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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 83. Köln, 23. August 1848.

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[Deutschland]

ebenso Klaudi, weil der Reichstag die Fortsetzung erst in der letzten Sitzung beschlossen.

(Fortsetzung folgt).

In der gestrigen Abendsitzung schritt der Reichstag zu der monatlich zu erneuernden Wahl des Präsidenten und der Vicepräsidenten. Der Abgeordnete Strobach wurde unter dem allgemeinsten Beifall zum Präsidenten ernannt. Hagenauer und Heim zu Vicepräsidenten. Schuselka hatte 11 Stimmen zum Präsidenten.

61 Wien, 18. August.

In ihrem Schrecken, der Reichstag möge die Feudallasten ohne alle Entschädigung aufheben, läßt die Aristokratie denselben durch ihr Blatt: "Die Presse" beschwören, doch nicht toller zu verfahren, als Frankreichs assemblee constituante in der Nacht des 4. August 1789 gethan. - Ich glaube aber schwerlich, daß das bisher geprügelte Landvolk, welches mit den vielen Vertheidigern, die es im Reichstag gefunden, eine entsetzliche Uebermacht über die halben und trüben Geister Deutschlands gewinnt, sich daran kehren wird, was die weit weniger demokratisch gebildete constituante in jener Nacht gethan. - Das befürchtet auch die darüber giftsprühende Aristokratie und läßt sich in der Gratzer Zeitung durch den Grafen von Wickerburg also darüber vernehmen: "Weder die Presse noch die Kammer (?), hervorgegangen aus einem Volke, das bei seinen Wahlen nur auf eins: Möglichst wohlfeile Befreiung von den Feudallasten, bedacht war, ist der Ausdruck der gebildeten, intelligenten, besitzenden Majorität." - Das Landvolk erkennt in seinen Herrschaften nur noch Räuber und Quäler und wer ihm mit Entschädigung kommt, der beschwört statt eines Tags des Rechtes, einen Tag der ungeheuersten Rache. Ohnehin bin ich der Ueberzeugung, daß der Ruf: "Rache!" bald von einem Ende Oestreichs bis zum andern ertönen wird.

Was ich neulich schrieb, daß ein Verrath der Könige und Rothschilde die Freiheit Italiens noch einmal zertrümmert, das bringen nun Blätter, die ehedem feindlich wider Italien aufgetreten waren. Als der Waffenstillstand in Italien bekannt geworden, bemerkte z. B. der Freimüthige darüber: "Dieser Waffenstillstand war nur eine Folge unserer Siege und selbst kein Sieg mehr! Der innerste Gedanke desselben ist der Verrath des Königs Karl Albert. -Offen erklären wir, daß sein Rückzug auf piemontesisches Gebiet, die totale Preisgebung der angeblich von ihm verfochtenen Idee der Unabhängigkeit Italiens in sich schließt. Karl Albert war kein Ritter und Retter der Freiheit Italiens, er war blos ein Räuber, der die lüsterne Hand nach der eisernen Krone streckte. - Als er sah, daß dieser Raub mißlingen mußte, zog er sich auf sein Gebiet zurück und schloß zur Vermeidung französischer Intervention die bekannte Konvention." - Radetzky und Albert sind die besten Freunde. Albert hat bekanntlich 20 Millionen aus Mailand mitgenommen, um damit die Kriegssteuer zu bezahlen, die man ihm, weil man die offene Schamlosigkeit noch nicht allzusehr wagen will, vor der Hand nur allein auferlegen wird. Man hat ihm diesen Raub erlaubt, um damit seine Freundschaft zu erkaufen und die republikanischen Kassen Mailands zu leeren.

Hören Sie, wie einem andern Blatte, "Gerad' Aus" genannt, ein Licht aufgeht über Ungarn: "Die Ungarn wehren sich auch um ihr Recht und ihre Nationalität nach Kräften, und daher galt mancher Schlag, den wir Deutsche empfingen, (das verwirrt eben die Wiener Geister) nicht uns, sondern dem östreichischen Ministerium (es huldigt also dem Absolutismus!) und den Kroaten. Aber die magyarische Nation muß unser Feind sein, sobald wir uns diese Uebergriffe des kroatischen Bans und die Pläne der Slaven gefallen lassen. Folgen dem Ban nicht 80,000 Soldaten aufs Wort? Steht nicht in Italien Radetzky an der Spitze einer siegreichen Armee, die nur dem Kaiser gehört? Hat nicht die Besatzung von Prag erklärt, daß sie überall so wie in Prag verfahren werde? Und da sollten die Absolutisten die Hoffnung aufgeben?" Aber auch der dummste Pinsel muß das Schachspiel durchschauen, die lauernde Tatze des Tigers erkennen. So wird aus Prag vom 11. August berichtet: "Heute erschien der aus dem italienischen Feldzuge bekannte General Clam-Gallas an der Hand des Fürsten Windischgrätz an einem offenen Fenster des Prager Schlosses, und ward von den im Hofe lagernden Truppen mit donnernden Hurrah's begrüßt."

17 Prag, 18. August.

Alles protestirt gegen die unglückliche Kundmachung des Fürsten Windischgrätz - die Bürger protestiren, die Studenten, die freigelassenen Gefangenen, die Juristen, und gestern protestirten sogar - die Damen Prags in einer von etwa 400 Damen besuchten Versammlung gegen die Beschuldigung der Verschwörung. Die Sitzung, nur von Damen besucht, war sehr interessant, und nachdem vielfache Details über den Kampf gegeben worden waren, in welchem eine junge Dame die Aufführung des Militärs mit den Worten schilderte: "Kein Gemeiner war so roh als die Offiziere," wurde ein Ausschuß für Abfassung des Protestes und Ueberreichung desselben beim Ministerium gewählt bei dem zugleich um Freilassung der noch gefangen gehaltenen zwei Damen nachgesucht werden sollte. Zum Schluß wurde noch eine Aufforderung an die Damen erlassen, alle Dienstmädchen fortzuschicken, die Grenadiere zu Liebhabern hätten und beim Wechseln der Wohnungen keine Grenadiere als Träger zu gebrauchen, worauf die Sitzung mit der Bemerkung einer Dame geschlossen wurde; "daß wenn noch etwas vorfiele, sie ihre Männer mit dem Kochlöffel hinaustreiben würden."

Sonst ist es in unserer Stadt gänzlich ruhig und die Bewohner Prags scheinen in das alte Geleis zurückzukehren. Das Associationsrecht wurde freilich durch willkührliche Verordnungen des Stadtverordnetenkollegiums häufig eingeschränkt, indem man sogar Bürgerversammlungen, als nur vom Stadtverordnetenkollegium ausgehendürfend, geradezu verbot, allein glücklicherweise kehrten sich die Prager nicht an die Verordnungen dieser Duodezdespoten und hielten ihre Versammlungen im Konviktsaale ab, welche sich auch jedesmal des zahlreichsten Besuchs zu erfreuen hatten.

Vor einigen Tagen hatte zur Feier der Siege in Italien ein Banquet auf dem Hradschin statt, zu welchem außer der Generalität und den Stabsoffizieren auch noch eine Anzahl Subalternoffiziere und von jedem Bataillon zwei Unteroffiziere und zwei Gemeine eingeladen waren. Unter jedem Couvert befand sich ein zwei Quartblätter umfassendes Gedicht, welches den Oberstlieutenant Marsano zum Verfasser haben soll und in den anmaßendsten Ausdrücken den Wienern zuruft, daß, wenn die Armee in Italien fertig ist, sie den Wienern ihre Regierungsgelüste schon anstreichen werde. Ich citire Ihnen hier nur einen Vers:

Doch hört ihr die warnende Stimme nicht,
Die das Heer aus Italien sendet,
So setzen wir selber uns zu Gericht,
Wenn hier uns're Sendung vollendet,
Dann steht die Armee auch, wie ein einziger Mann,
Die Majestät des Kaisers zu rächen,
Von Süden und Norden braust sie heran:
Den gestohlnen Scepter zu brechen.

Dieses Machwerk hat, wie Sie sich denken können, alle Welt erbittert und hier bereits die derbsten Erwiderungen hervorgebracht. Man beklagt sich überhaupt und vorzüglich auf dem Lande über den Uebermuth des Militärs und es wäre nicht zu verwundern, wenn sich über kurz oder lang diese Klagen in Thätlichkeiten Luft machten. Die versuchte Auflösung des bürgerlichen Grenadier- und Schützenkorps von Seiten des Landespräsidiums, ist beim Ministerium gescheitert, die Nationalgarde wird langsam wieder reorganisirt und auch das Korps Swornost, dessen Auflösung durch Thun dekretirt war, scheint mit seinem Proteste dagegen beim Ministerium durchgedrungen zu sein, will sich aber nach erhaltener Ehrenerklärung sogleich selbst auflösen.

Die Rivalität beider Nationalitäten scheint fast verschwunden zu sein; die Deutschen haben eingesehen, daß die oft erwähnte Bartholomäusnacht ein abscheuliches Mährchen war, die Nation zu entzweien und der Reaktion ihr Spiel zu erleichtern. Von der frühern Gespanntheit hinsichtlich des Tragens der Farben merkt man nichts mehr, und wenn die slavischen Bänder und mittelalterlichen Trachten langsam wieder hervortauchen, so sieht man jetzt auch häufig deutsche Bänder, jedoch größtentheils nur an Nichtböhmen.

Ungarn.
Kronstadt, 5. Aug.

Die Russen haben die Moldau nicht verlassen und werden es auch nicht thun. Am 26sten, war in Jassy aus St. Petersburg ein Feldjäger angekommen, der den Befehl überbrachte, daß die Russen in der Moldau bleiben sollen und daß noch vier Divisionen zu ihnen einrücken würden. 5000 Mann Türken mit 6 Kanonen sind in und bei Galatz, wo man sie wegen ihren Excessen auch nicht gerne sieht. General Duhamel und General Vogt, sind in Jassy. Fürst Stourdza, unter dem die Erde jeden Tag lockerer wird, hält sich noch immer auf dem Throne. Unser Berichterstatter befürchtet den Ausbruch eines russisch-türkischen Kriegs, denn die Bessarabien stehen 50,000 Mann Russen jeden Augenblick marschfertig.

Alt-Orsova, 23. Juli.

In aller Eile theile ich Ihnen mit, daß tausend und tausend Millionen Heuschrecken unsere Gegend verfinstern und uns Alles aufzuzehren drohen. Diese Thiere nehmen ihren Zug von Serbien herüber und messen 3 Zoll in der Länge und einen halben Zoll in der Dicke. Schon ist unser ganzer Kukurutz auf den Feldern, der noch grün ist, bis auf den grünen Stengel aufgezehrt. Ein großer Theil in der Form einer kleinen Landschaft zieht sich in die Almasch und eine andere lange Schaar rollt sich wie eine bergabstürzende Lavine in die fetten Thäler von Mahadia. Räuber drohen unser Hab' und Gut zu vernichten, die Heuschrecken unsere Felder und die Cholera uns selbst!!

Pesth, 12. Aug.

Privatbriefen zufolge, haben die Unsrigen die starken Verschanzungen bei Berbasz mit einem Verlust von 500 Menschen eingenommen. Raitzen sind über 3000 gefallen, unter denen man einen russischen Offizier gefunden haben soll.

Polen.
Krakau, 10. Aug.

Die Gazeta Krakowska enthält einen Artikel über das in Krakau garnisonirende östereichische Militair. Am 8. Aug. fand die Feierlichkeit des Sieges in Italien statt, nach deren Beendigung der Feldmarschall Graf Scholk eine Anrede an die Offiziere hielt, und hierauf ebenso jeder Offizier an seine Soldaten. In dieser Anrede heißt es: "Wir begehen heute das Fest des Sieges unserer Armee über die italien. Rebellen; denkt daran, ebenso tapfer zu sein, wie eure Brüder, hört auf keine Constitution, denn wenn Wien Euren Landsleuten Das gibt, was sie verlangen (diese Rede war an die Böhmen gerichtet), so werden sie von euch lassen, und ihr werdet genöthigt sein, das Brod bei Fremden zu betteln, dann mit Schmach bedeckt werdet ihr aus eurem Vaterlande entfernt werden. Vereinigt eure Kräfte für unsere Absichten, damit wir, den Militärstand erhaltend, der Erde gleich machen können diese Rebellen in Wien, Lemberg und Krakau, und die gesegneten Metternich'schen Zeiten zurückführen etc. Diese Lehren haben sehr wohl auf die Ueberzeugung der Soldaten gewirkt, denn mit eignen Ohren hörten wir von Einigen aussprechen, daß sie gegen die eigenen Eltern keine Nachsicht üben, und Wien, Lemberg, Prag, Krakau der Erde gleich machen würden, damit nicht Einer übrig bliebe, in dem ein vevolutivärer Funke stecke.

Italien.
* Mailand, 15. August.
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* Livorno 11. August.
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Verona, 14 August.
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* Rom, 9. August.
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* Turin, 15. August.
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Französische Republik.
16 Paris, 19. August.

"Die Reaktion hüpft wie ein Laubfröschlein und quäckt seelenvergnügt; Herr Thiers der Allerkleinste sieht sich schon als Erzkanzler Sr. Maj. des Königs Philipp Ferdinand d'Orleans (Grafen von Paris) und Herr Odilon-Barrot der Allertugendhafteste als Pair. Wie die Stimme der Reaktionspatriarchen vor Wonne schier erzittert, wie ihr Blick funkelt gleich dem grünen Augen des Katers der den Sperling belauert!" spricht "Impartial du Nord," und mahnt die Proletarier von Schrot und Korn, "dies wahre Salz der Erde," ab, sich in die "infamen Netze der Patriarchen" zu verwickeln. "Laßt nur einen König wieder ausrufen, Arbeiter Frankreichs! die Euch jetzt so bedrückende Herrscherklasse wird in sich alsdann sich spalten, die Herren Bourgeois unter sich werden Patronen verschießen; ihr könnt sehr philosophisch in der Ferne stehen und die Arme kreuzend Euer Pfeifchen schmauchen. Beim großen Gericht, das einst die Volksmasse abhalten wird, sei's geschworen: Euch kann sehr wenig an einem Thron, an einer Quasirepublik gelegen sein. Ihr dürft nur Eins nie vergessen, das heilige Arbeitsrecht, das ewige Recht des armen Arbeiters über den reichen Faulenzer; zieht das Panier der neuen Gesellschaft auf mit der rothen Inschrift: Wer faulenzt, der soll eingesperrt und zu Tode gehungert werden!! Das ist fortan Volksjustiz, Volksmoral, Volksehre; in diesem einfachen Verse liegt die Zukunft der Welt; solches vergeßt nicht." - Der "Corsaire" erzählt oft von Angriffen, die sich Blousenleute auf "fein angezogene Herren" Abends erlauben sollen, natürlich ist kein Wort wahr; neulich schrieb er sich einen Brief, worin es hieß, der Unterzeichnete sei vom Blousenmann in den Koth gestürzt worden; an jenem Abende war aber gerade in der bezeichneten Straße alles ganz trocken. Er speit fortwährend Blut und Eiter nach dem Sozialismus, und zitternd heult er: "Leser, merke Dir den neuesten Sozial-Wegweiser für Deine Reiseroute: zuerst geht's Straße Jean Jaques (Cabet's Redaktion), von da Straße Montmartre (Proudhon's Redaktion), von da Quai des Orfevres (Polizeipräfektur), von da im Trabe mit Einspänner gen Brest, Rochelle, Toulon, (auf die Galeeren). Wir finden unsern einzigen Trost in der schönen Harmonie zwischen den Vertheidigern der Sittlichkeit, der Familie, des Besitzes in allen Ländern; z. B. in dem so tief erregten fernen Ungarn, wo das Kommunismusgift auch eingetröpfelt wurde, ermannt sich heute die Bürgerklasse und wird das Ungethüm des sozialen Demokratismus mit der Keule der gemäßigten konstitutionellen Freiheit zermalmen; wir freuen uns, daß auch dort für die Civilisation gekämpft wird gegen die Blutsäufer und Ehezerstörer, gegen die Eigenthumsreformatoren und Atheisten. Muth! noch einige Zeit und wir siegen!" Der "Constitutionnel" belobt diese Predigt, und klagt den Chef der Exekutive an, daß er in Frankfurt den Ex-Demagogen Savoie, der wieder Rückfälle seines alten Jakobinismus bekommen, und in Berlin den Emanuel Arago nicht abberufe, sintemalen beide Gesandten nur die rothe Republik repräsentirten und mit den dortigen sogen. Demokraten zusammenhielten, "welche bekanntlich nichts anderes sind als die entschiedensten Kommunisten; wie denn auch dort nicht Preßfreiheit ist, sondern eine an 1793 mahnende Preßfrechheit einreißt, die bei dem hartnäckigen deutschen Charakter sehr bedenkliche materielle Umstürze, nicht bloß literarisch-kritische, in Europa erzeugen könnte. " Schließlich kommt ein süßes Lächeln gen Rußland, "das ruhig und planvoll sich entwickelnde Reich des fernen Ostens, dessen mächtiger Lenker ein überaus mildes, gerechtes, ja liebenswürdiges (!) Proklama in der dänischen, der deutschen, und wallachischen Sache publizirt habe."

So beurtheilt die Herrscherklasse die Bewegungen jenseits des Rheins; man muß das zu Akten nehmen. Mit Schadenfreude berichtet das liebliche Bourgeoisblatt, Barbes, im Thurme von Vincennes, sei bettlägerig; was sich leider bestätigt; eine seiner Schwestern ist zur Pflege beständig um ihn. - Seit mehreren Abenden prügelt man sich auf eine in Paris bisher unerhörte Manier mit Stühlen und zerschlägt Tische und Tassen in den Kaffeegärten der elyseischen Felder, wo eine Sängertruppe Freiheitslieder singt; die Republikaner rufen bis, die Königlichen rufen assez, nous ne voulons pas de votre liberte rouge! (genug! wir danken für Eure rothe Freiheit!) und hauen drein bis die Wache sie trennt. Auch bezahlt die "goldene Jugend" Bänkelsänger, die Zoten gegen die Republik ableiern, und klatscht wüthend. - So eben verbreitet sich das Gerücht, Cavaignac's greise Mutter habe umsonst Alles aufgeboten, ihn zur extremen Linken hinüberzulenken, und er wolle, an Leib und Seele erkrankt, aus Ueberdruß seinen Abschied einreichen. Lamoriciere, seit Juni Kriegsminister, und sein Generaladjutant, ein frecher Royalist, ist neidisch auf ihn, und hofft in seine Stelle zu avanciren. Die dritte, vierte und noch eine Nationalgardenlegion halten damit das Spiel für [Fortsetzung]

[Fortsetzung] Pfarrius wird kommen und sagen: Seht, das ist der Mensch, der mich einen Stadtsänger nannte! Da wird Hr. v. Soiron herbeieilen und schreien: Seht, das ist der Schurke, welcher sagte: ich sähe aus wie ein Kutscher! und der Hr. Benedey wird gelaufen kommen und jauchzen: Seht, das ist die Lästerzunge, die mich einen Dulder und einen Hiob nannte! und so werden sie alle miteinander erscheinen und sticheln und spötteln und werden mir sogar noch die Weiber unter die Augen hetzen, damit ich sie immer sehe, ohne sie doch je küssen zu können - daß Gott erbarm!

So blitzte es mir durch den Schädel und noch immer hielt mich Gagerns Hand gefaßt; und wie ich jeden Augenblick erwartete, daß er Tod und Verdammniß auf mich herabdonnern würde und in furchtbarer Spannung, weder sitzend noch stehend, abermals zu ihm emporschaute, da wäre ich fast von dem zweiten Schrecken mehr gepackt worden als von dem ersten, denn sieh, das Antlitz des großen Mannes, welches mir eben noch voll schrecklicher Wolken erschien, es schaute mit dem Ausdruck der freudigsten Zufriedenheit auf mich herab; nicht zum Hängen, nein, zum Gruße hielt mich der Donnerer gefaßt und es war kein Zweifel mehr, er hatte meinen republikanischen Ruf für einen höchst konstitutionellen gehalten und ja, beim Teufel, ehe ich mich's versah, wurde ich mit hineingerissen in das fatale Gewoge, so daß ich bald den Westphalen, den Oestreicher wie den Preußen sammt ihren Torten-Resten aus dem Auge verlor und endlich von Gagerns Hand befreit, mit hinweggeschwemmt wurde von der schwarz-roth-goldnen Sündfluth, über Tische und Bänke, bis daß ich endlich an der andern Seite des Saales, auf die Schwelle der Thür gerieth, und von der Schwelle auf die Treppe und von der Treppe auf die Straße - Alaaf Köln! und vorüber war das Fest des Gürzenich.

(Fortsetzung folgt.)

Der Republikaner Germain Metternich aus Mainz hat folgenden Protest veröffentlicht:

"Der Unterzeichnete protestirt gegen die Aufhebung des Adels, weil er sonst mit dem Fürsten Metternich auf eine Stufe gestellt würde."

Metternich aus Feldkirchen.

[Deutschland]

ebenso Klaudi, weil der Reichstag die Fortsetzung erst in der letzten Sitzung beschlossen.

(Fortsetzung folgt).

In der gestrigen Abendsitzung schritt der Reichstag zu der monatlich zu erneuernden Wahl des Präsidenten und der Vicepräsidenten. Der Abgeordnete Strobach wurde unter dem allgemeinsten Beifall zum Präsidenten ernannt. Hagenauer und Heim zu Vicepräsidenten. Schuselka hatte 11 Stimmen zum Präsidenten.

61 Wien, 18. August.

In ihrem Schrecken, der Reichstag möge die Feudallasten ohne alle Entschädigung aufheben, läßt die Aristokratie denselben durch ihr Blatt: „Die Presse“ beschwören, doch nicht toller zu verfahren, als Frankreichs assemblée constituante in der Nacht des 4. August 1789 gethan. ‒ Ich glaube aber schwerlich, daß das bisher geprügelte Landvolk, welches mit den vielen Vertheidigern, die es im Reichstag gefunden, eine entsetzliche Uebermacht über die halben und trüben Geister Deutschlands gewinnt, sich daran kehren wird, was die weit weniger demokratisch gebildete constituante in jener Nacht gethan. ‒ Das befürchtet auch die darüber giftsprühende Aristokratie und läßt sich in der Gratzer Zeitung durch den Grafen von Wickerburg also darüber vernehmen: „Weder die Presse noch die Kammer (?), hervorgegangen aus einem Volke, das bei seinen Wahlen nur auf eins: Möglichst wohlfeile Befreiung von den Feudallasten, bedacht war, ist der Ausdruck der gebildeten, intelligenten, besitzenden Majorität.“ ‒ Das Landvolk erkennt in seinen Herrschaften nur noch Räuber und Quäler und wer ihm mit Entschädigung kommt, der beschwört statt eines Tags des Rechtes, einen Tag der ungeheuersten Rache. Ohnehin bin ich der Ueberzeugung, daß der Ruf: „Rache!“ bald von einem Ende Oestreichs bis zum andern ertönen wird.

Was ich neulich schrieb, daß ein Verrath der Könige und Rothschilde die Freiheit Italiens noch einmal zertrümmert, das bringen nun Blätter, die ehedem feindlich wider Italien aufgetreten waren. Als der Waffenstillstand in Italien bekannt geworden, bemerkte z. B. der Freimüthige darüber: „Dieser Waffenstillstand war nur eine Folge unserer Siege und selbst kein Sieg mehr! Der innerste Gedanke desselben ist der Verrath des Königs Karl Albert. ‒Offen erklären wir, daß sein Rückzug auf piemontesisches Gebiet, die totale Preisgebung der angeblich von ihm verfochtenen Idee der Unabhängigkeit Italiens in sich schließt. Karl Albert war kein Ritter und Retter der Freiheit Italiens, er war blos ein Räuber, der die lüsterne Hand nach der eisernen Krone streckte. ‒ Als er sah, daß dieser Raub mißlingen mußte, zog er sich auf sein Gebiet zurück und schloß zur Vermeidung französischer Intervention die bekannte Konvention.“ ‒ Radetzky und Albert sind die besten Freunde. Albert hat bekanntlich 20 Millionen aus Mailand mitgenommen, um damit die Kriegssteuer zu bezahlen, die man ihm, weil man die offene Schamlosigkeit noch nicht allzusehr wagen will, vor der Hand nur allein auferlegen wird. Man hat ihm diesen Raub erlaubt, um damit seine Freundschaft zu erkaufen und die republikanischen Kassen Mailands zu leeren.

Hören Sie, wie einem andern Blatte, „Gerad' Aus“ genannt, ein Licht aufgeht über Ungarn: „Die Ungarn wehren sich auch um ihr Recht und ihre Nationalität nach Kräften, und daher galt mancher Schlag, den wir Deutsche empfingen, (das verwirrt eben die Wiener Geister) nicht uns, sondern dem östreichischen Ministerium (es huldigt also dem Absolutismus!) und den Kroaten. Aber die magyarische Nation muß unser Feind sein, sobald wir uns diese Uebergriffe des kroatischen Bans und die Pläne der Slaven gefallen lassen. Folgen dem Ban nicht 80,000 Soldaten aufs Wort? Steht nicht in Italien Radetzky an der Spitze einer siegreichen Armee, die nur dem Kaiser gehört? Hat nicht die Besatzung von Prag erklärt, daß sie überall so wie in Prag verfahren werde? Und da sollten die Absolutisten die Hoffnung aufgeben?“ Aber auch der dummste Pinsel muß das Schachspiel durchschauen, die lauernde Tatze des Tigers erkennen. So wird aus Prag vom 11. August berichtet: „Heute erschien der aus dem italienischen Feldzuge bekannte General Clam-Gallas an der Hand des Fürsten Windischgrätz an einem offenen Fenster des Prager Schlosses, und ward von den im Hofe lagernden Truppen mit donnernden Hurrah's begrüßt.“

17 Prag, 18. August.

Alles protestirt gegen die unglückliche Kundmachung des Fürsten Windischgrätz ‒ die Bürger protestiren, die Studenten, die freigelassenen Gefangenen, die Juristen, und gestern protestirten sogar ‒ die Damen Prags in einer von etwa 400 Damen besuchten Versammlung gegen die Beschuldigung der Verschwörung. Die Sitzung, nur von Damen besucht, war sehr interessant, und nachdem vielfache Details über den Kampf gegeben worden waren, in welchem eine junge Dame die Aufführung des Militärs mit den Worten schilderte: „Kein Gemeiner war so roh als die Offiziere,“ wurde ein Ausschuß für Abfassung des Protestes und Ueberreichung desselben beim Ministerium gewählt bei dem zugleich um Freilassung der noch gefangen gehaltenen zwei Damen nachgesucht werden sollte. Zum Schluß wurde noch eine Aufforderung an die Damen erlassen, alle Dienstmädchen fortzuschicken, die Grenadiere zu Liebhabern hätten und beim Wechseln der Wohnungen keine Grenadiere als Träger zu gebrauchen, worauf die Sitzung mit der Bemerkung einer Dame geschlossen wurde; „daß wenn noch etwas vorfiele, sie ihre Männer mit dem Kochlöffel hinaustreiben würden.“

Sonst ist es in unserer Stadt gänzlich ruhig und die Bewohner Prags scheinen in das alte Geleis zurückzukehren. Das Associationsrecht wurde freilich durch willkührliche Verordnungen des Stadtverordnetenkollegiums häufig eingeschränkt, indem man sogar Bürgerversammlungen, als nur vom Stadtverordnetenkollegium ausgehendürfend, geradezu verbot, allein glücklicherweise kehrten sich die Prager nicht an die Verordnungen dieser Duodezdespoten und hielten ihre Versammlungen im Konviktsaale ab, welche sich auch jedesmal des zahlreichsten Besuchs zu erfreuen hatten.

Vor einigen Tagen hatte zur Feier der Siege in Italien ein Banquet auf dem Hradschin statt, zu welchem außer der Generalität und den Stabsoffizieren auch noch eine Anzahl Subalternoffiziere und von jedem Bataillon zwei Unteroffiziere und zwei Gemeine eingeladen waren. Unter jedem Couvert befand sich ein zwei Quartblätter umfassendes Gedicht, welches den Oberstlieutenant Marsano zum Verfasser haben soll und in den anmaßendsten Ausdrücken den Wienern zuruft, daß, wenn die Armee in Italien fertig ist, sie den Wienern ihre Regierungsgelüste schon anstreichen werde. Ich citire Ihnen hier nur einen Vers:

Doch hört ihr die warnende Stimme nicht,
Die das Heer aus Italien sendet,
So setzen wir selber uns zu Gericht,
Wenn hier uns're Sendung vollendet,
Dann steht die Armee auch, wie ein einziger Mann,
Die Majestät des Kaisers zu rächen,
Von Süden und Norden braust sie heran:
Den gestohlnen Scepter zu brechen.

Dieses Machwerk hat, wie Sie sich denken können, alle Welt erbittert und hier bereits die derbsten Erwiderungen hervorgebracht. Man beklagt sich überhaupt und vorzüglich auf dem Lande über den Uebermuth des Militärs und es wäre nicht zu verwundern, wenn sich über kurz oder lang diese Klagen in Thätlichkeiten Luft machten. Die versuchte Auflösung des bürgerlichen Grenadier- und Schützenkorps von Seiten des Landespräsidiums, ist beim Ministerium gescheitert, die Nationalgarde wird langsam wieder reorganisirt und auch das Korps Swornost, dessen Auflösung durch Thun dekretirt war, scheint mit seinem Proteste dagegen beim Ministerium durchgedrungen zu sein, will sich aber nach erhaltener Ehrenerklärung sogleich selbst auflösen.

Die Rivalität beider Nationalitäten scheint fast verschwunden zu sein; die Deutschen haben eingesehen, daß die oft erwähnte Bartholomäusnacht ein abscheuliches Mährchen war, die Nation zu entzweien und der Reaktion ihr Spiel zu erleichtern. Von der frühern Gespanntheit hinsichtlich des Tragens der Farben merkt man nichts mehr, und wenn die slavischen Bänder und mittelalterlichen Trachten langsam wieder hervortauchen, so sieht man jetzt auch häufig deutsche Bänder, jedoch größtentheils nur an Nichtböhmen.

Ungarn.
Kronstadt, 5. Aug.

Die Russen haben die Moldau nicht verlassen und werden es auch nicht thun. Am 26sten, war in Jassy aus St. Petersburg ein Feldjäger angekommen, der den Befehl überbrachte, daß die Russen in der Moldau bleiben sollen und daß noch vier Divisionen zu ihnen einrücken würden. 5000 Mann Türken mit 6 Kanonen sind in und bei Galatz, wo man sie wegen ihren Excessen auch nicht gerne sieht. General Duhamel und General Vogt, sind in Jassy. Fürst Stourdza, unter dem die Erde jeden Tag lockerer wird, hält sich noch immer auf dem Throne. Unser Berichterstatter befürchtet den Ausbruch eines russisch-türkischen Kriegs, denn die Bessarabien stehen 50,000 Mann Russen jeden Augenblick marschfertig.

Alt-Orsova, 23. Juli.

In aller Eile theile ich Ihnen mit, daß tausend und tausend Millionen Heuschrecken unsere Gegend verfinstern und uns Alles aufzuzehren drohen. Diese Thiere nehmen ihren Zug von Serbien herüber und messen 3 Zoll in der Länge und einen halben Zoll in der Dicke. Schon ist unser ganzer Kukurutz auf den Feldern, der noch grün ist, bis auf den grünen Stengel aufgezehrt. Ein großer Theil in der Form einer kleinen Landschaft zieht sich in die Almasch und eine andere lange Schaar rollt sich wie eine bergabstürzende Lavine in die fetten Thäler von Mahadia. Räuber drohen unser Hab' und Gut zu vernichten, die Heuschrecken unsere Felder und die Cholera uns selbst!!

Pesth, 12. Aug.

Privatbriefen zufolge, haben die Unsrigen die starken Verschanzungen bei Berbasz mit einem Verlust von 500 Menschen eingenommen. Raitzen sind über 3000 gefallen, unter denen man einen russischen Offizier gefunden haben soll.

Polen.
Krakau, 10. Aug.

Die Gazeta Krakowska enthält einen Artikel über das in Krakau garnisonirende östereichische Militair. Am 8. Aug. fand die Feierlichkeit des Sieges in Italien statt, nach deren Beendigung der Feldmarschall Graf Scholk eine Anrede an die Offiziere hielt, und hierauf ebenso jeder Offizier an seine Soldaten. In dieser Anrede heißt es: „Wir begehen heute das Fest des Sieges unserer Armee über die italien. Rebellen; denkt daran, ebenso tapfer zu sein, wie eure Brüder, hört auf keine Constitution, denn wenn Wien Euren Landsleuten Das gibt, was sie verlangen (diese Rede war an die Böhmen gerichtet), so werden sie von euch lassen, und ihr werdet genöthigt sein, das Brod bei Fremden zu betteln, dann mit Schmach bedeckt werdet ihr aus eurem Vaterlande entfernt werden. Vereinigt eure Kräfte für unsere Absichten, damit wir, den Militärstand erhaltend, der Erde gleich machen können diese Rebellen in Wien, Lemberg und Krakau, und die gesegneten Metternich'schen Zeiten zurückführen etc. Diese Lehren haben sehr wohl auf die Ueberzeugung der Soldaten gewirkt, denn mit eignen Ohren hörten wir von Einigen aussprechen, daß sie gegen die eigenen Eltern keine Nachsicht üben, und Wien, Lemberg, Prag, Krakau der Erde gleich machen würden, damit nicht Einer übrig bliebe, in dem ein vevolutivärer Funke stecke.

Italien.
* Mailand, 15. August.
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* Livorno 11. August.
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Verona, 14 August.
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* Rom, 9. August.
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* Turin, 15. August.
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Französische Republik.
16 Paris, 19. August.

„Die Reaktion hüpft wie ein Laubfröschlein und quäckt seelenvergnügt; Herr Thiers der Allerkleinste sieht sich schon als Erzkanzler Sr. Maj. des Königs Philipp Ferdinand d'Orleans (Grafen von Paris) und Herr Odilon-Barrot der Allertugendhafteste als Pair. Wie die Stimme der Reaktionspatriarchen vor Wonne schier erzittert, wie ihr Blick funkelt gleich dem grünen Augen des Katers der den Sperling belauert!“ spricht „Impartial du Nord,“ und mahnt die Proletarier von Schrot und Korn, „dies wahre Salz der Erde,“ ab, sich in die „infamen Netze der Patriarchen“ zu verwickeln. „Laßt nur einen König wieder ausrufen, Arbeiter Frankreichs! die Euch jetzt so bedrückende Herrscherklasse wird in sich alsdann sich spalten, die Herren Bourgeois unter sich werden Patronen verschießen; ihr könnt sehr philosophisch in der Ferne stehen und die Arme kreuzend Euer Pfeifchen schmauchen. Beim großen Gericht, das einst die Volksmasse abhalten wird, sei's geschworen: Euch kann sehr wenig an einem Thron, an einer Quasirepublik gelegen sein. Ihr dürft nur Eins nie vergessen, das heilige Arbeitsrecht, das ewige Recht des armen Arbeiters über den reichen Faulenzer; zieht das Panier der neuen Gesellschaft auf mit der rothen Inschrift: Wer faulenzt, der soll eingesperrt und zu Tode gehungert werden!! Das ist fortan Volksjustiz, Volksmoral, Volksehre; in diesem einfachen Verse liegt die Zukunft der Welt; solches vergeßt nicht.“ ‒ Der „Corsaire“ erzählt oft von Angriffen, die sich Blousenleute auf „fein angezogene Herren“ Abends erlauben sollen, natürlich ist kein Wort wahr; neulich schrieb er sich einen Brief, worin es hieß, der Unterzeichnete sei vom Blousenmann in den Koth gestürzt worden; an jenem Abende war aber gerade in der bezeichneten Straße alles ganz trocken. Er speit fortwährend Blut und Eiter nach dem Sozialismus, und zitternd heult er: „Leser, merke Dir den neuesten Sozial-Wegweiser für Deine Reiseroute: zuerst geht's Straße Jean Jaques (Cabet's Redaktion), von da Straße Montmartre (Proudhon's Redaktion), von da Quai des Orfevres (Polizeipräfektur), von da im Trabe mit Einspänner gen Brest, Rochelle, Toulon, (auf die Galeeren). Wir finden unsern einzigen Trost in der schönen Harmonie zwischen den Vertheidigern der Sittlichkeit, der Familie, des Besitzes in allen Ländern; z. B. in dem so tief erregten fernen Ungarn, wo das Kommunismusgift auch eingetröpfelt wurde, ermannt sich heute die Bürgerklasse und wird das Ungethüm des sozialen Demokratismus mit der Keule der gemäßigten konstitutionellen Freiheit zermalmen; wir freuen uns, daß auch dort für die Civilisation gekämpft wird gegen die Blutsäufer und Ehezerstörer, gegen die Eigenthumsreformatoren und Atheisten. Muth! noch einige Zeit und wir siegen!“ Der „Constitutionnel“ belobt diese Predigt, und klagt den Chef der Exekutive an, daß er in Frankfurt den Ex-Demagogen Savoie, der wieder Rückfälle seines alten Jakobinismus bekommen, und in Berlin den Emanuel Arago nicht abberufe, sintemalen beide Gesandten nur die rothe Republik repräsentirten und mit den dortigen sogen. Demokraten zusammenhielten, „welche bekanntlich nichts anderes sind als die entschiedensten Kommunisten; wie denn auch dort nicht Preßfreiheit ist, sondern eine an 1793 mahnende Preßfrechheit einreißt, die bei dem hartnäckigen deutschen Charakter sehr bedenkliche materielle Umstürze, nicht bloß literarisch-kritische, in Europa erzeugen könnte. “ Schließlich kommt ein süßes Lächeln gen Rußland, „das ruhig und planvoll sich entwickelnde Reich des fernen Ostens, dessen mächtiger Lenker ein überaus mildes, gerechtes, ja liebenswürdiges (!) Proklama in der dänischen, der deutschen, und wallachischen Sache publizirt habe.“

So beurtheilt die Herrscherklasse die Bewegungen jenseits des Rheins; man muß das zu Akten nehmen. Mit Schadenfreude berichtet das liebliche Bourgeoisblatt, Barbes, im Thurme von Vincennes, sei bettlägerig; was sich leider bestätigt; eine seiner Schwestern ist zur Pflege beständig um ihn. ‒ Seit mehreren Abenden prügelt man sich auf eine in Paris bisher unerhörte Manier mit Stühlen und zerschlägt Tische und Tassen in den Kaffeegärten der elyseischen Felder, wo eine Sängertruppe Freiheitslieder singt; die Republikaner rufen bis, die Königlichen rufen assez, nous ne voulons pas de votre liberté rouge! (genug! wir danken für Eure rothe Freiheit!) und hauen drein bis die Wache sie trennt. Auch bezahlt die „goldene Jugend“ Bänkelsänger, die Zoten gegen die Republik ableiern, und klatscht wüthend. ‒ So eben verbreitet sich das Gerücht, Cavaignac's greise Mutter habe umsonst Alles aufgeboten, ihn zur extremen Linken hinüberzulenken, und er wolle, an Leib und Seele erkrankt, aus Ueberdruß seinen Abschied einreichen. Lamoriciere, seit Juni Kriegsminister, und sein Generaladjutant, ein frecher Royalist, ist neidisch auf ihn, und hofft in seine Stelle zu avanciren. Die dritte, vierte und noch eine Nationalgardenlegion halten damit das Spiel für [Fortsetzung]

[Fortsetzung] Pfarrius wird kommen und sagen: Seht, das ist der Mensch, der mich einen Stadtsänger nannte! Da wird Hr. v. Soiron herbeieilen und schreien: Seht, das ist der Schurke, welcher sagte: ich sähe aus wie ein Kutscher! und der Hr. Benedey wird gelaufen kommen und jauchzen: Seht, das ist die Lästerzunge, die mich einen Dulder und einen Hiob nannte! und so werden sie alle miteinander erscheinen und sticheln und spötteln und werden mir sogar noch die Weiber unter die Augen hetzen, damit ich sie immer sehe, ohne sie doch je küssen zu können ‒ daß Gott erbarm!

So blitzte es mir durch den Schädel und noch immer hielt mich Gagerns Hand gefaßt; und wie ich jeden Augenblick erwartete, daß er Tod und Verdammniß auf mich herabdonnern würde und in furchtbarer Spannung, weder sitzend noch stehend, abermals zu ihm emporschaute, da wäre ich fast von dem zweiten Schrecken mehr gepackt worden als von dem ersten, denn sieh, das Antlitz des großen Mannes, welches mir eben noch voll schrecklicher Wolken erschien, es schaute mit dem Ausdruck der freudigsten Zufriedenheit auf mich herab; nicht zum Hängen, nein, zum Gruße hielt mich der Donnerer gefaßt und es war kein Zweifel mehr, er hatte meinen republikanischen Ruf für einen höchst konstitutionellen gehalten und ja, beim Teufel, ehe ich mich's versah, wurde ich mit hineingerissen in das fatale Gewoge, so daß ich bald den Westphalen, den Oestreicher wie den Preußen sammt ihren Torten-Resten aus dem Auge verlor und endlich von Gagerns Hand befreit, mit hinweggeschwemmt wurde von der schwarz-roth-goldnen Sündfluth, über Tische und Bänke, bis daß ich endlich an der andern Seite des Saales, auf die Schwelle der Thür gerieth, und von der Schwelle auf die Treppe und von der Treppe auf die Straße ‒ Alaaf Köln! und vorüber war das Fest des Gürzenich.

(Fortsetzung folgt.)

Der Republikaner Germain Metternich aus Mainz hat folgenden Protest veröffentlicht:

„Der Unterzeichnete protestirt gegen die Aufhebung des Adels, weil er sonst mit dem Fürsten Metternich auf eine Stufe gestellt würde.“

Metternich aus Feldkirchen.

<TEI>
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        <head>[Deutschland]</head>
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          <p>ebenso <hi rendition="#g">Klaudi,</hi> weil der Reichstag die Fortsetzung erst in                         der letzten Sitzung beschlossen.</p>
          <p>
            <ref type="link">(Fortsetzung folgt).</ref>
          </p>
          <p>In der gestrigen Abendsitzung schritt der Reichstag zu der monatlich zu                         erneuernden Wahl des Präsidenten und der Vicepräsidenten. Der Abgeordnete <hi rendition="#g">Strobach</hi> wurde unter dem allgemeinsten Beifall                         zum Präsidenten ernannt. Hagenauer und Heim zu Vicepräsidenten. Schuselka                         hatte 11 Stimmen zum Präsidenten.</p>
        </div>
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          <head><bibl><author>61</author></bibl> Wien, 18. August.</head>
          <p>In ihrem Schrecken, der Reichstag möge die Feudallasten ohne alle                         Entschädigung aufheben, läßt die Aristokratie denselben durch ihr Blatt:                         &#x201E;Die Presse&#x201C; beschwören, doch nicht toller zu verfahren, als Frankreichs                         assemblée constituante in der Nacht des 4. August 1789 gethan. &#x2012; Ich glaube                         aber schwerlich, daß das bisher geprügelte Landvolk, welches mit den vielen                         Vertheidigern, die es im Reichstag gefunden, eine entsetzliche Uebermacht                         über die halben und trüben Geister Deutschlands gewinnt, sich daran kehren                         wird, was die weit weniger demokratisch gebildete constituante in jener                         Nacht gethan. &#x2012; Das befürchtet auch die darüber giftsprühende Aristokratie                         und läßt sich in der Gratzer Zeitung durch den Grafen von Wickerburg also                         darüber vernehmen: &#x201E;Weder die Presse noch die Kammer (?), hervorgegangen aus                         einem Volke, das bei seinen Wahlen nur auf eins: Möglichst wohlfeile                         Befreiung von den Feudallasten, bedacht war, ist der Ausdruck der                         gebildeten, intelligenten, besitzenden Majorität.&#x201C; &#x2012; Das Landvolk erkennt in                         seinen Herrschaften nur noch Räuber und Quäler und wer ihm mit Entschädigung                         kommt, der beschwört statt eines Tags des Rechtes, einen Tag der                         ungeheuersten Rache. Ohnehin bin ich der Ueberzeugung, daß der Ruf: &#x201E;Rache!&#x201C;                         bald von einem Ende Oestreichs bis zum andern ertönen wird.</p>
          <p>Was ich neulich schrieb, daß ein Verrath der Könige und Rothschilde die                         Freiheit Italiens noch einmal zertrümmert, das bringen nun Blätter, die                         ehedem feindlich wider Italien aufgetreten waren. Als der Waffenstillstand                         in Italien bekannt geworden, bemerkte z. B. der Freimüthige darüber: &#x201E;Dieser                         Waffenstillstand war nur eine Folge unserer Siege und selbst kein Sieg mehr!                         Der innerste Gedanke desselben ist der Verrath des Königs Karl Albert.                         &#x2012;Offen erklären wir, daß sein Rückzug auf piemontesisches Gebiet, die totale                         Preisgebung der angeblich von ihm verfochtenen Idee der Unabhängigkeit                         Italiens in sich schließt. Karl Albert war kein Ritter und Retter der                         Freiheit Italiens, er war blos ein Räuber, der die lüsterne Hand nach der                         eisernen Krone streckte. &#x2012; Als er sah, daß dieser Raub mißlingen mußte, zog                         er sich auf sein Gebiet zurück und schloß zur Vermeidung französischer                         Intervention die bekannte Konvention.&#x201C; &#x2012; Radetzky und Albert sind die besten                         Freunde. Albert hat bekanntlich 20 Millionen aus Mailand mitgenommen, um                         damit die Kriegssteuer zu bezahlen, die man ihm, weil man die offene                         Schamlosigkeit noch nicht allzusehr wagen will, vor der Hand nur allein                         auferlegen wird. Man hat ihm diesen Raub erlaubt, um damit seine                         Freundschaft zu erkaufen und die republikanischen Kassen Mailands zu                         leeren.</p>
          <p>Hören Sie, wie einem andern Blatte, &#x201E;Gerad' Aus&#x201C; genannt, ein Licht aufgeht                         über Ungarn: &#x201E;Die Ungarn wehren sich auch um ihr Recht und ihre Nationalität                         nach Kräften, und daher galt mancher Schlag, den wir Deutsche empfingen,                         (das verwirrt eben die Wiener Geister) nicht uns, sondern dem östreichischen                         Ministerium (es huldigt also dem Absolutismus!) und den Kroaten. Aber die                         magyarische Nation muß unser Feind sein, sobald wir uns diese Uebergriffe                         des kroatischen Bans und die Pläne der Slaven gefallen lassen. Folgen dem                         Ban nicht 80,000 Soldaten aufs Wort? Steht nicht in Italien Radetzky an der                         Spitze einer siegreichen Armee, die nur dem Kaiser gehört? Hat nicht die                         Besatzung von Prag erklärt, daß sie überall so wie in Prag verfahren werde?                         Und da sollten die Absolutisten die Hoffnung aufgeben?&#x201C; Aber auch der                         dummste Pinsel muß das Schachspiel durchschauen, die lauernde Tatze des                         Tigers erkennen. So wird aus Prag vom 11. August berichtet: &#x201E;Heute erschien                         der aus dem italienischen Feldzuge bekannte General <hi rendition="#g">Clam-Gallas</hi> an der Hand des Fürsten Windischgrätz an einem offenen                         Fenster des Prager Schlosses, und ward von den im Hofe lagernden Truppen mit                         donnernden Hurrah's begrüßt.&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar083_016" type="jArticle">
          <head><bibl><author>17</author></bibl> Prag, 18. August.</head>
          <p>Alles protestirt gegen die unglückliche Kundmachung des Fürsten Windischgrätz                         &#x2012; die Bürger protestiren, die Studenten, die freigelassenen Gefangenen, die                         Juristen, und gestern protestirten sogar &#x2012; die Damen Prags in einer von etwa                         400 Damen besuchten Versammlung gegen die Beschuldigung der Verschwörung.                         Die Sitzung, nur von Damen besucht, war sehr interessant, und nachdem                         vielfache Details über den Kampf gegeben worden waren, in welchem eine junge                         Dame die Aufführung des Militärs mit den Worten schilderte: &#x201E;Kein Gemeiner                         war so roh als die Offiziere,&#x201C; wurde ein Ausschuß für Abfassung des                         Protestes und Ueberreichung desselben beim Ministerium gewählt bei dem                         zugleich um Freilassung der noch gefangen gehaltenen zwei Damen nachgesucht                         werden sollte. Zum Schluß wurde noch eine Aufforderung an die Damen                         erlassen, alle Dienstmädchen fortzuschicken, die Grenadiere zu Liebhabern                         hätten und beim Wechseln der Wohnungen keine Grenadiere als Träger zu                         gebrauchen, worauf die Sitzung mit der Bemerkung einer Dame geschlossen                         wurde; &#x201E;daß wenn noch etwas vorfiele, sie ihre Männer mit dem Kochlöffel                         hinaustreiben würden.&#x201C;</p>
          <p>Sonst ist es in unserer Stadt gänzlich ruhig und die Bewohner Prags scheinen                         in das alte Geleis zurückzukehren. Das Associationsrecht wurde freilich                         durch willkührliche Verordnungen des Stadtverordnetenkollegiums häufig                         eingeschränkt, indem man sogar Bürgerversammlungen, als nur vom                         Stadtverordnetenkollegium ausgehendürfend, geradezu verbot, allein                         glücklicherweise kehrten sich die Prager nicht an die Verordnungen dieser                         Duodezdespoten und hielten ihre Versammlungen im Konviktsaale ab, welche                         sich auch jedesmal des zahlreichsten Besuchs zu erfreuen hatten.</p>
          <p>Vor einigen Tagen hatte zur Feier der Siege in Italien ein Banquet auf dem                         Hradschin statt, zu welchem außer der Generalität und den Stabsoffizieren                         auch noch eine Anzahl Subalternoffiziere und von jedem Bataillon zwei                         Unteroffiziere und zwei Gemeine eingeladen waren. Unter jedem Couvert befand                         sich ein zwei Quartblätter umfassendes Gedicht, welches den Oberstlieutenant                         Marsano zum Verfasser haben soll und in den anmaßendsten Ausdrücken den                         Wienern zuruft, daß, wenn die Armee in Italien fertig ist, sie den Wienern                         ihre Regierungsgelüste schon anstreichen werde. Ich citire Ihnen hier nur                         einen Vers:</p>
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            <l>Doch hört ihr die warnende Stimme nicht,</l><lb/>
            <l>Die das Heer aus Italien                             sendet,</l><lb/>
            <l>So setzen wir selber uns zu Gericht,</l><lb/>
            <l>Wenn hier uns're                             Sendung vollendet,</l><lb/>
            <l>Dann steht die Armee auch, wie ein einziger                             Mann,</l><lb/>
            <l>Die Majestät des Kaisers zu rächen,</l><lb/>
            <l>Von Süden und Norden                             braust sie heran:</l><lb/>
            <l>Den gestohlnen Scepter zu brechen.</l><lb/>
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          <p>Dieses Machwerk hat, wie Sie sich denken können, alle Welt erbittert und hier                         bereits die derbsten Erwiderungen hervorgebracht. Man beklagt sich überhaupt                         und vorzüglich auf dem Lande über den Uebermuth des Militärs und es wäre                         nicht zu verwundern, wenn sich über kurz oder lang diese Klagen in                         Thätlichkeiten Luft machten. Die versuchte Auflösung des bürgerlichen                         Grenadier- und Schützenkorps von Seiten des Landespräsidiums, ist beim                         Ministerium gescheitert, die Nationalgarde wird langsam wieder reorganisirt                         und auch das Korps Swornost, dessen Auflösung durch Thun dekretirt war,                         scheint mit seinem Proteste dagegen beim Ministerium durchgedrungen zu sein,                         will sich aber nach erhaltener Ehrenerklärung sogleich selbst auflösen.</p>
          <p>Die Rivalität beider Nationalitäten scheint fast verschwunden zu sein; die                         Deutschen haben eingesehen, daß die oft erwähnte Bartholomäusnacht ein                         abscheuliches Mährchen war, die Nation zu entzweien und der Reaktion ihr                         Spiel zu erleichtern. Von der frühern Gespanntheit hinsichtlich des Tragens                         der Farben merkt man nichts mehr, und wenn die slavischen Bänder und                         mittelalterlichen Trachten langsam wieder hervortauchen, so sieht man jetzt                         auch häufig deutsche Bänder, jedoch größtentheils nur an Nichtböhmen.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Ungarn.</head>
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          <head>Kronstadt, 5. Aug.</head>
          <p>Die Russen haben die Moldau nicht verlassen und werden es auch nicht thun. Am                         26sten, war in Jassy aus St. Petersburg ein Feldjäger angekommen, der den                         Befehl überbrachte, daß die Russen in der Moldau bleiben sollen und daß noch                         vier Divisionen zu ihnen einrücken würden. 5000 Mann Türken mit 6 Kanonen                         sind in und bei Galatz, wo man sie wegen ihren Excessen auch nicht gerne                         sieht. General Duhamel und General Vogt, sind in Jassy. Fürst Stourdza,                         unter dem die Erde jeden Tag lockerer wird, hält sich noch immer auf dem                         Throne. Unser Berichterstatter befürchtet den Ausbruch eines                         russisch-türkischen Kriegs, denn die Bessarabien stehen 50,000 Mann Russen                         jeden Augenblick marschfertig.</p>
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        <div xml:id="ar083_018" type="jArticle">
          <head>Alt-Orsova, 23. Juli.</head>
          <p>In aller Eile theile ich Ihnen mit, daß tausend und tausend Millionen                         Heuschrecken unsere Gegend verfinstern und uns Alles aufzuzehren drohen.                         Diese Thiere nehmen ihren Zug von Serbien herüber und messen 3 Zoll in der                         Länge und einen halben Zoll in der Dicke. Schon ist unser ganzer Kukurutz                         auf den Feldern, der noch grün ist, bis auf den grünen Stengel aufgezehrt.                         Ein großer Theil in der Form einer kleinen Landschaft zieht sich in die                         Almasch und eine andere lange Schaar rollt sich wie eine bergabstürzende                         Lavine in die fetten Thäler von Mahadia. Räuber drohen unser Hab' und Gut zu                         vernichten, die Heuschrecken unsere Felder und die Cholera uns selbst!!</p>
        </div>
        <div xml:id="ar083_019" type="jArticle">
          <head>Pesth, 12. Aug.</head>
          <p>Privatbriefen zufolge, haben die Unsrigen die starken Verschanzungen bei                         Berbasz mit einem Verlust von 500 Menschen eingenommen. Raitzen sind über                         3000 gefallen, unter denen man einen russischen Offizier gefunden haben                         soll.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Polen.</head>
        <div xml:id="ar083_020" type="jArticle">
          <head>Krakau, 10. Aug.</head>
          <p>Die Gazeta Krakowska enthält einen Artikel über das in <hi rendition="#g">Krakau</hi> garnisonirende <hi rendition="#g">östereichische                             Militair.</hi> Am 8. Aug. fand die Feierlichkeit des Sieges in Italien                         statt, nach deren Beendigung der Feldmarschall Graf Scholk eine Anrede an                         die Offiziere hielt, und hierauf ebenso jeder Offizier an seine Soldaten. In                         dieser Anrede heißt es: &#x201E;Wir begehen heute das Fest des Sieges unserer Armee                         über die italien. Rebellen; denkt daran, ebenso tapfer zu sein, wie eure                         Brüder, hört auf keine Constitution, denn wenn Wien Euren Landsleuten Das                         gibt, was sie verlangen (diese Rede war an die Böhmen gerichtet), so werden                         sie von euch lassen, und ihr werdet genöthigt sein, das Brod bei Fremden zu                         betteln, dann mit Schmach bedeckt werdet ihr aus eurem Vaterlande entfernt                         werden. Vereinigt eure Kräfte für unsere Absichten, damit wir, den                         Militärstand erhaltend, der Erde gleich machen können diese Rebellen in                         Wien, Lemberg und Krakau, und die gesegneten Metternich'schen Zeiten                         zurückführen etc. Diese Lehren haben sehr wohl auf die Ueberzeugung der                         Soldaten gewirkt, denn mit eignen Ohren hörten wir von Einigen aussprechen,                         daß sie gegen die eigenen Eltern keine Nachsicht üben, und Wien, Lemberg,                         Prag, Krakau der Erde gleich machen würden, damit nicht Einer übrig bliebe,                         in dem ein vevolutivärer Funke stecke.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Italien.</head>
        <div xml:id="ar083_021_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 23. August 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 606.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Mailand, 15. August.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar083_022_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 23. August 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 606.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Livorno 11. August.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar083_023_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 23. August 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 606.</bibl>                </note>
          <head>Verona, 14 August.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar083_024_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 23. August 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 606.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Rom, 9. August.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar083_025_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 23. August 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 606.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Turin, 15. August.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Französische Republik.</head>
        <div xml:id="ar083_026" type="jArticle">
          <head><bibl><author>16</author></bibl> Paris, 19. August.</head>
          <p>&#x201E;Die Reaktion hüpft wie ein Laubfröschlein und quäckt seelenvergnügt; Herr                         Thiers der Allerkleinste sieht sich schon als Erzkanzler Sr. Maj. des Königs                         Philipp Ferdinand d'Orleans (Grafen von Paris) und Herr Odilon-Barrot der                         Allertugendhafteste als Pair. Wie die Stimme der Reaktionspatriarchen vor                         Wonne schier erzittert, wie ihr Blick funkelt gleich dem grünen Augen des                         Katers der den Sperling belauert!&#x201C; spricht &#x201E;Impartial du Nord,&#x201C; und mahnt                         die Proletarier von Schrot und Korn, &#x201E;dies wahre Salz der Erde,&#x201C; ab, sich in                         die &#x201E;infamen Netze der Patriarchen&#x201C; zu verwickeln. &#x201E;Laßt nur einen König                         wieder ausrufen, Arbeiter Frankreichs! die Euch jetzt so bedrückende                         Herrscherklasse wird in sich alsdann sich spalten, die Herren Bourgeois                         unter sich werden Patronen verschießen; ihr könnt sehr philosophisch in der                         Ferne stehen und die Arme kreuzend Euer Pfeifchen schmauchen. Beim großen                         Gericht, das einst die Volksmasse abhalten wird, sei's geschworen: Euch kann                         sehr wenig an einem Thron, an einer Quasirepublik gelegen sein. Ihr dürft                         nur Eins nie vergessen, das heilige Arbeitsrecht, das ewige Recht des armen                         Arbeiters über den reichen Faulenzer; zieht das Panier der neuen                         Gesellschaft auf mit der rothen Inschrift: Wer faulenzt, der soll                         eingesperrt und zu Tode gehungert werden!! Das ist fortan Volksjustiz,                         Volksmoral, Volksehre; in diesem einfachen Verse liegt die Zukunft der Welt;                         solches vergeßt nicht.&#x201C; &#x2012; Der &#x201E;Corsaire&#x201C; erzählt oft von Angriffen, die sich                         Blousenleute auf &#x201E;fein angezogene Herren&#x201C; Abends erlauben sollen, natürlich                         ist kein Wort wahr; neulich schrieb er sich einen Brief, worin es hieß, der                         Unterzeichnete sei vom Blousenmann in den Koth gestürzt worden; an jenem                         Abende war aber gerade in der bezeichneten Straße alles ganz trocken. Er                         speit fortwährend Blut und Eiter nach dem Sozialismus, und zitternd heult                         er: &#x201E;Leser, merke Dir den neuesten Sozial-Wegweiser für Deine Reiseroute:                         zuerst geht's Straße Jean Jaques (Cabet's Redaktion), von da Straße                         Montmartre (Proudhon's Redaktion), von da Quai des Orfevres                         (Polizeipräfektur), von da im Trabe mit Einspänner gen Brest, Rochelle,                         Toulon, (auf die Galeeren). Wir finden unsern einzigen Trost in der schönen                         Harmonie zwischen den Vertheidigern der Sittlichkeit, der Familie, des                         Besitzes in allen Ländern; z. B. in dem so tief erregten fernen Ungarn, wo                         das Kommunismusgift auch eingetröpfelt wurde, ermannt sich heute die                         Bürgerklasse und wird das Ungethüm des sozialen Demokratismus mit der Keule                         der gemäßigten konstitutionellen Freiheit zermalmen; wir freuen uns, daß                         auch dort für die Civilisation gekämpft wird gegen die Blutsäufer und                         Ehezerstörer, gegen die Eigenthumsreformatoren und Atheisten. Muth! noch                         einige Zeit und wir siegen!&#x201C; Der &#x201E;Constitutionnel&#x201C; belobt diese Predigt, und                         klagt den Chef der Exekutive an, daß er in Frankfurt den Ex-Demagogen                         Savoie, der wieder Rückfälle seines alten Jakobinismus bekommen, und in                         Berlin den Emanuel Arago nicht abberufe, sintemalen beide Gesandten nur die <hi rendition="#g">rothe</hi> Republik repräsentirten und mit den                         dortigen sogen. Demokraten zusammenhielten, &#x201E;welche bekanntlich nichts                         anderes sind als die entschiedensten Kommunisten; wie denn auch dort nicht                             Preß<hi rendition="#g">freiheit</hi> ist, sondern eine an 1793 mahnende                             Preß<hi rendition="#g">frechheit</hi> einreißt, die bei dem hartnäckigen                         deutschen Charakter sehr bedenkliche materielle Umstürze, nicht bloß                         literarisch-kritische, in Europa erzeugen könnte. &#x201C; Schließlich kommt ein                         süßes Lächeln gen Rußland, &#x201E;das ruhig und planvoll sich entwickelnde Reich                         des fernen Ostens, dessen mächtiger Lenker ein <hi rendition="#g">überaus                             mildes, gerechtes, ja liebenswürdiges (!)</hi> Proklama in der                         dänischen, der deutschen, und wallachischen Sache publizirt habe.&#x201C;</p>
          <p>So beurtheilt die Herrscherklasse die Bewegungen jenseits des Rheins; man muß                         das zu Akten nehmen. Mit Schadenfreude berichtet das liebliche                         Bourgeoisblatt, Barbes, im Thurme von Vincennes, sei bettlägerig; was sich                         leider bestätigt; eine seiner Schwestern ist zur Pflege beständig um ihn. &#x2012;                         Seit mehreren Abenden prügelt man sich auf eine in Paris bisher unerhörte                         Manier mit Stühlen und zerschlägt Tische und Tassen in den Kaffeegärten der                         elyseischen Felder, wo eine Sängertruppe Freiheitslieder singt; die                         Republikaner rufen bis, die Königlichen rufen assez, nous ne voulons pas de                         votre liberté rouge! (genug! wir danken für Eure rothe Freiheit!) und hauen                         drein bis die Wache sie trennt. Auch bezahlt die &#x201E;goldene Jugend&#x201C;                         Bänkelsänger, die Zoten gegen die Republik ableiern, und klatscht wüthend. &#x2012;                         So eben verbreitet sich das Gerücht, Cavaignac's greise Mutter habe umsonst                         Alles aufgeboten, ihn zur extremen Linken hinüberzulenken, und er wolle, an                         Leib und Seele erkrankt, aus Ueberdruß seinen Abschied einreichen.                         Lamoriciere, seit Juni Kriegsminister, und sein Generaladjutant, ein frecher                         Royalist, ist neidisch auf ihn, und hofft in seine Stelle zu avanciren. Die                         dritte, vierte und noch eine Nationalgardenlegion halten damit das Spiel für                             <ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref>                     </p>
        </div>
      </div>
      <div type="jFeuilleton" n="1">
        <div xml:id="ar083_027" type="jArticle">
          <p><ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref> Pfarrius wird kommen und sagen:                         Seht, das ist der Mensch, der mich einen Stadtsänger nannte! Da wird Hr. v.                         Soiron herbeieilen und schreien: Seht, das ist der Schurke, welcher sagte:                         ich sähe aus wie ein Kutscher! und der Hr. Benedey wird gelaufen kommen und                         jauchzen: Seht, das ist die Lästerzunge, die mich einen Dulder und einen                         Hiob nannte! und so werden sie alle miteinander erscheinen und sticheln und                         spötteln und werden mir sogar noch die Weiber unter die Augen hetzen, damit                         ich sie immer sehe, ohne sie doch je küssen zu können &#x2012; daß Gott erbarm!</p>
          <p>So blitzte es mir durch den Schädel und noch immer hielt mich Gagerns Hand                         gefaßt; und wie ich jeden Augenblick erwartete, daß er Tod und Verdammniß                         auf mich herabdonnern würde und in furchtbarer Spannung, weder sitzend noch                         stehend, abermals zu ihm emporschaute, da wäre ich fast von dem zweiten                         Schrecken mehr gepackt worden als von dem ersten, denn sieh, das Antlitz des                         großen Mannes, welches mir eben noch voll schrecklicher Wolken erschien, es                         schaute mit dem Ausdruck der freudigsten Zufriedenheit auf mich herab; nicht                         zum Hängen, nein, zum Gruße hielt mich der Donnerer gefaßt und es war kein                         Zweifel mehr, er hatte meinen republikanischen Ruf für einen höchst                         konstitutionellen gehalten und ja, beim Teufel, ehe ich mich's versah, wurde                         ich mit hineingerissen in das fatale Gewoge, so daß ich bald den Westphalen,                         den Oestreicher wie den Preußen sammt ihren Torten-Resten aus dem Auge                         verlor und endlich von Gagerns Hand befreit, mit hinweggeschwemmt wurde von                         der schwarz-roth-goldnen Sündfluth, über Tische und Bänke, bis daß ich                         endlich an der andern Seite des Saales, auf die Schwelle der Thür gerieth,                         und von der Schwelle auf die Treppe und von der Treppe auf die Straße &#x2012;                         Alaaf Köln! und vorüber war das Fest des Gürzenich.</p>
          <p>
            <ref type="link">(Fortsetzung folgt.)</ref>
          </p>
        </div>
        <div xml:id="ar083_027a" type="jArticle">
          <p>Der Republikaner Germain <hi rendition="#g">Metternich</hi> aus Mainz hat                         folgenden Protest veröffentlicht:</p>
          <p>&#x201E;Der Unterzeichnete protestirt gegen die Aufhebung des Adels, weil er sonst                         mit dem Fürsten Metternich auf eine Stufe gestellt würde.&#x201C;</p>
          <p>Metternich aus Feldkirchen.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0421/0003] [Deutschland] ebenso Klaudi, weil der Reichstag die Fortsetzung erst in der letzten Sitzung beschlossen. (Fortsetzung folgt). In der gestrigen Abendsitzung schritt der Reichstag zu der monatlich zu erneuernden Wahl des Präsidenten und der Vicepräsidenten. Der Abgeordnete Strobach wurde unter dem allgemeinsten Beifall zum Präsidenten ernannt. Hagenauer und Heim zu Vicepräsidenten. Schuselka hatte 11 Stimmen zum Präsidenten. 61 Wien, 18. August. In ihrem Schrecken, der Reichstag möge die Feudallasten ohne alle Entschädigung aufheben, läßt die Aristokratie denselben durch ihr Blatt: „Die Presse“ beschwören, doch nicht toller zu verfahren, als Frankreichs assemblée constituante in der Nacht des 4. August 1789 gethan. ‒ Ich glaube aber schwerlich, daß das bisher geprügelte Landvolk, welches mit den vielen Vertheidigern, die es im Reichstag gefunden, eine entsetzliche Uebermacht über die halben und trüben Geister Deutschlands gewinnt, sich daran kehren wird, was die weit weniger demokratisch gebildete constituante in jener Nacht gethan. ‒ Das befürchtet auch die darüber giftsprühende Aristokratie und läßt sich in der Gratzer Zeitung durch den Grafen von Wickerburg also darüber vernehmen: „Weder die Presse noch die Kammer (?), hervorgegangen aus einem Volke, das bei seinen Wahlen nur auf eins: Möglichst wohlfeile Befreiung von den Feudallasten, bedacht war, ist der Ausdruck der gebildeten, intelligenten, besitzenden Majorität.“ ‒ Das Landvolk erkennt in seinen Herrschaften nur noch Räuber und Quäler und wer ihm mit Entschädigung kommt, der beschwört statt eines Tags des Rechtes, einen Tag der ungeheuersten Rache. Ohnehin bin ich der Ueberzeugung, daß der Ruf: „Rache!“ bald von einem Ende Oestreichs bis zum andern ertönen wird. Was ich neulich schrieb, daß ein Verrath der Könige und Rothschilde die Freiheit Italiens noch einmal zertrümmert, das bringen nun Blätter, die ehedem feindlich wider Italien aufgetreten waren. Als der Waffenstillstand in Italien bekannt geworden, bemerkte z. B. der Freimüthige darüber: „Dieser Waffenstillstand war nur eine Folge unserer Siege und selbst kein Sieg mehr! Der innerste Gedanke desselben ist der Verrath des Königs Karl Albert. ‒Offen erklären wir, daß sein Rückzug auf piemontesisches Gebiet, die totale Preisgebung der angeblich von ihm verfochtenen Idee der Unabhängigkeit Italiens in sich schließt. Karl Albert war kein Ritter und Retter der Freiheit Italiens, er war blos ein Räuber, der die lüsterne Hand nach der eisernen Krone streckte. ‒ Als er sah, daß dieser Raub mißlingen mußte, zog er sich auf sein Gebiet zurück und schloß zur Vermeidung französischer Intervention die bekannte Konvention.“ ‒ Radetzky und Albert sind die besten Freunde. Albert hat bekanntlich 20 Millionen aus Mailand mitgenommen, um damit die Kriegssteuer zu bezahlen, die man ihm, weil man die offene Schamlosigkeit noch nicht allzusehr wagen will, vor der Hand nur allein auferlegen wird. Man hat ihm diesen Raub erlaubt, um damit seine Freundschaft zu erkaufen und die republikanischen Kassen Mailands zu leeren. Hören Sie, wie einem andern Blatte, „Gerad' Aus“ genannt, ein Licht aufgeht über Ungarn: „Die Ungarn wehren sich auch um ihr Recht und ihre Nationalität nach Kräften, und daher galt mancher Schlag, den wir Deutsche empfingen, (das verwirrt eben die Wiener Geister) nicht uns, sondern dem östreichischen Ministerium (es huldigt also dem Absolutismus!) und den Kroaten. Aber die magyarische Nation muß unser Feind sein, sobald wir uns diese Uebergriffe des kroatischen Bans und die Pläne der Slaven gefallen lassen. Folgen dem Ban nicht 80,000 Soldaten aufs Wort? Steht nicht in Italien Radetzky an der Spitze einer siegreichen Armee, die nur dem Kaiser gehört? Hat nicht die Besatzung von Prag erklärt, daß sie überall so wie in Prag verfahren werde? Und da sollten die Absolutisten die Hoffnung aufgeben?“ Aber auch der dummste Pinsel muß das Schachspiel durchschauen, die lauernde Tatze des Tigers erkennen. So wird aus Prag vom 11. August berichtet: „Heute erschien der aus dem italienischen Feldzuge bekannte General Clam-Gallas an der Hand des Fürsten Windischgrätz an einem offenen Fenster des Prager Schlosses, und ward von den im Hofe lagernden Truppen mit donnernden Hurrah's begrüßt.“ 17 Prag, 18. August. Alles protestirt gegen die unglückliche Kundmachung des Fürsten Windischgrätz ‒ die Bürger protestiren, die Studenten, die freigelassenen Gefangenen, die Juristen, und gestern protestirten sogar ‒ die Damen Prags in einer von etwa 400 Damen besuchten Versammlung gegen die Beschuldigung der Verschwörung. Die Sitzung, nur von Damen besucht, war sehr interessant, und nachdem vielfache Details über den Kampf gegeben worden waren, in welchem eine junge Dame die Aufführung des Militärs mit den Worten schilderte: „Kein Gemeiner war so roh als die Offiziere,“ wurde ein Ausschuß für Abfassung des Protestes und Ueberreichung desselben beim Ministerium gewählt bei dem zugleich um Freilassung der noch gefangen gehaltenen zwei Damen nachgesucht werden sollte. Zum Schluß wurde noch eine Aufforderung an die Damen erlassen, alle Dienstmädchen fortzuschicken, die Grenadiere zu Liebhabern hätten und beim Wechseln der Wohnungen keine Grenadiere als Träger zu gebrauchen, worauf die Sitzung mit der Bemerkung einer Dame geschlossen wurde; „daß wenn noch etwas vorfiele, sie ihre Männer mit dem Kochlöffel hinaustreiben würden.“ Sonst ist es in unserer Stadt gänzlich ruhig und die Bewohner Prags scheinen in das alte Geleis zurückzukehren. Das Associationsrecht wurde freilich durch willkührliche Verordnungen des Stadtverordnetenkollegiums häufig eingeschränkt, indem man sogar Bürgerversammlungen, als nur vom Stadtverordnetenkollegium ausgehendürfend, geradezu verbot, allein glücklicherweise kehrten sich die Prager nicht an die Verordnungen dieser Duodezdespoten und hielten ihre Versammlungen im Konviktsaale ab, welche sich auch jedesmal des zahlreichsten Besuchs zu erfreuen hatten. Vor einigen Tagen hatte zur Feier der Siege in Italien ein Banquet auf dem Hradschin statt, zu welchem außer der Generalität und den Stabsoffizieren auch noch eine Anzahl Subalternoffiziere und von jedem Bataillon zwei Unteroffiziere und zwei Gemeine eingeladen waren. Unter jedem Couvert befand sich ein zwei Quartblätter umfassendes Gedicht, welches den Oberstlieutenant Marsano zum Verfasser haben soll und in den anmaßendsten Ausdrücken den Wienern zuruft, daß, wenn die Armee in Italien fertig ist, sie den Wienern ihre Regierungsgelüste schon anstreichen werde. Ich citire Ihnen hier nur einen Vers: Doch hört ihr die warnende Stimme nicht, Die das Heer aus Italien sendet, So setzen wir selber uns zu Gericht, Wenn hier uns're Sendung vollendet, Dann steht die Armee auch, wie ein einziger Mann, Die Majestät des Kaisers zu rächen, Von Süden und Norden braust sie heran: Den gestohlnen Scepter zu brechen. Dieses Machwerk hat, wie Sie sich denken können, alle Welt erbittert und hier bereits die derbsten Erwiderungen hervorgebracht. Man beklagt sich überhaupt und vorzüglich auf dem Lande über den Uebermuth des Militärs und es wäre nicht zu verwundern, wenn sich über kurz oder lang diese Klagen in Thätlichkeiten Luft machten. Die versuchte Auflösung des bürgerlichen Grenadier- und Schützenkorps von Seiten des Landespräsidiums, ist beim Ministerium gescheitert, die Nationalgarde wird langsam wieder reorganisirt und auch das Korps Swornost, dessen Auflösung durch Thun dekretirt war, scheint mit seinem Proteste dagegen beim Ministerium durchgedrungen zu sein, will sich aber nach erhaltener Ehrenerklärung sogleich selbst auflösen. Die Rivalität beider Nationalitäten scheint fast verschwunden zu sein; die Deutschen haben eingesehen, daß die oft erwähnte Bartholomäusnacht ein abscheuliches Mährchen war, die Nation zu entzweien und der Reaktion ihr Spiel zu erleichtern. Von der frühern Gespanntheit hinsichtlich des Tragens der Farben merkt man nichts mehr, und wenn die slavischen Bänder und mittelalterlichen Trachten langsam wieder hervortauchen, so sieht man jetzt auch häufig deutsche Bänder, jedoch größtentheils nur an Nichtböhmen. Ungarn. Kronstadt, 5. Aug. Die Russen haben die Moldau nicht verlassen und werden es auch nicht thun. Am 26sten, war in Jassy aus St. Petersburg ein Feldjäger angekommen, der den Befehl überbrachte, daß die Russen in der Moldau bleiben sollen und daß noch vier Divisionen zu ihnen einrücken würden. 5000 Mann Türken mit 6 Kanonen sind in und bei Galatz, wo man sie wegen ihren Excessen auch nicht gerne sieht. General Duhamel und General Vogt, sind in Jassy. Fürst Stourdza, unter dem die Erde jeden Tag lockerer wird, hält sich noch immer auf dem Throne. Unser Berichterstatter befürchtet den Ausbruch eines russisch-türkischen Kriegs, denn die Bessarabien stehen 50,000 Mann Russen jeden Augenblick marschfertig. Alt-Orsova, 23. Juli. In aller Eile theile ich Ihnen mit, daß tausend und tausend Millionen Heuschrecken unsere Gegend verfinstern und uns Alles aufzuzehren drohen. Diese Thiere nehmen ihren Zug von Serbien herüber und messen 3 Zoll in der Länge und einen halben Zoll in der Dicke. Schon ist unser ganzer Kukurutz auf den Feldern, der noch grün ist, bis auf den grünen Stengel aufgezehrt. Ein großer Theil in der Form einer kleinen Landschaft zieht sich in die Almasch und eine andere lange Schaar rollt sich wie eine bergabstürzende Lavine in die fetten Thäler von Mahadia. Räuber drohen unser Hab' und Gut zu vernichten, die Heuschrecken unsere Felder und die Cholera uns selbst!! Pesth, 12. Aug. Privatbriefen zufolge, haben die Unsrigen die starken Verschanzungen bei Berbasz mit einem Verlust von 500 Menschen eingenommen. Raitzen sind über 3000 gefallen, unter denen man einen russischen Offizier gefunden haben soll. Polen. Krakau, 10. Aug. Die Gazeta Krakowska enthält einen Artikel über das in Krakau garnisonirende östereichische Militair. Am 8. Aug. fand die Feierlichkeit des Sieges in Italien statt, nach deren Beendigung der Feldmarschall Graf Scholk eine Anrede an die Offiziere hielt, und hierauf ebenso jeder Offizier an seine Soldaten. In dieser Anrede heißt es: „Wir begehen heute das Fest des Sieges unserer Armee über die italien. Rebellen; denkt daran, ebenso tapfer zu sein, wie eure Brüder, hört auf keine Constitution, denn wenn Wien Euren Landsleuten Das gibt, was sie verlangen (diese Rede war an die Böhmen gerichtet), so werden sie von euch lassen, und ihr werdet genöthigt sein, das Brod bei Fremden zu betteln, dann mit Schmach bedeckt werdet ihr aus eurem Vaterlande entfernt werden. Vereinigt eure Kräfte für unsere Absichten, damit wir, den Militärstand erhaltend, der Erde gleich machen können diese Rebellen in Wien, Lemberg und Krakau, und die gesegneten Metternich'schen Zeiten zurückführen etc. Diese Lehren haben sehr wohl auf die Ueberzeugung der Soldaten gewirkt, denn mit eignen Ohren hörten wir von Einigen aussprechen, daß sie gegen die eigenen Eltern keine Nachsicht üben, und Wien, Lemberg, Prag, Krakau der Erde gleich machen würden, damit nicht Einer übrig bliebe, in dem ein vevolutivärer Funke stecke. Italien. * Mailand, 15. August. _ * Livorno 11. August. _ Verona, 14 August. _ * Rom, 9. August. _ * Turin, 15. August. _ Französische Republik. 16 Paris, 19. August. „Die Reaktion hüpft wie ein Laubfröschlein und quäckt seelenvergnügt; Herr Thiers der Allerkleinste sieht sich schon als Erzkanzler Sr. Maj. des Königs Philipp Ferdinand d'Orleans (Grafen von Paris) und Herr Odilon-Barrot der Allertugendhafteste als Pair. Wie die Stimme der Reaktionspatriarchen vor Wonne schier erzittert, wie ihr Blick funkelt gleich dem grünen Augen des Katers der den Sperling belauert!“ spricht „Impartial du Nord,“ und mahnt die Proletarier von Schrot und Korn, „dies wahre Salz der Erde,“ ab, sich in die „infamen Netze der Patriarchen“ zu verwickeln. „Laßt nur einen König wieder ausrufen, Arbeiter Frankreichs! die Euch jetzt so bedrückende Herrscherklasse wird in sich alsdann sich spalten, die Herren Bourgeois unter sich werden Patronen verschießen; ihr könnt sehr philosophisch in der Ferne stehen und die Arme kreuzend Euer Pfeifchen schmauchen. Beim großen Gericht, das einst die Volksmasse abhalten wird, sei's geschworen: Euch kann sehr wenig an einem Thron, an einer Quasirepublik gelegen sein. Ihr dürft nur Eins nie vergessen, das heilige Arbeitsrecht, das ewige Recht des armen Arbeiters über den reichen Faulenzer; zieht das Panier der neuen Gesellschaft auf mit der rothen Inschrift: Wer faulenzt, der soll eingesperrt und zu Tode gehungert werden!! Das ist fortan Volksjustiz, Volksmoral, Volksehre; in diesem einfachen Verse liegt die Zukunft der Welt; solches vergeßt nicht.“ ‒ Der „Corsaire“ erzählt oft von Angriffen, die sich Blousenleute auf „fein angezogene Herren“ Abends erlauben sollen, natürlich ist kein Wort wahr; neulich schrieb er sich einen Brief, worin es hieß, der Unterzeichnete sei vom Blousenmann in den Koth gestürzt worden; an jenem Abende war aber gerade in der bezeichneten Straße alles ganz trocken. Er speit fortwährend Blut und Eiter nach dem Sozialismus, und zitternd heult er: „Leser, merke Dir den neuesten Sozial-Wegweiser für Deine Reiseroute: zuerst geht's Straße Jean Jaques (Cabet's Redaktion), von da Straße Montmartre (Proudhon's Redaktion), von da Quai des Orfevres (Polizeipräfektur), von da im Trabe mit Einspänner gen Brest, Rochelle, Toulon, (auf die Galeeren). Wir finden unsern einzigen Trost in der schönen Harmonie zwischen den Vertheidigern der Sittlichkeit, der Familie, des Besitzes in allen Ländern; z. B. in dem so tief erregten fernen Ungarn, wo das Kommunismusgift auch eingetröpfelt wurde, ermannt sich heute die Bürgerklasse und wird das Ungethüm des sozialen Demokratismus mit der Keule der gemäßigten konstitutionellen Freiheit zermalmen; wir freuen uns, daß auch dort für die Civilisation gekämpft wird gegen die Blutsäufer und Ehezerstörer, gegen die Eigenthumsreformatoren und Atheisten. Muth! noch einige Zeit und wir siegen!“ Der „Constitutionnel“ belobt diese Predigt, und klagt den Chef der Exekutive an, daß er in Frankfurt den Ex-Demagogen Savoie, der wieder Rückfälle seines alten Jakobinismus bekommen, und in Berlin den Emanuel Arago nicht abberufe, sintemalen beide Gesandten nur die rothe Republik repräsentirten und mit den dortigen sogen. Demokraten zusammenhielten, „welche bekanntlich nichts anderes sind als die entschiedensten Kommunisten; wie denn auch dort nicht Preßfreiheit ist, sondern eine an 1793 mahnende Preßfrechheit einreißt, die bei dem hartnäckigen deutschen Charakter sehr bedenkliche materielle Umstürze, nicht bloß literarisch-kritische, in Europa erzeugen könnte. “ Schließlich kommt ein süßes Lächeln gen Rußland, „das ruhig und planvoll sich entwickelnde Reich des fernen Ostens, dessen mächtiger Lenker ein überaus mildes, gerechtes, ja liebenswürdiges (!) Proklama in der dänischen, der deutschen, und wallachischen Sache publizirt habe.“ So beurtheilt die Herrscherklasse die Bewegungen jenseits des Rheins; man muß das zu Akten nehmen. Mit Schadenfreude berichtet das liebliche Bourgeoisblatt, Barbes, im Thurme von Vincennes, sei bettlägerig; was sich leider bestätigt; eine seiner Schwestern ist zur Pflege beständig um ihn. ‒ Seit mehreren Abenden prügelt man sich auf eine in Paris bisher unerhörte Manier mit Stühlen und zerschlägt Tische und Tassen in den Kaffeegärten der elyseischen Felder, wo eine Sängertruppe Freiheitslieder singt; die Republikaner rufen bis, die Königlichen rufen assez, nous ne voulons pas de votre liberté rouge! (genug! wir danken für Eure rothe Freiheit!) und hauen drein bis die Wache sie trennt. Auch bezahlt die „goldene Jugend“ Bänkelsänger, die Zoten gegen die Republik ableiern, und klatscht wüthend. ‒ So eben verbreitet sich das Gerücht, Cavaignac's greise Mutter habe umsonst Alles aufgeboten, ihn zur extremen Linken hinüberzulenken, und er wolle, an Leib und Seele erkrankt, aus Ueberdruß seinen Abschied einreichen. Lamoriciere, seit Juni Kriegsminister, und sein Generaladjutant, ein frecher Royalist, ist neidisch auf ihn, und hofft in seine Stelle zu avanciren. Die dritte, vierte und noch eine Nationalgardenlegion halten damit das Spiel für [Fortsetzung] [Fortsetzung] Pfarrius wird kommen und sagen: Seht, das ist der Mensch, der mich einen Stadtsänger nannte! Da wird Hr. v. Soiron herbeieilen und schreien: Seht, das ist der Schurke, welcher sagte: ich sähe aus wie ein Kutscher! und der Hr. Benedey wird gelaufen kommen und jauchzen: Seht, das ist die Lästerzunge, die mich einen Dulder und einen Hiob nannte! und so werden sie alle miteinander erscheinen und sticheln und spötteln und werden mir sogar noch die Weiber unter die Augen hetzen, damit ich sie immer sehe, ohne sie doch je küssen zu können ‒ daß Gott erbarm! So blitzte es mir durch den Schädel und noch immer hielt mich Gagerns Hand gefaßt; und wie ich jeden Augenblick erwartete, daß er Tod und Verdammniß auf mich herabdonnern würde und in furchtbarer Spannung, weder sitzend noch stehend, abermals zu ihm emporschaute, da wäre ich fast von dem zweiten Schrecken mehr gepackt worden als von dem ersten, denn sieh, das Antlitz des großen Mannes, welches mir eben noch voll schrecklicher Wolken erschien, es schaute mit dem Ausdruck der freudigsten Zufriedenheit auf mich herab; nicht zum Hängen, nein, zum Gruße hielt mich der Donnerer gefaßt und es war kein Zweifel mehr, er hatte meinen republikanischen Ruf für einen höchst konstitutionellen gehalten und ja, beim Teufel, ehe ich mich's versah, wurde ich mit hineingerissen in das fatale Gewoge, so daß ich bald den Westphalen, den Oestreicher wie den Preußen sammt ihren Torten-Resten aus dem Auge verlor und endlich von Gagerns Hand befreit, mit hinweggeschwemmt wurde von der schwarz-roth-goldnen Sündfluth, über Tische und Bänke, bis daß ich endlich an der andern Seite des Saales, auf die Schwelle der Thür gerieth, und von der Schwelle auf die Treppe und von der Treppe auf die Straße ‒ Alaaf Köln! und vorüber war das Fest des Gürzenich. (Fortsetzung folgt.) Der Republikaner Germain Metternich aus Mainz hat folgenden Protest veröffentlicht: „Der Unterzeichnete protestirt gegen die Aufhebung des Adels, weil er sonst mit dem Fürsten Metternich auf eine Stufe gestellt würde.“ Metternich aus Feldkirchen.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 83. Köln, 23. August 1848, S. 0421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz083_1848/3>, abgerufen am 19.04.2024.