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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 271. Köln, 13. April 1849.

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[Französische Republik]

[Fortsetzung] sich über die Maßregeln der Bauernpropaganda vereinigte. In Dax hat das demokratische Wahlkomite vorspielweise bereits seine Uebermacht bewiesen, indem es bei der Wahl eines Nationalgarden-Commandanten einen seiner eignen Führer gegen die vereinigten Anstrengungen der Blauen und Weißen durchsetzte. Aehnliche Nachrichten laufen aus dem Jura, Dordogne, Ardennen, Doubs, Isere ein.

Paris, 10. April.

Der Moniteur enthält die Anzeige, daß Changarnier zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt worden ist.

- Lagrange (vom Berge) ist nicht todt, sondern, wie man uns berichtet, auf dem Wege der Besserung.

Auch Thiers sei von seiner Cholerine wieder hergestellt.

- Aus Perpiguan schreibt man vom 6. April, daß der Graf Montemolin an der Gränze in dem Augenblick verhaftet worden, wo er, von den königl. Truppen verfolgt, sich auf franz. Gebiet flüchtete. S. M. sitzt in der Citadelle von Perpignan.

- Raspail, Barbes, Blanqui und die übrigen Maiverurtheilten sind in Doullens angekommen und bewohnen einen von demjenigen Theile der Festungsgebäude getrennten Flügel, in welchem eine starke Zahl Juniverurtheilter sitzt.

- Temps meint, Oestreich habe den Engländern sämmtliche italienischen Kriegsgelder als Abschlagszahlung auf seine alte Napoleonsschulden abgetreten. Darum zeige sich Palmerston etwas gefügig.

- Boulay, Vicepräsident der Republik - aufgebracht über die schnöde Art mit der gestern die Nationalversammlung seine Installations- und Repräsentationskosten verwarf - hat der Nationalversammlung erklärt, daß er auf jede Besoldung verzichte.

Die Nationalversammlung hat diese Erklärung in den Papierkorb geworfen, d. h. sie ist zur Tagesordnung geschritten.

- National-Versammlung. Sitzung vom 10. April. Auf den Gallerien dicht neben uns sitzt Alt-England, d. h. einige hundert der anwesenden Gäste. Jeder hält einen Saalplan in der Hand, um die Namen andächtig zu studiren. Da aber unsere Deputirten sehr beweglicher Natur sind und bald nach rechts, bald nach links fliegen, so daß ein Glied der äußersten Linken sich beim Votiren in der Mitte der Rechten befinden kann, so mag mancher Studirende den Berryer für den Lamennais, den Ledru-Rollin für den Bischof von Langres und den dicken Antony Thouret für den dünnen Denjoy halten.

An der Tagesordnung ist die Wahl der 40 Glieder des neuen Staatsrathes. Auf allen Pulten liegen gedruckte Listen. Mit dem Schlage 12 Uhr beginnt die Wahl.

Barthelemy St. Hilaire überreicht vorher seinen Bericht über das Primairunterrichtsgesetz. (Ah! Ah!)

Marrast: Ich ersuche die Glieder, 40 Namen deutlich auf einen Zettel eigenhändig zu schreiben. Jede gedruckte Liste wäre ungültig. (Ja! Ja!) Das Scrutinium bleibt bis 1 1/2 Uhr offen.

(Pause).

Um 2 Uhr erklärt Marrast das Scrutinium geschlossen und die Scrutatoren begeben sich in einen Nebensaal.

Während dort die Operation der Stimmenzählung vorgenommen wird, kehrt die Versammlung zur zweiten Debatte über die Justizreform zurück, die gestern Abend abgebrochen wurde.

Die Incompatibilität unter Advokaten desselben Gerichtssprengels hatte zwischen Victor Lefranc und Barrot eine lebhafte Debatte hervorgerufen, in Folge deren mehrere Paragraphen an die Kommission zurückgewiesen worden waren.

Senard stattet Bericht über diese Aenderungen ab, die demnächst durchgehen.

Montalembert stellt zu Artikel 50 einen Antrag.

Artikel 50 lautet:

"Zwei Monate nach Veröffentlichung dieses Gesetzes schreitet die Exekutivgewalt zur Amtseinführung der neuen Gerichtsbeamten etc."

Montalembert schlägt den Zusatz vor:

"Bei Einführung der neuen Gerichte hat die Exekutivgewalt eine neue Instruktion an jeden der bis letzt angestellten unabsetzlichen richterlichen Beamten (Magistrate auf Lebenszeit) zu richten. Diese unabsetzbaren Beamten können nur durch Absterben geändert werden."

Der Antragsteller begründet seinen Antrag während einer halben Stunde. Marrast unterbricht hier die Debatte und liest einen Brief des Vicepräsidenten Boulay, worin derselbe auf jede Zahlung verzichtet. (Oh! Oh!)

Clement Thomas: Der Vicepräsident darf nicht direkt mit der Versammlung korrespondiren. Er muß dies durch die Minister thun. (Ja! Ja!)

Die Versammlung kehrt zur Gerichtsdebatte zurück.

Cremieux widerlegt den Montalembert.

Cremieux wirft dem Grafen Montalembert vor, daß er vom Thema abgewichen und nach seiner gewöhnlichen Art eine Revüe aller frühern Zustände daran geknüpft habe, einzig und allein, um die Republik anzugreifen.

Baze richtet einige heftige Worte vom Büreautische aus an den Redner, die sich auf Cremieux's Vorzeit und Februar-Auftreten zu beziehen scheinen.

Cremieux ärgerlich: Gut, man wirft mir vor, daß ja auch ich k in Republikaner vom echten Schrot sei, indem ich die Regentschaft proklamirt habe! Woylan, ich will Ihnen erzählen, was sich zwischen mir und Ludwig Philipp und später in der Kammer mit der Herzogin von Orleans zugetragen. Wollen Sie es hören? (Ja! Ja!)

Der Redner erzählt die Thatsachen, die wir morgen nach dem Moniteur mittheilen wollen und schließt mit dem Antrage: man solle den Artikel 42 in seiner ursprünglichen Form annehmen.

Jules Favre und Maurat Ballange nehmen an der Debatte Theil. Sie ist entsetzlich matt.

Dieselbe wird endlich geschlossen und mit 545 gegen 88 Stimmen, die letzte und dritte Lesung der Gerichtsform, verworfen. (Gelächter.)

Ledru-Rollin (hört! hört!): Sowohl in Paris als in Lyon erlaubt sich die Polizei, die Wahlversammlungen des Volkes zu stören. Ich benachrichtige die Minister, daß ich sie morgen deshalb zur Rede stellen werde. (Stimmen rechts: Warten Sie doch bis zur Clubdebatte!) Ledru-Rollin: Es handelt sich nicht um die Clubs, sondern um die Wahlversammlungen. (Ja! Ja!)

Die Versammlung genehmigt die Interpellation.

Marrast: Das Resultat der Wahlen für den Staatsrath kann erst in einer Stunde veröffentlicht werden. (Oh! Oh!)

Also auf morgen das Resultat.

Die Versammlung geht um 6 1/4 Uhr auseinander.

Italien.
* Turin, 6. April.

Auf Radetzki's Befehl müssen die Bewohner von Novara innerhalb 24 Stunden alle Waffen abliefern, widrigenfalls sie ohne Weiteres standrechtlich erschossen werden. So schaltet und waltet in piemontesischen Städten schon jetzt der Oestreicher. Dem neuen Könige Victor Emanuel ist das ganz bequem; so braucht er die Bürger seines Landes nicht selber zu entwaffnen. Die "Opinione" berichtet ausführlich über die scheußlichen Barbareien der Oestreicher gegen Brescia. Die Häuser, in welchen sich die Bürger verschanzt hatten, wurden größtentheils von den deutschen und Gränz-Kroaten in Brand gesteckt, so daß alle darin befindliche Personen, Männer, Weiber und Kinder, verbrannt wurden. Seit 1512, wo Brescia von den Franzosen unter Gaston de Foix erstürmt wurde, hat die Stadt ähnliche Schauderthaten nicht erlebt und doch war, was bei der Erstürmung im 16. Jahrhundert geschah, noch ein Kinderspiel gegen das, dessen sich die östreichischen Bestien im Jahre 1849 fähig gezeigt haben. Aber Brescia mußte natürlich exemplarisch gezüchtigt werden! Hatte es sich nicht voriges Jahr zuerst für den Anschluß an Piemont ausgesprochen?

Außerdem waren es meist Brescianer, die das 21ste Regiment von der lombardischen Division bildeten, das sich in der Schlacht von Novara durch seine Tapferkeit so rühmlich auszeichnete. Radetzky's "Moniteur," die "Mailänder Zeitg." erzählt mit Wohlgefallen, daß die Artillerie der Citadelle von Brescia unaufhörlich "Tod und Verderben über die Stadt ausspie." Ein falsches Siegesbülletin, von Chrzanowski unterzeichnet, war in Brescia angeheftet worden. Es ist jetzt erwiesen, daß die Oestreicher selbst dieses falsche Bülletin fabrizirt und einige ihrer Kreaturen es angeschlagen haben, um die Brescianer zum offenen Aufstande zu provociren und dann ihre Rachegelüste zu kühlen.

* Turin, 6. April.

"Il Risorgimento" meldet, wir erhalten so eben die amtliche Kunde, daß Lamarmora das Thor von St. Thomas eingenommen hat.

(Im pariser Moniteur kieine Sylbe aus Genua. Dagegen enthalten Debats und Constitutionnel lange Berichte aus dieser Stadt, vom 5. April über die Niederlage der Republikaner und Mazziniens, wie sie dieselben nennen Die demokratischen Journale (Republique, Revolution, Vraie Republique, Peuple etc.) protestiren gegen die Sperre des genuesischen Hafens durch französische Kriegsschiffe.)

Mailand.

Ueber die Einnahme der Stadt Brescia schreibt ein Korr. der N. Z. Z. Folgendes: 3200 Oestreicher unter Befehl des Baron v. Haynau sind am 1. nach einem mehrstündigen Bombardement in Brescia eingezogen, durch welches eine große Menge Häuser verbrannt wurden. - Man sagt, daß die Stadt der Plünderung preisgegeben wurde und daß die Nachrichten, die ankamen, schrecklich lauten. Erst nach einem widerholten Appell brachte man es dazu, die Soldaten von der Zerstörung zurückzuhalten und sich zu versammeln. Man hat über 200 junge Leute aus der Stadt erschossen, weil sie mit den Waffen in der Hand ergriffen wurden. 130 Häuser sind verbrannt. Die Gemüther sind hier aufs Aeußerste bestürzt.

Eine Proklamation des Generallieutenant Haynau vom 2. verordnet, daß in 48 Stunden überall die kaiserlichen Wappen wieder hergestellt werden müssen. Die Stadt und Provinz Brescia hat bis 1. April 1850 eine Kontribution von 6 Millionen Zwanzigern zu zahlen, außerdem sind der Stadt insbesondere noch 300,000 Zwanzigern auferlegt, und sie hat allein den durch den letzten Aufruhr entstandenen Schaden an Regierungs- und andern Gebäuden in ihren Kosten zu ersetzten. Vom 26. März bis 6. April erhält jeder östreichiche Soldat über den Sold täglich 1 Zwanziger, die Offiziere im Verhältniß bis zum Oberbefehlshaber, der aber auf diese Kontribution verzichtet. - Ueber das Schicksal der in die Empörung verflochtenen Personen ist der Entscheid in letzter Instanz dem Marschall Radetzki vorbehalten. - Ein zweiter Brief aus Brescia sagt, daß in 11 Tagen des Schreckens und des Jammers die Stadt sieben Mal, darunter das letzte Mal 24 Stunden lang beschossen worden; endlich Samstag den 31. wurde die Stadt im Sturm genommen. Die Zahl der ruinirten Häuser ist sehr groß. Durch die Plünderung litten die Einwohner ohne Unterschied aufs Furchtbarste.

Neueste Nachrichten.
* Frankfurt, 11. April.

Sitzung der Paulskirchner. Debatte über das Resultat der Reise der bekannten Kaiserfabrikations-Deputation. Anträge und Amendements dazu in ungeheuerlichen Massen. Schließlich wird bei namentlicher Abstimmung der Antrag von Kierulf, Vogt und Genossen, dahin lautend:

"Die Nationalversammlung erklärt feierlichst vor der deutschen Nation an der in zweiter Lesung beschlossenen und verkündeten Verfassung und dem in zweiter Lesung festgestellten Wahlgesetz unwandelbar festzuhalten"

mit 276 gegen 159 Stimmen angenommen.

Der von der Kaiserdeputation erstattete Bericht wird an einen in den Abtheilungen zu erwählenden Ausschuß von 30 Mitgliedern zur schleunigen Berichterstattung und zur Vorbereitung der Maßregeln behufs Durchführung obiger Erklärung überwiesen.

Schluß 2 1/2 Uhr. Nächste Sitzung Freitag.

Redakteur en chef: Karl Marx
Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]
Getreide und Oelpreise zu Köln. [irrelevantes Material]
Wechsel-Cours. [irrelevantes Material]
Geldcours. [irrelevantes Material]

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 11. April 1849.

In Ladung.

Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach u. Neuwied Jac. Schilowski, Cl. Rollbach u. C. Kaiser. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg Jak. Tillmann. Nach der Mosel, der Saar u. Trier H. Bayer. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Mainz Joh. Kiefer. Nach dem Niedermain C Nees. Nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein sen. Nach Heilbronn G A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart Louis Klee Nach Worms und Mannheim Ant. Distel. und (im Sicherheitshafen) Jos. Jonas.

Ferner: Nach Rotterdam Capt. Kamps, Köln Nr. 17.
Nach Amsterdam Capt. Linkewitz, Köln Nr. 12.

Rheinhöhe: 6' 10". Köln. Pegel.

Civilstand der Stadt Köln.

Den 7. April 1849.

Heirathen.

Joh. Peter Caspers, Zimmergesell, v. Iversheim, und Elis. Schreiner, v. hier. - Hilger Bollenrath, Kaufm., Wwr., v. Münstereifel, u. Gud Hubert. Kemper, v. Neuß. - Joh. Georg Derichsweiler, Lehrer, v. Brühl, u. Josepha Pauli, v. hier.

Geburten.

Elise Wilhelm., T. v. Joh. Albert, Büchsenm., beim 16. Regt., Blankenheimerhofkas. - Adelh., T. v. Herm. Jos. Neus, Schreinerm., Thieboldsg. - Cath., T.v. Peter Fritzem, Gärtner, Schafenstr. - Friedr. Wilh, S. v. Vict. Corn. Welter, Tapezirer, Marzellenstr. - Peter, S. v. Peter Joseph Schmitz. Schlosserges. Wilhelmstr. - Peter, S. v. Anton Berg, Fuhrm., Weideng. - Anna Maria, T. v. Joh. Sturm, Tagl., kl. Griechenm. - Franz, S.v. Heinr. Friedr. Meyer, Zimmergesell, Sachsenhausen. - Herm., S. v. Aug. Nippel, Kaufm., Altenm. - Agnes, T. v. Joh. Jos. Becker, Schreinerges., Burgmauer.

Sterbefälle.

Philipp. Josephina Wilhelm. Alex. Adolph. Schulten, 1 J. 13 T. alt, Achterstr. - Eduard Linn, 2 J. 1 M. alt, Mittelstr. - Maria Anna Koeper, geb. Piskator, 24 J. alt, Straßburgerg. - Peter, Schoenau, 7 M. alt, Kämmerg. - Christ. Meyer, Wwe. Hatz, 83 J alt, Cäciliensp. - Bertha David, geb. Vogel, 83 J. alt, Cäciliensp. - Zwei unehel. Mädchen.

Die Sibilla Hermanns, ohne Geschäft zu Neuen-Hohlweide, in der Bürgermeisterei Merheim wohnhaft, Ehegattin des daselbst wohnenden Ackerers Theodor Hubert Pütz, hat auf Grund der erhaltenen Ermächtigung, und unter Bestellung des Unterzeichneten zu ihrem Anwalte, am gestrigen Tage gegen ihren genannten Ehegatten Theodor Hubert Pütz die Güterseperationsklage bei hiesigem Landgerichte eingelitet.

Köln, 11. April 1849.

Court, Anwalt der Klägerin.

Janus.

Lebens- und Pensions-Versicherungs-Gesellschaft in Hamburg Grund-Kapital: Eine Million Mark Banko.

Die Gesellschaft versichert sowohl gesunde als nicht gesunde Leben unter den liberalsten Bedingungen.

Sie gestattet vierteljährige und monatliche Zahlungen.

Um ein Kapital von Tausend Thalern zu versichern, sind monatlich nur zu entrichten, wenn der Versichernde beim Eintritt alt ist:

25. 1 Thlr. 20 1/2 Sgr.
30. 1 Thlr. 27 1/2 Sgr.
35. 2 Thlr. 6 Sgr.
40. 2 Thlr. 16 1/2 Sgr.
50 Jahre. 3 Thlr. 12 1/2 Sgr.

Je früher Jemand beitritt, je billiger ist die Versicherung, da die Prämie des ersten Jahres für die ganze Dauer der Versicherung gleich bleibt.

Bei Leibrenten und Pensions-Versicherungen gewährt die Gesellschaft ausgedehntere Vortheile als sonst üblich.

Prospekte und Antragsformulare unentgeldlich bei Franz Saart, Haupt-Agent des "Janus", Maria-Ablaß-Platz Nr. 6 in Köln.

Ich bin für Unbemittelte Nachmittags von 2 - 4 Uhr unentgeldlich zu sprechen.

Hochstraße Nr. 43.

Dr. Leuffen, praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer.

Weinversteigerung.

Montag den 16. April nächsthin, des Morgens 10 1/2 Uhr anfangend, lassen die Gutsbesitzer Kollei, Brun und Klein in Büdesheim bei Bingen am Rhein, Präsident Kollei in Kaiserslautern, Hypothekenbewahrer Brück und Advokat Lehne in Alzei, in genanntem Büdesheim, ihre nachverzeichneten in den besten Lagen der dasigen Gemarkung erzielten Weine, worunter namentlich mehrere Nummern Scharlachberger Auslese, öffentlich versteigern, nämlich:

6 Stück 1845er,
40 Stück 1846er,
40 Stück 1847er,
50 Stück 1848er,
20 Ohm rother 1846er.

Die Weine lagern zu Büdesheim in den Kellern der Versteigerer, woselbst Küfermeister Adam Krämer auch schon vor der Versteigerung an den Fässern die Proben zu verabreichen beauftragt ist.

Täglich Großer Fischfang bei Gebrüder Wattler am Thürmchen.

Ein gut erhaltenes, modernes Billard wird zu kaufen gesucht. Nähere Offerten bittet man unter der Chiffre A. Z an die Expedition d. Bl. einzureichen.

Christian. Sag mir doch mal, wo man heutzutage in den schlechten Zeiten noch ein gutes, echt demokratischer Glas Bier bekommt.

Gottfried. Bei Weindorf in Caster.

Da bekommst du das pompöseste Bier im ganzen Jülicherland.

Geräucherter Speck in Seiten a 4 1/2 Sgr. per Pfd, zu haben im Kaufhause.

Ein sich gut rentirendes Detail-Geschäft wird zu kaufen gesucht. Offerten werden entgegen genommen. Columbastraße 1A.

Gut erfahrene Rockarbeiter finden dauernde Arbeit, bei I H. Schulz & Cp., Columbastraße 1A.

In einer der ersten Geschäftsstraße Kölns, Höhle Nr. 35, steht das halbe Unterhaus, für jedes Ladengeschäft geeignet, mit 7 Zimmern, Küche, Keller, Brunnen- und Regenwasser zu vermiethen. In demselben ist jetzt beinahe 4 Jahr mit dem größten Erfolge ein Modengeschäft betrieben worden, und in den übrigen Räumen des Hauses wird seit 21 Jahren ein ausgedehntes Geschäft betrieben, was einen großer Ruf genießt.

Ein braves Dienstmädchen wird gesucht, bei C Wattler am Thürmchen.

Aechter westfälischer Pumpernikel ist fortwährend zu haben, bei Weiler unter Gottesgnaden Nr. 9.

Das Haus Josephplatz Nr. 7, zwischen der Severin- und Landsbergerstraße, vor 3 Jahren neu erbaut, steht zu vermiethen. Bescheid Severinstraße Nr. 121.

Stollwerk'sches Vaudeville-Theater.

Vorläufige Anzeige.

Theater in Köln von der Stollwerkschen Gesellschaft.

Zum Erstenmale:

Die Volksadvokaten oder die Politik der Satyre.

Lustspiel in 2 Akten von Lubojatzky.

Hierauf:

Lorenz und seine Schwester.

Vaudeville-Posse in 1 Akt von Friedrich.

Franz Stollwerk.

Theater-Anzeige.

Freitag den 13. April:

"Die Puritaner."

Große Oper in 3 Abtheilungen. In Musik von Vincenzo Bellini.

Herausgeber: St. Naut.
Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.

[Französische Republik]

[Fortsetzung] sich über die Maßregeln der Bauernpropaganda vereinigte. In Dax hat das demokratische Wahlkomite vorspielweise bereits seine Uebermacht bewiesen, indem es bei der Wahl eines Nationalgarden-Commandanten einen seiner eignen Führer gegen die vereinigten Anstrengungen der Blauen und Weißen durchsetzte. Aehnliche Nachrichten laufen aus dem Jura, Dordogne, Ardennen, Doubs, Isere ein.

Paris, 10. April.

Der Moniteur enthält die Anzeige, daß Changarnier zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt worden ist.

‒ Lagrange (vom Berge) ist nicht todt, sondern, wie man uns berichtet, auf dem Wege der Besserung.

Auch Thiers sei von seiner Cholerine wieder hergestellt.

‒ Aus Perpiguan schreibt man vom 6. April, daß der Graf Montemolin an der Gränze in dem Augenblick verhaftet worden, wo er, von den königl. Truppen verfolgt, sich auf franz. Gebiet flüchtete. S. M. sitzt in der Citadelle von Perpignan.

‒ Raspail, Barbès, Blanqui und die übrigen Maiverurtheilten sind in Doullens angekommen und bewohnen einen von demjenigen Theile der Festungsgebäude getrennten Flügel, in welchem eine starke Zahl Juniverurtheilter sitzt.

‒ Temps meint, Oestreich habe den Engländern sämmtliche italienischen Kriegsgelder als Abschlagszahlung auf seine alte Napoleonsschulden abgetreten. Darum zeige sich Palmerston etwas gefügig.

‒ Boulay, Vicepräsident der Republik ‒ aufgebracht über die schnöde Art mit der gestern die Nationalversammlung seine Installations- und Repräsentationskosten verwarf ‒ hat der Nationalversammlung erklärt, daß er auf jede Besoldung verzichte.

Die Nationalversammlung hat diese Erklärung in den Papierkorb geworfen, d. h. sie ist zur Tagesordnung geschritten.

National-Versammlung. Sitzung vom 10. April. Auf den Gallerien dicht neben uns sitzt Alt-England, d. h. einige hundert der anwesenden Gäste. Jeder hält einen Saalplan in der Hand, um die Namen andächtig zu studiren. Da aber unsere Deputirten sehr beweglicher Natur sind und bald nach rechts, bald nach links fliegen, so daß ein Glied der äußersten Linken sich beim Votiren in der Mitte der Rechten befinden kann, so mag mancher Studirende den Berryer für den Lamennais, den Ledru-Rollin für den Bischof von Langres und den dicken Antony Thouret für den dünnen Denjoy halten.

An der Tagesordnung ist die Wahl der 40 Glieder des neuen Staatsrathes. Auf allen Pulten liegen gedruckte Listen. Mit dem Schlage 12 Uhr beginnt die Wahl.

Barthelemy St. Hilaire überreicht vorher seinen Bericht über das Primairunterrichtsgesetz. (Ah! Ah!)

Marrast: Ich ersuche die Glieder, 40 Namen deutlich auf einen Zettel eigenhändig zu schreiben. Jede gedruckte Liste wäre ungültig. (Ja! Ja!) Das Scrutinium bleibt bis 1 1/2 Uhr offen.

(Pause).

Um 2 Uhr erklärt Marrast das Scrutinium geschlossen und die Scrutatoren begeben sich in einen Nebensaal.

Während dort die Operation der Stimmenzählung vorgenommen wird, kehrt die Versammlung zur zweiten Debatte über die Justizreform zurück, die gestern Abend abgebrochen wurde.

Die Incompatibilität unter Advokaten desselben Gerichtssprengels hatte zwischen Victor Lefranc und Barrot eine lebhafte Debatte hervorgerufen, in Folge deren mehrere Paragraphen an die Kommission zurückgewiesen worden waren.

Senard stattet Bericht über diese Aenderungen ab, die demnächst durchgehen.

Montalembert stellt zu Artikel 50 einen Antrag.

Artikel 50 lautet:

„Zwei Monate nach Veröffentlichung dieses Gesetzes schreitet die Exekutivgewalt zur Amtseinführung der neuen Gerichtsbeamten etc.“

Montalembert schlägt den Zusatz vor:

„Bei Einführung der neuen Gerichte hat die Exekutivgewalt eine neue Instruktion an jeden der bis letzt angestellten unabsetzlichen richterlichen Beamten (Magistrate auf Lebenszeit) zu richten. Diese unabsetzbaren Beamten können nur durch Absterben geändert werden.“

Der Antragsteller begründet seinen Antrag während einer halben Stunde. Marrast unterbricht hier die Debatte und liest einen Brief des Vicepräsidenten Boulay, worin derselbe auf jede Zahlung verzichtet. (Oh! Oh!)

Clement Thomas: Der Vicepräsident darf nicht direkt mit der Versammlung korrespondiren. Er muß dies durch die Minister thun. (Ja! Ja!)

Die Versammlung kehrt zur Gerichtsdebatte zurück.

Cremieux widerlegt den Montalembert.

Cremieux wirft dem Grafen Montalembert vor, daß er vom Thema abgewichen und nach seiner gewöhnlichen Art eine Revüe aller frühern Zustände daran geknüpft habe, einzig und allein, um die Republik anzugreifen.

Baze richtet einige heftige Worte vom Büreautische aus an den Redner, die sich auf Cremieux's Vorzeit und Februar-Auftreten zu beziehen scheinen.

Cremieux ärgerlich: Gut, man wirft mir vor, daß ja auch ich k in Republikaner vom echten Schrot sei, indem ich die Regentschaft proklamirt habe! Woylan, ich will Ihnen erzählen, was sich zwischen mir und Ludwig Philipp und später in der Kammer mit der Herzogin von Orleans zugetragen. Wollen Sie es hören? (Ja! Ja!)

Der Redner erzählt die Thatsachen, die wir morgen nach dem Moniteur mittheilen wollen und schließt mit dem Antrage: man solle den Artikel 42 in seiner ursprünglichen Form annehmen.

Jules Favre und Maurat Ballange nehmen an der Debatte Theil. Sie ist entsetzlich matt.

Dieselbe wird endlich geschlossen und mit 545 gegen 88 Stimmen, die letzte und dritte Lesung der Gerichtsform, verworfen. (Gelächter.)

Ledru-Rollin (hört! hört!): Sowohl in Paris als in Lyon erlaubt sich die Polizei, die Wahlversammlungen des Volkes zu stören. Ich benachrichtige die Minister, daß ich sie morgen deshalb zur Rede stellen werde. (Stimmen rechts: Warten Sie doch bis zur Clubdebatte!) Ledru-Rollin: Es handelt sich nicht um die Clubs, sondern um die Wahlversammlungen. (Ja! Ja!)

Die Versammlung genehmigt die Interpellation.

Marrast: Das Resultat der Wahlen für den Staatsrath kann erst in einer Stunde veröffentlicht werden. (Oh! Oh!)

Also auf morgen das Resultat.

Die Versammlung geht um 6 1/4 Uhr auseinander.

Italien.
* Turin, 6. April.

Auf Radetzki's Befehl müssen die Bewohner von Novara innerhalb 24 Stunden alle Waffen abliefern, widrigenfalls sie ohne Weiteres standrechtlich erschossen werden. So schaltet und waltet in piemontesischen Städten schon jetzt der Oestreicher. Dem neuen Könige Victor Emanuel ist das ganz bequem; so braucht er die Bürger seines Landes nicht selber zu entwaffnen. Die „Opinione“ berichtet ausführlich über die scheußlichen Barbareien der Oestreicher gegen Brescia. Die Häuser, in welchen sich die Bürger verschanzt hatten, wurden größtentheils von den deutschen und Gränz-Kroaten in Brand gesteckt, so daß alle darin befindliche Personen, Männer, Weiber und Kinder, verbrannt wurden. Seit 1512, wo Brescia von den Franzosen unter Gaston de Foix erstürmt wurde, hat die Stadt ähnliche Schauderthaten nicht erlebt und doch war, was bei der Erstürmung im 16. Jahrhundert geschah, noch ein Kinderspiel gegen das, dessen sich die östreichischen Bestien im Jahre 1849 fähig gezeigt haben. Aber Brescia mußte natürlich exemplarisch gezüchtigt werden! Hatte es sich nicht voriges Jahr zuerst für den Anschluß an Piemont ausgesprochen?

Außerdem waren es meist Brescianer, die das 21ste Regiment von der lombardischen Division bildeten, das sich in der Schlacht von Novara durch seine Tapferkeit so rühmlich auszeichnete. Radetzky's „Moniteur,“ die „Mailänder Zeitg.“ erzählt mit Wohlgefallen, daß die Artillerie der Citadelle von Brescia unaufhörlich „Tod und Verderben über die Stadt ausspie.“ Ein falsches Siegesbülletin, von Chrzanowski unterzeichnet, war in Brescia angeheftet worden. Es ist jetzt erwiesen, daß die Oestreicher selbst dieses falsche Bülletin fabrizirt und einige ihrer Kreaturen es angeschlagen haben, um die Brescianer zum offenen Aufstande zu provociren und dann ihre Rachegelüste zu kühlen.

* Turin, 6. April.

„Il Risorgimento“ meldet, wir erhalten so eben die amtliche Kunde, daß Lamarmora das Thor von St. Thomas eingenommen hat.

(Im pariser Moniteur kieine Sylbe aus Genua. Dagegen enthalten Débats und Constitutionnel lange Berichte aus dieser Stadt, vom 5. April über die Niederlage der Republikaner und Mazziniens, wie sie dieselben nennen Die demokratischen Journale (Republique, Revolution, Vraie Republique, Peuple etc.) protestiren gegen die Sperre des genuesischen Hafens durch französische Kriegsschiffe.)

Mailand.

Ueber die Einnahme der Stadt Brescia schreibt ein Korr. der N. Z. Z. Folgendes: 3200 Oestreicher unter Befehl des Baron v. Haynau sind am 1. nach einem mehrstündigen Bombardement in Brescia eingezogen, durch welches eine große Menge Häuser verbrannt wurden. ‒ Man sagt, daß die Stadt der Plünderung preisgegeben wurde und daß die Nachrichten, die ankamen, schrecklich lauten. Erst nach einem widerholten Appell brachte man es dazu, die Soldaten von der Zerstörung zurückzuhalten und sich zu versammeln. Man hat über 200 junge Leute aus der Stadt erschossen, weil sie mit den Waffen in der Hand ergriffen wurden. 130 Häuser sind verbrannt. Die Gemüther sind hier aufs Aeußerste bestürzt.

Eine Proklamation des Generallieutenant Haynau vom 2. verordnet, daß in 48 Stunden überall die kaiserlichen Wappen wieder hergestellt werden müssen. Die Stadt und Provinz Brescia hat bis 1. April 1850 eine Kontribution von 6 Millionen Zwanzigern zu zahlen, außerdem sind der Stadt insbesondere noch 300,000 Zwanzigern auferlegt, und sie hat allein den durch den letzten Aufruhr entstandenen Schaden an Regierungs- und andern Gebäuden in ihren Kosten zu ersetzten. Vom 26. März bis 6. April erhält jeder östreichiche Soldat über den Sold täglich 1 Zwanziger, die Offiziere im Verhältniß bis zum Oberbefehlshaber, der aber auf diese Kontribution verzichtet. ‒ Ueber das Schicksal der in die Empörung verflochtenen Personen ist der Entscheid in letzter Instanz dem Marschall Radetzki vorbehalten. ‒ Ein zweiter Brief aus Brescia sagt, daß in 11 Tagen des Schreckens und des Jammers die Stadt sieben Mal, darunter das letzte Mal 24 Stunden lang beschossen worden; endlich Samstag den 31. wurde die Stadt im Sturm genommen. Die Zahl der ruinirten Häuser ist sehr groß. Durch die Plünderung litten die Einwohner ohne Unterschied aufs Furchtbarste.

Neueste Nachrichten.
* Frankfurt, 11. April.

Sitzung der Paulskirchner. Debatte über das Resultat der Reise der bekannten Kaiserfabrikations-Deputation. Anträge und Amendements dazu in ungeheuerlichen Massen. Schließlich wird bei namentlicher Abstimmung der Antrag von Kierulf, Vogt und Genossen, dahin lautend:

Die Nationalversammlung erklärt feierlichst vor der deutschen Nation an der in zweiter Lesung beschlossenen und verkündeten Verfassung und dem in zweiter Lesung festgestellten Wahlgesetz unwandelbar festzuhalten

mit 276 gegen 159 Stimmen angenommen.

Der von der Kaiserdeputation erstattete Bericht wird an einen in den Abtheilungen zu erwählenden Ausschuß von 30 Mitgliedern zur schleunigen Berichterstattung und zur Vorbereitung der Maßregeln behufs Durchführung obiger Erklärung überwiesen.

Schluß 2 1/2 Uhr. Nächste Sitzung Freitag.

Redakteur en chef: Karl Marx
Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]
Getreide und Oelpreise zu Köln. [irrelevantes Material]
Wechsel-Cours. [irrelevantes Material]
Geldcours. [irrelevantes Material]

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 11. April 1849.

In Ladung.

Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach u. Neuwied Jac. Schilowski, Cl. Rollbach u. C. Kaiser. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg Jak. Tillmann. Nach der Mosel, der Saar u. Trier H. Bayer. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Mainz Joh. Kiefer. Nach dem Niedermain C Nees. Nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein sen. Nach Heilbronn G A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart Louis Klee Nach Worms und Mannheim Ant. Distel. und (im Sicherheitshafen) Jos. Jonas.

Ferner: Nach Rotterdam Capt. Kamps, Köln Nr. 17.
Nach Amsterdam Capt. Linkewitz, Köln Nr. 12.

Rheinhöhe: 6′ 10″. Köln. Pegel.

Civilstand der Stadt Köln.

Den 7. April 1849.

Heirathen.

Joh. Peter Caspers, Zimmergesell, v. Iversheim, und Elis. Schreiner, v. hier. ‒ Hilger Bollenrath, Kaufm., Wwr., v. Münstereifel, u. Gud Hubert. Kemper, v. Neuß. ‒ Joh. Georg Derichsweiler, Lehrer, v. Brühl, u. Josepha Pauli, v. hier.

Geburten.

Elise Wilhelm., T. v. Joh. Albert, Büchsenm., beim 16. Regt., Blankenheimerhofkas. ‒ Adelh., T. v. Herm. Jos. Neus, Schreinerm., Thieboldsg. ‒ Cath., T.v. Peter Fritzem, Gärtner, Schafenstr. ‒ Friedr. Wilh, S. v. Vict. Corn. Welter, Tapezirer, Marzellenstr. ‒ Peter, S. v. Peter Joseph Schmitz. Schlosserges. Wilhelmstr. ‒ Peter, S. v. Anton Berg, Fuhrm., Weideng. ‒ Anna Maria, T. v. Joh. Sturm, Tagl., kl. Griechenm. ‒ Franz, S.v. Heinr. Friedr. Meyer, Zimmergesell, Sachsenhausen. ‒ Herm., S. v. Aug. Nippel, Kaufm., Altenm. ‒ Agnes, T. v. Joh. Jos. Becker, Schreinerges., Burgmauer.

Sterbefälle.

Philipp. Josephina Wilhelm. Alex. Adolph. Schulten, 1 J. 13 T. alt, Achterstr. ‒ Eduard Linn, 2 J. 1 M. alt, Mittelstr. ‒ Maria Anna Koeper, geb. Piskator, 24 J. alt, Straßburgerg. ‒ Peter, Schoenau, 7 M. alt, Kämmerg. ‒ Christ. Meyer, Wwe. Hatz, 83 J alt, Cäciliensp. ‒ Bertha David, geb. Vogel, 83 J. alt, Cäciliensp. ‒ Zwei unehel. Mädchen.

Die Sibilla Hermanns, ohne Geschäft zu Neuen-Hohlweide, in der Bürgermeisterei Merheim wohnhaft, Ehegattin des daselbst wohnenden Ackerers Theodor Hubert Pütz, hat auf Grund der erhaltenen Ermächtigung, und unter Bestellung des Unterzeichneten zu ihrem Anwalte, am gestrigen Tage gegen ihren genannten Ehegatten Theodor Hubert Pütz die Güterseperationsklage bei hiesigem Landgerichte eingelitet.

Köln, 11. April 1849.

Court, Anwalt der Klägerin.

Janus.

Lebens- und Pensions-Versicherungs-Gesellschaft in Hamburg Grund-Kapital: Eine Million Mark Banko.

Die Gesellschaft versichert sowohl gesunde als nicht gesunde Leben unter den liberalsten Bedingungen.

Sie gestattet vierteljährige und monatliche Zahlungen.

Um ein Kapital von Tausend Thalern zu versichern, sind monatlich nur zu entrichten, wenn der Versichernde beim Eintritt alt ist:

25. 1 Thlr. 20 1/2 Sgr.
30. 1 Thlr. 27 1/2 Sgr.
35. 2 Thlr. 6 Sgr.
40. 2 Thlr. 16 1/2 Sgr.
50 Jahre. 3 Thlr. 12 1/2 Sgr.

Je früher Jemand beitritt, je billiger ist die Versicherung, da die Prämie des ersten Jahres für die ganze Dauer der Versicherung gleich bleibt.

Bei Leibrenten und Pensions-Versicherungen gewährt die Gesellschaft ausgedehntere Vortheile als sonst üblich.

Prospekte und Antragsformulare unentgeldlich bei Franz Saart, Haupt-Agent des „Janus“, Maria-Ablaß-Platz Nr. 6 in Köln.

Ich bin für Unbemittelte Nachmittags von 2 - 4 Uhr unentgeldlich zu sprechen.

Hochstraße Nr. 43.

Dr. Leuffen, praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer.

Weinversteigerung.

Montag den 16. April nächsthin, des Morgens 10 1/2 Uhr anfangend, lassen die Gutsbesitzer Kollei, Brun und Klein in Büdesheim bei Bingen am Rhein, Präsident Kollei in Kaiserslautern, Hypothekenbewahrer Brück und Advokat Lehne in Alzei, in genanntem Büdesheim, ihre nachverzeichneten in den besten Lagen der dasigen Gemarkung erzielten Weine, worunter namentlich mehrere Nummern Scharlachberger Auslese, öffentlich versteigern, nämlich:

6 Stück 1845er,
40 Stück 1846er,
40 Stück 1847er,
50 Stück 1848er,
20 Ohm rother 1846er.

Die Weine lagern zu Büdesheim in den Kellern der Versteigerer, woselbst Küfermeister Adam Krämer auch schon vor der Versteigerung an den Fässern die Proben zu verabreichen beauftragt ist.

Täglich Großer Fischfang bei Gebrüder Wattler am Thürmchen.

Ein gut erhaltenes, modernes Billard wird zu kaufen gesucht. Nähere Offerten bittet man unter der Chiffre A. Z an die Expedition d. Bl. einzureichen.

Christian. Sag mir doch mal, wo man heutzutage in den schlechten Zeiten noch ein gutes, echt demokratischer Glas Bier bekommt.

Gottfried. Bei Weindorf in Caster.

Da bekommst du das pompöseste Bier im ganzen Jülicherland.

Geräucherter Speck in Seiten à 4 1/2 Sgr. per Pfd, zu haben im Kaufhause.

Ein sich gut rentirendes Detail-Geschäft wird zu kaufen gesucht. Offerten werden entgegen genommen. Columbastraße 1A.

Gut erfahrene Rockarbeiter finden dauernde Arbeit, bei I H. Schulz & Cp., Columbastraße 1A.

In einer der ersten Geschäftsstraße Kölns, Höhle Nr. 35, steht das halbe Unterhaus, für jedes Ladengeschäft geeignet, mit 7 Zimmern, Küche, Keller, Brunnen- und Regenwasser zu vermiethen. In demselben ist jetzt beinahe 4 Jahr mit dem größten Erfolge ein Modengeschäft betrieben worden, und in den übrigen Räumen des Hauses wird seit 21 Jahren ein ausgedehntes Geschäft betrieben, was einen großer Ruf genießt.

Ein braves Dienstmädchen wird gesucht, bei C Wattler am Thürmchen.

Aechter westfälischer Pumpernikel ist fortwährend zu haben, bei Weiler unter Gottesgnaden Nr. 9.

Das Haus Josephplatz Nr. 7, zwischen der Severin- und Landsbergerstraße, vor 3 Jahren neu erbaut, steht zu vermiethen. Bescheid Severinstraße Nr. 121.

Stollwerk'sches Vaudeville-Theater.

Vorläufige Anzeige.

Theater in Köln von der Stollwerkschen Gesellschaft.

Zum Erstenmale:

Die Volksadvokaten oder die Politik der Satyre.

Lustspiel in 2 Akten von Lubojatzky.

Hierauf:

Lorenz und seine Schwester.

Vaudeville-Posse in 1 Akt von Friedrich.

Franz Stollwerk.

Theater-Anzeige.

Freitag den 13. April:

„Die Puritaner.“

Große Oper in 3 Abtheilungen. In Musik von Vincenzo Bellini.

Herausgeber: St. Naut.
Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.

<TEI>
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        <head>[Französische Republik]</head>
        <div xml:id="ar271-1_016" type="jArticle">
          <p><ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref> sich über die Maßregeln der Bauernpropaganda vereinigte. In Dax hat das demokratische Wahlkomite vorspielweise bereits seine Uebermacht bewiesen, indem es bei der Wahl eines Nationalgarden-Commandanten einen seiner eignen Führer gegen die vereinigten Anstrengungen der Blauen und Weißen durchsetzte. Aehnliche Nachrichten laufen aus dem Jura, Dordogne, Ardennen, Doubs, Isere ein.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar271-1_017" type="jArticle">
          <head>Paris, 10. April.</head>
          <p>Der Moniteur enthält die Anzeige, daß Changarnier zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt worden ist.</p>
          <p>&#x2012; Lagrange (vom Berge) ist nicht todt, sondern, wie man uns berichtet, auf dem Wege der Besserung.</p>
          <p>Auch Thiers sei von seiner Cholerine wieder hergestellt.</p>
          <p>&#x2012; Aus Perpiguan schreibt man vom 6. April, daß der <hi rendition="#g">Graf Montemolin an der Gränze in dem Augenblick verhaftet worden,</hi> wo er, von den königl. Truppen verfolgt, sich auf franz. Gebiet flüchtete. S. M. sitzt in der Citadelle von Perpignan.</p>
          <p>&#x2012; Raspail, Barbès, Blanqui und die übrigen Maiverurtheilten sind in Doullens angekommen und bewohnen einen von demjenigen Theile der Festungsgebäude getrennten Flügel, in welchem eine starke Zahl Juniverurtheilter sitzt.</p>
          <p>&#x2012; Temps meint, Oestreich habe den Engländern sämmtliche italienischen Kriegsgelder als Abschlagszahlung auf seine alte Napoleonsschulden abgetreten. Darum zeige sich Palmerston etwas gefügig.</p>
          <p>&#x2012; Boulay, Vicepräsident der Republik &#x2012; aufgebracht über die schnöde Art mit der gestern die Nationalversammlung seine Installations- und Repräsentationskosten verwarf &#x2012; hat der Nationalversammlung erklärt, daß er auf jede Besoldung verzichte.</p>
          <p>Die Nationalversammlung hat diese Erklärung in den Papierkorb geworfen, d. h. sie ist zur Tagesordnung geschritten.</p>
          <p>&#x2012; <hi rendition="#g">National-Versammlung.</hi> Sitzung vom 10. April. Auf den Gallerien dicht neben uns sitzt Alt-England, d. h. einige hundert der anwesenden Gäste. Jeder hält einen Saalplan in der Hand, um die Namen andächtig zu studiren. Da aber unsere Deputirten sehr beweglicher Natur sind und bald nach rechts, bald nach links fliegen, so daß ein Glied der äußersten Linken sich beim Votiren in der Mitte der Rechten befinden kann, so mag mancher Studirende den Berryer für den Lamennais, den Ledru-Rollin für den Bischof von Langres und den dicken Antony Thouret für den dünnen Denjoy halten.</p>
          <p>An der Tagesordnung ist die Wahl der 40 Glieder des neuen Staatsrathes. Auf allen Pulten liegen gedruckte Listen. Mit dem Schlage 12 Uhr beginnt die Wahl.</p>
          <p>Barthelemy St. Hilaire überreicht vorher seinen Bericht über das Primairunterrichtsgesetz. (Ah! Ah!)</p>
          <p><hi rendition="#g">Marrast:</hi> Ich ersuche die Glieder, 40 Namen deutlich auf einen Zettel eigenhändig zu schreiben. Jede gedruckte Liste wäre ungültig. (Ja! Ja!) Das Scrutinium bleibt bis 1 1/2 Uhr offen.</p>
          <p>(Pause).</p>
          <p>Um 2 Uhr erklärt Marrast das Scrutinium geschlossen und die Scrutatoren begeben sich in einen Nebensaal.</p>
          <p>Während dort die Operation der Stimmenzählung vorgenommen wird, kehrt die Versammlung zur zweiten Debatte über die Justizreform zurück, die gestern Abend abgebrochen wurde.</p>
          <p>Die Incompatibilität unter Advokaten desselben Gerichtssprengels hatte zwischen Victor Lefranc und Barrot eine lebhafte Debatte hervorgerufen, in Folge deren mehrere Paragraphen an die Kommission zurückgewiesen worden waren.</p>
          <p><hi rendition="#g">Senard</hi> stattet Bericht über diese Aenderungen ab, die demnächst durchgehen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Montalembert</hi> stellt zu Artikel 50 einen Antrag.</p>
          <p>Artikel 50 lautet:</p>
          <p>&#x201E;Zwei Monate nach Veröffentlichung dieses Gesetzes schreitet die Exekutivgewalt zur Amtseinführung der neuen Gerichtsbeamten etc.&#x201C;</p>
          <p><hi rendition="#g">Montalembert</hi> schlägt den Zusatz vor:</p>
          <p>&#x201E;Bei Einführung der neuen Gerichte hat die Exekutivgewalt eine neue Instruktion an jeden der bis letzt angestellten unabsetzlichen richterlichen Beamten (Magistrate auf Lebenszeit) zu richten. Diese unabsetzbaren Beamten können nur durch Absterben geändert werden.&#x201C;</p>
          <p>Der Antragsteller begründet seinen Antrag während einer halben Stunde. <hi rendition="#g">Marrast</hi> unterbricht hier die Debatte und liest einen Brief des Vicepräsidenten Boulay, worin derselbe auf jede Zahlung verzichtet. (Oh! Oh!)</p>
          <p><hi rendition="#g">Clement Thomas:</hi> Der Vicepräsident darf nicht direkt mit der Versammlung korrespondiren. Er muß dies durch die Minister thun. (Ja! Ja!)</p>
          <p>Die Versammlung kehrt zur Gerichtsdebatte zurück.</p>
          <p>Cremieux widerlegt den Montalembert.</p>
          <p><hi rendition="#g">Cremieux</hi> wirft dem Grafen Montalembert vor, daß er vom Thema abgewichen und nach seiner gewöhnlichen Art eine Revüe aller frühern Zustände daran geknüpft habe, einzig und allein, um die Republik anzugreifen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Baze</hi> richtet einige heftige Worte vom Büreautische aus an den Redner, die sich auf Cremieux's Vorzeit und Februar-Auftreten zu beziehen scheinen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Cremieux</hi> ärgerlich: Gut, man wirft mir vor, daß ja auch ich k in Republikaner vom echten Schrot sei, indem ich die Regentschaft proklamirt habe! Woylan, ich will Ihnen erzählen, was sich zwischen mir und Ludwig Philipp und später in der Kammer mit der Herzogin von Orleans zugetragen. Wollen Sie es hören? (Ja! Ja!)</p>
          <p>Der Redner erzählt die Thatsachen, die wir morgen nach dem Moniteur mittheilen wollen und schließt mit dem Antrage: man solle den Artikel 42 in seiner ursprünglichen Form annehmen.</p>
          <p>Jules Favre und Maurat Ballange nehmen an der Debatte Theil. Sie ist entsetzlich matt.</p>
          <p>Dieselbe wird endlich geschlossen und mit 545 gegen 88 Stimmen, die letzte und dritte Lesung der Gerichtsform, verworfen. (Gelächter.)</p>
          <p><hi rendition="#g">Ledru-Rollin</hi> (hört! hört!): Sowohl in Paris als in Lyon erlaubt sich die Polizei, die Wahlversammlungen des Volkes zu stören. Ich benachrichtige die Minister, daß ich sie morgen deshalb zur Rede stellen werde. (Stimmen rechts: Warten Sie doch bis zur Clubdebatte!) Ledru-Rollin: Es handelt sich nicht um die Clubs, sondern um die Wahlversammlungen. (Ja! Ja!)</p>
          <p>Die Versammlung genehmigt die Interpellation.</p>
          <p><hi rendition="#g">Marrast:</hi> Das Resultat der Wahlen für den Staatsrath kann erst in einer Stunde veröffentlicht werden. (Oh! Oh!)</p>
          <p>Also auf morgen das Resultat.</p>
          <p>Die Versammlung geht um 6 1/4 Uhr auseinander.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Italien.</head>
        <div xml:id="ar271-1_018" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Turin, 6. April.</head>
          <p>Auf Radetzki's Befehl müssen die Bewohner von Novara innerhalb 24 Stunden alle Waffen abliefern, widrigenfalls sie ohne Weiteres standrechtlich erschossen werden. So schaltet und waltet in piemontesischen Städten schon jetzt der Oestreicher. Dem neuen Könige Victor Emanuel ist das ganz bequem; so braucht er die Bürger seines Landes nicht selber zu entwaffnen. Die &#x201E;Opinione&#x201C; berichtet ausführlich über die scheußlichen Barbareien der Oestreicher gegen Brescia. Die Häuser, in welchen sich die Bürger verschanzt hatten, wurden größtentheils von den deutschen und Gränz-Kroaten in Brand gesteckt, so daß alle darin befindliche Personen, Männer, Weiber und Kinder, verbrannt wurden. Seit 1512, wo Brescia von den Franzosen unter Gaston de Foix erstürmt wurde, hat die Stadt ähnliche Schauderthaten nicht erlebt und doch war, was bei der Erstürmung im 16. Jahrhundert geschah, noch ein Kinderspiel gegen das, dessen sich die östreichischen Bestien im Jahre 1849 fähig gezeigt haben. Aber Brescia mußte natürlich exemplarisch gezüchtigt werden! Hatte es sich nicht voriges Jahr zuerst für den Anschluß an Piemont ausgesprochen?</p>
          <p>Außerdem waren es meist Brescianer, die das 21ste Regiment von der lombardischen Division bildeten, das sich in der Schlacht von Novara durch seine Tapferkeit so rühmlich auszeichnete. Radetzky's &#x201E;Moniteur,&#x201C; die &#x201E;Mailänder Zeitg.&#x201C; erzählt mit Wohlgefallen, daß die Artillerie der Citadelle von Brescia unaufhörlich &#x201E;<hi rendition="#g">Tod und Verderben über die Stadt ausspie.</hi>&#x201C; Ein falsches Siegesbülletin, von Chrzanowski unterzeichnet, war in Brescia angeheftet worden. Es ist jetzt erwiesen, daß die Oestreicher selbst dieses falsche Bülletin fabrizirt und einige ihrer Kreaturen es angeschlagen haben, um die Brescianer zum offenen Aufstande zu provociren und dann ihre Rachegelüste zu kühlen.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar271-1_019" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Turin, 6. April.</head>
          <p>&#x201E;Il Risorgimento&#x201C; meldet, wir erhalten so eben die amtliche Kunde, daß Lamarmora das Thor von St. Thomas eingenommen hat.</p>
          <p>(Im pariser Moniteur kieine Sylbe aus Genua. Dagegen enthalten Débats und Constitutionnel lange Berichte aus dieser Stadt, vom 5. April über die Niederlage der Republikaner und <hi rendition="#g">Mazziniens,</hi> wie sie dieselben nennen Die demokratischen Journale (Republique, Revolution, Vraie Republique, Peuple etc.) <hi rendition="#g">protestiren gegen die Sperre des genuesischen Hafens durch französische Kriegsschiffe.)</hi> </p>
        </div>
        <div xml:id="ar271-1_020" type="jArticle">
          <head>Mailand.</head>
          <p>Ueber die Einnahme der Stadt Brescia schreibt ein Korr. der N. Z. Z. Folgendes: 3200 Oestreicher unter Befehl des Baron v. Haynau sind am 1. nach einem mehrstündigen Bombardement in Brescia eingezogen, durch welches eine große Menge Häuser verbrannt wurden. &#x2012; Man sagt, daß die Stadt der Plünderung preisgegeben wurde und daß die Nachrichten, die ankamen, schrecklich lauten. Erst nach einem widerholten Appell brachte man es dazu, die Soldaten von der Zerstörung zurückzuhalten und sich zu versammeln. Man hat über 200 junge Leute aus der Stadt erschossen, weil sie mit den Waffen in der Hand ergriffen wurden. 130 Häuser sind verbrannt. Die Gemüther sind hier aufs Aeußerste bestürzt.</p>
          <p>Eine Proklamation des Generallieutenant Haynau vom 2. verordnet, daß in 48 Stunden überall die kaiserlichen Wappen wieder hergestellt werden müssen. Die Stadt und Provinz Brescia hat bis 1. April 1850 eine Kontribution von 6 Millionen Zwanzigern zu zahlen, außerdem sind der Stadt insbesondere noch 300,000 Zwanzigern auferlegt, und sie hat allein den durch den letzten Aufruhr entstandenen Schaden an Regierungs- und andern Gebäuden in ihren Kosten zu ersetzten. Vom 26. März bis 6. April erhält jeder östreichiche Soldat über den Sold täglich 1 Zwanziger, die Offiziere im Verhältniß bis zum Oberbefehlshaber, der aber auf diese Kontribution verzichtet. &#x2012; Ueber das Schicksal der in die Empörung verflochtenen Personen ist der Entscheid in letzter Instanz dem Marschall Radetzki vorbehalten. &#x2012; Ein zweiter Brief aus Brescia sagt, daß in 11 Tagen des Schreckens und des Jammers die Stadt sieben Mal, darunter das letzte Mal 24 Stunden lang beschossen worden; endlich Samstag den 31. wurde die Stadt im Sturm genommen. Die Zahl der ruinirten Häuser ist sehr groß. Durch die Plünderung litten die Einwohner ohne Unterschied aufs Furchtbarste.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Neueste Nachrichten.</head>
        <div xml:id="ar271-1_021" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Frankfurt, 11. April.</head>
          <p>Sitzung der Paulskirchner. Debatte über das Resultat der Reise der bekannten Kaiserfabrikations-Deputation. Anträge und Amendements dazu in ungeheuerlichen Massen. Schließlich wird bei namentlicher Abstimmung der Antrag von Kierulf, Vogt und Genossen, dahin lautend:</p>
          <p>&#x201E;<hi rendition="#g">Die Nationalversammlung erklärt feierlichst vor der deutschen Nation an der in zweiter Lesung beschlossenen und verkündeten Verfassung und dem in zweiter Lesung festgestellten Wahlgesetz unwandelbar festzuhalten</hi>&#x201C;</p>
          <p>mit 276 gegen 159 Stimmen <hi rendition="#g">angenommen.</hi> </p>
          <p>Der von der Kaiserdeputation erstattete Bericht wird an einen in den Abtheilungen zu erwählenden Ausschuß von 30 Mitgliedern zur schleunigen Berichterstattung und zur Vorbereitung der Maßregeln behufs Durchführung obiger Erklärung überwiesen.</p>
          <p>Schluß 2 1/2 Uhr. Nächste Sitzung Freitag.</p>
        </div>
      </div>
      <div>
        <bibl>Redakteur en chef: <editor>Karl Marx</editor>             </bibl>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handelsnachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Getreide und Oelpreise zu Köln.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Wechsel-Cours.</head>
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      </div>
      <div n="1">
        <head>Geldcours.</head>
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      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p>Schifffahrts-Anzeige.</p>
          <p>Köln, 11. April 1849.</p>
          <p>In Ladung.</p>
          <p>Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach u. Neuwied Jac. Schilowski, Cl. Rollbach u. C. Kaiser. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg Jak. Tillmann. Nach der Mosel, der Saar u. Trier H. Bayer. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Mainz Joh. Kiefer. Nach dem Niedermain C Nees. Nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein sen. Nach Heilbronn G A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart Louis Klee Nach Worms und Mannheim Ant. Distel. und (im Sicherheitshafen) Jos. Jonas.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Capt. Kamps, Köln Nr. 17.<lb/>
Nach Amsterdam Capt. Linkewitz, Köln Nr. 12.</p>
          <p>Rheinhöhe: 6&#x2032; 10&#x2033;. Köln. Pegel.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Civilstand der Stadt Köln.</p>
          <p>Den 7. April 1849.</p>
          <p>Heirathen.</p>
          <p>Joh. Peter Caspers, Zimmergesell, v. Iversheim, und Elis. Schreiner, v. hier. &#x2012; Hilger Bollenrath, Kaufm., Wwr., v. Münstereifel, u. Gud Hubert. Kemper, v. Neuß. &#x2012; Joh. Georg Derichsweiler, Lehrer, v. Brühl, u. Josepha Pauli, v. hier.</p>
          <p>Geburten.</p>
          <p>Elise Wilhelm., T. v. Joh. Albert, Büchsenm., beim 16. Regt., Blankenheimerhofkas. &#x2012; Adelh., T. v. Herm. Jos. Neus, Schreinerm., Thieboldsg. &#x2012; Cath., T.v. Peter Fritzem, Gärtner, Schafenstr. &#x2012; Friedr. Wilh, S. v. Vict. Corn. Welter, Tapezirer, Marzellenstr. &#x2012; Peter, S. v. Peter Joseph Schmitz. Schlosserges. Wilhelmstr. &#x2012; Peter, S. v. Anton Berg, Fuhrm., Weideng. &#x2012; Anna Maria, T. v. Joh. Sturm, Tagl., kl. Griechenm. &#x2012; Franz, S.v. Heinr. Friedr. Meyer, Zimmergesell, Sachsenhausen. &#x2012; Herm., S. v. Aug. Nippel, Kaufm., Altenm. &#x2012; Agnes, T. v. Joh. Jos. Becker, Schreinerges., Burgmauer.</p>
          <p>Sterbefälle.</p>
          <p>Philipp. Josephina Wilhelm. Alex. Adolph. Schulten, 1 J. 13 T. alt, Achterstr. &#x2012; Eduard Linn, 2 J. 1 M. alt, Mittelstr. &#x2012; Maria Anna Koeper, geb. Piskator, 24 J. alt, Straßburgerg. &#x2012; Peter, Schoenau, 7 M. alt, Kämmerg. &#x2012; Christ. Meyer, Wwe. Hatz, 83 J alt, Cäciliensp. &#x2012; Bertha David, geb. Vogel, 83 J. alt, Cäciliensp. &#x2012; Zwei unehel. Mädchen.</p>
        </div>
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          <p>Die Sibilla Hermanns, ohne Geschäft zu Neuen-Hohlweide, in der Bürgermeisterei Merheim wohnhaft, Ehegattin des daselbst wohnenden Ackerers Theodor Hubert Pütz, hat auf Grund der erhaltenen Ermächtigung, und unter Bestellung des Unterzeichneten zu ihrem Anwalte, am gestrigen Tage gegen ihren genannten Ehegatten Theodor Hubert Pütz die Güterseperationsklage bei hiesigem Landgerichte eingelitet.</p>
          <p>Köln, 11. April 1849.</p>
          <p>Court, Anwalt der Klägerin.</p>
        </div>
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          <p>Janus.</p>
          <p>Lebens- und Pensions-Versicherungs-Gesellschaft in Hamburg Grund-Kapital: Eine Million Mark Banko.</p>
          <p>Die Gesellschaft versichert sowohl gesunde als nicht gesunde Leben unter den liberalsten Bedingungen.</p>
          <p>Sie gestattet vierteljährige und monatliche Zahlungen.</p>
          <p>Um ein Kapital von Tausend Thalern zu versichern, sind monatlich nur zu entrichten, wenn der Versichernde beim Eintritt alt ist:</p>
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50 Jahre. 3 Thlr. 12 1/2 Sgr.</p>
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          <p>Bei Leibrenten und Pensions-Versicherungen gewährt die Gesellschaft ausgedehntere Vortheile als sonst üblich.</p>
          <p>Prospekte und Antragsformulare unentgeldlich bei Franz Saart, Haupt-Agent des &#x201E;Janus&#x201C;, Maria-Ablaß-Platz Nr. 6 in Köln.</p>
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          <p>Ich bin für Unbemittelte Nachmittags von 2 - 4 Uhr unentgeldlich zu sprechen.</p>
          <p>Hochstraße Nr. 43.</p>
          <p>Dr. Leuffen, praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer.</p>
        </div>
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          <p>Weinversteigerung.</p>
          <p>Montag den 16. April nächsthin, des Morgens 10 1/2 Uhr anfangend, lassen die Gutsbesitzer Kollei, Brun und Klein in Büdesheim bei Bingen am Rhein, Präsident Kollei in Kaiserslautern, Hypothekenbewahrer Brück und Advokat Lehne in Alzei, in genanntem Büdesheim, ihre nachverzeichneten in den besten Lagen der dasigen Gemarkung erzielten Weine, worunter namentlich mehrere Nummern Scharlachberger Auslese, öffentlich versteigern, nämlich:</p>
          <p>6 Stück 1845er,<lb/>
40 Stück 1846er,<lb/>
40 Stück 1847er,<lb/>
50 Stück 1848er,<lb/>
20 Ohm rother 1846er.</p>
          <p>Die Weine lagern zu Büdesheim in den Kellern der Versteigerer, woselbst Küfermeister Adam Krämer auch schon vor der Versteigerung an den Fässern die Proben zu verabreichen beauftragt ist.</p>
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          <p>Täglich Großer Fischfang bei Gebrüder Wattler am Thürmchen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein gut erhaltenes, modernes Billard wird zu kaufen gesucht. Nähere Offerten bittet man unter der Chiffre A. Z an die Expedition d. Bl. einzureichen.</p>
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          <p>Christian. Sag mir doch mal, wo man heutzutage in den schlechten Zeiten noch ein gutes, echt demokratischer Glas Bier bekommt.</p>
          <p>Gottfried. Bei Weindorf in Caster.</p>
          <p>Da bekommst du das pompöseste Bier im ganzen Jülicherland.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Geräucherter Speck in Seiten à 4 1/2 Sgr. per Pfd, zu haben im Kaufhause.</p>
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          <p>Ein sich gut rentirendes Detail-Geschäft wird zu kaufen gesucht. Offerten werden entgegen genommen. Columbastraße 1A.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Gut erfahrene Rockarbeiter finden dauernde Arbeit, bei I H. Schulz &amp; Cp., Columbastraße 1A.</p>
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        <div type="jAn">
          <p>In einer der ersten Geschäftsstraße Kölns, Höhle Nr. 35, steht das halbe Unterhaus, für jedes Ladengeschäft geeignet, mit 7 Zimmern, Küche, Keller, Brunnen- und Regenwasser zu vermiethen. In demselben ist jetzt beinahe 4 Jahr mit dem größten Erfolge ein Modengeschäft betrieben worden, und in den übrigen Räumen des Hauses wird seit 21 Jahren ein ausgedehntes Geschäft betrieben, was einen großer Ruf genießt.</p>
        </div>
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          <p>Ein braves Dienstmädchen wird gesucht, bei C Wattler am Thürmchen.</p>
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          <p>Aechter westfälischer Pumpernikel ist fortwährend zu haben, bei Weiler unter Gottesgnaden Nr. 9.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Das Haus Josephplatz Nr. 7, zwischen der Severin- und Landsbergerstraße, vor 3 Jahren neu erbaut, steht zu vermiethen. Bescheid Severinstraße Nr. 121.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Stollwerk'sches Vaudeville-Theater.</p>
          <p>Vorläufige Anzeige.</p>
          <p>Theater in Köln von der Stollwerkschen Gesellschaft.</p>
          <p>Zum Erstenmale:</p>
          <p>Die Volksadvokaten oder die Politik der Satyre.</p>
          <p>Lustspiel in 2 Akten von Lubojatzky.</p>
          <p>Hierauf:</p>
          <p>Lorenz und seine Schwester.</p>
          <p>Vaudeville-Posse in 1 Akt von Friedrich.</p>
          <p>Franz Stollwerk.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Theater-Anzeige.</p>
          <p>Freitag den 13. April:</p>
          <p>&#x201E;Die Puritaner.&#x201C;</p>
          <p>Große Oper in 3 Abtheilungen. In Musik von Vincenzo Bellini.</p>
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        <p>Herausgeber: St. Naut.<lb/>
Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.</p>
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</TEI>
[1530/0004] [Französische Republik] [Fortsetzung] sich über die Maßregeln der Bauernpropaganda vereinigte. In Dax hat das demokratische Wahlkomite vorspielweise bereits seine Uebermacht bewiesen, indem es bei der Wahl eines Nationalgarden-Commandanten einen seiner eignen Führer gegen die vereinigten Anstrengungen der Blauen und Weißen durchsetzte. Aehnliche Nachrichten laufen aus dem Jura, Dordogne, Ardennen, Doubs, Isere ein. Paris, 10. April. Der Moniteur enthält die Anzeige, daß Changarnier zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt worden ist. ‒ Lagrange (vom Berge) ist nicht todt, sondern, wie man uns berichtet, auf dem Wege der Besserung. Auch Thiers sei von seiner Cholerine wieder hergestellt. ‒ Aus Perpiguan schreibt man vom 6. April, daß der Graf Montemolin an der Gränze in dem Augenblick verhaftet worden, wo er, von den königl. Truppen verfolgt, sich auf franz. Gebiet flüchtete. S. M. sitzt in der Citadelle von Perpignan. ‒ Raspail, Barbès, Blanqui und die übrigen Maiverurtheilten sind in Doullens angekommen und bewohnen einen von demjenigen Theile der Festungsgebäude getrennten Flügel, in welchem eine starke Zahl Juniverurtheilter sitzt. ‒ Temps meint, Oestreich habe den Engländern sämmtliche italienischen Kriegsgelder als Abschlagszahlung auf seine alte Napoleonsschulden abgetreten. Darum zeige sich Palmerston etwas gefügig. ‒ Boulay, Vicepräsident der Republik ‒ aufgebracht über die schnöde Art mit der gestern die Nationalversammlung seine Installations- und Repräsentationskosten verwarf ‒ hat der Nationalversammlung erklärt, daß er auf jede Besoldung verzichte. Die Nationalversammlung hat diese Erklärung in den Papierkorb geworfen, d. h. sie ist zur Tagesordnung geschritten. ‒ National-Versammlung. Sitzung vom 10. April. Auf den Gallerien dicht neben uns sitzt Alt-England, d. h. einige hundert der anwesenden Gäste. Jeder hält einen Saalplan in der Hand, um die Namen andächtig zu studiren. Da aber unsere Deputirten sehr beweglicher Natur sind und bald nach rechts, bald nach links fliegen, so daß ein Glied der äußersten Linken sich beim Votiren in der Mitte der Rechten befinden kann, so mag mancher Studirende den Berryer für den Lamennais, den Ledru-Rollin für den Bischof von Langres und den dicken Antony Thouret für den dünnen Denjoy halten. An der Tagesordnung ist die Wahl der 40 Glieder des neuen Staatsrathes. Auf allen Pulten liegen gedruckte Listen. Mit dem Schlage 12 Uhr beginnt die Wahl. Barthelemy St. Hilaire überreicht vorher seinen Bericht über das Primairunterrichtsgesetz. (Ah! Ah!) Marrast: Ich ersuche die Glieder, 40 Namen deutlich auf einen Zettel eigenhändig zu schreiben. Jede gedruckte Liste wäre ungültig. (Ja! Ja!) Das Scrutinium bleibt bis 1 1/2 Uhr offen. (Pause). Um 2 Uhr erklärt Marrast das Scrutinium geschlossen und die Scrutatoren begeben sich in einen Nebensaal. Während dort die Operation der Stimmenzählung vorgenommen wird, kehrt die Versammlung zur zweiten Debatte über die Justizreform zurück, die gestern Abend abgebrochen wurde. Die Incompatibilität unter Advokaten desselben Gerichtssprengels hatte zwischen Victor Lefranc und Barrot eine lebhafte Debatte hervorgerufen, in Folge deren mehrere Paragraphen an die Kommission zurückgewiesen worden waren. Senard stattet Bericht über diese Aenderungen ab, die demnächst durchgehen. Montalembert stellt zu Artikel 50 einen Antrag. Artikel 50 lautet: „Zwei Monate nach Veröffentlichung dieses Gesetzes schreitet die Exekutivgewalt zur Amtseinführung der neuen Gerichtsbeamten etc.“ Montalembert schlägt den Zusatz vor: „Bei Einführung der neuen Gerichte hat die Exekutivgewalt eine neue Instruktion an jeden der bis letzt angestellten unabsetzlichen richterlichen Beamten (Magistrate auf Lebenszeit) zu richten. Diese unabsetzbaren Beamten können nur durch Absterben geändert werden.“ Der Antragsteller begründet seinen Antrag während einer halben Stunde. Marrast unterbricht hier die Debatte und liest einen Brief des Vicepräsidenten Boulay, worin derselbe auf jede Zahlung verzichtet. (Oh! Oh!) Clement Thomas: Der Vicepräsident darf nicht direkt mit der Versammlung korrespondiren. Er muß dies durch die Minister thun. (Ja! Ja!) Die Versammlung kehrt zur Gerichtsdebatte zurück. Cremieux widerlegt den Montalembert. Cremieux wirft dem Grafen Montalembert vor, daß er vom Thema abgewichen und nach seiner gewöhnlichen Art eine Revüe aller frühern Zustände daran geknüpft habe, einzig und allein, um die Republik anzugreifen. Baze richtet einige heftige Worte vom Büreautische aus an den Redner, die sich auf Cremieux's Vorzeit und Februar-Auftreten zu beziehen scheinen. Cremieux ärgerlich: Gut, man wirft mir vor, daß ja auch ich k in Republikaner vom echten Schrot sei, indem ich die Regentschaft proklamirt habe! Woylan, ich will Ihnen erzählen, was sich zwischen mir und Ludwig Philipp und später in der Kammer mit der Herzogin von Orleans zugetragen. Wollen Sie es hören? (Ja! Ja!) Der Redner erzählt die Thatsachen, die wir morgen nach dem Moniteur mittheilen wollen und schließt mit dem Antrage: man solle den Artikel 42 in seiner ursprünglichen Form annehmen. Jules Favre und Maurat Ballange nehmen an der Debatte Theil. Sie ist entsetzlich matt. Dieselbe wird endlich geschlossen und mit 545 gegen 88 Stimmen, die letzte und dritte Lesung der Gerichtsform, verworfen. (Gelächter.) Ledru-Rollin (hört! hört!): Sowohl in Paris als in Lyon erlaubt sich die Polizei, die Wahlversammlungen des Volkes zu stören. Ich benachrichtige die Minister, daß ich sie morgen deshalb zur Rede stellen werde. (Stimmen rechts: Warten Sie doch bis zur Clubdebatte!) Ledru-Rollin: Es handelt sich nicht um die Clubs, sondern um die Wahlversammlungen. (Ja! Ja!) Die Versammlung genehmigt die Interpellation. Marrast: Das Resultat der Wahlen für den Staatsrath kann erst in einer Stunde veröffentlicht werden. (Oh! Oh!) Also auf morgen das Resultat. Die Versammlung geht um 6 1/4 Uhr auseinander. Italien. * Turin, 6. April. Auf Radetzki's Befehl müssen die Bewohner von Novara innerhalb 24 Stunden alle Waffen abliefern, widrigenfalls sie ohne Weiteres standrechtlich erschossen werden. So schaltet und waltet in piemontesischen Städten schon jetzt der Oestreicher. Dem neuen Könige Victor Emanuel ist das ganz bequem; so braucht er die Bürger seines Landes nicht selber zu entwaffnen. Die „Opinione“ berichtet ausführlich über die scheußlichen Barbareien der Oestreicher gegen Brescia. Die Häuser, in welchen sich die Bürger verschanzt hatten, wurden größtentheils von den deutschen und Gränz-Kroaten in Brand gesteckt, so daß alle darin befindliche Personen, Männer, Weiber und Kinder, verbrannt wurden. Seit 1512, wo Brescia von den Franzosen unter Gaston de Foix erstürmt wurde, hat die Stadt ähnliche Schauderthaten nicht erlebt und doch war, was bei der Erstürmung im 16. Jahrhundert geschah, noch ein Kinderspiel gegen das, dessen sich die östreichischen Bestien im Jahre 1849 fähig gezeigt haben. Aber Brescia mußte natürlich exemplarisch gezüchtigt werden! Hatte es sich nicht voriges Jahr zuerst für den Anschluß an Piemont ausgesprochen? Außerdem waren es meist Brescianer, die das 21ste Regiment von der lombardischen Division bildeten, das sich in der Schlacht von Novara durch seine Tapferkeit so rühmlich auszeichnete. Radetzky's „Moniteur,“ die „Mailänder Zeitg.“ erzählt mit Wohlgefallen, daß die Artillerie der Citadelle von Brescia unaufhörlich „Tod und Verderben über die Stadt ausspie.“ Ein falsches Siegesbülletin, von Chrzanowski unterzeichnet, war in Brescia angeheftet worden. Es ist jetzt erwiesen, daß die Oestreicher selbst dieses falsche Bülletin fabrizirt und einige ihrer Kreaturen es angeschlagen haben, um die Brescianer zum offenen Aufstande zu provociren und dann ihre Rachegelüste zu kühlen. * Turin, 6. April. „Il Risorgimento“ meldet, wir erhalten so eben die amtliche Kunde, daß Lamarmora das Thor von St. Thomas eingenommen hat. (Im pariser Moniteur kieine Sylbe aus Genua. Dagegen enthalten Débats und Constitutionnel lange Berichte aus dieser Stadt, vom 5. April über die Niederlage der Republikaner und Mazziniens, wie sie dieselben nennen Die demokratischen Journale (Republique, Revolution, Vraie Republique, Peuple etc.) protestiren gegen die Sperre des genuesischen Hafens durch französische Kriegsschiffe.) Mailand. Ueber die Einnahme der Stadt Brescia schreibt ein Korr. der N. Z. Z. Folgendes: 3200 Oestreicher unter Befehl des Baron v. Haynau sind am 1. nach einem mehrstündigen Bombardement in Brescia eingezogen, durch welches eine große Menge Häuser verbrannt wurden. ‒ Man sagt, daß die Stadt der Plünderung preisgegeben wurde und daß die Nachrichten, die ankamen, schrecklich lauten. Erst nach einem widerholten Appell brachte man es dazu, die Soldaten von der Zerstörung zurückzuhalten und sich zu versammeln. Man hat über 200 junge Leute aus der Stadt erschossen, weil sie mit den Waffen in der Hand ergriffen wurden. 130 Häuser sind verbrannt. Die Gemüther sind hier aufs Aeußerste bestürzt. Eine Proklamation des Generallieutenant Haynau vom 2. verordnet, daß in 48 Stunden überall die kaiserlichen Wappen wieder hergestellt werden müssen. Die Stadt und Provinz Brescia hat bis 1. April 1850 eine Kontribution von 6 Millionen Zwanzigern zu zahlen, außerdem sind der Stadt insbesondere noch 300,000 Zwanzigern auferlegt, und sie hat allein den durch den letzten Aufruhr entstandenen Schaden an Regierungs- und andern Gebäuden in ihren Kosten zu ersetzten. Vom 26. März bis 6. April erhält jeder östreichiche Soldat über den Sold täglich 1 Zwanziger, die Offiziere im Verhältniß bis zum Oberbefehlshaber, der aber auf diese Kontribution verzichtet. ‒ Ueber das Schicksal der in die Empörung verflochtenen Personen ist der Entscheid in letzter Instanz dem Marschall Radetzki vorbehalten. ‒ Ein zweiter Brief aus Brescia sagt, daß in 11 Tagen des Schreckens und des Jammers die Stadt sieben Mal, darunter das letzte Mal 24 Stunden lang beschossen worden; endlich Samstag den 31. wurde die Stadt im Sturm genommen. Die Zahl der ruinirten Häuser ist sehr groß. Durch die Plünderung litten die Einwohner ohne Unterschied aufs Furchtbarste. Neueste Nachrichten. * Frankfurt, 11. April. Sitzung der Paulskirchner. Debatte über das Resultat der Reise der bekannten Kaiserfabrikations-Deputation. Anträge und Amendements dazu in ungeheuerlichen Massen. Schließlich wird bei namentlicher Abstimmung der Antrag von Kierulf, Vogt und Genossen, dahin lautend: „Die Nationalversammlung erklärt feierlichst vor der deutschen Nation an der in zweiter Lesung beschlossenen und verkündeten Verfassung und dem in zweiter Lesung festgestellten Wahlgesetz unwandelbar festzuhalten“ mit 276 gegen 159 Stimmen angenommen. Der von der Kaiserdeputation erstattete Bericht wird an einen in den Abtheilungen zu erwählenden Ausschuß von 30 Mitgliedern zur schleunigen Berichterstattung und zur Vorbereitung der Maßregeln behufs Durchführung obiger Erklärung überwiesen. Schluß 2 1/2 Uhr. Nächste Sitzung Freitag. Redakteur en chef: Karl Marx Handelsnachrichten. _ Getreide und Oelpreise zu Köln. _ Wechsel-Cours. _ Geldcours. _ Schifffahrts-Anzeige. Köln, 11. April 1849. In Ladung. Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach u. Neuwied Jac. Schilowski, Cl. Rollbach u. C. Kaiser. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg Jak. Tillmann. Nach der Mosel, der Saar u. Trier H. Bayer. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Mainz Joh. Kiefer. Nach dem Niedermain C Nees. Nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein sen. Nach Heilbronn G A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart Louis Klee Nach Worms und Mannheim Ant. Distel. und (im Sicherheitshafen) Jos. Jonas. Ferner: Nach Rotterdam Capt. Kamps, Köln Nr. 17. Nach Amsterdam Capt. Linkewitz, Köln Nr. 12. Rheinhöhe: 6′ 10″. Köln. Pegel. Civilstand der Stadt Köln. Den 7. April 1849. Heirathen. Joh. Peter Caspers, Zimmergesell, v. Iversheim, und Elis. Schreiner, v. hier. ‒ Hilger Bollenrath, Kaufm., Wwr., v. Münstereifel, u. Gud Hubert. Kemper, v. Neuß. ‒ Joh. Georg Derichsweiler, Lehrer, v. Brühl, u. Josepha Pauli, v. hier. Geburten. Elise Wilhelm., T. v. Joh. Albert, Büchsenm., beim 16. Regt., Blankenheimerhofkas. ‒ Adelh., T. v. Herm. Jos. Neus, Schreinerm., Thieboldsg. ‒ Cath., T.v. Peter Fritzem, Gärtner, Schafenstr. ‒ Friedr. Wilh, S. v. Vict. Corn. Welter, Tapezirer, Marzellenstr. ‒ Peter, S. v. Peter Joseph Schmitz. Schlosserges. Wilhelmstr. ‒ Peter, S. v. Anton Berg, Fuhrm., Weideng. ‒ Anna Maria, T. v. Joh. Sturm, Tagl., kl. Griechenm. ‒ Franz, S.v. Heinr. Friedr. Meyer, Zimmergesell, Sachsenhausen. ‒ Herm., S. v. Aug. Nippel, Kaufm., Altenm. ‒ Agnes, T. v. Joh. Jos. Becker, Schreinerges., Burgmauer. Sterbefälle. Philipp. Josephina Wilhelm. Alex. Adolph. Schulten, 1 J. 13 T. alt, Achterstr. ‒ Eduard Linn, 2 J. 1 M. alt, Mittelstr. ‒ Maria Anna Koeper, geb. Piskator, 24 J. alt, Straßburgerg. ‒ Peter, Schoenau, 7 M. alt, Kämmerg. ‒ Christ. Meyer, Wwe. Hatz, 83 J alt, Cäciliensp. ‒ Bertha David, geb. Vogel, 83 J. alt, Cäciliensp. ‒ Zwei unehel. Mädchen. Die Sibilla Hermanns, ohne Geschäft zu Neuen-Hohlweide, in der Bürgermeisterei Merheim wohnhaft, Ehegattin des daselbst wohnenden Ackerers Theodor Hubert Pütz, hat auf Grund der erhaltenen Ermächtigung, und unter Bestellung des Unterzeichneten zu ihrem Anwalte, am gestrigen Tage gegen ihren genannten Ehegatten Theodor Hubert Pütz die Güterseperationsklage bei hiesigem Landgerichte eingelitet. Köln, 11. April 1849. Court, Anwalt der Klägerin. Janus. Lebens- und Pensions-Versicherungs-Gesellschaft in Hamburg Grund-Kapital: Eine Million Mark Banko. Die Gesellschaft versichert sowohl gesunde als nicht gesunde Leben unter den liberalsten Bedingungen. Sie gestattet vierteljährige und monatliche Zahlungen. Um ein Kapital von Tausend Thalern zu versichern, sind monatlich nur zu entrichten, wenn der Versichernde beim Eintritt alt ist: 25. 1 Thlr. 20 1/2 Sgr. 30. 1 Thlr. 27 1/2 Sgr. 35. 2 Thlr. 6 Sgr. 40. 2 Thlr. 16 1/2 Sgr. 50 Jahre. 3 Thlr. 12 1/2 Sgr. Je früher Jemand beitritt, je billiger ist die Versicherung, da die Prämie des ersten Jahres für die ganze Dauer der Versicherung gleich bleibt. Bei Leibrenten und Pensions-Versicherungen gewährt die Gesellschaft ausgedehntere Vortheile als sonst üblich. Prospekte und Antragsformulare unentgeldlich bei Franz Saart, Haupt-Agent des „Janus“, Maria-Ablaß-Platz Nr. 6 in Köln. Ich bin für Unbemittelte Nachmittags von 2 - 4 Uhr unentgeldlich zu sprechen. Hochstraße Nr. 43. Dr. Leuffen, praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer. Weinversteigerung. Montag den 16. April nächsthin, des Morgens 10 1/2 Uhr anfangend, lassen die Gutsbesitzer Kollei, Brun und Klein in Büdesheim bei Bingen am Rhein, Präsident Kollei in Kaiserslautern, Hypothekenbewahrer Brück und Advokat Lehne in Alzei, in genanntem Büdesheim, ihre nachverzeichneten in den besten Lagen der dasigen Gemarkung erzielten Weine, worunter namentlich mehrere Nummern Scharlachberger Auslese, öffentlich versteigern, nämlich: 6 Stück 1845er, 40 Stück 1846er, 40 Stück 1847er, 50 Stück 1848er, 20 Ohm rother 1846er. Die Weine lagern zu Büdesheim in den Kellern der Versteigerer, woselbst Küfermeister Adam Krämer auch schon vor der Versteigerung an den Fässern die Proben zu verabreichen beauftragt ist. Täglich Großer Fischfang bei Gebrüder Wattler am Thürmchen. Ein gut erhaltenes, modernes Billard wird zu kaufen gesucht. Nähere Offerten bittet man unter der Chiffre A. Z an die Expedition d. Bl. einzureichen. Christian. Sag mir doch mal, wo man heutzutage in den schlechten Zeiten noch ein gutes, echt demokratischer Glas Bier bekommt. Gottfried. Bei Weindorf in Caster. Da bekommst du das pompöseste Bier im ganzen Jülicherland. Geräucherter Speck in Seiten à 4 1/2 Sgr. per Pfd, zu haben im Kaufhause. Ein sich gut rentirendes Detail-Geschäft wird zu kaufen gesucht. Offerten werden entgegen genommen. Columbastraße 1A. Gut erfahrene Rockarbeiter finden dauernde Arbeit, bei I H. Schulz & Cp., Columbastraße 1A. In einer der ersten Geschäftsstraße Kölns, Höhle Nr. 35, steht das halbe Unterhaus, für jedes Ladengeschäft geeignet, mit 7 Zimmern, Küche, Keller, Brunnen- und Regenwasser zu vermiethen. In demselben ist jetzt beinahe 4 Jahr mit dem größten Erfolge ein Modengeschäft betrieben worden, und in den übrigen Räumen des Hauses wird seit 21 Jahren ein ausgedehntes Geschäft betrieben, was einen großer Ruf genießt. Ein braves Dienstmädchen wird gesucht, bei C Wattler am Thürmchen. Aechter westfälischer Pumpernikel ist fortwährend zu haben, bei Weiler unter Gottesgnaden Nr. 9. Das Haus Josephplatz Nr. 7, zwischen der Severin- und Landsbergerstraße, vor 3 Jahren neu erbaut, steht zu vermiethen. Bescheid Severinstraße Nr. 121. Stollwerk'sches Vaudeville-Theater. Vorläufige Anzeige. Theater in Köln von der Stollwerkschen Gesellschaft. Zum Erstenmale: Die Volksadvokaten oder die Politik der Satyre. Lustspiel in 2 Akten von Lubojatzky. Hierauf: Lorenz und seine Schwester. Vaudeville-Posse in 1 Akt von Friedrich. Franz Stollwerk. Theater-Anzeige. Freitag den 13. April: „Die Puritaner.“ Große Oper in 3 Abtheilungen. In Musik von Vincenzo Bellini. Herausgeber: St. Naut. Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 271. Köln, 13. April 1849, S. 1530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz271i_1849/4>, abgerufen am 29.03.2024.