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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 71. Köln, 10. August 1848. Beilage.

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Mund nehmen. Wenn Lassalle zu Mendelsohn ging, so verkleidete und schminkte er sich. Er blieb in der Regel lange bei ihm.

Pr. Warum schminkte sich Lassalle, da ihn Mendelsohn doch am Dampfschiff empfangen hatte?

Z. Das weiß ich nicht. - Von Düsseldorf gingen wir nach Köln, wo eine Schachtel mit Perücken angekommen war und wo ich alte Kleider kaufen mußte. Alle drei kehrten wir nach Düsseldorf zurück, wo Mendelsohn bei Tapezierer Fuchs ein Absteigequartier hatte. Indessen kam die Gräfin. Lassalle fuhr geschminkt und in einem alten Sammetrocke, den er bei Mendelsohn angezogen, auf der dritten Klasse der Eisenbahn nach Köln. Auf der Reise mußte ich Lassalle mit Du und falschem Namen anreden. In Deutz empfing uns Oppenheim und die Kammerjungfer der Gräfin, die uns erzählte, sie seien zusammen gereist.

St.-Pr. Hat Lassalle den Zweck der Reise früher genannt?

Z. Nein.

St.-Pr. Ist vom Auffangen von Briefen zwischen der Meyendorf und dem Grafen die Rede gewesen.

Z. Nein.

Pr. Hat sich Lassalle nach dem Aufenthalt des Grafen erkundigt?

Z. Ja, schon in Deutz bei Oppenheim. - Wir blieben im Königlichen Hof zu Köln zwei Tage, kehrten nach Düsseldorf zurück und fuhren direkt von dort nach Rheinstein, wo Lassalle einen Brief der Gräfin an den Prinzen Friedrich abgab. Der Prinz gab ihm einen Brief an den Grafen Hatzfeldt. Wir kehrten nach Düsseldorf über Deutz zurück oder von Düsseldorf wieder nach Deutz. Hier hörten wir, der Graf solle über Bonn und Köln nach Aachen reisen. Ich erhielt den Auftrag so oft ein Zug aus Bonn ankam, auf dem Bahnhofe zuzusehen ob der Graf angekommen. Ich kannte denselben nicht, Lassalle hat ihn mir aber beschrieben. Als der Graf angekommen, der wie mir L. sagte, im Kaiserlichen Hofe logiren sollte, beauftragt mich L. einen Koffer mit dem des Grafen, wenn letztrer nach Aachen reise, zu vertauschen. Ich ging in den Kaiserlichen Hof und erfuhr hier vom Kutscher, daß der Graf nach Calkum fahre.

Pr. Haben Sie im Kaiserlichen Hofe Mendelssohn getroffen?

Z. Nein.

Pr. Sie haben das in der Voruntersuchung gesagt?

Z. Ich weiß nichts davon. Als ich am andern Morgen wach wurde, waren der Graf und Mendelssohn abgereist. Ich fuhr deshalb auf den Bahnhof der Rhein. Eisenbahn.

(Forts. folgt.)

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 9. August 1848.

Angekommen:

Kapt. Lützenkirchen von Dordt mit 4751 Ztr. Kap. Hollenberg von Rotterdam mit 5448 Ztr. Kap. Breynks von Amsterdam mit 5228 Ztr. Kap. Wilson von Amsterdam mit 4394 Ztr. Seb. Schon vom Obermain.

Abgefahren:

Joh. Acker nach Mainz.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3

Wasserstand.

Köln, am 9 August. Rheinhöhe 7' 1"

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

6. August. Gert. u. Ther., Zwillinge von Joseph Metzger, Maurer, Gereonswall. - Ant. Gregor Hub., S. v. Paul Jos. Bungartz, Porzellanhändler, unter Hutmacher. - Joh., S. v. Pet. Bildhauer, Sandformer, Kartheuserhof. - Hub., S. v. Jakob Siegburg, Ackerer, Weiherstraße. - Joseph, S. v. Gottfried Schneider, Schuhmacher, kl. Brinkgasse. - Gerh., S. v. Philiph Kraforst, Zimmergeselle, Kostgasse. - 2 uneh. Knaben.

Sterbefälle.

6. August. Joh. Wilh. Busch, ohne Gewerbe, früher Schneider, 46 J. alt, verh., Hochpfortenbüchel. - Beatrix Hubertine Peffgen, 1 J. 2 M. alt., Kranenbäumen. - Karoline Coelestine Antonnette Wilhelmine Schmidt, 15 J. alt, Rheinaustraße. - Friedr. König, 6 M. alt, gr. Griechenmarkt. - Joh. Sandhausen, Rentner, 74 J. alt, verh., Plankgasse. - Maria Richminda Josepha Walburga Holthausen, 65 J. alt, urverh., Mohrenstraße. - Heinr. Hohl, 8 Tage alt, Johannstraße. - Agnes Althoff, 101/2 M. alt, Follerstraße. - Cäcilia Goerrig, Wwe. Winterfeldt, 70 J. alt, Straßburgergasse. - Andreas Fischer, 9 J. alt, alte Mauer am Bach.

Bekanntmachung.

Die Abfertigung der Güter, welche von dem Köln-Mindener Eisenbahnhofe zu Lande in den hiesigen Freihafen gebracht werden, wird von morgen an auf der Hausflur des Hafen-Kommissariatsgebäudes Statt finden Alle Bestimmungen der Hafenordnung vom 22. Aug. 1844 sind auch für diese Benutzung des Hafens gültig, jedoch ist der Gesammtbetrag der Krahnen-, Waage- und Werftgebühren auf 3 Centimen vom Zollcentner ermäßigt worden. Die Deklarationen über die Niederlegung und die Abfolgebriefchen über den Bezug der Waaren sind an den mit der Ermittelung der letztern beauftragten Verwalter im Mühlengassenlager Herrn Pannes abzugeben.

Köln, den 9. August 1848.

Der Hafen-Kommissar, J. Rennen.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Freitag den 11. August 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Apostelnmarkte zu Köln mehrere Stücke Tapeten und verschiedene Hausmobilien öffentlich gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Wambach, Gerichtsvollzieher.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Samstag den 12. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Kleiderschränke, Spiegel, Oefen, Schreibpulte, 1 Pendul-Uhr, 1 Sopha, 1 Fournaise u. s. w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Montag den 21. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete in Gefolge Rathskammer-Beschlusses des königl. rheinischen Appellations-Gerichtshofes zu Köln vom 16. Juni 1848, in dem Hause Pepinstraße Nro. 7 zu Köln, einen kompletten Distillir-Apparat, 1 Ofen, 1 großen kupfernern Kessel, 4 dreiöhmige Branntweinfässer, 10 Rührfässer, 1 Filtrirfaß, 1 Faß circa 70 Ohm haltend mit kupferner Pumpe, 1 zweirädriges Handwägelchen, 1 großen eisernen Waagenbalken mit dito Schalen, mehrere eiserne Gewichtsteine u. s. w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld.

16. Comp. der Bürgerwehr.

Sonntag Morgens 7 Uhr Versammlung im Stammlokale, bewaffnet zum Exerzieren. Montag Morgens 8 Uhr ebendaselbst zur Parade vor dem Reichsverweser auf dem Neumarkt.

Der Hauptmann.

Englischer Hof in Köln.

Kasinostraße Nro. 1.

Zu den bevorstehenden Dombau-Festlichkeiten empfehle ich meinen Gasthof dem verehrlichen auswärtigen Publikum auf das Angelegentlichste.

Köln, den 10. August 1848.

H. J. Thibus.

Illuminations-Gläser zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu haben Walrafsplatz 149.

Echte westphälische Schinken.

Höhle Nro. 28 (Ecke vor St. Alban.)

Fest-Programm für die Tage der sechsten Säcular-Feier der Grundsteinlegung des Kölner Doms, 14., 15. und 16. August 1848.

Erster Tag (14. August).

1. Morgens 9 Uhr: Parade der gesammten Bürgerwehr Kölns auf dem Neumarkte.

2. Morgens 11 Uhr: Musikalische Unterhaltung des Männer-Gesangvereins im großen Casino-Saale.

3. Nachmittags 3 Uhr: Versammlung des Festzuges auf dem Neumarkte.

An diesem Zuge werden in folgender Reihenfolge Theil nehmen:

a. Ein Musik-Corps zu Pferde.
b. Eine Abtheilung der berittenen Bürgerwehr.
c. Ein Musik-Corps der Bürgerwehr.
d. Die Sängerchöre der beiden Gymnasien und der höheren Bürgerschule mit dem Männer-Gesangvereine.
e. Die sonstigen Gesang-Vereine.
f. Die Waisen-Kinder.
g. Ein zweites Musik-Corps der Bürgerwehr.
h. Die Dombau-Hütte mit ihrer Fahne und ihren Insignien.
i. Das Vereins-Banner.
k. Der Vorstand des Central-Dombau-Vereins.
l. Die auswärtigen Deputationen.
m. Ein Musik-Corps des 25. Regiments.
n. Die Mitglieder des Central-Dombau-Vereins.
o. Die kleineren Dombau-Vereine.
p. Ein Musik-Corps des 16. Regimentes.
q. Den Schluß des Zuges bildet eine Abtheilung der Bürgerwehr.

Die Aufrechthaltung der Ordnung im Zuge ist einem zugführenden Comite übertragen.

Der Zug bewegt sich unter Kanonendonner und Glockengeläute um den Neumarkt herum durch die Apostelnstraße, Apernstraße, am Römerthurm vorbei durch die Mohrenstraße, Gereonstraße zum erzbischöflichen Palais. Nachdem hier der Herr Erzbischof mit der bei ihm versammelten höheren Geistlichkeit durch eine Deputation des Vorstandes abgeholt und in Empfang genommen worden, begibt sich der Zug weiter durch die Sachsenhausenstraße, Marcellenstraße, das Pfaffenthor, über den neuen, freigelegten Platz vor das West-Portal des Domes.

Alle Straßen, durch welche der Zug sich bewegt, sind festlich geschmückt. Die Zugänge zum Dome nördlich von der Litsch und südlich vom Wallrafsplatze her bleiben abgesperrt. Dagegen werden das Nord- und Südportal dem Publikum bei Ankunft des Festzuges geöffnet. Im Dome selbst bleiben das Mittelschiff bis zu Chore, das Chor und ein Theil des nördlichen Seitenschiffes ausschließlich zur Aufnahme der hohen Gäste und der Theilnehmer im Zuge bestimmt. Die Bürgerwehr bildet um diese abgetrennten Theile Spalier. Die übrigen nicht abgetrennten Theile bleiben dem Zugange des Publikums frei gegeben.

Während des Festzuges haben sich die hohen Gäste etc. in der Domprobstei eingefunden, von wo dieselben die Ankunft des von der Marcellenstraße her eintreffenden Zuges mit ansehen, und alsdann durch eine Fest-Deputation zu einer auf dem nördlichen Thurm-Fundamente errichteten Estrade abgenommen werden.

Vor dem Westportale wird, nach Aufstellung des Zuges, durch die zu einem Chore vereinten beiden Gymnasien, die höhere Bürgerschule und den Männer-Gesang-Verein der Psalm 121, Laetatus sum in his etc., gesungen. Hierauf folgt eine Ansprache Seitens des Vorstandes. Sodann: Einzug in den Dom. Rede des Dombaumeisters und Uebergabe der neugebauten Theile des Domes an den Herrn Erzbischof. Enthüllung der von Sr. Majestät dem Könige Ludwig geschenkten Glasfenster. Erwiderung des Herrn Erzbischofes. Gesang des Ps. 83, Quam dilecta tabernacula tua. Einzug in das Chor. Fest-Cantate von Leibl. Ertheilung des Segens durch den Herrn Erzbischof.

4. Abends gegen 6 Uhr Ankunft Sr. Majestät des Königs und feierliche Einholung.

5. Abends 9 Uhr. Großer Fackelzug der Bürgerschaft Kölns, unter Mitwirkung dreier Musikchöre und aller Gesang-Vereine, vom Rathhausplatze ausgehend. Die Ordnung dieses Zuges und die Straßen, welche er berührt, werden durch das betreffende Comite näher bekannt gemacht werden.

Zweiter Tag (15. August).

1. Morgens um 7 Uhr beginnt gemäß den von dem hochwürdigen Metropolitan-Dom-Kapitel getroffenen Anordnungen die Consecration der fertigen Theile des Domes. Der Dom bleibt während der Ceremonien nach canonischer Vorschrift geschlossen, und die rings um denselben aufgestellten Schulen, Bruderschaften und sonstigen religiösen Vereine wechseln ab mit Gesang und Gebet.

2, Morgens halb 8 Uhr Versammlung des Festzuges auf dem Neumarkte. Derselbe bildet sich wie am vorigen Tage; außerdem aber werden zu demselben eingeladen und nehmen an demselben Theil:

Ober-Bürgermeister, Beigeordnete und Stadtrath von Köln.
Die Armenverwaltung.
Die Schulverwaltung.
Die Handelskammer.
Der Rath der Gewerbverständigen und alle übrigen städtischen Behörden
Bürgermeister, Beigeordnete und Gemeinde-Verordnete von Deutz.
Die königl. Regierung.
Die Provinzial-Steuer-Direktion.
Die Polizei-Direktion.
Das Ober-Post-Amt.
Der Appellations-Gerichtshof und das Parket.
Das Landgericht und das Parket.
Das Handelsgericht.
Die Friedensgerichte.
Das Barreau.
Die katholische Pfarrgeistlichkeit, in so fern sie nicht bei der Consecration beschäftigt ist.
Die Kirchen-Vorstände.
Die evangelische Pfarrgeistlichkeit.
Die Lehrer-Kollegien der beiden Gymnasien, der höheren Bürgerschule und der städtischen Schulen, so wie die Gymnasien und Schulen.
Die höhern Militär-Behörden und das Offizier-Corps.
Die Kommandatur und die Offiziere der Bürgerwehr.
Die Direktionen der Dampfschifffahrts-Gesellschaft und der Eisenbahnen, welche in Köln ihren Sitz haben.
Der Vorstand des Gewerb.-Vereins.
Der Vorstand des Kunst-Vereins.
Das Pompier-Corps.

Gleich wie am vorigen Tage ist die Sorge für die Aufrechthaltung der Ordnung im Zuge dem zugführenden Comite überlassen.

Der Zug bewegt sich zur Abholung der hohen Gäste unter Glockengeläute durch die Apostelnstraße, Apernstraße, Zeughausstraße, Komödienstraße, zum neuen frei gelegten Platze, und durch das West-Portal in den Dom, dessen Mittelschiff bis zum Chore durch ein Spalier der Bürgerwehr abgesperrt bleibt.

3. Morgens, gegen halb zehn Uhr, Eröffnung der Eingänge zum Dome - Einzug des Festzuges ins Mittelschiff und Rede des Herrn Erzbischofes - Einzug in das Chor - feierliches Hochamt - zum Schlusse Te Deum etc., welches von dem versammelten Volke abwechselnd mit dem Orchester gesungen wird; während desselben Glockengeläute und Kanonendonner.

Die Zugänge zu den Galerien im Dome sollen an den beiden Festtagen den weiblichen Vereins-Mitgliedern gegen Vorzeigung einer im Sekretariate abzunehmenden Eintrittskarte geöffnet werden.

4. Nachmittags 4 Uhr großes Festmahl auf dem reich geschmückten Gürzenich-Saale, an welchem nur Vereinsgenossen Theil nehmen können und wobei die Stadt ihre hohen Gäste bewirthet, sofern die Bestimmung Sr. Maj. keine Aenderung nöthig macht.

Speisung der Armen.

Oeffentliche Volksfeste auf mehreren Plätzen der Stadt Köln, worüber die näheren Bekanntmachungen durch das betreffende Comite ergehen sollen.

5. Abends 9 Uhr allgemeine Beleuchtung der Stadt, der Kirchen und öffentlichen Gebäude, der Brücke mit freier Passage über dieselbe.

Dritter Tag (16. August).

1. Morgens 8 Uhr feierliches Hochamt im Dome.

2. Morgens 9 Uhr Haupt-Versammlung der Vereinsgenossen auf dem Frankenplatze; derselbe ist zu zu diesem Zwecke mit Fahnen und Laubwerk festlich geschmückt. Auf der erhöhten Stelle am Fuße des Dom-Chores auf dem Margarethen-Berge ist eine Tribune für den Vorstand und die Deputirten der auswärtigen Vereine errichtet. Unter der Tribune - vor dem "Germanischen Hofe" - auf der ihm gegenüber liegenden Seite und vor dem Eingange zum Frankenplatze sind Musik-Chöre aufgestellt, welche, während die Haupt-Versammlung sich aus dem Dome zu einem Zuge ordnet und die Litsch hinunter durch die Trankgasse vom Frankenthurme her auf den Platz einzieht, abwechselnd spielen. Die übrigen Zugänge zum Frankenplatze bleiben bis nach Ankunft des Zuges verschlossen, und werden auch dann nur den sich legitimirenden Dombau-Vereinsgenossen und Mitgliedern der hiesigen Dombau-Vereine geöffnet. Nach Ankunft des Zuges auf dem Frankenplatze stellt sich derselbe zu beiden Seiten auf, der Vorstand begibt sich auf die Tribüne und empfängt hier die Deputirten der auswärtigen Vereine. Die hohen Gäste, welche dem Genossenschaftsfeste beiwohnen wollen, haben sich inzwischen in dem festlich geschmückten Gebäude der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft eingefunden.

Nach Aufstellung des Zuges wird durch die anwesenden nächst der Tribune aufgestellten Männer-Chöre, unter Mitwirkung des Orchesters, die Hymne an Pius IX. von Mazzini gesungen.

Hierauf folgt eine Anrede des Präsidenten des Dombau-Vereins. Sodann die Erstattung des Rechenschafts-Berichtes durch den Sekretair.

Nach diesem wird ein zweittes Lied: "An den König-Protektor," durch die Männer-Chöre unter Begleitung der Musik gesungen.

Sodann: Anrede des Dom-Baumeisters an die versammelte Bauhütte und Preisvertheilung an die besten Werkgesellen.

Nach dieser Preisvertheilung wird ein, besonders zu diesem Zwecke gedichtetes Lied: "Gruß an den Reichsverweser," Musik von Weber, gesungen.

Darauf Einleitung des Wahl-Aktes durch den Präsidenten und Wahl-Geschäft. Die Handlung schließt mit der Absingung des Werkgesellen-Liedes von Busso von Hagen.

3. Nachmittags 5 Uhr. Großes Konzert auf dem Gürzenich.

4. Abends 10 Uhr. Ball der Vereinsgenossen auf dem Gürzenich.

Am Sonntag, Montag und Dienstag werden ausgesuchte Vorstellungen im festlich dekorirten Theater Statt finden.

Köln, 7. August 1848.

Das Fest-Comite.

Anmerkung: Die Festlichkeiten am zweiten Tage (Dienstag) werden dem Vernehmen nach einige Abänderungen erleiden. Sobald uns dieselben bekannt werden, theilen wir sie unsern Lesern mit.

Bekanntmachung.

Das Geschäfts-Lokal der IV. Polizei-Sektion ist in das Haus Tempelstraße Nr. 1 B verlegt worden.

Köln, den 7. August 1848.

Der komm. Polizei-Direktor, Geiger.

Bekanntmachung.

Vom 15. d. M. ab werden zwischen dem Ober-Post-Amtslokale und dem Bonner Eisenbahnhofe einspännige Wagen eingestellt, mit denen keine Personen-Beförderung Statt findet.

Köln, 9. August 1848.

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt.

Entgegnung auf das Gedicht: "Geh nicht nach Köln" im Beiblatt Nr. 88 der Elberfelder Zeitung:
Kömmst Du nach Köln, Du fein polirter Schleicher
Der uns am Rhein der Zwietracht Saamen streut,
Beim Scheiden ist Dein Buckel sicher weicher
Als wie Dein Herz, das sich der Tugend nicht erfreut.
Reaktionärer Schuft, Du Hund, wie Shakespeare sagt,
In Deiner letzten Stund' soll Dir der Trost gebrechen,
Den Gott dem größten Sünder nicht versagt!
So soll die Nemesis sich an Dir rächen.
Weil Du des Kölners teutsche Treue hast verdächtigt
Hast Du den Fluch der Zeit auf Dich geladen,
Kein lebend Wesen nimmer ist ermächtigt
Zu lösen ihn, auf allen Deinen Pfaden.
Nichts sicherer ist, als daß am jüngsten Tage
Weil Waizen soll von Spreu gesondert sein,
Dein eig'ner Herrgott strenge zu Dir sage
"Scheer Dich vom Fleck zum Orkus-Schlund hinein."
Jülich, den 8. August 1848.
Krahe.

Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York.

Das amerikanische Post-Dampfschiff WASHINGTON, Cap. Johnston wird am 15. August von der Weser nach New-York zurückkehren.

Passagepreis nach New-York in 1. Cajüte Ld'orthr. 195
Passagepreis nach New-York in 2. Cajüte Ld'orthr. 100
Passagepreis nach Southampton in 1. Caj. Ld'orthr. 30

Güterfracht 25 a 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß.

Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt.

C. A. Heinecken & Comp.

Ein Kapital von 3000 Thlr., welches 41/2 pCt. Zinsen einbringt und auf ein Ackergut bei Elberfeld eingetragen ist, soll ohne Unterhändler cedirt werden. Frankirte Briefe sub H B. besorgt die Expedition d. Bl.

Weberstraße Nro. 1[#] - sind mehrere Zimmer zu vermiethen.

Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.

Bekanntmachung.

In Folge der, eine wesentliche Beschleunigung gewährenden Benutzung der Dampfschiffe der kölnischen Gesellschaft zur Korrespondenzbeförderung ergeben sich für Frankfurt die Schlußzeiten der Briefaufgabe nach folgenden Orten und Gegenden in nachstehender Weise:

nachKoblenz 71/2 Morgens, 10 Vormittags, 4 Nachmittags, 7 Abends,
nachBonn 71/2 Morgens, 10 Vormittags und 7 Abends,
nachKöln, Deutz, Düsseldorf, Elberfeld 7 1/2 Morgens, 10 Vormittags, 1 Nachmittags, 7 Abends,
nachAachen (Belgien) 71/2 M., 10 V., 7 A.,
nachEmmerich (Holland) 10 Vormittags, 7 Abends,
nachCrefeld 10 Vorm. und 7 Abends,
nachMünster 10 Vormittags,
nachHannover, Bremen, Hamburg und Lübeck 10 Vormittags.

Frankfurt a. M., 21. Juli 1848.

Fürstl. Thurn u. Taxis'sches Oberpostamt.

Vrints.

Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle.

Auskunft Waidmarkt Nro. 9.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

Mund nehmen. Wenn Lassalle zu Mendelsohn ging, so verkleidete und schminkte er sich. Er blieb in der Regel lange bei ihm.

Pr. Warum schminkte sich Lassalle, da ihn Mendelsohn doch am Dampfschiff empfangen hatte?

Z. Das weiß ich nicht. ‒ Von Düsseldorf gingen wir nach Köln, wo eine Schachtel mit Perücken angekommen war und wo ich alte Kleider kaufen mußte. Alle drei kehrten wir nach Düsseldorf zurück, wo Mendelsohn bei Tapezierer Fuchs ein Absteigequartier hatte. Indessen kam die Gräfin. Lassalle fuhr geschminkt und in einem alten Sammetrocke, den er bei Mendelsohn angezogen, auf der dritten Klasse der Eisenbahn nach Köln. Auf der Reise mußte ich Lassalle mit Du und falschem Namen anreden. In Deutz empfing uns Oppenheim und die Kammerjungfer der Gräfin, die uns erzählte, sie seien zusammen gereist.

St.-Pr. Hat Lassalle den Zweck der Reise früher genannt?

Z. Nein.

St.-Pr. Ist vom Auffangen von Briefen zwischen der Meyendorf und dem Grafen die Rede gewesen.

Z. Nein.

Pr. Hat sich Lassalle nach dem Aufenthalt des Grafen erkundigt?

Z. Ja, schon in Deutz bei Oppenheim. ‒ Wir blieben im Königlichen Hof zu Köln zwei Tage, kehrten nach Düsseldorf zurück und fuhren direkt von dort nach Rheinstein, wo Lassalle einen Brief der Gräfin an den Prinzen Friedrich abgab. Der Prinz gab ihm einen Brief an den Grafen Hatzfeldt. Wir kehrten nach Düsseldorf über Deutz zurück oder von Düsseldorf wieder nach Deutz. Hier hörten wir, der Graf solle über Bonn und Köln nach Aachen reisen. Ich erhielt den Auftrag so oft ein Zug aus Bonn ankam, auf dem Bahnhofe zuzusehen ob der Graf angekommen. Ich kannte denselben nicht, Lassalle hat ihn mir aber beschrieben. Als der Graf angekommen, der wie mir L. sagte, im Kaiserlichen Hofe logiren sollte, beauftragt mich L. einen Koffer mit dem des Grafen, wenn letztrer nach Aachen reise, zu vertauschen. Ich ging in den Kaiserlichen Hof und erfuhr hier vom Kutscher, daß der Graf nach Calkum fahre.

Pr. Haben Sie im Kaiserlichen Hofe Mendelssohn getroffen?

Z. Nein.

Pr. Sie haben das in der Voruntersuchung gesagt?

Z. Ich weiß nichts davon. Als ich am andern Morgen wach wurde, waren der Graf und Mendelssohn abgereist. Ich fuhr deshalb auf den Bahnhof der Rhein. Eisenbahn.

(Forts. folgt.)

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 9. August 1848.

Angekommen:

Kapt. Lützenkirchen von Dordt mit 4751 Ztr. Kap. Hollenberg von Rotterdam mit 5448 Ztr. Kap. Breynks von Amsterdam mit 5228 Ztr. Kap. Wilson von Amsterdam mit 4394 Ztr. Seb. Schon vom Obermain.

Abgefahren:

Joh. Acker nach Mainz.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3

Wasserstand.

Köln, am 9 August. Rheinhöhe 7′ 1″

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

6. August. Gert. u. Ther., Zwillinge von Joseph Metzger, Maurer, Gereonswall. ‒ Ant. Gregor Hub., S. v. Paul Jos. Bungartz, Porzellanhändler, unter Hutmacher. ‒ Joh., S. v. Pet. Bildhauer, Sandformer, Kartheuserhof. ‒ Hub., S. v. Jakob Siegburg, Ackerer, Weiherstraße. ‒ Joseph, S. v. Gottfried Schneider, Schuhmacher, kl. Brinkgasse. ‒ Gerh., S. v. Philiph Kraforst, Zimmergeselle, Kostgasse. ‒ 2 uneh. Knaben.

Sterbefälle.

6. August. Joh. Wilh. Busch, ohne Gewerbe, früher Schneider, 46 J. alt, verh., Hochpfortenbüchel. ‒ Beatrix Hubertine Peffgen, 1 J. 2 M. alt., Kranenbäumen. ‒ Karoline Coelestine Antonnette Wilhelmine Schmidt, 15 J. alt, Rheinaustraße. ‒ Friedr. König, 6 M. alt, gr. Griechenmarkt. ‒ Joh. Sandhausen, Rentner, 74 J. alt, verh., Plankgasse. ‒ Maria Richminda Josepha Walburga Holthausen, 65 J. alt, urverh., Mohrenstraße. ‒ Heinr. Hohl, 8 Tage alt, Johannstraße. ‒ Agnes Althoff, 101/2 M. alt, Follerstraße. ‒ Cäcilia Goerrig, Wwe. Winterfeldt, 70 J. alt, Straßburgergasse. ‒ Andreas Fischer, 9 J. alt, alte Mauer am Bach.

Bekanntmachung.

Die Abfertigung der Güter, welche von dem Köln-Mindener Eisenbahnhofe zu Lande in den hiesigen Freihafen gebracht werden, wird von morgen an auf der Hausflur des Hafen-Kommissariatsgebäudes Statt finden Alle Bestimmungen der Hafenordnung vom 22. Aug. 1844 sind auch für diese Benutzung des Hafens gültig, jedoch ist der Gesammtbetrag der Krahnen-, Waage- und Werftgebühren auf 3 Centimen vom Zollcentner ermäßigt worden. Die Deklarationen über die Niederlegung und die Abfolgebriefchen über den Bezug der Waaren sind an den mit der Ermittelung der letztern beauftragten Verwalter im Mühlengassenlager Herrn Pannes abzugeben.

Köln, den 9. August 1848.

Der Hafen-Kommissar, J. Rennen.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Freitag den 11. August 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Apostelnmarkte zu Köln mehrere Stücke Tapeten und verschiedene Hausmobilien öffentlich gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Wambach, Gerichtsvollzieher.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Samstag den 12. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Kleiderschränke, Spiegel, Oefen, Schreibpulte, 1 Pendul-Uhr, 1 Sopha, 1 Fournaise u. s. w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Montag den 21. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete in Gefolge Rathskammer-Beschlusses des königl. rheinischen Appellations-Gerichtshofes zu Köln vom 16. Juni 1848, in dem Hause Pepinstraße Nro. 7 zu Köln, einen kompletten Distillir-Apparat, 1 Ofen, 1 großen kupfernern Kessel, 4 dreiöhmige Branntweinfässer, 10 Rührfässer, 1 Filtrirfaß, 1 Faß circa 70 Ohm haltend mit kupferner Pumpe, 1 zweirädriges Handwägelchen, 1 großen eisernen Waagenbalken mit dito Schalen, mehrere eiserne Gewichtsteine u. s. w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld.

16. Comp. der Bürgerwehr.

Sonntag Morgens 7 Uhr Versammlung im Stammlokale, bewaffnet zum Exerzieren. Montag Morgens 8 Uhr ebendaselbst zur Parade vor dem Reichsverweser auf dem Neumarkt.

Der Hauptmann.

Englischer Hof in Köln.

Kasinostraße Nro. 1.

Zu den bevorstehenden Dombau-Festlichkeiten empfehle ich meinen Gasthof dem verehrlichen auswärtigen Publikum auf das Angelegentlichste.

Köln, den 10. August 1848.

H. J. Thibus.

Illuminations-Gläser zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu haben Walrafsplatz 149.

Echte westphälische Schinken.

Höhle Nro. 28 (Ecke vor St. Alban.)

Fest-Programm für die Tage der sechsten Säcular-Feier der Grundsteinlegung des Kölner Doms, 14., 15. und 16. August 1848.

Erster Tag (14. August).

1. Morgens 9 Uhr: Parade der gesammten Bürgerwehr Kölns auf dem Neumarkte.

2. Morgens 11 Uhr: Musikalische Unterhaltung des Männer-Gesangvereins im großen Casino-Saale.

3. Nachmittags 3 Uhr: Versammlung des Festzuges auf dem Neumarkte.

An diesem Zuge werden in folgender Reihenfolge Theil nehmen:

a. Ein Musik-Corps zu Pferde.
b. Eine Abtheilung der berittenen Bürgerwehr.
c. Ein Musik-Corps der Bürgerwehr.
d. Die Sängerchöre der beiden Gymnasien und der höheren Bürgerschule mit dem Männer-Gesangvereine.
e. Die sonstigen Gesang-Vereine.
f. Die Waisen-Kinder.
g. Ein zweites Musik-Corps der Bürgerwehr.
h. Die Dombau-Hütte mit ihrer Fahne und ihren Insignien.
i. Das Vereins-Banner.
k. Der Vorstand des Central-Dombau-Vereins.
l. Die auswärtigen Deputationen.
m. Ein Musik-Corps des 25. Regiments.
n. Die Mitglieder des Central-Dombau-Vereins.
o. Die kleineren Dombau-Vereine.
p. Ein Musik-Corps des 16. Regimentes.
q. Den Schluß des Zuges bildet eine Abtheilung der Bürgerwehr.

Die Aufrechthaltung der Ordnung im Zuge ist einem zugführenden Comite übertragen.

Der Zug bewegt sich unter Kanonendonner und Glockengeläute um den Neumarkt herum durch die Apostelnstraße, Apernstraße, am Römerthurm vorbei durch die Mohrenstraße, Gereonstraße zum erzbischöflichen Palais. Nachdem hier der Herr Erzbischof mit der bei ihm versammelten höheren Geistlichkeit durch eine Deputation des Vorstandes abgeholt und in Empfang genommen worden, begibt sich der Zug weiter durch die Sachsenhausenstraße, Marcellenstraße, das Pfaffenthor, über den neuen, freigelegten Platz vor das West-Portal des Domes.

Alle Straßen, durch welche der Zug sich bewegt, sind festlich geschmückt. Die Zugänge zum Dome nördlich von der Litsch und südlich vom Wallrafsplatze her bleiben abgesperrt. Dagegen werden das Nord- und Südportal dem Publikum bei Ankunft des Festzuges geöffnet. Im Dome selbst bleiben das Mittelschiff bis zu Chore, das Chor und ein Theil des nördlichen Seitenschiffes ausschließlich zur Aufnahme der hohen Gäste und der Theilnehmer im Zuge bestimmt. Die Bürgerwehr bildet um diese abgetrennten Theile Spalier. Die übrigen nicht abgetrennten Theile bleiben dem Zugange des Publikums frei gegeben.

Während des Festzuges haben sich die hohen Gäste etc. in der Domprobstei eingefunden, von wo dieselben die Ankunft des von der Marcellenstraße her eintreffenden Zuges mit ansehen, und alsdann durch eine Fest-Deputation zu einer auf dem nördlichen Thurm-Fundamente errichteten Estrade abgenommen werden.

Vor dem Westportale wird, nach Aufstellung des Zuges, durch die zu einem Chore vereinten beiden Gymnasien, die höhere Bürgerschule und den Männer-Gesang-Verein der Psalm 121, Laetatus sum in his etc., gesungen. Hierauf folgt eine Ansprache Seitens des Vorstandes. Sodann: Einzug in den Dom. Rede des Dombaumeisters und Uebergabe der neugebauten Theile des Domes an den Herrn Erzbischof. Enthüllung der von Sr. Majestät dem Könige Ludwig geschenkten Glasfenster. Erwiderung des Herrn Erzbischofes. Gesang des Ps. 83, Quam dilecta tabernacula tua. Einzug in das Chor. Fest-Cantate von Leibl. Ertheilung des Segens durch den Herrn Erzbischof.

4. Abends gegen 6 Uhr Ankunft Sr. Majestät des Königs und feierliche Einholung.

5. Abends 9 Uhr. Großer Fackelzug der Bürgerschaft Kölns, unter Mitwirkung dreier Musikchöre und aller Gesang-Vereine, vom Rathhausplatze ausgehend. Die Ordnung dieses Zuges und die Straßen, welche er berührt, werden durch das betreffende Comite näher bekannt gemacht werden.

Zweiter Tag (15. August).

1. Morgens um 7 Uhr beginnt gemäß den von dem hochwürdigen Metropolitan-Dom-Kapitel getroffenen Anordnungen die Consecration der fertigen Theile des Domes. Der Dom bleibt während der Ceremonien nach canonischer Vorschrift geschlossen, und die rings um denselben aufgestellten Schulen, Bruderschaften und sonstigen religiösen Vereine wechseln ab mit Gesang und Gebet.

2, Morgens halb 8 Uhr Versammlung des Festzuges auf dem Neumarkte. Derselbe bildet sich wie am vorigen Tage; außerdem aber werden zu demselben eingeladen und nehmen an demselben Theil:

Ober-Bürgermeister, Beigeordnete und Stadtrath von Köln.
Die Armenverwaltung.
Die Schulverwaltung.
Die Handelskammer.
Der Rath der Gewerbverständigen und alle übrigen städtischen Behörden
Bürgermeister, Beigeordnete und Gemeinde-Verordnete von Deutz.
Die königl. Regierung.
Die Provinzial-Steuer-Direktion.
Die Polizei-Direktion.
Das Ober-Post-Amt.
Der Appellations-Gerichtshof und das Parket.
Das Landgericht und das Parket.
Das Handelsgericht.
Die Friedensgerichte.
Das Barreau.
Die katholische Pfarrgeistlichkeit, in so fern sie nicht bei der Consecration beschäftigt ist.
Die Kirchen-Vorstände.
Die evangelische Pfarrgeistlichkeit.
Die Lehrer-Kollegien der beiden Gymnasien, der höheren Bürgerschule und der städtischen Schulen, so wie die Gymnasien und Schulen.
Die höhern Militär-Behörden und das Offizier-Corps.
Die Kommandatur und die Offiziere der Bürgerwehr.
Die Direktionen der Dampfschifffahrts-Gesellschaft und der Eisenbahnen, welche in Köln ihren Sitz haben.
Der Vorstand des Gewerb.-Vereins.
Der Vorstand des Kunst-Vereins.
Das Pompier-Corps.

Gleich wie am vorigen Tage ist die Sorge für die Aufrechthaltung der Ordnung im Zuge dem zugführenden Comite überlassen.

Der Zug bewegt sich zur Abholung der hohen Gäste unter Glockengeläute durch die Apostelnstraße, Apernstraße, Zeughausstraße, Komödienstraße, zum neuen frei gelegten Platze, und durch das West-Portal in den Dom, dessen Mittelschiff bis zum Chore durch ein Spalier der Bürgerwehr abgesperrt bleibt.

3. Morgens, gegen halb zehn Uhr, Eröffnung der Eingänge zum Dome ‒ Einzug des Festzuges ins Mittelschiff und Rede des Herrn Erzbischofes ‒ Einzug in das Chor ‒ feierliches Hochamt ‒ zum Schlusse Te Deum etc., welches von dem versammelten Volke abwechselnd mit dem Orchester gesungen wird; während desselben Glockengeläute und Kanonendonner.

Die Zugänge zu den Galerien im Dome sollen an den beiden Festtagen den weiblichen Vereins-Mitgliedern gegen Vorzeigung einer im Sekretariate abzunehmenden Eintrittskarte geöffnet werden.

4. Nachmittags 4 Uhr großes Festmahl auf dem reich geschmückten Gürzenich-Saale, an welchem nur Vereinsgenossen Theil nehmen können und wobei die Stadt ihre hohen Gäste bewirthet, sofern die Bestimmung Sr. Maj. keine Aenderung nöthig macht.

Speisung der Armen.

Oeffentliche Volksfeste auf mehreren Plätzen der Stadt Köln, worüber die näheren Bekanntmachungen durch das betreffende Comite ergehen sollen.

5. Abends 9 Uhr allgemeine Beleuchtung der Stadt, der Kirchen und öffentlichen Gebäude, der Brücke mit freier Passage über dieselbe.

Dritter Tag (16. August).

1. Morgens 8 Uhr feierliches Hochamt im Dome.

2. Morgens 9 Uhr Haupt-Versammlung der Vereinsgenossen auf dem Frankenplatze; derselbe ist zu zu diesem Zwecke mit Fahnen und Laubwerk festlich geschmückt. Auf der erhöhten Stelle am Fuße des Dom-Chores auf dem Margarethen-Berge ist eine Tribune für den Vorstand und die Deputirten der auswärtigen Vereine errichtet. Unter der Tribune ‒ vor dem „Germanischen Hofe“ ‒ auf der ihm gegenüber liegenden Seite und vor dem Eingange zum Frankenplatze sind Musik-Chöre aufgestellt, welche, während die Haupt-Versammlung sich aus dem Dome zu einem Zuge ordnet und die Litsch hinunter durch die Trankgasse vom Frankenthurme her auf den Platz einzieht, abwechselnd spielen. Die übrigen Zugänge zum Frankenplatze bleiben bis nach Ankunft des Zuges verschlossen, und werden auch dann nur den sich legitimirenden Dombau-Vereinsgenossen und Mitgliedern der hiesigen Dombau-Vereine geöffnet. Nach Ankunft des Zuges auf dem Frankenplatze stellt sich derselbe zu beiden Seiten auf, der Vorstand begibt sich auf die Tribüne und empfängt hier die Deputirten der auswärtigen Vereine. Die hohen Gäste, welche dem Genossenschaftsfeste beiwohnen wollen, haben sich inzwischen in dem festlich geschmückten Gebäude der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft eingefunden.

Nach Aufstellung des Zuges wird durch die anwesenden nächst der Tribune aufgestellten Männer-Chöre, unter Mitwirkung des Orchesters, die Hymne an Pius IX. von Mazzini gesungen.

Hierauf folgt eine Anrede des Präsidenten des Dombau-Vereins. Sodann die Erstattung des Rechenschafts-Berichtes durch den Sekretair.

Nach diesem wird ein zweittes Lied: „An den König-Protektor,“ durch die Männer-Chöre unter Begleitung der Musik gesungen.

Sodann: Anrede des Dom-Baumeisters an die versammelte Bauhütte und Preisvertheilung an die besten Werkgesellen.

Nach dieser Preisvertheilung wird ein, besonders zu diesem Zwecke gedichtetes Lied: „Gruß an den Reichsverweser,“ Musik von Weber, gesungen.

Darauf Einleitung des Wahl-Aktes durch den Präsidenten und Wahl-Geschäft. Die Handlung schließt mit der Absingung des Werkgesellen-Liedes von Busso von Hagen.

3. Nachmittags 5 Uhr. Großes Konzert auf dem Gürzenich.

4. Abends 10 Uhr. Ball der Vereinsgenossen auf dem Gürzenich.

Am Sonntag, Montag und Dienstag werden ausgesuchte Vorstellungen im festlich dekorirten Theater Statt finden.

Köln, 7. August 1848.

Das Fest-Comite.

Anmerkung: Die Festlichkeiten am zweiten Tage (Dienstag) werden dem Vernehmen nach einige Abänderungen erleiden. Sobald uns dieselben bekannt werden, theilen wir sie unsern Lesern mit.

Bekanntmachung.

Das Geschäfts-Lokal der IV. Polizei-Sektion ist in das Haus Tempelstraße Nr. 1 B verlegt worden.

Köln, den 7. August 1848.

Der komm. Polizei-Direktor, Geiger.

Bekanntmachung.

Vom 15. d. M. ab werden zwischen dem Ober-Post-Amtslokale und dem Bonner Eisenbahnhofe einspännige Wagen eingestellt, mit denen keine Personen-Beförderung Statt findet.

Köln, 9. August 1848.

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt.

Entgegnung auf das Gedicht: „Geh nicht nach Köln“ im Beiblatt Nr. 88 der Elberfelder Zeitung:
Kömmst Du nach Köln, Du fein polirter Schleicher
Der uns am Rhein der Zwietracht Saamen streut,
Beim Scheiden ist Dein Buckel sicher weicher
Als wie Dein Herz, das sich der Tugend nicht erfreut.
Reaktionärer Schuft, Du Hund, wie Shakespeare sagt,
In Deiner letzten Stund' soll Dir der Trost gebrechen,
Den Gott dem größten Sünder nicht versagt!
So soll die Nemesis sich an Dir rächen.
Weil Du des Kölners teutsche Treue hast verdächtigt
Hast Du den Fluch der Zeit auf Dich geladen,
Kein lebend Wesen nimmer ist ermächtigt
Zu lösen ihn, auf allen Deinen Pfaden.
Nichts sicherer ist, als daß am jüngsten Tage
Weil Waizen soll von Spreu gesondert sein,
Dein eig'ner Herrgott strenge zu Dir sage
„Scheer Dich vom Fleck zum Orkus-Schlund hinein.“
Jülich, den 8. August 1848.
Krahé.

Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York.

Das amerikanische Post-Dampfschiff WASHINGTON, Cap. Johnston wird am 15. August von der Weser nach New-York zurückkehren.

Passagepreis nach New-York in 1. Cajüte Ld'orthr. 195
Passagepreis nach New-York in 2. Cajüte Ld'orthr. 100
Passagepreis nach Southampton in 1. Caj. Ld'orthr. 30

Güterfracht 25 à 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß.

Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt.

C. A. Heinecken & Comp.

Ein Kapital von 3000 Thlr., welches 41/2 pCt. Zinsen einbringt und auf ein Ackergut bei Elberfeld eingetragen ist, soll ohne Unterhändler cedirt werden. Frankirte Briefe sub H B. besorgt die Expedition d. Bl.

Weberstraße Nro. 1[#] ‒ sind mehrere Zimmer zu vermiethen.

Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.

Bekanntmachung.

In Folge der, eine wesentliche Beschleunigung gewährenden Benutzung der Dampfschiffe der kölnischen Gesellschaft zur Korrespondenzbeförderung ergeben sich für Frankfurt die Schlußzeiten der Briefaufgabe nach folgenden Orten und Gegenden in nachstehender Weise:

nachKoblenz 71/2 Morgens, 10 Vormittags, 4 Nachmittags, 7 Abends,
nachBonn 71/2 Morgens, 10 Vormittags und 7 Abends,
nachKöln, Deutz, Düsseldorf, Elberfeld 7 1/2 Morgens, 10 Vormittags, 1 Nachmittags, 7 Abends,
nachAachen (Belgien) 71/2 M., 10 V., 7 A.,
nachEmmerich (Holland) 10 Vormittags, 7 Abends,
nachCrefeld 10 Vorm. und 7 Abends,
nachMünster 10 Vormittags,
nachHannover, Bremen, Hamburg und Lübeck 10 Vormittags.

Frankfurt a. M., 21. Juli 1848.

Fürstl. Thurn u. Taxis'sches Oberpostamt.

Vrints.

Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle.

Auskunft Waidmarkt Nro. 9.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

<TEI>
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          <p><pb facs="#f0002" n="0362"/>
Mund nehmen. Wenn Lassalle zu Mendelsohn ging, so verkleidete                         und schminkte er sich. Er blieb in der Regel lange bei ihm.</p>
          <p>Pr. Warum schminkte sich Lassalle, da ihn Mendelsohn doch am Dampfschiff                         empfangen hatte?</p>
          <p>Z. Das weiß ich nicht. &#x2012; Von Düsseldorf gingen wir nach Köln, wo eine                         Schachtel mit Perücken angekommen war und wo ich alte Kleider kaufen mußte.                         Alle drei kehrten wir nach Düsseldorf zurück, wo Mendelsohn bei Tapezierer                         Fuchs ein Absteigequartier hatte. Indessen kam die Gräfin. Lassalle fuhr                         geschminkt und in einem alten Sammetrocke, den er bei Mendelsohn angezogen,                         auf der dritten Klasse der Eisenbahn nach Köln. Auf der Reise mußte ich                         Lassalle mit Du und falschem Namen anreden. In Deutz empfing uns Oppenheim                         und die Kammerjungfer der Gräfin, die uns erzählte, sie seien zusammen                         gereist.</p>
          <p>St.-Pr. Hat Lassalle den Zweck der Reise früher genannt?</p>
          <p>Z. Nein.</p>
          <p>St.-Pr. Ist vom Auffangen von Briefen zwischen der Meyendorf und dem Grafen                         die Rede gewesen.</p>
          <p>Z. Nein.</p>
          <p>Pr. Hat sich Lassalle nach dem Aufenthalt des Grafen erkundigt?</p>
          <p>Z. Ja, schon in Deutz bei Oppenheim. &#x2012; Wir blieben im Königlichen Hof zu Köln                         zwei Tage, kehrten nach Düsseldorf zurück und fuhren direkt von dort nach                         Rheinstein, wo Lassalle einen Brief der Gräfin an den Prinzen Friedrich                         abgab. Der Prinz gab ihm einen Brief an den Grafen Hatzfeldt. Wir kehrten                         nach Düsseldorf über Deutz zurück oder von Düsseldorf wieder nach Deutz.                         Hier hörten wir, der Graf solle über Bonn und Köln nach Aachen reisen. Ich                         erhielt den Auftrag so oft ein Zug aus Bonn ankam, auf dem Bahnhofe                         zuzusehen ob der Graf angekommen. Ich kannte denselben nicht, Lassalle hat                         ihn mir aber beschrieben. Als der Graf angekommen, der wie mir L. sagte, im                         Kaiserlichen Hofe logiren sollte, beauftragt mich L. einen Koffer mit dem                         des Grafen, wenn letztrer nach Aachen reise, zu vertauschen. Ich ging in den                         Kaiserlichen Hof und erfuhr hier vom Kutscher, daß der Graf nach Calkum                         fahre.</p>
          <p>Pr. Haben Sie im Kaiserlichen Hofe Mendelssohn getroffen?</p>
          <p>Z. Nein.</p>
          <p>Pr. Sie haben das in der Voruntersuchung gesagt?</p>
          <p>Z. Ich weiß nichts davon. Als ich am andern Morgen wach wurde, waren der Graf                         und Mendelssohn abgereist. Ich fuhr deshalb auf den Bahnhof der Rhein.                         Eisenbahn.</p>
          <p>
            <ref type="link">(Forts. folgt.)</ref>
          </p>
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      </div>
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        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 9. August 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Angekommen:</hi> </p>
          <p>Kapt. Lützenkirchen von Dordt mit 4751 Ztr. Kap. Hollenberg von Rotterdam mit                         5448 Ztr. Kap. Breynks von Amsterdam mit 5228 Ztr. Kap. Wilson von Amsterdam                         mit 4394 Ztr. Seb. Schon vom Obermain.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> </p>
          <p>Joh. Acker nach Mainz.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz;                         nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und                         Neuwied C. Kaiser und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach                         Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar                         Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach                         dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach                         Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17<lb/>
Ferner: Nach Amsterdam                         Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 9 August. Rheinhöhe 7&#x2032; 1&#x2033;</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p>
          <p>6. August. Gert. u. Ther., Zwillinge von Joseph Metzger, Maurer, Gereonswall.                         &#x2012; Ant. Gregor Hub., S. v. Paul Jos. Bungartz, Porzellanhändler, unter                         Hutmacher. &#x2012; Joh., S. v. Pet. Bildhauer, Sandformer, Kartheuserhof. &#x2012; Hub.,                         S. v. Jakob Siegburg, Ackerer, Weiherstraße. &#x2012; Joseph, S. v. Gottfried                         Schneider, Schuhmacher, kl. Brinkgasse. &#x2012; Gerh., S. v. Philiph Kraforst,                         Zimmergeselle, Kostgasse. &#x2012; 2 uneh. Knaben.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p>
          <p>6. August. Joh. Wilh. Busch, ohne Gewerbe, früher Schneider, 46 J. alt,                         verh., Hochpfortenbüchel. &#x2012; Beatrix Hubertine Peffgen, 1 J. 2 M. alt.,                         Kranenbäumen. &#x2012; Karoline Coelestine Antonnette Wilhelmine Schmidt, 15 J.                         alt, Rheinaustraße. &#x2012; Friedr. König, 6 M. alt, gr. Griechenmarkt. &#x2012; Joh.                         Sandhausen, Rentner, 74 J. alt, verh., Plankgasse. &#x2012; Maria Richminda Josepha                         Walburga Holthausen, 65 J. alt, urverh., Mohrenstraße. &#x2012; Heinr. Hohl, 8 Tage                         alt, Johannstraße. &#x2012; Agnes Althoff, 101/2 M. alt, Follerstraße. &#x2012; Cäcilia                         Goerrig, Wwe. Winterfeldt, 70 J. alt, Straßburgergasse. &#x2012; Andreas Fischer, 9                         J. alt, alte Mauer am Bach.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Die Abfertigung der Güter, welche von dem Köln-Mindener Eisenbahnhofe zu                         Lande in den hiesigen Freihafen gebracht werden, wird von morgen an auf der                         Hausflur des Hafen-Kommissariatsgebäudes Statt finden Alle Bestimmungen der                         Hafenordnung vom 22. Aug. 1844 sind auch für diese Benutzung des Hafens                         gültig, jedoch ist der Gesammtbetrag der Krahnen-, Waage- und Werftgebühren                         auf 3 Centimen vom Zollcentner ermäßigt worden. Die Deklarationen über die                         Niederlegung und die Abfolgebriefchen über den Bezug der Waaren sind an den                         mit der Ermittelung der letztern beauftragten Verwalter im Mühlengassenlager                         Herrn Pannes abzugeben.</p>
          <p>Köln, den 9. August 1848.</p>
          <p>Der Hafen-Kommissar, <hi rendition="#g">J. Rennen.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Freitag den 11. August 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem                         Apostelnmarkte zu Köln mehrere Stücke Tapeten und verschiedene Hausmobilien                         öffentlich gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.</p>
          <p><hi rendition="#g">Wambach,</hi> Gerichtsvollzieher.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Samstag den 12. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf                         dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln Tische, Stühle, Schränke, Kommoden,                         Kleiderschränke, Spiegel, Oefen, Schreibpulte, 1 Pendul-Uhr, 1 Sopha, 1                         Fournaise u. s. w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung                         verkaufen.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Penningsfeld.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Montag den 21. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete in                         Gefolge Rathskammer-Beschlusses des königl. rheinischen                         Appellations-Gerichtshofes zu Köln vom 16. Juni 1848, in dem Hause                         Pepinstraße Nro. 7 zu Köln, einen kompletten Distillir-Apparat, 1 Ofen, 1                         großen kupfernern Kessel, 4 dreiöhmige Branntweinfässer, 10 Rührfässer, 1                         Filtrirfaß, 1 Faß circa 70 Ohm haltend mit kupferner Pumpe, 1 zweirädriges                         Handwägelchen, 1 großen eisernen Waagenbalken mit dito Schalen, mehrere                         eiserne Gewichtsteine u. s. w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare                         Zahlung verkaufen.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher <hi rendition="#g">Penningsfeld.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">16. Comp. der Bürgerwehr.</hi> </p>
          <p>Sonntag Morgens 7 Uhr Versammlung im Stammlokale, bewaffnet zum Exerzieren.                         Montag Morgens 8 Uhr ebendaselbst zur Parade vor dem Reichsverweser auf dem                         Neumarkt.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Der Hauptmann.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Englischer Hof in Köln.</hi> </p>
          <p>Kasinostraße Nro. 1.</p>
          <p>Zu den bevorstehenden Dombau-Festlichkeiten empfehle ich meinen Gasthof dem                         verehrlichen auswärtigen Publikum auf das Angelegentlichste.</p>
          <p>Köln, den 10. August 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#g">H. J. Thibus.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Illuminations-Gläser</hi> <hi rendition="#g">zu 71/2 Sgr.                             per Dutzend zu haben</hi> <hi rendition="#b">Walrafsplatz 149.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Echte westphälische Schinken.</hi> </p>
          <p>Höhle Nro. 28 (Ecke vor St. Alban.)</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Fest-Programm</hi> für die Tage <hi rendition="#g">der                             sechsten Säcular-Feier der Grundsteinlegung</hi> des <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Kölner Doms,</hi> 14., 15.</hi> und <hi rendition="#b">16.</hi> August <hi rendition="#b">1848.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Erster Tag</hi> (14. August).</p>
          <p>1. Morgens 9 Uhr: Parade der gesammten Bürgerwehr Kölns auf dem                         Neumarkte.</p>
          <p>2. Morgens 11 Uhr: Musikalische Unterhaltung des Männer-Gesangvereins im                         großen Casino-Saale.</p>
          <p>3. Nachmittags 3 Uhr: Versammlung des Festzuges auf dem Neumarkte.</p>
          <p>An diesem Zuge werden in folgender Reihenfolge Theil nehmen:</p>
          <p> <hi rendition="#et">a. Ein Musik-Corps zu Pferde.<lb/>
b. Eine Abtheilung der                             berittenen Bürgerwehr.<lb/>
c. Ein Musik-Corps der Bürgerwehr.<lb/>
d.                             Die Sängerchöre der beiden Gymnasien und der höheren Bürgerschule mit                             dem Männer-Gesangvereine.<lb/>
e. Die sonstigen Gesang-Vereine.<lb/>
f.                             Die Waisen-Kinder.<lb/>
g. Ein zweites Musik-Corps der Bürgerwehr.<lb/>
h. Die Dombau-Hütte mit ihrer Fahne und ihren Insignien.<lb/>
i. Das                             Vereins-Banner.<lb/>
k. Der Vorstand des Central-Dombau-Vereins.<lb/>
l.                             Die auswärtigen Deputationen.<lb/>
m. Ein Musik-Corps des 25.                             Regiments.<lb/>
n. Die Mitglieder des Central-Dombau-Vereins.<lb/>
o.                             Die kleineren Dombau-Vereine.<lb/>
p. Ein Musik-Corps des 16.                             Regimentes.<lb/>
q. Den Schluß des Zuges bildet eine Abtheilung der                             Bürgerwehr.</hi> </p>
          <p>Die Aufrechthaltung der Ordnung im Zuge ist einem zugführenden Comite                         übertragen.</p>
          <p>Der Zug bewegt sich unter Kanonendonner und Glockengeläute um den Neumarkt                         herum durch die Apostelnstraße, Apernstraße, am Römerthurm vorbei durch die                         Mohrenstraße, Gereonstraße zum erzbischöflichen Palais. Nachdem hier der                         Herr Erzbischof mit der bei ihm versammelten höheren Geistlichkeit durch                         eine Deputation des Vorstandes abgeholt und in Empfang genommen worden,                         begibt sich der Zug weiter durch die Sachsenhausenstraße, Marcellenstraße,                         das Pfaffenthor, über den neuen, freigelegten Platz vor das West-Portal des                         Domes.</p>
          <p>Alle Straßen, durch welche der Zug sich bewegt, sind festlich geschmückt. Die                         Zugänge zum Dome nördlich von der Litsch und südlich vom Wallrafsplatze her                         bleiben abgesperrt. Dagegen werden das Nord- und Südportal dem Publikum bei                         Ankunft des Festzuges geöffnet. Im Dome selbst bleiben das Mittelschiff bis                         zu Chore, das Chor und ein Theil des nördlichen Seitenschiffes                         ausschließlich zur Aufnahme der hohen Gäste und der Theilnehmer im Zuge                         bestimmt. Die Bürgerwehr bildet um diese abgetrennten Theile Spalier. Die                         übrigen nicht abgetrennten Theile bleiben dem Zugange des Publikums frei                         gegeben.</p>
          <p>Während des Festzuges haben sich die hohen Gäste etc. in der Domprobstei                         eingefunden, von wo dieselben die Ankunft des von der Marcellenstraße her                         eintreffenden Zuges mit ansehen, und alsdann durch eine Fest-Deputation zu                         einer auf dem nördlichen Thurm-Fundamente errichteten Estrade abgenommen                         werden.</p>
          <p>Vor dem Westportale wird, nach Aufstellung des Zuges, durch die zu einem                         Chore vereinten beiden Gymnasien, die höhere Bürgerschule und den                         Männer-Gesang-Verein der Psalm 121, Laetatus sum in his etc., gesungen.                         Hierauf folgt eine Ansprache Seitens des Vorstandes. Sodann: Einzug in den                         Dom. Rede des Dombaumeisters und Uebergabe der neugebauten Theile des Domes                         an den Herrn Erzbischof. Enthüllung der von Sr. Majestät dem Könige Ludwig                         geschenkten Glasfenster. Erwiderung des Herrn Erzbischofes. Gesang des Ps.                         83, Quam dilecta tabernacula tua. Einzug in das Chor. Fest-Cantate von                         Leibl. Ertheilung des Segens durch den Herrn Erzbischof.</p>
          <p>4. Abends gegen 6 Uhr Ankunft Sr. Majestät des Königs und feierliche                         Einholung.</p>
          <p>5. Abends 9 Uhr. Großer Fackelzug der Bürgerschaft Kölns, unter Mitwirkung                         dreier Musikchöre und aller Gesang-Vereine, vom Rathhausplatze ausgehend.                         Die Ordnung dieses Zuges und die Straßen, welche er berührt, werden durch                         das betreffende Comite näher bekannt gemacht werden.</p>
          <p><hi rendition="#g">Zweiter Tag</hi> (15. August).</p>
          <p>1. Morgens um 7 Uhr beginnt gemäß den von dem hochwürdigen                         Metropolitan-Dom-Kapitel getroffenen Anordnungen die Consecration der                         fertigen Theile des Domes. Der Dom bleibt während der Ceremonien nach                         canonischer Vorschrift geschlossen, und die rings um denselben aufgestellten                         Schulen, Bruderschaften und sonstigen religiösen Vereine wechseln ab mit                         Gesang und Gebet.</p>
          <p>2, Morgens halb 8 Uhr Versammlung des Festzuges auf dem Neumarkte. Derselbe                         bildet sich wie am vorigen Tage; außerdem aber werden zu demselben                         eingeladen und nehmen an demselben Theil:</p>
          <p> <hi rendition="#et">Ober-Bürgermeister, Beigeordnete und Stadtrath von                             Köln.<lb/>
Die Armenverwaltung.<lb/>
Die Schulverwaltung.<lb/>
Die                             Handelskammer.<lb/>
Der Rath der Gewerbverständigen und alle übrigen                             städtischen Behörden<lb/>
Bürgermeister, Beigeordnete und                             Gemeinde-Verordnete von Deutz.<lb/>
Die königl. Regierung.<lb/>
Die                             Provinzial-Steuer-Direktion.<lb/>
Die Polizei-Direktion.<lb/>
Das                             Ober-Post-Amt.<lb/>
Der Appellations-Gerichtshof und das Parket.<lb/>
Das Landgericht und das Parket.<lb/>
Das Handelsgericht.<lb/>
Die                             Friedensgerichte.<lb/>
Das Barreau.<lb/>
Die katholische                             Pfarrgeistlichkeit, in so fern sie nicht bei der Consecration                             beschäftigt ist.<lb/>
Die Kirchen-Vorstände.<lb/>
Die evangelische                             Pfarrgeistlichkeit.<lb/>
Die Lehrer-Kollegien der beiden Gymnasien, der                             höheren Bürgerschule und der städtischen Schulen, so wie die Gymnasien                             und Schulen.<lb/>
Die höhern Militär-Behörden und das                             Offizier-Corps.<lb/>
Die Kommandatur und die Offiziere der                             Bürgerwehr.<lb/>
Die Direktionen der Dampfschifffahrts-Gesellschaft und                             der Eisenbahnen, welche in Köln ihren Sitz haben.<lb/>
Der Vorstand des                             Gewerb.-Vereins.<lb/>
Der Vorstand des Kunst-Vereins.<lb/>
Das                             Pompier-Corps.</hi> </p>
          <p>Gleich wie am vorigen Tage ist die Sorge für die Aufrechthaltung der Ordnung                         im Zuge dem zugführenden Comite überlassen.</p>
          <p>Der Zug bewegt sich zur Abholung der hohen Gäste unter Glockengeläute durch                         die Apostelnstraße, Apernstraße, Zeughausstraße, Komödienstraße, zum neuen                         frei gelegten Platze, und durch das West-Portal in den Dom, dessen                         Mittelschiff bis zum Chore durch ein Spalier der Bürgerwehr abgesperrt                         bleibt.</p>
          <p>3. Morgens, gegen halb zehn Uhr, Eröffnung der Eingänge zum Dome &#x2012; Einzug des                         Festzuges ins Mittelschiff und Rede des Herrn Erzbischofes &#x2012; Einzug in das                         Chor &#x2012; feierliches Hochamt &#x2012; zum Schlusse Te Deum etc., welches von dem                         versammelten Volke abwechselnd mit dem Orchester gesungen wird; während                         desselben Glockengeläute und Kanonendonner.</p>
          <p>Die Zugänge zu den Galerien im Dome sollen an den beiden Festtagen den                         weiblichen Vereins-Mitgliedern gegen Vorzeigung einer im Sekretariate                         abzunehmenden Eintrittskarte geöffnet werden.</p>
          <p>4. Nachmittags 4 Uhr großes Festmahl auf dem reich geschmückten                         Gürzenich-Saale, an welchem nur Vereinsgenossen Theil nehmen können und                         wobei die Stadt ihre hohen Gäste bewirthet, sofern die Bestimmung Sr. Maj.                         keine Aenderung nöthig macht.</p>
          <p>Speisung der Armen.</p>
          <p>Oeffentliche Volksfeste auf mehreren Plätzen der Stadt Köln, worüber die                         näheren Bekanntmachungen durch das betreffende Comite ergehen sollen.</p>
          <p>5. Abends 9 Uhr allgemeine Beleuchtung der Stadt, der Kirchen und                         öffentlichen Gebäude, der Brücke mit freier Passage über dieselbe.</p>
          <p><hi rendition="#g">Dritter Tag</hi> (16. August).</p>
          <p>1. Morgens 8 Uhr feierliches Hochamt im Dome.</p>
          <p>2. Morgens 9 Uhr Haupt-Versammlung der Vereinsgenossen auf dem Frankenplatze;                         derselbe ist zu zu diesem Zwecke mit Fahnen und Laubwerk festlich                         geschmückt. Auf der erhöhten Stelle am Fuße des Dom-Chores auf dem                         Margarethen-Berge ist eine Tribune für den Vorstand und die Deputirten der                         auswärtigen Vereine errichtet. Unter der Tribune &#x2012; vor dem &#x201E;Germanischen                         Hofe&#x201C; &#x2012; auf der ihm gegenüber liegenden Seite und vor dem Eingange zum                         Frankenplatze sind Musik-Chöre aufgestellt, welche, während die                         Haupt-Versammlung sich aus dem Dome zu einem Zuge ordnet und die Litsch                         hinunter durch die Trankgasse vom Frankenthurme her auf den Platz einzieht,                         abwechselnd spielen. Die übrigen Zugänge zum Frankenplatze bleiben bis nach                         Ankunft des Zuges verschlossen, und werden auch dann nur den sich                         legitimirenden Dombau-Vereinsgenossen und Mitgliedern der hiesigen                         Dombau-Vereine geöffnet. Nach Ankunft des Zuges auf dem Frankenplatze stellt                         sich derselbe zu beiden Seiten auf, der Vorstand begibt sich auf die Tribüne                         und empfängt hier die Deputirten der auswärtigen Vereine. Die hohen Gäste,                         welche dem Genossenschaftsfeste beiwohnen wollen, haben sich inzwischen in                         dem festlich geschmückten Gebäude der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft                         eingefunden.</p>
          <p>Nach Aufstellung des Zuges wird durch die anwesenden nächst der Tribune                         aufgestellten Männer-Chöre, unter Mitwirkung des Orchesters, die Hymne an                         Pius <hi rendition="#b">IX.</hi> von Mazzini gesungen.</p>
          <p>Hierauf folgt eine Anrede des Präsidenten des Dombau-Vereins. Sodann die                         Erstattung des Rechenschafts-Berichtes durch den Sekretair.</p>
          <p>Nach diesem wird ein zweittes Lied: &#x201E;An den König-Protektor,&#x201C; durch die                         Männer-Chöre unter Begleitung der Musik gesungen.</p>
          <p>Sodann: Anrede des Dom-Baumeisters an die versammelte Bauhütte und                         Preisvertheilung an die besten Werkgesellen.</p>
          <p>Nach dieser Preisvertheilung wird ein, besonders zu diesem Zwecke gedichtetes                         Lied: &#x201E;Gruß an den Reichsverweser,&#x201C; Musik von Weber, gesungen.</p>
          <p>Darauf Einleitung des Wahl-Aktes durch den Präsidenten und Wahl-Geschäft. Die                         Handlung schließt mit der Absingung des Werkgesellen-Liedes von Busso von                         Hagen.</p>
          <p>3. Nachmittags 5 Uhr. Großes Konzert auf dem Gürzenich.</p>
          <p>4. Abends 10 Uhr. Ball der Vereinsgenossen auf dem Gürzenich.</p>
          <p>Am Sonntag, Montag und Dienstag werden ausgesuchte Vorstellungen im festlich                         dekorirten Theater Statt finden.</p>
          <p>Köln, 7. August 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Das Fest-Comite.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Anmerkung:</hi> Die Festlichkeiten am zweiten Tage                         (Dienstag) werden dem Vernehmen nach einige Abänderungen erleiden. Sobald                         uns dieselben bekannt werden, theilen wir sie unsern Lesern mit.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Das Geschäfts-Lokal der IV. Polizei-Sektion ist in das Haus Tempelstraße Nr.                         1 B verlegt worden.</p>
          <p>Köln, den 7. August 1848.</p>
          <p>Der komm. Polizei-Direktor, <hi rendition="#g">Geiger.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Vom 15. d. M. ab werden zwischen dem Ober-Post-Amtslokale und dem Bonner                         Eisenbahnhofe einspännige Wagen eingestellt, mit denen <hi rendition="#g">keine</hi> Personen-Beförderung Statt findet.</p>
          <p>Köln, 9. August 1848.</p>
          <p>Der Ober-Post-Direktor, <hi rendition="#g">Rehfeldt.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#b">Entgegnung auf das Gedicht: &#x201E;Geh nicht nach                                 Köln&#x201C; im Beiblatt Nr. 88 der Elberfelder Zeitung:</hi> </head>
            <lg n="1">
              <l>Kömmst Du nach Köln, Du fein polirter Schleicher</l><lb/>
              <l>Der uns am Rhein der Zwietracht Saamen streut,</l><lb/>
              <l>Beim Scheiden ist Dein Buckel sicher weicher</l><lb/>
              <l>Als wie Dein Herz, das sich der Tugend nicht erfreut.</l><lb/>
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              <l>Reaktionärer Schuft, Du Hund, wie Shakespeare sagt,</l><lb/>
              <l>In Deiner letzten Stund' soll Dir der Trost gebrechen,</l><lb/>
              <l>Den Gott dem größten Sünder nicht versagt!</l><lb/>
              <l>So soll die Nemesis sich an Dir rächen.</l><lb/>
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              <l>Weil Du des Kölners teutsche Treue hast verdächtigt</l><lb/>
              <l>Hast Du den Fluch der Zeit auf Dich geladen,</l><lb/>
              <l>Kein lebend Wesen nimmer ist ermächtigt</l><lb/>
              <l>Zu lösen ihn, auf allen Deinen Pfaden.</l><lb/>
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              <l>Nichts sicherer ist, als daß am jüngsten Tage</l><lb/>
              <l> Weil Waizen soll von Spreu gesondert sein,</l><lb/>
              <l> Dein eig'ner Herrgott strenge zu Dir sage</l><lb/>
              <l> &#x201E;Scheer Dich <hi rendition="#g">vom Fleck</hi> zum Orkus-Schlund hinein.&#x201C;</l><lb/>
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          <bibl>
            <date>Jülich, den 8. August 1848.</date><lb/>
            <author rendition="#et"> <hi rendition="#g">Krahé.</hi> </author>
          </bibl>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Dampfschifffahrt</hi> zwischen <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Bremen und New-York.</hi></hi> </p>
          <p>Das amerikanische Post-Dampfschiff <hi rendition="#b">WASHINGTON,</hi> Cap. <hi rendition="#b">Johnston</hi> wird am 15. August von der Weser nach                         New-York zurückkehren.</p>
          <p>Passagepreis nach New-York in 1. Cajüte Ld'orthr. 195<lb/>
Passagepreis nach                         New-York in 2. Cajüte Ld'orthr. 100<lb/>
Passagepreis nach Southampton in 1.                         Caj. Ld'orthr. 30</p>
          <p>Güterfracht 25 à 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß.</p>
          <p>Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt.</p>
          <p> <hi rendition="#g">C. A. Heinecken &amp; Comp.</hi> </p>
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        <div type="jAn">
          <p>Ein Kapital von 3000 Thlr., welches 41/2 pCt. Zinsen einbringt und auf ein                         Ackergut bei Elberfeld eingetragen ist, soll ohne Unterhändler cedirt                         werden. Frankirte Briefe sub H B. besorgt die Expedition d. Bl.</p>
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        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Weberstraße Nro. 1[#] &#x2012; sind mehrere Zimmer zu                             vermiethen.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden <hi rendition="#b">Vaterlandsblätter</hi> des Dr. <hi rendition="#g">Schläger</hi> nehmen                         alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4                         Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>In Folge der, eine wesentliche Beschleunigung gewährenden Benutzung der <hi rendition="#b">Dampfschiffe der kölnischen Gesellschaft</hi> zur                         Korrespondenzbeförderung ergeben sich für Frankfurt die Schlußzeiten der                         Briefaufgabe nach folgenden Orten und Gegenden in nachstehender Weise:</p>
          <table>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">nach</cell>
              <cell rows="1" cols="1">Koblenz 71/2 Morgens, 10 Vormittags, 4 Nachmittags, 7 Abends,</cell>
            </row>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">nach</cell>
              <cell rows="1" cols="1">Bonn 71/2 Morgens, 10 Vormittags und 7 Abends,</cell>
            </row>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">nach</cell>
              <cell rows="1" cols="1">Köln, Deutz, Düsseldorf, Elberfeld 7 1/2 Morgens, 10 Vormittags, 1 Nachmittags, 7                         Abends,</cell>
            </row>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">nach</cell>
              <cell rows="1" cols="1">Aachen (Belgien) 71/2 M., 10 V., 7 A.,</cell>
            </row>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">nach</cell>
              <cell rows="1" cols="1">Emmerich (Holland) 10 Vormittags, 7 Abends,</cell>
            </row>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">nach</cell>
              <cell rows="1" cols="1">Crefeld 10 Vorm. und 7 Abends,</cell>
            </row>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">nach</cell>
              <cell rows="1" cols="1">Münster 10 Vormittags,</cell>
            </row>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">nach</cell>
              <cell rows="1" cols="1">Hannover, Bremen, Hamburg und Lübeck 10 Vormittags.</cell>
            </row>
          </table>
          <p>Frankfurt a. M., 21. Juli 1848.</p>
          <p>Fürstl. Thurn u. Taxis'sches Oberpostamt.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Vrints.</hi> </p>
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        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach                             einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle.</hi> </p>
          <p>Auskunft Waidmarkt Nro. 9.</p>
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        <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p>
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</TEI>
[0362/0002] Mund nehmen. Wenn Lassalle zu Mendelsohn ging, so verkleidete und schminkte er sich. Er blieb in der Regel lange bei ihm. Pr. Warum schminkte sich Lassalle, da ihn Mendelsohn doch am Dampfschiff empfangen hatte? Z. Das weiß ich nicht. ‒ Von Düsseldorf gingen wir nach Köln, wo eine Schachtel mit Perücken angekommen war und wo ich alte Kleider kaufen mußte. Alle drei kehrten wir nach Düsseldorf zurück, wo Mendelsohn bei Tapezierer Fuchs ein Absteigequartier hatte. Indessen kam die Gräfin. Lassalle fuhr geschminkt und in einem alten Sammetrocke, den er bei Mendelsohn angezogen, auf der dritten Klasse der Eisenbahn nach Köln. Auf der Reise mußte ich Lassalle mit Du und falschem Namen anreden. In Deutz empfing uns Oppenheim und die Kammerjungfer der Gräfin, die uns erzählte, sie seien zusammen gereist. St.-Pr. Hat Lassalle den Zweck der Reise früher genannt? Z. Nein. St.-Pr. Ist vom Auffangen von Briefen zwischen der Meyendorf und dem Grafen die Rede gewesen. Z. Nein. Pr. Hat sich Lassalle nach dem Aufenthalt des Grafen erkundigt? Z. Ja, schon in Deutz bei Oppenheim. ‒ Wir blieben im Königlichen Hof zu Köln zwei Tage, kehrten nach Düsseldorf zurück und fuhren direkt von dort nach Rheinstein, wo Lassalle einen Brief der Gräfin an den Prinzen Friedrich abgab. Der Prinz gab ihm einen Brief an den Grafen Hatzfeldt. Wir kehrten nach Düsseldorf über Deutz zurück oder von Düsseldorf wieder nach Deutz. Hier hörten wir, der Graf solle über Bonn und Köln nach Aachen reisen. Ich erhielt den Auftrag so oft ein Zug aus Bonn ankam, auf dem Bahnhofe zuzusehen ob der Graf angekommen. Ich kannte denselben nicht, Lassalle hat ihn mir aber beschrieben. Als der Graf angekommen, der wie mir L. sagte, im Kaiserlichen Hofe logiren sollte, beauftragt mich L. einen Koffer mit dem des Grafen, wenn letztrer nach Aachen reise, zu vertauschen. Ich ging in den Kaiserlichen Hof und erfuhr hier vom Kutscher, daß der Graf nach Calkum fahre. Pr. Haben Sie im Kaiserlichen Hofe Mendelssohn getroffen? Z. Nein. Pr. Sie haben das in der Voruntersuchung gesagt? Z. Ich weiß nichts davon. Als ich am andern Morgen wach wurde, waren der Graf und Mendelssohn abgereist. Ich fuhr deshalb auf den Bahnhof der Rhein. Eisenbahn. (Forts. folgt.) Schiffahrts-Anzeige. Köln, 9. August 1848. Angekommen: Kapt. Lützenkirchen von Dordt mit 4751 Ztr. Kap. Hollenberg von Rotterdam mit 5448 Ztr. Kap. Breynks von Amsterdam mit 5228 Ztr. Kap. Wilson von Amsterdam mit 4394 Ztr. Seb. Schon vom Obermain. Abgefahren: Joh. Acker nach Mainz. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17 Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3 Wasserstand. Köln, am 9 August. Rheinhöhe 7′ 1″ Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 6. August. Gert. u. Ther., Zwillinge von Joseph Metzger, Maurer, Gereonswall. ‒ Ant. Gregor Hub., S. v. Paul Jos. Bungartz, Porzellanhändler, unter Hutmacher. ‒ Joh., S. v. Pet. Bildhauer, Sandformer, Kartheuserhof. ‒ Hub., S. v. Jakob Siegburg, Ackerer, Weiherstraße. ‒ Joseph, S. v. Gottfried Schneider, Schuhmacher, kl. Brinkgasse. ‒ Gerh., S. v. Philiph Kraforst, Zimmergeselle, Kostgasse. ‒ 2 uneh. Knaben. Sterbefälle. 6. August. Joh. Wilh. Busch, ohne Gewerbe, früher Schneider, 46 J. alt, verh., Hochpfortenbüchel. ‒ Beatrix Hubertine Peffgen, 1 J. 2 M. alt., Kranenbäumen. ‒ Karoline Coelestine Antonnette Wilhelmine Schmidt, 15 J. alt, Rheinaustraße. ‒ Friedr. König, 6 M. alt, gr. Griechenmarkt. ‒ Joh. Sandhausen, Rentner, 74 J. alt, verh., Plankgasse. ‒ Maria Richminda Josepha Walburga Holthausen, 65 J. alt, urverh., Mohrenstraße. ‒ Heinr. Hohl, 8 Tage alt, Johannstraße. ‒ Agnes Althoff, 101/2 M. alt, Follerstraße. ‒ Cäcilia Goerrig, Wwe. Winterfeldt, 70 J. alt, Straßburgergasse. ‒ Andreas Fischer, 9 J. alt, alte Mauer am Bach. Bekanntmachung. Die Abfertigung der Güter, welche von dem Köln-Mindener Eisenbahnhofe zu Lande in den hiesigen Freihafen gebracht werden, wird von morgen an auf der Hausflur des Hafen-Kommissariatsgebäudes Statt finden Alle Bestimmungen der Hafenordnung vom 22. Aug. 1844 sind auch für diese Benutzung des Hafens gültig, jedoch ist der Gesammtbetrag der Krahnen-, Waage- und Werftgebühren auf 3 Centimen vom Zollcentner ermäßigt worden. Die Deklarationen über die Niederlegung und die Abfolgebriefchen über den Bezug der Waaren sind an den mit der Ermittelung der letztern beauftragten Verwalter im Mühlengassenlager Herrn Pannes abzugeben. Köln, den 9. August 1848. Der Hafen-Kommissar, J. Rennen. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag den 11. August 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Apostelnmarkte zu Köln mehrere Stücke Tapeten und verschiedene Hausmobilien öffentlich gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Wambach, Gerichtsvollzieher. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag den 12. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Kleiderschränke, Spiegel, Oefen, Schreibpulte, 1 Pendul-Uhr, 1 Sopha, 1 Fournaise u. s. w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld. Gerichtlicher Verkauf. Am Montag den 21. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete in Gefolge Rathskammer-Beschlusses des königl. rheinischen Appellations-Gerichtshofes zu Köln vom 16. Juni 1848, in dem Hause Pepinstraße Nro. 7 zu Köln, einen kompletten Distillir-Apparat, 1 Ofen, 1 großen kupfernern Kessel, 4 dreiöhmige Branntweinfässer, 10 Rührfässer, 1 Filtrirfaß, 1 Faß circa 70 Ohm haltend mit kupferner Pumpe, 1 zweirädriges Handwägelchen, 1 großen eisernen Waagenbalken mit dito Schalen, mehrere eiserne Gewichtsteine u. s. w. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld. 16. Comp. der Bürgerwehr. Sonntag Morgens 7 Uhr Versammlung im Stammlokale, bewaffnet zum Exerzieren. Montag Morgens 8 Uhr ebendaselbst zur Parade vor dem Reichsverweser auf dem Neumarkt. Der Hauptmann. Englischer Hof in Köln. Kasinostraße Nro. 1. Zu den bevorstehenden Dombau-Festlichkeiten empfehle ich meinen Gasthof dem verehrlichen auswärtigen Publikum auf das Angelegentlichste. Köln, den 10. August 1848. H. J. Thibus. Illuminations-Gläser zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu haben Walrafsplatz 149. Echte westphälische Schinken. Höhle Nro. 28 (Ecke vor St. Alban.) Fest-Programm für die Tage der sechsten Säcular-Feier der Grundsteinlegung des Kölner Doms, 14., 15. und 16. August 1848. Erster Tag (14. August). 1. Morgens 9 Uhr: Parade der gesammten Bürgerwehr Kölns auf dem Neumarkte. 2. Morgens 11 Uhr: Musikalische Unterhaltung des Männer-Gesangvereins im großen Casino-Saale. 3. Nachmittags 3 Uhr: Versammlung des Festzuges auf dem Neumarkte. An diesem Zuge werden in folgender Reihenfolge Theil nehmen: a. Ein Musik-Corps zu Pferde. b. Eine Abtheilung der berittenen Bürgerwehr. c. Ein Musik-Corps der Bürgerwehr. d. Die Sängerchöre der beiden Gymnasien und der höheren Bürgerschule mit dem Männer-Gesangvereine. e. Die sonstigen Gesang-Vereine. f. Die Waisen-Kinder. g. Ein zweites Musik-Corps der Bürgerwehr. h. Die Dombau-Hütte mit ihrer Fahne und ihren Insignien. i. Das Vereins-Banner. k. Der Vorstand des Central-Dombau-Vereins. l. Die auswärtigen Deputationen. m. Ein Musik-Corps des 25. Regiments. n. Die Mitglieder des Central-Dombau-Vereins. o. Die kleineren Dombau-Vereine. p. Ein Musik-Corps des 16. Regimentes. q. Den Schluß des Zuges bildet eine Abtheilung der Bürgerwehr. Die Aufrechthaltung der Ordnung im Zuge ist einem zugführenden Comite übertragen. Der Zug bewegt sich unter Kanonendonner und Glockengeläute um den Neumarkt herum durch die Apostelnstraße, Apernstraße, am Römerthurm vorbei durch die Mohrenstraße, Gereonstraße zum erzbischöflichen Palais. Nachdem hier der Herr Erzbischof mit der bei ihm versammelten höheren Geistlichkeit durch eine Deputation des Vorstandes abgeholt und in Empfang genommen worden, begibt sich der Zug weiter durch die Sachsenhausenstraße, Marcellenstraße, das Pfaffenthor, über den neuen, freigelegten Platz vor das West-Portal des Domes. Alle Straßen, durch welche der Zug sich bewegt, sind festlich geschmückt. Die Zugänge zum Dome nördlich von der Litsch und südlich vom Wallrafsplatze her bleiben abgesperrt. Dagegen werden das Nord- und Südportal dem Publikum bei Ankunft des Festzuges geöffnet. Im Dome selbst bleiben das Mittelschiff bis zu Chore, das Chor und ein Theil des nördlichen Seitenschiffes ausschließlich zur Aufnahme der hohen Gäste und der Theilnehmer im Zuge bestimmt. Die Bürgerwehr bildet um diese abgetrennten Theile Spalier. Die übrigen nicht abgetrennten Theile bleiben dem Zugange des Publikums frei gegeben. Während des Festzuges haben sich die hohen Gäste etc. in der Domprobstei eingefunden, von wo dieselben die Ankunft des von der Marcellenstraße her eintreffenden Zuges mit ansehen, und alsdann durch eine Fest-Deputation zu einer auf dem nördlichen Thurm-Fundamente errichteten Estrade abgenommen werden. Vor dem Westportale wird, nach Aufstellung des Zuges, durch die zu einem Chore vereinten beiden Gymnasien, die höhere Bürgerschule und den Männer-Gesang-Verein der Psalm 121, Laetatus sum in his etc., gesungen. Hierauf folgt eine Ansprache Seitens des Vorstandes. Sodann: Einzug in den Dom. Rede des Dombaumeisters und Uebergabe der neugebauten Theile des Domes an den Herrn Erzbischof. Enthüllung der von Sr. Majestät dem Könige Ludwig geschenkten Glasfenster. Erwiderung des Herrn Erzbischofes. Gesang des Ps. 83, Quam dilecta tabernacula tua. Einzug in das Chor. Fest-Cantate von Leibl. Ertheilung des Segens durch den Herrn Erzbischof. 4. Abends gegen 6 Uhr Ankunft Sr. Majestät des Königs und feierliche Einholung. 5. Abends 9 Uhr. Großer Fackelzug der Bürgerschaft Kölns, unter Mitwirkung dreier Musikchöre und aller Gesang-Vereine, vom Rathhausplatze ausgehend. Die Ordnung dieses Zuges und die Straßen, welche er berührt, werden durch das betreffende Comite näher bekannt gemacht werden. Zweiter Tag (15. August). 1. Morgens um 7 Uhr beginnt gemäß den von dem hochwürdigen Metropolitan-Dom-Kapitel getroffenen Anordnungen die Consecration der fertigen Theile des Domes. Der Dom bleibt während der Ceremonien nach canonischer Vorschrift geschlossen, und die rings um denselben aufgestellten Schulen, Bruderschaften und sonstigen religiösen Vereine wechseln ab mit Gesang und Gebet. 2, Morgens halb 8 Uhr Versammlung des Festzuges auf dem Neumarkte. Derselbe bildet sich wie am vorigen Tage; außerdem aber werden zu demselben eingeladen und nehmen an demselben Theil: Ober-Bürgermeister, Beigeordnete und Stadtrath von Köln. Die Armenverwaltung. Die Schulverwaltung. Die Handelskammer. Der Rath der Gewerbverständigen und alle übrigen städtischen Behörden Bürgermeister, Beigeordnete und Gemeinde-Verordnete von Deutz. Die königl. Regierung. Die Provinzial-Steuer-Direktion. Die Polizei-Direktion. Das Ober-Post-Amt. Der Appellations-Gerichtshof und das Parket. Das Landgericht und das Parket. Das Handelsgericht. Die Friedensgerichte. Das Barreau. Die katholische Pfarrgeistlichkeit, in so fern sie nicht bei der Consecration beschäftigt ist. Die Kirchen-Vorstände. Die evangelische Pfarrgeistlichkeit. Die Lehrer-Kollegien der beiden Gymnasien, der höheren Bürgerschule und der städtischen Schulen, so wie die Gymnasien und Schulen. Die höhern Militär-Behörden und das Offizier-Corps. Die Kommandatur und die Offiziere der Bürgerwehr. Die Direktionen der Dampfschifffahrts-Gesellschaft und der Eisenbahnen, welche in Köln ihren Sitz haben. Der Vorstand des Gewerb.-Vereins. Der Vorstand des Kunst-Vereins. Das Pompier-Corps. Gleich wie am vorigen Tage ist die Sorge für die Aufrechthaltung der Ordnung im Zuge dem zugführenden Comite überlassen. Der Zug bewegt sich zur Abholung der hohen Gäste unter Glockengeläute durch die Apostelnstraße, Apernstraße, Zeughausstraße, Komödienstraße, zum neuen frei gelegten Platze, und durch das West-Portal in den Dom, dessen Mittelschiff bis zum Chore durch ein Spalier der Bürgerwehr abgesperrt bleibt. 3. Morgens, gegen halb zehn Uhr, Eröffnung der Eingänge zum Dome ‒ Einzug des Festzuges ins Mittelschiff und Rede des Herrn Erzbischofes ‒ Einzug in das Chor ‒ feierliches Hochamt ‒ zum Schlusse Te Deum etc., welches von dem versammelten Volke abwechselnd mit dem Orchester gesungen wird; während desselben Glockengeläute und Kanonendonner. Die Zugänge zu den Galerien im Dome sollen an den beiden Festtagen den weiblichen Vereins-Mitgliedern gegen Vorzeigung einer im Sekretariate abzunehmenden Eintrittskarte geöffnet werden. 4. Nachmittags 4 Uhr großes Festmahl auf dem reich geschmückten Gürzenich-Saale, an welchem nur Vereinsgenossen Theil nehmen können und wobei die Stadt ihre hohen Gäste bewirthet, sofern die Bestimmung Sr. Maj. keine Aenderung nöthig macht. Speisung der Armen. Oeffentliche Volksfeste auf mehreren Plätzen der Stadt Köln, worüber die näheren Bekanntmachungen durch das betreffende Comite ergehen sollen. 5. Abends 9 Uhr allgemeine Beleuchtung der Stadt, der Kirchen und öffentlichen Gebäude, der Brücke mit freier Passage über dieselbe. Dritter Tag (16. August). 1. Morgens 8 Uhr feierliches Hochamt im Dome. 2. Morgens 9 Uhr Haupt-Versammlung der Vereinsgenossen auf dem Frankenplatze; derselbe ist zu zu diesem Zwecke mit Fahnen und Laubwerk festlich geschmückt. Auf der erhöhten Stelle am Fuße des Dom-Chores auf dem Margarethen-Berge ist eine Tribune für den Vorstand und die Deputirten der auswärtigen Vereine errichtet. Unter der Tribune ‒ vor dem „Germanischen Hofe“ ‒ auf der ihm gegenüber liegenden Seite und vor dem Eingange zum Frankenplatze sind Musik-Chöre aufgestellt, welche, während die Haupt-Versammlung sich aus dem Dome zu einem Zuge ordnet und die Litsch hinunter durch die Trankgasse vom Frankenthurme her auf den Platz einzieht, abwechselnd spielen. Die übrigen Zugänge zum Frankenplatze bleiben bis nach Ankunft des Zuges verschlossen, und werden auch dann nur den sich legitimirenden Dombau-Vereinsgenossen und Mitgliedern der hiesigen Dombau-Vereine geöffnet. Nach Ankunft des Zuges auf dem Frankenplatze stellt sich derselbe zu beiden Seiten auf, der Vorstand begibt sich auf die Tribüne und empfängt hier die Deputirten der auswärtigen Vereine. Die hohen Gäste, welche dem Genossenschaftsfeste beiwohnen wollen, haben sich inzwischen in dem festlich geschmückten Gebäude der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft eingefunden. Nach Aufstellung des Zuges wird durch die anwesenden nächst der Tribune aufgestellten Männer-Chöre, unter Mitwirkung des Orchesters, die Hymne an Pius IX. von Mazzini gesungen. Hierauf folgt eine Anrede des Präsidenten des Dombau-Vereins. Sodann die Erstattung des Rechenschafts-Berichtes durch den Sekretair. Nach diesem wird ein zweittes Lied: „An den König-Protektor,“ durch die Männer-Chöre unter Begleitung der Musik gesungen. Sodann: Anrede des Dom-Baumeisters an die versammelte Bauhütte und Preisvertheilung an die besten Werkgesellen. Nach dieser Preisvertheilung wird ein, besonders zu diesem Zwecke gedichtetes Lied: „Gruß an den Reichsverweser,“ Musik von Weber, gesungen. Darauf Einleitung des Wahl-Aktes durch den Präsidenten und Wahl-Geschäft. Die Handlung schließt mit der Absingung des Werkgesellen-Liedes von Busso von Hagen. 3. Nachmittags 5 Uhr. Großes Konzert auf dem Gürzenich. 4. Abends 10 Uhr. Ball der Vereinsgenossen auf dem Gürzenich. Am Sonntag, Montag und Dienstag werden ausgesuchte Vorstellungen im festlich dekorirten Theater Statt finden. Köln, 7. August 1848. Das Fest-Comite. Anmerkung: Die Festlichkeiten am zweiten Tage (Dienstag) werden dem Vernehmen nach einige Abänderungen erleiden. Sobald uns dieselben bekannt werden, theilen wir sie unsern Lesern mit. Bekanntmachung. Das Geschäfts-Lokal der IV. Polizei-Sektion ist in das Haus Tempelstraße Nr. 1 B verlegt worden. Köln, den 7. August 1848. Der komm. Polizei-Direktor, Geiger. Bekanntmachung. Vom 15. d. M. ab werden zwischen dem Ober-Post-Amtslokale und dem Bonner Eisenbahnhofe einspännige Wagen eingestellt, mit denen keine Personen-Beförderung Statt findet. Köln, 9. August 1848. Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt. Entgegnung auf das Gedicht: „Geh nicht nach Köln“ im Beiblatt Nr. 88 der Elberfelder Zeitung: Kömmst Du nach Köln, Du fein polirter Schleicher Der uns am Rhein der Zwietracht Saamen streut, Beim Scheiden ist Dein Buckel sicher weicher Als wie Dein Herz, das sich der Tugend nicht erfreut. Reaktionärer Schuft, Du Hund, wie Shakespeare sagt, In Deiner letzten Stund' soll Dir der Trost gebrechen, Den Gott dem größten Sünder nicht versagt! So soll die Nemesis sich an Dir rächen. Weil Du des Kölners teutsche Treue hast verdächtigt Hast Du den Fluch der Zeit auf Dich geladen, Kein lebend Wesen nimmer ist ermächtigt Zu lösen ihn, auf allen Deinen Pfaden. Nichts sicherer ist, als daß am jüngsten Tage Weil Waizen soll von Spreu gesondert sein, Dein eig'ner Herrgott strenge zu Dir sage „Scheer Dich vom Fleck zum Orkus-Schlund hinein.“ Jülich, den 8. August 1848. Krahé. Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York. Das amerikanische Post-Dampfschiff WASHINGTON, Cap. Johnston wird am 15. August von der Weser nach New-York zurückkehren. Passagepreis nach New-York in 1. Cajüte Ld'orthr. 195 Passagepreis nach New-York in 2. Cajüte Ld'orthr. 100 Passagepreis nach Southampton in 1. Caj. Ld'orthr. 30 Güterfracht 25 à 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß. Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt. C. A. Heinecken & Comp. Ein Kapital von 3000 Thlr., welches 41/2 pCt. Zinsen einbringt und auf ein Ackergut bei Elberfeld eingetragen ist, soll ohne Unterhändler cedirt werden. Frankirte Briefe sub H B. besorgt die Expedition d. Bl. Weberstraße Nro. 1[#] ‒ sind mehrere Zimmer zu vermiethen. Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf. Bekanntmachung. In Folge der, eine wesentliche Beschleunigung gewährenden Benutzung der Dampfschiffe der kölnischen Gesellschaft zur Korrespondenzbeförderung ergeben sich für Frankfurt die Schlußzeiten der Briefaufgabe nach folgenden Orten und Gegenden in nachstehender Weise: nach Koblenz 71/2 Morgens, 10 Vormittags, 4 Nachmittags, 7 Abends, nach Bonn 71/2 Morgens, 10 Vormittags und 7 Abends, nach Köln, Deutz, Düsseldorf, Elberfeld 7 1/2 Morgens, 10 Vormittags, 1 Nachmittags, 7 Abends, nach Aachen (Belgien) 71/2 M., 10 V., 7 A., nach Emmerich (Holland) 10 Vormittags, 7 Abends, nach Crefeld 10 Vorm. und 7 Abends, nach Münster 10 Vormittags, nach Hannover, Bremen, Hamburg und Lübeck 10 Vormittags. Frankfurt a. M., 21. Juli 1848. Fürstl. Thurn u. Taxis'sches Oberpostamt. Vrints. Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle. Auskunft Waidmarkt Nro. 9. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Weitere Informationen:

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 71. Köln, 10. August 1848. Beilage, S. 0362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz071b_1848/2>, abgerufen am 24.04.2024.