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Marburger Zeitung. Nr. 135, Marburg, 12.11.1901.

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Marburger Zeitung Nr. 135, 12. November 1901

[Spaltenumbruch]

zu plündern versuchte, da traf ihn die Kugel der
eigenen Landsleute. Wo haben sich unsere Soldaten
und Officiere hinter Weiber versteckt? O, diese
That allein ist so ruchlos, sie entehrt, wenn sie
ungesühnt bleibt, ein Volk so tief, dass die ehrliche
Sprache des Deutschen nicht mehr das rechte Wort
für solches Thun besitzt. Und legen wir in die eine
Wagschale alle Härten und Sünden der Kriege
eines ganzen Jahrhunderts und in die andere den
lebendigen Wall von Weibern und Kindern --
hoch hinauf wird die erste fliegen und tief und
tiefer wird sich die Schale Englands senken."

Aber der Ausdruck der Empörung über
Chamberlains Frechheit blieb nicht nur auf die durch
die nationalen Blätter des Reiches erfolgte moralische
Züchtigung des Mannes ohne Gewissen beschränkt;
allüberall im Reiche flammte die Empörung auf.
Universitäten giengen voran, Bürger und Krieger-
vereinigungen des ganzen Reiches gaben in Massen-
versammlungen ihrer Entrüstung Ausdruck -- nur
Oesterreich lässt es sich ruhig gefallen,

dass des feisten King Edward ehrloser Minister die
österreichischen Officiere und Mannschaften mit frecher
Stirne beschuldigt, in Bosnien noch ärgere Schänder,
Mordbrenner und Henker gewesen zu sein, als
Kitcheners uniformiertes Gesindel in Südafrika.

Wir aber, die wir gezwungen sind, einem
gegen unsere Stammesbrüder gerichteten Vernich-
tungs- und Beutefeldzug sondergleichen thatenlos
zuzusehen, wir können doch etwas dazu beitragen,
das schreckliche Los der Männer, Frauen und
Kinder, welche in die Hände der Engländer ge-
fallen, einem furchtbaren Lose, Hunger, Misshand-
lungen, Witterungsunbill und Krankheiten preisge-
geben sind, etwas zu mildern. Immer aufs neue
wendet sich mit diesem Hilferuf die wackere deutsche
Burencentrale in München an das deutsche Volk.
Wir schließen uns diesen Nothrufen an mit der
Aufforderung, Geld spenden, und seien es auch nur
geringe, an die deutsche Burencentrale, München,
Wilhelmstraße 2/II, Kleider-, Schuhe-, Betten- und
Stärkungsmittelsendungen aber an Rascheru. Comp.
in Hamburg, Ferdinandstraße 41, senden zu wollen.
Wer rasch gibt, gibt doppelt! Heil dem Vierkleur
von Transvaal!




Politische Umschau.
Inland.
Deutschnationale Hochschüler -- Schweine!

Eine der unerhörtesten Frechheiten, welche sich
je ein Judenblatt leistete, finden wir in der letzten
Samstag-Ausgabe des von der Wiener jüdischen
journalistischen Clique zum Zwecke der Niederrin-
gung der Karl Kraus'schen "Fackel" gegründeten
Wochenblattes "Feuerschein." Auch K. Kraus
ist Jude, aber seine scharfe Satyrik wendet sich
gegen die Pauschalienblätter "Neue Freie Presse",
[Spaltenumbruch] "Neues Wiener Tagblatt", gegen Hermann Bahr,
kurz gegen die gesammte Cohncordia-Clique in
Wien und deshalb soll der Mann und sein Blatt
-- Kraus steht uns als Nichtdeutscher selbstver-
ständlich trotzdem nicht näher -- und wenn es sein
müsste, auch mit, gelinde gesagt, unschönen Mitteln
umgebracht werden. Diesem Zwecke soll schon die
auf die Täuschung der an die "Fackel" gewöhnten
Leser berechnete äußere Ausstattung des "Feuer-
schein" dienen, ganz abgesehen davon, dass Herr
Frisch erst durch gerichtliches Urtheil dazu gezwun-
gen wurde, die ursprüngliche Namensähnlichkeit
seines neuen Blattes mit dem des K. Kraus durch
einen neuen Titel aufzuheben. Doch das sind An-
gelegenheiten, die uns mehr oder minder ferne
liegen; hingewiesen soll vor allem darauf werden,
mit welch semitischer Frechheit dieser "Feuerschein",
der unter der Protection der gesammten Wiener
"Cohncordia" steht, die deutschen Hochschüler zu
beschimpfen wagt. Bekanntlich blieben die Wiener
deutschnationalen Studenten der kürzlich erfolgten
Rectorsinauguration an der Wiener technischen
Hochschule ferne und zwar deshalb, weil der neue
Rector König ein Jude ist. Es ist nun ganz
gewiss eine Privatangelegenheit jedes einzelnen oder
jeder Körperschaft, ob er oder sie sich zu einer Feier
einfinden wollen, welche einem Menschen gilt, mit
dem die Betreffenden aus einem politischen, natio-
nalen oder privaten Grunde keinen näheren, als
den eventuell unerlässlichen Verkehr wünschen.
Dieser Satz gilt schon im Privatleben, umsomehr
in einer Angelegenheit, welche die nationale
Ueberzeugung ehrenfester Körperschaften berührt.
Und nun höre man, was der Jude im "Feuer-
schein" über die deutschnationalen Hochschüler schreibt:

"Dieselbe Schar, die schon manchem Rector
zujubelte, weil sie sich durch seine aus aufge-
blasener Ignoranz
(!) und strammdeutscher
Gesinnung harmonisch gefügte Persönlichkeit
mächtig angezogen fühlte, demonstrierte jüngst
gegen den Gelehrten (!) und Künstler (!) König,
weil er ein Jude ist. So unwürdig (!) und
taktlos (!) dieses Verhalten der Deutschnatio-
nalen auch war, so viel rohe (!) und cultur-
feindliche (!!) Gesinnung aus demselben spricht,
es konnte niemanden überraschen, der die Herren
ein wenig näher kennt. Es mag ja wohl
die Regel sein, dass sie sich von den
Perlen, die man vor sie wirft, un-
willig abwenden, weil das für sie
nun einmal ungenießbare Kost ist."

Wahrhaftig, da fehlt es uns an Worten, um
diese Frechheit, auf antisemitische deutsche Hoch-
schüler das Sprichwort von den unter die Säue
geworfenen Perlen anzuwenden, gebürend zu brand-
marken. Die "Perle" ist der Jude, die "Säue"
sind die Hochschüler! Die einzige angemessene Ant-
wort für den krummnasigen Schreiber der citierten
Zeilen wäre die, wenn ihm ein deutschnationaler
[Spaltenumbruch] Hochschüler mit der Hundspeitsche in der
Hand die infame Feder aus den Fingern hauen würde!
Wir wollen gar nicht näher darauf eingehen, dass
der Itzig im selben. Aufsatze den deutschen Hoch-
schülern noch die erbärmlichste Feigheit, Krie-
cherei
und Hundeseelengemüth vorwirft
-- obige Probe genügt schon. Aber auf das
charakteristische Leitmotiv aller semitischen Schreib-
weise sei noch hingewiesen: Immer ist der Jude
der "Gelehrte", der "Künstler", der "geistig Hoch-
stehende", der Goi, der christliche Deutsche oder
Arier überhaupt steht regelmäßig unter dem
Sohne Sems. Und so nennt Schmul, wie wir be-
reits citierten, den jüdischen Rector König einen
"Gelehrten", einen "Künstler", während er die
früheren deutschen, arischen Rectoren "aufgebla-
sene Ignoranten"
nennt! Und in demselben
Aufsatze schreibt diese Pressbeule noch, dass die
deutschen Hochschüler nicht deshalb gegen König
demonstrierten, weil er ein Jude ist, sondern des-
wegen, "weil er durch seine Bedeutung
die Einheit des Professorencollegiums
der Wiener Technik stört"!
Es sind also
die deutschen Hochschüler -- Schweine und die
deutschen Universitätsprofessoren -- Dumm-
köpfe!
Haben wir recht gehabt mit der --
Hundspeitsche?

Ausland.

-- Beim Wiederzusammentritte des
deutschen Reichstages wird sich wahrschein-
lich eine Personalveränderung in seinem gegen-
wärtigen Vorstande vollziehen. Es heißt bestimmt,
dass der bisherige erste Vicepräsident, der
conservative Abgeordnete Dr. v. Frege, dieses sein
parlamentarisches Ehrenamt niederzulegen beab-
sichtige; für diesen Fall wollen die Conservativen,
dem Vernehmen nach, den Grafen Udo zu Stol-
berg-Wernigerode als Candidaten für den ersten
Vicepräsidentenposten präsentieren.

-- Der französisch-türkische Con-
flict
scheint nunmehr infolge der Nachgiebigkeit
der Pforte gegenüber den Forderungen Frankreichs
im Princip beigelegt zu sein. Die französische
Flotille in den türkischen Gewässern hat bereits
Ordre erhalten, die Insel Mytilene und die türkischen
Gewässer überhaupt sofort wieder zu verlassen, so-
bald der Irade des Sultans über die Annahme
der französischen Forderungen ergangen sein wird;
doch soll das Geschwader noch in der Nähe der
türkischen Gewässer bleiben, bis die Pforte den
Anfang mit der Erfüllung der von ihr gegebenen
Zusagen gemacht haben wird. Gewiss kann man
nur lebhaft wünschen, dass dergestalt die französische
Flottenexpedition nach den Küsten Kleinasiens ohne
bedenkliche Nachwirkungen auf die allgemeine Lage
und den europäischen Frieden bleibe.

-- In Russland scheinen sich die Anar-
chisten
schon wieder zu rühren. Aus Lemberg wird




[Spaltenumbruch]

Herrn More, welcher uns Licht anzündete. Ich bat
ihn, wieder fort zu gehen, doch er bestand darauf,
bei uns zu bleiben und uns alle möglichen schönen
Sachen zu bringen. Er kann so amüsant sein,
finden Sie nicht?"

Sein Blut wallte auf, weniger von ihren
Worten, als von dem häßlichen Ton, in welchem
sie sprach.

"Bekamen Sie denn also ein Abendessen?"

"Oh ja! genügend! Dann gieng ich fort --
die beiden anderen blieben noch zusammen; sie sind
beide so lustig -- -- --"

"Gute Nacht!" sagt Trefurt kurz und ver-
beugt sich.

Fräulein Anson sieht ihm nach. Wird er
in sein Zimmer gehen, oder die Treppe hinunter,
die nach dem Esssaal führt?

Selbstverständlich geht er die Treppe hinunter!
Geraldine zieht sich befriedigt in ihr Zimmer
zurück.

Trefurt öffnet heftig und laut die Thür zum
Esssaal und tritt ein.

Das große Zimmer ist ziemlich in Dämmerung
gehüllt, nur auf dem Tisch in der Mitte steht die
Lampe, welche Lorenz angezündet. Carrie sitzt daran
und isst eifrig und mit gutem Appetit, während
Lorenz sehr nahe bei ihr auf dem Tische sitzt und
ihr zuschaut.

Es war Hummersalat, der augenscheinlich
Carrie sehr gut mundet.

Wie herzlos musste ein Mädchen sein, wel-
ches, nach alle dem, was sie diesen Abend zusammen
gesprochen hatten, im Stande war, Hummersalat
[Spaltenumbruch] zu essen! Ihm wäre jeder Bissen im Halse stecken
geblieben und sie ass, so spät in der Nacht, oder
richtiger so früh am Morgen, unter Lachen und
Scherzen, Hummersalat, als sei nichts vorgefallen!

Welch ein Tollkopf war er gewesen, sich an
dieses eigenwillige, oberflächliche, kokette, schöne
Mädchen zu binden und doch, trotzdem würde
nichts ihn bewegen, sie wieder aufzugeben, wenn
sie es nicht selbst von ihm vrrlangte. -- Lorenz
sieht auf.

"Noch mehr Geistererscheinungen", ruft er,
ebenso fröhlich und herzlich wie sonst, "Carrie, da
kommt Trefurt!"

Carrie fährt auf und starrt in das Dunkle
nach ihm hin.

"Ja?" fragt sie. "Wollen Sie etwas von mir?"

"Nein!" lautet die kühle Antwort. Er schreitet
an den Tisch, zieht sich gemächlich einen Stuhl
heran und lässt sich dicht neben ihr nieder. Lorenz
hat seinen Platz ruhig behalten.

"Jemand erzählte mir eben, dass Sie und
Lorenz hier noch beisamen wären und da kam es
mir in den Sinn, mich als Dritter im Bnnde zu
melden."

"Wie rührend von Ihnen!" spottet Carrie
ein wenig muthwillig, doch sie ist, nun ihr Hunger
befriedigt ist, in sehr übermüthiger Stimmung.

Trefurt ist maßlos erstaunt.

Er hatte erwartet, dieses unschuldige Paar
durch seinen Eintritt in das Zimmer, in furchtbare
Verlegenheit zu bringen. Er dachte, sie würde vor
Scham erröthen, dass man sie fand, hier beim
Morgengrauen, allein mit Lorenz, in dem einsamen
[Spaltenumbruch] Zimmer. Und die beiden waren so vergnügt, wie
Kinder und keine Spur verlegen. Ja sogar zu
spotten wagt sie noch, die Kokette, die noch immer
so thut, als ob sie mit ihren Handlungen im
Rechte sei!

"Wollen Sie nicht essen?" fragt Carrie
fröhlich. "Der Hummersalat ist zu empfehlen."

"Danke für Hummersalat! Ich will mich nach
etwas anderem umsehen, bitte bemühen Sie sich nicht.

Diese Reine-claude-Torte ist prachtvoll",
sagt Lorenz sehr gastfreundlich.

Soll das Bosheit sein von ihm? Die Eifer-
sucht ist grün!

Gleichviel, man muss nur nicht thun, als
verstände man es.

Trefurt holt sich ein Butterbrot mit Schinken,
setzt sich nieder und verzehrt es mit anscheinend
gutem Appetit, obgleich jeder Bissen im Halse
stecken zu bleiben droht.

Lorenz hat längst gemerkt, dass es innerlich
in dem Mann ganz anders aussieht wie außen;
er befürchtet eine Scene für später und da er sich
immer ganz gut zu helfen weiß, wenn er irgend-
wie in der Klemme sitzt, so plaudert er harmlos
von allem Möglichen mit den beiden, sehr lebhaft
und interessiert, als ob er das Verstummen des Bräu-
tigams gar nicht bemerkte.

Trefurt unterbricht ihn plötzlich und wendet
sich an Carrie:

"Es muss unbehaglich für Sie sein, so im
Dunkeln zu essen. Verzeihen Sie, dass ich nicht
eher daran gedacht habe, noch einige Lampen anzu-
zünden. Es herrscht hier wirklich große Finsternis."


Marburger Zeitung Nr. 135, 12. November 1901

[Spaltenumbruch]

zu plündern verſuchte, da traf ihn die Kugel der
eigenen Landsleute. Wo haben ſich unſere Soldaten
und Officiere hinter Weiber verſteckt? O, dieſe
That allein iſt ſo ruchlos, ſie entehrt, wenn ſie
ungeſühnt bleibt, ein Volk ſo tief, daſs die ehrliche
Sprache des Deutſchen nicht mehr das rechte Wort
für ſolches Thun beſitzt. Und legen wir in die eine
Wagſchale alle Härten und Sünden der Kriege
eines ganzen Jahrhunderts und in die andere den
lebendigen Wall von Weibern und Kindern —
hoch hinauf wird die erſte fliegen und tief und
tiefer wird ſich die Schale Englands ſenken.“

Aber der Ausdruck der Empörung über
Chamberlains Frechheit blieb nicht nur auf die durch
die nationalen Blätter des Reiches erfolgte moraliſche
Züchtigung des Mannes ohne Gewiſſen beſchränkt;
allüberall im Reiche flammte die Empörung auf.
Univerſitäten giengen voran, Bürger und Krieger-
vereinigungen des ganzen Reiches gaben in Maſſen-
verſammlungen ihrer Entrüſtung Ausdruck — nur
Oeſterreich läſst es ſich ruhig gefallen,

daſs des feiſten King Edward ehrloſer Miniſter die
öſterreichiſchen Officiere und Mannſchaften mit frecher
Stirne beſchuldigt, in Bosnien noch ärgere Schänder,
Mordbrenner und Henker geweſen zu ſein, als
Kitcheners uniformiertes Geſindel in Südafrika.

Wir aber, die wir gezwungen ſind, einem
gegen unſere Stammesbrüder gerichteten Vernich-
tungs- und Beutefeldzug ſondergleichen thatenlos
zuzuſehen, wir können doch etwas dazu beitragen,
das ſchreckliche Los der Männer, Frauen und
Kinder, welche in die Hände der Engländer ge-
fallen, einem furchtbaren Loſe, Hunger, Miſshand-
lungen, Witterungsunbill und Krankheiten preisge-
geben ſind, etwas zu mildern. Immer aufs neue
wendet ſich mit dieſem Hilferuf die wackere deutſche
Burencentrale in München an das deutſche Volk.
Wir ſchließen uns dieſen Nothrufen an mit der
Aufforderung, Geld ſpenden, und ſeien es auch nur
geringe, an die deutſche Burencentrale, München,
Wilhelmſtraße 2/II, Kleider-, Schuhe-, Betten- und
Stärkungsmittelſendungen aber an Raſcheru. Comp.
in Hamburg, Ferdinandſtraße 41, ſenden zu wollen.
Wer raſch gibt, gibt doppelt! Heil dem Vierkleur
von Transvaal!




Politiſche Umſchau.
Inland.
Deutſchnationale Hochſchüler — Schweine!

Eine der unerhörteſten Frechheiten, welche ſich
je ein Judenblatt leiſtete, finden wir in der letzten
Samstag-Ausgabe des von der Wiener jüdiſchen
journaliſtiſchen Clique zum Zwecke der Niederrin-
gung der Karl Kraus’ſchen „Fackel“ gegründeten
Wochenblattes „Feuerſchein.“ Auch K. Kraus
iſt Jude, aber ſeine ſcharfe Satyrik wendet ſich
gegen die Pauſchalienblätter „Neue Freie Preſſe“,
[Spaltenumbruch] „Neues Wiener Tagblatt“, gegen Hermann Bahr,
kurz gegen die geſammte Cohncordia-Clique in
Wien und deshalb ſoll der Mann und ſein Blatt
— Kraus ſteht uns als Nichtdeutſcher ſelbſtver-
ſtändlich trotzdem nicht näher — und wenn es ſein
müſste, auch mit, gelinde geſagt, unſchönen Mitteln
umgebracht werden. Dieſem Zwecke ſoll ſchon die
auf die Täuſchung der an die „Fackel“ gewöhnten
Leſer berechnete äußere Ausſtattung des „Feuer-
ſchein“ dienen, ganz abgeſehen davon, daſs Herr
Friſch erſt durch gerichtliches Urtheil dazu gezwun-
gen wurde, die urſprüngliche Namensähnlichkeit
ſeines neuen Blattes mit dem des K. Kraus durch
einen neuen Titel aufzuheben. Doch das ſind An-
gelegenheiten, die uns mehr oder minder ferne
liegen; hingewieſen ſoll vor allem darauf werden,
mit welch ſemitiſcher Frechheit dieſer „Feuerſchein“,
der unter der Protection der geſammten Wiener
„Cohncordia“ ſteht, die deutſchen Hochſchüler zu
beſchimpfen wagt. Bekanntlich blieben die Wiener
deutſchnationalen Studenten der kürzlich erfolgten
Rectorsinauguration an der Wiener techniſchen
Hochſchule ferne und zwar deshalb, weil der neue
Rector König ein Jude iſt. Es iſt nun ganz
gewiſs eine Privatangelegenheit jedes einzelnen oder
jeder Körperſchaft, ob er oder ſie ſich zu einer Feier
einfinden wollen, welche einem Menſchen gilt, mit
dem die Betreffenden aus einem politiſchen, natio-
nalen oder privaten Grunde keinen näheren, als
den eventuell unerläſslichen Verkehr wünſchen.
Dieſer Satz gilt ſchon im Privatleben, umſomehr
in einer Angelegenheit, welche die nationale
Ueberzeugung ehrenfeſter Körperſchaften berührt.
Und nun höre man, was der Jude im „Feuer-
ſchein“ über die deutſchnationalen Hochſchüler ſchreibt:

„Dieſelbe Schar, die ſchon manchem Rector
zujubelte, weil ſie ſich durch ſeine aus aufge-
blaſener Ignoranz
(!) und ſtrammdeutſcher
Geſinnung harmoniſch gefügte Perſönlichkeit
mächtig angezogen fühlte, demonſtrierte jüngſt
gegen den Gelehrten (!) und Künſtler (!) König,
weil er ein Jude iſt. So unwürdig (!) und
taktlos (!) dieſes Verhalten der Deutſchnatio-
nalen auch war, ſo viel rohe (!) und cultur-
feindliche (!!) Geſinnung aus demſelben ſpricht,
es konnte niemanden überraſchen, der die Herren
ein wenig näher kennt. Es mag ja wohl
die Regel ſein, daſs ſie ſich von den
Perlen, die man vor ſie wirft, un-
willig abwenden, weil das für ſie
nun einmal ungenießbare Koſt iſt.“

Wahrhaftig, da fehlt es uns an Worten, um
dieſe Frechheit, auf antiſemitiſche deutſche Hoch-
ſchüler das Sprichwort von den unter die Säue
geworfenen Perlen anzuwenden, gebürend zu brand-
marken. Die „Perle“ iſt der Jude, die „Säue“
ſind die Hochſchüler! Die einzige angemeſſene Ant-
wort für den krummnaſigen Schreiber der citierten
Zeilen wäre die, wenn ihm ein deutſchnationaler
[Spaltenumbruch] Hochſchüler mit der Hundspeitſche in der
Hand die infame Feder aus den Fingern hauen würde!
Wir wollen gar nicht näher darauf eingehen, daſs
der Itzig im ſelben. Aufſatze den deutſchen Hoch-
ſchülern noch die erbärmlichſte Feigheit, Krie-
cherei
und Hundeſeelengemüth vorwirft
— obige Probe genügt ſchon. Aber auf das
charakteriſtiſche Leitmotiv aller ſemitiſchen Schreib-
weiſe ſei noch hingewieſen: Immer iſt der Jude
der „Gelehrte“, der „Künſtler“, der „geiſtig Hoch-
ſtehende“, der Goi, der chriſtliche Deutſche oder
Arier überhaupt ſteht regelmäßig unter dem
Sohne Sems. Und ſo nennt Schmul, wie wir be-
reits citierten, den jüdiſchen Rector König einen
„Gelehrten“, einen „Künſtler“, während er die
früheren deutſchen, ariſchen Rectoren „aufgebla-
ſene Ignoranten“
nennt! Und in demſelben
Aufſatze ſchreibt dieſe Preſsbeule noch, daſs die
deutſchen Hochſchüler nicht deshalb gegen König
demonſtrierten, weil er ein Jude iſt, ſondern des-
wegen, „weil er durch ſeine Bedeutung
die Einheit des Profeſſorencollegiums
der Wiener Technik ſtört“!
Es ſind alſo
die deutſchen Hochſchüler — Schweine und die
deutſchen Univerſitätsprofeſſoren — Dumm-
köpfe!
Haben wir recht gehabt mit der —
Hundspeitſche?

Ausland.

— Beim Wiederzuſammentritte des
deutſchen Reichstages wird ſich wahrſchein-
lich eine Perſonalveränderung in ſeinem gegen-
wärtigen Vorſtande vollziehen. Es heißt beſtimmt,
daſs der bisherige erſte Vicepräſident, der
conſervative Abgeordnete Dr. v. Frege, dieſes ſein
parlamentariſches Ehrenamt niederzulegen beab-
ſichtige; für dieſen Fall wollen die Conſervativen,
dem Vernehmen nach, den Grafen Udo zu Stol-
berg-Wernigerode als Candidaten für den erſten
Vicepräſidentenpoſten präſentieren.

— Der franzöſiſch-türkiſche Con-
flict
ſcheint nunmehr infolge der Nachgiebigkeit
der Pforte gegenüber den Forderungen Frankreichs
im Princip beigelegt zu ſein. Die franzöſiſche
Flotille in den türkiſchen Gewäſſern hat bereits
Ordre erhalten, die Inſel Mytilene und die türkiſchen
Gewäſſer überhaupt ſofort wieder zu verlaſſen, ſo-
bald der Irade des Sultans über die Annahme
der franzöſiſchen Forderungen ergangen ſein wird;
doch ſoll das Geſchwader noch in der Nähe der
türkiſchen Gewäſſer bleiben, bis die Pforte den
Anfang mit der Erfüllung der von ihr gegebenen
Zuſagen gemacht haben wird. Gewiſs kann man
nur lebhaft wünſchen, daſs dergeſtalt die franzöſiſche
Flottenexpedition nach den Küſten Kleinaſiens ohne
bedenkliche Nachwirkungen auf die allgemeine Lage
und den europäiſchen Frieden bleibe.

— In Ruſsland ſcheinen ſich die Anar-
chiſten
ſchon wieder zu rühren. Aus Lemberg wird




[Spaltenumbruch]

Herrn More, welcher uns Licht anzündete. Ich bat
ihn, wieder fort zu gehen, doch er beſtand darauf,
bei uns zu bleiben und uns alle möglichen ſchönen
Sachen zu bringen. Er kann ſo amüſant ſein,
finden Sie nicht?“

Sein Blut wallte auf, weniger von ihren
Worten, als von dem häßlichen Ton, in welchem
ſie ſprach.

„Bekamen Sie denn alſo ein Abendeſſen?“

„Oh ja! genügend! Dann gieng ich fort —
die beiden anderen blieben noch zuſammen; ſie ſind
beide ſo luſtig — — —“

„Gute Nacht!“ ſagt Trefurt kurz und ver-
beugt ſich.

Fräulein Anſon ſieht ihm nach. Wird er
in ſein Zimmer gehen, oder die Treppe hinunter,
die nach dem Eſsſaal führt?

Selbſtverſtändlich geht er die Treppe hinunter!
Geraldine zieht ſich befriedigt in ihr Zimmer
zurück.

Trefurt öffnet heftig und laut die Thür zum
Eſsſaal und tritt ein.

Das große Zimmer iſt ziemlich in Dämmerung
gehüllt, nur auf dem Tiſch in der Mitte ſteht die
Lampe, welche Lorenz angezündet. Carrie ſitzt daran
und iſst eifrig und mit gutem Appetit, während
Lorenz ſehr nahe bei ihr auf dem Tiſche ſitzt und
ihr zuſchaut.

Es war Hummerſalat, der augenſcheinlich
Carrie ſehr gut mundet.

Wie herzlos muſste ein Mädchen ſein, wel-
ches, nach alle dem, was ſie dieſen Abend zuſammen
geſprochen hatten, im Stande war, Hummerſalat
[Spaltenumbruch] zu eſſen! Ihm wäre jeder Biſſen im Halſe ſtecken
geblieben und ſie aſs, ſo ſpät in der Nacht, oder
richtiger ſo früh am Morgen, unter Lachen und
Scherzen, Hummerſalat, als ſei nichts vorgefallen!

Welch ein Tollkopf war er geweſen, ſich an
dieſes eigenwillige, oberflächliche, kokette, ſchöne
Mädchen zu binden und doch, trotzdem würde
nichts ihn bewegen, ſie wieder aufzugeben, wenn
ſie es nicht ſelbſt von ihm vrrlangte. — Lorenz
ſieht auf.

„Noch mehr Geiſtererſcheinungen“, ruft er,
ebenſo fröhlich und herzlich wie ſonſt, „Carrie, da
kommt Trefurt!“

Carrie fährt auf und ſtarrt in das Dunkle
nach ihm hin.

„Ja?“ fragt ſie. „Wollen Sie etwas von mir?“

„Nein!“ lautet die kühle Antwort. Er ſchreitet
an den Tiſch, zieht ſich gemächlich einen Stuhl
heran und läſst ſich dicht neben ihr nieder. Lorenz
hat ſeinen Platz ruhig behalten.

„Jemand erzählte mir eben, daſs Sie und
Lorenz hier noch beiſamen wären und da kam es
mir in den Sinn, mich als Dritter im Bnnde zu
melden.“

„Wie rührend von Ihnen!“ ſpottet Carrie
ein wenig muthwillig, doch ſie iſt, nun ihr Hunger
befriedigt iſt, in ſehr übermüthiger Stimmung.

Trefurt iſt maßlos erſtaunt.

Er hatte erwartet, dieſes unſchuldige Paar
durch ſeinen Eintritt in das Zimmer, in furchtbare
Verlegenheit zu bringen. Er dachte, ſie würde vor
Scham erröthen, daſs man ſie fand, hier beim
Morgengrauen, allein mit Lorenz, in dem einſamen
[Spaltenumbruch] Zimmer. Und die beiden waren ſo vergnügt, wie
Kinder und keine Spur verlegen. Ja ſogar zu
ſpotten wagt ſie noch, die Kokette, die noch immer
ſo thut, als ob ſie mit ihren Handlungen im
Rechte ſei!

„Wollen Sie nicht eſſen?“ fragt Carrie
fröhlich. „Der Hummerſalat iſt zu empfehlen.“

„Danke für Hummerſalat! Ich will mich nach
etwas anderem umſehen, bitte bemühen Sie ſich nicht.

Dieſe Reine-claude-Torte iſt prachtvoll“,
ſagt Lorenz ſehr gaſtfreundlich.

Soll das Bosheit ſein von ihm? Die Eifer-
ſucht iſt grün!

Gleichviel, man muſs nur nicht thun, als
verſtände man es.

Trefurt holt ſich ein Butterbrot mit Schinken,
ſetzt ſich nieder und verzehrt es mit anſcheinend
gutem Appetit, obgleich jeder Biſſen im Halſe
ſtecken zu bleiben droht.

Lorenz hat längſt gemerkt, daſs es innerlich
in dem Mann ganz anders ausſieht wie außen;
er befürchtet eine Scene für ſpäter und da er ſich
immer ganz gut zu helfen weiß, wenn er irgend-
wie in der Klemme ſitzt, ſo plaudert er harmlos
von allem Möglichen mit den beiden, ſehr lebhaft
und intereſſiert, als ob er das Verſtummen des Bräu-
tigams gar nicht bemerkte.

Trefurt unterbricht ihn plötzlich und wendet
ſich an Carrie:

„Es muſs unbehaglich für Sie ſein, ſo im
Dunkeln zu eſſen. Verzeihen Sie, daſs ich nicht
eher daran gedacht habe, noch einige Lampen anzu-
zünden. Es herrſcht hier wirklich große Finſternis.“


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[2/0002] Marburger Zeitung Nr. 135, 12. November 1901 zu plündern verſuchte, da traf ihn die Kugel der eigenen Landsleute. Wo haben ſich unſere Soldaten und Officiere hinter Weiber verſteckt? O, dieſe That allein iſt ſo ruchlos, ſie entehrt, wenn ſie ungeſühnt bleibt, ein Volk ſo tief, daſs die ehrliche Sprache des Deutſchen nicht mehr das rechte Wort für ſolches Thun beſitzt. Und legen wir in die eine Wagſchale alle Härten und Sünden der Kriege eines ganzen Jahrhunderts und in die andere den lebendigen Wall von Weibern und Kindern — hoch hinauf wird die erſte fliegen und tief und tiefer wird ſich die Schale Englands ſenken.“ Aber der Ausdruck der Empörung über Chamberlains Frechheit blieb nicht nur auf die durch die nationalen Blätter des Reiches erfolgte moraliſche Züchtigung des Mannes ohne Gewiſſen beſchränkt; allüberall im Reiche flammte die Empörung auf. Univerſitäten giengen voran, Bürger und Krieger- vereinigungen des ganzen Reiches gaben in Maſſen- verſammlungen ihrer Entrüſtung Ausdruck — nur Oeſterreich läſst es ſich ruhig gefallen, daſs des feiſten King Edward ehrloſer Miniſter die öſterreichiſchen Officiere und Mannſchaften mit frecher Stirne beſchuldigt, in Bosnien noch ärgere Schänder, Mordbrenner und Henker geweſen zu ſein, als Kitcheners uniformiertes Geſindel in Südafrika. Wir aber, die wir gezwungen ſind, einem gegen unſere Stammesbrüder gerichteten Vernich- tungs- und Beutefeldzug ſondergleichen thatenlos zuzuſehen, wir können doch etwas dazu beitragen, das ſchreckliche Los der Männer, Frauen und Kinder, welche in die Hände der Engländer ge- fallen, einem furchtbaren Loſe, Hunger, Miſshand- lungen, Witterungsunbill und Krankheiten preisge- geben ſind, etwas zu mildern. Immer aufs neue wendet ſich mit dieſem Hilferuf die wackere deutſche Burencentrale in München an das deutſche Volk. Wir ſchließen uns dieſen Nothrufen an mit der Aufforderung, Geld ſpenden, und ſeien es auch nur geringe, an die deutſche Burencentrale, München, Wilhelmſtraße 2/II, Kleider-, Schuhe-, Betten- und Stärkungsmittelſendungen aber an Raſcheru. Comp. in Hamburg, Ferdinandſtraße 41, ſenden zu wollen. Wer raſch gibt, gibt doppelt! Heil dem Vierkleur von Transvaal! Norbert Jahn. Politiſche Umſchau. Inland. Deutſchnationale Hochſchüler — Schweine! Eine der unerhörteſten Frechheiten, welche ſich je ein Judenblatt leiſtete, finden wir in der letzten Samstag-Ausgabe des von der Wiener jüdiſchen journaliſtiſchen Clique zum Zwecke der Niederrin- gung der Karl Kraus’ſchen „Fackel“ gegründeten Wochenblattes „Feuerſchein.“ Auch K. Kraus iſt Jude, aber ſeine ſcharfe Satyrik wendet ſich gegen die Pauſchalienblätter „Neue Freie Preſſe“, „Neues Wiener Tagblatt“, gegen Hermann Bahr, kurz gegen die geſammte Cohncordia-Clique in Wien und deshalb ſoll der Mann und ſein Blatt — Kraus ſteht uns als Nichtdeutſcher ſelbſtver- ſtändlich trotzdem nicht näher — und wenn es ſein müſste, auch mit, gelinde geſagt, unſchönen Mitteln umgebracht werden. Dieſem Zwecke ſoll ſchon die auf die Täuſchung der an die „Fackel“ gewöhnten Leſer berechnete äußere Ausſtattung des „Feuer- ſchein“ dienen, ganz abgeſehen davon, daſs Herr Friſch erſt durch gerichtliches Urtheil dazu gezwun- gen wurde, die urſprüngliche Namensähnlichkeit ſeines neuen Blattes mit dem des K. Kraus durch einen neuen Titel aufzuheben. Doch das ſind An- gelegenheiten, die uns mehr oder minder ferne liegen; hingewieſen ſoll vor allem darauf werden, mit welch ſemitiſcher Frechheit dieſer „Feuerſchein“, der unter der Protection der geſammten Wiener „Cohncordia“ ſteht, die deutſchen Hochſchüler zu beſchimpfen wagt. Bekanntlich blieben die Wiener deutſchnationalen Studenten der kürzlich erfolgten Rectorsinauguration an der Wiener techniſchen Hochſchule ferne und zwar deshalb, weil der neue Rector König ein Jude iſt. Es iſt nun ganz gewiſs eine Privatangelegenheit jedes einzelnen oder jeder Körperſchaft, ob er oder ſie ſich zu einer Feier einfinden wollen, welche einem Menſchen gilt, mit dem die Betreffenden aus einem politiſchen, natio- nalen oder privaten Grunde keinen näheren, als den eventuell unerläſslichen Verkehr wünſchen. Dieſer Satz gilt ſchon im Privatleben, umſomehr in einer Angelegenheit, welche die nationale Ueberzeugung ehrenfeſter Körperſchaften berührt. Und nun höre man, was der Jude im „Feuer- ſchein“ über die deutſchnationalen Hochſchüler ſchreibt: „Dieſelbe Schar, die ſchon manchem Rector zujubelte, weil ſie ſich durch ſeine aus aufge- blaſener Ignoranz (!) und ſtrammdeutſcher Geſinnung harmoniſch gefügte Perſönlichkeit mächtig angezogen fühlte, demonſtrierte jüngſt gegen den Gelehrten (!) und Künſtler (!) König, weil er ein Jude iſt. So unwürdig (!) und taktlos (!) dieſes Verhalten der Deutſchnatio- nalen auch war, ſo viel rohe (!) und cultur- feindliche (!!) Geſinnung aus demſelben ſpricht, es konnte niemanden überraſchen, der die Herren ein wenig näher kennt. Es mag ja wohl die Regel ſein, daſs ſie ſich von den Perlen, die man vor ſie wirft, un- willig abwenden, weil das für ſie nun einmal ungenießbare Koſt iſt.“ Wahrhaftig, da fehlt es uns an Worten, um dieſe Frechheit, auf antiſemitiſche deutſche Hoch- ſchüler das Sprichwort von den unter die Säue geworfenen Perlen anzuwenden, gebürend zu brand- marken. Die „Perle“ iſt der Jude, die „Säue“ ſind die Hochſchüler! Die einzige angemeſſene Ant- wort für den krummnaſigen Schreiber der citierten Zeilen wäre die, wenn ihm ein deutſchnationaler Hochſchüler mit der Hundspeitſche in der Hand die infame Feder aus den Fingern hauen würde! Wir wollen gar nicht näher darauf eingehen, daſs der Itzig im ſelben. Aufſatze den deutſchen Hoch- ſchülern noch die erbärmlichſte Feigheit, Krie- cherei und Hundeſeelengemüth vorwirft — obige Probe genügt ſchon. Aber auf das charakteriſtiſche Leitmotiv aller ſemitiſchen Schreib- weiſe ſei noch hingewieſen: Immer iſt der Jude der „Gelehrte“, der „Künſtler“, der „geiſtig Hoch- ſtehende“, der Goi, der chriſtliche Deutſche oder Arier überhaupt ſteht regelmäßig unter dem Sohne Sems. Und ſo nennt Schmul, wie wir be- reits citierten, den jüdiſchen Rector König einen „Gelehrten“, einen „Künſtler“, während er die früheren deutſchen, ariſchen Rectoren „aufgebla- ſene Ignoranten“ nennt! Und in demſelben Aufſatze ſchreibt dieſe Preſsbeule noch, daſs die deutſchen Hochſchüler nicht deshalb gegen König demonſtrierten, weil er ein Jude iſt, ſondern des- wegen, „weil er durch ſeine Bedeutung die Einheit des Profeſſorencollegiums der Wiener Technik ſtört“! Es ſind alſo die deutſchen Hochſchüler — Schweine und die deutſchen Univerſitätsprofeſſoren — Dumm- köpfe! Haben wir recht gehabt mit der — Hundspeitſche? N. J. Ausland. — Beim Wiederzuſammentritte des deutſchen Reichstages wird ſich wahrſchein- lich eine Perſonalveränderung in ſeinem gegen- wärtigen Vorſtande vollziehen. Es heißt beſtimmt, daſs der bisherige erſte Vicepräſident, der conſervative Abgeordnete Dr. v. Frege, dieſes ſein parlamentariſches Ehrenamt niederzulegen beab- ſichtige; für dieſen Fall wollen die Conſervativen, dem Vernehmen nach, den Grafen Udo zu Stol- berg-Wernigerode als Candidaten für den erſten Vicepräſidentenpoſten präſentieren. — Der franzöſiſch-türkiſche Con- flict ſcheint nunmehr infolge der Nachgiebigkeit der Pforte gegenüber den Forderungen Frankreichs im Princip beigelegt zu ſein. Die franzöſiſche Flotille in den türkiſchen Gewäſſern hat bereits Ordre erhalten, die Inſel Mytilene und die türkiſchen Gewäſſer überhaupt ſofort wieder zu verlaſſen, ſo- bald der Irade des Sultans über die Annahme der franzöſiſchen Forderungen ergangen ſein wird; doch ſoll das Geſchwader noch in der Nähe der türkiſchen Gewäſſer bleiben, bis die Pforte den Anfang mit der Erfüllung der von ihr gegebenen Zuſagen gemacht haben wird. Gewiſs kann man nur lebhaft wünſchen, daſs dergeſtalt die franzöſiſche Flottenexpedition nach den Küſten Kleinaſiens ohne bedenkliche Nachwirkungen auf die allgemeine Lage und den europäiſchen Frieden bleibe. — In Ruſsland ſcheinen ſich die Anar- chiſten ſchon wieder zu rühren. Aus Lemberg wird Herrn More, welcher uns Licht anzündete. Ich bat ihn, wieder fort zu gehen, doch er beſtand darauf, bei uns zu bleiben und uns alle möglichen ſchönen Sachen zu bringen. Er kann ſo amüſant ſein, finden Sie nicht?“ Sein Blut wallte auf, weniger von ihren Worten, als von dem häßlichen Ton, in welchem ſie ſprach. „Bekamen Sie denn alſo ein Abendeſſen?“ „Oh ja! genügend! Dann gieng ich fort — die beiden anderen blieben noch zuſammen; ſie ſind beide ſo luſtig — — —“ „Gute Nacht!“ ſagt Trefurt kurz und ver- beugt ſich. Fräulein Anſon ſieht ihm nach. Wird er in ſein Zimmer gehen, oder die Treppe hinunter, die nach dem Eſsſaal führt? Selbſtverſtändlich geht er die Treppe hinunter! Geraldine zieht ſich befriedigt in ihr Zimmer zurück. Trefurt öffnet heftig und laut die Thür zum Eſsſaal und tritt ein. Das große Zimmer iſt ziemlich in Dämmerung gehüllt, nur auf dem Tiſch in der Mitte ſteht die Lampe, welche Lorenz angezündet. Carrie ſitzt daran und iſst eifrig und mit gutem Appetit, während Lorenz ſehr nahe bei ihr auf dem Tiſche ſitzt und ihr zuſchaut. Es war Hummerſalat, der augenſcheinlich Carrie ſehr gut mundet. Wie herzlos muſste ein Mädchen ſein, wel- ches, nach alle dem, was ſie dieſen Abend zuſammen geſprochen hatten, im Stande war, Hummerſalat zu eſſen! Ihm wäre jeder Biſſen im Halſe ſtecken geblieben und ſie aſs, ſo ſpät in der Nacht, oder richtiger ſo früh am Morgen, unter Lachen und Scherzen, Hummerſalat, als ſei nichts vorgefallen! Welch ein Tollkopf war er geweſen, ſich an dieſes eigenwillige, oberflächliche, kokette, ſchöne Mädchen zu binden und doch, trotzdem würde nichts ihn bewegen, ſie wieder aufzugeben, wenn ſie es nicht ſelbſt von ihm vrrlangte. — Lorenz ſieht auf. „Noch mehr Geiſtererſcheinungen“, ruft er, ebenſo fröhlich und herzlich wie ſonſt, „Carrie, da kommt Trefurt!“ Carrie fährt auf und ſtarrt in das Dunkle nach ihm hin. „Ja?“ fragt ſie. „Wollen Sie etwas von mir?“ „Nein!“ lautet die kühle Antwort. Er ſchreitet an den Tiſch, zieht ſich gemächlich einen Stuhl heran und läſst ſich dicht neben ihr nieder. Lorenz hat ſeinen Platz ruhig behalten. „Jemand erzählte mir eben, daſs Sie und Lorenz hier noch beiſamen wären und da kam es mir in den Sinn, mich als Dritter im Bnnde zu melden.“ „Wie rührend von Ihnen!“ ſpottet Carrie ein wenig muthwillig, doch ſie iſt, nun ihr Hunger befriedigt iſt, in ſehr übermüthiger Stimmung. Trefurt iſt maßlos erſtaunt. Er hatte erwartet, dieſes unſchuldige Paar durch ſeinen Eintritt in das Zimmer, in furchtbare Verlegenheit zu bringen. Er dachte, ſie würde vor Scham erröthen, daſs man ſie fand, hier beim Morgengrauen, allein mit Lorenz, in dem einſamen Zimmer. Und die beiden waren ſo vergnügt, wie Kinder und keine Spur verlegen. Ja ſogar zu ſpotten wagt ſie noch, die Kokette, die noch immer ſo thut, als ob ſie mit ihren Handlungen im Rechte ſei! „Wollen Sie nicht eſſen?“ fragt Carrie fröhlich. „Der Hummerſalat iſt zu empfehlen.“ „Danke für Hummerſalat! Ich will mich nach etwas anderem umſehen, bitte bemühen Sie ſich nicht. Dieſe Reine-claude-Torte iſt prachtvoll“, ſagt Lorenz ſehr gaſtfreundlich. Soll das Bosheit ſein von ihm? Die Eifer- ſucht iſt grün! Gleichviel, man muſs nur nicht thun, als verſtände man es. Trefurt holt ſich ein Butterbrot mit Schinken, ſetzt ſich nieder und verzehrt es mit anſcheinend gutem Appetit, obgleich jeder Biſſen im Halſe ſtecken zu bleiben droht. Lorenz hat längſt gemerkt, daſs es innerlich in dem Mann ganz anders ausſieht wie außen; er befürchtet eine Scene für ſpäter und da er ſich immer ganz gut zu helfen weiß, wenn er irgend- wie in der Klemme ſitzt, ſo plaudert er harmlos von allem Möglichen mit den beiden, ſehr lebhaft und intereſſiert, als ob er das Verſtummen des Bräu- tigams gar nicht bemerkte. Trefurt unterbricht ihn plötzlich und wendet ſich an Carrie: „Es muſs unbehaglich für Sie ſein, ſo im Dunkeln zu eſſen. Verzeihen Sie, daſs ich nicht eher daran gedacht habe, noch einige Lampen anzu- zünden. Es herrſcht hier wirklich große Finſternis.“

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grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 135, Marburg, 12.11.1901, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger135_1901/2>, abgerufen am 28.03.2024.