Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neue Rheinische Zeitung. Nr. 77/78. Köln, 17. August 1848.

Bild:
erste Seite
Neue Rheinische Zeitung.
Organ der Demokratie.
No 77 & 78. Köln, Donnerstag 17. August 1848. Unsere Setzer haben gestern der deutschen Einheit gehuldigt, und darum erschien die gestrige Zeitung nicht.
Deutschland.
* Köln, 16. August.

Nach Beendigung der zur 6. Säkular-Feier der Grundsteinlegung des Kölner Domes veranstalteten Festlichkeiten werden wir einen genauern Bericht über das Vorgefallene geben.

Bei dem gestrigen Festmahl auf dem Gürzenich-Saale brachte der König von Preußen die Gesundheit des Erzherzog Reichsverwesers aus, und der Erzherzog Reichsverweser die des Königs. v. Gagern, Präsident der Nationalversammlung in Frankfurt lud die Anwesenden zu einem Toast auf ein einiges, freies und starkes Deutschland ein. Der König brachte dann einen zweiten Toast auf die Werkleute an dem Aufbau eines einigen und starken Deutschlands, auf die anwesenden und abwesenden Mitglieder der Frankfurter Versammlung aus. Der Erzherzog Reichsverweser ließ die Stadt Köln hoch leben. Hieran reihten sich Toaste des Erzbischofs von Köln, des Vicepräsidenten der Frankfurter Nationalversammlung: v. Soiron, des Abg. Raveaux, des Dombaumeisters Zwirner.

28 Düsseldorf, 15. August.

Während Sie in Köln Feste feierten, sind hier ganz entgegengesetzte Auftritte vorgekommen. Lassen Sie mich von Anfang an die Sache erzählen. Es handelte sich zuerst darum, ob unsre Bürgerwehr etwas zu Ehren des Königs thun sollte. Vor einigen Tagen noch war die Stimmung hierüber fast allgemein ablehnend, nun war aber der Weißbier-Philister wieder aufgetaucht mit seinen Raisonnements, die Stadt werde in allgemeinen Mißkredit kommen, man werde sich von oben herab durch Entziehung der Garnison etc. an der Undankbaren rächen, die doch von dem Beamtenheer und Militär lebe. Der Chef wurde nun von den Behörden aufgefordert, doch seine Bürgerwehr paradiren zu lassen. Er schrieb daher eine Versammlung der Bürgerwehr auf gestern Morgen 11 Uhr aus und legte ihr zwei Fragen vor: erstens: "Soll der König durch die Offiziere der Bürgerwehr begrüßt werden?" Die Rechte in der Hoffnung eine Parade durchzusetzen, stimmte mit der Linken: "Nein!" Die zweite Frage: "Soll die gesammte Bürgerwehr vor dem Könige in Parade erscheinen?" wurde durch rechts und links Treten entschieden; obwohl der Sieg unzweifelhaft der Linken gehörte, so bestand doch die Rechte auf Zählung der Stimmen, wobei sich denn eine Majorität von fast zwei Dritteln für Nein entschied. Mit Jubel zog die siegreiche demokratische Linke ab, die ohne Zweifel noch weit stärker gewesen wäre, wenn die Zeit der Versammlung nicht gerade in die Arbeitsstunden gefallen wäre. Der Nachmittag kam und siehe, die Kasernen hatten ihren ganzen preußischen Parade-Inhalt auf den Bahnhof gespien; die ganze Aristokratie, das Heer der Beamten, der loyale Stadtrath und eine Deputation von Familienvätern aus dem Wupperthal. Einige führten nur die preußische, Andere eine kleine deutsche Kokarde, halb unter dem Hutband versteckt, daneben die preußische offen, groß und breit. Während der Zeit des Erwartens zog ein Detachement Elberfelder Bürgerwehr die allerhöchste Aufmerksamkeit des Volkes auf sich; die preußische Kokarde und daß die Leute Waffen führten, war Veranlassung, daß dieses Detachement fortwährend dem Volkswitz ausgesetzt war. Da verkündete Pfeifen die Ankunft des k. Zuges. Die Lokomotive gab in der That ein sehr schlechtes Beispiel und nur ihr ist es wohl beizumessen, wenn ein heftiges Pfeifen und Murren die kommandirte Beifallsbezeugung störte. Man bot Alles auf, um die Stimme des Volkes zu erersticken und dem Könige unvernehmlich zu machen. Blaß vor Wuth rannten die hohen Behörden herum, aber umsonst.

Am Abend brachte ein Dampfschiff das Nassauer Kontingent für Schleswig-Holstein. Man zog mit Musik auf den Karlsplatz, brachte den Nassauern ein Hurrah, die Quartiere wurden angewiesen, die Menge verlief. Plötzlich um etwa 9 Uhr zieht eine Rotte Militärs aller Gattungen von etwa 100-200 Mann tobend durch die Straßen; die Kavalleriesäbel rasseln über's Pflaster, man singt "Ich bin ein Preuße" und bringt dem König ein übers andere Mal Hurrah; ein Haufen Volks ist gleich in der Nähe, die Jugend pfeift und schreit, die Soldaten schwingen beständig die Säbel, Käsemesser und Hirschfänger in der Luft, man geräth retirirend und avancirend aneinander, die Soldaten hauen auf die wehrlosen Bürger ein, Der bekommt einen Hieb übern Arm, Der übern Kopf. Alles schreit Bürger heraus, endlich läßt die Bürgerwehr Generalmarsch schlagen.

Unterdeß bringt man überall Verwundete zu den Wundärzten; vom Markt trägt man einen todten Soldaten auf's Rathhaus; wie er gefallen, wird zu verschiedenartig berichtet, als daß man darüber berichten könnte. Alles drängt sich um die Blutlache, die die Stelle des Todes bezeichnet, man schreit: "Barrikaden, Waffen, Bürger heraus." Auf der Bergerstraße demolirt die rasende Soldateska einen Goldladen ohne alle Veranlassung, überdem rückt eine mühsam zusammengetrommelte Kompagnie Bürgerwehr auf den Karlsplatz, in demselben Augenblick eine Kompagnie Soldaten von der andern Seite; die Soldaten laden, eine dumpfe Ungewißheit brütet über dem Schwarm, plötzlich kommt der Chef von der Kaserne hergeeilt und auf seine Aufforderung zieht das Militär ab. In den Kasernen bläst man Generalmarsch, kein preußischer Soldat ist mehr zu sehen; die Nassauer treten ebenfalls auf dem Karlsplatz zusammen, man begrüßt sie mit Hurrah, denn während die preußische Soldateska ihre mordende Rachelust ausübte, spazierten die Nassauer mit den Bürgern Arm in Arm. Der Chef läuft hier und dort die Gruppen beschwichtigend und fordert zum Nachhausegehen auf, der Himmel erbarmt sich und greift dem populären Einfluß des Chefs unter die Arme, indem er einen starken Regen sendet. Soviel einstweilen.

Ueberall hörte man gestern Abend die Fragen: Wofür ist denn nun ein kommandirender General hier? warum ist es dem Militär gestattet, heute gerade über die Frist hinaus die Stadt zu beunruhigen und das Preußenthum mit bloßen Säbeln wehrlosen Bürgern einzupauken? Wo bleibt die gerühmte preußische Disciplin?

Die öffentliche Entrüstung fordert die schonungsloseste Bestrafung solcher Frevel!

So eben höre ich von mehreren Todten sprechen, die Aufregung ist aber der Art, daß man dem Gerüchte keinen Glauben schenken darf.

15 Neuß, 15. August.

Wir haben hier wieder einen Beweis gehabt wie die Reaktion kein Mittel scheut sich geltend zu machen und wie sogenannte Deputationen in der Regel den Willen des Volkes ausdrücken: Gestern gingen nämlich drei hiesige Bürger nach Düsseldorf um den König von Preußen im Namen der Neußer Bürgerwehr willkommen zu heißen. Die hiesige Bürgerwehr hat aber diese drei nicht gewählt, sie wußte nicht einmal, daß eine solche Deputation hingeschickt worden war. Die Herren Offiziere hatten dieses Triumvirat eigenmächtig aus ihrer Mitte erkohren. Wäre die ganze Bürgerwehr deshalb befragt worden, so wäre die Absendung einer solchen Deputation mit bedeutender Stimmenmehrheit verworfen worden. Das wußten die Herren zum Voraus und deshalb zogen sie vor, ganz in der Stille unter sich zu wählen.

109 Dortmund, 12. August.

Kaum ist das bedeutungsvolle Ereigniß der bergisch-märkischen Deputation vergessen, kaum das Dortmunder Kriegerfest verrauscht, so wird uns ein neuer Genuß patriotischer Gesinnungstüchtigkeit zu Theil. Gestern Abend erfreute Hr. Dr. Gustav Höfken von Frankfurt seine "lieben Wähler" und den hiesigen konstitutionellen Klub mit einem neuen Seelenschmaus. Es hieße Ihre Leser beleidigen, wollte ich auch nur einen Theil der Sekundanerweisheit wiedergeben, welche Hr. Höfken in seinem breiten Professorendeklamatorium auskramte. Ich beschränke mich auf zwei interessante Mittheilungen des patriotischen Abgeordneten von Dortmund.

Die Rechte in Frankfurt, so berichtet uns Hr. Höfken, hat, um dem "frechen aber entschiedenen" Auftreten der "gesinnungslosen" Linken zu begegnen, einen organisirten Verschwörerklub etablirt. Alle Anträge, von der Rechten ausgehend, müssen zuerst diesem Klub vorgelegt werden. Hier wird darüber debattirt und beschlossen, und kein Antrag darf ferner vor die Nationalversammlung gebracht werden, bevor er die Genehmigung des Klubs erhalten hat. Dazu haben sich die Verschworenen verpflichtet. Sie stimmen dann gemäß geheimen Statuten auf Kommando, im Nothfalle bei unerwarteten Fragen nach Anweisung ihrer Führer, der Herren Radowitz, Bürgers, Lichnowsky, Stedtmann aus Koblenz. Sie brauchen weder zu hören noch zu sprechen, sie stimmen und die "gute Sache" siegt.

Der Dortmunder konstitutionelle Kaub hatte den Dr. Höfken ersucht, in der Nationalversammlung einen Antrag wegen Beendigung des schmachvollen Unterjochungskrieges in Italien zu stellen: Hr. Höfken versichert seinen lieben Wählern, so sehr er auch seinerseits für den Antrag sein möchte, dieses dennoch nicht zu können, (es ist statutenwidrig); aber -- er wolle den Antrag mit aller Wärme in seinem Klub befürworten. Glückliche Wähler!

Zweitens berichtet uns Herr Dr. Gustav Höfken Folgendes: Was könnten sie, die Patrioten, der "gesinnungslosen" äußersten Linken gegenüber thun? Die Redefreiheit sei einmal da, man könne der Linken den Mund nicht zuhalten, auch wisse man noch nicht, wenn einer von diesen Menschen die Tribüne bestiege, (Herr Jordan aus Berlin), was er sagen wolle: also könne man ihn nur heruntertrommeln, was auch regelmäßig (statutengemäß) geschehe. "Sehen Sie, meine Herren," -- und hier entwickelt Herr Höfken die ganze Fülle seiner großartigen Begeisterung -- "es sind schon viele Duelle gegen Männer dieser Partei eingeleitet gewesen, aber immer wieder beigelegt worden; jetzt wird die Sache jedenfalls zum Durchbruche kommen. Meine Herren, es bleibt kein anderes Mittel, man muß diese Menschen todtschlagen."

Der cynische Muth, mit welchem der sonst so höfisch kriechende Hr. Höfken diese Worte herausstieß, fußt auf dem Bewußtsein, eine Partei hinter sich zu haben, eine Partei Vinke, Wilhelm Jordan, Mathy und anderer wohlunterstützten Regierungsmänner.

* Berlin, 12. August.

In Betreff der Richtung der Osteisenbahn hat die von den Vereinbarern deshalb niedergesetzte Kommission in Erwägung, daß die Linie über Conitz nur sehr geringen Nutzen für die dünn bevölkerte Gegend selbst bringen würde, sich für die Linie über Bromberg erklärt, weil der mehrere Kostenbetrag dieser Linie sich durch den stärkern Verkehr gut verzinsen wird, weil diese Linie die Kommunikation zwischen den verkehrreichen Städten Küstrin, Landsberg a. d. W, Driesen, Schneidemühl, Nackel, Bromberg, Thorn, Kulm, Graudenz, Schwetz, Neuenburg, Marienwerder und Meve unter sich und mit Berlin, Stettin, Posen, Danzig und Königsberg erleichtert, weil bei dieser Richtung die Bahn durch sehr produktive, eng bevölkerte Länderstriche geht, deshalb einer vielfach größern Zahl von Staatsangehörigen Rutzen bringt, weil diese Linie nach dem Gutachten der bewährt[e]sten Offiziere, die das Terrain zu diesem Behuf speziell untersucht haben, vorzugsweise den militärischen Interessen entspricht und weil solche die künftige Bahnverbindung mit Thorn, so wie dereinst auch mit Warschu erleichtert.

15 Berlin, 12. August.

Prachtvolles Vorspiel zu unserer künftigen Habeas-Corpus-Akte! In der Hausvogtei, wo die Opfer der unseligen Juni-Emeute aufgestapelt sind, sitzt ein junger Buchdruckergehülfe seit 9 Wochen gefangen, ohne bis jetzt mehr als das Aufnahmeverhör best[a]nden zu haben! Das Verbrechen, welches der junge Mann begangen haben soll, besteht darin, daß er nach der Erstürmung des Zeughauses, an welcher er nicht betheiligt war, in dasselbe hineintrat, und ein Pistol nebst Seitengewehr mit nach Haus nahm. Ein Kollege lud ihm das Gewehr. Als jener es wieder entladen wollte, und unvorsichtigerweise ein Streichhölzchen mit dem Pulver in Berührung brachte, flog die Spitzkugel in die Wand. Zufällig befanden sich mehrere Landwehrmänner in der Nähe, sie hörten den Knall, kamen hinzu und verhafteten den Aufwiegler und Republikaner. Seit jener Zeit, also 9 Wochen, ist nun der Arme in der Hausvogtei eingesperrt, und wartet, nachdem er bei der Aufnahme einmal verhört worden, vergebens auf das weitere Verfahren. Mit Sehnsucht sieht er einen Tag um den andern dem ferneren Verhöre entgegen.

Auch Fernbach, jetzt schon über 6 Wochen verhaftet, sieht dem öffentlichen Verhöre noch immer vergeblich entgegen. Die Anklage lautet: unmittelbare Theilnahme an versuchtem Hochverrath (!!), das corpus delicti ist das ihm zugeschriebene "Extrablatt der Vossischen Zeitung -- gewidmet." Wenn früh, so wird er in 14 Tagen bis 3 Wochen zum öffentlichen Termin, und ohne Zweifel dennoch nach Magdeburg, vielleicht auch nach Stettin kommen.

An der Ecke zwischen der Dorolseen- u. Friedrichsstraße stand ein Hause junger Leute. Sofort kam ein Piket Bürgerwehr angezozogen und zersprengte den Trupp. Nur ein gewisser Müller (nicht etwa Johannes) als Volksredner hier sehr bekannt, blieb ruhig stehen. Da kam der Hauptmann der Bürgerwehr hinzu und schrie ihn an: "Wollen Sie wohl auseinandergeh'n?" -- "Aber meine Herrn, wie kann ich denn auseinandergeh'n -- ich steh ja ganz allein!" -- Natürlich brachen die Umstehenden in Gelächter aus; die Bürgerwehr wußte ihre Rachelust nicht anders zu kühlen, als daß sie den ihr übrigens schon längst verhaßten Müller gefangen fortschleppte.

Einen komischen Anblick gewährt es, am schwarzen Brett der Universität eine große Anzahl von Studirenden sämmtlicher Fakultäten wegen Unfleißes aus dem Album gelöscht zu sehen. Unter andern bemerke ich auch die Namen Boerner und Monecke!! Armer Monecke!!

15 Berlin, 13. August.

In Petersburg ist am 1. August der Stabs-Kapitän Baron Nikolai mit einem Rapport vom Fürsten Woronzoff aus dem Kaukasus angekommen. Er brachte die Nachricht von der Einnahme des befestigten Weilers Gherghebyl in Dagestan durch den Generallieutenant Fürsten Argutynski-Dolgornkow. Die Verluste der Tscherkessen im Laufe des Bombardements und während der Flucht sollen (wie gewöhnlich nach den Berichten, nach welchen der ganze Kaukasus längst entvölkert sein müßte) sehr groß sein. Die Russen wollen am letzten Tage des Treffens auch nicht einen Mann verloren haben. Fürst Argutynski ist in Folge dieses Berichtes sofort zum Generaladjutanten, und Baron Nikolai zum Flügeladjutanten des Kaisers ernannt worden.

In Ostrowo in der Provinz Posen ist vor einiger Zeit eine aus einem preußischen Offizier, dem Assessor Küntzel aus Wreschen und einem Sekretär bestehende Kommission zur Untersuchung der von den preußischen Soldaten, von den Juden und den Deutschen gegen die Polen ausgeübten Mißhandlungen angelangt. Die ausgezeichnete Unparteilichkeit dieser Herren ergibt sich schon daraus, daß sie bei der Untersuchung der Vorfälle sich lediglich auf die Berichte des Abgeordneten von Adelnau stützen, und von etwas Anderem nichts wissen wollen. Der Kommission, welche nur aus preußischen Beamten besteht, einen unabhängigen polnischen Bürger als Mitglied beizuordnen, hat die "deutsche Ehre" für überflüssig befunden.

103 Berlin, 14. August.

Die, laut Beschluß der Vereinbarer-Versammlung vom 7. d. Mts. niedergesetzte Kommission zur Untersuchung der Schweidnitzer Ereignisse hat es für nothwendig gefunden, drei ihrer Mitglieder, die Hrn. Peters, Ober-Lands-Gerichtsrath aus Schwarza, Schornbaum, Staats-Prokurator aus Koblenz und Schulze, Ober-Lands-Gerichtsassessor aus Delitzsch, unverzüglich dahin abzusenden und wird diese Kommission morgen abreisen.

Die äußerste Linke hat in ihren Abendversammlungen den Entwurf einer Gemeinde-Ordnung ausgearbeitet, welcher dem Entwurf des Ministeriums gegenüber gestellt werden soll. Der Abgeordnete D'Ester hat die schließliche Redaktion übernommen. Der Druck des Entwurfs wird morgen beendet und in den Abtheilungen vertheilt werden.

Die Kommission zur Untersuchung der Posenschen Angelegenheit hatte sich von allen Behörden und Ministerien die betreffenden Aktenstücke etc. erbeten um dieselben für ihre Untersuchung zu benutzen. Man beeilte sich auch in allen Departements der Kommission die verlangten Mittheilungen zu machen, nur aus dem Kriegs-Ministerium hat dieselbe bisher noch nicht das Geringste erhalten können. Der Kriegs-Minister behauptet aus seinem Departement nur über die betreffenden Truppenzusammenziehungen und Dis[t]okationen Mittheilungen machen zu können und obgleich die Kommission die Zusendung derselben verlangte, sind sie ihr dennoch bis jetzt noch nicht zugegangen.

Die zu gestern ausgeschriebene große Militärberathung in Charlottenburg, betreffend die Absendung einer Riesen-Petition an den König wegen Ernennung des Prinzen von Preußen zum Oberbefehlshaber der Armee, hat nicht stattgefunden, weil der Kriegs-Minister dieselbe verboten hatte. Er gab den Grund an, daß das Militär keine Versammlungen halten dürfe um einen Einfluß auf die Wahl der Befehlshaber auszuüben.

Morgen wird der neue Unterstaatssekretär im Kriegs-Ministerium zum ersten Mal in der Vereinbarer-Versammlung erscheinen. Er wird den Vereinbarern eine Mittheilung machen, welche den bekannten Schulzeschen Antrag umgeht, da der Kriegs-Minister, Herr von Schreckenstein, das Rundschreiben an alle Offiziere der Armee, wie es die Vereinbarer-Versammlung beschlossen hat, keinesfalls erlassen will, indem er ein solches Rundschreiben, einverstanden mit unserer liebenswürdigen Rechten, für eine Gewissens-Inquisition hält. -- Es wird jedoch allgemein vermuthet, daß die Majorität der Vereinbarer-Versammlung fest auf die unveränderte Ausführung des gefaßten Beschlusses beharren wird, indem die Herren Rodbertus und von Berg, die nicht zu den 180 gehörten, für sich und ihre Anhänger erklärt haben: für die strikte Vollziehung dieses Beschlusses stimmen zu wollen.

Herr Griesheim, der bisherige Stellvertreter des Kriegs-Ministers in der Vereinbarer-Versammlung, der aber in Folge seiner berüchtigten Brochüre durch ein consilium abeundi des Staats-Ministeriums aus jener Versammlung verbannt ist, benutzt seine Mußestunden dazu leitende Artikel für die Neue Preußische Zeitung, das Organ der Reaktion, eiserne Kreuz-Zeitung genannt, zu schreiben. Man muß aber seinen Talenten alle Achtung widerfahren lassen, indem er konsequent durchführt, daß nur in der absoluten Monarchie das Heil der Welt, und besonders Preußens, sich entwickeln könne. Die hiesige Vereinbarer-Versammlung stellt er noch viel tiefer unter die Frankfurter National-Versammlung und nur in der linken Seite findet er Männer, welche wissen wo sie hinaus wollen. Die Männer der Rechten hingegen läßt er das Gewicht seiner ganzen Verachtung fühlen, indem sie keinen Begriff von dem hätten, was sie eigentlich thun müßten.

In einigen Abtheilungen ist bei Gelegenheit der Berathung über die vorgelegten Finanzgesetze, worunter auch bekanntlich ein Gesetz wegen Ermäßigung des Zeitungs- und Gesuchs-Stempels, der von Mitgliedern der Linken gestellte Antrag auf gänzliche Abschaffung des Zeitungsstempels angenommen worden. Der Finanz-Minister hatte sich diesem Beschluß mit aller möglichen Kraft widersetzt und machte zuletzt den Vorschlag den bisherigen Satz

Neue Rheinische Zeitung.
Organ der Demokratie.
No 77 & 78. Köln, Donnerstag 17. August 1848. Unsere Setzer haben gestern der deutschen Einheit gehuldigt, und darum erschien die gestrige Zeitung nicht.
Deutschland.
* Köln, 16. August.

Nach Beendigung der zur 6. Säkular-Feier der Grundsteinlegung des Kölner Domes veranstalteten Festlichkeiten werden wir einen genauern Bericht über das Vorgefallene geben.

Bei dem gestrigen Festmahl auf dem Gürzenich-Saale brachte der König von Preußen die Gesundheit des Erzherzog Reichsverwesers aus, und der Erzherzog Reichsverweser die des Königs. v. Gagern, Präsident der Nationalversammlung in Frankfurt lud die Anwesenden zu einem Toast auf ein einiges, freies und starkes Deutschland ein. Der König brachte dann einen zweiten Toast auf die Werkleute an dem Aufbau eines einigen und starken Deutschlands, auf die anwesenden und abwesenden Mitglieder der Frankfurter Versammlung aus. Der Erzherzog Reichsverweser ließ die Stadt Köln hoch leben. Hieran reihten sich Toaste des Erzbischofs von Köln, des Vicepräsidenten der Frankfurter Nationalversammlung: v. Soiron, des Abg. Raveaux, des Dombaumeisters Zwirner.

28 Düsseldorf, 15. August.

Während Sie in Köln Feste feierten, sind hier ganz entgegengesetzte Auftritte vorgekommen. Lassen Sie mich von Anfang an die Sache erzählen. Es handelte sich zuerst darum, ob unsre Bürgerwehr etwas zu Ehren des Königs thun sollte. Vor einigen Tagen noch war die Stimmung hierüber fast allgemein ablehnend, nun war aber der Weißbier-Philister wieder aufgetaucht mit seinen Raisonnements, die Stadt werde in allgemeinen Mißkredit kommen, man werde sich von oben herab durch Entziehung der Garnison etc. an der Undankbaren rächen, die doch von dem Beamtenheer und Militär lebe. Der Chef wurde nun von den Behörden aufgefordert, doch seine Bürgerwehr paradiren zu lassen. Er schrieb daher eine Versammlung der Bürgerwehr auf gestern Morgen 11 Uhr aus und legte ihr zwei Fragen vor: erstens: „Soll der König durch die Offiziere der Bürgerwehr begrüßt werden?“ Die Rechte in der Hoffnung eine Parade durchzusetzen, stimmte mit der Linken: „Nein!“ Die zweite Frage: „Soll die gesammte Bürgerwehr vor dem Könige in Parade erscheinen?“ wurde durch rechts und links Treten entschieden; obwohl der Sieg unzweifelhaft der Linken gehörte, so bestand doch die Rechte auf Zählung der Stimmen, wobei sich denn eine Majorität von fast zwei Dritteln für Nein entschied. Mit Jubel zog die siegreiche demokratische Linke ab, die ohne Zweifel noch weit stärker gewesen wäre, wenn die Zeit der Versammlung nicht gerade in die Arbeitsstunden gefallen wäre. Der Nachmittag kam und siehe, die Kasernen hatten ihren ganzen preußischen Parade-Inhalt auf den Bahnhof gespien; die ganze Aristokratie, das Heer der Beamten, der loyale Stadtrath und eine Deputation von Familienvätern aus dem Wupperthal. Einige führten nur die preußische, Andere eine kleine deutsche Kokarde, halb unter dem Hutband versteckt, daneben die preußische offen, groß und breit. Während der Zeit des Erwartens zog ein Detachement Elberfelder Bürgerwehr die allerhöchste Aufmerksamkeit des Volkes auf sich; die preußische Kokarde und daß die Leute Waffen führten, war Veranlassung, daß dieses Detachement fortwährend dem Volkswitz ausgesetzt war. Da verkündete Pfeifen die Ankunft des k. Zuges. Die Lokomotive gab in der That ein sehr schlechtes Beispiel und nur ihr ist es wohl beizumessen, wenn ein heftiges Pfeifen und Murren die kommandirte Beifallsbezeugung störte. Man bot Alles auf, um die Stimme des Volkes zu erersticken und dem Könige unvernehmlich zu machen. Blaß vor Wuth rannten die hohen Behörden herum, aber umsonst.

Am Abend brachte ein Dampfschiff das Nassauer Kontingent für Schleswig-Holstein. Man zog mit Musik auf den Karlsplatz, brachte den Nassauern ein Hurrah, die Quartiere wurden angewiesen, die Menge verlief. Plötzlich um etwa 9 Uhr zieht eine Rotte Militärs aller Gattungen von etwa 100-200 Mann tobend durch die Straßen; die Kavalleriesäbel rasseln über's Pflaster, man singt „Ich bin ein Preuße“ und bringt dem König ein übers andere Mal Hurrah; ein Haufen Volks ist gleich in der Nähe, die Jugend pfeift und schreit, die Soldaten schwingen beständig die Säbel, Käsemesser und Hirschfänger in der Luft, man geräth retirirend und avancirend aneinander, die Soldaten hauen auf die wehrlosen Bürger ein, Der bekommt einen Hieb übern Arm, Der übern Kopf. Alles schreit Bürger heraus, endlich läßt die Bürgerwehr Generalmarsch schlagen.

Unterdeß bringt man überall Verwundete zu den Wundärzten; vom Markt trägt man einen todten Soldaten auf's Rathhaus; wie er gefallen, wird zu verschiedenartig berichtet, als daß man darüber berichten könnte. Alles drängt sich um die Blutlache, die die Stelle des Todes bezeichnet, man schreit: „Barrikaden, Waffen, Bürger heraus.“ Auf der Bergerstraße demolirt die rasende Soldateska einen Goldladen ohne alle Veranlassung, überdem rückt eine mühsam zusammengetrommelte Kompagnie Bürgerwehr auf den Karlsplatz, in demselben Augenblick eine Kompagnie Soldaten von der andern Seite; die Soldaten laden, eine dumpfe Ungewißheit brütet über dem Schwarm, plötzlich kommt der Chef von der Kaserne hergeeilt und auf seine Aufforderung zieht das Militär ab. In den Kasernen bläst man Generalmarsch, kein preußischer Soldat ist mehr zu sehen; die Nassauer treten ebenfalls auf dem Karlsplatz zusammen, man begrüßt sie mit Hurrah, denn während die preußische Soldateska ihre mordende Rachelust ausübte, spazierten die Nassauer mit den Bürgern Arm in Arm. Der Chef läuft hier und dort die Gruppen beschwichtigend und fordert zum Nachhausegehen auf, der Himmel erbarmt sich und greift dem populären Einfluß des Chefs unter die Arme, indem er einen starken Regen sendet. Soviel einstweilen.

Ueberall hörte man gestern Abend die Fragen: Wofür ist denn nun ein kommandirender General hier? warum ist es dem Militär gestattet, heute gerade über die Frist hinaus die Stadt zu beunruhigen und das Preußenthum mit bloßen Säbeln wehrlosen Bürgern einzupauken? Wo bleibt die gerühmte preußische Disciplin?

Die öffentliche Entrüstung fordert die schonungsloseste Bestrafung solcher Frevel!

So eben höre ich von mehreren Todten sprechen, die Aufregung ist aber der Art, daß man dem Gerüchte keinen Glauben schenken darf.

15 Neuß, 15. August.

Wir haben hier wieder einen Beweis gehabt wie die Reaktion kein Mittel scheut sich geltend zu machen und wie sogenannte Deputationen in der Regel den Willen des Volkes ausdrücken: Gestern gingen nämlich drei hiesige Bürger nach Düsseldorf um den König von Preußen im Namen der Neußer Bürgerwehr willkommen zu heißen. Die hiesige Bürgerwehr hat aber diese drei nicht gewählt, sie wußte nicht einmal, daß eine solche Deputation hingeschickt worden war. Die Herren Offiziere hatten dieses Triumvirat eigenmächtig aus ihrer Mitte erkohren. Wäre die ganze Bürgerwehr deshalb befragt worden, so wäre die Absendung einer solchen Deputation mit bedeutender Stimmenmehrheit verworfen worden. Das wußten die Herren zum Voraus und deshalb zogen sie vor, ganz in der Stille unter sich zu wählen.

109 Dortmund, 12. August.

Kaum ist das bedeutungsvolle Ereigniß der bergisch-märkischen Deputation vergessen, kaum das Dortmunder Kriegerfest verrauscht, so wird uns ein neuer Genuß patriotischer Gesinnungstüchtigkeit zu Theil. Gestern Abend erfreute Hr. Dr. Gustav Höfken von Frankfurt seine „lieben Wähler“ und den hiesigen konstitutionellen Klub mit einem neuen Seelenschmaus. Es hieße Ihre Leser beleidigen, wollte ich auch nur einen Theil der Sekundanerweisheit wiedergeben, welche Hr. Höfken in seinem breiten Professorendeklamatorium auskramte. Ich beschränke mich auf zwei interessante Mittheilungen des patriotischen Abgeordneten von Dortmund.

Die Rechte in Frankfurt, so berichtet uns Hr. Höfken, hat, um dem „frechen aber entschiedenen“ Auftreten der „gesinnungslosen“ Linken zu begegnen, einen organisirten Verschwörerklub etablirt. Alle Anträge, von der Rechten ausgehend, müssen zuerst diesem Klub vorgelegt werden. Hier wird darüber debattirt und beschlossen, und kein Antrag darf ferner vor die Nationalversammlung gebracht werden, bevor er die Genehmigung des Klubs erhalten hat. Dazu haben sich die Verschworenen verpflichtet. Sie stimmen dann gemäß geheimen Statuten auf Kommando, im Nothfalle bei unerwarteten Fragen nach Anweisung ihrer Führer, der Herren Radowitz, Bürgers, Lichnowsky, Stedtmann aus Koblenz. Sie brauchen weder zu hören noch zu sprechen, sie stimmen und die „gute Sache“ siegt.

Der Dortmunder konstitutionelle Kaub hatte den Dr. Höfken ersucht, in der Nationalversammlung einen Antrag wegen Beendigung des schmachvollen Unterjochungskrieges in Italien zu stellen: Hr. Höfken versichert seinen lieben Wählern, so sehr er auch seinerseits für den Antrag sein möchte, dieses dennoch nicht zu können, (es ist statutenwidrig); aber — er wolle den Antrag mit aller Wärme in seinem Klub befürworten. Glückliche Wähler!

Zweitens berichtet uns Herr Dr. Gustav Höfken Folgendes: Was könnten sie, die Patrioten, der „gesinnungslosen“ äußersten Linken gegenüber thun? Die Redefreiheit sei einmal da, man könne der Linken den Mund nicht zuhalten, auch wisse man noch nicht, wenn einer von diesen Menschen die Tribüne bestiege, (Herr Jordan aus Berlin), was er sagen wolle: also könne man ihn nur heruntertrommeln, was auch regelmäßig (statutengemäß) geschehe. „Sehen Sie, meine Herren,“ — und hier entwickelt Herr Höfken die ganze Fülle seiner großartigen Begeisterung — „es sind schon viele Duelle gegen Männer dieser Partei eingeleitet gewesen, aber immer wieder beigelegt worden; jetzt wird die Sache jedenfalls zum Durchbruche kommen. Meine Herren, es bleibt kein anderes Mittel, man muß diese Menschen todtschlagen.“

Der cynische Muth, mit welchem der sonst so höfisch kriechende Hr. Höfken diese Worte herausstieß, fußt auf dem Bewußtsein, eine Partei hinter sich zu haben, eine Partei Vinke, Wilhelm Jordan, Mathy und anderer wohlunterstützten Regierungsmänner.

* Berlin, 12. August.

In Betreff der Richtung der Osteisenbahn hat die von den Vereinbarern deshalb niedergesetzte Kommission in Erwägung, daß die Linie über Conitz nur sehr geringen Nutzen für die dünn bevölkerte Gegend selbst bringen würde, sich für die Linie über Bromberg erklärt, weil der mehrere Kostenbetrag dieser Linie sich durch den stärkern Verkehr gut verzinsen wird, weil diese Linie die Kommunikation zwischen den verkehrreichen Städten Küstrin, Landsberg a. d. W, Driesen, Schneidemühl, Nackel, Bromberg, Thorn, Kulm, Graudenz, Schwetz, Neuenburg, Marienwerder und Meve unter sich und mit Berlin, Stettin, Posen, Danzig und Königsberg erleichtert, weil bei dieser Richtung die Bahn durch sehr produktive, eng bevölkerte Länderstriche geht, deshalb einer vielfach größern Zahl von Staatsangehörigen Rutzen bringt, weil diese Linie nach dem Gutachten der bewährt[e]sten Offiziere, die das Terrain zu diesem Behuf speziell untersucht haben, vorzugsweise den militärischen Interessen entspricht und weil solche die künftige Bahnverbindung mit Thorn, so wie dereinst auch mit Warschu erleichtert.

15 Berlin, 12. August.

Prachtvolles Vorspiel zu unserer künftigen Habeas-Corpus-Akte! In der Hausvogtei, wo die Opfer der unseligen Juni-Emeute aufgestapelt sind, sitzt ein junger Buchdruckergehülfe seit 9 Wochen gefangen, ohne bis jetzt mehr als das Aufnahmeverhör best[a]nden zu haben! Das Verbrechen, welches der junge Mann begangen haben soll, besteht darin, daß er nach der Erstürmung des Zeughauses, an welcher er nicht betheiligt war, in dasselbe hineintrat, und ein Pistol nebst Seitengewehr mit nach Haus nahm. Ein Kollege lud ihm das Gewehr. Als jener es wieder entladen wollte, und unvorsichtigerweise ein Streichhölzchen mit dem Pulver in Berührung brachte, flog die Spitzkugel in die Wand. Zufällig befanden sich mehrere Landwehrmänner in der Nähe, sie hörten den Knall, kamen hinzu und verhafteten den Aufwiegler und Republikaner. Seit jener Zeit, also 9 Wochen, ist nun der Arme in der Hausvogtei eingesperrt, und wartet, nachdem er bei der Aufnahme einmal verhört worden, vergebens auf das weitere Verfahren. Mit Sehnsucht sieht er einen Tag um den andern dem ferneren Verhöre entgegen.

Auch Fernbach, jetzt schon über 6 Wochen verhaftet, sieht dem öffentlichen Verhöre noch immer vergeblich entgegen. Die Anklage lautet: unmittelbare Theilnahme an versuchtem Hochverrath (!!), das corpus delicti ist das ihm zugeschriebene „Extrablatt der Vossischen Zeitung — gewidmet.“ Wenn früh, so wird er in 14 Tagen bis 3 Wochen zum öffentlichen Termin, und ohne Zweifel dennoch nach Magdeburg, vielleicht auch nach Stettin kommen.

An der Ecke zwischen der Dorolseen- u. Friedrichsstraße stand ein Hause junger Leute. Sofort kam ein Piket Bürgerwehr angezozogen und zersprengte den Trupp. Nur ein gewisser Müller (nicht etwa Johannes) als Volksredner hier sehr bekannt, blieb ruhig stehen. Da kam der Hauptmann der Bürgerwehr hinzu und schrie ihn an: „Wollen Sie wohl auseinandergeh'n?“ — „Aber meine Herrn, wie kann ich denn auseinandergeh'n — ich steh ja ganz allein!“ — Natürlich brachen die Umstehenden in Gelächter aus; die Bürgerwehr wußte ihre Rachelust nicht anders zu kühlen, als daß sie den ihr übrigens schon längst verhaßten Müller gefangen fortschleppte.

Einen komischen Anblick gewährt es, am schwarzen Brett der Universität eine große Anzahl von Studirenden sämmtlicher Fakultäten wegen Unfleißes aus dem Album gelöscht zu sehen. Unter andern bemerke ich auch die Namen Boerner und Monecke!! Armer Monecke!!

15 Berlin, 13. August.

In Petersburg ist am 1. August der Stabs-Kapitän Baron Nikolai mit einem Rapport vom Fürsten Woronzoff aus dem Kaukasus angekommen. Er brachte die Nachricht von der Einnahme des befestigten Weilers Gherghebyl in Dagestan durch den Generallieutenant Fürsten Argutynski-Dolgornkow. Die Verluste der Tscherkessen im Laufe des Bombardements und während der Flucht sollen (wie gewöhnlich nach den Berichten, nach welchen der ganze Kaukasus längst entvölkert sein müßte) sehr groß sein. Die Russen wollen am letzten Tage des Treffens auch nicht einen Mann verloren haben. Fürst Argutynski ist in Folge dieses Berichtes sofort zum Generaladjutanten, und Baron Nikolai zum Flügeladjutanten des Kaisers ernannt worden.

In Ostrowo in der Provinz Posen ist vor einiger Zeit eine aus einem preußischen Offizier, dem Assessor Küntzel aus Wreschen und einem Sekretär bestehende Kommission zur Untersuchung der von den preußischen Soldaten, von den Juden und den Deutschen gegen die Polen ausgeübten Mißhandlungen angelangt. Die ausgezeichnete Unparteilichkeit dieser Herren ergibt sich schon daraus, daß sie bei der Untersuchung der Vorfälle sich lediglich auf die Berichte des Abgeordneten von Adelnau stützen, und von etwas Anderem nichts wissen wollen. Der Kommission, welche nur aus preußischen Beamten besteht, einen unabhängigen polnischen Bürger als Mitglied beizuordnen, hat die „deutsche Ehre“ für überflüssig befunden.

103 Berlin, 14. August.

Die, laut Beschluß der Vereinbarer-Versammlung vom 7. d. Mts. niedergesetzte Kommission zur Untersuchung der Schweidnitzer Ereignisse hat es für nothwendig gefunden, drei ihrer Mitglieder, die Hrn. Peters, Ober-Lands-Gerichtsrath aus Schwarza, Schornbaum, Staats-Prokurator aus Koblenz und Schulze, Ober-Lands-Gerichtsassessor aus Delitzsch, unverzüglich dahin abzusenden und wird diese Kommission morgen abreisen.

Die äußerste Linke hat in ihren Abendversammlungen den Entwurf einer Gemeinde-Ordnung ausgearbeitet, welcher dem Entwurf des Ministeriums gegenüber gestellt werden soll. Der Abgeordnete D'Ester hat die schließliche Redaktion übernommen. Der Druck des Entwurfs wird morgen beendet und in den Abtheilungen vertheilt werden.

Die Kommission zur Untersuchung der Posenschen Angelegenheit hatte sich von allen Behörden und Ministerien die betreffenden Aktenstücke etc. erbeten um dieselben für ihre Untersuchung zu benutzen. Man beeilte sich auch in allen Departements der Kommission die verlangten Mittheilungen zu machen, nur aus dem Kriegs-Ministerium hat dieselbe bisher noch nicht das Geringste erhalten können. Der Kriegs-Minister behauptet aus seinem Departement nur über die betreffenden Truppenzusammenziehungen und Dis[t]okationen Mittheilungen machen zu können und obgleich die Kommission die Zusendung derselben verlangte, sind sie ihr dennoch bis jetzt noch nicht zugegangen.

Die zu gestern ausgeschriebene große Militärberathung in Charlottenburg, betreffend die Absendung einer Riesen-Petition an den König wegen Ernennung des Prinzen von Preußen zum Oberbefehlshaber der Armee, hat nicht stattgefunden, weil der Kriegs-Minister dieselbe verboten hatte. Er gab den Grund an, daß das Militär keine Versammlungen halten dürfe um einen Einfluß auf die Wahl der Befehlshaber auszuüben.

Morgen wird der neue Unterstaatssekretär im Kriegs-Ministerium zum ersten Mal in der Vereinbarer-Versammlung erscheinen. Er wird den Vereinbarern eine Mittheilung machen, welche den bekannten Schulzeschen Antrag umgeht, da der Kriegs-Minister, Herr von Schreckenstein, das Rundschreiben an alle Offiziere der Armee, wie es die Vereinbarer-Versammlung beschlossen hat, keinesfalls erlassen will, indem er ein solches Rundschreiben, einverstanden mit unserer liebenswürdigen Rechten, für eine Gewissens-Inquisition hält. — Es wird jedoch allgemein vermuthet, daß die Majorität der Vereinbarer-Versammlung fest auf die unveränderte Ausführung des gefaßten Beschlusses beharren wird, indem die Herren Rodbertus und von Berg, die nicht zu den 180 gehörten, für sich und ihre Anhänger erklärt haben: für die strikte Vollziehung dieses Beschlusses stimmen zu wollen.

Herr Griesheim, der bisherige Stellvertreter des Kriegs-Ministers in der Vereinbarer-Versammlung, der aber in Folge seiner berüchtigten Brochüre durch ein consilium abeundi des Staats-Ministeriums aus jener Versammlung verbannt ist, benutzt seine Mußestunden dazu leitende Artikel für die Neue Preußische Zeitung, das Organ der Reaktion, eiserne Kreuz-Zeitung genannt, zu schreiben. Man muß aber seinen Talenten alle Achtung widerfahren lassen, indem er konsequent durchführt, daß nur in der absoluten Monarchie das Heil der Welt, und besonders Preußens, sich entwickeln könne. Die hiesige Vereinbarer-Versammlung stellt er noch viel tiefer unter die Frankfurter National-Versammlung und nur in der linken Seite findet er Männer, welche wissen wo sie hinaus wollen. Die Männer der Rechten hingegen läßt er das Gewicht seiner ganzen Verachtung fühlen, indem sie keinen Begriff von dem hätten, was sie eigentlich thun müßten.

In einigen Abtheilungen ist bei Gelegenheit der Berathung über die vorgelegten Finanzgesetze, worunter auch bekanntlich ein Gesetz wegen Ermäßigung des Zeitungs- und Gesuchs-Stempels, der von Mitgliedern der Linken gestellte Antrag auf gänzliche Abschaffung des Zeitungsstempels angenommen worden. Der Finanz-Minister hatte sich diesem Beschluß mit aller möglichen Kraft widersetzt und machte zuletzt den Vorschlag den bisherigen Satz

<TEI>
  <text>
    <pb facs="#f0001" n="0391"/>
    <front>
      <titlePage type="heading">
        <titlePart type="main">Neue Rheinische Zeitung.</titlePart>
        <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart>
        <docImprint>
          <docDate>No 77 &amp; 78. Köln, Donnerstag 17. August 1848. Unsere Setzer haben gestern der deutschen Einheit gehuldigt, und darum erschien die gestrige Zeitung nicht.</docDate>
        </docImprint>
      </titlePage>
    </front>
    <body>
      <div n="1">
        <head>Deutschland.</head>
        <div xml:id="ar077-078_001" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 16. August.</head>
          <p>Nach Beendigung der zur 6. Säkular-Feier der Grundsteinlegung des Kölner                         Domes veranstalteten Festlichkeiten werden wir einen genauern Bericht über                         das Vorgefallene geben.</p>
          <p>Bei dem gestrigen Festmahl auf dem Gürzenich-Saale brachte der König von                         Preußen die Gesundheit des Erzherzog Reichsverwesers aus, und der Erzherzog                         Reichsverweser die des Königs. v. Gagern, Präsident der Nationalversammlung                         in Frankfurt lud die Anwesenden zu einem Toast auf ein einiges, freies und                         starkes Deutschland ein. Der König brachte dann einen zweiten Toast auf die                         Werkleute an dem Aufbau eines einigen und starken Deutschlands, auf die                         anwesenden und abwesenden Mitglieder der Frankfurter Versammlung aus. Der                         Erzherzog Reichsverweser ließ die Stadt Köln hoch leben. Hieran reihten sich                         Toaste des Erzbischofs von Köln, des Vicepräsidenten der Frankfurter                         Nationalversammlung: v. Soiron, des Abg. Raveaux, des Dombaumeisters                         Zwirner.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar077-078_002" type="jArticle">
          <head><bibl><author>28</author></bibl> Düsseldorf, 15. August.</head>
          <p>Während Sie in Köln Feste feierten, sind hier ganz entgegengesetzte Auftritte                         vorgekommen. Lassen Sie mich von Anfang an die Sache erzählen. Es handelte                         sich zuerst darum, ob unsre Bürgerwehr etwas zu Ehren des Königs thun                         sollte. Vor einigen Tagen noch war die Stimmung hierüber fast allgemein                         ablehnend, nun war aber der Weißbier-Philister wieder aufgetaucht mit seinen                         Raisonnements, die Stadt werde in allgemeinen Mißkredit kommen, man werde                         sich von oben herab durch Entziehung der Garnison etc. an der Undankbaren                         rächen, die doch von dem Beamtenheer und Militär lebe. Der Chef wurde nun                         von den Behörden aufgefordert, doch seine Bürgerwehr paradiren zu lassen. Er                         schrieb daher eine Versammlung der Bürgerwehr auf gestern Morgen 11 Uhr aus                         und legte ihr zwei Fragen vor: erstens: &#x201E;Soll der König durch die Offiziere                         der Bürgerwehr begrüßt werden?&#x201C; Die Rechte in der Hoffnung eine Parade                         durchzusetzen, stimmte mit der Linken: &#x201E;Nein!&#x201C; Die zweite Frage: &#x201E;Soll die                         gesammte Bürgerwehr vor dem Könige in Parade erscheinen?&#x201C; wurde durch rechts                         und links Treten entschieden; obwohl der Sieg unzweifelhaft der Linken                         gehörte, so bestand doch die Rechte auf Zählung der Stimmen, wobei sich denn                         eine Majorität von fast zwei Dritteln für Nein entschied. Mit Jubel zog die                         siegreiche demokratische Linke ab, die ohne Zweifel noch weit stärker                         gewesen wäre, wenn die Zeit der Versammlung nicht gerade in die                         Arbeitsstunden gefallen wäre. Der Nachmittag kam und siehe, die Kasernen                         hatten ihren ganzen preußischen Parade-Inhalt auf den Bahnhof gespien; die                         ganze Aristokratie, das Heer der Beamten, der loyale Stadtrath und eine                         Deputation von Familienvätern aus dem Wupperthal. Einige führten nur die                         preußische, Andere eine kleine deutsche Kokarde, halb unter dem Hutband                         versteckt, daneben die preußische offen, groß und breit. Während der Zeit                         des Erwartens zog ein Detachement Elberfelder Bürgerwehr die allerhöchste                         Aufmerksamkeit des Volkes auf sich; die preußische Kokarde und daß die Leute                         Waffen führten, war Veranlassung, daß dieses Detachement fortwährend dem                         Volkswitz ausgesetzt war. Da verkündete Pfeifen die Ankunft des k. Zuges.                         Die Lokomotive gab in der That ein sehr schlechtes Beispiel und nur ihr ist                         es wohl beizumessen, wenn ein heftiges Pfeifen und Murren die kommandirte                         Beifallsbezeugung störte. Man bot Alles auf, um die Stimme des Volkes zu                         erersticken und dem Könige unvernehmlich zu machen. Blaß vor Wuth rannten                         die hohen Behörden herum, aber umsonst.</p>
          <p>Am Abend brachte ein Dampfschiff das Nassauer Kontingent für                         Schleswig-Holstein. Man zog mit Musik auf den Karlsplatz, brachte den                         Nassauern ein Hurrah, die Quartiere wurden angewiesen, die Menge verlief.                         Plötzlich um etwa 9 Uhr zieht eine Rotte Militärs aller Gattungen von etwa                         100-200 Mann tobend durch die Straßen; die Kavalleriesäbel rasseln über's                         Pflaster, man singt &#x201E;Ich bin ein Preuße&#x201C; und bringt dem König ein übers                         andere Mal Hurrah; ein Haufen Volks ist gleich in der Nähe, die Jugend                         pfeift und schreit, die Soldaten schwingen beständig die Säbel, Käsemesser                         und Hirschfänger in der Luft, man geräth retirirend und avancirend                         aneinander, die Soldaten hauen auf die wehrlosen Bürger ein, Der bekommt                         einen Hieb übern Arm, Der übern Kopf. Alles schreit <hi rendition="#g">Bürger heraus,</hi> endlich läßt die Bürgerwehr Generalmarsch                         schlagen.</p>
          <p>Unterdeß bringt man überall Verwundete zu den Wundärzten; vom Markt trägt man                         einen todten Soldaten auf's Rathhaus; wie er gefallen, wird zu                         verschiedenartig berichtet, als daß man darüber berichten könnte. Alles                         drängt sich um die Blutlache, die die Stelle des Todes bezeichnet, man                         schreit: &#x201E;Barrikaden, Waffen, Bürger heraus.&#x201C; Auf der Bergerstraße demolirt                         die rasende Soldateska einen Goldladen ohne alle Veranlassung, überdem rückt                         eine mühsam zusammengetrommelte Kompagnie Bürgerwehr auf den Karlsplatz, in                         demselben Augenblick eine Kompagnie Soldaten von der andern Seite; die                         Soldaten laden, eine dumpfe Ungewißheit brütet über dem Schwarm, plötzlich                         kommt der Chef von der Kaserne hergeeilt und auf seine Aufforderung zieht                         das Militär ab. In den Kasernen bläst man Generalmarsch, kein preußischer                         Soldat ist mehr zu sehen; die Nassauer treten ebenfalls auf dem Karlsplatz                         zusammen, man begrüßt sie mit Hurrah, denn während die preußische Soldateska                         ihre mordende Rachelust ausübte, spazierten die Nassauer mit den Bürgern Arm                         in Arm. Der Chef läuft hier und dort die Gruppen beschwichtigend und fordert                         zum Nachhausegehen auf, der Himmel erbarmt sich und greift dem populären                         Einfluß des Chefs unter die Arme, indem er einen starken Regen sendet.                         Soviel einstweilen.</p>
          <p>Ueberall hörte man gestern Abend die Fragen: Wofür ist denn nun ein                         kommandirender General hier? warum ist es dem Militär gestattet, heute                         gerade über die Frist hinaus die Stadt zu beunruhigen und das Preußenthum                         mit bloßen Säbeln wehrlosen Bürgern einzupauken? Wo bleibt die gerühmte                         preußische Disciplin?</p>
          <p>Die öffentliche Entrüstung fordert die schonungsloseste Bestrafung solcher                         Frevel!</p>
          <p>So eben höre ich von <hi rendition="#g">mehreren</hi> Todten sprechen, die                         Aufregung ist aber der Art, daß man dem Gerüchte keinen Glauben schenken                         darf.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar077-078_003" type="jArticle">
          <head><bibl><author>15</author></bibl> Neuß, 15. August.</head>
          <p>Wir haben hier wieder einen Beweis gehabt wie die Reaktion kein Mittel scheut                         sich geltend zu machen und wie sogenannte Deputationen in der Regel den                         Willen des Volkes ausdrücken: Gestern gingen nämlich drei hiesige Bürger                         nach Düsseldorf um den König von Preußen im Namen der Neußer Bürgerwehr                         willkommen zu heißen. Die hiesige Bürgerwehr hat aber diese drei nicht                         gewählt, sie wußte nicht einmal, daß eine solche Deputation hingeschickt                         worden war. Die Herren Offiziere hatten dieses Triumvirat eigenmächtig aus                         ihrer Mitte erkohren. Wäre die ganze Bürgerwehr deshalb befragt worden, so                         wäre die Absendung einer solchen Deputation mit bedeutender Stimmenmehrheit                         verworfen worden. Das wußten die Herren zum Voraus und deshalb zogen sie                         vor, ganz in der Stille unter sich zu wählen.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar077-078_004" type="jArticle">
          <head><bibl><author>109</author></bibl> Dortmund, 12. August.</head>
          <p>Kaum ist das bedeutungsvolle Ereigniß der bergisch-märkischen Deputation                         vergessen, kaum das Dortmunder Kriegerfest verrauscht, so wird uns ein neuer                         Genuß patriotischer Gesinnungstüchtigkeit zu Theil. Gestern Abend erfreute                         Hr. Dr. Gustav Höfken von Frankfurt seine &#x201E;lieben Wähler&#x201C; und den hiesigen                         konstitutionellen Klub mit einem neuen Seelenschmaus. Es hieße Ihre Leser                         beleidigen, wollte ich auch nur einen Theil der Sekundanerweisheit                         wiedergeben, welche Hr. Höfken in seinem breiten Professorendeklamatorium                         auskramte. Ich beschränke mich auf zwei interessante Mittheilungen des                         patriotischen Abgeordneten von Dortmund.</p>
          <p>Die Rechte in Frankfurt, so berichtet uns Hr. Höfken, hat, um dem &#x201E;frechen                         aber entschiedenen&#x201C; Auftreten der &#x201E;gesinnungslosen&#x201C; Linken zu begegnen,                         einen organisirten Verschwörerklub etablirt. Alle Anträge, von der Rechten                         ausgehend, <hi rendition="#g">müssen</hi> zuerst diesem Klub vorgelegt                         werden. Hier wird darüber debattirt und beschlossen, und <hi rendition="#g">kein Antrag darf ferner vor die Nationalversammlung gebracht werden,                             bevor er die Genehmigung des Klubs erhalten hat</hi>. Dazu haben sich                         die Verschworenen <hi rendition="#g">verpflichtet</hi>. Sie stimmen dann                         gemäß geheimen Statuten auf Kommando, im Nothfalle bei unerwarteten Fragen                         nach Anweisung ihrer Führer, der Herren Radowitz, Bürgers, Lichnowsky,                         Stedtmann aus Koblenz. Sie brauchen weder zu hören noch zu sprechen, sie                         stimmen und die &#x201E;gute Sache&#x201C; siegt.</p>
          <p>Der Dortmunder konstitutionelle Kaub hatte den Dr. Höfken ersucht, in der                         Nationalversammlung einen Antrag wegen Beendigung des schmachvollen                         Unterjochungskrieges in Italien zu stellen: Hr. Höfken versichert seinen                         lieben Wählern, so sehr er auch seinerseits für den Antrag sein möchte,                         dieses dennoch nicht zu können, (es ist statutenwidrig); aber &#x2014; er wolle den                         Antrag mit aller Wärme in seinem Klub befürworten. Glückliche Wähler!</p>
          <p>Zweitens berichtet uns Herr Dr. Gustav Höfken Folgendes: Was könnten sie, die                         Patrioten, der &#x201E;gesinnungslosen&#x201C; äußersten Linken gegenüber thun? Die                         Redefreiheit sei einmal da, man könne der Linken den Mund nicht zuhalten,                         auch wisse man noch nicht, wenn einer von diesen Menschen die Tribüne                         bestiege, (Herr Jordan aus Berlin), was er sagen wolle: also könne man ihn                         nur heruntertrommeln, was auch regelmäßig (statutengemäß) geschehe. &#x201E;Sehen                         Sie, meine Herren,&#x201C; &#x2014; und hier entwickelt Herr Höfken die ganze Fülle seiner                         großartigen Begeisterung &#x2014; &#x201E;es sind schon viele Duelle gegen Männer dieser                         Partei eingeleitet gewesen, aber immer wieder beigelegt worden; jetzt wird                         die Sache jedenfalls zum Durchbruche kommen. <hi rendition="#g">Meine                             Herren, es bleibt kein anderes Mittel, man muß diese Menschen                             todtschlagen</hi>.&#x201C;</p>
          <p>Der cynische Muth, mit welchem der sonst so höfisch kriechende Hr. Höfken                         diese Worte herausstieß, fußt auf dem Bewußtsein, eine Partei hinter sich zu                         haben, eine Partei Vinke, Wilhelm Jordan, Mathy und anderer                         wohlunterstützten Regierungsmänner.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar077-078_005" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Berlin, 12. August.</head>
          <p>In Betreff der Richtung der Osteisenbahn hat die von den Vereinbarern deshalb                         niedergesetzte Kommission in Erwägung, daß die Linie über <hi rendition="#g">Conitz</hi> nur sehr geringen Nutzen für die dünn bevölkerte Gegend                         selbst bringen würde, sich für die Linie über Bromberg erklärt, weil der                         mehrere Kostenbetrag dieser Linie sich durch den stärkern Verkehr gut                         verzinsen wird, weil diese Linie die Kommunikation zwischen den                         verkehrreichen Städten Küstrin, Landsberg a. d. W, Driesen, Schneidemühl,                         Nackel, Bromberg, Thorn, Kulm, Graudenz, Schwetz, Neuenburg, Marienwerder                         und Meve unter sich und mit Berlin, Stettin, Posen, Danzig und Königsberg                         erleichtert, weil bei dieser Richtung die Bahn durch sehr produktive, eng                         bevölkerte Länderstriche geht, deshalb einer vielfach größern Zahl von                         Staatsangehörigen Rutzen bringt, weil diese Linie nach dem Gutachten der                         bewährt[e]sten Offiziere, die das Terrain zu diesem Behuf speziell                         untersucht haben, vorzugsweise den militärischen Interessen entspricht und                         weil solche die künftige Bahnverbindung mit Thorn, so wie dereinst auch mit                         Warschu erleichtert.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar077-078_006" type="jArticle">
          <head><bibl><author>15</author></bibl> Berlin, 12. August.</head>
          <p>Prachtvolles Vorspiel zu unserer künftigen Habeas-Corpus-Akte! In der                         Hausvogtei, wo die Opfer der unseligen Juni-Emeute aufgestapelt sind, sitzt                         ein junger Buchdruckergehülfe seit 9 Wochen gefangen, ohne bis jetzt mehr                         als das Aufnahmeverhör best[a]nden zu haben! Das Verbrechen, welches der                         junge Mann begangen haben soll, besteht darin, daß er nach der Erstürmung                         des Zeughauses, an welcher er nicht betheiligt war, in dasselbe hineintrat,                         und ein Pistol nebst Seitengewehr mit nach Haus nahm. Ein Kollege lud ihm                         das Gewehr. Als jener es wieder entladen wollte, und unvorsichtigerweise ein                         Streichhölzchen mit dem Pulver in Berührung brachte, flog die Spitzkugel in                         die Wand. Zufällig befanden sich mehrere Landwehrmänner in der Nähe, sie                         hörten den Knall, kamen hinzu und verhafteten den Aufwiegler und                         Republikaner. Seit jener Zeit, also 9 Wochen, ist nun der Arme in der                         Hausvogtei eingesperrt, und wartet, nachdem er bei der Aufnahme einmal                         verhört worden, vergebens auf das weitere Verfahren. Mit Sehnsucht sieht er                         einen Tag um den andern dem ferneren Verhöre entgegen.</p>
          <p>Auch Fernbach, jetzt schon über 6 Wochen verhaftet, sieht dem öffentlichen                         Verhöre noch immer vergeblich entgegen. Die Anklage lautet: unmittelbare                         Theilnahme an versuchtem Hochverrath (!!), das corpus delicti ist das ihm                         zugeschriebene &#x201E;Extrablatt der Vossischen Zeitung &#x2014; gewidmet.&#x201C; Wenn früh, so                         wird er in 14 Tagen bis 3 Wochen zum öffentlichen Termin, und ohne Zweifel                         dennoch nach Magdeburg, vielleicht auch nach Stettin kommen.</p>
          <p>An der Ecke zwischen der Dorolseen- u. Friedrichsstraße stand ein Hause                         junger Leute. Sofort kam ein Piket Bürgerwehr angezozogen und zersprengte                         den Trupp. Nur ein gewisser Müller (nicht etwa Johannes) als Volksredner                         hier sehr bekannt, blieb ruhig stehen. Da kam der Hauptmann der Bürgerwehr                         hinzu und schrie ihn an: &#x201E;Wollen Sie wohl auseinandergeh'n?&#x201C; &#x2014; &#x201E;Aber meine                         Herrn, wie kann ich denn auseinandergeh'n &#x2014; ich steh ja ganz allein!&#x201C; &#x2014;                         Natürlich brachen die Umstehenden in Gelächter aus; die Bürgerwehr wußte                         ihre Rachelust nicht anders zu kühlen, als daß sie den ihr übrigens schon                         längst verhaßten Müller gefangen fortschleppte.</p>
          <p>Einen komischen Anblick gewährt es, am schwarzen Brett der Universität eine                         große Anzahl von Studirenden sämmtlicher Fakultäten wegen <hi rendition="#g">Unfleißes</hi> aus dem Album gelöscht zu sehen. Unter andern bemerke                         ich auch die Namen Boerner und Monecke!! Armer Monecke!!</p>
        </div>
        <div xml:id="ar077-078_007" type="jArticle">
          <head><bibl><author>15</author></bibl> Berlin, 13. August.</head>
          <p>In Petersburg ist am 1. August der Stabs-Kapitän Baron <hi rendition="#g">Nikolai</hi> mit einem Rapport vom Fürsten Woronzoff aus dem Kaukasus                         angekommen. Er brachte die Nachricht von der Einnahme des befestigten                         Weilers Gherghebyl in Dagestan durch den Generallieutenant Fürsten                         Argutynski-Dolgornkow. Die Verluste der Tscherkessen im Laufe des                         Bombardements und während der Flucht sollen (wie gewöhnlich nach den                         Berichten, nach welchen der ganze Kaukasus längst entvölkert sein müßte)                         sehr groß sein. Die Russen wollen am letzten Tage des Treffens auch nicht                         einen Mann verloren haben. Fürst Argutynski ist in Folge dieses Berichtes                         sofort zum Generaladjutanten, und Baron Nikolai zum Flügeladjutanten des                         Kaisers ernannt worden.</p>
          <p>In Ostrowo in der Provinz Posen ist vor einiger Zeit eine aus einem                         preußischen Offizier, dem Assessor Küntzel aus Wreschen und einem Sekretär                         bestehende Kommission zur Untersuchung der von den preußischen Soldaten, von                         den Juden und den Deutschen gegen die Polen ausgeübten Mißhandlungen                         angelangt. Die ausgezeichnete Unparteilichkeit dieser Herren ergibt sich                         schon daraus, daß sie bei der Untersuchung der Vorfälle sich lediglich auf                         die Berichte des Abgeordneten von Adelnau stützen, und von etwas Anderem                         nichts wissen wollen. Der Kommission, welche nur aus preußischen Beamten                         besteht, einen unabhängigen polnischen Bürger als Mitglied beizuordnen, hat                         die &#x201E;deutsche Ehre&#x201C; für überflüssig befunden.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar077-078_008" type="jArticle">
          <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 14. August.</head>
          <p>Die, laut Beschluß der Vereinbarer-Versammlung vom 7. d. Mts. niedergesetzte                         Kommission zur Untersuchung der Schweidnitzer Ereignisse hat es für                         nothwendig gefunden, drei ihrer Mitglieder, die Hrn. <hi rendition="#g">Peters,</hi> Ober-Lands-Gerichtsrath aus Schwarza, <hi rendition="#g">Schornbaum</hi>, Staats-Prokurator aus Koblenz und <hi rendition="#g">Schulze</hi>, Ober-Lands-Gerichtsassessor aus Delitzsch, unverzüglich                         dahin abzusenden und wird diese Kommission morgen abreisen.</p>
          <p>Die äußerste Linke hat in ihren Abendversammlungen den Entwurf einer <hi rendition="#g">Gemeinde-Ordnung</hi> ausgearbeitet, welcher dem Entwurf                         des Ministeriums gegenüber gestellt werden soll. Der Abgeordnete <hi rendition="#g">D'Ester</hi> hat die schließliche Redaktion übernommen.                         Der Druck des Entwurfs wird morgen beendet und in den Abtheilungen vertheilt                         werden.</p>
          <p>Die Kommission zur Untersuchung der Posenschen Angelegenheit hatte sich von                         allen Behörden und Ministerien die betreffenden Aktenstücke etc. erbeten um                         dieselben für ihre Untersuchung zu benutzen. Man beeilte sich auch in allen                         Departements der Kommission die verlangten Mittheilungen zu machen, nur aus                         dem <hi rendition="#g">Kriegs-</hi>Ministerium hat dieselbe bisher noch <hi rendition="#g">nicht das Geringste</hi> erhalten können. Der                         Kriegs-Minister behauptet aus seinem Departement nur über die betreffenden                         Truppenzusammenziehungen und Dis[t]okationen Mittheilungen machen zu können                         und obgleich die Kommission die Zusendung derselben verlangte, sind sie ihr                         dennoch bis jetzt noch nicht zugegangen.</p>
          <p>Die zu gestern ausgeschriebene große Militärberathung in Charlottenburg,                         betreffend die Absendung einer Riesen-Petition an den König wegen Ernennung                         des Prinzen von Preußen zum Oberbefehlshaber der Armee, hat nicht                         stattgefunden, weil der Kriegs-Minister dieselbe verboten hatte. Er gab den                         Grund an, daß das Militär keine Versammlungen halten dürfe um einen Einfluß                         auf die Wahl der Befehlshaber auszuüben.</p>
          <p>Morgen wird der neue Unterstaatssekretär im Kriegs-Ministerium zum ersten Mal                         in der Vereinbarer-Versammlung erscheinen. Er wird den Vereinbarern eine                         Mittheilung machen, welche den bekannten Schulzeschen Antrag umgeht, da der                         Kriegs-Minister, Herr von Schreckenstein, das Rundschreiben an alle                         Offiziere der Armee, wie es die Vereinbarer-Versammlung beschlossen hat,                         keinesfalls erlassen will, indem er ein solches Rundschreiben, einverstanden                         mit unserer liebenswürdigen Rechten, für eine Gewissens-Inquisition hält. &#x2014;                         Es wird jedoch allgemein vermuthet, daß die Majorität der                         Vereinbarer-Versammlung fest auf die unveränderte Ausführung des gefaßten                         Beschlusses beharren wird, indem die Herren <hi rendition="#g">Rodbertus</hi> und <hi rendition="#g">von Berg,</hi> die nicht zu den                         180 gehörten, für sich und ihre Anhänger erklärt haben: für die strikte                         Vollziehung dieses Beschlusses stimmen zu wollen.</p>
          <p>Herr <hi rendition="#g">Griesheim</hi>, der bisherige Stellvertreter des                         Kriegs-Ministers in der Vereinbarer-Versammlung, der aber in Folge seiner                         berüchtigten Brochüre durch ein consilium abeundi des Staats-Ministeriums                         aus jener Versammlung verbannt ist, benutzt seine Mußestunden dazu leitende                         Artikel für die Neue Preußische Zeitung, das Organ der Reaktion, eiserne                         Kreuz-Zeitung genannt, zu schreiben. Man muß aber seinen Talenten alle                         Achtung widerfahren lassen, indem er konsequent durchführt, daß nur in der                         absoluten Monarchie das Heil der Welt, und besonders Preußens, sich                         entwickeln könne. Die hiesige Vereinbarer-Versammlung stellt er noch viel                         tiefer unter die Frankfurter National-Versammlung und nur in der linken                         Seite findet er Männer, welche wissen wo sie hinaus wollen. Die Männer der                         Rechten hingegen läßt er das Gewicht seiner ganzen Verachtung fühlen, indem                         sie keinen Begriff von dem hätten, was sie eigentlich thun müßten.</p>
          <p>In einigen Abtheilungen ist bei Gelegenheit der Berathung über die                         vorgelegten Finanzgesetze, worunter auch bekanntlich ein Gesetz wegen                         Ermäßigung des Zeitungs- und Gesuchs-Stempels, der von Mitgliedern der                         Linken gestellte Antrag auf gänzliche Abschaffung des Zeitungsstempels                         angenommen worden. Der Finanz-Minister hatte sich diesem Beschluß mit aller                         möglichen Kraft widersetzt und machte zuletzt den Vorschlag den bisherigen                         Satz
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0391/0001] Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No 77 & 78. Köln, Donnerstag 17. August 1848. Unsere Setzer haben gestern der deutschen Einheit gehuldigt, und darum erschien die gestrige Zeitung nicht. Deutschland. * Köln, 16. August. Nach Beendigung der zur 6. Säkular-Feier der Grundsteinlegung des Kölner Domes veranstalteten Festlichkeiten werden wir einen genauern Bericht über das Vorgefallene geben. Bei dem gestrigen Festmahl auf dem Gürzenich-Saale brachte der König von Preußen die Gesundheit des Erzherzog Reichsverwesers aus, und der Erzherzog Reichsverweser die des Königs. v. Gagern, Präsident der Nationalversammlung in Frankfurt lud die Anwesenden zu einem Toast auf ein einiges, freies und starkes Deutschland ein. Der König brachte dann einen zweiten Toast auf die Werkleute an dem Aufbau eines einigen und starken Deutschlands, auf die anwesenden und abwesenden Mitglieder der Frankfurter Versammlung aus. Der Erzherzog Reichsverweser ließ die Stadt Köln hoch leben. Hieran reihten sich Toaste des Erzbischofs von Köln, des Vicepräsidenten der Frankfurter Nationalversammlung: v. Soiron, des Abg. Raveaux, des Dombaumeisters Zwirner. 28 Düsseldorf, 15. August. Während Sie in Köln Feste feierten, sind hier ganz entgegengesetzte Auftritte vorgekommen. Lassen Sie mich von Anfang an die Sache erzählen. Es handelte sich zuerst darum, ob unsre Bürgerwehr etwas zu Ehren des Königs thun sollte. Vor einigen Tagen noch war die Stimmung hierüber fast allgemein ablehnend, nun war aber der Weißbier-Philister wieder aufgetaucht mit seinen Raisonnements, die Stadt werde in allgemeinen Mißkredit kommen, man werde sich von oben herab durch Entziehung der Garnison etc. an der Undankbaren rächen, die doch von dem Beamtenheer und Militär lebe. Der Chef wurde nun von den Behörden aufgefordert, doch seine Bürgerwehr paradiren zu lassen. Er schrieb daher eine Versammlung der Bürgerwehr auf gestern Morgen 11 Uhr aus und legte ihr zwei Fragen vor: erstens: „Soll der König durch die Offiziere der Bürgerwehr begrüßt werden?“ Die Rechte in der Hoffnung eine Parade durchzusetzen, stimmte mit der Linken: „Nein!“ Die zweite Frage: „Soll die gesammte Bürgerwehr vor dem Könige in Parade erscheinen?“ wurde durch rechts und links Treten entschieden; obwohl der Sieg unzweifelhaft der Linken gehörte, so bestand doch die Rechte auf Zählung der Stimmen, wobei sich denn eine Majorität von fast zwei Dritteln für Nein entschied. Mit Jubel zog die siegreiche demokratische Linke ab, die ohne Zweifel noch weit stärker gewesen wäre, wenn die Zeit der Versammlung nicht gerade in die Arbeitsstunden gefallen wäre. Der Nachmittag kam und siehe, die Kasernen hatten ihren ganzen preußischen Parade-Inhalt auf den Bahnhof gespien; die ganze Aristokratie, das Heer der Beamten, der loyale Stadtrath und eine Deputation von Familienvätern aus dem Wupperthal. Einige führten nur die preußische, Andere eine kleine deutsche Kokarde, halb unter dem Hutband versteckt, daneben die preußische offen, groß und breit. Während der Zeit des Erwartens zog ein Detachement Elberfelder Bürgerwehr die allerhöchste Aufmerksamkeit des Volkes auf sich; die preußische Kokarde und daß die Leute Waffen führten, war Veranlassung, daß dieses Detachement fortwährend dem Volkswitz ausgesetzt war. Da verkündete Pfeifen die Ankunft des k. Zuges. Die Lokomotive gab in der That ein sehr schlechtes Beispiel und nur ihr ist es wohl beizumessen, wenn ein heftiges Pfeifen und Murren die kommandirte Beifallsbezeugung störte. Man bot Alles auf, um die Stimme des Volkes zu erersticken und dem Könige unvernehmlich zu machen. Blaß vor Wuth rannten die hohen Behörden herum, aber umsonst. Am Abend brachte ein Dampfschiff das Nassauer Kontingent für Schleswig-Holstein. Man zog mit Musik auf den Karlsplatz, brachte den Nassauern ein Hurrah, die Quartiere wurden angewiesen, die Menge verlief. Plötzlich um etwa 9 Uhr zieht eine Rotte Militärs aller Gattungen von etwa 100-200 Mann tobend durch die Straßen; die Kavalleriesäbel rasseln über's Pflaster, man singt „Ich bin ein Preuße“ und bringt dem König ein übers andere Mal Hurrah; ein Haufen Volks ist gleich in der Nähe, die Jugend pfeift und schreit, die Soldaten schwingen beständig die Säbel, Käsemesser und Hirschfänger in der Luft, man geräth retirirend und avancirend aneinander, die Soldaten hauen auf die wehrlosen Bürger ein, Der bekommt einen Hieb übern Arm, Der übern Kopf. Alles schreit Bürger heraus, endlich läßt die Bürgerwehr Generalmarsch schlagen. Unterdeß bringt man überall Verwundete zu den Wundärzten; vom Markt trägt man einen todten Soldaten auf's Rathhaus; wie er gefallen, wird zu verschiedenartig berichtet, als daß man darüber berichten könnte. Alles drängt sich um die Blutlache, die die Stelle des Todes bezeichnet, man schreit: „Barrikaden, Waffen, Bürger heraus.“ Auf der Bergerstraße demolirt die rasende Soldateska einen Goldladen ohne alle Veranlassung, überdem rückt eine mühsam zusammengetrommelte Kompagnie Bürgerwehr auf den Karlsplatz, in demselben Augenblick eine Kompagnie Soldaten von der andern Seite; die Soldaten laden, eine dumpfe Ungewißheit brütet über dem Schwarm, plötzlich kommt der Chef von der Kaserne hergeeilt und auf seine Aufforderung zieht das Militär ab. In den Kasernen bläst man Generalmarsch, kein preußischer Soldat ist mehr zu sehen; die Nassauer treten ebenfalls auf dem Karlsplatz zusammen, man begrüßt sie mit Hurrah, denn während die preußische Soldateska ihre mordende Rachelust ausübte, spazierten die Nassauer mit den Bürgern Arm in Arm. Der Chef läuft hier und dort die Gruppen beschwichtigend und fordert zum Nachhausegehen auf, der Himmel erbarmt sich und greift dem populären Einfluß des Chefs unter die Arme, indem er einen starken Regen sendet. Soviel einstweilen. Ueberall hörte man gestern Abend die Fragen: Wofür ist denn nun ein kommandirender General hier? warum ist es dem Militär gestattet, heute gerade über die Frist hinaus die Stadt zu beunruhigen und das Preußenthum mit bloßen Säbeln wehrlosen Bürgern einzupauken? Wo bleibt die gerühmte preußische Disciplin? Die öffentliche Entrüstung fordert die schonungsloseste Bestrafung solcher Frevel! So eben höre ich von mehreren Todten sprechen, die Aufregung ist aber der Art, daß man dem Gerüchte keinen Glauben schenken darf. 15 Neuß, 15. August. Wir haben hier wieder einen Beweis gehabt wie die Reaktion kein Mittel scheut sich geltend zu machen und wie sogenannte Deputationen in der Regel den Willen des Volkes ausdrücken: Gestern gingen nämlich drei hiesige Bürger nach Düsseldorf um den König von Preußen im Namen der Neußer Bürgerwehr willkommen zu heißen. Die hiesige Bürgerwehr hat aber diese drei nicht gewählt, sie wußte nicht einmal, daß eine solche Deputation hingeschickt worden war. Die Herren Offiziere hatten dieses Triumvirat eigenmächtig aus ihrer Mitte erkohren. Wäre die ganze Bürgerwehr deshalb befragt worden, so wäre die Absendung einer solchen Deputation mit bedeutender Stimmenmehrheit verworfen worden. Das wußten die Herren zum Voraus und deshalb zogen sie vor, ganz in der Stille unter sich zu wählen. 109 Dortmund, 12. August. Kaum ist das bedeutungsvolle Ereigniß der bergisch-märkischen Deputation vergessen, kaum das Dortmunder Kriegerfest verrauscht, so wird uns ein neuer Genuß patriotischer Gesinnungstüchtigkeit zu Theil. Gestern Abend erfreute Hr. Dr. Gustav Höfken von Frankfurt seine „lieben Wähler“ und den hiesigen konstitutionellen Klub mit einem neuen Seelenschmaus. Es hieße Ihre Leser beleidigen, wollte ich auch nur einen Theil der Sekundanerweisheit wiedergeben, welche Hr. Höfken in seinem breiten Professorendeklamatorium auskramte. Ich beschränke mich auf zwei interessante Mittheilungen des patriotischen Abgeordneten von Dortmund. Die Rechte in Frankfurt, so berichtet uns Hr. Höfken, hat, um dem „frechen aber entschiedenen“ Auftreten der „gesinnungslosen“ Linken zu begegnen, einen organisirten Verschwörerklub etablirt. Alle Anträge, von der Rechten ausgehend, müssen zuerst diesem Klub vorgelegt werden. Hier wird darüber debattirt und beschlossen, und kein Antrag darf ferner vor die Nationalversammlung gebracht werden, bevor er die Genehmigung des Klubs erhalten hat. Dazu haben sich die Verschworenen verpflichtet. Sie stimmen dann gemäß geheimen Statuten auf Kommando, im Nothfalle bei unerwarteten Fragen nach Anweisung ihrer Führer, der Herren Radowitz, Bürgers, Lichnowsky, Stedtmann aus Koblenz. Sie brauchen weder zu hören noch zu sprechen, sie stimmen und die „gute Sache“ siegt. Der Dortmunder konstitutionelle Kaub hatte den Dr. Höfken ersucht, in der Nationalversammlung einen Antrag wegen Beendigung des schmachvollen Unterjochungskrieges in Italien zu stellen: Hr. Höfken versichert seinen lieben Wählern, so sehr er auch seinerseits für den Antrag sein möchte, dieses dennoch nicht zu können, (es ist statutenwidrig); aber — er wolle den Antrag mit aller Wärme in seinem Klub befürworten. Glückliche Wähler! Zweitens berichtet uns Herr Dr. Gustav Höfken Folgendes: Was könnten sie, die Patrioten, der „gesinnungslosen“ äußersten Linken gegenüber thun? Die Redefreiheit sei einmal da, man könne der Linken den Mund nicht zuhalten, auch wisse man noch nicht, wenn einer von diesen Menschen die Tribüne bestiege, (Herr Jordan aus Berlin), was er sagen wolle: also könne man ihn nur heruntertrommeln, was auch regelmäßig (statutengemäß) geschehe. „Sehen Sie, meine Herren,“ — und hier entwickelt Herr Höfken die ganze Fülle seiner großartigen Begeisterung — „es sind schon viele Duelle gegen Männer dieser Partei eingeleitet gewesen, aber immer wieder beigelegt worden; jetzt wird die Sache jedenfalls zum Durchbruche kommen. Meine Herren, es bleibt kein anderes Mittel, man muß diese Menschen todtschlagen.“ Der cynische Muth, mit welchem der sonst so höfisch kriechende Hr. Höfken diese Worte herausstieß, fußt auf dem Bewußtsein, eine Partei hinter sich zu haben, eine Partei Vinke, Wilhelm Jordan, Mathy und anderer wohlunterstützten Regierungsmänner. * Berlin, 12. August. In Betreff der Richtung der Osteisenbahn hat die von den Vereinbarern deshalb niedergesetzte Kommission in Erwägung, daß die Linie über Conitz nur sehr geringen Nutzen für die dünn bevölkerte Gegend selbst bringen würde, sich für die Linie über Bromberg erklärt, weil der mehrere Kostenbetrag dieser Linie sich durch den stärkern Verkehr gut verzinsen wird, weil diese Linie die Kommunikation zwischen den verkehrreichen Städten Küstrin, Landsberg a. d. W, Driesen, Schneidemühl, Nackel, Bromberg, Thorn, Kulm, Graudenz, Schwetz, Neuenburg, Marienwerder und Meve unter sich und mit Berlin, Stettin, Posen, Danzig und Königsberg erleichtert, weil bei dieser Richtung die Bahn durch sehr produktive, eng bevölkerte Länderstriche geht, deshalb einer vielfach größern Zahl von Staatsangehörigen Rutzen bringt, weil diese Linie nach dem Gutachten der bewährt[e]sten Offiziere, die das Terrain zu diesem Behuf speziell untersucht haben, vorzugsweise den militärischen Interessen entspricht und weil solche die künftige Bahnverbindung mit Thorn, so wie dereinst auch mit Warschu erleichtert. 15 Berlin, 12. August. Prachtvolles Vorspiel zu unserer künftigen Habeas-Corpus-Akte! In der Hausvogtei, wo die Opfer der unseligen Juni-Emeute aufgestapelt sind, sitzt ein junger Buchdruckergehülfe seit 9 Wochen gefangen, ohne bis jetzt mehr als das Aufnahmeverhör best[a]nden zu haben! Das Verbrechen, welches der junge Mann begangen haben soll, besteht darin, daß er nach der Erstürmung des Zeughauses, an welcher er nicht betheiligt war, in dasselbe hineintrat, und ein Pistol nebst Seitengewehr mit nach Haus nahm. Ein Kollege lud ihm das Gewehr. Als jener es wieder entladen wollte, und unvorsichtigerweise ein Streichhölzchen mit dem Pulver in Berührung brachte, flog die Spitzkugel in die Wand. Zufällig befanden sich mehrere Landwehrmänner in der Nähe, sie hörten den Knall, kamen hinzu und verhafteten den Aufwiegler und Republikaner. Seit jener Zeit, also 9 Wochen, ist nun der Arme in der Hausvogtei eingesperrt, und wartet, nachdem er bei der Aufnahme einmal verhört worden, vergebens auf das weitere Verfahren. Mit Sehnsucht sieht er einen Tag um den andern dem ferneren Verhöre entgegen. Auch Fernbach, jetzt schon über 6 Wochen verhaftet, sieht dem öffentlichen Verhöre noch immer vergeblich entgegen. Die Anklage lautet: unmittelbare Theilnahme an versuchtem Hochverrath (!!), das corpus delicti ist das ihm zugeschriebene „Extrablatt der Vossischen Zeitung — gewidmet.“ Wenn früh, so wird er in 14 Tagen bis 3 Wochen zum öffentlichen Termin, und ohne Zweifel dennoch nach Magdeburg, vielleicht auch nach Stettin kommen. An der Ecke zwischen der Dorolseen- u. Friedrichsstraße stand ein Hause junger Leute. Sofort kam ein Piket Bürgerwehr angezozogen und zersprengte den Trupp. Nur ein gewisser Müller (nicht etwa Johannes) als Volksredner hier sehr bekannt, blieb ruhig stehen. Da kam der Hauptmann der Bürgerwehr hinzu und schrie ihn an: „Wollen Sie wohl auseinandergeh'n?“ — „Aber meine Herrn, wie kann ich denn auseinandergeh'n — ich steh ja ganz allein!“ — Natürlich brachen die Umstehenden in Gelächter aus; die Bürgerwehr wußte ihre Rachelust nicht anders zu kühlen, als daß sie den ihr übrigens schon längst verhaßten Müller gefangen fortschleppte. Einen komischen Anblick gewährt es, am schwarzen Brett der Universität eine große Anzahl von Studirenden sämmtlicher Fakultäten wegen Unfleißes aus dem Album gelöscht zu sehen. Unter andern bemerke ich auch die Namen Boerner und Monecke!! Armer Monecke!! 15 Berlin, 13. August. In Petersburg ist am 1. August der Stabs-Kapitän Baron Nikolai mit einem Rapport vom Fürsten Woronzoff aus dem Kaukasus angekommen. Er brachte die Nachricht von der Einnahme des befestigten Weilers Gherghebyl in Dagestan durch den Generallieutenant Fürsten Argutynski-Dolgornkow. Die Verluste der Tscherkessen im Laufe des Bombardements und während der Flucht sollen (wie gewöhnlich nach den Berichten, nach welchen der ganze Kaukasus längst entvölkert sein müßte) sehr groß sein. Die Russen wollen am letzten Tage des Treffens auch nicht einen Mann verloren haben. Fürst Argutynski ist in Folge dieses Berichtes sofort zum Generaladjutanten, und Baron Nikolai zum Flügeladjutanten des Kaisers ernannt worden. In Ostrowo in der Provinz Posen ist vor einiger Zeit eine aus einem preußischen Offizier, dem Assessor Küntzel aus Wreschen und einem Sekretär bestehende Kommission zur Untersuchung der von den preußischen Soldaten, von den Juden und den Deutschen gegen die Polen ausgeübten Mißhandlungen angelangt. Die ausgezeichnete Unparteilichkeit dieser Herren ergibt sich schon daraus, daß sie bei der Untersuchung der Vorfälle sich lediglich auf die Berichte des Abgeordneten von Adelnau stützen, und von etwas Anderem nichts wissen wollen. Der Kommission, welche nur aus preußischen Beamten besteht, einen unabhängigen polnischen Bürger als Mitglied beizuordnen, hat die „deutsche Ehre“ für überflüssig befunden. 103 Berlin, 14. August. Die, laut Beschluß der Vereinbarer-Versammlung vom 7. d. Mts. niedergesetzte Kommission zur Untersuchung der Schweidnitzer Ereignisse hat es für nothwendig gefunden, drei ihrer Mitglieder, die Hrn. Peters, Ober-Lands-Gerichtsrath aus Schwarza, Schornbaum, Staats-Prokurator aus Koblenz und Schulze, Ober-Lands-Gerichtsassessor aus Delitzsch, unverzüglich dahin abzusenden und wird diese Kommission morgen abreisen. Die äußerste Linke hat in ihren Abendversammlungen den Entwurf einer Gemeinde-Ordnung ausgearbeitet, welcher dem Entwurf des Ministeriums gegenüber gestellt werden soll. Der Abgeordnete D'Ester hat die schließliche Redaktion übernommen. Der Druck des Entwurfs wird morgen beendet und in den Abtheilungen vertheilt werden. Die Kommission zur Untersuchung der Posenschen Angelegenheit hatte sich von allen Behörden und Ministerien die betreffenden Aktenstücke etc. erbeten um dieselben für ihre Untersuchung zu benutzen. Man beeilte sich auch in allen Departements der Kommission die verlangten Mittheilungen zu machen, nur aus dem Kriegs-Ministerium hat dieselbe bisher noch nicht das Geringste erhalten können. Der Kriegs-Minister behauptet aus seinem Departement nur über die betreffenden Truppenzusammenziehungen und Dis[t]okationen Mittheilungen machen zu können und obgleich die Kommission die Zusendung derselben verlangte, sind sie ihr dennoch bis jetzt noch nicht zugegangen. Die zu gestern ausgeschriebene große Militärberathung in Charlottenburg, betreffend die Absendung einer Riesen-Petition an den König wegen Ernennung des Prinzen von Preußen zum Oberbefehlshaber der Armee, hat nicht stattgefunden, weil der Kriegs-Minister dieselbe verboten hatte. Er gab den Grund an, daß das Militär keine Versammlungen halten dürfe um einen Einfluß auf die Wahl der Befehlshaber auszuüben. Morgen wird der neue Unterstaatssekretär im Kriegs-Ministerium zum ersten Mal in der Vereinbarer-Versammlung erscheinen. Er wird den Vereinbarern eine Mittheilung machen, welche den bekannten Schulzeschen Antrag umgeht, da der Kriegs-Minister, Herr von Schreckenstein, das Rundschreiben an alle Offiziere der Armee, wie es die Vereinbarer-Versammlung beschlossen hat, keinesfalls erlassen will, indem er ein solches Rundschreiben, einverstanden mit unserer liebenswürdigen Rechten, für eine Gewissens-Inquisition hält. — Es wird jedoch allgemein vermuthet, daß die Majorität der Vereinbarer-Versammlung fest auf die unveränderte Ausführung des gefaßten Beschlusses beharren wird, indem die Herren Rodbertus und von Berg, die nicht zu den 180 gehörten, für sich und ihre Anhänger erklärt haben: für die strikte Vollziehung dieses Beschlusses stimmen zu wollen. Herr Griesheim, der bisherige Stellvertreter des Kriegs-Ministers in der Vereinbarer-Versammlung, der aber in Folge seiner berüchtigten Brochüre durch ein consilium abeundi des Staats-Ministeriums aus jener Versammlung verbannt ist, benutzt seine Mußestunden dazu leitende Artikel für die Neue Preußische Zeitung, das Organ der Reaktion, eiserne Kreuz-Zeitung genannt, zu schreiben. Man muß aber seinen Talenten alle Achtung widerfahren lassen, indem er konsequent durchführt, daß nur in der absoluten Monarchie das Heil der Welt, und besonders Preußens, sich entwickeln könne. Die hiesige Vereinbarer-Versammlung stellt er noch viel tiefer unter die Frankfurter National-Versammlung und nur in der linken Seite findet er Männer, welche wissen wo sie hinaus wollen. Die Männer der Rechten hingegen läßt er das Gewicht seiner ganzen Verachtung fühlen, indem sie keinen Begriff von dem hätten, was sie eigentlich thun müßten. In einigen Abtheilungen ist bei Gelegenheit der Berathung über die vorgelegten Finanzgesetze, worunter auch bekanntlich ein Gesetz wegen Ermäßigung des Zeitungs- und Gesuchs-Stempels, der von Mitgliedern der Linken gestellte Antrag auf gänzliche Abschaffung des Zeitungsstempels angenommen worden. Der Finanz-Minister hatte sich diesem Beschluß mit aller möglichen Kraft widersetzt und machte zuletzt den Vorschlag den bisherigen Satz

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

Weitere Informationen:

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz077078_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz077078_1848/1
Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 77/78. Köln, 17. August 1848, S. 0391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz077078_1848/1>, abgerufen am 28.03.2024.