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Marburger Zeitung. Nr. 10, Marburg, 24.01.1911.

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Nr. 10, 24. Jänner 1911. Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch]
Wind.-Feistritzer Nachrichten.
Festball im Sparkassegebäude.

Sams-
tag den 11. Februar findet im Sparkassegebäude ein
Festball statt, der gleichsam die großen Vergnügungs
räumlichkeiten offiziell eröffnen soll. Die Musik be-
sorgt die Pettauer Stadtkapelle unter Leitung des
Kapellmeisters Herrn Greil. Diese Veranstaltung
verspricht ebenso eigenartig wie schön zu werden.
Der Besucher harren, soviel wollen wir verraten,
außerdem große Überraschungen, über die wir jetzt
noch den Mantel der Verschwiegenheit breiten; wer
neugierig ist, und in diesem Falle ist Neugierde im
Interesse der Sache eine hervorragende Eigenschaft,
die jeden Volksgenossen mit aller Macht in den
Sparkassesaal treiben soll, der soll eben kommen.
Soviel steht fest, daß es keinen Besucher reuen
wird, denn es erwarten ihn Stunden höchster Ge-
mütlichkeit. Um den gemütlichen Charakter des
Festballes nicht zu stören, wird diesmal kein
Kleiderzwang vorgeschrieben.

Heringschmaus.

Die deutschen Frauen und
Mädchen veranstalten, wie alljährlich, zu Gunsten
des Deutschen Schulvereines im Sparkassesaal einen
großen Heringschmaus mit einer Theatervorstellung.
Die Vorbereitungen sind im besten Gange und
versprechen einen guten Verlauf.

Turnerinnenriege.

Wir erfahren, daß
deutsche Mädchen eine Turnerinnenriege gründen
wollen. Wir begrüßen diese Gründung in unseren
hart bedrängten Ort, weil selbe nicht nur das
deutsche Bewußtsein unter den deutschen Mädchen
wecken, sondern auch deutsche Kraft stählen soll.
Der Turnverein unterstützt weitgehendst dieses
Unternehmen.

Sängerriege.

Die Sängerriege des deutschen
Turnvereines hält über Wunsch die Gesangsproben
von nun ab nicht mehr im Kindergarten, sondern
in Limauschegs Gasthaus ab.

Wanderbio.

Die Eröffnungsvorstellung des
amerikanischen Wanderbio, ein vornehmes Unter-
nehmen auf dem Gebiete der Kinematographie, hat
Samstag in Jegli[t]sch' Saal stattgefunden. Die
Vorführungen waren tadellos und haben sich die
Besucher köstlich unterhalten. Für Mittwoch ist
ein ganz besonders schönes Program zusammen-
gestellt und wird besonders "Johann als Bursche"
Bewunderung erregen. Einen Schlager bildet "Das
scheintote Hündchen" und recht lustig wird dies-
mal der heitere Teil sein. Die Eintrittspreise sind
mäßig und es ist angenehm, in dem schönen, ge-
räumigen Saale bei Tischen zu sitzen. Der Beginn
ist auf 8 Uhr abends festgesetzt.




Radkersburger Nachrichten.
Evangelischer Familienabend.

Am
17. d. abends veranstaltete die hiesige evangelische
Pfarrgemeinde einen Familienabend, der recht gut
besucht war. Pfarrer Heinrich Goschenhofer
begrüßte die Erschienenen. Nach ihm ergriff Herr
Missionär Edmund Dahl, Prediger der Evan-
gelischen Brudergemeinde aus Böhmisch-Leipa, das
Wort zu seinem Vortrage "Land und Leute im
Mondlande in Deutschostafrika", den er durch 90
farbenprächtige Lichtbilder unterstützte. Reicher Bei-
fall lohnte des Redners gediegene Ausführungen.
Pfarrer Goschenhofer dankte ihm namens der Ge-
meinde und leitete eine kleine Sammlung für
Missionszwecke ein, die einen recht ansehnlichen
Betrag ergab. Humoristische Darbietungen des k. k.
Steuerassistenten Rauch beschlossen den ersten
evangelischen Familienabend dieses Jahres, der
einen in allen Teilen gelungenen Verlauf ge-
nommen hatte.




Marburger Nachrichten.
Hauptversammlung der freiwilligen Feuer-
wehr und Rettungsabteilung.

Letzten Samstag hielt die Marburger Feuerwehr
und Rettungsabteilung im Kasino die Jahresversamm-
lung ab. Sie wurde durch den Wehrhauptmann
Herrn Alois Heu eröffnet welcher die erschienenen
Gemeindefunktionäre, Herrn Bürgermeister Doktor
Johann Schmiderer, Stellvertreter Herrn Kais.
Rat Dr. Artur Mally, den Landtagsabgeordneten
und Gemeinderat Herrn Franz Neger, die Stadt-
räte Herren Julius Pfrimer und Christoph
Futter, alle in großer Anzahl anwesenden Mit-
[Spaltenumbruch] glieder und Feuerwehrfreunde herzlich begrüßte. Nach
Verlesung der Verhandlungsschrift der letzten ordent-
lichen Hauptversammlung durch Schriftwartstellver-
treter Herrn Josef Klauda erstattete der Schrift-
führer des Vereines Herr Johann Leyrer den
umfangreichen allgemeinen Tätigkeitsbericht, dem
wir folgende Ausführungen entnehmen:

Leider ist es unsere Pflicht, in erster Linie
Männern zu gedenken, welche seinerzeit ausgezeichnete
Mitglieder waren und im vergangenen Jahre uns
durch den Tod entrissen wurden. Wir beklagen das
Ableben des Herrn Scherbaum, Gründer der
Feuerwehr und einstiger Hauptmannstellvertreter,
welcher besonders in den ersten Jahren der Wehr
eine Hauptstütze des Vereines war. Weiter ist der
langjährige Kassier Herr Franz Frangesch ge-
storben. Auch letzterer hat sich als Zahlmeister um
das Feuerwehrwesen von Marburg große Verdienste
erworben. Beide Mitglieder werden in dankbarer
Erinnerung der Feuerwehr bleiben. Bei den Leichen-
begängnissen wurde in Parade ausgerückt.

Für die Feuerwehr und Rettungsabteilung war
das Jahr 1910 ein besonders arbeitsreiches. Durch
volle Pflichterfüllung des Wehrausschusses, der
Hauptleute, Chargen und Mannschaft ist es ge-
lungen, daß die Feuerwehr Marburg auf einer
Stufe blieb, welche sie in der zweiten Stadt des
Landes einnehmen muß. Besonderer Dank gebührt
den arbeitenden Mitgliedern, die bei Ausrückungen
und Bränden oft in Lebensgefahr kommen. Trotz
der Gefahren, welche der Beruf eines Wehr- oder
Rettungsmannes mit sich bringt, unterziehen sich
alle Mitglieder mit Todesverachtung getreu dem
abgelegteu Handschlage ihrer schweren verantwortungs-
vollen Pflicht. Allen Mitgliedern muß daher die
belobende Anerkennung ausgesprochen werden mit
der Bitte, sie mögen auch in der Zukunft feste
Stützen des Vereines bleiben. Wenn auch der Wehr-
und Rettungsmann von der Offentlichkeit keinen
besonderen Dank erhält, so möge sich jeder mit
dem Gedanken zufrieden geben, daß er bereit ist, in
den Stunden der höchsten Gefahr für die All-
gemeinheit einzutreten. Unserem Volke Gutes zu
tun, sei unsere Losung. Bedauerlich ist es daher,
daß versucht wurde, verdienstvolle Mitglieder
der Rettungsabteilung durch Entstellung von
Tatsachen
durch ein Blatt in ihrem Ansehen
herabzusetzen. Wir erklären hiemit öffentlich,
daß auf einen nichtssagenden Zeitungstratsch nicht
reagiert wird und betonen nochmals, daß wir ohne
Rücksicht auf Lob oder Tadel eines mit der Wahr-
heit es nicht ernst nehmenden Blattes

unsere Pflicht nach wie vor erfüllen werden.

Wir heben aus dem Berichte ferners noch
folgendes hervor: Besonderes Augenmerk wurde
der Schlafertigkeit der Wehr zugewandt. Der Land-
Mannschaftswagen wurde in ein Landuniversalgerät
umgewandelt. Dafür konnten zwei alte Abprotz-
spritzen weggegeben werden. Aus dem Sprungtuche
wurde ein zweckmäßiges Sprungrutschtuch gemacht
und zu einem Vordergestelle der verkauften Spritze
wurde ein Schlauchwagen angekuppelt. Alle Umge-
staltungen erwiesen sich als praktisch und nützlich.
Die Bespannung lag wieder in den bewährten
Händen des Hauptmannstellvertreters Herrn Karl
Fritz. Leider fand im Berichtsjahre eine besonders
starke Abnützung des Pferdemateriales statt, hervor-
gerufen durch die schnellen Ausfahrten. Selbst-
verständlich vernrsachte der Pferdeersatz bedeutende
Auslagen. Zur Klärung auswärtiger Brände hat
ein geschulter Radfahrer dem Löschzug vorzufahren,
damit Ausfahrten nach entlegenen Orten, wenn
keine Notwendigkeit vorliegt, vermieden werden können.

Nicht mindere Sorgfalt wurde der Rettungs-
abteilung der Wehr gewidmet. Der gegenwärtige
Rettungswagen steht schon seit drei Jahren in Ver-
wendung. Durch die vielen Ausfahrten bei jeder
Witterung ist er schon sehr hergenommen und daher
ausbesserungsbedürftig. Es kam auch vor, daß die
Rettungsabteilung fast zur gleichen Zeit zu zwei
Unfällen gerufen wurde und da man mit einem
Wagen nicht doppelte Dienste leisten kann, so kamen
dadurch im Rettungsdienste oft unangenehme
Störungen vor. Der Wehrausschuß mußte daher,
wenn auch mit schwerem Herzen, für einen Ersatz
Sorge tragen.

Nach mehreren Sitzungen wurde die Anschaffung
eines neuen Rettungswagens beschlossen, über dessen
Herstellung die Marburger Zeitung bereits berichtete.

Der Bericht gedachte dann der durch Preis-
steigerungen (Heu, Stroh etc.) hervorgerufenen
finanziellen Notlage der Feuerwehr und der Hilfs-
aktion des Gemeinderates und dankte diesem sowie
[Spaltenumbruch] allen Faktaren, welche die Wehr unterstützten, u. a.
auch der Marburger Zeitung. Nach dem allgemeinen
Teile des Berichtes führte dieser die Tätigkeit der
Wehr und ihrer Rettungsabteilung im besonderen
an. Den Ausführungen des verdienstvollen Schrift-
führers Herrn Leyrer folgte lebhafter Be[i]fall.

Nach Kenntnisnahme dieses Berichtes trug der
Zahlmeister Herr Josef Reichenberg seinen um-
fangreichen, mit Sorgfalt ausgearbeiteten Kassa-
bericht vor. Die ganze Geldgebarung des Vereines
wurde in 641 Posten geregelt. Die Einnahmen be-
liefen sich auf 24.397 K. 78 H. und die Ausgaben
auf 23.270 K. 27 H., so daß ein Überschuß von
1127 K. 51 H. verblieb. Namens der Kassaprüfer
Herren Franz Neger und Hans Sachs erstattete
ersterer den Bericht, welcher erklärte, daß die Kasse
in vollster Ordnung befunden wurde. Seinem An-
trage entsprechend wurde dem Kassier die Ent-
lastung erteilt.

Bei Neuwahl der Rechnungsprüfer brachte der
Vorsitzende den Entschluß des infolge Krankheit nicht
erschienenen Herrn Hans Sachs zur Kenntnis,
daß er sein Mandat mit Rücksicht auf seine Unpäß-
lichkeit nicht mehr ausüben kann. An dessen Stelle
wurde das Mitglied der Schutzmannschaft Herr
Albert Lontschar gewählt, welches erklärte, die
Stelle anzunehmen. Herrn Hans Sachs, welcher
das mühevolle Amt eines Kassaprüfers durch nahezu
20 Jahre innehatte, ist der beste Dank durch das
Wehrkommando schriftlich auszudrücken. Herr Haupt-
mann Heu dankte den Berichterstattern Herren
L[e]yrer, Reichenberg und Klauda für ihre sorgfältigen
Berichte und bat um weitere Unterstützung. Nament-
lich Herr Klauda ist für den Wehrausschuß eine
außerordentliche Stütze. Hierauf gab Herr Bürger-
meister Dr. Johann Schmiderer seine An-
erkennung im Namen der Stadtgemeinde der Feuer-
wehr und Rettungsabteilung kund. Redner betonte,
daß nach dem Bericht des Wehrausschusses alle ihre
Pflicht erfüllt haben, nicht nur bei Bränden, sondern
auch bei Unfällen und Wassergefahren. Dreißig
Fälle sind vorgekommen, bei welchen sich die Feuer-
wehr hilfsbereit wie immer zeigte. Auch der Rettungs-
abteilung gebührt volles Lob. Bei 700 Fällen
intervenierte dieselbe und trat für das Wohl des
Nächsten und für die leidende Menschheit ein. Der
Bericht des Säckelwartes enthält große Einnahmen,
aber auch große Ausgaben, welche zumeist für Aus-
gestaltung der Wehr verwendet wurden. Mit er-
hobener Stimme betonte der Herr Bürgermeister:
Was nützen gute Geräte, wenn nicht Herzen da
sind, welche sie bedienen. Er fühle sich daher ver-
pflichtet, allen Wehrmännern seinen innigsten Dank
auszusprechen. Der Gemeinderat habe bereits seine
Anerkennung durch Erhöhung der Subvention bekannt-
gegeben. Dr. Schmiderer widmete sein Glas der
strammen Wehrmannschaft. Diesen Worten folgten
Heilrufe. Bei Freie Anträge stellte Herr Fila-
pitsch
im Namen der Chargen die Anfrage über
das Verhältnis der Feuerbereitschaft im Theater zu
dem ebenfalls dienstlich anwesenden Kaminfegemeister,
worüber auch im Gemeinderate eine Debatte ge-
führt wurde. Der Bürgermeister gibt darüber eine
für die Feuerwehr günstige Erklärung ab. In dem-
selben Sinne äußerten sich die Stadträte Herren
Futter und Pfrimer. Hauptmann Heu ver-
sprach, daß diese Angelegenheit im Wehrausschusse
sorgfältig behandelt werden wird und es wird jeden-
falls bis zur kommenden Spielzeit darüber eine
Entscheidung gefällt werden. Der Wehrhauptmann
betonte noch das Wirken des Maschinisten Herrn
Mlaker, der auch die Aufsicht über die Fuhrwägen
führt, und die Emsigkeit des Zeugwartes Herrn
Richa. Auch sprach er allen Mitgliedern nochmals
seinen Dank aus. Herr Makotter, Zugsführer
der Schutzmannschaft, hob die Verdienste des Haupt-
mannes Heu hervor und betonte unter lebhafter
Zustimmung, daß alle Mitglieder seinem Kommando
zu jeder Zeit gerne folgen werden. Hierauf wurde
die Hauptversammlung, welche zeigte, daß alle Wehr-
männer die Interessen der Feuerwehr tüchtig ver-
treten und bestrebt sind, den Körper zu heben, ge-
schlossen. Im gemütlichen Teile erfolgten fröhliche
Lieder und erst nach Mitternacht wurde Schluß
gemacht. L.

Probeu für die Jubiläumsaufführung
des Philharmonischen Vereines.

Anläßlich
des 30jährigen Bestandes des Philharmonischen
Vereines wird anfangs April Max Bruchs großes
Orchester- und Chorwerk Die Glocke zur Aufführung
gebracht. Die Proben hiefür beginnen Mittwoch den
25. Jänner für Damen, Donnerstag den 26. Jänner
für Herren abends 8 Uhr im Vereinsheime, Saal-

Nr. 10, 24. Jänner 1911. Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch]
Wind.-Feiſtritzer Nachrichten.
Feſtball im Sparkaſſegebäude.

Sams-
tag den 11. Februar findet im Sparkaſſegebäude ein
Feſtball ſtatt, der gleichſam die großen Vergnügungs
räumlichkeiten offiziell eröffnen ſoll. Die Muſik be-
ſorgt die Pettauer Stadtkapelle unter Leitung des
Kapellmeiſters Herrn Greil. Dieſe Veranſtaltung
verſpricht ebenſo eigenartig wie ſchön zu werden.
Der Beſucher harren, ſoviel wollen wir verraten,
außerdem große Überraſchungen, über die wir jetzt
noch den Mantel der Verſchwiegenheit breiten; wer
neugierig iſt, und in dieſem Falle iſt Neugierde im
Intereſſe der Sache eine hervorragende Eigenſchaft,
die jeden Volksgenoſſen mit aller Macht in den
Sparkaſſeſaal treiben ſoll, der ſoll eben kommen.
Soviel ſteht feſt, daß es keinen Beſucher reuen
wird, denn es erwarten ihn Stunden höchſter Ge-
mütlichkeit. Um den gemütlichen Charakter des
Feſtballes nicht zu ſtören, wird diesmal kein
Kleiderzwang vorgeſchrieben.

Heringſchmaus.

Die deutſchen Frauen und
Mädchen veranſtalten, wie alljährlich, zu Gunſten
des Deutſchen Schulvereines im Sparkaſſeſaal einen
großen Heringſchmaus mit einer Theatervorſtellung.
Die Vorbereitungen ſind im beſten Gange und
verſprechen einen guten Verlauf.

Turnerinnenriege.

Wir erfahren, daß
deutſche Mädchen eine Turnerinnenriege gründen
wollen. Wir begrüßen dieſe Gründung in unſeren
hart bedrängten Ort, weil ſelbe nicht nur das
deutſche Bewußtſein unter den deutſchen Mädchen
wecken, ſondern auch deutſche Kraft ſtählen ſoll.
Der Turnverein unterſtützt weitgehendſt dieſes
Unternehmen.

Sängerriege.

Die Sängerriege des deutſchen
Turnvereines hält über Wunſch die Geſangsproben
von nun ab nicht mehr im Kindergarten, ſondern
in Limauſchegs Gaſthaus ab.

Wanderbio.

Die Eröffnungsvorſtellung des
amerikaniſchen Wanderbio, ein vornehmes Unter-
nehmen auf dem Gebiete der Kinematographie, hat
Samstag in Jegli[t]ſch’ Saal ſtattgefunden. Die
Vorführungen waren tadellos und haben ſich die
Beſucher köſtlich unterhalten. Für Mittwoch iſt
ein ganz beſonders ſchönes Program zuſammen-
geſtellt und wird beſonders „Johann als Burſche“
Bewunderung erregen. Einen Schlager bildet „Das
ſcheintote Hündchen“ und recht luſtig wird dies-
mal der heitere Teil ſein. Die Eintrittspreiſe ſind
mäßig und es iſt angenehm, in dem ſchönen, ge-
räumigen Saale bei Tiſchen zu ſitzen. Der Beginn
iſt auf 8 Uhr abends feſtgeſetzt.




Radkersburger Nachrichten.
Evangeliſcher Familienabend.

Am
17. d. abends veranſtaltete die hieſige evangeliſche
Pfarrgemeinde einen Familienabend, der recht gut
beſucht war. Pfarrer Heinrich Goſchenhofer
begrüßte die Erſchienenen. Nach ihm ergriff Herr
Miſſionär Edmund Dahl, Prediger der Evan-
geliſchen Brudergemeinde aus Böhmiſch-Leipa, das
Wort zu ſeinem Vortrage „Land und Leute im
Mondlande in Deutſchoſtafrika“, den er durch 90
farbenprächtige Lichtbilder unterſtützte. Reicher Bei-
fall lohnte des Redners gediegene Ausführungen.
Pfarrer Goſchenhofer dankte ihm namens der Ge-
meinde und leitete eine kleine Sammlung für
Miſſionszwecke ein, die einen recht anſehnlichen
Betrag ergab. Humoriſtiſche Darbietungen des k. k.
Steueraſſiſtenten Rauch beſchloſſen den erſten
evangeliſchen Familienabend dieſes Jahres, der
einen in allen Teilen gelungenen Verlauf ge-
nommen hatte.




Marburger Nachrichten.
Hauptverſammlung der freiwilligen Feuer-
wehr und Rettungsabteilung.

Letzten Samstag hielt die Marburger Feuerwehr
und Rettungsabteilung im Kaſino die Jahresverſamm-
lung ab. Sie wurde durch den Wehrhauptmann
Herrn Alois Heu eröffnet welcher die erſchienenen
Gemeindefunktionäre, Herrn Bürgermeiſter Doktor
Johann Schmiderer, Stellvertreter Herrn Kaiſ.
Rat Dr. Artur Mally, den Landtagsabgeordneten
und Gemeinderat Herrn Franz Neger, die Stadt-
räte Herren Julius Pfrimer und Chriſtoph
Futter, alle in großer Anzahl anweſenden Mit-
[Spaltenumbruch] glieder und Feuerwehrfreunde herzlich begrüßte. Nach
Verleſung der Verhandlungsſchrift der letzten ordent-
lichen Hauptverſammlung durch Schriftwartſtellver-
treter Herrn Joſef Klauda erſtattete der Schrift-
führer des Vereines Herr Johann Leyrer den
umfangreichen allgemeinen Tätigkeitsbericht, dem
wir folgende Ausführungen entnehmen:

Leider iſt es unſere Pflicht, in erſter Linie
Männern zu gedenken, welche ſeinerzeit ausgezeichnete
Mitglieder waren und im vergangenen Jahre uns
durch den Tod entriſſen wurden. Wir beklagen das
Ableben des Herrn Scherbaum, Gründer der
Feuerwehr und einſtiger Hauptmannſtellvertreter,
welcher beſonders in den erſten Jahren der Wehr
eine Hauptſtütze des Vereines war. Weiter iſt der
langjährige Kaſſier Herr Franz Frangeſch ge-
ſtorben. Auch letzterer hat ſich als Zahlmeiſter um
das Feuerwehrweſen von Marburg große Verdienſte
erworben. Beide Mitglieder werden in dankbarer
Erinnerung der Feuerwehr bleiben. Bei den Leichen-
begängniſſen wurde in Parade ausgerückt.

Für die Feuerwehr und Rettungsabteilung war
das Jahr 1910 ein beſonders arbeitsreiches. Durch
volle Pflichterfüllung des Wehrausſchuſſes, der
Hauptleute, Chargen und Mannſchaft iſt es ge-
lungen, daß die Feuerwehr Marburg auf einer
Stufe blieb, welche ſie in der zweiten Stadt des
Landes einnehmen muß. Beſonderer Dank gebührt
den arbeitenden Mitgliedern, die bei Ausrückungen
und Bränden oft in Lebensgefahr kommen. Trotz
der Gefahren, welche der Beruf eines Wehr- oder
Rettungsmannes mit ſich bringt, unterziehen ſich
alle Mitglieder mit Todesverachtung getreu dem
abgelegteu Handſchlage ihrer ſchweren verantwortungs-
vollen Pflicht. Allen Mitgliedern muß daher die
belobende Anerkennung ausgeſprochen werden mit
der Bitte, ſie mögen auch in der Zukunft feſte
Stützen des Vereines bleiben. Wenn auch der Wehr-
und Rettungsmann von der Offentlichkeit keinen
beſonderen Dank erhält, ſo möge ſich jeder mit
dem Gedanken zufrieden geben, daß er bereit iſt, in
den Stunden der höchſten Gefahr für die All-
gemeinheit einzutreten. Unſerem Volke Gutes zu
tun, ſei unſere Loſung. Bedauerlich iſt es daher,
daß verſucht wurde, verdienſtvolle Mitglieder
der Rettungsabteilung durch Entſtellung von
Tatſachen
durch ein Blatt in ihrem Anſehen
herabzuſetzen. Wir erklären hiemit öffentlich,
daß auf einen nichtsſagenden Zeitungstratſch nicht
reagiert wird und betonen nochmals, daß wir ohne
Rückſicht auf Lob oder Tadel eines mit der Wahr-
heit es nicht ernſt nehmenden Blattes

unſere Pflicht nach wie vor erfüllen werden.

Wir heben aus dem Berichte ferners noch
folgendes hervor: Beſonderes Augenmerk wurde
der Schlafertigkeit der Wehr zugewandt. Der Land-
Mannſchaftswagen wurde in ein Landuniverſalgerät
umgewandelt. Dafür konnten zwei alte Abprotz-
ſpritzen weggegeben werden. Aus dem Sprungtuche
wurde ein zweckmäßiges Sprungrutſchtuch gemacht
und zu einem Vordergeſtelle der verkauften Spritze
wurde ein Schlauchwagen angekuppelt. Alle Umge-
ſtaltungen erwieſen ſich als praktiſch und nützlich.
Die Beſpannung lag wieder in den bewährten
Händen des Hauptmannſtellvertreters Herrn Karl
Fritz. Leider fand im Berichtsjahre eine beſonders
ſtarke Abnützung des Pferdemateriales ſtatt, hervor-
gerufen durch die ſchnellen Ausfahrten. Selbſt-
verſtändlich vernrſachte der Pferdeerſatz bedeutende
Auslagen. Zur Klärung auswärtiger Brände hat
ein geſchulter Radfahrer dem Löſchzug vorzufahren,
damit Ausfahrten nach entlegenen Orten, wenn
keine Notwendigkeit vorliegt, vermieden werden können.

Nicht mindere Sorgfalt wurde der Rettungs-
abteilung der Wehr gewidmet. Der gegenwärtige
Rettungswagen ſteht ſchon ſeit drei Jahren in Ver-
wendung. Durch die vielen Ausfahrten bei jeder
Witterung iſt er ſchon ſehr hergenommen und daher
ausbeſſerungsbedürftig. Es kam auch vor, daß die
Rettungsabteilung faſt zur gleichen Zeit zu zwei
Unfällen gerufen wurde und da man mit einem
Wagen nicht doppelte Dienſte leiſten kann, ſo kamen
dadurch im Rettungsdienſte oft unangenehme
Störungen vor. Der Wehrausſchuß mußte daher,
wenn auch mit ſchwerem Herzen, für einen Erſatz
Sorge tragen.

Nach mehreren Sitzungen wurde die Anſchaffung
eines neuen Rettungswagens beſchloſſen, über deſſen
Herſtellung die Marburger Zeitung bereits berichtete.

Der Bericht gedachte dann der durch Preis-
ſteigerungen (Heu, Stroh ꝛc.) hervorgerufenen
finanziellen Notlage der Feuerwehr und der Hilfs-
aktion des Gemeinderates und dankte dieſem ſowie
[Spaltenumbruch] allen Faktaren, welche die Wehr unterſtützten, u. a.
auch der Marburger Zeitung. Nach dem allgemeinen
Teile des Berichtes führte dieſer die Tätigkeit der
Wehr und ihrer Rettungsabteilung im beſonderen
an. Den Ausführungen des verdienſtvollen Schrift-
führers Herrn Leyrer folgte lebhafter Be[i]fall.

Nach Kenntnisnahme dieſes Berichtes trug der
Zahlmeiſter Herr Joſef Reichenberg ſeinen um-
fangreichen, mit Sorgfalt ausgearbeiteten Kaſſa-
bericht vor. Die ganze Geldgebarung des Vereines
wurde in 641 Poſten geregelt. Die Einnahmen be-
liefen ſich auf 24.397 K. 78 H. und die Ausgaben
auf 23.270 K. 27 H., ſo daß ein Überſchuß von
1127 K. 51 H. verblieb. Namens der Kaſſaprüfer
Herren Franz Neger und Hans Sachs erſtattete
erſterer den Bericht, welcher erklärte, daß die Kaſſe
in vollſter Ordnung befunden wurde. Seinem An-
trage entſprechend wurde dem Kaſſier die Ent-
laſtung erteilt.

Bei Neuwahl der Rechnungsprüfer brachte der
Vorſitzende den Entſchluß des infolge Krankheit nicht
erſchienenen Herrn Hans Sachs zur Kenntnis,
daß er ſein Mandat mit Rückſicht auf ſeine Unpäß-
lichkeit nicht mehr ausüben kann. An deſſen Stelle
wurde das Mitglied der Schutzmannſchaft Herr
Albert Lontſchar gewählt, welches erklärte, die
Stelle anzunehmen. Herrn Hans Sachs, welcher
das mühevolle Amt eines Kaſſaprüfers durch nahezu
20 Jahre innehatte, iſt der beſte Dank durch das
Wehrkommando ſchriftlich auszudrücken. Herr Haupt-
mann Heu dankte den Berichterſtattern Herren
L[e]yrer, Reichenberg und Klauda für ihre ſorgfältigen
Berichte und bat um weitere Unterſtützung. Nament-
lich Herr Klauda iſt für den Wehrausſchuß eine
außerordentliche Stütze. Hierauf gab Herr Bürger-
meiſter Dr. Johann Schmiderer ſeine An-
erkennung im Namen der Stadtgemeinde der Feuer-
wehr und Rettungsabteilung kund. Redner betonte,
daß nach dem Bericht des Wehrausſchuſſes alle ihre
Pflicht erfüllt haben, nicht nur bei Bränden, ſondern
auch bei Unfällen und Waſſergefahren. Dreißig
Fälle ſind vorgekommen, bei welchen ſich die Feuer-
wehr hilfsbereit wie immer zeigte. Auch der Rettungs-
abteilung gebührt volles Lob. Bei 700 Fällen
intervenierte dieſelbe und trat für das Wohl des
Nächſten und für die leidende Menſchheit ein. Der
Bericht des Säckelwartes enthält große Einnahmen,
aber auch große Ausgaben, welche zumeiſt für Aus-
geſtaltung der Wehr verwendet wurden. Mit er-
hobener Stimme betonte der Herr Bürgermeiſter:
Was nützen gute Geräte, wenn nicht Herzen da
ſind, welche ſie bedienen. Er fühle ſich daher ver-
pflichtet, allen Wehrmännern ſeinen innigſten Dank
auszuſprechen. Der Gemeinderat habe bereits ſeine
Anerkennung durch Erhöhung der Subvention bekannt-
gegeben. Dr. Schmiderer widmete ſein Glas der
ſtrammen Wehrmannſchaft. Dieſen Worten folgten
Heilrufe. Bei Freie Anträge ſtellte Herr Fila-
pitſch
im Namen der Chargen die Anfrage über
das Verhältnis der Feuerbereitſchaft im Theater zu
dem ebenfalls dienſtlich anweſenden Kaminfegemeiſter,
worüber auch im Gemeinderate eine Debatte ge-
führt wurde. Der Bürgermeiſter gibt darüber eine
für die Feuerwehr günſtige Erklärung ab. In dem-
ſelben Sinne äußerten ſich die Stadträte Herren
Futter und Pfrimer. Hauptmann Heu ver-
ſprach, daß dieſe Angelegenheit im Wehrausſchuſſe
ſorgfältig behandelt werden wird und es wird jeden-
falls bis zur kommenden Spielzeit darüber eine
Entſcheidung gefällt werden. Der Wehrhauptmann
betonte noch das Wirken des Maſchiniſten Herrn
Mlaker, der auch die Aufſicht über die Fuhrwägen
führt, und die Emſigkeit des Zeugwartes Herrn
Richa. Auch ſprach er allen Mitgliedern nochmals
ſeinen Dank aus. Herr Makotter, Zugsführer
der Schutzmannſchaft, hob die Verdienſte des Haupt-
mannes Heu hervor und betonte unter lebhafter
Zuſtimmung, daß alle Mitglieder ſeinem Kommando
zu jeder Zeit gerne folgen werden. Hierauf wurde
die Hauptverſammlung, welche zeigte, daß alle Wehr-
männer die Intereſſen der Feuerwehr tüchtig ver-
treten und beſtrebt ſind, den Körper zu heben, ge-
ſchloſſen. Im gemütlichen Teile erfolgten fröhliche
Lieder und erſt nach Mitternacht wurde Schluß
gemacht. L.

Probeu für die Jubiläumsaufführung
des Philharmoniſchen Vereines.

Anläßlich
des 30jährigen Beſtandes des Philharmoniſchen
Vereines wird anfangs April Max Bruchs großes
Orcheſter- und Chorwerk Die Glocke zur Aufführung
gebracht. Die Proben hiefür beginnen Mittwoch den
25. Jänner für Damen, Donnerstag den 26. Jänner
für Herren abends 8 Uhr im Vereinsheime, Saal-

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[3/0003] Nr. 10, 24. Jänner 1911. Marburger Zeitung Wind.-Feiſtritzer Nachrichten. Feſtball im Sparkaſſegebäude. Sams- tag den 11. Februar findet im Sparkaſſegebäude ein Feſtball ſtatt, der gleichſam die großen Vergnügungs räumlichkeiten offiziell eröffnen ſoll. Die Muſik be- ſorgt die Pettauer Stadtkapelle unter Leitung des Kapellmeiſters Herrn Greil. Dieſe Veranſtaltung verſpricht ebenſo eigenartig wie ſchön zu werden. Der Beſucher harren, ſoviel wollen wir verraten, außerdem große Überraſchungen, über die wir jetzt noch den Mantel der Verſchwiegenheit breiten; wer neugierig iſt, und in dieſem Falle iſt Neugierde im Intereſſe der Sache eine hervorragende Eigenſchaft, die jeden Volksgenoſſen mit aller Macht in den Sparkaſſeſaal treiben ſoll, der ſoll eben kommen. Soviel ſteht feſt, daß es keinen Beſucher reuen wird, denn es erwarten ihn Stunden höchſter Ge- mütlichkeit. Um den gemütlichen Charakter des Feſtballes nicht zu ſtören, wird diesmal kein Kleiderzwang vorgeſchrieben. Heringſchmaus. Die deutſchen Frauen und Mädchen veranſtalten, wie alljährlich, zu Gunſten des Deutſchen Schulvereines im Sparkaſſeſaal einen großen Heringſchmaus mit einer Theatervorſtellung. Die Vorbereitungen ſind im beſten Gange und verſprechen einen guten Verlauf. Turnerinnenriege. Wir erfahren, daß deutſche Mädchen eine Turnerinnenriege gründen wollen. Wir begrüßen dieſe Gründung in unſeren hart bedrängten Ort, weil ſelbe nicht nur das deutſche Bewußtſein unter den deutſchen Mädchen wecken, ſondern auch deutſche Kraft ſtählen ſoll. Der Turnverein unterſtützt weitgehendſt dieſes Unternehmen. Sängerriege. Die Sängerriege des deutſchen Turnvereines hält über Wunſch die Geſangsproben von nun ab nicht mehr im Kindergarten, ſondern in Limauſchegs Gaſthaus ab. Wanderbio. Die Eröffnungsvorſtellung des amerikaniſchen Wanderbio, ein vornehmes Unter- nehmen auf dem Gebiete der Kinematographie, hat Samstag in Jeglitſch’ Saal ſtattgefunden. Die Vorführungen waren tadellos und haben ſich die Beſucher köſtlich unterhalten. Für Mittwoch iſt ein ganz beſonders ſchönes Program zuſammen- geſtellt und wird beſonders „Johann als Burſche“ Bewunderung erregen. Einen Schlager bildet „Das ſcheintote Hündchen“ und recht luſtig wird dies- mal der heitere Teil ſein. Die Eintrittspreiſe ſind mäßig und es iſt angenehm, in dem ſchönen, ge- räumigen Saale bei Tiſchen zu ſitzen. Der Beginn iſt auf 8 Uhr abends feſtgeſetzt. Radkersburger Nachrichten. Evangeliſcher Familienabend. Am 17. d. abends veranſtaltete die hieſige evangeliſche Pfarrgemeinde einen Familienabend, der recht gut beſucht war. Pfarrer Heinrich Goſchenhofer begrüßte die Erſchienenen. Nach ihm ergriff Herr Miſſionär Edmund Dahl, Prediger der Evan- geliſchen Brudergemeinde aus Böhmiſch-Leipa, das Wort zu ſeinem Vortrage „Land und Leute im Mondlande in Deutſchoſtafrika“, den er durch 90 farbenprächtige Lichtbilder unterſtützte. Reicher Bei- fall lohnte des Redners gediegene Ausführungen. Pfarrer Goſchenhofer dankte ihm namens der Ge- meinde und leitete eine kleine Sammlung für Miſſionszwecke ein, die einen recht anſehnlichen Betrag ergab. Humoriſtiſche Darbietungen des k. k. Steueraſſiſtenten Rauch beſchloſſen den erſten evangeliſchen Familienabend dieſes Jahres, der einen in allen Teilen gelungenen Verlauf ge- nommen hatte. Marburger Nachrichten. Hauptverſammlung der freiwilligen Feuer- wehr und Rettungsabteilung. Letzten Samstag hielt die Marburger Feuerwehr und Rettungsabteilung im Kaſino die Jahresverſamm- lung ab. Sie wurde durch den Wehrhauptmann Herrn Alois Heu eröffnet welcher die erſchienenen Gemeindefunktionäre, Herrn Bürgermeiſter Doktor Johann Schmiderer, Stellvertreter Herrn Kaiſ. Rat Dr. Artur Mally, den Landtagsabgeordneten und Gemeinderat Herrn Franz Neger, die Stadt- räte Herren Julius Pfrimer und Chriſtoph Futter, alle in großer Anzahl anweſenden Mit- glieder und Feuerwehrfreunde herzlich begrüßte. Nach Verleſung der Verhandlungsſchrift der letzten ordent- lichen Hauptverſammlung durch Schriftwartſtellver- treter Herrn Joſef Klauda erſtattete der Schrift- führer des Vereines Herr Johann Leyrer den umfangreichen allgemeinen Tätigkeitsbericht, dem wir folgende Ausführungen entnehmen: Leider iſt es unſere Pflicht, in erſter Linie Männern zu gedenken, welche ſeinerzeit ausgezeichnete Mitglieder waren und im vergangenen Jahre uns durch den Tod entriſſen wurden. Wir beklagen das Ableben des Herrn Scherbaum, Gründer der Feuerwehr und einſtiger Hauptmannſtellvertreter, welcher beſonders in den erſten Jahren der Wehr eine Hauptſtütze des Vereines war. Weiter iſt der langjährige Kaſſier Herr Franz Frangeſch ge- ſtorben. Auch letzterer hat ſich als Zahlmeiſter um das Feuerwehrweſen von Marburg große Verdienſte erworben. Beide Mitglieder werden in dankbarer Erinnerung der Feuerwehr bleiben. Bei den Leichen- begängniſſen wurde in Parade ausgerückt. Für die Feuerwehr und Rettungsabteilung war das Jahr 1910 ein beſonders arbeitsreiches. Durch volle Pflichterfüllung des Wehrausſchuſſes, der Hauptleute, Chargen und Mannſchaft iſt es ge- lungen, daß die Feuerwehr Marburg auf einer Stufe blieb, welche ſie in der zweiten Stadt des Landes einnehmen muß. Beſonderer Dank gebührt den arbeitenden Mitgliedern, die bei Ausrückungen und Bränden oft in Lebensgefahr kommen. Trotz der Gefahren, welche der Beruf eines Wehr- oder Rettungsmannes mit ſich bringt, unterziehen ſich alle Mitglieder mit Todesverachtung getreu dem abgelegteu Handſchlage ihrer ſchweren verantwortungs- vollen Pflicht. Allen Mitgliedern muß daher die belobende Anerkennung ausgeſprochen werden mit der Bitte, ſie mögen auch in der Zukunft feſte Stützen des Vereines bleiben. Wenn auch der Wehr- und Rettungsmann von der Offentlichkeit keinen beſonderen Dank erhält, ſo möge ſich jeder mit dem Gedanken zufrieden geben, daß er bereit iſt, in den Stunden der höchſten Gefahr für die All- gemeinheit einzutreten. Unſerem Volke Gutes zu tun, ſei unſere Loſung. Bedauerlich iſt es daher, daß verſucht wurde, verdienſtvolle Mitglieder der Rettungsabteilung durch Entſtellung von Tatſachen durch ein Blatt in ihrem Anſehen herabzuſetzen. Wir erklären hiemit öffentlich, daß auf einen nichtsſagenden Zeitungstratſch nicht reagiert wird und betonen nochmals, daß wir ohne Rückſicht auf Lob oder Tadel eines mit der Wahr- heit es nicht ernſt nehmenden Blattes unſere Pflicht nach wie vor erfüllen werden. Wir heben aus dem Berichte ferners noch folgendes hervor: Beſonderes Augenmerk wurde der Schlafertigkeit der Wehr zugewandt. Der Land- Mannſchaftswagen wurde in ein Landuniverſalgerät umgewandelt. Dafür konnten zwei alte Abprotz- ſpritzen weggegeben werden. Aus dem Sprungtuche wurde ein zweckmäßiges Sprungrutſchtuch gemacht und zu einem Vordergeſtelle der verkauften Spritze wurde ein Schlauchwagen angekuppelt. Alle Umge- ſtaltungen erwieſen ſich als praktiſch und nützlich. Die Beſpannung lag wieder in den bewährten Händen des Hauptmannſtellvertreters Herrn Karl Fritz. Leider fand im Berichtsjahre eine beſonders ſtarke Abnützung des Pferdemateriales ſtatt, hervor- gerufen durch die ſchnellen Ausfahrten. Selbſt- verſtändlich vernrſachte der Pferdeerſatz bedeutende Auslagen. Zur Klärung auswärtiger Brände hat ein geſchulter Radfahrer dem Löſchzug vorzufahren, damit Ausfahrten nach entlegenen Orten, wenn keine Notwendigkeit vorliegt, vermieden werden können. Nicht mindere Sorgfalt wurde der Rettungs- abteilung der Wehr gewidmet. Der gegenwärtige Rettungswagen ſteht ſchon ſeit drei Jahren in Ver- wendung. Durch die vielen Ausfahrten bei jeder Witterung iſt er ſchon ſehr hergenommen und daher ausbeſſerungsbedürftig. Es kam auch vor, daß die Rettungsabteilung faſt zur gleichen Zeit zu zwei Unfällen gerufen wurde und da man mit einem Wagen nicht doppelte Dienſte leiſten kann, ſo kamen dadurch im Rettungsdienſte oft unangenehme Störungen vor. Der Wehrausſchuß mußte daher, wenn auch mit ſchwerem Herzen, für einen Erſatz Sorge tragen. Nach mehreren Sitzungen wurde die Anſchaffung eines neuen Rettungswagens beſchloſſen, über deſſen Herſtellung die Marburger Zeitung bereits berichtete. Der Bericht gedachte dann der durch Preis- ſteigerungen (Heu, Stroh ꝛc.) hervorgerufenen finanziellen Notlage der Feuerwehr und der Hilfs- aktion des Gemeinderates und dankte dieſem ſowie allen Faktaren, welche die Wehr unterſtützten, u. a. auch der Marburger Zeitung. Nach dem allgemeinen Teile des Berichtes führte dieſer die Tätigkeit der Wehr und ihrer Rettungsabteilung im beſonderen an. Den Ausführungen des verdienſtvollen Schrift- führers Herrn Leyrer folgte lebhafter Beifall. Nach Kenntnisnahme dieſes Berichtes trug der Zahlmeiſter Herr Joſef Reichenberg ſeinen um- fangreichen, mit Sorgfalt ausgearbeiteten Kaſſa- bericht vor. Die ganze Geldgebarung des Vereines wurde in 641 Poſten geregelt. Die Einnahmen be- liefen ſich auf 24.397 K. 78 H. und die Ausgaben auf 23.270 K. 27 H., ſo daß ein Überſchuß von 1127 K. 51 H. verblieb. Namens der Kaſſaprüfer Herren Franz Neger und Hans Sachs erſtattete erſterer den Bericht, welcher erklärte, daß die Kaſſe in vollſter Ordnung befunden wurde. Seinem An- trage entſprechend wurde dem Kaſſier die Ent- laſtung erteilt. Bei Neuwahl der Rechnungsprüfer brachte der Vorſitzende den Entſchluß des infolge Krankheit nicht erſchienenen Herrn Hans Sachs zur Kenntnis, daß er ſein Mandat mit Rückſicht auf ſeine Unpäß- lichkeit nicht mehr ausüben kann. An deſſen Stelle wurde das Mitglied der Schutzmannſchaft Herr Albert Lontſchar gewählt, welches erklärte, die Stelle anzunehmen. Herrn Hans Sachs, welcher das mühevolle Amt eines Kaſſaprüfers durch nahezu 20 Jahre innehatte, iſt der beſte Dank durch das Wehrkommando ſchriftlich auszudrücken. Herr Haupt- mann Heu dankte den Berichterſtattern Herren Leyrer, Reichenberg und Klauda für ihre ſorgfältigen Berichte und bat um weitere Unterſtützung. Nament- lich Herr Klauda iſt für den Wehrausſchuß eine außerordentliche Stütze. Hierauf gab Herr Bürger- meiſter Dr. Johann Schmiderer ſeine An- erkennung im Namen der Stadtgemeinde der Feuer- wehr und Rettungsabteilung kund. Redner betonte, daß nach dem Bericht des Wehrausſchuſſes alle ihre Pflicht erfüllt haben, nicht nur bei Bränden, ſondern auch bei Unfällen und Waſſergefahren. Dreißig Fälle ſind vorgekommen, bei welchen ſich die Feuer- wehr hilfsbereit wie immer zeigte. Auch der Rettungs- abteilung gebührt volles Lob. Bei 700 Fällen intervenierte dieſelbe und trat für das Wohl des Nächſten und für die leidende Menſchheit ein. Der Bericht des Säckelwartes enthält große Einnahmen, aber auch große Ausgaben, welche zumeiſt für Aus- geſtaltung der Wehr verwendet wurden. Mit er- hobener Stimme betonte der Herr Bürgermeiſter: Was nützen gute Geräte, wenn nicht Herzen da ſind, welche ſie bedienen. Er fühle ſich daher ver- pflichtet, allen Wehrmännern ſeinen innigſten Dank auszuſprechen. Der Gemeinderat habe bereits ſeine Anerkennung durch Erhöhung der Subvention bekannt- gegeben. Dr. Schmiderer widmete ſein Glas der ſtrammen Wehrmannſchaft. Dieſen Worten folgten Heilrufe. Bei Freie Anträge ſtellte Herr Fila- pitſch im Namen der Chargen die Anfrage über das Verhältnis der Feuerbereitſchaft im Theater zu dem ebenfalls dienſtlich anweſenden Kaminfegemeiſter, worüber auch im Gemeinderate eine Debatte ge- führt wurde. Der Bürgermeiſter gibt darüber eine für die Feuerwehr günſtige Erklärung ab. In dem- ſelben Sinne äußerten ſich die Stadträte Herren Futter und Pfrimer. Hauptmann Heu ver- ſprach, daß dieſe Angelegenheit im Wehrausſchuſſe ſorgfältig behandelt werden wird und es wird jeden- falls bis zur kommenden Spielzeit darüber eine Entſcheidung gefällt werden. Der Wehrhauptmann betonte noch das Wirken des Maſchiniſten Herrn Mlaker, der auch die Aufſicht über die Fuhrwägen führt, und die Emſigkeit des Zeugwartes Herrn Richa. Auch ſprach er allen Mitgliedern nochmals ſeinen Dank aus. Herr Makotter, Zugsführer der Schutzmannſchaft, hob die Verdienſte des Haupt- mannes Heu hervor und betonte unter lebhafter Zuſtimmung, daß alle Mitglieder ſeinem Kommando zu jeder Zeit gerne folgen werden. Hierauf wurde die Hauptverſammlung, welche zeigte, daß alle Wehr- männer die Intereſſen der Feuerwehr tüchtig ver- treten und beſtrebt ſind, den Körper zu heben, ge- ſchloſſen. Im gemütlichen Teile erfolgten fröhliche Lieder und erſt nach Mitternacht wurde Schluß gemacht. L. Probeu für die Jubiläumsaufführung des Philharmoniſchen Vereines. Anläßlich des 30jährigen Beſtandes des Philharmoniſchen Vereines wird anfangs April Max Bruchs großes Orcheſter- und Chorwerk Die Glocke zur Aufführung gebracht. Die Proben hiefür beginnen Mittwoch den 25. Jänner für Damen, Donnerstag den 26. Jänner für Herren abends 8 Uhr im Vereinsheime, Saal-

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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 10, Marburg, 24.01.1911, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger10_1911/3>, abgerufen am 18.04.2024.