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Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494].

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Vnd das sündige hertz das do herter ist dann der
steyn mag oder kan nit erweichet werden Do von wie
wil ein sölicher mensch besteen an dem iüngsten tage
wann alle elementen vnd sein groß hertigkeit vnnd
sünde getzeügknüß vber yn werden geben. Welcher
mensche söliche große vnd bitter peyn vnd marter sey
nes schöpffers vnd herren volkomlich betrachten mö/
chte vnd widerwertigkeit/ der were on allen zweyffel
alle tzeit in seyner betrüpnüß dester gedültiger/ vnd
würde im alles seyn leyden leycht/ vnd verdient vil
do mit/ vnd hube da mit an zemachen den sattel der
gedultigkeit/ vnd also habt ir dz leder do mit der sat/
tel gemacht sol werden deß geystlichen ritters.

Das funffte Capittel vom holtz

Dye ander materig oder gereitschafft
do mit der sattel gemacht wirt/ ist
das holtz/ vnd das sol dürr sein/ do
bey mögen wir versteen den na/
türlichen todt/ den wir alltzeit be
dencken söllen/ dann alle die weil
dz holtz in der erden stat vnd grün
ist vnd sein natürliche krafft hat
so ist lustlich vnd grün vnd mag
wol frucht bringen/ aber Wenn es abgehauwen wirt
so durret es/ darnach wirt es in das feur geworffen vnd
zuo eschen gemacht/ oder faulet vnd wirt zuo gemulle
vnd zuo staube Also ist es gethan vmb den menschen
alle die weil er in leben ist er den seinen lustig vnd lieb
vnd mag auch frucht bringen/ das ist die guten werck
thun/ wann er aber abgehauwen wirt durch den na/
türlichen tod so wirt er verschmehet von allen seinen
frunden vnd verhasset/ also dz yderman von im fleü/
cht der yn vorhyn lieb gehabt hat Darnach wirt er

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Vnd das sündige hertz das do herter ist dann der
steyn mag oder kan nit erweichet werden Do von wie
wil ein soͤlicher mensch besteen an dem iüngsten tage
wann alle elementen vnd sein groß hertigkeit vnnd
sünde getzeügknüß vber yn werden geben. Welcher
mensche soͤliche große vnd bitter peyn vnd marter sey
nes schoͤpffers vnd herren volkomlich betrachten moͤ/
chte vnd widerwertigkeit/ der were on allen zweyffel
alle tzeit in seyner betrüpnüß dester gedültiger/ vnd
würde im alles seyn leyden leycht/ vnd verdient vil
do mit/ vnd hube da mit an zemachen den sattel der
gedultigkeit/ vnd also habt ir dz leder do mit der sat/
tel gemacht sol werden deß geystlichen ritters.

Das funffte Capittel vom holtz

Dye ander materig oder gereitschafft
do mit der sattel gemacht wirt/ ist
das holtz/ vnd das sol dürr sein/ do
bey moͤgen wir versteen den na/
tuͤrlichen todt/ den wir alltzeit be
dencken soͤllen/ dann alle die weil
dz holtz in der erden stat vnd grün
ist vnd sein natuͤrliche krafft hat
so ist lustlich vnd grün vnd mag
wol frucht bringen/ aber Wenn es abgehauwen wirt
so durret es/ darnach wirt es in das feur geworffen vnd
zuͦ eschen gemacht/ oder faulet vnd wirt zuͦ gemulle
vnd zuͦ staube Also ist es gethan vmb den menschen
alle die weil er in leben ist er den seinen lustig vnd lieb
vnd mag auch frucht bringen/ das ist die guten werck
thun/ wann er aber abgehauwen wirt durch den na/
türlichen tod so wirt er verschmehet von allen seinen
frunden vnd verhasset/ also dz yderman von im fleü/
cht der yn vorhyn lieb gehabt hat Darnach wirt er

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[[12r]/0021] VJJ Vnd das sündige hertz das do herter ist dann der steyn mag oder kan nit erweichet werden Do von wie wil ein soͤlicher mensch besteen an dem iüngsten tage wann alle elementen vnd sein groß hertigkeit vnnd sünde getzeügknüß vber yn werden geben. Welcher mensche soͤliche große vnd bitter peyn vnd marter sey nes schoͤpffers vnd herren volkomlich betrachten moͤ/ chte vnd widerwertigkeit/ der were on allen zweyffel alle tzeit in seyner betrüpnüß dester gedültiger/ vnd würde im alles seyn leyden leycht/ vnd verdient vil do mit/ vnd hube da mit an zemachen den sattel der gedultigkeit/ vnd also habt ir dz leder do mit der sat/ tel gemacht sol werden deß geystlichen ritters. Das funffte Capittel vom holtz Dye ander materig oder gereitschafft do mit der sattel gemacht wirt/ ist das holtz/ vnd das sol dürr sein/ do bey moͤgen wir versteen den na/ tuͤrlichen todt/ den wir alltzeit be dencken soͤllen/ dann alle die weil dz holtz in der erden stat vnd grün ist vnd sein natuͤrliche krafft hat so ist lustlich vnd grün vnd mag wol frucht bringen/ aber Wenn es abgehauwen wirt so durret es/ darnach wirt es in das feur geworffen vnd zuͦ eschen gemacht/ oder faulet vnd wirt zuͦ gemulle vnd zuͦ staube Also ist es gethan vmb den menschen alle die weil er in leben ist er den seinen lustig vnd lieb vnd mag auch frucht bringen/ das ist die guten werck thun/ wann er aber abgehauwen wirt durch den na/ türlichen tod so wirt er verschmehet von allen seinen frunden vnd verhasset/ also dz yderman von im fleü/ cht der yn vorhyn lieb gehabt hat Darnach wirt er c j

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Für Jakob Köbel [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christine Bologa, Katja Brinkmann, Petra Diane Dewald, Lisa-Marie Groß, Yvonne Grube, Steffen Hackbarth, Sumaya Herigslack, Tim Holetzek, Janine Holzhauer, Katharina Constanze Krieg, Berrit Kürdenscheidt, Shirin Melanie Mohamed, Jan Christian Schaffert, Simon Sendler, Matthias Johannes Max Theißen, Anja Zimmer, BA-Seminar "Material Philology und Digitalisierung" der Georog-August Universität : Transkription
Simon Caspari, Tim Holetzek, Heike Sahm, Jan Christian Schaffert, DFG-Projekt: Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der 'Verschriftlichung des Lebens' in Nürnberg: Kontrolle der Transkription
Andres Laubinger: Konvertierung nach TEI-XML (2015-07-01T00:00:00Z)

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurd im Rahmen des Seminars 'Material Philology und Digitalisierung' von den Studierenden erfasst und anschließend im Rahmen des DFG-Projektes ‚Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der ‚Verschriftlichung des Lebens‘ in Nürnberg‘ kontrolliert und und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Sämtliche Abbreviaturen und Graphiefehler wurden kommentarlos aufgelöst oder korrigiert. Die Sonderzeichen wurden, mit Ausnahme der Superskripte, ebenso vereinheitlicht, wie die dem Text zugrunde liegende Interpunktion durch Virgeln. Lediglich Eigennamen wurden vereinheitlichend großgeschrieben.

[weitere Angaben zu den Transkriptions- und Annotationsrichtlinien]




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Zitationshilfe: Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494], S. [12r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_fusspfad_1492/21>, abgerufen am 25.04.2024.