern die deutsche Verfassung an. — In Frankenthal hat der Stadtrath energische Beschlüsse zur Unterstützung des Landes-Vertheidigungsausschusses veröffentlicht. — In einigen Orten der Pfalz, namentlich in Dürkheim, soll die republikanische rothe Fahne wehen. — Viele gestern hier anwesende Landleute, welche theilweise von 7 Stunden entfernt liegenden Ortschaften herbeieilten, erklärten nach der Volksversammlung, daß sie nun auch einmal etwas Tüchtiges und Entschiedenes gehört hätten und daß sie jetzt schon sorgen wollten, daß die Bewaffnung in ihren Gemeinden schnell vor sich gehe. In Neustadt wäre ihnen reiner Wein eingeschenkt worden und kein geschmierter.

Neustadt a. d. Haardt, 6. Mai, Morgens 10 Uhr.

Um 10 Uhr. Um 7 Uhr rückte sämmtliche Volkswehr: Turner, Arbeiter-Sensenmänner, Bürgerwehr etc., an den Bahnhof, um den Reichskommissär Eisenstuck zu empfangen. Kurz nach 8 Uhr langte der,

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          <p>An die Stelle des aufgelösten Gemeinderathes soll ein Sicherheitsausschuß getreten sein, dem sich auch 4 Mitglieder des frühern Gemeinderaths anschlossen. Das Haus des Oberbürgermeisters von Carnap wurde total demolirt; aus dem Mahagony-Meublement des Hotel von der Heydt wurde eine der werthvollsten Barrikaden gebaut. Die Zahl sämmtlicher Barrikaden soll ungefähr 40 betragen.</p>
          <p>Beim Abgange dieser Nachrichten, welche indeß nicht in jedem Punkte verbürgt werden können, war die Stadt von den Truppen geräumt und zahlreicher Zuzug aus den benachbarten Ortschaften rückte zur Unterstützung des Volkes auf Elberfeld los.</p>
          <p>Als man am 9. d. Abends in Düsseldorf die Nachricht erhielt, daß der Kampf in Elberfeld begonnen, warf man sich dem von Köln nach Elberfeld zur Verstärkung hinüber gesandten Militär, auf dem Düsseldorfer Bahnhof mit wahrem Heldenmuth entgegen und der Barrikadenkampf wüthete bald in allen Straßen. Die ganze Nacht hindurch ertönten die Sturmglocken und die Kartätschen des Militärs wechselten mit den Kugeln des Volkes. Gegen Morgen siegte indeß die Soldateska und im Laufe des Tages sollen Plakate an den Straßenecken angeschlagen worden sein, in denen man den Belagerungszustand und das Martialgesetz proklamirte.</p>
          <p>Auf der Seite des Volkes sollen etwa 20 Todte sein, darunter der bekannte Spediteur Hartmann, und ein polnischer Maler, der mit der Ermahnung, nicht auf ihre Brüder zu schießen, vor die heranrückenden Soldaten sprang, und von ihren Kugeln zerrissen, todt zu Boden stürzte.</p>
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          <p>Die Proklamirung der Republik hat sich wirklich in ein Erkämpfen derselben umgewandelt und auch der Antragsteller Schlöffel wird heute beistimmen.</p>
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          <p>Die Festungen Germersheim und Landau sind seit dem Samstag in Kriegszustand erklärt. In ersterer Stadt soll aber der k. Landkommissär die Bürgerwehr begleitet haben, um die Verfassung zu beschwören. &#x2014; Gestern rückte in Speyer Militär vom 6. Infanterieregiment und eine Eskadron Chevauxlegers ein. Gestern Abend soll sämmtliche Mannschaft vom Geiste des Weins, des Biers, der Bürger und der Revolution beseelt gewesen sein. &#x2014; Die meisten pfälz. Beamten erkennen auf die ihnen zugegangenen Zuschriften von Kaiserslautern die deutsche Verfassung an. &#x2014; In Frankenthal hat der Stadtrath energische Beschlüsse zur Unterstützung des Landes-Vertheidigungsausschusses veröffentlicht. &#x2014; In einigen Orten der Pfalz, namentlich in Dürkheim, soll die republikanische rothe Fahne wehen. &#x2014; Viele gestern hier anwesende Landleute, welche theilweise von 7 Stunden entfernt liegenden Ortschaften herbeieilten, erklärten nach der Volksversammlung, daß sie nun auch einmal etwas Tüchtiges und Entschiedenes gehört hätten und daß sie jetzt schon sorgen wollten, daß die Bewaffnung in ihren Gemeinden schnell vor sich gehe. In Neustadt wäre ihnen reiner Wein eingeschenkt worden und kein geschmierter.</p>
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[1677/0001] Außerordentliche Beilage zu Nr. 295 der N. Rh. Ztg. Organ der Demokratie. Freitag, 11. Mai 1849. Deutschland. * Köln, 11. Mai. Aus Elberfeld erfahren wir, daß die auf dem Marktplatze aufgestellte Soldateska nach zweimaligem Angriff auf das Volk, mit dem Verluste mehrerer Todten und Verwundeten zurückgeschlagen wurde. Dem Obersten der 16er wurde das Pferd unterm Leibe erschossen; er selbst trug eine gefährliche Verwundung davon. Hauptmann Uttenhoven soll vorn und — hinten (!), von Kugeln durchbohrt, gefallen sein; man sagt, daß seine eigenen Leute auf ihn gezielt hätten. Der Angriff der Soldaten versetzte Alles in die fürchterlichste Wuth. Der größte Theil der Bürgerwehr schlug sich auf die Seite des Volkes An die Stelle des aufgelösten Gemeinderathes soll ein Sicherheitsausschuß getreten sein, dem sich auch 4 Mitglieder des frühern Gemeinderaths anschlossen. Das Haus des Oberbürgermeisters von Carnap wurde total demolirt; aus dem Mahagony-Meublement des Hotel von der Heydt wurde eine der werthvollsten Barrikaden gebaut. Die Zahl sämmtlicher Barrikaden soll ungefähr 40 betragen. Beim Abgange dieser Nachrichten, welche indeß nicht in jedem Punkte verbürgt werden können, war die Stadt von den Truppen geräumt und zahlreicher Zuzug aus den benachbarten Ortschaften rückte zur Unterstützung des Volkes auf Elberfeld los. Als man am 9. d. Abends in Düsseldorf die Nachricht erhielt, daß der Kampf in Elberfeld begonnen, warf man sich dem von Köln nach Elberfeld zur Verstärkung hinüber gesandten Militär, auf dem Düsseldorfer Bahnhof mit wahrem Heldenmuth entgegen und der Barrikadenkampf wüthete bald in allen Straßen. Die ganze Nacht hindurch ertönten die Sturmglocken und die Kartätschen des Militärs wechselten mit den Kugeln des Volkes. Gegen Morgen siegte indeß die Soldateska und im Laufe des Tages sollen Plakate an den Straßenecken angeschlagen worden sein, in denen man den Belagerungszustand und das Martialgesetz proklamirte. Auf der Seite des Volkes sollen etwa 20 Todte sein, darunter der bekannte Spediteur Hartmann, und ein polnischer Maler, der mit der Ermahnung, nicht auf ihre Brüder zu schießen, vor die heranrückenden Soldaten sprang, und von ihren Kugeln zerrissen, todt zu Boden stürzte. Durch das Niederschießen wehrloser Männer, Weiber und Kinder, soll das Militär seitdem seinen Sieg noch blutiger bezeichnet haben. * Köln, 10. Mai. Die Russen sind am 5. und 6. d. in Krakau, circa 17,000 Mann stark, eingerückt und zum größten Theil ins Oestreichische hineinmarschirt. Der östreichische Standrechtskaiser hat den Oberbefehl über die gesammte östreichische Kriegsmacht in eigener Person übernommen. In Breslau, das sich jetzt der königl. preuß. Märzerrungenschaften: Belagerungszustand, Censur, Entwaffnung etc. erfreut: hat das Militär, namentlich das 23. Regiment, während und nach dem Kampfe Scheußlichkeiten begangen und so thierisch gewüthet, daß selbst die Kroaten in Wien vom vorigen Herbst nur als Stümper dastehen. Die 6tägige Schlacht, welche Dresden, den königl. sächsischen und königl. preußischen Mordbanden geliefert, ist zu Ende. Erst am 9. d. Mittags hat sich die Altstadt ergeben. Dresdens Heroismus läßt sich nur mit dem von Saragossa oder in neuester Zeit dem von Brescia vergleichen. 226 Neustadt a. d. H., 9. Mai. Was wir mit Gewißheit voraussahen, ist eingetroffen. Das „Hülfsheer“ der Centralgewalt, bestehend aus 2500 Mann Oestreichern und Preußen von der Mainzer Garnison, ist in die Pfalz eingerückt, „um die Bewegung in die rechten Schranken zu leiten.“ „Verzeih's Gott denen, die zum Aufschub riethen!“ Die Preußen fanden Speyer verbarrikadirt und haben sich nach Landau gewendet. In Landau aber liegen pfälzische Regimenter, die es mit dem Volke halten. Von Heidelberg sind gestern 25 pfälzische Studenten bewaffnet in ihre Heimath abgezogen. In Mannheim ist es beim Abmarsch eines badischen Bataillons nach der Pfalz zum blutigen Zusammenstoß gekommen. Ein Arbeiter ist gefallen, zehn Menschen sind verwundet. Würtembergische Regimenter kamen über Heidelberg, angeblich nach Frankfurt (?) beordert. In Heidelberg hat die Bürgerwehr sich feierlich auf die Reichsverfassung verpflichtet. Hier und in Mannheim hat sich der Gemeinderath in Permanenz erklärt. In ganz Baden ist die Bewegung auf dem Punkte loszubrechen. Neustadt a. d. Hardt, 7. Mai. Der Landesvertheidigungs-Ausschuß hat folgende Kundmachung erlassen: „Der Landesvertheidigungs-Ausschuß an seine Mitbürger. Wir machen Euch folgende Mittheilungen: 1) Dreißig polnische Offiziere stehen für den Fall des Kampfes zu unserer Verfügung. 2) Wir haben uns mit Rheinpreußen, Rheinhessen und Baden zum Zwecke gemeinsamen Handelns in Verbindung gesetzt. 3) Rheinhessen hat Zuzug versprochen; insbesondere der mittelrheinische Turnerbund. Aus andern Theilen des deutschen Vaterlands, namentlich aus Hanau, erwarten wir stündlich Mittheilungen. 4) An Mitglieder der Linken in der würtembergischen, badischen und hessischen Kammer haben wir die Aufforderung gestellt, in ihren betreffenden Kammern dahin mit aller Kraft zu wirken, daß der Pfalz im Falle der Noth zur Unterstützung ihrer Erhebung Truppen gesendet werden. 5) Wir haben uns in die Lage gesetzt, daß wir die Pfalz, sobald wir im Besitze der nöthigen Geldmittel sein werden, in ganz kurzer Zeit mit 30,000 Bajonettgewehren versehen können.“ Außerdem sind noch von obigem Ausschuß 3 Proklamationen erschienen: „1) Ansprache des pfälzschen Volkes, vertreten durch die am 2. Mai in Kaiserslautern abgehaltene pfälzische Volksversammlung, an seine Brüder im jenseitigen Baiern.“ 2) Ein Aufruf an das pfälzische Volk, worin die ersten Maßnahmen des Ausschusses verkündet werden. 3) Ein Aufruf an die baierischen Truppen mit der Aufforderung an dieselben, sich dem Volke anzuschließen zur Einführung der Reichsverfassung, gegen die Widersetzlichkeit der Fürsten. Die Proklamirung der Republik hat sich wirklich in ein Erkämpfen derselben umgewandelt und auch der Antragsteller Schlöffel wird heute beistimmen. Die königlich baierische Regierung ließ große Plakate anschlagen, worin sie sehr kindlich um Ruhe bittet und um das höchst nothwendige Abwarten! Nichts als Warten und Warten kommt aus dieser Sphäre, bis die uns um den Hals gelegte Kette, statt „gelüftet zu werden, vollends zugeschnürt“ sein wird! (Nach der Aussage eines gestrigen Redners.) Die Festungen Germersheim und Landau sind seit dem Samstag in Kriegszustand erklärt. In ersterer Stadt soll aber der k. Landkommissär die Bürgerwehr begleitet haben, um die Verfassung zu beschwören. — Gestern rückte in Speyer Militär vom 6. Infanterieregiment und eine Eskadron Chevauxlegers ein. Gestern Abend soll sämmtliche Mannschaft vom Geiste des Weins, des Biers, der Bürger und der Revolution beseelt gewesen sein. — Die meisten pfälz. Beamten erkennen auf die ihnen zugegangenen Zuschriften von Kaiserslautern die deutsche Verfassung an. — In Frankenthal hat der Stadtrath energische Beschlüsse zur Unterstützung des Landes-Vertheidigungsausschusses veröffentlicht. — In einigen Orten der Pfalz, namentlich in Dürkheim, soll die republikanische rothe Fahne wehen. — Viele gestern hier anwesende Landleute, welche theilweise von 7 Stunden entfernt liegenden Ortschaften herbeieilten, erklärten nach der Volksversammlung, daß sie nun auch einmal etwas Tüchtiges und Entschiedenes gehört hätten und daß sie jetzt schon sorgen wollten, daß die Bewaffnung in ihren Gemeinden schnell vor sich gehe. In Neustadt wäre ihnen reiner Wein eingeschenkt worden und kein geschmierter. Neustadt a. d. Haardt, 6. Mai, Morgens 10 Uhr. Um 10 Uhr. Um 7 Uhr rückte sämmtliche Volkswehr: Turner, Arbeiter-Sensenmänner, Bürgerwehr etc., an den Bahnhof, um den Reichskommissär Eisenstuck zu empfangen. Kurz nach 8 Uhr langte der,

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 295. Köln, 11. Mai 1849. Beilage, S. 1677. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz295b_1849/1>, abgerufen am 28.03.2024.