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Mährisches Tagblatt. Nr. 40, Olmütz, 18.02.1889.

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[Spaltenumbruch]

Das geschah am 15. Februar, von welchem
Tage die kaiserlichen Handschreiben datirt sind.

Was dann -- bis zum 12. August dessel-
ben Jahres -- geschah, ist in seinen Folgen be-
kannt. Der "historische Adel Böhmens" kam, ge-
führt von Carlos Auersperg und Heinrich Clam,
nach Wien (zur Zeit des Festzuges), der Wahl-
compromiß im böhmischen Großgrundbesitz fand
statt, die Wahlen brachten der Linken schon schwere
Einbußen, im August wurde Graf Taaffe Mini-
ster-Präsident. Aber thatsächlicher Cabinetschef
war er seit dem 15. Februar 1879 und daher
soll dieser Tag nicht unbemerkt vorübergehen.
Schon deshalb nicht, weil kein Mensch dafür ste-
hen kann, ob die Saat, die damals ausgestreut
wurde, vollständig aufgegangen ist.




Politische Nachrichten.
(Parlamentarisches.)

Die Führer der Rech-
ten beriethen, wie man uns aus Wien schreibt,
gestern das Arbeitsprogramm. Die Regierung
sprach den Wunsch aus, daß die Budgetdebatte
im Plenum Dienstag, 26. d. M. beginnen. Mitt-
woch legt der Generalreferent über das Budget
Dr. Mattusch seineu Bericht vor und erfolgt die
Erledigung des Finanzgesetzes. Vor dem Budget
wird zweifellos nur noch das Lagerhausgesetz durch-
berathen, für welches 4 Sitzungen, Montag,
Dienstag, Donnerstag und Freitag angesetzt sind.
Die Faschingsferien sollen womöglich kurz seen,
damit die Budgetberathung keine lange Unter-
brechung erleide. Während der Enquete über die
Arbeitskammern sollen keine Plenarsitzungen statt-
finden. Die tschechischen, polnischen und italieni-
schen Experten werden ihr Gutachten in ihrer
Sprache abgeben. Die nationalen Abgeordneten
wurden ersucht hiebei als Dolmetsche zu fungiren.

Die Rechte hatte beabsichtigt, gestern das
Ministerjubiläum des Grafen Taaffe feierlichst
zu begehen. Auf Wunsch desselben und mit Rück-
sicht auf die Hoftrauer unterblieb die Feier. In
einer gestern abgehaltenen Berathung der Führer
der Rechten wurde beschlossen, noch vor Schluß
der Session über die Feier des Jubiläums des
Cabinets, 12. August d. J. Vereinbarungen zu
treffen.

(Zur Vorstandswahl der Vereinigten
Deutschen Linken.)

Die Vereinigte Deutsche
Linke hat in ihrer letzten Clubsitzung den bishe-
rigen Vorstand, der aus Vertretern der beiden
früher getrennt gewesenen parlamentarischen Grup[-]
pen zusammengesetzt war, wiedergewählt. Allent-
halben wurde anerkannt, daß die neue Organi-
sation sich bewährt habe und durch dieselbe die
Actionsfähigkeit und das Ansehen der deutschli-
beralen Opposition gewachsen ist. Mit der Ver-
tretung des Clubs nach Außen, wurde für die
Dauer der Session der Abgeordnete Dr. Ernst
v. Plener betraut, mit welcher Wahl der
[Spaltenumbruch] Club zum Ausdrucke gebracht hat, daß der
hervorragende Abgeordnete der Egerer Handels-
kammer im Geiste der von ihm geführten Partei
gewirkt und jeder Zeit mit seltener Umsicht und
kraftvoller Energie für die Interessen der Staats-
einheit, des Deutschthums und Freiheit einge-
treten ist.

(Die Demokraten gegen die Antisemiten.)

Der Demokratische Verein am Wiener Neubau
nahm in seiner am Samstag stattgehabten Plenar-
versammlung gelegentlich der Besprechung der be-
vorstehenden Gemeinderathswahlen in sehr scharfer
Weise gegen die Antisemiten Stellung. Bezirks-
vorstand Riß stellte nämlich unter Hinweis auf
die von den anderen Parteien im Bezirke bereits
in Gang gebrachte Wahlagitation den Antrag,
daß sich der Vereins-Ausschuß, durch Vertrauens-
männer v[e]rstärkt, als Wahlcomite für die Ge-
meinderaths- und Bezirksausschußwahlen consti-
tuire. Redner gibt ein Bild der zerfahrenen
Parteiverhältnisse im Bezirke, wo Liberale, De-
mokraten und Antisemiten von sechs verschiedenen
Couleurs (Anhänger von Dr. Lueger, Dr. Pattai,
Dr. Porges, Schönerer, Vergani, Schneider)
kämpfen und im dritten Wahlkörper acht Candi-
daten genannt werden. -- Reichsraths-Abgeord-
neter Dr. Kronawetter gibt der Anschauung
Ausdruck, daß sich ein ernster Kampf blos zwischen
Demokraten und Antisemiten abspielen werde,
welch' letztere zu Wahlzwecken den häuslichen
Zwist verkleistern werden. Der Kampf spiele sich
ab zwischen jener Partei, welche den Grundsätzen
des Jahres 1848 treu geblieben ist, und jenen
Personen, welche den Mantel nach jedem Wind
drehen, welcher ein Mandat bringt. Für die
Antisemiten gibt es keine Ideale, sie sagen nur,
es wird besser gehen, wenn wir zurückgehen.
Traurig ist es, daß Viele sich blenden lassen
von gewissenlosen Verführern, die schon in allen
Lagern gedient haben. Gewissenlos und ein Frevel
ist es, wenn intelligente Männer, mit Redens-
arten das Volk verführen, von denen sie wissen,
daß sie unwahr sind. Wir Demokraten werden
festhalten an unseren Principien, und wenn wir
dies nicht mehr können, so treten wir lieber aus
dem öffentlichen Leben zurück. Wir wollen nicht
unseren Geist opfern, nicht Verstand und Wissen
opfern, wie es die Antisemiten thun, wir wollen
nicht die Herrschaft des Adels und Clerus
erdulden, sondern wollen getreu unseren
Principien weiter frei verbleiben als echte
Demokraten. (Stürmischer Beifall.) -- Rei[c]hs-
raths-Abgeordneter Kreuzig charakterisirt
die antisemitische Partei, welche unter dem Schirm
des Krummstabes steht und nur darnach trachtet,
die Majorität in der Gemeindevertretung zu er-
langen. Die Antisemiten geben vor, die Corrup-
tion zu bekämpfen; unser Programm ist aber
viel älter. Wir haben immer die Corruption be-
kämpft, aber nie gefragt, ob die Corruption jüdisch
[Spaltenumbruch] oder christlich ist, denn sie ist gleich verdammens-
werth bei Jud nnd Christ. (Lebhafter Beifall.)
Eine andere Partei nennt sich Vereinigte Christen;
ich gestatte aber Niemand, sich einen besseren
Christen zu nennen, als ich es bin. -- Gemeinde-
rath Lustig erklärt, nach wie vor als Democrat,
der keine Wandlung mitgemacht, zu candidiren.

(Gegen den Böhmerwaldbund.)

Anläß-
lich der jüngsten Reichsrathswahl im Böhmer-
walde hat der Caplan Kadlecek in Sablat (Be-
zirk Prachatitz) eine Rolle gespielt, die eines
Organs der Kirche durchaus unwürdig ist. Der
genannte Herr begnügte sich nämlich nicht damit,
den Versuch zu machen, im Geheimen die deut-
schen Wähler zum Verrathe an ihrer Nation zu
verleiten, er ging sogar so weit, eine Hetz- und
Brandrede gegen den Böhmerwaldbund, die deut-
schen Wahlmänner, welche Taschek gewählt und
gegen diesen selbst zu halten. Den in der Kirche
befindlichen gut deutsch gesinnten Landwirthen
war eine solche Entweihung der Kanzel aber doch
zu arg. Sie wissen recht wohl, daß von ihr herab
Worte des Friedens, der Versöhnung und des
Trostes, nicht die des Hasses und der erbärmli-
chen Lüge erschallen sollen. Sie gaben die beste
Antwort auf diese Hetzrede dadurch, daß sie, wie
aus Budweis gemeldet wird, die Kirche verließen
und den tschechischen Caplan die Predigt den tau-
ben Kirchenwänden halten ließen. Die schlichten
Bauern haben damit mehr Tact- und Anstands-
gefühl bewiesen, als der gebildet sein wollende
geistliche Herr, durch dessen Verhalten dem An-
sehen der Kirche, den Gefühlen wahrer Religio-
sität unendlicher, nicht wieder gut zu machender
Schaden zugefügt wird. Das traurigste aber bei
der Sache ist, daß der deutsche Pfarrer P. Wast[l]
mit dem Vorgehen seines tschechischen Caplans
einverstanden ist.

(Im ungarischen Abgeordnetenhause)

wurde am 16. d. M. ohne jeden Scandal die
Specialdebatte über die Wehrvorlage fortgesetzt.
Bei § 14 gab der Ministerpräsident Tisza die
Erklärung bezüglich der bekannten Modificationen
ab, worauf die Linke die Zurückweisung des Pa-
ragraphen an den Wehr- und an den Justizaus-
schuß forderte. Graf Apponyi erklärte, die bean-
tragte Modification sei bekannt genug, so daß
der Paragraph ohne Weiteres verhandelt werden
könne. Dieß geschah denn auch, aber es sprachen
nur zwei Redner, denn es war inzwischen die Zeit
für die Interpellationen gekommen, deren nicht
weniger als vier in Angelegenheit der jüngsten
Demonstrationen eingebracht wurden. Die inter-
pellirten Minister des Inneren und der Justiz
antworteten sofort, daß die Polizeiorgane nur
ihre Pflicht gethan und daß sie auch weiter be-
müht sein werden, Ruhestörungen wenn möglich
in schonender, sonst aber in energischer Weise
hintanzuhalten. Diese Antworten wurden trotz des
wüsten Lärmes der Opposition von der Majo-




[Spaltenumbruch]

nach der Conciergerie überführte, um sie von
dort auf's Schaffot zu schleppen, täglich größer.
Die Herzogin schreibt darüber: "Immer zahlrei-
cher wurden die Opfer. Gewöhnlich fand der
Transport derselben zu der Zeit statt, da wir
auf dem Hofe spazieren gingen. Ich glaube noch
den unglücklichen Herrn Titon, Parlamentsrath
von Paris, unter den Fenstern seiner Frau und
seiner Tochter, denen die Erlaubniß, von ihm
Abschied zu nehmen, verweigert worden war,
vorbeigehen zu sehen. Es war um fünf Uhr
Abends, und am folgenden Mittag lebte er nicht
mehr. -- Zu verschiedenen Stunden kamen
die Karren und der Wagen Fouqier-Tin-
ville's an, um die Angeklagten fortzufüh-
ren. Der Kutscher dieses Mannes war eines
solchen Herrn würdig; während die Opfer ein-
stiegen, machte er Kreuzsprünge und sein Costüm
glich dem eines Possenreißers. Es ist fast unmög-
lich, den Schrecken zu schildern, den das Oeffnen
des großen Thores verursachte. Ich höre noch das
Geräusch der Klopfenden in meinen Ohren. Die
Diener des revolutionären Gerichtshofes schritten
den Wagen voran, die Hände von Anklage-Ur-
kunden angefüllt. Sofort trat ein schreckliches
Schweigen ein, welches das des Todes war.
Jeder glaubte, daß der verhängnißvolle Beschluß
ihm übergeben werde; die Gesichter nahmen
einen bestürzten Ausdruck an, die Gemüther
waren von Grauen erfaßt. Die Gerichtsdiener
stiegen zu den Corridoren hinauf, um die Namen
Terjenigen aufzurufen, welche zur Abfahrt be-
[Spaltenumbruch] stimml waren und ließen ihnen nur eine Vier-
telstunde übrig, um sich darauf vorzubereiten.
Man sagte sich ein ewiges Lebewohl, und wir
blieben, von Entsetzen gepackt, zurück, da wir
keinen Tag sicher waren, noch am folgen den
Morgen zu leben."

Die übrigens keineswegs unbekannte That-
sache, daß die französische Leichtlebigkeit selbst
in den von Todesahnungen fortwährend erfüll-
ten Gefängnissen der Schreckensherrschaft zur
Geltung kam, wird auch von der Herzogin von
Duras in ihren Erinnerungen bestätigt. Oft
hörte sie heitere Melodien nach den Klängen
musikalischer Instrumente singen, und unter den
weiblichen Insassen waren Viele, die auf nichts
Anderes, als auf ihre Toilette bedacht zu sein
schienen. Einen ganz besonders merkwürdigen
Anblick muß jedoch das ehemalige Universitäts-
gebäude an dem Tage des Festes des höchsten
Wesens dargeboten haben. Alle Gefangenen muß-
ten sich auf dem Hose versammeln, der mit einer
großen Masse von Zweigen und Laubwerk an-
gefüllt war. Dann wurde ihnen der Befehl er-
theilt, Guirlanden zu winden und damit die
Thüren zu schmücken. Nach der Aussage der
Herzogin legten Einige dabei einen außerordent-
lichen Eifer an den Tag und wollten in ihrer
echten oder angenommenen Begeisterung sogar
einen Freiheitsbaum in der Mitte des Hofes
pflanzen. Das erschien freilich selbst ihrem Kerker-
meister in dem Grade thöricht, daß er sie daran
hinderte.


[Spaltenumbruch]

Zu der beständigen F[u]rcht vor der Guillo-
tine trat bei der Herzogin von Duras noch die
Besorgniß um das Schicksal ihrer hochbetagten
Eltern hinzu, bis sie eines Tages aus dem Munde
der Frau La Fayette's, ihrer Mitgefangenen, mit
der sie nahe verwandt war, die schreckliche Nach-
richt erfuhr, daß die ehrwürdigen Häupter der-
selben unter dem Henkerbeil gefallen seien. In
ihrem verzweiflungsvollen Schmerz suchte sie Trost
in der Tröstung einer Frau, deren Gatte und
einziger Sohn im Alter von 16 Jahren an dem-
selben Tage auf's Blutgerüst geschleppt worden
waren, und bald darauf wurde ihr die traurige
Pflicht zu Theil, Derjenigen, die ihr den Tod
ihrer Eltern angekündigt hatte, die Mittheilung
zu machen, daß ihre Großmutter und Schwester
ebenfalls der Mordwuth der Schreckensmänner
zum Opfer gefallen wären. -- Gleichen Schritt
mit den Hinrichtungen in der Hauptstadt hielten
die Zuzüge von Gefangenen aus der Provinz.
An einem Tage wurden in dem Gefängniß der
Herzogin 80 Bäuerinnen aus einem Departement
untergebracht, die nur deshalb verhaftet worden
waren, weil sie einer Messe beigewohnt hatten.
Schließlich waren alle Gesellschaftsclassen hinter
diesen Kerkermauern vertreten: Damen der höch-
sten Stände, Bürgerfrauen, Nonnen, Fischweiber
und Straßenmädchen. Die Einen fügten sich mit
Gebeten und stiller Ergebung in ihr Schicksal,
die Anderen verfluchten es mit lauten Verwün-
schungen, Alle waren von derselben Sehnsucht
nach der verlorenen Freiheit erfüllt.


[Spaltenumbruch]

Das geſchah am 15. Februar, von welchem
Tage die kaiſerlichen Handſchreiben datirt ſind.

Was dann — bis zum 12. Auguſt desſel-
ben Jahres — geſchah, iſt in ſeinen Folgen be-
kannt. Der „hiſtoriſche Adel Böhmens“ kam, ge-
führt von Carlos Auersperg und Heinrich Clam,
nach Wien (zur Zeit des Feſtzuges), der Wahl-
compromiß im böhmiſchen Großgrundbeſitz fand
ſtatt, die Wahlen brachten der Linken ſchon ſchwere
Einbußen, im Auguſt wurde Graf Taaffe Mini-
ſter-Präſident. Aber thatſächlicher Cabinetschef
war er ſeit dem 15. Februar 1879 und daher
ſoll dieſer Tag nicht unbemerkt vorübergehen.
Schon deshalb nicht, weil kein Menſch dafür ſte-
hen kann, ob die Saat, die damals ausgeſtreut
wurde, vollſtändig aufgegangen iſt.




Politiſche Nachrichten.
(Parlamentariſches.)

Die Führer der Rech-
ten beriethen, wie man uns aus Wien ſchreibt,
geſtern das Arbeitsprogramm. Die Regierung
ſprach den Wunſch aus, daß die Budgetdebatte
im Plenum Dienſtag, 26. d. M. beginnen. Mitt-
woch legt der Generalreferent über das Budget
Dr. Mattuſch ſeineu Bericht vor und erfolgt die
Erledigung des Finanzgeſetzes. Vor dem Budget
wird zweifellos nur noch das Lagerhausgeſetz durch-
berathen, für welches 4 Sitzungen, Montag,
Dienſtag, Donnerſtag und Freitag angeſetzt ſind.
Die Faſchingsferien ſollen womöglich kurz ſeen,
damit die Budgetberathung keine lange Unter-
brechung erleide. Während der Enquete über die
Arbeitskammern ſollen keine Plenarſitzungen ſtatt-
finden. Die tſchechiſchen, polniſchen und italieni-
ſchen Experten werden ihr Gutachten in ihrer
Sprache abgeben. Die nationalen Abgeordneten
wurden erſucht hiebei als Dolmetſche zu fungiren.

Die Rechte hatte beabſichtigt, geſtern das
Miniſterjubiläum des Grafen Taaffe feierlichſt
zu begehen. Auf Wunſch desſelben und mit Rück-
ſicht auf die Hoftrauer unterblieb die Feier. In
einer geſtern abgehaltenen Berathung der Führer
der Rechten wurde beſchloſſen, noch vor Schluß
der Seſſion über die Feier des Jubiläums des
Cabinets, 12. Auguſt d. J. Vereinbarungen zu
treffen.

(Zur Vorſtandswahl der Vereinigten
Deutſchen Linken.)

Die Vereinigte Deutſche
Linke hat in ihrer letzten Clubſitzung den bishe-
rigen Vorſtand, der aus Vertretern der beiden
früher getrennt geweſenen parlamentariſchen Grup[-]
pen zuſammengeſetzt war, wiedergewählt. Allent-
halben wurde anerkannt, daß die neue Organi-
ſation ſich bewährt habe und durch dieſelbe die
Actionsfähigkeit und das Anſehen der deutſchli-
beralen Oppoſition gewachſen iſt. Mit der Ver-
tretung des Clubs nach Außen, wurde für die
Dauer der Seſſion der Abgeordnete Dr. Ernſt
v. Plener betraut, mit welcher Wahl der
[Spaltenumbruch] Club zum Ausdrucke gebracht hat, daß der
hervorragende Abgeordnete der Egerer Handels-
kammer im Geiſte der von ihm geführten Partei
gewirkt und jeder Zeit mit ſeltener Umſicht und
kraftvoller Energie für die Intereſſen der Staats-
einheit, des Deutſchthums und Freiheit einge-
treten iſt.

(Die Demokraten gegen die Antiſemiten.)

Der Demokratiſche Verein am Wiener Neubau
nahm in ſeiner am Samſtag ſtattgehabten Plenar-
verſammlung gelegentlich der Beſprechung der be-
vorſtehenden Gemeinderathswahlen in ſehr ſcharfer
Weiſe gegen die Antiſemiten Stellung. Bezirks-
vorſtand Riß ſtellte nämlich unter Hinweis auf
die von den anderen Parteien im Bezirke bereits
in Gang gebrachte Wahlagitation den Antrag,
daß ſich der Vereins-Ausſchuß, durch Vertrauens-
männer v[e]rſtärkt, als Wahlcomité für die Ge-
meinderaths- und Bezirksausſchußwahlen conſti-
tuire. Redner gibt ein Bild der zerfahrenen
Parteiverhältniſſe im Bezirke, wo Liberale, De-
mokraten und Antiſemiten von ſechs verſchiedenen
Couleurs (Anhänger von Dr. Lueger, Dr. Pattai,
Dr. Porges, Schönerer, Vergani, Schneider)
kämpfen und im dritten Wahlkörper acht Candi-
daten genannt werden. — Reichsraths-Abgeord-
neter Dr. Kronawetter gibt der Anſchauung
Ausdruck, daß ſich ein ernſter Kampf blos zwiſchen
Demokraten und Antiſemiten abſpielen werde,
welch’ letztere zu Wahlzwecken den häuslichen
Zwiſt verkleiſtern werden. Der Kampf ſpiele ſich
ab zwiſchen jener Partei, welche den Grundſätzen
des Jahres 1848 treu geblieben iſt, und jenen
Perſonen, welche den Mantel nach jedem Wind
drehen, welcher ein Mandat bringt. Für die
Antiſemiten gibt es keine Ideale, ſie ſagen nur,
es wird beſſer gehen, wenn wir zurückgehen.
Traurig iſt es, daß Viele ſich blenden laſſen
von gewiſſenloſen Verführern, die ſchon in allen
Lagern gedient haben. Gewiſſenlos und ein Frevel
iſt es, wenn intelligente Männer, mit Redens-
arten das Volk verführen, von denen ſie wiſſen,
daß ſie unwahr ſind. Wir Demokraten werden
feſthalten an unſeren Principien, und wenn wir
dies nicht mehr können, ſo treten wir lieber aus
dem öffentlichen Leben zurück. Wir wollen nicht
unſeren Geiſt opfern, nicht Verſtand und Wiſſen
opfern, wie es die Antiſemiten thun, wir wollen
nicht die Herrſchaft des Adels und Clerus
erdulden, ſondern wollen getreu unſeren
Principien weiter frei verbleiben als echte
Demokraten. (Stürmiſcher Beifall.) — Rei[c]hs-
raths-Abgeordneter Kreuzig charakteriſirt
die antiſemitiſche Partei, welche unter dem Schirm
des Krummſtabes ſteht und nur darnach trachtet,
die Majorität in der Gemeindevertretung zu er-
langen. Die Antiſemiten geben vor, die Corrup-
tion zu bekämpfen; unſer Programm iſt aber
viel älter. Wir haben immer die Corruption be-
kämpft, aber nie gefragt, ob die Corruption jüdiſch
[Spaltenumbruch] oder chriſtlich iſt, denn ſie iſt gleich verdammens-
werth bei Jud nnd Chriſt. (Lebhafter Beifall.)
Eine andere Partei nennt ſich Vereinigte Chriſten;
ich geſtatte aber Niemand, ſich einen beſſeren
Chriſten zu nennen, als ich es bin. — Gemeinde-
rath Luſtig erklärt, nach wie vor als Democrat,
der keine Wandlung mitgemacht, zu candidiren.

(Gegen den Böhmerwaldbund.)

Anläß-
lich der jüngſten Reichsrathswahl im Böhmer-
walde hat der Caplan Kadleček in Sablat (Be-
zirk Prachatitz) eine Rolle geſpielt, die eines
Organs der Kirche durchaus unwürdig iſt. Der
genannte Herr begnügte ſich nämlich nicht damit,
den Verſuch zu machen, im Geheimen die deut-
ſchen Wähler zum Verrathe an ihrer Nation zu
verleiten, er ging ſogar ſo weit, eine Hetz- und
Brandrede gegen den Böhmerwaldbund, die deut-
ſchen Wahlmänner, welche Taſchek gewählt und
gegen dieſen ſelbſt zu halten. Den in der Kirche
befindlichen gut deutſch geſinnten Landwirthen
war eine ſolche Entweihung der Kanzel aber doch
zu arg. Sie wiſſen recht wohl, daß von ihr herab
Worte des Friedens, der Verſöhnung und des
Troſtes, nicht die des Haſſes und der erbärmli-
chen Lüge erſchallen ſollen. Sie gaben die beſte
Antwort auf dieſe Hetzrede dadurch, daß ſie, wie
aus Budweis gemeldet wird, die Kirche verließen
und den tſchechiſchen Caplan die Predigt den tau-
ben Kirchenwänden halten ließen. Die ſchlichten
Bauern haben damit mehr Tact- und Anſtands-
gefühl bewieſen, als der gebildet ſein wollende
geiſtliche Herr, durch deſſen Verhalten dem An-
ſehen der Kirche, den Gefühlen wahrer Religio-
ſität unendlicher, nicht wieder gut zu machender
Schaden zugefügt wird. Das traurigſte aber bei
der Sache iſt, daß der deutſche Pfarrer P. Waſt[l]
mit dem Vorgehen ſeines tſchechiſchen Caplans
einverſtanden iſt.

(Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe)

wurde am 16. d. M. ohne jeden Scandal die
Specialdebatte über die Wehrvorlage fortgeſetzt.
Bei § 14 gab der Miniſterpräſident Tisza die
Erklärung bezüglich der bekannten Modificationen
ab, worauf die Linke die Zurückweiſung des Pa-
ragraphen an den Wehr- und an den Juſtizaus-
ſchuß forderte. Graf Apponyi erklärte, die bean-
tragte Modification ſei bekannt genug, ſo daß
der Paragraph ohne Weiteres verhandelt werden
könne. Dieß geſchah denn auch, aber es ſprachen
nur zwei Redner, denn es war inzwiſchen die Zeit
für die Interpellationen gekommen, deren nicht
weniger als vier in Angelegenheit der jüngſten
Demonſtrationen eingebracht wurden. Die inter-
pellirten Miniſter des Inneren und der Juſtiz
antworteten ſofort, daß die Polizeiorgane nur
ihre Pflicht gethan und daß ſie auch weiter be-
müht ſein werden, Ruheſtörungen wenn möglich
in ſchonender, ſonſt aber in energiſcher Weiſe
hintanzuhalten. Dieſe Antworten wurden trotz des
wüſten Lärmes der Oppoſition von der Majo-




[Spaltenumbruch]

nach der Conciergerie überführte, um ſie von
dort auf’s Schaffot zu ſchleppen, täglich größer.
Die Herzogin ſchreibt darüber: „Immer zahlrei-
cher wurden die Opfer. Gewöhnlich fand der
Transport derſelben zu der Zeit ſtatt, da wir
auf dem Hofe ſpazieren gingen. Ich glaube noch
den unglücklichen Herrn Titon, Parlamentsrath
von Paris, unter den Fenſtern ſeiner Frau und
ſeiner Tochter, denen die Erlaubniß, von ihm
Abſchied zu nehmen, verweigert worden war,
vorbeigehen zu ſehen. Es war um fünf Uhr
Abends, und am folgenden Mittag lebte er nicht
mehr. — Zu verſchiedenen Stunden kamen
die Karren und der Wagen Fouqier-Tin-
ville’s an, um die Angeklagten fortzufüh-
ren. Der Kutſcher dieſes Mannes war eines
ſolchen Herrn würdig; während die Opfer ein-
ſtiegen, machte er Kreuzſprünge und ſein Coſtüm
glich dem eines Poſſenreißers. Es iſt faſt unmög-
lich, den Schrecken zu ſchildern, den das Oeffnen
des großen Thores verurſachte. Ich höre noch das
Geräuſch der Klopfenden in meinen Ohren. Die
Diener des revolutionären Gerichtshofes ſchritten
den Wagen voran, die Hände von Anklage-Ur-
kunden angefüllt. Sofort trat ein ſchreckliches
Schweigen ein, welches das des Todes war.
Jeder glaubte, daß der verhängnißvolle Beſchluß
ihm übergeben werde; die Geſichter nahmen
einen beſtürzten Ausdruck an, die Gemüther
waren von Grauen erfaßt. Die Gerichtsdiener
ſtiegen zu den Corridoren hinauf, um die Namen
Terjenigen aufzurufen, welche zur Abfahrt be-
[Spaltenumbruch] ſtimml waren und ließen ihnen nur eine Vier-
telſtunde übrig, um ſich darauf vorzubereiten.
Man ſagte ſich ein ewiges Lebewohl, und wir
blieben, von Entſetzen gepackt, zurück, da wir
keinen Tag ſicher waren, noch am folgen den
Morgen zu leben.“

Die übrigens keineswegs unbekannte That-
ſache, daß die franzöſiſche Leichtlebigkeit ſelbſt
in den von Todesahnungen fortwährend erfüll-
ten Gefängniſſen der Schreckensherrſchaft zur
Geltung kam, wird auch von der Herzogin von
Duras in ihren Erinnerungen beſtätigt. Oft
hörte ſie heitere Melodien nach den Klängen
muſikaliſcher Inſtrumente ſingen, und unter den
weiblichen Inſaſſen waren Viele, die auf nichts
Anderes, als auf ihre Toilette bedacht zu ſein
ſchienen. Einen ganz beſonders merkwürdigen
Anblick muß jedoch das ehemalige Univerſitäts-
gebäude an dem Tage des Feſtes des höchſten
Weſens dargeboten haben. Alle Gefangenen muß-
ten ſich auf dem Hoſe verſammeln, der mit einer
großen Maſſe von Zweigen und Laubwerk an-
gefüllt war. Dann wurde ihnen der Befehl er-
theilt, Guirlanden zu winden und damit die
Thüren zu ſchmücken. Nach der Ausſage der
Herzogin legten Einige dabei einen außerordent-
lichen Eifer an den Tag und wollten in ihrer
echten oder angenommenen Begeiſterung ſogar
einen Freiheitsbaum in der Mitte des Hofes
pflanzen. Das erſchien freilich ſelbſt ihrem Kerker-
meiſter in dem Grade thöricht, daß er ſie daran
hinderte.


[Spaltenumbruch]

Zu der beſtändigen F[u]rcht vor der Guillo-
tine trat bei der Herzogin von Duras noch die
Beſorgniß um das Schickſal ihrer hochbetagten
Eltern hinzu, bis ſie eines Tages aus dem Munde
der Frau La Fayette’s, ihrer Mitgefangenen, mit
der ſie nahe verwandt war, die ſchreckliche Nach-
richt erfuhr, daß die ehrwürdigen Häupter der-
ſelben unter dem Henkerbeil gefallen ſeien. In
ihrem verzweiflungsvollen Schmerz ſuchte ſie Troſt
in der Tröſtung einer Frau, deren Gatte und
einziger Sohn im Alter von 16 Jahren an dem-
ſelben Tage auf’s Blutgerüſt geſchleppt worden
waren, und bald darauf wurde ihr die traurige
Pflicht zu Theil, Derjenigen, die ihr den Tod
ihrer Eltern angekündigt hatte, die Mittheilung
zu machen, daß ihre Großmutter und Schweſter
ebenfalls der Mordwuth der Schreckensmänner
zum Opfer gefallen wären. — Gleichen Schritt
mit den Hinrichtungen in der Hauptſtadt hielten
die Zuzüge von Gefangenen aus der Provinz.
An einem Tage wurden in dem Gefängniß der
Herzogin 80 Bäuerinnen aus einem Departement
untergebracht, die nur deshalb verhaftet worden
waren, weil ſie einer Meſſe beigewohnt hatten.
Schließlich waren alle Geſellſchaftsclaſſen hinter
dieſen Kerkermauern vertreten: Damen der höch-
ſten Stände, Bürgerfrauen, Nonnen, Fiſchweiber
und Straßenmädchen. Die Einen fügten ſich mit
Gebeten und ſtiller Ergebung in ihr Schickſal,
die Anderen verfluchten es mit lauten Verwün-
ſchungen, Alle waren von derſelben Sehnſucht
nach der verlorenen Freiheit erfüllt.


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[[3]/0003] Das geſchah am 15. Februar, von welchem Tage die kaiſerlichen Handſchreiben datirt ſind. Was dann — bis zum 12. Auguſt desſel- ben Jahres — geſchah, iſt in ſeinen Folgen be- kannt. Der „hiſtoriſche Adel Böhmens“ kam, ge- führt von Carlos Auersperg und Heinrich Clam, nach Wien (zur Zeit des Feſtzuges), der Wahl- compromiß im böhmiſchen Großgrundbeſitz fand ſtatt, die Wahlen brachten der Linken ſchon ſchwere Einbußen, im Auguſt wurde Graf Taaffe Mini- ſter-Präſident. Aber thatſächlicher Cabinetschef war er ſeit dem 15. Februar 1879 und daher ſoll dieſer Tag nicht unbemerkt vorübergehen. Schon deshalb nicht, weil kein Menſch dafür ſte- hen kann, ob die Saat, die damals ausgeſtreut wurde, vollſtändig aufgegangen iſt. Politiſche Nachrichten. (Parlamentariſches.) Die Führer der Rech- ten beriethen, wie man uns aus Wien ſchreibt, geſtern das Arbeitsprogramm. Die Regierung ſprach den Wunſch aus, daß die Budgetdebatte im Plenum Dienſtag, 26. d. M. beginnen. Mitt- woch legt der Generalreferent über das Budget Dr. Mattuſch ſeineu Bericht vor und erfolgt die Erledigung des Finanzgeſetzes. Vor dem Budget wird zweifellos nur noch das Lagerhausgeſetz durch- berathen, für welches 4 Sitzungen, Montag, Dienſtag, Donnerſtag und Freitag angeſetzt ſind. Die Faſchingsferien ſollen womöglich kurz ſeen, damit die Budgetberathung keine lange Unter- brechung erleide. Während der Enquete über die Arbeitskammern ſollen keine Plenarſitzungen ſtatt- finden. Die tſchechiſchen, polniſchen und italieni- ſchen Experten werden ihr Gutachten in ihrer Sprache abgeben. Die nationalen Abgeordneten wurden erſucht hiebei als Dolmetſche zu fungiren. Die Rechte hatte beabſichtigt, geſtern das Miniſterjubiläum des Grafen Taaffe feierlichſt zu begehen. Auf Wunſch desſelben und mit Rück- ſicht auf die Hoftrauer unterblieb die Feier. In einer geſtern abgehaltenen Berathung der Führer der Rechten wurde beſchloſſen, noch vor Schluß der Seſſion über die Feier des Jubiläums des Cabinets, 12. Auguſt d. J. Vereinbarungen zu treffen. (Zur Vorſtandswahl der Vereinigten Deutſchen Linken.) Die Vereinigte Deutſche Linke hat in ihrer letzten Clubſitzung den bishe- rigen Vorſtand, der aus Vertretern der beiden früher getrennt geweſenen parlamentariſchen Grup- pen zuſammengeſetzt war, wiedergewählt. Allent- halben wurde anerkannt, daß die neue Organi- ſation ſich bewährt habe und durch dieſelbe die Actionsfähigkeit und das Anſehen der deutſchli- beralen Oppoſition gewachſen iſt. Mit der Ver- tretung des Clubs nach Außen, wurde für die Dauer der Seſſion der Abgeordnete Dr. Ernſt v. Plener betraut, mit welcher Wahl der Club zum Ausdrucke gebracht hat, daß der hervorragende Abgeordnete der Egerer Handels- kammer im Geiſte der von ihm geführten Partei gewirkt und jeder Zeit mit ſeltener Umſicht und kraftvoller Energie für die Intereſſen der Staats- einheit, des Deutſchthums und Freiheit einge- treten iſt. (Die Demokraten gegen die Antiſemiten.) Der Demokratiſche Verein am Wiener Neubau nahm in ſeiner am Samſtag ſtattgehabten Plenar- verſammlung gelegentlich der Beſprechung der be- vorſtehenden Gemeinderathswahlen in ſehr ſcharfer Weiſe gegen die Antiſemiten Stellung. Bezirks- vorſtand Riß ſtellte nämlich unter Hinweis auf die von den anderen Parteien im Bezirke bereits in Gang gebrachte Wahlagitation den Antrag, daß ſich der Vereins-Ausſchuß, durch Vertrauens- männer verſtärkt, als Wahlcomité für die Ge- meinderaths- und Bezirksausſchußwahlen conſti- tuire. Redner gibt ein Bild der zerfahrenen Parteiverhältniſſe im Bezirke, wo Liberale, De- mokraten und Antiſemiten von ſechs verſchiedenen Couleurs (Anhänger von Dr. Lueger, Dr. Pattai, Dr. Porges, Schönerer, Vergani, Schneider) kämpfen und im dritten Wahlkörper acht Candi- daten genannt werden. — Reichsraths-Abgeord- neter Dr. Kronawetter gibt der Anſchauung Ausdruck, daß ſich ein ernſter Kampf blos zwiſchen Demokraten und Antiſemiten abſpielen werde, welch’ letztere zu Wahlzwecken den häuslichen Zwiſt verkleiſtern werden. Der Kampf ſpiele ſich ab zwiſchen jener Partei, welche den Grundſätzen des Jahres 1848 treu geblieben iſt, und jenen Perſonen, welche den Mantel nach jedem Wind drehen, welcher ein Mandat bringt. Für die Antiſemiten gibt es keine Ideale, ſie ſagen nur, es wird beſſer gehen, wenn wir zurückgehen. Traurig iſt es, daß Viele ſich blenden laſſen von gewiſſenloſen Verführern, die ſchon in allen Lagern gedient haben. Gewiſſenlos und ein Frevel iſt es, wenn intelligente Männer, mit Redens- arten das Volk verführen, von denen ſie wiſſen, daß ſie unwahr ſind. Wir Demokraten werden feſthalten an unſeren Principien, und wenn wir dies nicht mehr können, ſo treten wir lieber aus dem öffentlichen Leben zurück. Wir wollen nicht unſeren Geiſt opfern, nicht Verſtand und Wiſſen opfern, wie es die Antiſemiten thun, wir wollen nicht die Herrſchaft des Adels und Clerus erdulden, ſondern wollen getreu unſeren Principien weiter frei verbleiben als echte Demokraten. (Stürmiſcher Beifall.) — Reichs- raths-Abgeordneter Kreuzig charakteriſirt die antiſemitiſche Partei, welche unter dem Schirm des Krummſtabes ſteht und nur darnach trachtet, die Majorität in der Gemeindevertretung zu er- langen. Die Antiſemiten geben vor, die Corrup- tion zu bekämpfen; unſer Programm iſt aber viel älter. Wir haben immer die Corruption be- kämpft, aber nie gefragt, ob die Corruption jüdiſch oder chriſtlich iſt, denn ſie iſt gleich verdammens- werth bei Jud nnd Chriſt. (Lebhafter Beifall.) Eine andere Partei nennt ſich Vereinigte Chriſten; ich geſtatte aber Niemand, ſich einen beſſeren Chriſten zu nennen, als ich es bin. — Gemeinde- rath Luſtig erklärt, nach wie vor als Democrat, der keine Wandlung mitgemacht, zu candidiren. (Gegen den Böhmerwaldbund.) Anläß- lich der jüngſten Reichsrathswahl im Böhmer- walde hat der Caplan Kadleček in Sablat (Be- zirk Prachatitz) eine Rolle geſpielt, die eines Organs der Kirche durchaus unwürdig iſt. Der genannte Herr begnügte ſich nämlich nicht damit, den Verſuch zu machen, im Geheimen die deut- ſchen Wähler zum Verrathe an ihrer Nation zu verleiten, er ging ſogar ſo weit, eine Hetz- und Brandrede gegen den Böhmerwaldbund, die deut- ſchen Wahlmänner, welche Taſchek gewählt und gegen dieſen ſelbſt zu halten. Den in der Kirche befindlichen gut deutſch geſinnten Landwirthen war eine ſolche Entweihung der Kanzel aber doch zu arg. Sie wiſſen recht wohl, daß von ihr herab Worte des Friedens, der Verſöhnung und des Troſtes, nicht die des Haſſes und der erbärmli- chen Lüge erſchallen ſollen. Sie gaben die beſte Antwort auf dieſe Hetzrede dadurch, daß ſie, wie aus Budweis gemeldet wird, die Kirche verließen und den tſchechiſchen Caplan die Predigt den tau- ben Kirchenwänden halten ließen. Die ſchlichten Bauern haben damit mehr Tact- und Anſtands- gefühl bewieſen, als der gebildet ſein wollende geiſtliche Herr, durch deſſen Verhalten dem An- ſehen der Kirche, den Gefühlen wahrer Religio- ſität unendlicher, nicht wieder gut zu machender Schaden zugefügt wird. Das traurigſte aber bei der Sache iſt, daß der deutſche Pfarrer P. Waſtl mit dem Vorgehen ſeines tſchechiſchen Caplans einverſtanden iſt. (Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe) wurde am 16. d. M. ohne jeden Scandal die Specialdebatte über die Wehrvorlage fortgeſetzt. Bei § 14 gab der Miniſterpräſident Tisza die Erklärung bezüglich der bekannten Modificationen ab, worauf die Linke die Zurückweiſung des Pa- ragraphen an den Wehr- und an den Juſtizaus- ſchuß forderte. Graf Apponyi erklärte, die bean- tragte Modification ſei bekannt genug, ſo daß der Paragraph ohne Weiteres verhandelt werden könne. Dieß geſchah denn auch, aber es ſprachen nur zwei Redner, denn es war inzwiſchen die Zeit für die Interpellationen gekommen, deren nicht weniger als vier in Angelegenheit der jüngſten Demonſtrationen eingebracht wurden. Die inter- pellirten Miniſter des Inneren und der Juſtiz antworteten ſofort, daß die Polizeiorgane nur ihre Pflicht gethan und daß ſie auch weiter be- müht ſein werden, Ruheſtörungen wenn möglich in ſchonender, ſonſt aber in energiſcher Weiſe hintanzuhalten. Dieſe Antworten wurden trotz des wüſten Lärmes der Oppoſition von der Majo- nach der Conciergerie überführte, um ſie von dort auf’s Schaffot zu ſchleppen, täglich größer. Die Herzogin ſchreibt darüber: „Immer zahlrei- cher wurden die Opfer. Gewöhnlich fand der Transport derſelben zu der Zeit ſtatt, da wir auf dem Hofe ſpazieren gingen. Ich glaube noch den unglücklichen Herrn Titon, Parlamentsrath von Paris, unter den Fenſtern ſeiner Frau und ſeiner Tochter, denen die Erlaubniß, von ihm Abſchied zu nehmen, verweigert worden war, vorbeigehen zu ſehen. Es war um fünf Uhr Abends, und am folgenden Mittag lebte er nicht mehr. — Zu verſchiedenen Stunden kamen die Karren und der Wagen Fouqier-Tin- ville’s an, um die Angeklagten fortzufüh- ren. Der Kutſcher dieſes Mannes war eines ſolchen Herrn würdig; während die Opfer ein- ſtiegen, machte er Kreuzſprünge und ſein Coſtüm glich dem eines Poſſenreißers. Es iſt faſt unmög- lich, den Schrecken zu ſchildern, den das Oeffnen des großen Thores verurſachte. Ich höre noch das Geräuſch der Klopfenden in meinen Ohren. Die Diener des revolutionären Gerichtshofes ſchritten den Wagen voran, die Hände von Anklage-Ur- kunden angefüllt. Sofort trat ein ſchreckliches Schweigen ein, welches das des Todes war. Jeder glaubte, daß der verhängnißvolle Beſchluß ihm übergeben werde; die Geſichter nahmen einen beſtürzten Ausdruck an, die Gemüther waren von Grauen erfaßt. Die Gerichtsdiener ſtiegen zu den Corridoren hinauf, um die Namen Terjenigen aufzurufen, welche zur Abfahrt be- ſtimml waren und ließen ihnen nur eine Vier- telſtunde übrig, um ſich darauf vorzubereiten. Man ſagte ſich ein ewiges Lebewohl, und wir blieben, von Entſetzen gepackt, zurück, da wir keinen Tag ſicher waren, noch am folgen den Morgen zu leben.“ Die übrigens keineswegs unbekannte That- ſache, daß die franzöſiſche Leichtlebigkeit ſelbſt in den von Todesahnungen fortwährend erfüll- ten Gefängniſſen der Schreckensherrſchaft zur Geltung kam, wird auch von der Herzogin von Duras in ihren Erinnerungen beſtätigt. Oft hörte ſie heitere Melodien nach den Klängen muſikaliſcher Inſtrumente ſingen, und unter den weiblichen Inſaſſen waren Viele, die auf nichts Anderes, als auf ihre Toilette bedacht zu ſein ſchienen. Einen ganz beſonders merkwürdigen Anblick muß jedoch das ehemalige Univerſitäts- gebäude an dem Tage des Feſtes des höchſten Weſens dargeboten haben. Alle Gefangenen muß- ten ſich auf dem Hoſe verſammeln, der mit einer großen Maſſe von Zweigen und Laubwerk an- gefüllt war. Dann wurde ihnen der Befehl er- theilt, Guirlanden zu winden und damit die Thüren zu ſchmücken. Nach der Ausſage der Herzogin legten Einige dabei einen außerordent- lichen Eifer an den Tag und wollten in ihrer echten oder angenommenen Begeiſterung ſogar einen Freiheitsbaum in der Mitte des Hofes pflanzen. Das erſchien freilich ſelbſt ihrem Kerker- meiſter in dem Grade thöricht, daß er ſie daran hinderte. Zu der beſtändigen Furcht vor der Guillo- tine trat bei der Herzogin von Duras noch die Beſorgniß um das Schickſal ihrer hochbetagten Eltern hinzu, bis ſie eines Tages aus dem Munde der Frau La Fayette’s, ihrer Mitgefangenen, mit der ſie nahe verwandt war, die ſchreckliche Nach- richt erfuhr, daß die ehrwürdigen Häupter der- ſelben unter dem Henkerbeil gefallen ſeien. In ihrem verzweiflungsvollen Schmerz ſuchte ſie Troſt in der Tröſtung einer Frau, deren Gatte und einziger Sohn im Alter von 16 Jahren an dem- ſelben Tage auf’s Blutgerüſt geſchleppt worden waren, und bald darauf wurde ihr die traurige Pflicht zu Theil, Derjenigen, die ihr den Tod ihrer Eltern angekündigt hatte, die Mittheilung zu machen, daß ihre Großmutter und Schweſter ebenfalls der Mordwuth der Schreckensmänner zum Opfer gefallen wären. — Gleichen Schritt mit den Hinrichtungen in der Hauptſtadt hielten die Zuzüge von Gefangenen aus der Provinz. An einem Tage wurden in dem Gefängniß der Herzogin 80 Bäuerinnen aus einem Departement untergebracht, die nur deshalb verhaftet worden waren, weil ſie einer Meſſe beigewohnt hatten. Schließlich waren alle Geſellſchaftsclaſſen hinter dieſen Kerkermauern vertreten: Damen der höch- ſten Stände, Bürgerfrauen, Nonnen, Fiſchweiber und Straßenmädchen. Die Einen fügten ſich mit Gebeten und ſtiller Ergebung in ihr Schickſal, die Anderen verfluchten es mit lauten Verwün- ſchungen, Alle waren von derſelben Sehnſucht nach der verlorenen Freiheit erfüllt.

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 40, Olmütz, 18.02.1889, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches40_1889/3>, abgerufen am 28.03.2024.