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Marburger Zeitung. Nr. 93, Marburg, 04.08.1903.

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Nr. 93, 4. August 1903. Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] zur Natur. Das Begräbnis fand heute nachmittags
5 Uhr vom Trauerhause Tegetthoffstraße unter
großer Beteiligung der Militär- und Civilkreise
unserer Stadt statt.

(Todesfall.)

Sonntag, den 2. August
abends während der Liedertafel im Götz'schen Garten
wurde der Restaurateur Herr Johann Wei-
landits
von einem Schlaganfalle getroffen und
starb gestern nachmittags um 5 Uhr. Die feierliche
Einsegnung findet morgen um 4 Uhr nachmittags
statt. Der Verblichene stand im 50. Lebensjahre.

(Verband deutscher Hochschüler
Marburgs.)

Heute abends halb 9 Uhr im
Kasino (grünes Zimmer) 3. Verbandsabend in den
Ferien.

(Südmark.)

Am 5. August d. J., abends
8 Uhr, findet in Arnfels im Gasthofe Brand
(1. Stock) der 40. Südmark-Abend statt, zugleich
die Abschiedsfeier für das wackere Lehrerpaar, Herrn
Karl Mayer und Frau Gemahlin Elise in Oberhaag.
Die beiden Genannten, welche an die Volksschule
in Brunndorf bei Marburg versetzt wurden, zählen
zu den beliebtesten Mitgliedern der Ortsgruppe
Arnfels, weshalb ein sehr starker Besuch des Abends
zu erwarten steht. Unsere hiesigen Ortsgruppen
haben zu dieser Feier eine sehr freundliche Ein-
ladung erhalten, was hiedurch bekanntgegeben wird.

(Parkmusik.)

Das morgige Promenade-
konzert findet um 6 Uhr abends statt.

(Vom "Narodni dom".)

In den Anzeigen
des Restaurateurs des "Narodni dom" in dem
hiesigen Pervakenblatte lesen wir zu unserem Be-
fremden: "Zimmer für Fremde sind immer in Aus-
wahl." (Sobe za tujce so vedno na razpolago.)
Es ist uns auch bekannt, daß ständig Tageszimmer
an Ankommende daselbst vergeben werden. Wir er-
lauben uns daher, die maßgebende Behörde auf
diesen Unfug aufmerksam zu machen und um dessen
Abstellung zu ersuchen, da diesem Restaurateur keines-
wegs die Konzession zur Vergebung von Zimmern
verliehen wurde; es ist geradezu als unverschämt
zu bezeichnen, wenn seitens des Restaurateurs
wiederholte unerlaubte Anpreisungen seiner Zimmer
in Zeitungen erscheinen.

(Volksversammlung.)

Sonntag, den
2. August fand in Th. Götz' Veranda eine von
der sozialdemokratischen Partei veranstaltete Ver-
sammlung, mit der Tagesordnung: 1. Weg mit
dem Privilegien-Parlament. Heraus mit dem gleichen
Wahlrecht. 2. Beschlußfassung hiezu; statt, welche
von beiläufig 500 Personen, meist Arbeitern, besucht
war. Herr Hilari aus Graz zergliederte in sach-
licher Weise die politische Bewegung der letzten
Jahre, sowie die Haltung der einzelnen politischen
Parteien zur Frage des allgemeinen Wahlrechtes.
Frau Monetti beleuchtete in kurzen Worten die
Rechtlosigkeit der Frauen und forderte dieselben auf,
sich ebenfalls am politischen Leben zu betätigen.
Zum Schlusse der Versammlung wurde einhellig
eine Entschließung zu Gunsten des allgemeinen,
gleichen und direkten Wahlrechtes angenommen.

(Brand.)

Gestern um halb 9 Uhr abends
verkündete der Stadttürmer Landfeuer. In Brunn-
dorf an der Straße war aus unbekannter Ursache
im Stalle des Heinrich Mulletz und zwar am
Strohboden ein Feuer ausgebrochen, das bald auf
den Nachbarstall des Johann Scheruga übergriff
und beide Bauten einäscherte. Stroh und Holz der
anstoßenden Holzlagen entfachten die Flammen
mächtig. Eine große Zuschauermenge hatte sich trotz
des zweifelhaften Wetters eingefunden. Unsere
Marburger, wie die Rotweiner und Pickerer Feuer-
wehren waren rasch am Brandplatze erschienen und
arbeiteten mit Anstrengung, um den Herd des
Feuers einzuschränken und die Gefahr für die um-
liegenden Häuser zu beseitigen. Fühlbar machte sich
die schwere Beschaffung des nötigen Wassers. In-
folge der Höhe der Uferböschung konnte aus der
Drau, trotz angestellter Versuche, kein Wasser auf-
gepumpt werden. Die Pickerer Feuerwehr nährte
ihre Abprotzspritze von einem benachbarten Brunnen,
während die Marburger beim Kreuzhofe einen
Hydranten öffnete und durch größere Schlauch-
legungen die Wasserzufuhr zu den Spritzen ermög-
lichte. Den vereinten Arbeiten der braven Feuer-
wehren gelang es, daß der Brand keine weitere
Ausdehnung nahm. Schließlich löschte der eintre-
tende Regen den letzten Glimmer. Mulletz konnten
seine 15 Schweine, wie Scheruga ein Schwein ge-
rettet werden, dagegen verbrannten ersterem eine
größere Anzahl Hühner. Beide Besitzer sind nur
gering versichert, der gemeinsame Schaden dürfte
1600--2000 K. ausmachen.


[Spaltenumbruch]
(Von der Freihausgasse.)

Die Enge
der Freihausgasse gegen den Hauptplatz zu ist eine
derartige, daß ein Radfahrer einem Fuhrwagen
nicht ausweichen kann und selbst nur etwas beleibte
Fußgeher sich gegen die Häusermauern drücken
müssen, um nicht unangenehmen Folgen ausgesetzt
zu sein. Zwei Fuhrwerke können selbstredend zu
gleicher Zeit überhaupt nicht die Gasse passieren,
trotzdem wird die Freihausgasse von Fußgehern
und Fuhrwerken eifrigst benützt und darf es als
ein Wunder bezeichnet werden, daß man von keinem
Unfalle hört. Wie bekannt, hat nun der Gemeinde-
rat seinerzeit, um jede Gefahr nach Möglichkeit zu
verhüten, beschlossen, einen Wachposten daselbst auf-
zustellen, um den Wagenverkehr in der Gasse zu
regeln und einen eventuellen Zusammenstoß zu ver-
meiden. Der Wachposten ist aber bis heute noch
nicht zu sehen. Im Interesse der öffentlichen Sicher-
heit wäre es zu wünschen, daß bezüglich dieser
Gasse der gefaßte Gemeinderatsbeschluß auch
ehestens zur Durchführung gelangen würde.

(Geschäfts-Uebersiedelung.)

Die
Buchhandlung W. Blankes Nachfolger Max Isling
befindet sich von nun ab nicht mehr am Burg-
platze, sondern Herrengasse 26, gegenüber dem Cafe
"Zentral."

(Sistierung der Grazer Bezirks-
wahlen.)

Zufolge Erlasses der Statthalterei wurde
die Durchführung der seitens der Bezirkshauptmann-
schaft in Graz für den 5. bis 8. d. anberaumten
Neuwahlen für die Bezirksvertretung "Umgebung
Graz" bis auf weiteres sistiert. Die Sistierung er-
folgte infolge eines Protestes der Klerikalen.

(Tschechenkrawall in Brünn.)

Sonn-
tag hielten die tschechischen Nationalsozialisten in
Brünn eine Versammlung, in welcher auch Abg.
Sehnal sprach. Die Massen wollten in die innere
Stadt ziehen und verletzten einen Polizeiinspektor
und einen Wachmann schwer durch Steinwürfe, so
daß die Polizei vom Leder zog. Sieben Personen,
unter ihnen die Führer Schefcik, Drabek, Adamira
und Schlesinger, wurden verhaftet.

(Selbstmordversuch.)

Am 3. d. gegen
Mittag sprang vom Drausteg in selbstmörderischer
Absicht in die Drau der 24jährige, in der Färber-
gasse 3 wohnhafte Buchbindergehilfe Johann
Gruschovnik. Da der Steg um diese Zeit sehr belebt
war, wurde der Vorfall bald bemerkt; der Schwimm-
meister der Käfer'schen Badeanstalt, Herr Robitsch,
fuhr dem der Gefahr des Ertrinkens Nahen nach
und konnte ihn glücklicherweise noch erretten. Der
Bewußtlose wurde hierauf in seine Wohnung ge-
schafft und der häuslichen Pflege überlassen.

(Ertrunken.)

Am 3. d. M. sprang
nachmittags der am 9. September 1852 in
Wien geborene und dahin zuständige Kolporteur
Franz Rakowetz in der Nähe des Drausteges in
selbstmörderischer Absicht in die Drau. Trotzdem
Schwimmeister Robitsch mit seiner Zille ihm sofort
entgegenkam, rissen Rakowetz, der nicht schwimmen
konnte, die Fluten mit sich, so daß er den Tod in
den Wellen fand. Der Leichnam konnte bis jetzt nicht
geborgen werden. Rakowetz war mittelgroß, mager,
hatte ein rötliches Gesicht und langes, graumeliertes
Kopfhaar und solchen Schnurbart. Am Leibe trug
er einen graugrünen Stoffanzug, weißes gestärktes
Hemd, dunkle Halsbinde und Stiefeletten. Die Ur-
sache des Selbstmordes war seine mißliche Lebens-
lage. Er wohnte hier in der Schmiderergasse
Nr. 3 (Josef Klauder).

(Tätigkeitsbericht der Sicherheits-
wache.)

Im Monate Juli l. J. wurden von
der städtischen Sicherheitswache 59 Personen ver-
haftet. Hievon waren 45 männlichen und 14 weib-
lichen Geschlechtes. 23 wurden wegen strafbaren
Handlungen gegen das Strafgesetz den Gerichten
eingeliefert, 15 in die Heimatsgemeinde abgeschoben,
2 mit Syphilis behaftet dem Krankenhause abgegeben,
3 wurden in die Beobachtungsanstalt nach Graz
befördert und gegen 17 vom Stadtrate im eigenen
Wirkungskreise geamtshandelt.

(Von der Verpflegsstation.)

Im
Monate Juli l. J. wurden in der hiesigen Natural-
Verpflegsstation 267 Reisende aufgenommen, 198
übernachteten, erhielten Abendessen und Frühstück,
während 69 Mittagessen erhielten.




Aus dem Gerichtssaale.
(Zwistigkeiten unter Geschwistern.)

Die 24jährige Johanna Ploy, die in der Tram-
pusch'schen Winzerei in Selzaberg bedienstet ist,
hütete unweit der Behausung am 15. Juni d. J.
[Spaltenumbruch] Schweine. Als ihre Brüder, der 22jährige Flo-
rian Ploy
und 20jährige Rupert Ploy da-
zu kamen, gerieten die Geschwister aus gering-
fügigem Anlasse in Streit, Florian warf Johanna zu
Boden und hielt sie fest, während Rupert sie mit-
telst eines Prügels schlug und leicht verletzte. Da
die Prügelei zufällig 2 Personen sahen, wurde
gegen die beiden Brüder seitens der Gendarmerie
die Anzeige erstattet. Vor dem k. k. Bezirksgerichte
St. Leonhard waren die beiden Brüder am 2. Juli
d. J. ihrer Tat geständig, die Schwester enthielt sich
jedoch jeder Aussage und verlangte keine Abstra-
fung derselben. Demgemäß wurden sie von der
Uebertretung des § 411 St.-G. (Uebertretung der
körperlichen Sicherheit) freigesprochen, da das be-
gangene Delikt (Mißhandlungen unter Familien-
genossen) unter die im § 525 St.-G. aufgezählten
Fälle, die sonst der häuslichen Zucht unterliegen,
gehöre und der Privatanklage überlassen sei. Das
Berufungsgericht bestätigte das erstrichterliche Urteil
aus denselben Gründen.




Der neue Papst.
(Eigener Drahtbericht.)

Kardinal Giuseppe Sarto, bisher
Patriarch von Venedig, wurde heute mittags im 7.
Wahlgange zum Papst gewählt. Er wird sich
Pius 10. nennen. Er war der einzige der in Be-
tracht gekommenen Papabili, der nicht in Rom
residierte. Das kommt meistens bei "Outsidern" vor.
So war auch Kardinal Mastai, als er 1846 plötzlich
Papst wurde, Bischof von Imola, war 20 Jahre
nicht in Rom gewesen, wurde gegen den Haupt-
kandidaten Kardinal Lambruschini gewählt, eben
weil er als wenig Gekannter keine Gegner hatte.
Sarto ist 68 Jahre alt und von niedriger Herkunft.
Er stammt aus einem Dorf bei Mestre und seine
Brüder und Schwestern sind Schankwirte und
Modistinnen. Seine bewegte Laufbahn ist sehr
verschieden von der der meisten anderen
Kardinäle. Er war nie Nuntius und war nie in
Rom tätig. Vom Landpfarrer wurde er Bischof,
dann Patriarch und Kardinal. Er kennt die kirch-
lichen Angelegenheiten und würde sie mehr pflegen,
als die politischen. Mit der italienischen Regierung
hat er in Venedig immer auf gutem Fuß gelebt
und sich bemüht, Konflikte zu vermeiden. Er hat
wiederholt den König besucht, wenn dieser in
Venedig weilte und ist neben dem Turiner Erz-
bischof Kardinal Richelmy der einzige Kardinal,
den Viktor Emanuel 3. persönlich kennt.




Literarisches.

Ein hochinteressantes Bild von Anna Pecci,
der Mutter des Papstes, bringt die Nummer 30 der
"Wiener Hausfrauen-Zeitung." Außer-
dem enthält genannte Nummer noch: Untreue, von
Kowanda. Frauenschmuck, von Rosa F. Allerlei An-
sichten. Aufruf. Fragen und Antworten. Korrespon-
denz der Redaktion. Graphologischer Briefkasten, von
Dolphine Poree. Hygienische Briefe, von Dr. H. K.
Eingesendet. Für Haus und Küche. Speisezettel für
ein bürgerliches Haus. Musik. Album der Poesie:
Spätsommer, von Glaser. Du!, von Edith Stern-
Korty. Literatur. Rätsel-Zeitung. Für unsere Kleinen:
Von der kleinen Mimi, die nicht französisch lernen
wollte, von G. B. Im Reiche der Illusion. Gesell-
schaftsspiel. Kinderbriefkasten. Rösselsprung. Schach-
Zeitung, redigiert von Karl Schlechter. Anniuta, von
Treniew. Feuilleton: Die Mutter Leos 13., von J.
B. Münz. Inserate. -- Preis halbjährig 4 K. für
Wien, 5 K. für die Provinz. Man verlange Gratis-
Probeblätter von der Administration, Wien, 1.,
Wipplingerstraße 13.




[irrelevantes Material]

Nr. 93, 4. Auguſt 1903. Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] zur Natur. Das Begräbnis fand heute nachmittags
5 Uhr vom Trauerhauſe Tegetthoffſtraße unter
großer Beteiligung der Militär- und Civilkreiſe
unſerer Stadt ſtatt.

(Todesfall.)

Sonntag, den 2. Auguſt
abends während der Liedertafel im Götz’ſchen Garten
wurde der Reſtaurateur Herr Johann Wei-
landits
von einem Schlaganfalle getroffen und
ſtarb geſtern nachmittags um 5 Uhr. Die feierliche
Einſegnung findet morgen um 4 Uhr nachmittags
ſtatt. Der Verblichene ſtand im 50. Lebensjahre.

(Verband deutſcher Hochſchüler
Marburgs.)

Heute abends halb 9 Uhr im
Kaſino (grünes Zimmer) 3. Verbandsabend in den
Ferien.

(Südmark.)

Am 5. Auguſt d. J., abends
8 Uhr, findet in Arnfels im Gaſthofe Brand
(1. Stock) der 40. Südmark-Abend ſtatt, zugleich
die Abſchiedsfeier für das wackere Lehrerpaar, Herrn
Karl Mayer und Frau Gemahlin Eliſe in Oberhaag.
Die beiden Genannten, welche an die Volksſchule
in Brunndorf bei Marburg verſetzt wurden, zählen
zu den beliebteſten Mitgliedern der Ortsgruppe
Arnfels, weshalb ein ſehr ſtarker Beſuch des Abends
zu erwarten ſteht. Unſere hieſigen Ortsgruppen
haben zu dieſer Feier eine ſehr freundliche Ein-
ladung erhalten, was hiedurch bekanntgegeben wird.

(Parkmuſik.)

Das morgige Promenade-
konzert findet um 6 Uhr abends ſtatt.

(Vom „Narodni dom“.)

In den Anzeigen
des Reſtaurateurs des „Narodni dom“ in dem
hieſigen Pervakenblatte leſen wir zu unſerem Be-
fremden: „Zimmer für Fremde ſind immer in Aus-
wahl.“ (Sobe za tujce so vedno na razpolago.)
Es iſt uns auch bekannt, daß ſtändig Tageszimmer
an Ankommende daſelbſt vergeben werden. Wir er-
lauben uns daher, die maßgebende Behörde auf
dieſen Unfug aufmerkſam zu machen und um deſſen
Abſtellung zu erſuchen, da dieſem Reſtaurateur keines-
wegs die Konzeſſion zur Vergebung von Zimmern
verliehen wurde; es iſt geradezu als unverſchämt
zu bezeichnen, wenn ſeitens des Reſtaurateurs
wiederholte unerlaubte Anpreiſungen ſeiner Zimmer
in Zeitungen erſcheinen.

(Volksverſammlung.)

Sonntag, den
2. Auguſt fand in Th. Götz’ Veranda eine von
der ſozialdemokratiſchen Partei veranſtaltete Ver-
ſammlung, mit der Tagesordnung: 1. Weg mit
dem Privilegien-Parlament. Heraus mit dem gleichen
Wahlrecht. 2. Beſchlußfaſſung hiezu; ſtatt, welche
von beiläufig 500 Perſonen, meiſt Arbeitern, beſucht
war. Herr Hilari aus Graz zergliederte in ſach-
licher Weiſe die politiſche Bewegung der letzten
Jahre, ſowie die Haltung der einzelnen politiſchen
Parteien zur Frage des allgemeinen Wahlrechtes.
Frau Monetti beleuchtete in kurzen Worten die
Rechtloſigkeit der Frauen und forderte dieſelben auf,
ſich ebenfalls am politiſchen Leben zu betätigen.
Zum Schluſſe der Verſammlung wurde einhellig
eine Entſchließung zu Gunſten des allgemeinen,
gleichen und direkten Wahlrechtes angenommen.

(Brand.)

Geſtern um halb 9 Uhr abends
verkündete der Stadttürmer Landfeuer. In Brunn-
dorf an der Straße war aus unbekannter Urſache
im Stalle des Heinrich Mulletz und zwar am
Strohboden ein Feuer ausgebrochen, das bald auf
den Nachbarſtall des Johann Scheruga übergriff
und beide Bauten einäſcherte. Stroh und Holz der
anſtoßenden Holzlagen entfachten die Flammen
mächtig. Eine große Zuſchauermenge hatte ſich trotz
des zweifelhaften Wetters eingefunden. Unſere
Marburger, wie die Rotweiner und Pickerer Feuer-
wehren waren raſch am Brandplatze erſchienen und
arbeiteten mit Anſtrengung, um den Herd des
Feuers einzuſchränken und die Gefahr für die um-
liegenden Häuſer zu beſeitigen. Fühlbar machte ſich
die ſchwere Beſchaffung des nötigen Waſſers. In-
folge der Höhe der Uferböſchung konnte aus der
Drau, trotz angeſtellter Verſuche, kein Waſſer auf-
gepumpt werden. Die Pickerer Feuerwehr nährte
ihre Abprotzſpritze von einem benachbarten Brunnen,
während die Marburger beim Kreuzhofe einen
Hydranten öffnete und durch größere Schlauch-
legungen die Waſſerzufuhr zu den Spritzen ermög-
lichte. Den vereinten Arbeiten der braven Feuer-
wehren gelang es, daß der Brand keine weitere
Ausdehnung nahm. Schließlich löſchte der eintre-
tende Regen den letzten Glimmer. Mulletz konnten
ſeine 15 Schweine, wie Scheruga ein Schwein ge-
rettet werden, dagegen verbrannten erſterem eine
größere Anzahl Hühner. Beide Beſitzer ſind nur
gering verſichert, der gemeinſame Schaden dürfte
1600—2000 K. ausmachen.


[Spaltenumbruch]
(Von der Freihausgaſſe.)

Die Enge
der Freihausgaſſe gegen den Hauptplatz zu iſt eine
derartige, daß ein Radfahrer einem Fuhrwagen
nicht ausweichen kann und ſelbſt nur etwas beleibte
Fußgeher ſich gegen die Häuſermauern drücken
müſſen, um nicht unangenehmen Folgen ausgeſetzt
zu ſein. Zwei Fuhrwerke können ſelbſtredend zu
gleicher Zeit überhaupt nicht die Gaſſe paſſieren,
trotzdem wird die Freihausgaſſe von Fußgehern
und Fuhrwerken eifrigſt benützt und darf es als
ein Wunder bezeichnet werden, daß man von keinem
Unfalle hört. Wie bekannt, hat nun der Gemeinde-
rat ſeinerzeit, um jede Gefahr nach Möglichkeit zu
verhüten, beſchloſſen, einen Wachpoſten daſelbſt auf-
zuſtellen, um den Wagenverkehr in der Gaſſe zu
regeln und einen eventuellen Zuſammenſtoß zu ver-
meiden. Der Wachpoſten iſt aber bis heute noch
nicht zu ſehen. Im Intereſſe der öffentlichen Sicher-
heit wäre es zu wünſchen, daß bezüglich dieſer
Gaſſe der gefaßte Gemeinderatsbeſchluß auch
eheſtens zur Durchführung gelangen würde.

(Geſchäfts-Ueberſiedelung.)

Die
Buchhandlung W. Blankes Nachfolger Max Isling
befindet ſich von nun ab nicht mehr am Burg-
platze, ſondern Herrengaſſe 26, gegenüber dem Café
„Zentral.“

(Siſtierung der Grazer Bezirks-
wahlen.)

Zufolge Erlaſſes der Statthalterei wurde
die Durchführung der ſeitens der Bezirkshauptmann-
ſchaft in Graz für den 5. bis 8. d. anberaumten
Neuwahlen für die Bezirksvertretung „Umgebung
Graz“ bis auf weiteres ſiſtiert. Die Siſtierung er-
folgte infolge eines Proteſtes der Klerikalen.

(Tſchechenkrawall in Brünn.)

Sonn-
tag hielten die tſchechiſchen Nationalſozialiſten in
Brünn eine Verſammlung, in welcher auch Abg.
Sehnal ſprach. Die Maſſen wollten in die innere
Stadt ziehen und verletzten einen Polizeiinſpektor
und einen Wachmann ſchwer durch Steinwürfe, ſo
daß die Polizei vom Leder zog. Sieben Perſonen,
unter ihnen die Führer Schefcik, Drabek, Adamira
und Schleſinger, wurden verhaftet.

(Selbſtmordverſuch.)

Am 3. d. gegen
Mittag ſprang vom Drauſteg in ſelbſtmörderiſcher
Abſicht in die Drau der 24jährige, in der Färber-
gaſſe 3 wohnhafte Buchbindergehilfe Johann
Gruſchovnik. Da der Steg um dieſe Zeit ſehr belebt
war, wurde der Vorfall bald bemerkt; der Schwimm-
meiſter der Käfer’ſchen Badeanſtalt, Herr Robitſch,
fuhr dem der Gefahr des Ertrinkens Nahen nach
und konnte ihn glücklicherweiſe noch erretten. Der
Bewußtloſe wurde hierauf in ſeine Wohnung ge-
ſchafft und der häuslichen Pflege überlaſſen.

(Ertrunken.)

Am 3. d. M. ſprang
nachmittags der am 9. September 1852 in
Wien geborene und dahin zuſtändige Kolporteur
Franz Rakowetz in der Nähe des Drauſteges in
ſelbſtmörderiſcher Abſicht in die Drau. Trotzdem
Schwimmeiſter Robitſch mit ſeiner Zille ihm ſofort
entgegenkam, riſſen Rakowetz, der nicht ſchwimmen
konnte, die Fluten mit ſich, ſo daß er den Tod in
den Wellen fand. Der Leichnam konnte bis jetzt nicht
geborgen werden. Rakowetz war mittelgroß, mager,
hatte ein rötliches Geſicht und langes, graumeliertes
Kopfhaar und ſolchen Schnurbart. Am Leibe trug
er einen graugrünen Stoffanzug, weißes geſtärktes
Hemd, dunkle Halsbinde und Stiefeletten. Die Ur-
ſache des Selbſtmordes war ſeine mißliche Lebens-
lage. Er wohnte hier in der Schmiderergaſſe
Nr. 3 (Joſef Klauder).

(Tätigkeitsbericht der Sicherheits-
wache.)

Im Monate Juli l. J. wurden von
der ſtädtiſchen Sicherheitswache 59 Perſonen ver-
haftet. Hievon waren 45 männlichen und 14 weib-
lichen Geſchlechtes. 23 wurden wegen ſtrafbaren
Handlungen gegen das Strafgeſetz den Gerichten
eingeliefert, 15 in die Heimatsgemeinde abgeſchoben,
2 mit Syphilis behaftet dem Krankenhauſe abgegeben,
3 wurden in die Beobachtungsanſtalt nach Graz
befördert und gegen 17 vom Stadtrate im eigenen
Wirkungskreiſe geamtshandelt.

(Von der Verpflegsſtation.)

Im
Monate Juli l. J. wurden in der hieſigen Natural-
Verpflegsſtation 267 Reiſende aufgenommen, 198
übernachteten, erhielten Abendeſſen und Frühſtück,
während 69 Mittageſſen erhielten.




Aus dem Gerichtsſaale.
(Zwiſtigkeiten unter Geſchwiſtern.)

Die 24jährige Johanna Ploy, die in der Tram-
puſch’ſchen Winzerei in Selzaberg bedienſtet iſt,
hütete unweit der Behauſung am 15. Juni d. J.
[Spaltenumbruch] Schweine. Als ihre Brüder, der 22jährige Flo-
rian Ploy
und 20jährige Rupert Ploy da-
zu kamen, gerieten die Geſchwiſter aus gering-
fügigem Anlaſſe in Streit, Florian warf Johanna zu
Boden und hielt ſie feſt, während Rupert ſie mit-
telſt eines Prügels ſchlug und leicht verletzte. Da
die Prügelei zufällig 2 Perſonen ſahen, wurde
gegen die beiden Brüder ſeitens der Gendarmerie
die Anzeige erſtattet. Vor dem k. k. Bezirksgerichte
St. Leonhard waren die beiden Brüder am 2. Juli
d. J. ihrer Tat geſtändig, die Schweſter enthielt ſich
jedoch jeder Ausſage und verlangte keine Abſtra-
fung derſelben. Demgemäß wurden ſie von der
Uebertretung des § 411 St.-G. (Uebertretung der
körperlichen Sicherheit) freigeſprochen, da das be-
gangene Delikt (Mißhandlungen unter Familien-
genoſſen) unter die im § 525 St.-G. aufgezählten
Fälle, die ſonſt der häuslichen Zucht unterliegen,
gehöre und der Privatanklage überlaſſen ſei. Das
Berufungsgericht beſtätigte das erſtrichterliche Urteil
aus denſelben Gründen.




Der neue Papſt.
(Eigener Drahtbericht.)

Kardinal Giuſeppe Sarto, bisher
Patriarch von Venedig, wurde heute mittags im 7.
Wahlgange zum Papſt gewählt. Er wird ſich
Pius 10. nennen. Er war der einzige der in Be-
tracht gekommenen Papabili, der nicht in Rom
reſidierte. Das kommt meiſtens bei „Outſidern“ vor.
So war auch Kardinal Maſtai, als er 1846 plötzlich
Papſt wurde, Biſchof von Imola, war 20 Jahre
nicht in Rom geweſen, wurde gegen den Haupt-
kandidaten Kardinal Lambruſchini gewählt, eben
weil er als wenig Gekannter keine Gegner hatte.
Sarto iſt 68 Jahre alt und von niedriger Herkunft.
Er ſtammt aus einem Dorf bei Meſtre und ſeine
Brüder und Schweſtern ſind Schankwirte und
Modiſtinnen. Seine bewegte Laufbahn iſt ſehr
verſchieden von der der meiſten anderen
Kardinäle. Er war nie Nuntius und war nie in
Rom tätig. Vom Landpfarrer wurde er Biſchof,
dann Patriarch und Kardinal. Er kennt die kirch-
lichen Angelegenheiten und würde ſie mehr pflegen,
als die politiſchen. Mit der italieniſchen Regierung
hat er in Venedig immer auf gutem Fuß gelebt
und ſich bemüht, Konflikte zu vermeiden. Er hat
wiederholt den König beſucht, wenn dieſer in
Venedig weilte und iſt neben dem Turiner Erz-
biſchof Kardinal Richelmy der einzige Kardinal,
den Viktor Emanuel 3. perſönlich kennt.




Literariſches.

Ein hochintereſſantes Bild von Anna Pecci,
der Mutter des Papſtes, bringt die Nummer 30 der
„Wiener Hausfrauen-Zeitung.“ Außer-
dem enthält genannte Nummer noch: Untreue, von
Kowanda. Frauenſchmuck, von Roſa F. Allerlei An-
ſichten. Aufruf. Fragen und Antworten. Korreſpon-
denz der Redaktion. Graphologiſcher Briefkaſten, von
Dolphine Poree. Hygieniſche Briefe, von Dr. H. K.
Eingeſendet. Für Haus und Küche. Speiſezettel für
ein bürgerliches Haus. Muſik. Album der Poeſie:
Spätſommer, von Glaſer. Du!, von Edith Stern-
Korty. Literatur. Rätſel-Zeitung. Für unſere Kleinen:
Von der kleinen Mimi, die nicht franzöſiſch lernen
wollte, von G. B. Im Reiche der Illuſion. Geſell-
ſchaftsſpiel. Kinderbriefkaſten. Röſſelſprung. Schach-
Zeitung, redigiert von Karl Schlechter. Anniuta, von
Treniew. Feuilleton: Die Mutter Leos 13., von J.
B. Münz. Inſerate. — Preis halbjährig 4 K. für
Wien, 5 K. für die Provinz. Man verlange Gratis-
Probeblätter von der Adminiſtration, Wien, 1.,
Wipplingerſtraße 13.




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[5/0005] Nr. 93, 4. Auguſt 1903. Marburger Zeitung zur Natur. Das Begräbnis fand heute nachmittags 5 Uhr vom Trauerhauſe Tegetthoffſtraße unter großer Beteiligung der Militär- und Civilkreiſe unſerer Stadt ſtatt. (Todesfall.) Sonntag, den 2. Auguſt abends während der Liedertafel im Götz’ſchen Garten wurde der Reſtaurateur Herr Johann Wei- landits von einem Schlaganfalle getroffen und ſtarb geſtern nachmittags um 5 Uhr. Die feierliche Einſegnung findet morgen um 4 Uhr nachmittags ſtatt. Der Verblichene ſtand im 50. Lebensjahre. (Verband deutſcher Hochſchüler Marburgs.) Heute abends halb 9 Uhr im Kaſino (grünes Zimmer) 3. Verbandsabend in den Ferien. (Südmark.) Am 5. Auguſt d. J., abends 8 Uhr, findet in Arnfels im Gaſthofe Brand (1. Stock) der 40. Südmark-Abend ſtatt, zugleich die Abſchiedsfeier für das wackere Lehrerpaar, Herrn Karl Mayer und Frau Gemahlin Eliſe in Oberhaag. Die beiden Genannten, welche an die Volksſchule in Brunndorf bei Marburg verſetzt wurden, zählen zu den beliebteſten Mitgliedern der Ortsgruppe Arnfels, weshalb ein ſehr ſtarker Beſuch des Abends zu erwarten ſteht. Unſere hieſigen Ortsgruppen haben zu dieſer Feier eine ſehr freundliche Ein- ladung erhalten, was hiedurch bekanntgegeben wird. (Parkmuſik.) Das morgige Promenade- konzert findet um 6 Uhr abends ſtatt. (Vom „Narodni dom“.) In den Anzeigen des Reſtaurateurs des „Narodni dom“ in dem hieſigen Pervakenblatte leſen wir zu unſerem Be- fremden: „Zimmer für Fremde ſind immer in Aus- wahl.“ (Sobe za tujce so vedno na razpolago.) Es iſt uns auch bekannt, daß ſtändig Tageszimmer an Ankommende daſelbſt vergeben werden. Wir er- lauben uns daher, die maßgebende Behörde auf dieſen Unfug aufmerkſam zu machen und um deſſen Abſtellung zu erſuchen, da dieſem Reſtaurateur keines- wegs die Konzeſſion zur Vergebung von Zimmern verliehen wurde; es iſt geradezu als unverſchämt zu bezeichnen, wenn ſeitens des Reſtaurateurs wiederholte unerlaubte Anpreiſungen ſeiner Zimmer in Zeitungen erſcheinen. (Volksverſammlung.) Sonntag, den 2. Auguſt fand in Th. Götz’ Veranda eine von der ſozialdemokratiſchen Partei veranſtaltete Ver- ſammlung, mit der Tagesordnung: 1. Weg mit dem Privilegien-Parlament. Heraus mit dem gleichen Wahlrecht. 2. Beſchlußfaſſung hiezu; ſtatt, welche von beiläufig 500 Perſonen, meiſt Arbeitern, beſucht war. Herr Hilari aus Graz zergliederte in ſach- licher Weiſe die politiſche Bewegung der letzten Jahre, ſowie die Haltung der einzelnen politiſchen Parteien zur Frage des allgemeinen Wahlrechtes. Frau Monetti beleuchtete in kurzen Worten die Rechtloſigkeit der Frauen und forderte dieſelben auf, ſich ebenfalls am politiſchen Leben zu betätigen. Zum Schluſſe der Verſammlung wurde einhellig eine Entſchließung zu Gunſten des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes angenommen. (Brand.) Geſtern um halb 9 Uhr abends verkündete der Stadttürmer Landfeuer. In Brunn- dorf an der Straße war aus unbekannter Urſache im Stalle des Heinrich Mulletz und zwar am Strohboden ein Feuer ausgebrochen, das bald auf den Nachbarſtall des Johann Scheruga übergriff und beide Bauten einäſcherte. Stroh und Holz der anſtoßenden Holzlagen entfachten die Flammen mächtig. Eine große Zuſchauermenge hatte ſich trotz des zweifelhaften Wetters eingefunden. Unſere Marburger, wie die Rotweiner und Pickerer Feuer- wehren waren raſch am Brandplatze erſchienen und arbeiteten mit Anſtrengung, um den Herd des Feuers einzuſchränken und die Gefahr für die um- liegenden Häuſer zu beſeitigen. Fühlbar machte ſich die ſchwere Beſchaffung des nötigen Waſſers. In- folge der Höhe der Uferböſchung konnte aus der Drau, trotz angeſtellter Verſuche, kein Waſſer auf- gepumpt werden. Die Pickerer Feuerwehr nährte ihre Abprotzſpritze von einem benachbarten Brunnen, während die Marburger beim Kreuzhofe einen Hydranten öffnete und durch größere Schlauch- legungen die Waſſerzufuhr zu den Spritzen ermög- lichte. Den vereinten Arbeiten der braven Feuer- wehren gelang es, daß der Brand keine weitere Ausdehnung nahm. Schließlich löſchte der eintre- tende Regen den letzten Glimmer. Mulletz konnten ſeine 15 Schweine, wie Scheruga ein Schwein ge- rettet werden, dagegen verbrannten erſterem eine größere Anzahl Hühner. Beide Beſitzer ſind nur gering verſichert, der gemeinſame Schaden dürfte 1600—2000 K. ausmachen. (Von der Freihausgaſſe.) Die Enge der Freihausgaſſe gegen den Hauptplatz zu iſt eine derartige, daß ein Radfahrer einem Fuhrwagen nicht ausweichen kann und ſelbſt nur etwas beleibte Fußgeher ſich gegen die Häuſermauern drücken müſſen, um nicht unangenehmen Folgen ausgeſetzt zu ſein. Zwei Fuhrwerke können ſelbſtredend zu gleicher Zeit überhaupt nicht die Gaſſe paſſieren, trotzdem wird die Freihausgaſſe von Fußgehern und Fuhrwerken eifrigſt benützt und darf es als ein Wunder bezeichnet werden, daß man von keinem Unfalle hört. Wie bekannt, hat nun der Gemeinde- rat ſeinerzeit, um jede Gefahr nach Möglichkeit zu verhüten, beſchloſſen, einen Wachpoſten daſelbſt auf- zuſtellen, um den Wagenverkehr in der Gaſſe zu regeln und einen eventuellen Zuſammenſtoß zu ver- meiden. Der Wachpoſten iſt aber bis heute noch nicht zu ſehen. Im Intereſſe der öffentlichen Sicher- heit wäre es zu wünſchen, daß bezüglich dieſer Gaſſe der gefaßte Gemeinderatsbeſchluß auch eheſtens zur Durchführung gelangen würde. (Geſchäfts-Ueberſiedelung.) Die Buchhandlung W. Blankes Nachfolger Max Isling befindet ſich von nun ab nicht mehr am Burg- platze, ſondern Herrengaſſe 26, gegenüber dem Café „Zentral.“ (Siſtierung der Grazer Bezirks- wahlen.) Zufolge Erlaſſes der Statthalterei wurde die Durchführung der ſeitens der Bezirkshauptmann- ſchaft in Graz für den 5. bis 8. d. anberaumten Neuwahlen für die Bezirksvertretung „Umgebung Graz“ bis auf weiteres ſiſtiert. Die Siſtierung er- folgte infolge eines Proteſtes der Klerikalen. (Tſchechenkrawall in Brünn.) Sonn- tag hielten die tſchechiſchen Nationalſozialiſten in Brünn eine Verſammlung, in welcher auch Abg. Sehnal ſprach. Die Maſſen wollten in die innere Stadt ziehen und verletzten einen Polizeiinſpektor und einen Wachmann ſchwer durch Steinwürfe, ſo daß die Polizei vom Leder zog. Sieben Perſonen, unter ihnen die Führer Schefcik, Drabek, Adamira und Schleſinger, wurden verhaftet. (Selbſtmordverſuch.) Am 3. d. gegen Mittag ſprang vom Drauſteg in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in die Drau der 24jährige, in der Färber- gaſſe 3 wohnhafte Buchbindergehilfe Johann Gruſchovnik. Da der Steg um dieſe Zeit ſehr belebt war, wurde der Vorfall bald bemerkt; der Schwimm- meiſter der Käfer’ſchen Badeanſtalt, Herr Robitſch, fuhr dem der Gefahr des Ertrinkens Nahen nach und konnte ihn glücklicherweiſe noch erretten. Der Bewußtloſe wurde hierauf in ſeine Wohnung ge- ſchafft und der häuslichen Pflege überlaſſen. (Ertrunken.) Am 3. d. M. ſprang nachmittags der am 9. September 1852 in Wien geborene und dahin zuſtändige Kolporteur Franz Rakowetz in der Nähe des Drauſteges in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in die Drau. Trotzdem Schwimmeiſter Robitſch mit ſeiner Zille ihm ſofort entgegenkam, riſſen Rakowetz, der nicht ſchwimmen konnte, die Fluten mit ſich, ſo daß er den Tod in den Wellen fand. Der Leichnam konnte bis jetzt nicht geborgen werden. Rakowetz war mittelgroß, mager, hatte ein rötliches Geſicht und langes, graumeliertes Kopfhaar und ſolchen Schnurbart. Am Leibe trug er einen graugrünen Stoffanzug, weißes geſtärktes Hemd, dunkle Halsbinde und Stiefeletten. Die Ur- ſache des Selbſtmordes war ſeine mißliche Lebens- lage. Er wohnte hier in der Schmiderergaſſe Nr. 3 (Joſef Klauder). (Tätigkeitsbericht der Sicherheits- wache.) Im Monate Juli l. J. wurden von der ſtädtiſchen Sicherheitswache 59 Perſonen ver- haftet. Hievon waren 45 männlichen und 14 weib- lichen Geſchlechtes. 23 wurden wegen ſtrafbaren Handlungen gegen das Strafgeſetz den Gerichten eingeliefert, 15 in die Heimatsgemeinde abgeſchoben, 2 mit Syphilis behaftet dem Krankenhauſe abgegeben, 3 wurden in die Beobachtungsanſtalt nach Graz befördert und gegen 17 vom Stadtrate im eigenen Wirkungskreiſe geamtshandelt. (Von der Verpflegsſtation.) Im Monate Juli l. J. wurden in der hieſigen Natural- Verpflegsſtation 267 Reiſende aufgenommen, 198 übernachteten, erhielten Abendeſſen und Frühſtück, während 69 Mittageſſen erhielten. Aus dem Gerichtsſaale. (Zwiſtigkeiten unter Geſchwiſtern.) Die 24jährige Johanna Ploy, die in der Tram- puſch’ſchen Winzerei in Selzaberg bedienſtet iſt, hütete unweit der Behauſung am 15. Juni d. J. Schweine. Als ihre Brüder, der 22jährige Flo- rian Ploy und 20jährige Rupert Ploy da- zu kamen, gerieten die Geſchwiſter aus gering- fügigem Anlaſſe in Streit, Florian warf Johanna zu Boden und hielt ſie feſt, während Rupert ſie mit- telſt eines Prügels ſchlug und leicht verletzte. Da die Prügelei zufällig 2 Perſonen ſahen, wurde gegen die beiden Brüder ſeitens der Gendarmerie die Anzeige erſtattet. Vor dem k. k. Bezirksgerichte St. Leonhard waren die beiden Brüder am 2. Juli d. J. ihrer Tat geſtändig, die Schweſter enthielt ſich jedoch jeder Ausſage und verlangte keine Abſtra- fung derſelben. Demgemäß wurden ſie von der Uebertretung des § 411 St.-G. (Uebertretung der körperlichen Sicherheit) freigeſprochen, da das be- gangene Delikt (Mißhandlungen unter Familien- genoſſen) unter die im § 525 St.-G. aufgezählten Fälle, die ſonſt der häuslichen Zucht unterliegen, gehöre und der Privatanklage überlaſſen ſei. Das Berufungsgericht beſtätigte das erſtrichterliche Urteil aus denſelben Gründen. Der neue Papſt. (Eigener Drahtbericht.) Kardinal Giuſeppe Sarto, bisher Patriarch von Venedig, wurde heute mittags im 7. Wahlgange zum Papſt gewählt. Er wird ſich Pius 10. nennen. Er war der einzige der in Be- tracht gekommenen Papabili, der nicht in Rom reſidierte. Das kommt meiſtens bei „Outſidern“ vor. So war auch Kardinal Maſtai, als er 1846 plötzlich Papſt wurde, Biſchof von Imola, war 20 Jahre nicht in Rom geweſen, wurde gegen den Haupt- kandidaten Kardinal Lambruſchini gewählt, eben weil er als wenig Gekannter keine Gegner hatte. Sarto iſt 68 Jahre alt und von niedriger Herkunft. Er ſtammt aus einem Dorf bei Meſtre und ſeine Brüder und Schweſtern ſind Schankwirte und Modiſtinnen. Seine bewegte Laufbahn iſt ſehr verſchieden von der der meiſten anderen Kardinäle. Er war nie Nuntius und war nie in Rom tätig. Vom Landpfarrer wurde er Biſchof, dann Patriarch und Kardinal. Er kennt die kirch- lichen Angelegenheiten und würde ſie mehr pflegen, als die politiſchen. Mit der italieniſchen Regierung hat er in Venedig immer auf gutem Fuß gelebt und ſich bemüht, Konflikte zu vermeiden. Er hat wiederholt den König beſucht, wenn dieſer in Venedig weilte und iſt neben dem Turiner Erz- biſchof Kardinal Richelmy der einzige Kardinal, den Viktor Emanuel 3. perſönlich kennt. Literariſches. Ein hochintereſſantes Bild von Anna Pecci, der Mutter des Papſtes, bringt die Nummer 30 der „Wiener Hausfrauen-Zeitung.“ Außer- dem enthält genannte Nummer noch: Untreue, von Kowanda. Frauenſchmuck, von Roſa F. Allerlei An- ſichten. Aufruf. Fragen und Antworten. Korreſpon- denz der Redaktion. Graphologiſcher Briefkaſten, von Dolphine Poree. Hygieniſche Briefe, von Dr. H. K. Eingeſendet. Für Haus und Küche. Speiſezettel für ein bürgerliches Haus. Muſik. Album der Poeſie: Spätſommer, von Glaſer. Du!, von Edith Stern- Korty. Literatur. Rätſel-Zeitung. Für unſere Kleinen: Von der kleinen Mimi, die nicht franzöſiſch lernen wollte, von G. B. Im Reiche der Illuſion. Geſell- ſchaftsſpiel. Kinderbriefkaſten. Röſſelſprung. Schach- Zeitung, redigiert von Karl Schlechter. Anniuta, von Treniew. Feuilleton: Die Mutter Leos 13., von J. B. Münz. Inſerate. — Preis halbjährig 4 K. für Wien, 5 K. für die Provinz. Man verlange Gratis- Probeblätter von der Adminiſtration, Wien, 1., Wipplingerſtraße 13. _

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 93, Marburg, 04.08.1903, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger93_1903/5>, abgerufen am 28.03.2024.