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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 129. Köln, 29. Oktober 1848.

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Zeit besser gebrauchen könnte. Ich werde aber nicht ermangeln (darauf kann sich Hr. Hecker verlassen), vor den Geschwornen diese Gesinnungen, aus denen ich nie ein Hehl gemacht habe, und nie machen werde, vollständig darzulegen, nicht etwa zu meiner Vertheidigung, indem das Geschwornengericht weder ein Königlich Preußisches Ehrengericht, noch ein Inquisitionsgericht ist, sondern lediglich zu meinem und des Herrn Hecker's Vergnügen.

Uebrigens muß ich dem Hrn. Hecker noch dankbar sein, daß er nicht alle meine Aufsätze streicht oder an sich nimmt, was er ganz ungehindert thun könnte, indem er die Macht dazu hat, und ein Gefangener nach allen meinen bisherigen Erfahrungen gegen die großartigsten Willkürlichkeiten bei keiner Behörde Schutz findet.

Arresthaus zu Köln, den 20. Oktober 1848.

F. Anneke.

* Köln, 28. Okt.

Von der gemeinen Niederträchtigkeit der "guten Presse" liefert die "Vossische Zeitung" von neuem ein Beispiel. Sie bringt folgendes Inserat:

"Warnung an Frl. Ludw. Ass..g. Frl. Lud. Ass..g wird hiermit freundschaftlichst gewarnt, ihre blutroth republikanischen Gesinnungsäußerungen etwas mäßigen zu wollen; indem es sonst leicht geschehen könnte, daß Einer oder andere Nichtgleichdenkende, aus christlicher Liebe sich verpflichtet fühlen dürfte, Dieselbe gleich einer A-B-C-Schülerin ins Gebet zu nehmen, und zu mehrerer Nachhaltigkeit seiner Strafpredigt, ihr die Lektion, gleichfalls blutroth, auf üblicher Stelle, mit Hülfe eines wohlkonditionirten Birkenstraußes, aufzuzeichnen."

Glauben die braven Besitzer der "sittlichen" Presse eine Infamie dadurch rechtfertigen zu können, daß sie ihnen baar bezahlt wird?

So brachte auch die "Kölnische Zeitung" die schuftigsten Inserate gegen eine würdige Dame, deren Mann aus politischen Gründen eingekerkert ist.

So entblödet sich die "Deutsche Zeitung", die "Karlsruher Zeitung" und die übrigen Schleppträgerinnen der "Sittlichkeit" nicht, die heldenmüthige Frau Struve's in der schmutzigsten Weise anzugeifern.

Der biedere, grundehrliche, deutsche Bürgersmann weidet sich mit geheimer Schadenfreude an diesen Heldenthaten gegen - Frauen.

* Wien.

Unsere Wiener Korrespondenzen und Zeitungen sind sämmtlich ausgeblieben. Die angekommenen Zeitungen sind d. b. 22. Oktbr., hätten also vorgestern Abend eintreffen müssen. Wir sind also gezwungen, die aus mündlicher Ueberlieferung stammenden Nachrichten der Breslauer und Berliner Zeitungen abzudrucken. Wir haben nicht nöthig, unsern Lesern äußerste Vorsicht anzuempfehlen, namentlich gegen die Berichte der Weinreisenden der "Breslauer Zeitung" wie gegen ihren "Engländer", der kein "deutsch" spricht und der "Breslauer Zeitung", die kein "Englisch" versteht, Mittheilungen macht.

Sehr wahrscheinlich ist es zum Kampfe gekommen. Nach unsern letzten Berichten konnte der Kampf höchstens noch 2 bis 3 Tage aufgeschoben werden.

Die A. D. Z. schreibt unter:

Wien, 22. Okt. Mehrere übereinstimmende Nachrichten von der ungarischen Grenze geben die bestimmte Zusicherung, daß sich die ungarische Armee unter dem Oberkommando des Generals Moga gestern in Marsch gesetzt und an demselben Abend in dem östreichischen Marktflecken Fischamend, zwei Posten von Wien, Halt machte, um die Ankunft eines zweiten ungarischen Armeekorps von Preßburg, 15,000 Mann stark, welches von Kossuth persönlich organisirt wurde, abzuwarten.

Dieselbe Zeitung berichtet unter:

Breslau, 24. Okt. (Windischgrätz und die Wiener. Kossuth nach Wien.) Reisende erzählen, daß man mit Bestimmtheit in Gänserndorf davon spreche, daß Windischgrätz den Wienern erklärt habe, "er würde die Stadt bombardiren, wenn nicht bis heut um 2 Uhr die Waffen abgeliefert seien." - Bei dem ersten Kanonenschuß," haben die Wiener erklärt, "würden sie den General Recsey aufhängen und die Burg in die Luft sprengen."

Am Sonntag Abend und Montag früh ist ein Reisender auf der Donau Kossuth mit seinen Dampfschiffen begegnet. Es waren deren 7-8, jedes mit zwei Schiffen im Schlepptau, auf denen er seine Truppen gen Wien führte, um es zu entsetzen, auch wenn der Reichstag nicht wolle.

Die Berliner Reform vom 26. Oktbr. in einem Extrablatt versichert: "Wien steht in Flammen. Diesem Extrablatt zufolge stimmen alle Reisende, welche von Wien kommen (?) darin überein: Wien wurde den 23. d. von 7 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends bombardirt. Drei Vorstädte stehen bereits in Flammen."

Breslau, 25. Oct.

Nachmittags 4 Uhr. Die brave "Breslauer Zeitung" endlich berichtet oder läßt sich berichten: Der Wiener Postzug ist zwar so eben eingetroffen, hat aber weder Zeitungen noch Briefe mitgebracht. Ein einziger Reisender, ein Engländer, welcher der deutschen Sprache nicht mächtig war, langte mit demselben an. - Da bis jetzt anderweitige zuverlässige Nachrichten mangeln, so müssen wir uns darauf beschränken, die Aussagen dieses Reisenden mitzutheilen. - Derselbe machte gestern Nachmittags 3 1/4 Uhr einen Versuch, in die Stadt zu gelangen, um dort einige wichtige Geschäfte abzuwickeln. Allein vergeblich. Um diese Zeit schon habe er einzelne Schüsse vernommen, bald aber habe sich ein regelmäßig rollendes Gewehrfeuer entwickelt, mit anhaltendem Donner der Kanonen untermischt. Die Entfernung des Beobachtungspunktes war Ursache, daß er nicht unterscheiden konnte, ob ein Zusammenstoß der Ungarn, deren Annäherung auf Donauschiffen er früher wahrgenommen hatte, mit den kaiserlichen Truppen Statt finde, oder ob Windischgrätz, treu seiner ausgesprochenen Drohung, Wien bombardire. Der Reisende glaubte sich für das Letztere entscheiden zu müssen, da er vor seiner Abfahrt Abends 6 Uhr deutlich bemerkte, daß Wien an zwei Orten in Flammen stehe. - Auf seiner Weiterreise hörte er die Gerüchte sich wiederholen, daß die Deutschen in Böhmen sich für die Wiener erhoben hätten und ein Theil des kaiserlichen Militärs vor Wien abgefallen und zum Volke übergegangen sei.

Abends 6 Uhr. Außer dem oben angeführten Engländer ist doch noch ein zweiter Reisender aus Wien angekommen. Letzterer besucht so eben das Redaktions-Bureau und theilt Folgendes mit, was wir wohl als sicher verbürgen können, da der Erzähler uns bekannt ist. - Der Referent kam am vorigen Samstag (wir folgen treu seinem Berichte) in Florisdorf an, konnte jedoch nicht in die Stadt Wien gelangen. Schon Tags vorher war die dortige große Eisenbahnbrücke von den Wienern demolirt und nur einzelne Bohlen über die Lücken gelegt worden, damit die fortwährend ein- und ausgehenden Parlamentäre über die Donau gelangen konnten. An den Ausgängen der Brücke stand auf der einen Seite Wiener Artillerie, auf der andern Seite die Artillerie des Windischgrätz aufgefahren.

Am Montage hörte Referent Kanonendonner von der entgegengesetzten (Süd-) Seite der Stadt her, den man aber der großen Entfernung wegen nur schwach vernehmen konnte. Andere meinten, daß die Wiener einen Ausfall gegen die Kroaten (bekanntlich steht Jellachich dort) machten. Genug, in Folge dieses Gefechtes ließ Windischgrätz sofort bei Nußdorf eine Schiffbrücke schlagen und setzte mit einem großen Theile seiner Truppen dort über die Donau. Indem Windischgrätz diese Stellung im Westen der Stadt einnahm, vollendete er nicht nur die Cernirung von Wien, sondern war auch mit Jellachich in engster Verbindung und im Stande, den Kroaten sofort beizustehen, wenn sie von den Ungarn angegriffen werden sollten. Den Wienern wurde nun, wie man sich in dem Lager bei Florisdorf erzählt, von Windischgrätz eine peremtorische Frist bis Dienstag Früh gestellt, bis wohin sie entweder die Waffen niederlegen sollten, oder er sofort das Bombardement beginnen würde. Was die Wiener geantwortet, konnte man natürlich in Florisdorf nicht erfahren, da Windischgrätz sich bei Nußdorf befand; allein jedenfalls muß es eine abweisende Antwort gewesen sein, denn gestern (Dienstag) um 9 Uhr begann, wie angedroht war, das Bombardement. Dasselbe fand nicht zugleich von allen Seiten statt, denn man hörte zu Florisdorf den Kanonendonner nur schwach, und zwar von der Westseite der Stadt her. Doch fielen auch einige Schüsse aus den Geschützen, die an der oben bezeichneten Brücke bei Florisdorf standen. So wurden um 11 Uhr, in der nächsten Nähe des Referenten, drei Artilleristen durch einen Schuß von der Stadt her zu Boden gestreckt und bald darauf durch einen zweiten Schuß von eben daher zwei Bäume niedergeschmettert. Nachmittags um 4 Uhr ward jedoch das Bombardement allgemein, und der Donner des Geschützes dröhnte fast ununterbrochen fort. Bis jetzt hatten die Wiener immer noch das Ufer jenseit der ersten Eisenbahnbrücke bei Florisdorf besetzt gehalten, aber von 5 Uhr ab zogen sie sich zurück und steckten, um die Verfolgung zu hindern, die zweite große Eisenbahnbrücke (bekanntlich ist dieses Meisterwerk ganz von Holz) so wie die andere Fahrbrücke in Brand. Einige Zeit vorher war auch im Westen der Stadt ein Feuer aufgegangen, wie man schon bei Tage an dem vielen Rauch bemerken konnte; zur Zeit aber, als der Berichterstatter abfuhr, war jener Brand so wie der der Brücken so stark, daß er den ganzen nächtlichen Himmel über der Stadt mit einer glühenden Röthe übergoß.

Abends 10 Uhr. Neuere Nachrichten über die Ereignisse in Wien konnte der jetzt eben angekommene oberschlesische Bahnzug nicht bringen, da die oben mitgetheilten Meldungen bis Dienstag (24. Okt.) Abends um 7 Uhr reichen. Reisende, welche von Ratibor eben angelangt sind, erzählen, daß die Ungarn den Jellachich im Rücken angegriffen und zu gleicher Zeit die Wiener einen Ausfall gemacht haben, wodurch der obige Bericht seine Bestätigung erhält.

Brünn, 20. Oktober.

Unsere Stadt wäre bald der Schauplatz eines bedeutenden Excesses geworden. Am 18. kehrte nämlich eine Abtheilung der den Wienern zu Hülfe geeilten Garden heim und wurde bei Tagesanbruch auf dem Lundenburger Bahnhofe von einer Abtheilung Khevenhüller-Infanterie auf Befehl des Offiziers nicht nur entwaffnet, sondern auch mehrer Effecten beraubt. Auf die Nachricht von diesem Vorfalle sammelten sich die Volkshaufen auf den Plätzen der Stadt und die Entrüstung über die Frevelthat gab sich überall kund. Man sprach von Entwaffnung des hiesigen Militärs, welches jetzt nur bei 1000 Mann stark ist und aus einigen Compagnien von Ludwig-Infanterie besteht, die so schlecht adjustirt sind, daß vielen die Tschakos und Cartouchen fehlen. Insbesondere war es das Proletariat, welches in größter Aufregung die Hauptwache umringte und mit Steinwürfen und Knütteln drohte. Es war eben der Moment der Entscheidung, als auf Befehl Malter's die Alarmtrommeln ertönten und die Garden zum Schutze des Militärs herbeieilten, dasselbe in die Kaserne escortirten - die Hauptwache wie auch sonstige vom Militär eingenommene Posten besetzten und so die Gemüther zum Theil beruhigten. Durch Vermittlung des Platzcommandos wurden die abgenommenen Waffen und einige Effecten von Lundenburg zurückverschafft, die Untersuchung ob dieses Vorfalles eingeleitet und ausgesprochen, daß fernerhin jeder Bünner Garde oder Student mit Waffen ungehindert die Bahn passiren könne. Bei dieser Gelegenheit erwies sich der gute Sinn der Landleute in der Umgebung, welche auf die Nachricht von der in der Stadt herrschenden Bewegung zur schnellsten Hülfeleistung bereitwillig waren.

In das Hoflager zu Selowitz begaben sich ungefähr 200 schwarz-gelbe Brünner Garden; da sie aber daselbst von der Hofpartei nicht eines Blickes, viel weniger einer Ansprache gewürdigt wurden, wurden sie aus Zorn roth und kehrten schwarz-gold-roth nach Hause. - Der Brünner Reichstagsdeputirte Dr. Mayer, wegen seiner Zweideutigkeit allgemein bekannt, sollte wegen der Ernennung zum Unterstaatssekretär seine Stelle als Deputirter aufgeben. Der 7. Oktober vertrieb auch ihn aus Wien, und er kam nach Brünn unter dem Vorwande, seine Wähler und die Stadt über die Ereignisse in der Residenz zu unterrichten, hielt darum am großen Platze vor einem zahlreich versammelten Publikum eine lange Rede, in welcher er unter andern die Reaktion für ein Hirngespinst erklärte, und mit den Worten endigte: "Ich bitte Sie, meine Herren, halten sie fest an einem großen, starken, einigen Oesterreich." - So spricht nur ein Unterstaatssekretär, sagten sich die Studenten, und wollten ihn Abends durch eine Katzenserenade eines andern belehren. Die Bürger waren aber ob seiner Rede so entzückt, daß sie ihn abermals zum Deputirten wählten. Nun spricht man, er sei in Olmütz bei der Bildung eines neuen Ministeriums betheiligt; manche wollen behaupten, er werde Doblhoffs Nachfolger. In der Landtagssitzung vom 19. wurde beschlossen, dem Reichstage wegen der standhaften, würdevollen Haltung in den gefahrvollen Tagen Wiens, insbesondere wegen seines Wirkens zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit, eine Dankadresse zu überreichen.

Brünn, 21. Okt.

Seit den neulichen Vorgängen ist die Ruhe nicht mehr gestört worden. Die Hauptwache ist fortwährend von Militär und Garden gemeinschaftlich, die Thorwachen von den Garden besetzt.

(Cst. Bl. a. B.)
103 Berlin, 26. Okt.

"Die Abdankung des Präsidenten Grabow, der Kongreß der deutschen Demokraten und ein Auflauf am Zeughause," das sind die heutigen Tagesereignisse. - Die Abdankung Grabow's, hervorgerufen durch seinen, von der Linken nicht als angemessen erkannten Ordnungsruf gegen den Abgeord. v. Berg, wird keine weiteren Folgen haben, als daß Philipps oder Unruh zum Präsidenten erwählt werden wird. Der Ordnungsruf scheint übrigens überall nicht gebilligt zu werden. Ich erhalte so eben eine Abschrift der stenographischen Berichte, nach welcher Berg's Worte lauteten:

"Meine Herren! Lassen Sie uns keine Zeit verlieren, indem wir über die Geschäftsordnung streiten. Ich weiß, der Beschluß, den wir heute fassen werden, wird ein hochwichtiger sein. Wird das Resultat herbeigeführt durch unwürdige Mittel, so wird das Land darüber richten.

Niemand wird auf diese Worte einen Ordnungsruf billigen können.

Zum Kongreß der deutschen Demokraten sind bereits an 200 Abgeordnete der verschiedenen demokratischen Vereine Deutschlands eingetroffen. Die Oppositionsmitglieder der deutschen Kammern sind zum Theil auch heute schon eingetroffen, und werden noch viele erwartet. Von Frankfurt sind acht, darunter Schlöffel, Zitz etc., eingetroffen. Heute Vormittag 10 Uhr begannen die Sitzungen im großen Saale des englischen Hauses. Auf Vorschlag des Bürger Kriege, vom Centralausschuß, wurden: der Bürger Georg Fein (!) aus Bremen zum Präsidenten, und die Bürger Asch aus Breslau und Bayerhofer aus Marburg zu Vice-Prädenten durch Akkiamation bestimmt. Theodor Held aus Osterfeld, Lüders aus Stettin und noch zwei andere sind zu Sekretären gewählt worden. - Man beschäftigte sich nachher mit der Prüfung der Vollmachten und Feststellung einer Geschäftsordnung. Morgen wird die Stellung Deutschlands zum Frankfurter Parlament zur Sprache kommen.

Am Zeughause scheinen sich heute die Scenen vom 14. Juni wiederholen zu wollen. Man bemerkte die Einschiffung einer Masse Waffen und Munition, und das Volk widersetzte sich dem seit Mittags. Man hält die Kähne auf und will sie nicht fortlassen. Bürgerwehr ist am Zeughause aufgestellt.

5 1/2 Uhr Abends. Die Kähne sind vom Zeughaus abgegangen. Das Volk zieht nach, um sie außerhalb der Stadt festzuhalten.

20 Berlin, 26. Oktbr.

Heute früh trat der einberufene zweite Demokraten-Congreß Deutschlands hier zu seiner ersten Sitzung zusammen: nachdem schon gestern Abend eine vertrauliche Besprechung stattgefunden hatte. - Der Versammlung, die sich heute nur mit formellen Dingen beschäftigte, (Prüfung der Mandate etc.) ausgenommen einen Beschluß, daß nämlich Abgeordnete der äußersten Linken der verschiedenen Gesetzgeber- und Vereinbarerversammlungen Sitz und Stimme im Congreß haben sollen, präsidirte Georg Fein; als Vicepräsidenten wurden gewählt Dr. Asch aus Breslau und Professor Bayrhoffer aus Marburg. - Bis jetzt ist übrigens Norddeutschland bei weitem stärker vertreten, als der Süden. Abgeordnete aus Oesterreich, Baiern, Würtemberg und Baden sind nur sehr wenige oder noch gar keine hier, und allem Anscheine nach wird dieses Verhältniß des Nordens zum Süden bleiben. - Die heutige Sitzung war eine geschlossene; weßhalb, ist nicht einzusehen.

Die Central-Ausschüßler (meist Mitarbeiter der "Reform") haben sich nicht nur ein Lokal mit sehr geringem Zuhörerraume gewählt, sondern ihren Parteigenossen schon im Voraus Einlaßkarten vertheilt, Andern jedoch verweigert? Ja, sie haben ganz Unbefugte, selbst solche ihrer Partei, die bei Wahlen durchgefallen sind, zur Theilnahme am Kongreß aufgefordert. Was nicht Alles in der Welt passirt! Morgen mehr über diesen Kongreß, auf den jeder Reformer Sinn und Auge richtet, der aber schwerlich den Erwartungen des Volkes entsprechen wird. Dieses Prognostikon können wir ihm schon heut stellen. Charakteristisch ist schon die Wahl Georg Feins, des demokratischen Jahns, zum Präsidenten. G. Fein hat gegen die Kommunisten in der Schweiz eine mehr als zweideutige Rolle gespielt. Georg Fein gehört einer überlebten Kulturstufe an.

Heut Nachmittag rief das Signalhorn die Bürgerwehr plötzlich zusammen. Die Veranlassung dazu war ein Zusammenlauf am Zeughause, aus welchem Waffen und Munition in einem Kahne fortgebracht werden sollten. Das Volk hatte sich dem widersetzt; die Bourgeoisgarde, die gern möchte, aber nicht den Muth dazu hat, schickte eine Deputation zum Kriegsminister (der nicht abgedankt hat), mit dem Ansuchen, die Waffenverladung zu inhibiren. Der Minister gab einen abschläglichen Bescheid und die Waffen wurden unter dem Schutze von Bürgerwehr selbst abgefahren.

Mit der Entwaffnung des fliegenden Korps hat die Regierung bereits begonnen. In einer der letzten Nächte wurden die in der Universität deponirten Waffen der zu den Ferien gegangenen Studenten von einem Detaschement Infanterie, unter Anführung eines Offiziers insgeheim weggeführt. Das Studentencorps will protestiren(!!).

103 Berlin, 26. Okt.

Sitzung der Vereinbarer-Versammlung.

In Folge des gestrigen Beschlusses: "daß der Berathung der Verfassung vorläufig und ausschließlich wöchentlich drei Tage, und die übrigen drei Sitzungen ausschließlich der Berathung der andern Gesetzentwürfe und Kommissionsberichte in der, in der Sitzung vom 2. Oktober festgestellten oder noch festzustellenden Reihenfolge gewidmet; für die Interpellationen und dringenden Anträge aber wöchentlich zwei, oder nach Maßgabe des Bedürfnisses mehrere besondere Abendsitzungen angesetzt werden," wird auf Vorschlag des Präsidenten Grabow festgesetzt, daß von künftiger Woche an die Verfassung jeden Montag, Dienstag und Mittwoch, die andern Gesetze aber am Donnerstag, Freitag und Sonnabend berathen, und die beiden Abendsitzungen am Mittwoch und Freitag stattfinden sollen.

Man geht zur Tagesordnung, der Fortsetzung der Berathung der Verfassungsurkunde über.

Der Artikel 1 kommt mit dem dazu angenommenen Amendement laut der Geschäftsordnung nochmals zur Abstimmung.

Von beiden Seiten wird namentliche Abstimmung verlangt.

Nachdem der Namensaufruf vollendet ist, bringt der Präsident Grabow einen zweifelhaften Fall zur Sprache. Der Abg. Müller aus Solingen hat beim Namensaufruf geantwortet, daß er sich der Abstimmung enthalte. Jetzt, kurz vor der Verkündigung des Resultats der Abstimmung will er seine Stimme abgeben. Da dieser Fall in der Geschäftsordnung nicht vorgesehen ist, will der Präsident einen Beschluß der Versammlung herbeiführen. Hierüber und über andere von der Rechten herbeigezogene Verzögerungen entsteht eine leidenschaftliche und sehr aufgeregte Diskussion. Die Rechte benutzt diese Verzögerung, um noch einige fehlende Mitglieder ihrer Partei herbeizuholen, um ihre Stimmen gegen den Artikel 1 abzugeben. Auch der in diesem Augenblick erst angekommene neugewählte Abgeordnete Rottels will seine Stimme noch abgeben. Auch über diesen Fall will der Präsident Grabow erst den Beschluß der Versammlung einholen. Die Verzögerung der Verkündigung des Resultats der ersten namentlichen Abstimmung wird dadurch immer größer. Offenbar werden diese Verzögerungen von der Rechten mit den Haaren herbeigezogen. Endlich stimmt man über den Fall mit dem Abg. Müller aus Solingen ab und seine zweite Abstimmung wird mit 184 gegen 155 Stimmen für unzulässig erklärt. Neue Verzögerungen werden von der Rechten gemacht. Die Erbitterung steigt. Nach mehreren Rednern nimmt auch der Abg. v. Berg das Wort und ersucht seine Freunde, doch ferner kein Wort über die unwürdigen Mittel zu verlieren, womit die Abstimmung verzögert wird. Auf der Rechten erhebt sich ein Sturm; der Abgeordnete Daniels stürzt auf die Tribüne und schreit unter tobendem Lärmen, mit drohenden Handbewegungen etwas zu. Der Präsident Grabow stellt die Ruhe wieder her, ruft aber den Abg. v. Berg zur Ordnung. Diesen Ordnungsruf will der Abg. v. Berg nicht hinnehmen. Der Präsident läßt darüber abstimmen, ob die Versammlung seinen Ordnungsruf genehmigt. Die Versammlung genehmigt aber denselben nicht, indem nur 170 für und 172 gegen den Ordnungsruf stimmen. (Große Aufregung.) Von der Rechten verlangt man namentliche Abstimmung, da die Zählung nicht zuverlässig sei. (Ungeheurer Lärm.)

Der Präsident Grabow übergiebt den Vorsitz dem Vicepräsidenten Jonas und nimmt das Wort zu einer persönlichen Bemerkung.

Präsident Grabow: Es ist nicht meine Natur, jeden Augenblick einen Ordnungsruf ergehen zu lassen. Dies Zeugniß wird mir jeder geben. Ich wünsche mehr, daß wir unsern Beruf, der uns hier zusammengeführt, die Verfassung zu vereinbaren, am ersten zwischen uns selbst zur That werden ließen und unsere Ansichten gegenseitig vereinbarten. Ich habe jedoch jetzt wahrgenommen, daß ich mich in der Minorität befinde; da ich daher Ihr Vertrauen nicht mehr besitze, so lege ich meine Stelle nieder und ersuche Sie, eine neue Wahl vorzunehmen.

Von Neuem große Aufregung. Die Rechte will durchaus die namentliche Abstimmung über dies Mißtrauensvotum, wie sie es nennt.

Der Abg. v. Berg hingegen zieht seinen Protest gegen den Ordnungsruf zurück und hält die Sache somit für erledigt.

Die Rechte will aber durchaus namentliche Abstimmung, als ein Vertrauensvotum für den Präsidenten Grabow; ihr Zweck ist jedoch nur der, die Verkündigung des Resultats über die Abstimmung des Artikels 1 noch so lange zu verzögern, bis einige ihrer Partei, welche erst später ankommen sollten, noch ihre Stimmen abgeben würden.

Nach langem Hin- und Herreden findet endlich die namentliche Abstimmung Statt. Es sind anwesend 347 Abgeordnete. Betheiligt sind bei der Sache 2, bleiben 345. Majorität 173. Es stimmen für den Ordnungsruf 174. Der Abstimmung haben sich enthalten 171.

Um zum Ziel zu gelangen, läßt die Linke jeden Widerspruch gegen die sofortige Zulassung des neu angekommenen Abg. Rottels fahren, denn eine neue namentliche Abstimmung wäre zu fürchten gewesen. Der neu angekommene und die Abgeordneten Unruh und Gierke, welche in diesem Augenblicke in den Saal treten, stimmen noch gegen den Artikel 1 mit der Rechten.

Endlich wird das Resultat verkündigt. Es haben gestimmt mit "Ja" (die Linke) 181, mit "Nein" (Rechte und Centrum) 179, der Abstimmung haben sich enthalten 3, gefehlt haben 39.

Zeit besser gebrauchen könnte. Ich werde aber nicht ermangeln (darauf kann sich Hr. Hecker verlassen), vor den Geschwornen diese Gesinnungen, aus denen ich nie ein Hehl gemacht habe, und nie machen werde, vollständig darzulegen, nicht etwa zu meiner Vertheidigung, indem das Geschwornengericht weder ein Königlich Preußisches Ehrengericht, noch ein Inquisitionsgericht ist, sondern lediglich zu meinem und des Herrn Hecker's Vergnügen.

Uebrigens muß ich dem Hrn. Hecker noch dankbar sein, daß er nicht alle meine Aufsätze streicht oder an sich nimmt, was er ganz ungehindert thun könnte, indem er die Macht dazu hat, und ein Gefangener nach allen meinen bisherigen Erfahrungen gegen die großartigsten Willkürlichkeiten bei keiner Behörde Schutz findet.

Arresthaus zu Köln, den 20. Oktober 1848.

F. Anneke.

* Köln, 28. Okt.

Von der gemeinen Niederträchtigkeit der „guten Presse“ liefert die „Vossische Zeitung“ von neuem ein Beispiel. Sie bringt folgendes Inserat:

„Warnung an Frl. Ludw. Ass‥g. Frl. Lud. Ass‥g wird hiermit freundschaftlichst gewarnt, ihre blutroth republikanischen Gesinnungsäußerungen etwas mäßigen zu wollen; indem es sonst leicht geschehen könnte, daß Einer oder andere Nichtgleichdenkende, aus christlicher Liebe sich verpflichtet fühlen dürfte, Dieselbe gleich einer A-B-C-Schülerin ins Gebet zu nehmen, und zu mehrerer Nachhaltigkeit seiner Strafpredigt, ihr die Lektion, gleichfalls blutroth, auf üblicher Stelle, mit Hülfe eines wohlkonditionirten Birkenstraußes, aufzuzeichnen.“

Glauben die braven Besitzer der „sittlichen“ Presse eine Infamie dadurch rechtfertigen zu können, daß sie ihnen baar bezahlt wird?

So brachte auch die „Kölnische Zeitung“ die schuftigsten Inserate gegen eine würdige Dame, deren Mann aus politischen Gründen eingekerkert ist.

So entblödet sich die „Deutsche Zeitung“, die „Karlsruher Zeitung“ und die übrigen Schleppträgerinnen der „Sittlichkeit“ nicht, die heldenmüthige Frau Struve's in der schmutzigsten Weise anzugeifern.

Der biedere, grundehrliche, deutsche Bürgersmann weidet sich mit geheimer Schadenfreude an diesen Heldenthaten gegen ‒ Frauen.

* Wien.

Unsere Wiener Korrespondenzen und Zeitungen sind sämmtlich ausgeblieben. Die angekommenen Zeitungen sind d. b. 22. Oktbr., hätten also vorgestern Abend eintreffen müssen. Wir sind also gezwungen, die aus mündlicher Ueberlieferung stammenden Nachrichten der Breslauer und Berliner Zeitungen abzudrucken. Wir haben nicht nöthig, unsern Lesern äußerste Vorsicht anzuempfehlen, namentlich gegen die Berichte der Weinreisenden der „Breslauer Zeitung“ wie gegen ihren „Engländer“, der kein „deutsch“ spricht und der „Breslauer Zeitung“, die kein „Englisch“ versteht, Mittheilungen macht.

Sehr wahrscheinlich ist es zum Kampfe gekommen. Nach unsern letzten Berichten konnte der Kampf höchstens noch 2 bis 3 Tage aufgeschoben werden.

Die A. D. Z. schreibt unter:

Wien, 22. Okt. Mehrere übereinstimmende Nachrichten von der ungarischen Grenze geben die bestimmte Zusicherung, daß sich die ungarische Armee unter dem Oberkommando des Generals Moga gestern in Marsch gesetzt und an demselben Abend in dem östreichischen Marktflecken Fischamend, zwei Posten von Wien, Halt machte, um die Ankunft eines zweiten ungarischen Armeekorps von Preßburg, 15,000 Mann stark, welches von Kossuth persönlich organisirt wurde, abzuwarten.

Dieselbe Zeitung berichtet unter:

Breslau, 24. Okt. (Windischgrätz und die Wiener. Kossuth nach Wien.) Reisende erzählen, daß man mit Bestimmtheit in Gänserndorf davon spreche, daß Windischgrätz den Wienern erklärt habe, „er würde die Stadt bombardiren, wenn nicht bis heut um 2 Uhr die Waffen abgeliefert seien.“ ‒ Bei dem ersten Kanonenschuß,„ haben die Wiener erklärt, „würden sie den General Recsey aufhängen und die Burg in die Luft sprengen.

Am Sonntag Abend und Montag früh ist ein Reisender auf der Donau Kossuth mit seinen Dampfschiffen begegnet. Es waren deren 7-8, jedes mit zwei Schiffen im Schlepptau, auf denen er seine Truppen gen Wien führte, um es zu entsetzen, auch wenn der Reichstag nicht wolle.

Die Berliner Reform vom 26. Oktbr. in einem Extrablatt versichert: „Wien steht in Flammen. Diesem Extrablatt zufolge stimmen alle Reisende, welche von Wien kommen (?) darin überein: Wien wurde den 23. d. von 7 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends bombardirt. Drei Vorstädte stehen bereits in Flammen.

Breslau, 25. Oct.

Nachmittags 4 Uhr. Die brave „Breslauer Zeitung“ endlich berichtet oder läßt sich berichten: Der Wiener Postzug ist zwar so eben eingetroffen, hat aber weder Zeitungen noch Briefe mitgebracht. Ein einziger Reisender, ein Engländer, welcher der deutschen Sprache nicht mächtig war, langte mit demselben an. ‒ Da bis jetzt anderweitige zuverlässige Nachrichten mangeln, so müssen wir uns darauf beschränken, die Aussagen dieses Reisenden mitzutheilen. ‒ Derselbe machte gestern Nachmittags 3 1/4 Uhr einen Versuch, in die Stadt zu gelangen, um dort einige wichtige Geschäfte abzuwickeln. Allein vergeblich. Um diese Zeit schon habe er einzelne Schüsse vernommen, bald aber habe sich ein regelmäßig rollendes Gewehrfeuer entwickelt, mit anhaltendem Donner der Kanonen untermischt. Die Entfernung des Beobachtungspunktes war Ursache, daß er nicht unterscheiden konnte, ob ein Zusammenstoß der Ungarn, deren Annäherung auf Donauschiffen er früher wahrgenommen hatte, mit den kaiserlichen Truppen Statt finde, oder ob Windischgrätz, treu seiner ausgesprochenen Drohung, Wien bombardire. Der Reisende glaubte sich für das Letztere entscheiden zu müssen, da er vor seiner Abfahrt Abends 6 Uhr deutlich bemerkte, daß Wien an zwei Orten in Flammen stehe. ‒ Auf seiner Weiterreise hörte er die Gerüchte sich wiederholen, daß die Deutschen in Böhmen sich für die Wiener erhoben hätten und ein Theil des kaiserlichen Militärs vor Wien abgefallen und zum Volke übergegangen sei.

Abends 6 Uhr. Außer dem oben angeführten Engländer ist doch noch ein zweiter Reisender aus Wien angekommen. Letzterer besucht so eben das Redaktions-Bureau und theilt Folgendes mit, was wir wohl als sicher verbürgen können, da der Erzähler uns bekannt ist. ‒ Der Referent kam am vorigen Samstag (wir folgen treu seinem Berichte) in Florisdorf an, konnte jedoch nicht in die Stadt Wien gelangen. Schon Tags vorher war die dortige große Eisenbahnbrücke von den Wienern demolirt und nur einzelne Bohlen über die Lücken gelegt worden, damit die fortwährend ein- und ausgehenden Parlamentäre über die Donau gelangen konnten. An den Ausgängen der Brücke stand auf der einen Seite Wiener Artillerie, auf der andern Seite die Artillerie des Windischgrätz aufgefahren.

Am Montage hörte Referent Kanonendonner von der entgegengesetzten (Süd-) Seite der Stadt her, den man aber der großen Entfernung wegen nur schwach vernehmen konnte. Andere meinten, daß die Wiener einen Ausfall gegen die Kroaten (bekanntlich steht Jellachich dort) machten. Genug, in Folge dieses Gefechtes ließ Windischgrätz sofort bei Nußdorf eine Schiffbrücke schlagen und setzte mit einem großen Theile seiner Truppen dort über die Donau. Indem Windischgrätz diese Stellung im Westen der Stadt einnahm, vollendete er nicht nur die Cernirung von Wien, sondern war auch mit Jellachich in engster Verbindung und im Stande, den Kroaten sofort beizustehen, wenn sie von den Ungarn angegriffen werden sollten. Den Wienern wurde nun, wie man sich in dem Lager bei Florisdorf erzählt, von Windischgrätz eine peremtorische Frist bis Dienstag Früh gestellt, bis wohin sie entweder die Waffen niederlegen sollten, oder er sofort das Bombardement beginnen würde. Was die Wiener geantwortet, konnte man natürlich in Florisdorf nicht erfahren, da Windischgrätz sich bei Nußdorf befand; allein jedenfalls muß es eine abweisende Antwort gewesen sein, denn gestern (Dienstag) um 9 Uhr begann, wie angedroht war, das Bombardement. Dasselbe fand nicht zugleich von allen Seiten statt, denn man hörte zu Florisdorf den Kanonendonner nur schwach, und zwar von der Westseite der Stadt her. Doch fielen auch einige Schüsse aus den Geschützen, die an der oben bezeichneten Brücke bei Florisdorf standen. So wurden um 11 Uhr, in der nächsten Nähe des Referenten, drei Artilleristen durch einen Schuß von der Stadt her zu Boden gestreckt und bald darauf durch einen zweiten Schuß von eben daher zwei Bäume niedergeschmettert. Nachmittags um 4 Uhr ward jedoch das Bombardement allgemein, und der Donner des Geschützes dröhnte fast ununterbrochen fort. Bis jetzt hatten die Wiener immer noch das Ufer jenseit der ersten Eisenbahnbrücke bei Florisdorf besetzt gehalten, aber von 5 Uhr ab zogen sie sich zurück und steckten, um die Verfolgung zu hindern, die zweite große Eisenbahnbrücke (bekanntlich ist dieses Meisterwerk ganz von Holz) so wie die andere Fahrbrücke in Brand. Einige Zeit vorher war auch im Westen der Stadt ein Feuer aufgegangen, wie man schon bei Tage an dem vielen Rauch bemerken konnte; zur Zeit aber, als der Berichterstatter abfuhr, war jener Brand so wie der der Brücken so stark, daß er den ganzen nächtlichen Himmel über der Stadt mit einer glühenden Röthe übergoß.

Abends 10 Uhr. Neuere Nachrichten über die Ereignisse in Wien konnte der jetzt eben angekommene oberschlesische Bahnzug nicht bringen, da die oben mitgetheilten Meldungen bis Dienstag (24. Okt.) Abends um 7 Uhr reichen. Reisende, welche von Ratibor eben angelangt sind, erzählen, daß die Ungarn den Jellachich im Rücken angegriffen und zu gleicher Zeit die Wiener einen Ausfall gemacht haben, wodurch der obige Bericht seine Bestätigung erhält.

Brünn, 20. Oktober.

Unsere Stadt wäre bald der Schauplatz eines bedeutenden Excesses geworden. Am 18. kehrte nämlich eine Abtheilung der den Wienern zu Hülfe geeilten Garden heim und wurde bei Tagesanbruch auf dem Lundenburger Bahnhofe von einer Abtheilung Khevenhüller-Infanterie auf Befehl des Offiziers nicht nur entwaffnet, sondern auch mehrer Effecten beraubt. Auf die Nachricht von diesem Vorfalle sammelten sich die Volkshaufen auf den Plätzen der Stadt und die Entrüstung über die Frevelthat gab sich überall kund. Man sprach von Entwaffnung des hiesigen Militärs, welches jetzt nur bei 1000 Mann stark ist und aus einigen Compagnien von Ludwig-Infanterie besteht, die so schlecht adjustirt sind, daß vielen die Tschakos und Cartouchen fehlen. Insbesondere war es das Proletariat, welches in größter Aufregung die Hauptwache umringte und mit Steinwürfen und Knütteln drohte. Es war eben der Moment der Entscheidung, als auf Befehl Malter's die Alarmtrommeln ertönten und die Garden zum Schutze des Militärs herbeieilten, dasselbe in die Kaserne escortirten ‒ die Hauptwache wie auch sonstige vom Militär eingenommene Posten besetzten und so die Gemüther zum Theil beruhigten. Durch Vermittlung des Platzcommandos wurden die abgenommenen Waffen und einige Effecten von Lundenburg zurückverschafft, die Untersuchung ob dieses Vorfalles eingeleitet und ausgesprochen, daß fernerhin jeder Bünner Garde oder Student mit Waffen ungehindert die Bahn passiren könne. Bei dieser Gelegenheit erwies sich der gute Sinn der Landleute in der Umgebung, welche auf die Nachricht von der in der Stadt herrschenden Bewegung zur schnellsten Hülfeleistung bereitwillig waren.

In das Hoflager zu Selowitz begaben sich ungefähr 200 schwarz-gelbe Brünner Garden; da sie aber daselbst von der Hofpartei nicht eines Blickes, viel weniger einer Ansprache gewürdigt wurden, wurden sie aus Zorn roth und kehrten schwarz-gold-roth nach Hause. ‒ Der Brünner Reichstagsdeputirte Dr. Mayer, wegen seiner Zweideutigkeit allgemein bekannt, sollte wegen der Ernennung zum Unterstaatssekretär seine Stelle als Deputirter aufgeben. Der 7. Oktober vertrieb auch ihn aus Wien, und er kam nach Brünn unter dem Vorwande, seine Wähler und die Stadt über die Ereignisse in der Residenz zu unterrichten, hielt darum am großen Platze vor einem zahlreich versammelten Publikum eine lange Rede, in welcher er unter andern die Reaktion für ein Hirngespinst erklärte, und mit den Worten endigte: „Ich bitte Sie, meine Herren, halten sie fest an einem großen, starken, einigen Oesterreich.“ ‒ So spricht nur ein Unterstaatssekretär, sagten sich die Studenten, und wollten ihn Abends durch eine Katzenserenade eines andern belehren. Die Bürger waren aber ob seiner Rede so entzückt, daß sie ihn abermals zum Deputirten wählten. Nun spricht man, er sei in Olmütz bei der Bildung eines neuen Ministeriums betheiligt; manche wollen behaupten, er werde Doblhoffs Nachfolger. In der Landtagssitzung vom 19. wurde beschlossen, dem Reichstage wegen der standhaften, würdevollen Haltung in den gefahrvollen Tagen Wiens, insbesondere wegen seines Wirkens zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit, eine Dankadresse zu überreichen.

Brünn, 21. Okt.

Seit den neulichen Vorgängen ist die Ruhe nicht mehr gestört worden. Die Hauptwache ist fortwährend von Militär und Garden gemeinschaftlich, die Thorwachen von den Garden besetzt.

(Cst. Bl. a. B.)
103 Berlin, 26. Okt.

„Die Abdankung des Präsidenten Grabow, der Kongreß der deutschen Demokraten und ein Auflauf am Zeughause,“ das sind die heutigen Tagesereignisse. ‒ Die Abdankung Grabow's, hervorgerufen durch seinen, von der Linken nicht als angemessen erkannten Ordnungsruf gegen den Abgeord. v. Berg, wird keine weiteren Folgen haben, als daß Philipps oder Unruh zum Präsidenten erwählt werden wird. Der Ordnungsruf scheint übrigens überall nicht gebilligt zu werden. Ich erhalte so eben eine Abschrift der stenographischen Berichte, nach welcher Berg's Worte lauteten:

„Meine Herren! Lassen Sie uns keine Zeit verlieren, indem wir über die Geschäftsordnung streiten. Ich weiß, der Beschluß, den wir heute fassen werden, wird ein hochwichtiger sein. Wird das Resultat herbeigeführt durch unwürdige Mittel, so wird das Land darüber richten.

Niemand wird auf diese Worte einen Ordnungsruf billigen können.

Zum Kongreß der deutschen Demokraten sind bereits an 200 Abgeordnete der verschiedenen demokratischen Vereine Deutschlands eingetroffen. Die Oppositionsmitglieder der deutschen Kammern sind zum Theil auch heute schon eingetroffen, und werden noch viele erwartet. Von Frankfurt sind acht, darunter Schlöffel, Zitz etc., eingetroffen. Heute Vormittag 10 Uhr begannen die Sitzungen im großen Saale des englischen Hauses. Auf Vorschlag des Bürger Kriege, vom Centralausschuß, wurden: der Bürger Georg Fein (!) aus Bremen zum Präsidenten, und die Bürger Asch aus Breslau und Bayerhofer aus Marburg zu Vice-Prädenten durch Akkiamation bestimmt. Theodor Held aus Osterfeld, Lüders aus Stettin und noch zwei andere sind zu Sekretären gewählt worden. ‒ Man beschäftigte sich nachher mit der Prüfung der Vollmachten und Feststellung einer Geschäftsordnung. Morgen wird die Stellung Deutschlands zum Frankfurter Parlament zur Sprache kommen.

Am Zeughause scheinen sich heute die Scenen vom 14. Juni wiederholen zu wollen. Man bemerkte die Einschiffung einer Masse Waffen und Munition, und das Volk widersetzte sich dem seit Mittags. Man hält die Kähne auf und will sie nicht fortlassen. Bürgerwehr ist am Zeughause aufgestellt.

5 1/2 Uhr Abends. Die Kähne sind vom Zeughaus abgegangen. Das Volk zieht nach, um sie außerhalb der Stadt festzuhalten.

20 Berlin, 26. Oktbr.

Heute früh trat der einberufene zweite Demokraten-Congreß Deutschlands hier zu seiner ersten Sitzung zusammen: nachdem schon gestern Abend eine vertrauliche Besprechung stattgefunden hatte. ‒ Der Versammlung, die sich heute nur mit formellen Dingen beschäftigte, (Prüfung der Mandate etc.) ausgenommen einen Beschluß, daß nämlich Abgeordnete der äußersten Linken der verschiedenen Gesetzgeber- und Vereinbarerversammlungen Sitz und Stimme im Congreß haben sollen, präsidirte Georg Fein; als Vicepräsidenten wurden gewählt Dr. Asch aus Breslau und Professor Bayrhoffer aus Marburg. ‒ Bis jetzt ist übrigens Norddeutschland bei weitem stärker vertreten, als der Süden. Abgeordnete aus Oesterreich, Baiern, Würtemberg und Baden sind nur sehr wenige oder noch gar keine hier, und allem Anscheine nach wird dieses Verhältniß des Nordens zum Süden bleiben. ‒ Die heutige Sitzung war eine geschlossene; weßhalb, ist nicht einzusehen.

Die Central-Ausschüßler (meist Mitarbeiter der „Reform“) haben sich nicht nur ein Lokal mit sehr geringem Zuhörerraume gewählt, sondern ihren Parteigenossen schon im Voraus Einlaßkarten vertheilt, Andern jedoch verweigert? Ja, sie haben ganz Unbefugte, selbst solche ihrer Partei, die bei Wahlen durchgefallen sind, zur Theilnahme am Kongreß aufgefordert. Was nicht Alles in der Welt passirt! Morgen mehr über diesen Kongreß, auf den jeder Reformer Sinn und Auge richtet, der aber schwerlich den Erwartungen des Volkes entsprechen wird. Dieses Prognostikon können wir ihm schon heut stellen. Charakteristisch ist schon die Wahl Georg Feins, des demokratischen Jahns, zum Präsidenten. G. Fein hat gegen die Kommunisten in der Schweiz eine mehr als zweideutige Rolle gespielt. Georg Fein gehört einer überlebten Kulturstufe an.

Heut Nachmittag rief das Signalhorn die Bürgerwehr plötzlich zusammen. Die Veranlassung dazu war ein Zusammenlauf am Zeughause, aus welchem Waffen und Munition in einem Kahne fortgebracht werden sollten. Das Volk hatte sich dem widersetzt; die Bourgeoisgarde, die gern möchte, aber nicht den Muth dazu hat, schickte eine Deputation zum Kriegsminister (der nicht abgedankt hat), mit dem Ansuchen, die Waffenverladung zu inhibiren. Der Minister gab einen abschläglichen Bescheid und die Waffen wurden unter dem Schutze von Bürgerwehr selbst abgefahren.

Mit der Entwaffnung des fliegenden Korps hat die Regierung bereits begonnen. In einer der letzten Nächte wurden die in der Universität deponirten Waffen der zu den Ferien gegangenen Studenten von einem Detaschement Infanterie, unter Anführung eines Offiziers insgeheim weggeführt. Das Studentencorps will protestiren(!!).

103 Berlin, 26. Okt.

Sitzung der Vereinbarer-Versammlung.

In Folge des gestrigen Beschlusses: „daß der Berathung der Verfassung vorläufig und ausschließlich wöchentlich drei Tage, und die übrigen drei Sitzungen ausschließlich der Berathung der andern Gesetzentwürfe und Kommissionsberichte in der, in der Sitzung vom 2. Oktober festgestellten oder noch festzustellenden Reihenfolge gewidmet; für die Interpellationen und dringenden Anträge aber wöchentlich zwei, oder nach Maßgabe des Bedürfnisses mehrere besondere Abendsitzungen angesetzt werden,“ wird auf Vorschlag des Präsidenten Grabow festgesetzt, daß von künftiger Woche an die Verfassung jeden Montag, Dienstag und Mittwoch, die andern Gesetze aber am Donnerstag, Freitag und Sonnabend berathen, und die beiden Abendsitzungen am Mittwoch und Freitag stattfinden sollen.

Man geht zur Tagesordnung, der Fortsetzung der Berathung der Verfassungsurkunde über.

Der Artikel 1 kommt mit dem dazu angenommenen Amendement laut der Geschäftsordnung nochmals zur Abstimmung.

Von beiden Seiten wird namentliche Abstimmung verlangt.

Nachdem der Namensaufruf vollendet ist, bringt der Präsident Grabow einen zweifelhaften Fall zur Sprache. Der Abg. Müller aus Solingen hat beim Namensaufruf geantwortet, daß er sich der Abstimmung enthalte. Jetzt, kurz vor der Verkündigung des Resultats der Abstimmung will er seine Stimme abgeben. Da dieser Fall in der Geschäftsordnung nicht vorgesehen ist, will der Präsident einen Beschluß der Versammlung herbeiführen. Hierüber und über andere von der Rechten herbeigezogene Verzögerungen entsteht eine leidenschaftliche und sehr aufgeregte Diskussion. Die Rechte benutzt diese Verzögerung, um noch einige fehlende Mitglieder ihrer Partei herbeizuholen, um ihre Stimmen gegen den Artikel 1 abzugeben. Auch der in diesem Augenblick erst angekommene neugewählte Abgeordnete Rottels will seine Stimme noch abgeben. Auch über diesen Fall will der Präsident Grabow erst den Beschluß der Versammlung einholen. Die Verzögerung der Verkündigung des Resultats der ersten namentlichen Abstimmung wird dadurch immer größer. Offenbar werden diese Verzögerungen von der Rechten mit den Haaren herbeigezogen. Endlich stimmt man über den Fall mit dem Abg. Müller aus Solingen ab und seine zweite Abstimmung wird mit 184 gegen 155 Stimmen für unzulässig erklärt. Neue Verzögerungen werden von der Rechten gemacht. Die Erbitterung steigt. Nach mehreren Rednern nimmt auch der Abg. v. Berg das Wort und ersucht seine Freunde, doch ferner kein Wort über die unwürdigen Mittel zu verlieren, womit die Abstimmung verzögert wird. Auf der Rechten erhebt sich ein Sturm; der Abgeordnete Daniels stürzt auf die Tribüne und schreit unter tobendem Lärmen, mit drohenden Handbewegungen etwas zu. Der Präsident Grabow stellt die Ruhe wieder her, ruft aber den Abg. v. Berg zur Ordnung. Diesen Ordnungsruf will der Abg. v. Berg nicht hinnehmen. Der Präsident läßt darüber abstimmen, ob die Versammlung seinen Ordnungsruf genehmigt. Die Versammlung genehmigt aber denselben nicht, indem nur 170 für und 172 gegen den Ordnungsruf stimmen. (Große Aufregung.) Von der Rechten verlangt man namentliche Abstimmung, da die Zählung nicht zuverlässig sei. (Ungeheurer Lärm.)

Der Präsident Grabow übergiebt den Vorsitz dem Vicepräsidenten Jonas und nimmt das Wort zu einer persönlichen Bemerkung.

Präsident Grabow: Es ist nicht meine Natur, jeden Augenblick einen Ordnungsruf ergehen zu lassen. Dies Zeugniß wird mir jeder geben. Ich wünsche mehr, daß wir unsern Beruf, der uns hier zusammengeführt, die Verfassung zu vereinbaren, am ersten zwischen uns selbst zur That werden ließen und unsere Ansichten gegenseitig vereinbarten. Ich habe jedoch jetzt wahrgenommen, daß ich mich in der Minorität befinde; da ich daher Ihr Vertrauen nicht mehr besitze, so lege ich meine Stelle nieder und ersuche Sie, eine neue Wahl vorzunehmen.

Von Neuem große Aufregung. Die Rechte will durchaus die namentliche Abstimmung über dies Mißtrauensvotum, wie sie es nennt.

Der Abg. v. Berg hingegen zieht seinen Protest gegen den Ordnungsruf zurück und hält die Sache somit für erledigt.

Die Rechte will aber durchaus namentliche Abstimmung, als ein Vertrauensvotum für den Präsidenten Grabow; ihr Zweck ist jedoch nur der, die Verkündigung des Resultats über die Abstimmung des Artikels 1 noch so lange zu verzögern, bis einige ihrer Partei, welche erst später ankommen sollten, noch ihre Stimmen abgeben würden.

Nach langem Hin- und Herreden findet endlich die namentliche Abstimmung Statt. Es sind anwesend 347 Abgeordnete. Betheiligt sind bei der Sache 2, bleiben 345. Majorität 173. Es stimmen für den Ordnungsruf 174. Der Abstimmung haben sich enthalten 171.

Um zum Ziel zu gelangen, läßt die Linke jeden Widerspruch gegen die sofortige Zulassung des neu angekommenen Abg. Rottels fahren, denn eine neue namentliche Abstimmung wäre zu fürchten gewesen. Der neu angekommene und die Abgeordneten Unruh und Gierke, welche in diesem Augenblicke in den Saal treten, stimmen noch gegen den Artikel 1 mit der Rechten.

Endlich wird das Resultat verkündigt. Es haben gestimmt mit „Ja“ (die Linke) 181, mit „Nein“ (Rechte und Centrum) 179, der Abstimmung haben sich enthalten 3, gefehlt haben 39.

<TEI>
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          <p><pb facs="#f0002" n="0648"/>
Zeit besser gebrauchen könnte. Ich werde aber nicht ermangeln (darauf kann sich Hr. Hecker verlassen), vor den Geschwornen diese Gesinnungen, aus denen ich nie ein Hehl gemacht habe, und nie machen werde, vollständig darzulegen, nicht etwa zu meiner Vertheidigung, indem das Geschwornengericht weder ein Königlich Preußisches Ehrengericht, noch ein Inquisitionsgericht ist, sondern lediglich zu meinem und des Herrn Hecker's Vergnügen.</p>
          <p>Uebrigens muß ich dem Hrn. Hecker noch dankbar sein, daß er nicht <hi rendition="#g">alle</hi> meine Aufsätze streicht oder an sich nimmt, was er ganz ungehindert thun könnte, indem er die Macht dazu hat, und ein Gefangener nach allen meinen bisherigen Erfahrungen gegen die großartigsten Willkürlichkeiten <hi rendition="#g">bei keiner Behörde Schutz findet.</hi> </p>
          <p>Arresthaus zu Köln, den 20. Oktober 1848.</p>
          <p>F. Anneke.</p>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 28. Okt.</head>
          <p>Von der gemeinen Niederträchtigkeit der &#x201E;guten Presse&#x201C; liefert die <hi rendition="#g">&#x201E;Vossische Zeitung&#x201C;</hi> von neuem ein Beispiel. Sie bringt folgendes Inserat:</p>
          <p>&#x201E;Warnung an Frl. Ludw. Ass&#x2025;g. Frl. Lud. Ass&#x2025;g wird hiermit freundschaftlichst gewarnt, ihre <hi rendition="#g">blutroth</hi> republikanischen Gesinnungsäußerungen etwas mäßigen zu wollen; indem es sonst leicht geschehen könnte, daß Einer oder andere Nichtgleichdenkende, aus christlicher Liebe sich verpflichtet fühlen dürfte, Dieselbe gleich einer A-B-C-Schülerin ins Gebet zu nehmen, und zu mehrerer Nachhaltigkeit seiner Strafpredigt, ihr die Lektion, gleichfalls <hi rendition="#g">blutroth,</hi> auf üblicher Stelle, mit Hülfe eines wohlkonditionirten Birkenstraußes, aufzuzeichnen.&#x201C;</p>
          <p>Glauben die braven Besitzer der &#x201E;sittlichen&#x201C; Presse eine Infamie dadurch rechtfertigen zu können, daß sie ihnen baar bezahlt wird?</p>
          <p>So brachte auch die <hi rendition="#g">&#x201E;Kölnische Zeitung&#x201C;</hi> die schuftigsten Inserate gegen eine würdige Dame, deren Mann aus politischen Gründen eingekerkert ist.</p>
          <p>So entblödet sich die &#x201E;<hi rendition="#g">Deutsche Zeitung</hi>&#x201C;, die &#x201E;<hi rendition="#g">Karlsruher Zeitung</hi>&#x201C; und die übrigen Schleppträgerinnen der &#x201E;Sittlichkeit&#x201C; nicht, die heldenmüthige Frau <hi rendition="#g">Struve's</hi> in der schmutzigsten Weise anzugeifern.</p>
          <p>Der biedere, grundehrliche, deutsche Bürgersmann weidet sich mit geheimer Schadenfreude an diesen Heldenthaten gegen &#x2012; Frauen.</p>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> Wien.</head>
          <p>Unsere Wiener Korrespondenzen und Zeitungen sind sämmtlich ausgeblieben. Die angekommenen <hi rendition="#g">Zeitungen</hi> sind d. b. 22. Oktbr., hätten also vorgestern Abend eintreffen müssen. Wir sind also gezwungen, die aus mündlicher Ueberlieferung stammenden Nachrichten der Breslauer und Berliner Zeitungen abzudrucken. Wir haben nicht nöthig, unsern Lesern äußerste Vorsicht anzuempfehlen, namentlich gegen die Berichte der <hi rendition="#g">Weinreisenden</hi> der <hi rendition="#g">&#x201E;Breslauer Zeitung&#x201C;</hi> wie gegen ihren &#x201E;Engländer&#x201C;, der kein &#x201E;deutsch&#x201C; spricht und der &#x201E;Breslauer Zeitung&#x201C;, die kein &#x201E;Englisch&#x201C; versteht, Mittheilungen macht.</p>
          <p>Sehr wahrscheinlich ist es zum Kampfe gekommen. Nach unsern letzten Berichten konnte der Kampf höchstens noch 2 bis 3 Tage aufgeschoben werden.</p>
          <p>Die A. D. Z. schreibt unter:</p>
          <p>Wien, 22. Okt. Mehrere übereinstimmende Nachrichten von der ungarischen Grenze geben die bestimmte Zusicherung, daß sich die ungarische Armee unter dem Oberkommando des Generals Moga gestern in Marsch gesetzt und an demselben Abend in dem östreichischen Marktflecken <hi rendition="#g">Fischamend, zwei Posten von Wien,</hi> Halt machte, um die Ankunft eines zweiten ungarischen Armeekorps von Preßburg, 15,000 Mann stark, welches von <hi rendition="#g">Kossuth</hi> persönlich organisirt wurde, abzuwarten.</p>
          <p>Dieselbe Zeitung berichtet unter:</p>
          <p>Breslau, 24. Okt. <hi rendition="#g">(Windischgrätz und die Wiener. Kossuth nach Wien.)</hi> Reisende erzählen, daß man mit Bestimmtheit in Gänserndorf davon spreche, daß Windischgrätz den Wienern erklärt habe, &#x201E;er würde die Stadt bombardiren, wenn nicht bis heut um 2 Uhr die Waffen abgeliefert seien.&#x201C; &#x2012; <hi rendition="#g">Bei dem ersten Kanonenschuß,</hi>&#x201E; haben die Wiener erklärt, &#x201E;<hi rendition="#g">würden sie den General Recsey aufhängen und die Burg in die Luft sprengen.</hi>&#x201C;</p>
          <p>Am Sonntag Abend und Montag früh ist ein Reisender auf der Donau <hi rendition="#g">Kossuth mit seinen Dampfschiffen begegnet. Es waren deren 7-8, jedes mit zwei Schiffen im Schlepptau, auf denen er seine Truppen gen Wien führte, um es zu entsetzen, auch wenn der Reichstag nicht wolle.</hi> </p>
          <p>Die Berliner Reform vom 26. Oktbr. in einem Extrablatt versichert: <hi rendition="#g">&#x201E;Wien steht in Flammen.</hi> Diesem Extrablatt zufolge <hi rendition="#g">stimmen alle Reisende, welche von Wien kommen (?) darin überein: Wien wurde den 23. d. von 7 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends bombardirt. Drei Vorstädte stehen bereits in Flammen.</hi>&#x201C;</p>
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          <head>Breslau, 25. Oct.</head>
          <p>Nachmittags 4 Uhr. Die brave &#x201E;Breslauer Zeitung&#x201C; endlich berichtet oder läßt sich berichten: Der Wiener Postzug ist zwar so eben eingetroffen, hat aber weder Zeitungen noch Briefe mitgebracht. Ein einziger Reisender, ein Engländer, welcher der deutschen Sprache nicht mächtig war, langte mit demselben an. &#x2012; Da bis jetzt anderweitige zuverlässige Nachrichten mangeln, so müssen wir uns darauf beschränken, die Aussagen dieses Reisenden mitzutheilen. &#x2012; Derselbe machte gestern Nachmittags 3 1/4 Uhr einen Versuch, in die Stadt zu gelangen, um dort einige wichtige Geschäfte abzuwickeln. Allein vergeblich. Um diese Zeit schon habe er einzelne Schüsse vernommen, bald aber habe sich ein regelmäßig rollendes Gewehrfeuer entwickelt, mit anhaltendem Donner der Kanonen untermischt. Die Entfernung des Beobachtungspunktes war Ursache, daß er nicht unterscheiden konnte, ob ein Zusammenstoß der Ungarn, deren Annäherung auf Donauschiffen er früher wahrgenommen hatte, mit den kaiserlichen Truppen Statt finde, oder ob Windischgrätz, treu seiner ausgesprochenen Drohung, Wien bombardire. Der Reisende glaubte sich für das Letztere entscheiden zu müssen, da er vor seiner Abfahrt Abends 6 Uhr deutlich bemerkte, daß Wien an zwei Orten in Flammen stehe. &#x2012; Auf seiner Weiterreise hörte er die Gerüchte sich wiederholen, daß die Deutschen in Böhmen sich für die Wiener erhoben hätten und ein Theil des kaiserlichen Militärs vor Wien abgefallen und zum Volke übergegangen sei.</p>
          <p><hi rendition="#g">Abends</hi> 6 Uhr. Außer dem oben angeführten Engländer ist doch noch ein zweiter Reisender aus Wien angekommen. Letzterer besucht so eben das Redaktions-Bureau und theilt Folgendes mit, was wir wohl als sicher verbürgen können, da der Erzähler uns bekannt ist. &#x2012; Der Referent kam am vorigen Samstag (wir folgen treu seinem Berichte) in Florisdorf an, konnte jedoch nicht in die Stadt Wien gelangen. Schon Tags vorher war die dortige große Eisenbahnbrücke von den Wienern demolirt und nur einzelne Bohlen über die Lücken gelegt worden, damit die fortwährend ein- und ausgehenden Parlamentäre über die Donau gelangen konnten. An den Ausgängen der Brücke stand auf der einen Seite Wiener Artillerie, auf der andern Seite die Artillerie des Windischgrätz aufgefahren.</p>
          <p>Am Montage hörte Referent Kanonendonner von der entgegengesetzten (Süd-) Seite der Stadt her, den man aber der großen Entfernung wegen nur schwach vernehmen konnte. Andere meinten, daß die Wiener einen Ausfall gegen die Kroaten (bekanntlich steht Jellachich dort) machten. Genug, in Folge dieses Gefechtes ließ Windischgrätz sofort bei Nußdorf eine Schiffbrücke schlagen und setzte mit einem großen Theile seiner Truppen dort über die Donau. Indem Windischgrätz diese Stellung im Westen der Stadt einnahm, vollendete er nicht nur die Cernirung von Wien, sondern war auch mit Jellachich in engster Verbindung und im Stande, den Kroaten sofort beizustehen, wenn sie von den Ungarn angegriffen werden sollten. Den Wienern wurde nun, wie man sich in dem Lager bei Florisdorf erzählt, von Windischgrätz eine peremtorische Frist bis Dienstag Früh gestellt, bis wohin sie entweder die Waffen niederlegen sollten, oder er sofort das Bombardement beginnen würde. Was die Wiener geantwortet, konnte man natürlich in Florisdorf nicht erfahren, da Windischgrätz sich bei Nußdorf befand; allein jedenfalls muß es eine abweisende Antwort gewesen sein, denn gestern (Dienstag) um 9 Uhr begann, wie angedroht war, das Bombardement. Dasselbe fand nicht zugleich von allen Seiten statt, denn man hörte zu Florisdorf den Kanonendonner nur schwach, und zwar von der Westseite der Stadt her. Doch fielen auch einige Schüsse aus den Geschützen, die an der oben bezeichneten Brücke bei Florisdorf standen. So wurden um 11 Uhr, in der nächsten Nähe des Referenten, drei Artilleristen durch einen Schuß von der Stadt her zu Boden gestreckt und bald darauf durch einen zweiten Schuß von eben daher zwei Bäume niedergeschmettert. Nachmittags um 4 Uhr ward jedoch das Bombardement allgemein, und der Donner des Geschützes dröhnte fast ununterbrochen fort. Bis jetzt hatten die Wiener immer noch das Ufer jenseit der ersten Eisenbahnbrücke bei Florisdorf besetzt gehalten, aber von 5 Uhr ab zogen sie sich zurück und steckten, um die Verfolgung zu hindern, die zweite große Eisenbahnbrücke (bekanntlich ist dieses Meisterwerk ganz von Holz) so wie die andere Fahrbrücke in Brand. Einige Zeit vorher war auch im Westen der Stadt ein Feuer aufgegangen, wie man schon bei Tage an dem vielen Rauch bemerken konnte; zur Zeit aber, als der Berichterstatter abfuhr, war jener Brand so wie der der Brücken so stark, daß er den ganzen nächtlichen Himmel über der Stadt mit einer glühenden Röthe übergoß.</p>
          <p><hi rendition="#g">Abends 10 Uhr.</hi> Neuere Nachrichten über die Ereignisse in Wien konnte der jetzt eben angekommene oberschlesische Bahnzug nicht bringen, da die oben mitgetheilten Meldungen bis Dienstag (24. Okt.) Abends um 7 Uhr reichen. Reisende, welche von Ratibor eben angelangt sind, erzählen, daß die Ungarn den Jellachich im Rücken angegriffen und zu gleicher Zeit die Wiener einen Ausfall gemacht haben, wodurch der obige Bericht seine Bestätigung erhält.</p>
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          <head>Brünn, 20. Oktober.</head>
          <p>Unsere Stadt wäre bald der Schauplatz eines bedeutenden Excesses geworden. Am 18. kehrte nämlich eine Abtheilung der den Wienern zu Hülfe geeilten Garden heim und wurde bei Tagesanbruch auf dem Lundenburger Bahnhofe von einer Abtheilung Khevenhüller-Infanterie auf Befehl des Offiziers nicht nur entwaffnet, sondern auch mehrer Effecten beraubt. Auf die Nachricht von diesem Vorfalle sammelten sich die Volkshaufen auf den Plätzen der Stadt und die Entrüstung über die Frevelthat gab sich überall kund. Man sprach von Entwaffnung des hiesigen Militärs, welches jetzt nur bei 1000 Mann stark ist und aus einigen Compagnien von Ludwig-Infanterie besteht, die so schlecht adjustirt sind, daß vielen die Tschakos und Cartouchen fehlen. Insbesondere war es das Proletariat, welches in größter Aufregung die Hauptwache umringte und mit Steinwürfen und Knütteln drohte. Es war eben der Moment der Entscheidung, als auf Befehl Malter's die Alarmtrommeln ertönten und die Garden zum Schutze des Militärs herbeieilten, dasselbe in die Kaserne escortirten &#x2012; die Hauptwache wie auch sonstige vom Militär eingenommene Posten besetzten und so die Gemüther zum Theil beruhigten. Durch Vermittlung des Platzcommandos wurden die abgenommenen Waffen und einige Effecten von Lundenburg zurückverschafft, die Untersuchung ob dieses Vorfalles eingeleitet und ausgesprochen, daß fernerhin jeder Bünner Garde oder Student mit Waffen ungehindert die Bahn passiren könne. Bei dieser Gelegenheit erwies sich der gute Sinn der Landleute in der Umgebung, welche auf die Nachricht von der in der Stadt herrschenden Bewegung zur schnellsten Hülfeleistung bereitwillig waren.</p>
          <p>In das Hoflager zu Selowitz begaben sich ungefähr 200 schwarz-gelbe Brünner Garden; da sie aber daselbst von der Hofpartei nicht eines Blickes, viel weniger einer Ansprache gewürdigt wurden, wurden sie aus Zorn roth und kehrten schwarz-gold-roth nach Hause. &#x2012; Der Brünner Reichstagsdeputirte Dr. Mayer, wegen seiner Zweideutigkeit allgemein bekannt, sollte wegen der Ernennung zum Unterstaatssekretär seine Stelle als Deputirter aufgeben. Der 7. Oktober vertrieb auch ihn aus Wien, und er kam nach Brünn unter dem Vorwande, seine Wähler und die Stadt über die Ereignisse in der Residenz zu unterrichten, hielt darum am großen Platze vor einem zahlreich versammelten Publikum eine lange Rede, in welcher er unter andern die Reaktion für ein Hirngespinst erklärte, und mit den Worten endigte: &#x201E;Ich bitte Sie, meine Herren, halten sie fest an einem großen, starken, einigen Oesterreich.&#x201C; &#x2012; So spricht nur ein Unterstaatssekretär, sagten sich die Studenten, und wollten ihn Abends durch eine Katzenserenade eines andern belehren. Die Bürger waren aber ob seiner Rede so entzückt, daß sie ihn abermals zum Deputirten wählten. Nun spricht man, er sei in Olmütz bei der Bildung eines neuen Ministeriums betheiligt; manche wollen behaupten, er werde Doblhoffs Nachfolger. In der Landtagssitzung vom 19. wurde beschlossen, dem Reichstage wegen der standhaften, würdevollen Haltung in den gefahrvollen Tagen Wiens, insbesondere wegen seines Wirkens zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit, eine Dankadresse zu überreichen.</p>
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          <p>&#x201E;Die Abdankung des Präsidenten Grabow, der Kongreß der deutschen Demokraten und ein Auflauf am Zeughause,&#x201C; das sind die heutigen Tagesereignisse. &#x2012; Die Abdankung Grabow's, hervorgerufen durch seinen, von der Linken nicht als angemessen erkannten Ordnungsruf gegen den Abgeord. <hi rendition="#g">v. Berg,</hi> wird keine weiteren Folgen haben, als daß Philipps oder Unruh zum Präsidenten erwählt werden wird. Der Ordnungsruf scheint übrigens überall nicht gebilligt zu werden. Ich erhalte so eben eine Abschrift der stenographischen Berichte, nach welcher <hi rendition="#g">Berg's</hi> Worte lauteten:</p>
          <p>&#x201E;Meine Herren! Lassen Sie uns keine Zeit verlieren, indem wir über die Geschäftsordnung streiten. Ich weiß, der Beschluß, den wir heute fassen werden, wird ein hochwichtiger sein. Wird das Resultat herbeigeführt durch <hi rendition="#g">unwürdige Mittel,</hi> so wird das Land darüber richten.</p>
          <p>Niemand wird auf diese Worte einen Ordnungsruf billigen können.</p>
          <p>Zum <hi rendition="#g">Kongreß der deutschen Demokraten</hi> sind bereits an 200 Abgeordnete der verschiedenen demokratischen Vereine Deutschlands eingetroffen. Die Oppositionsmitglieder der deutschen Kammern sind zum Theil auch heute schon eingetroffen, und werden noch viele erwartet. Von Frankfurt sind acht, darunter <hi rendition="#g">Schlöffel, Zitz etc.,</hi> eingetroffen. Heute Vormittag 10 Uhr begannen die Sitzungen im großen Saale des englischen Hauses. Auf Vorschlag des Bürger <hi rendition="#g">Kriege,</hi> vom Centralausschuß, wurden: der Bürger <hi rendition="#g">Georg Fein (!) aus Bremen</hi> zum Präsidenten, und die Bürger <hi rendition="#g">Asch</hi> aus Breslau und <hi rendition="#g">Bayerhofer</hi> aus Marburg zu Vice-Prädenten durch Akkiamation bestimmt. <hi rendition="#g">Theodor Held</hi> aus Osterfeld, <hi rendition="#g">Lüders</hi> aus Stettin und noch zwei andere sind zu Sekretären gewählt worden. &#x2012; Man beschäftigte sich nachher mit der Prüfung der Vollmachten und Feststellung einer Geschäftsordnung. Morgen wird die Stellung Deutschlands zum Frankfurter Parlament zur Sprache kommen.</p>
          <p>Am Zeughause scheinen sich heute die Scenen vom 14. Juni wiederholen zu wollen. Man bemerkte die Einschiffung einer Masse Waffen und Munition, und das Volk widersetzte sich dem seit Mittags. Man hält die Kähne auf und will sie nicht fortlassen. Bürgerwehr ist am Zeughause aufgestellt.</p>
          <p>5 1/2 Uhr Abends. Die Kähne sind vom Zeughaus abgegangen. Das Volk zieht nach, um sie außerhalb der Stadt festzuhalten.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar129_010" type="jArticle">
          <head><bibl><author>20</author></bibl> Berlin, 26. Oktbr.</head>
          <p>Heute früh trat der einberufene zweite Demokraten-Congreß Deutschlands hier zu seiner ersten Sitzung zusammen: nachdem schon gestern Abend eine vertrauliche Besprechung stattgefunden hatte. &#x2012; Der Versammlung, die sich heute nur mit formellen Dingen beschäftigte, (Prüfung der Mandate etc.) ausgenommen einen Beschluß, daß nämlich Abgeordnete der äußersten Linken der verschiedenen Gesetzgeber- und Vereinbarerversammlungen Sitz und Stimme im Congreß haben sollen, präsidirte Georg Fein; als Vicepräsidenten wurden gewählt Dr. Asch aus Breslau und Professor Bayrhoffer aus Marburg. &#x2012; Bis jetzt ist übrigens Norddeutschland bei weitem stärker vertreten, als der Süden. Abgeordnete aus Oesterreich, Baiern, Würtemberg und Baden sind nur sehr wenige oder noch gar keine hier, und allem Anscheine nach wird dieses Verhältniß des Nordens zum Süden bleiben. &#x2012; Die heutige Sitzung war eine geschlossene; weßhalb, ist nicht einzusehen.</p>
          <p>Die Central-Ausschüßler (meist Mitarbeiter der &#x201E;Reform&#x201C;) haben sich nicht nur ein Lokal mit sehr geringem Zuhörerraume gewählt, sondern ihren Parteigenossen schon im Voraus Einlaßkarten vertheilt, Andern jedoch verweigert? Ja, sie haben ganz Unbefugte, selbst solche ihrer Partei, die bei Wahlen durchgefallen sind, zur Theilnahme am Kongreß aufgefordert. Was nicht Alles in der Welt passirt! Morgen mehr über diesen Kongreß, auf den jeder Reformer Sinn und Auge richtet, der aber schwerlich den Erwartungen des Volkes entsprechen wird. Dieses Prognostikon können wir ihm schon heut stellen. Charakteristisch ist schon die Wahl <hi rendition="#g">Georg Feins, des demokratischen Jahns,</hi> zum Präsidenten. G. Fein hat gegen die Kommunisten in der Schweiz eine mehr als <hi rendition="#g">zweideutige</hi> Rolle gespielt. Georg Fein gehört einer überlebten Kulturstufe an.</p>
          <p>Heut Nachmittag rief das Signalhorn die Bürgerwehr plötzlich zusammen. Die Veranlassung dazu war ein Zusammenlauf am Zeughause, aus welchem Waffen und Munition in einem Kahne fortgebracht werden sollten. Das Volk hatte sich dem widersetzt; die Bourgeoisgarde, die gern möchte, aber nicht den Muth dazu hat, schickte eine Deputation zum Kriegsminister (der nicht abgedankt hat), mit dem Ansuchen, die Waffenverladung zu inhibiren. Der Minister gab einen abschläglichen Bescheid und die Waffen wurden unter dem Schutze von Bürgerwehr selbst abgefahren.</p>
          <p>Mit der Entwaffnung des fliegenden Korps hat die Regierung bereits begonnen. In einer der letzten Nächte wurden die in der Universität deponirten Waffen der zu den Ferien gegangenen Studenten von einem Detaschement Infanterie, unter Anführung eines Offiziers insgeheim weggeführt. Das Studentencorps will <hi rendition="#g">protestiren(!!).</hi> </p>
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        <div xml:id="ar129_011" type="jArticle">
          <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 26. Okt.</head>
          <p>Sitzung der Vereinbarer-Versammlung.</p>
          <p>In Folge des gestrigen Beschlusses: &#x201E;daß der Berathung der Verfassung vorläufig und ausschließlich wöchentlich drei Tage, und die übrigen drei Sitzungen ausschließlich der Berathung der andern Gesetzentwürfe und Kommissionsberichte in der, in der Sitzung vom 2. Oktober festgestellten oder noch festzustellenden Reihenfolge gewidmet; für die Interpellationen und dringenden Anträge aber wöchentlich zwei, oder nach Maßgabe des Bedürfnisses mehrere besondere Abendsitzungen angesetzt werden,&#x201C; wird auf Vorschlag des Präsidenten Grabow festgesetzt, daß von künftiger Woche an die Verfassung jeden Montag, Dienstag und Mittwoch, die andern Gesetze aber am Donnerstag, Freitag und Sonnabend berathen, und die beiden Abendsitzungen am Mittwoch und Freitag stattfinden sollen.</p>
          <p>Man geht zur Tagesordnung, der Fortsetzung der Berathung der Verfassungsurkunde über.</p>
          <p>Der Artikel 1 kommt mit dem dazu angenommenen Amendement laut der Geschäftsordnung nochmals zur Abstimmung.</p>
          <p>Von beiden Seiten wird namentliche Abstimmung verlangt.</p>
          <p>Nachdem der Namensaufruf vollendet ist, bringt der Präsident Grabow einen zweifelhaften Fall zur Sprache. Der Abg. Müller aus Solingen hat beim Namensaufruf geantwortet, daß er sich der Abstimmung enthalte. Jetzt, kurz vor der Verkündigung des Resultats der Abstimmung will er seine Stimme abgeben. Da dieser Fall in der Geschäftsordnung nicht vorgesehen ist, will der Präsident einen Beschluß der Versammlung herbeiführen. Hierüber und über andere von der Rechten herbeigezogene Verzögerungen entsteht eine leidenschaftliche und sehr aufgeregte Diskussion. Die Rechte benutzt diese Verzögerung, um noch einige fehlende Mitglieder ihrer Partei herbeizuholen, um ihre Stimmen gegen den Artikel 1 abzugeben. Auch der in diesem Augenblick erst angekommene neugewählte Abgeordnete Rottels will seine Stimme noch abgeben. Auch über diesen Fall will der Präsident Grabow erst den Beschluß der Versammlung einholen. Die Verzögerung der Verkündigung des Resultats der ersten namentlichen Abstimmung wird dadurch immer größer. Offenbar werden diese Verzögerungen von der Rechten mit den Haaren herbeigezogen. Endlich stimmt man über den Fall mit dem Abg. Müller aus Solingen ab und seine zweite Abstimmung wird mit 184 gegen 155 Stimmen für unzulässig erklärt. Neue Verzögerungen werden von der Rechten gemacht. Die Erbitterung steigt. Nach mehreren Rednern nimmt auch der Abg. v. Berg das Wort und ersucht seine Freunde, doch ferner kein Wort über die unwürdigen Mittel zu verlieren, womit die Abstimmung verzögert wird. Auf der Rechten erhebt sich ein Sturm; der Abgeordnete Daniels stürzt auf die Tribüne und schreit unter tobendem Lärmen, mit drohenden Handbewegungen etwas zu. Der Präsident Grabow stellt die Ruhe wieder her, ruft aber den Abg. v. Berg zur Ordnung. Diesen Ordnungsruf will der Abg. v. Berg nicht hinnehmen. Der Präsident läßt darüber abstimmen, ob die Versammlung seinen Ordnungsruf genehmigt. Die Versammlung genehmigt aber denselben nicht, indem nur 170 für und 172 gegen den Ordnungsruf stimmen. (Große Aufregung.) Von der Rechten verlangt man namentliche Abstimmung, da die Zählung nicht zuverlässig sei. (Ungeheurer Lärm.)</p>
          <p>Der Präsident Grabow übergiebt den Vorsitz dem Vicepräsidenten Jonas und nimmt das Wort zu einer persönlichen Bemerkung.</p>
          <p>Präsident <hi rendition="#g">Grabow:</hi> Es ist nicht meine Natur, jeden Augenblick einen Ordnungsruf ergehen zu lassen. Dies Zeugniß wird mir jeder geben. Ich wünsche mehr, daß wir unsern Beruf, der uns hier zusammengeführt, die Verfassung zu vereinbaren, am ersten zwischen uns selbst zur That werden ließen und unsere Ansichten gegenseitig vereinbarten. Ich habe jedoch jetzt wahrgenommen, daß ich mich in der Minorität befinde; da ich daher Ihr Vertrauen nicht mehr besitze, so lege ich meine Stelle nieder und ersuche Sie, eine neue Wahl vorzunehmen.</p>
          <p>Von Neuem große Aufregung. Die Rechte will durchaus die namentliche Abstimmung über dies Mißtrauensvotum, wie sie es nennt.</p>
          <p>Der Abg. <hi rendition="#g">v. Berg</hi> hingegen zieht seinen Protest gegen den Ordnungsruf zurück und hält die Sache somit für erledigt.</p>
          <p>Die Rechte will aber durchaus namentliche Abstimmung, als ein Vertrauensvotum für den Präsidenten Grabow; ihr Zweck ist jedoch nur der, die Verkündigung des Resultats über die Abstimmung des Artikels 1 noch so lange zu verzögern, bis einige ihrer Partei, welche erst später ankommen sollten, noch ihre Stimmen abgeben würden.</p>
          <p>Nach langem Hin- und Herreden findet endlich die namentliche Abstimmung Statt. Es sind anwesend 347 Abgeordnete. Betheiligt sind bei der Sache 2, bleiben 345. Majorität 173. Es stimmen für den Ordnungsruf 174. Der Abstimmung haben sich enthalten 171.</p>
          <p>Um zum Ziel zu gelangen, läßt die Linke jeden Widerspruch gegen die sofortige Zulassung des neu angekommenen Abg. Rottels fahren, denn eine neue namentliche Abstimmung wäre zu fürchten gewesen. Der neu angekommene und die Abgeordneten Unruh und Gierke, welche in diesem Augenblicke in den Saal treten, stimmen noch gegen den Artikel 1 mit der Rechten.</p>
          <p>Endlich wird das Resultat verkündigt. Es haben gestimmt mit &#x201E;Ja&#x201C; (die Linke) 181, mit &#x201E;Nein&#x201C; (Rechte und Centrum) 179, der Abstimmung haben sich enthalten 3, gefehlt haben 39.
</p>
        </div>
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</TEI>
[0648/0002] Zeit besser gebrauchen könnte. Ich werde aber nicht ermangeln (darauf kann sich Hr. Hecker verlassen), vor den Geschwornen diese Gesinnungen, aus denen ich nie ein Hehl gemacht habe, und nie machen werde, vollständig darzulegen, nicht etwa zu meiner Vertheidigung, indem das Geschwornengericht weder ein Königlich Preußisches Ehrengericht, noch ein Inquisitionsgericht ist, sondern lediglich zu meinem und des Herrn Hecker's Vergnügen. Uebrigens muß ich dem Hrn. Hecker noch dankbar sein, daß er nicht alle meine Aufsätze streicht oder an sich nimmt, was er ganz ungehindert thun könnte, indem er die Macht dazu hat, und ein Gefangener nach allen meinen bisherigen Erfahrungen gegen die großartigsten Willkürlichkeiten bei keiner Behörde Schutz findet. Arresthaus zu Köln, den 20. Oktober 1848. F. Anneke. * Köln, 28. Okt. Von der gemeinen Niederträchtigkeit der „guten Presse“ liefert die „Vossische Zeitung“ von neuem ein Beispiel. Sie bringt folgendes Inserat: „Warnung an Frl. Ludw. Ass‥g. Frl. Lud. Ass‥g wird hiermit freundschaftlichst gewarnt, ihre blutroth republikanischen Gesinnungsäußerungen etwas mäßigen zu wollen; indem es sonst leicht geschehen könnte, daß Einer oder andere Nichtgleichdenkende, aus christlicher Liebe sich verpflichtet fühlen dürfte, Dieselbe gleich einer A-B-C-Schülerin ins Gebet zu nehmen, und zu mehrerer Nachhaltigkeit seiner Strafpredigt, ihr die Lektion, gleichfalls blutroth, auf üblicher Stelle, mit Hülfe eines wohlkonditionirten Birkenstraußes, aufzuzeichnen.“ Glauben die braven Besitzer der „sittlichen“ Presse eine Infamie dadurch rechtfertigen zu können, daß sie ihnen baar bezahlt wird? So brachte auch die „Kölnische Zeitung“ die schuftigsten Inserate gegen eine würdige Dame, deren Mann aus politischen Gründen eingekerkert ist. So entblödet sich die „Deutsche Zeitung“, die „Karlsruher Zeitung“ und die übrigen Schleppträgerinnen der „Sittlichkeit“ nicht, die heldenmüthige Frau Struve's in der schmutzigsten Weise anzugeifern. Der biedere, grundehrliche, deutsche Bürgersmann weidet sich mit geheimer Schadenfreude an diesen Heldenthaten gegen ‒ Frauen. * Wien. Unsere Wiener Korrespondenzen und Zeitungen sind sämmtlich ausgeblieben. Die angekommenen Zeitungen sind d. b. 22. Oktbr., hätten also vorgestern Abend eintreffen müssen. Wir sind also gezwungen, die aus mündlicher Ueberlieferung stammenden Nachrichten der Breslauer und Berliner Zeitungen abzudrucken. Wir haben nicht nöthig, unsern Lesern äußerste Vorsicht anzuempfehlen, namentlich gegen die Berichte der Weinreisenden der „Breslauer Zeitung“ wie gegen ihren „Engländer“, der kein „deutsch“ spricht und der „Breslauer Zeitung“, die kein „Englisch“ versteht, Mittheilungen macht. Sehr wahrscheinlich ist es zum Kampfe gekommen. Nach unsern letzten Berichten konnte der Kampf höchstens noch 2 bis 3 Tage aufgeschoben werden. Die A. D. Z. schreibt unter: Wien, 22. Okt. Mehrere übereinstimmende Nachrichten von der ungarischen Grenze geben die bestimmte Zusicherung, daß sich die ungarische Armee unter dem Oberkommando des Generals Moga gestern in Marsch gesetzt und an demselben Abend in dem östreichischen Marktflecken Fischamend, zwei Posten von Wien, Halt machte, um die Ankunft eines zweiten ungarischen Armeekorps von Preßburg, 15,000 Mann stark, welches von Kossuth persönlich organisirt wurde, abzuwarten. Dieselbe Zeitung berichtet unter: Breslau, 24. Okt. (Windischgrätz und die Wiener. Kossuth nach Wien.) Reisende erzählen, daß man mit Bestimmtheit in Gänserndorf davon spreche, daß Windischgrätz den Wienern erklärt habe, „er würde die Stadt bombardiren, wenn nicht bis heut um 2 Uhr die Waffen abgeliefert seien.“ ‒ Bei dem ersten Kanonenschuß,„ haben die Wiener erklärt, „würden sie den General Recsey aufhängen und die Burg in die Luft sprengen.“ Am Sonntag Abend und Montag früh ist ein Reisender auf der Donau Kossuth mit seinen Dampfschiffen begegnet. Es waren deren 7-8, jedes mit zwei Schiffen im Schlepptau, auf denen er seine Truppen gen Wien führte, um es zu entsetzen, auch wenn der Reichstag nicht wolle. Die Berliner Reform vom 26. Oktbr. in einem Extrablatt versichert: „Wien steht in Flammen. Diesem Extrablatt zufolge stimmen alle Reisende, welche von Wien kommen (?) darin überein: Wien wurde den 23. d. von 7 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends bombardirt. Drei Vorstädte stehen bereits in Flammen.“ Breslau, 25. Oct. Nachmittags 4 Uhr. Die brave „Breslauer Zeitung“ endlich berichtet oder läßt sich berichten: Der Wiener Postzug ist zwar so eben eingetroffen, hat aber weder Zeitungen noch Briefe mitgebracht. Ein einziger Reisender, ein Engländer, welcher der deutschen Sprache nicht mächtig war, langte mit demselben an. ‒ Da bis jetzt anderweitige zuverlässige Nachrichten mangeln, so müssen wir uns darauf beschränken, die Aussagen dieses Reisenden mitzutheilen. ‒ Derselbe machte gestern Nachmittags 3 1/4 Uhr einen Versuch, in die Stadt zu gelangen, um dort einige wichtige Geschäfte abzuwickeln. Allein vergeblich. Um diese Zeit schon habe er einzelne Schüsse vernommen, bald aber habe sich ein regelmäßig rollendes Gewehrfeuer entwickelt, mit anhaltendem Donner der Kanonen untermischt. Die Entfernung des Beobachtungspunktes war Ursache, daß er nicht unterscheiden konnte, ob ein Zusammenstoß der Ungarn, deren Annäherung auf Donauschiffen er früher wahrgenommen hatte, mit den kaiserlichen Truppen Statt finde, oder ob Windischgrätz, treu seiner ausgesprochenen Drohung, Wien bombardire. Der Reisende glaubte sich für das Letztere entscheiden zu müssen, da er vor seiner Abfahrt Abends 6 Uhr deutlich bemerkte, daß Wien an zwei Orten in Flammen stehe. ‒ Auf seiner Weiterreise hörte er die Gerüchte sich wiederholen, daß die Deutschen in Böhmen sich für die Wiener erhoben hätten und ein Theil des kaiserlichen Militärs vor Wien abgefallen und zum Volke übergegangen sei. Abends 6 Uhr. Außer dem oben angeführten Engländer ist doch noch ein zweiter Reisender aus Wien angekommen. Letzterer besucht so eben das Redaktions-Bureau und theilt Folgendes mit, was wir wohl als sicher verbürgen können, da der Erzähler uns bekannt ist. ‒ Der Referent kam am vorigen Samstag (wir folgen treu seinem Berichte) in Florisdorf an, konnte jedoch nicht in die Stadt Wien gelangen. Schon Tags vorher war die dortige große Eisenbahnbrücke von den Wienern demolirt und nur einzelne Bohlen über die Lücken gelegt worden, damit die fortwährend ein- und ausgehenden Parlamentäre über die Donau gelangen konnten. An den Ausgängen der Brücke stand auf der einen Seite Wiener Artillerie, auf der andern Seite die Artillerie des Windischgrätz aufgefahren. Am Montage hörte Referent Kanonendonner von der entgegengesetzten (Süd-) Seite der Stadt her, den man aber der großen Entfernung wegen nur schwach vernehmen konnte. Andere meinten, daß die Wiener einen Ausfall gegen die Kroaten (bekanntlich steht Jellachich dort) machten. Genug, in Folge dieses Gefechtes ließ Windischgrätz sofort bei Nußdorf eine Schiffbrücke schlagen und setzte mit einem großen Theile seiner Truppen dort über die Donau. Indem Windischgrätz diese Stellung im Westen der Stadt einnahm, vollendete er nicht nur die Cernirung von Wien, sondern war auch mit Jellachich in engster Verbindung und im Stande, den Kroaten sofort beizustehen, wenn sie von den Ungarn angegriffen werden sollten. Den Wienern wurde nun, wie man sich in dem Lager bei Florisdorf erzählt, von Windischgrätz eine peremtorische Frist bis Dienstag Früh gestellt, bis wohin sie entweder die Waffen niederlegen sollten, oder er sofort das Bombardement beginnen würde. Was die Wiener geantwortet, konnte man natürlich in Florisdorf nicht erfahren, da Windischgrätz sich bei Nußdorf befand; allein jedenfalls muß es eine abweisende Antwort gewesen sein, denn gestern (Dienstag) um 9 Uhr begann, wie angedroht war, das Bombardement. Dasselbe fand nicht zugleich von allen Seiten statt, denn man hörte zu Florisdorf den Kanonendonner nur schwach, und zwar von der Westseite der Stadt her. Doch fielen auch einige Schüsse aus den Geschützen, die an der oben bezeichneten Brücke bei Florisdorf standen. So wurden um 11 Uhr, in der nächsten Nähe des Referenten, drei Artilleristen durch einen Schuß von der Stadt her zu Boden gestreckt und bald darauf durch einen zweiten Schuß von eben daher zwei Bäume niedergeschmettert. Nachmittags um 4 Uhr ward jedoch das Bombardement allgemein, und der Donner des Geschützes dröhnte fast ununterbrochen fort. Bis jetzt hatten die Wiener immer noch das Ufer jenseit der ersten Eisenbahnbrücke bei Florisdorf besetzt gehalten, aber von 5 Uhr ab zogen sie sich zurück und steckten, um die Verfolgung zu hindern, die zweite große Eisenbahnbrücke (bekanntlich ist dieses Meisterwerk ganz von Holz) so wie die andere Fahrbrücke in Brand. Einige Zeit vorher war auch im Westen der Stadt ein Feuer aufgegangen, wie man schon bei Tage an dem vielen Rauch bemerken konnte; zur Zeit aber, als der Berichterstatter abfuhr, war jener Brand so wie der der Brücken so stark, daß er den ganzen nächtlichen Himmel über der Stadt mit einer glühenden Röthe übergoß. Abends 10 Uhr. Neuere Nachrichten über die Ereignisse in Wien konnte der jetzt eben angekommene oberschlesische Bahnzug nicht bringen, da die oben mitgetheilten Meldungen bis Dienstag (24. Okt.) Abends um 7 Uhr reichen. Reisende, welche von Ratibor eben angelangt sind, erzählen, daß die Ungarn den Jellachich im Rücken angegriffen und zu gleicher Zeit die Wiener einen Ausfall gemacht haben, wodurch der obige Bericht seine Bestätigung erhält. Brünn, 20. Oktober. Unsere Stadt wäre bald der Schauplatz eines bedeutenden Excesses geworden. Am 18. kehrte nämlich eine Abtheilung der den Wienern zu Hülfe geeilten Garden heim und wurde bei Tagesanbruch auf dem Lundenburger Bahnhofe von einer Abtheilung Khevenhüller-Infanterie auf Befehl des Offiziers nicht nur entwaffnet, sondern auch mehrer Effecten beraubt. Auf die Nachricht von diesem Vorfalle sammelten sich die Volkshaufen auf den Plätzen der Stadt und die Entrüstung über die Frevelthat gab sich überall kund. Man sprach von Entwaffnung des hiesigen Militärs, welches jetzt nur bei 1000 Mann stark ist und aus einigen Compagnien von Ludwig-Infanterie besteht, die so schlecht adjustirt sind, daß vielen die Tschakos und Cartouchen fehlen. Insbesondere war es das Proletariat, welches in größter Aufregung die Hauptwache umringte und mit Steinwürfen und Knütteln drohte. Es war eben der Moment der Entscheidung, als auf Befehl Malter's die Alarmtrommeln ertönten und die Garden zum Schutze des Militärs herbeieilten, dasselbe in die Kaserne escortirten ‒ die Hauptwache wie auch sonstige vom Militär eingenommene Posten besetzten und so die Gemüther zum Theil beruhigten. Durch Vermittlung des Platzcommandos wurden die abgenommenen Waffen und einige Effecten von Lundenburg zurückverschafft, die Untersuchung ob dieses Vorfalles eingeleitet und ausgesprochen, daß fernerhin jeder Bünner Garde oder Student mit Waffen ungehindert die Bahn passiren könne. Bei dieser Gelegenheit erwies sich der gute Sinn der Landleute in der Umgebung, welche auf die Nachricht von der in der Stadt herrschenden Bewegung zur schnellsten Hülfeleistung bereitwillig waren. In das Hoflager zu Selowitz begaben sich ungefähr 200 schwarz-gelbe Brünner Garden; da sie aber daselbst von der Hofpartei nicht eines Blickes, viel weniger einer Ansprache gewürdigt wurden, wurden sie aus Zorn roth und kehrten schwarz-gold-roth nach Hause. ‒ Der Brünner Reichstagsdeputirte Dr. Mayer, wegen seiner Zweideutigkeit allgemein bekannt, sollte wegen der Ernennung zum Unterstaatssekretär seine Stelle als Deputirter aufgeben. Der 7. Oktober vertrieb auch ihn aus Wien, und er kam nach Brünn unter dem Vorwande, seine Wähler und die Stadt über die Ereignisse in der Residenz zu unterrichten, hielt darum am großen Platze vor einem zahlreich versammelten Publikum eine lange Rede, in welcher er unter andern die Reaktion für ein Hirngespinst erklärte, und mit den Worten endigte: „Ich bitte Sie, meine Herren, halten sie fest an einem großen, starken, einigen Oesterreich.“ ‒ So spricht nur ein Unterstaatssekretär, sagten sich die Studenten, und wollten ihn Abends durch eine Katzenserenade eines andern belehren. Die Bürger waren aber ob seiner Rede so entzückt, daß sie ihn abermals zum Deputirten wählten. Nun spricht man, er sei in Olmütz bei der Bildung eines neuen Ministeriums betheiligt; manche wollen behaupten, er werde Doblhoffs Nachfolger. In der Landtagssitzung vom 19. wurde beschlossen, dem Reichstage wegen der standhaften, würdevollen Haltung in den gefahrvollen Tagen Wiens, insbesondere wegen seines Wirkens zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit, eine Dankadresse zu überreichen. Brünn, 21. Okt. Seit den neulichen Vorgängen ist die Ruhe nicht mehr gestört worden. Die Hauptwache ist fortwährend von Militär und Garden gemeinschaftlich, die Thorwachen von den Garden besetzt. (Cst. Bl. a. B.) 103 Berlin, 26. Okt. „Die Abdankung des Präsidenten Grabow, der Kongreß der deutschen Demokraten und ein Auflauf am Zeughause,“ das sind die heutigen Tagesereignisse. ‒ Die Abdankung Grabow's, hervorgerufen durch seinen, von der Linken nicht als angemessen erkannten Ordnungsruf gegen den Abgeord. v. Berg, wird keine weiteren Folgen haben, als daß Philipps oder Unruh zum Präsidenten erwählt werden wird. Der Ordnungsruf scheint übrigens überall nicht gebilligt zu werden. Ich erhalte so eben eine Abschrift der stenographischen Berichte, nach welcher Berg's Worte lauteten: „Meine Herren! Lassen Sie uns keine Zeit verlieren, indem wir über die Geschäftsordnung streiten. Ich weiß, der Beschluß, den wir heute fassen werden, wird ein hochwichtiger sein. Wird das Resultat herbeigeführt durch unwürdige Mittel, so wird das Land darüber richten. Niemand wird auf diese Worte einen Ordnungsruf billigen können. Zum Kongreß der deutschen Demokraten sind bereits an 200 Abgeordnete der verschiedenen demokratischen Vereine Deutschlands eingetroffen. Die Oppositionsmitglieder der deutschen Kammern sind zum Theil auch heute schon eingetroffen, und werden noch viele erwartet. Von Frankfurt sind acht, darunter Schlöffel, Zitz etc., eingetroffen. Heute Vormittag 10 Uhr begannen die Sitzungen im großen Saale des englischen Hauses. Auf Vorschlag des Bürger Kriege, vom Centralausschuß, wurden: der Bürger Georg Fein (!) aus Bremen zum Präsidenten, und die Bürger Asch aus Breslau und Bayerhofer aus Marburg zu Vice-Prädenten durch Akkiamation bestimmt. Theodor Held aus Osterfeld, Lüders aus Stettin und noch zwei andere sind zu Sekretären gewählt worden. ‒ Man beschäftigte sich nachher mit der Prüfung der Vollmachten und Feststellung einer Geschäftsordnung. Morgen wird die Stellung Deutschlands zum Frankfurter Parlament zur Sprache kommen. Am Zeughause scheinen sich heute die Scenen vom 14. Juni wiederholen zu wollen. Man bemerkte die Einschiffung einer Masse Waffen und Munition, und das Volk widersetzte sich dem seit Mittags. Man hält die Kähne auf und will sie nicht fortlassen. Bürgerwehr ist am Zeughause aufgestellt. 5 1/2 Uhr Abends. Die Kähne sind vom Zeughaus abgegangen. Das Volk zieht nach, um sie außerhalb der Stadt festzuhalten. 20 Berlin, 26. Oktbr. Heute früh trat der einberufene zweite Demokraten-Congreß Deutschlands hier zu seiner ersten Sitzung zusammen: nachdem schon gestern Abend eine vertrauliche Besprechung stattgefunden hatte. ‒ Der Versammlung, die sich heute nur mit formellen Dingen beschäftigte, (Prüfung der Mandate etc.) ausgenommen einen Beschluß, daß nämlich Abgeordnete der äußersten Linken der verschiedenen Gesetzgeber- und Vereinbarerversammlungen Sitz und Stimme im Congreß haben sollen, präsidirte Georg Fein; als Vicepräsidenten wurden gewählt Dr. Asch aus Breslau und Professor Bayrhoffer aus Marburg. ‒ Bis jetzt ist übrigens Norddeutschland bei weitem stärker vertreten, als der Süden. Abgeordnete aus Oesterreich, Baiern, Würtemberg und Baden sind nur sehr wenige oder noch gar keine hier, und allem Anscheine nach wird dieses Verhältniß des Nordens zum Süden bleiben. ‒ Die heutige Sitzung war eine geschlossene; weßhalb, ist nicht einzusehen. Die Central-Ausschüßler (meist Mitarbeiter der „Reform“) haben sich nicht nur ein Lokal mit sehr geringem Zuhörerraume gewählt, sondern ihren Parteigenossen schon im Voraus Einlaßkarten vertheilt, Andern jedoch verweigert? Ja, sie haben ganz Unbefugte, selbst solche ihrer Partei, die bei Wahlen durchgefallen sind, zur Theilnahme am Kongreß aufgefordert. Was nicht Alles in der Welt passirt! Morgen mehr über diesen Kongreß, auf den jeder Reformer Sinn und Auge richtet, der aber schwerlich den Erwartungen des Volkes entsprechen wird. Dieses Prognostikon können wir ihm schon heut stellen. Charakteristisch ist schon die Wahl Georg Feins, des demokratischen Jahns, zum Präsidenten. G. Fein hat gegen die Kommunisten in der Schweiz eine mehr als zweideutige Rolle gespielt. Georg Fein gehört einer überlebten Kulturstufe an. Heut Nachmittag rief das Signalhorn die Bürgerwehr plötzlich zusammen. Die Veranlassung dazu war ein Zusammenlauf am Zeughause, aus welchem Waffen und Munition in einem Kahne fortgebracht werden sollten. Das Volk hatte sich dem widersetzt; die Bourgeoisgarde, die gern möchte, aber nicht den Muth dazu hat, schickte eine Deputation zum Kriegsminister (der nicht abgedankt hat), mit dem Ansuchen, die Waffenverladung zu inhibiren. Der Minister gab einen abschläglichen Bescheid und die Waffen wurden unter dem Schutze von Bürgerwehr selbst abgefahren. Mit der Entwaffnung des fliegenden Korps hat die Regierung bereits begonnen. In einer der letzten Nächte wurden die in der Universität deponirten Waffen der zu den Ferien gegangenen Studenten von einem Detaschement Infanterie, unter Anführung eines Offiziers insgeheim weggeführt. Das Studentencorps will protestiren(!!). 103 Berlin, 26. Okt. Sitzung der Vereinbarer-Versammlung. In Folge des gestrigen Beschlusses: „daß der Berathung der Verfassung vorläufig und ausschließlich wöchentlich drei Tage, und die übrigen drei Sitzungen ausschließlich der Berathung der andern Gesetzentwürfe und Kommissionsberichte in der, in der Sitzung vom 2. Oktober festgestellten oder noch festzustellenden Reihenfolge gewidmet; für die Interpellationen und dringenden Anträge aber wöchentlich zwei, oder nach Maßgabe des Bedürfnisses mehrere besondere Abendsitzungen angesetzt werden,“ wird auf Vorschlag des Präsidenten Grabow festgesetzt, daß von künftiger Woche an die Verfassung jeden Montag, Dienstag und Mittwoch, die andern Gesetze aber am Donnerstag, Freitag und Sonnabend berathen, und die beiden Abendsitzungen am Mittwoch und Freitag stattfinden sollen. Man geht zur Tagesordnung, der Fortsetzung der Berathung der Verfassungsurkunde über. Der Artikel 1 kommt mit dem dazu angenommenen Amendement laut der Geschäftsordnung nochmals zur Abstimmung. Von beiden Seiten wird namentliche Abstimmung verlangt. Nachdem der Namensaufruf vollendet ist, bringt der Präsident Grabow einen zweifelhaften Fall zur Sprache. Der Abg. Müller aus Solingen hat beim Namensaufruf geantwortet, daß er sich der Abstimmung enthalte. Jetzt, kurz vor der Verkündigung des Resultats der Abstimmung will er seine Stimme abgeben. Da dieser Fall in der Geschäftsordnung nicht vorgesehen ist, will der Präsident einen Beschluß der Versammlung herbeiführen. Hierüber und über andere von der Rechten herbeigezogene Verzögerungen entsteht eine leidenschaftliche und sehr aufgeregte Diskussion. Die Rechte benutzt diese Verzögerung, um noch einige fehlende Mitglieder ihrer Partei herbeizuholen, um ihre Stimmen gegen den Artikel 1 abzugeben. Auch der in diesem Augenblick erst angekommene neugewählte Abgeordnete Rottels will seine Stimme noch abgeben. Auch über diesen Fall will der Präsident Grabow erst den Beschluß der Versammlung einholen. Die Verzögerung der Verkündigung des Resultats der ersten namentlichen Abstimmung wird dadurch immer größer. Offenbar werden diese Verzögerungen von der Rechten mit den Haaren herbeigezogen. Endlich stimmt man über den Fall mit dem Abg. Müller aus Solingen ab und seine zweite Abstimmung wird mit 184 gegen 155 Stimmen für unzulässig erklärt. Neue Verzögerungen werden von der Rechten gemacht. Die Erbitterung steigt. Nach mehreren Rednern nimmt auch der Abg. v. Berg das Wort und ersucht seine Freunde, doch ferner kein Wort über die unwürdigen Mittel zu verlieren, womit die Abstimmung verzögert wird. Auf der Rechten erhebt sich ein Sturm; der Abgeordnete Daniels stürzt auf die Tribüne und schreit unter tobendem Lärmen, mit drohenden Handbewegungen etwas zu. Der Präsident Grabow stellt die Ruhe wieder her, ruft aber den Abg. v. Berg zur Ordnung. Diesen Ordnungsruf will der Abg. v. Berg nicht hinnehmen. Der Präsident läßt darüber abstimmen, ob die Versammlung seinen Ordnungsruf genehmigt. Die Versammlung genehmigt aber denselben nicht, indem nur 170 für und 172 gegen den Ordnungsruf stimmen. (Große Aufregung.) Von der Rechten verlangt man namentliche Abstimmung, da die Zählung nicht zuverlässig sei. (Ungeheurer Lärm.) Der Präsident Grabow übergiebt den Vorsitz dem Vicepräsidenten Jonas und nimmt das Wort zu einer persönlichen Bemerkung. Präsident Grabow: Es ist nicht meine Natur, jeden Augenblick einen Ordnungsruf ergehen zu lassen. Dies Zeugniß wird mir jeder geben. Ich wünsche mehr, daß wir unsern Beruf, der uns hier zusammengeführt, die Verfassung zu vereinbaren, am ersten zwischen uns selbst zur That werden ließen und unsere Ansichten gegenseitig vereinbarten. Ich habe jedoch jetzt wahrgenommen, daß ich mich in der Minorität befinde; da ich daher Ihr Vertrauen nicht mehr besitze, so lege ich meine Stelle nieder und ersuche Sie, eine neue Wahl vorzunehmen. Von Neuem große Aufregung. Die Rechte will durchaus die namentliche Abstimmung über dies Mißtrauensvotum, wie sie es nennt. Der Abg. v. Berg hingegen zieht seinen Protest gegen den Ordnungsruf zurück und hält die Sache somit für erledigt. Die Rechte will aber durchaus namentliche Abstimmung, als ein Vertrauensvotum für den Präsidenten Grabow; ihr Zweck ist jedoch nur der, die Verkündigung des Resultats über die Abstimmung des Artikels 1 noch so lange zu verzögern, bis einige ihrer Partei, welche erst später ankommen sollten, noch ihre Stimmen abgeben würden. Nach langem Hin- und Herreden findet endlich die namentliche Abstimmung Statt. Es sind anwesend 347 Abgeordnete. Betheiligt sind bei der Sache 2, bleiben 345. Majorität 173. Es stimmen für den Ordnungsruf 174. Der Abstimmung haben sich enthalten 171. Um zum Ziel zu gelangen, läßt die Linke jeden Widerspruch gegen die sofortige Zulassung des neu angekommenen Abg. Rottels fahren, denn eine neue namentliche Abstimmung wäre zu fürchten gewesen. Der neu angekommene und die Abgeordneten Unruh und Gierke, welche in diesem Augenblicke in den Saal treten, stimmen noch gegen den Artikel 1 mit der Rechten. Endlich wird das Resultat verkündigt. Es haben gestimmt mit „Ja“ (die Linke) 181, mit „Nein“ (Rechte und Centrum) 179, der Abstimmung haben sich enthalten 3, gefehlt haben 39.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 129. Köln, 29. Oktober 1848, S. 0648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz129i_1848/2>, abgerufen am 25.04.2024.