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Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494].

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Das dritte das der weltlich ritter
haben muoß vnnd sol/ das ist der
zaum/ dann wie wol es were das
er hette den sattel vnd die sporn
vnd hett auch des zaumes nit/ so
möcht er das pfert zu male nit ge
weltigen also auoch ob geschriben
steet

BEy dem zauom kürtzlich mögen wir versteen
bescheidenheit die der mensch sol haben inn al
len seinen sachen vnd werken/ wir sehen wol
were es das einer vff einem pferde seße vnd wölt es
vast rüren mit den sporn vnd hett kein zaum/ so mö
chte das pfert also sere lauffen das es yn beyden den
halß ab lieffe/ also ist es vmb den menschen der do mit
vnbescheidenheit das buoßuertige leben anfahet/ wann
do sint vil menschen die sölliche ding vnd wercke al/
so grob anfahend das sie sich selber zuost örent das sie
zuoletzt nyemands nütz werden/ also dicke geschicht
den die da inn klöster geent oder orden ir leben zuo bes/
seren vnd vmb deß willen das man wenig menschen
inn der welt vindet die zuo vil thunt in söllichen sachen
dann yderman thut so mynst er mag/ so wil ich vil dings
abschlagen/ denn kürtzlich also der mensch das pferdt
hyn vnd dar zeuche mit dem zaum/ also sol ein iegli/
cher mensch seyn gedencke vnd vsserliche fünff synne
abzyhen von bößen vppigen dingen vnd sachen/ vnnd
sal sie zyhen zuo guoten dingen vnd sachen/ vnd das sint
drey ding die do gehörent zuo dem pferd/ der sattel/ dy
sporn vnd der zaum/ vßgelegt mit vsserlichen tugenden
die dar zuo zuo gleichen sint.

Das dritte das der weltlich ritter
haben muͦß vnnd sol/ das ist der
zaum/ dann wie wol es were das
er hette den sattel vnd die sporn
vnd hett auch des zaumes nit/ so
moͤcht er das pfert zu male nit ge
weltigen also auͦch ob geschriben
steet

BEy dem zauͦm kürtzlich moͤgen wir versteen
bescheidenheit die der mensch sol haben inn al
len seinen sachen vnd werken/ wir sehen wol
were es das einer vff einem pferde seße vnd woͤlt es
vast rüren mit den sporn vnd hett kein zaum/ so moͤ
chte das pfert also sere lauffen das es yn beyden den
halß ab lieffe/ also ist es vmb den menschen der do mit
vnbescheidenheit das buͦßuertige leben anfahet/ wann
do sint vil menschen die soͤlliche ding vnd wercke al/
so grob anfahend das sie sich selber zuͦst oͤrent das sie
zuͦletzt nyemands nütz werden/ also dicke geschicht
den die da inn kloͤster geent oder orden ir leben zuͦ bes/
seren vnd vmb deß willen das man wenig menschen
inn der welt vindet die zuͦ vil thunt in soͤllichen sachen
dann yderman thut so mynst er mag/ so wil ich vil dings
abschlagen/ denn kürtzlich also der mensch das pferdt
hyn vnd dar zeuche mit dem zaum/ also sol ein iegli/
cher mensch seyn gedencke vnd vsserliche fünff synne
abzyhen von boͤßen vppigen dingen vnd sachen/ vnnd
sal sie zyhen zuͦ guͦten dingen vnd sachen/ vnd das sint
drey ding die do gehoͤrent zuͦ dem pferd/ der sattel/ dy
sporn vnd der zaum/ vßgelegt mit vsserlichen tugenden
die dar zuͦ zuͦ gleichen sint.

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[[20v]/0040] Das dritte das der weltlich ritter haben muͦß vnnd sol/ das ist der zaum/ dann wie wol es were das er hette den sattel vnd die sporn vnd hett auch des zaumes nit/ so moͤcht er das pfert zu male nit ge weltigen also auͦch ob geschriben steet BEy dem zauͦm kürtzlich moͤgen wir versteen bescheidenheit die der mensch sol haben inn al len seinen sachen vnd werken/ wir sehen wol were es das einer vff einem pferde seße vnd woͤlt es vast rüren mit den sporn vnd hett kein zaum/ so moͤ chte das pfert also sere lauffen das es yn beyden den halß ab lieffe/ also ist es vmb den menschen der do mit vnbescheidenheit das buͦßuertige leben anfahet/ wann do sint vil menschen die soͤlliche ding vnd wercke al/ so grob anfahend das sie sich selber zuͦst oͤrent das sie zuͦletzt nyemands nütz werden/ also dicke geschicht den die da inn kloͤster geent oder orden ir leben zuͦ bes/ seren vnd vmb deß willen das man wenig menschen inn der welt vindet die zuͦ vil thunt in soͤllichen sachen dann yderman thut so mynst er mag/ so wil ich vil dings abschlagen/ denn kürtzlich also der mensch das pferdt hyn vnd dar zeuche mit dem zaum/ also sol ein iegli/ cher mensch seyn gedencke vnd vsserliche fünff synne abzyhen von boͤßen vppigen dingen vnd sachen/ vnnd sal sie zyhen zuͦ guͦten dingen vnd sachen/ vnd das sint drey ding die do gehoͤrent zuͦ dem pferd/ der sattel/ dy sporn vnd der zaum/ vßgelegt mit vsserlichen tugenden die dar zuͦ zuͦ gleichen sint.

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Für Jakob Köbel [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christine Bologa, Katja Brinkmann, Petra Diane Dewald, Lisa-Marie Groß, Yvonne Grube, Steffen Hackbarth, Sumaya Herigslack, Tim Holetzek, Janine Holzhauer, Katharina Constanze Krieg, Berrit Kürdenscheidt, Shirin Melanie Mohamed, Jan Christian Schaffert, Simon Sendler, Matthias Johannes Max Theißen, Anja Zimmer, BA-Seminar "Material Philology und Digitalisierung" der Georog-August Universität : Transkription
Simon Caspari, Tim Holetzek, Heike Sahm, Jan Christian Schaffert, DFG-Projekt: Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der 'Verschriftlichung des Lebens' in Nürnberg: Kontrolle der Transkription
Andres Laubinger: Konvertierung nach TEI-XML (2015-07-01T00:00:00Z)

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurd im Rahmen des Seminars 'Material Philology und Digitalisierung' von den Studierenden erfasst und anschließend im Rahmen des DFG-Projektes ‚Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der ‚Verschriftlichung des Lebens‘ in Nürnberg‘ kontrolliert und und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Sämtliche Abbreviaturen und Graphiefehler wurden kommentarlos aufgelöst oder korrigiert. Die Sonderzeichen wurden, mit Ausnahme der Superskripte, ebenso vereinheitlicht, wie die dem Text zugrunde liegende Interpunktion durch Virgeln. Lediglich Eigennamen wurden vereinheitlichend großgeschrieben.

[weitere Angaben zu den Transkriptions- und Annotationsrichtlinien]




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Zitationshilfe: Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494], S. [20v]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_fusspfad_1492/40>, abgerufen am 28.03.2024.