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Die Bayerische Presse. Nr. 76. Würzburg, 29. März 1850.

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[Spaltenumbruch] blik, wie sie ist, zu behalten. Nur die Haltung
der Legitimisten hat bis heute den Staatsstreich
verhindert. Berryer und seine Freunde haben in
den jüngsten Tagen wiederholt erklärt, sie wollten
in den Grenzen der Konstitution bleiben, sie wür-
den jede Politik der Aushilfsmittel bekämpfen. Vor
wenigen Tagen erst erklärte ein bedeutendes Mit-
glied dieser Partei: Wir werden die Konstitation
gegen jeden Angriff, woher er komme, vertheidigen.
Die Legitimisten werden, weil sie in jüngster Zeit
diesem Prinzipe gefolgt sind, von den anderen Par-
teien heftig angefeindet. Der bekannte Berryer
äußerte darüber: Die Zukunft gehöre der Partei,
die sich als die geduldigste und nachgiebigste er-
weisen werde.

Spanien.

sjplus Madrid, 20. März. Ein Busenfreund Cor-
dova 's, Gouora Roignez ist zum Militärgouver-
neur von Madrid ernannt.

Jtalien.

# Turin, 21. März. Die Deputirtenkam-
mer hat die Berathung über das Militär=Pensions-
Gesetz fortgesetzt. -- Folgendes ist der Text der
Note, welche Kardinal Antonelli jüngst an das
diplomatische Korps richtete: "Da die katholischen
Waffen die Rebellion bezähmt haben, welche wäh-
rend der letzten Zeit so schwer auf den päpstlichen
Unterthanen lastete, sahen alle ehrlichen Leute mit
Freuden nach und nach im Kirchenstaate die ge-
setzmäßige Regierung wieder hergestellt. Ein ein-
ziger Wunsch blieb dem Katholizismus und den
ihrem Oberherrn ergebenen Unterthanen noch übrig,
die Rückkehr des souveränen Papstes in die Haupt-
stadt seiner Domänen. Bis jetzt waren mannig-
sache Schwierigkeiten zu überwinden, jene nament-
lich, die dem lebhaftesten Wunsche Sr. Heiligkeit
entgegen trat, den Staatsbedürfnissen gerecht wer-
den zu können. Jetzt ist dieses Ziel erreicht und
seine Heiligkeit hat beschlossen, in den ersten Ta-
gen des April nach ihren zeitlichen Besitzungen zu-
rückzukehren. Der Papst hofft, daß die Hand des
Herrn, welche die Waffen der Mächte in dem hei-
ligen Kriege geleitet hat, diesen Entschluß seguen
wird, dessen Endziel die Vermehrung des Wohl-
standes seiner Unterthanen ist. Er zweifelt nicht,
daß die befreundeten Mächte seine Freiheit und
Unabhängigkeit in jeder Weise schützen werden. Gez.
Antonelli."

* § Neapel, 15. März. Alles beschäftigt sich
mit den Vorbereitungen zur Abreise; der Kardinal
Antonelli beschäftigt sich mit der Reiseangelegen-
heit. Ein Kavallerie=Corps wird den Pabst bis
an unsere Kantonnirungen escortiren, von wo an
man sich mit dem General Baraguay d'Hilliers
in's Einvernehmen setzen wird. Das diplomatische
Corps wird sich an dem Thore Rom's versam-
meln. Jn der Kirche St. Johann vom Lateran
wird ein Tedeum gesungen werden. Hierauf
wird man den Pabst nach dem Vatikan begleiten.
Jn Rom wird derselbe eine adelige und eine
Schweizer=Garde haben, den französ. Truppen
sind Ehrenposten vorgestellt.

Brescia, 15. März. Man schreibt dem Konst.
Bl. aus Böhmen, daß am 9. d. in der Nähe von
Kalvisano eine schanderhafte Gewaltthat begangen
wurde. Sechs Banditen überfielen ein einsames
Bauernhaus, sprengten die Gitter an den Fenstern,
ermordeten zwei schlafende Knaben und wollten
dem Besitzer, einem Greis, das Geständniß über
vermeintlich verborgne Gelder dadurch erpressen,
daß sie ihn am Feuer lebendig rösteten. Drei
Frauen, welche das Haus mitbewohnten, entgingen
ähnlichen Qualen nur dadurch, daß die Räuber
bemerkten, wie sie alle vor Schrecken sprachlos ge-
worden waren. Das Haus wurde ausgeraubt,
und die Thäter sind bis jetzt nicht ermittelt.

Portugal.

+ Lissabon, 16. März. Die Gerüchte von
einer ministeriellen Krisis sind wieder geschwunden.
[Spaltenumbruch] Marschall Saldanha ist in völlige Ungnade am
Hof gefallen; er ist nun sowohl seiner Funktion
als Adjutant des Königs Ferdinand, als auch sei-
nes Amtes als Mitglied des obersten Kriegs= und
Marine=Konseils entsetzt worden. Er verdankt diese
Ungnade der Veröffentlichung eines Pamphlets,
welches er gegen das Ministerium hat erscheinen
lassen.

Neuestes.

Oldenburg, 25. März. Unser Staatsmini-
sterium hat den bekannten Vermittelungsvorschlag
der Stände in der deutschen Frage angenommen.
( Morgen Näheres. )

# Berlin, 26. März. Hr. v. Hügel hat
heute Abend Berlin verlassen.
Er wird
nach Stuttgart sich begeben.

T. D. Berlin, 28. März, Nachmittags 1 Uhr,
5 Minuten. Gestern haben die Commissarien
den Verfassungs = Ausschüssen eröffnet, daß der
Verwaltungs=Rath die Bloc = Annahme der Ver-
fassung nur dann genehmigen werde, wenn zu-
gleich, und von ihr getrennt, die Ausschließung
der Grundrechte und die Revision mit einfacher
Stimmenmehrheit beschlossen wird. Jm andern
Falle geht die Revision vorher. Hassenpflug
ist gestern in den Verwaltungsrath getreten.

T. D. Paris, 26. März, Abends 8 Uhr. La-
rochejaquelin
stellte in der Nationalversammlung
den Antrag: Jn Frankreich möge am 1. Juni
durch Stimmenmajorität zwischen Republik und
Monarchie entschieden werden. Die Versammlung
beschließt die Verlesung des Antrages, trotz des
Widerspruchs des Ministers Parien.

Paris, 26. März. Jm Beginne der heutigen
Sitzung der Nationalversammlung brachte Herr
Pierre Leroux ( von der Bergpartei ) den Antrag
ein, vor Eröffnung der Debatte über den von
dem Ministerium in Bezug auf die periodische
Presse vorgelegten Gesetzes=Entwurf eine gründ-
liche Untersuchung über die Jdeen und Lehren
vorzunehmen, gegen welche ( die socialistischen )
dieser Entwurf gerichtet erscheine.

++ Bern, 25. März, Abends 8 Uhr. An meh-
reren Punkten der Stadt fallen Unordnungen vor.
Das Militär rückt aus, um die Ordnung herzu-
stellen. ( Abgang der Post. )

* Einen uns beim Schlusse des Blattes zu-
gehenden ausführlichen Bericht unseres Corre-
spondenten in Erfurt über die 6. Sitzung des
Volkshauses müssen wir wegen verspäteten
Eintreffens auf morgen verschieben. -- Ebenso
einen Bericht über die Versammlung in Mün-
singen.



Verantwortlicher Redakteur:
Dr. Stehle.




Frankfurter Cours.
Den 28. März. 1850.
Geld.Papier.
Oesterreich Bankaktien......1095 1105
   "   5% Metallique....7878 1 / 4
   "   4%   "   ....--60 3 / 4
   "   3%   "   ....45 1 / 4--
   "   2 1 / 2 %   "   ....----
   "   4 1 / 2 % Bethmann...--75
   "   4%   "   ... --66 1 / 2
   "   fl. 250 Loose v. J. 1839.----
   "   "   500   "   "   1834.----
Preußen3 1 / 2 % St. Schuld Scheine. --   --
   "   Tthl. 50 Prämien Scheine.
103--
Bayern3 1 / 2 % Obligationen... --   80 1 / 4
   "   4%   "   ....
8686 1 / 2
   "   5%   "   ....99 1 / 2100
Württemberg3 1 / 4 % "   ....79 3 / 480 1 / 4
   "   4 1 / 2    "   ....--83
Baden   3 1 / 2 %   "   ....31 1 / 831 3 / 8
   "   fl. 35 Loose   ......51 1 / 252
   "   "   50   "   ......24 3 / 425
Nassau fl. 25 "   ......70 5 / 8 71 1 / 8
Hessen Darmst. fl. 50 Loose   ...
25 5 / 825 7 / 8
   "   "   "   25   "   ...----
Polen fl. 300   "   ...----
Sardinien Fes. 36   "   ...31 3 / 432 1 / 4
[Spaltenumbruch]
Bekanntmachungen.
Auszug der Frühmeßfond=Rechnung
von Obernburg pro
1848/49.
A. Einnahme.fl.kr.
   1 ) Aktiv=Kassabestand...2526 1 / 4
   2 ) Aktiv=Ausstände...17052 1 / 2
   3 ) Kapital=Zinsen....32410 3 / 4
   3 ) Realitäten=Ertrag...1037
   5 ) Heimgezahlte Kapitalien.250--
Summa110016 1 / 2
   Darunter find noch Ausstände16024 3 / 4
   Also wirkliche Einnahme93951 3 / 4
B. Ausgabe:
   1 ) An Zahlungs=Rückständen17150 1 / 4
   2 ) Auf Verwaltung u. Steuer201 1 / 2
   3 ) Auf den Zweck   ...40716 1 / 4
   4 ) An hingeliehenen Kapitalien470--
Summa 10698
   Davon die Zahlungs=Rückstände15952
war wirkliche Ausgabe 90916
Abschluß. Einnahme....110016 1 / 2
Ausgabe.......10698
   bleibt Kassabestand318 1 / 2

   
Mainzer Journal
mit dem täglichen Beiblatte:
Rheinische Blätter für Unterhal-
tung und gemeinnütziges Wirken.

Redakteur: Franz Sausen.

Das "Mainzer Journal" huldigt dem gesetzlichen Fort-
schritte innerhalb der Schranken der constitutionellen Monar-
chie und wird, wie seither, eben so entschieden für die Ein-
heit, Ehre und Größe unseres deutschen Gesammtvaterlan-
des, als gegen die sociale und politische Anarchie in
allen ihren Formen kämpfen. Bei allen religiösen Fragen,
insoweit solche in ein politisches Blatt gehören, steht
es auf dem Boden des Rechtes und der Freiheit für Alle.
Dabei wird auf eine sehr vollständige Mittheilung der Ta-
gesereignisse
gesehen und den Jnteressen von Handel
und Gewerbe allseitige Rechnung getragen werden.

Das "Mainzer Journal" erscheint täglich ( mit Aus-
nahme der höchsten Festtage ) zweimal im Formate von
Kleinfolio
und zwar so, daß das Hauptblatt mit den
"Rheinischen Blättern" Abends, die Beilage am Vormit-
tage des folgenden Tages erscheint. Jnserate aller Art,
welche die weiteste Verbreitung finden, werden aufgenommen
und die dreispaltige Petitzeile mit 3 Kreuzern berechnet.
Preis des Quartales im ganzen Bereiche des Fürstlich Thurn-
und Taris'schen Postbezirkes nur 2 fl. Wir bitten die Be-
stellungen für das nächste Ouartal ( April -- Juni )
schleunigst bei den zunächst gelegenen Postämtern zu machen,
um die Stärke der Auflage bestimmen zu können.

Fremden=Anzeige.


Adler: Kfle.: Borde v. Mannh., Burmann v. Lpzg.

Kronprinz: Hoffmann, Stud. jur. v. Erlangen. Dr.
Harimann m. Frau v. Dresden. Alexander, Kfm. v. Brüssel.

Russ. Hof: Dr. v. Siebold, Prof. v. Götting. Dr.
Nordegg m. Gat. v. Stuttg. Kflte.: Hartmann v. Lohr,
Weyhdt v. Frkft.

Schwan: Nungaldier, Priv. v. Nürnb. Frl. Bieregel v.
Lautenbach. Kflte.: Zier v. Sonderhofen, Wedler v. Augsb.

Wittelsbacherhof. Kaufl.: Wolfsberger v. Wien.
Seefeld v. Fkft., Weiß v. Mannh., Rudolf v. Hanau.

Württemberger Hof: Frhr. v. Wangenheim mit
Fam. u. Bed. v. Amorbach. v. Langen, Rentier v. Berlin.
Domidion, Ldg. Abgeord. v. Alzenau. Hartmann, Prof. v.
Schweinf. Kflte.: Feller v. Jena, Peters v. Düsseldf., Volk
v. Freiburg.

Gestorbene:
Den 27. März 1850.

Anna Maria Wilhelm, Wäscherin, 85 Jahr
alt. -- Ludwig Bismüller, Hauptmannssohn, 8
Jahr alt.

Die Samstagsnummer der Bayer-
schenpresse
wird Nachmittags 3 Uhr ausge-
geben werden.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib.

[Spaltenumbruch] blik, wie sie ist, zu behalten. Nur die Haltung
der Legitimisten hat bis heute den Staatsstreich
verhindert. Berryer und seine Freunde haben in
den jüngsten Tagen wiederholt erklärt, sie wollten
in den Grenzen der Konstitution bleiben, sie wür-
den jede Politik der Aushilfsmittel bekämpfen. Vor
wenigen Tagen erst erklärte ein bedeutendes Mit-
glied dieser Partei: Wir werden die Konstitation
gegen jeden Angriff, woher er komme, vertheidigen.
Die Legitimisten werden, weil sie in jüngster Zeit
diesem Prinzipe gefolgt sind, von den anderen Par-
teien heftig angefeindet. Der bekannte Berryer
äußerte darüber: Die Zukunft gehöre der Partei,
die sich als die geduldigste und nachgiebigste er-
weisen werde.

Spanien.

sjplus Madrid, 20. März. Ein Busenfreund Cor-
dova 's, Gouora Roignez ist zum Militärgouver-
neur von Madrid ernannt.

Jtalien.

□ Turin, 21. März. Die Deputirtenkam-
mer hat die Berathung über das Militär=Pensions-
Gesetz fortgesetzt. -- Folgendes ist der Text der
Note, welche Kardinal Antonelli jüngst an das
diplomatische Korps richtete: „Da die katholischen
Waffen die Rebellion bezähmt haben, welche wäh-
rend der letzten Zeit so schwer auf den päpstlichen
Unterthanen lastete, sahen alle ehrlichen Leute mit
Freuden nach und nach im Kirchenstaate die ge-
setzmäßige Regierung wieder hergestellt. Ein ein-
ziger Wunsch blieb dem Katholizismus und den
ihrem Oberherrn ergebenen Unterthanen noch übrig,
die Rückkehr des souveränen Papstes in die Haupt-
stadt seiner Domänen. Bis jetzt waren mannig-
sache Schwierigkeiten zu überwinden, jene nament-
lich, die dem lebhaftesten Wunsche Sr. Heiligkeit
entgegen trat, den Staatsbedürfnissen gerecht wer-
den zu können. Jetzt ist dieses Ziel erreicht und
seine Heiligkeit hat beschlossen, in den ersten Ta-
gen des April nach ihren zeitlichen Besitzungen zu-
rückzukehren. Der Papst hofft, daß die Hand des
Herrn, welche die Waffen der Mächte in dem hei-
ligen Kriege geleitet hat, diesen Entschluß seguen
wird, dessen Endziel die Vermehrung des Wohl-
standes seiner Unterthanen ist. Er zweifelt nicht,
daß die befreundeten Mächte seine Freiheit und
Unabhängigkeit in jeder Weise schützen werden. Gez.
Antonelli.“

* § Neapel, 15. März. Alles beschäftigt sich
mit den Vorbereitungen zur Abreise; der Kardinal
Antonelli beschäftigt sich mit der Reiseangelegen-
heit. Ein Kavallerie=Corps wird den Pabst bis
an unsere Kantonnirungen escortiren, von wo an
man sich mit dem General Baraguay d'Hilliers
in's Einvernehmen setzen wird. Das diplomatische
Corps wird sich an dem Thore Rom's versam-
meln. Jn der Kirche St. Johann vom Lateran
wird ein Tedeum gesungen werden. Hierauf
wird man den Pabst nach dem Vatikan begleiten.
Jn Rom wird derselbe eine adelige und eine
Schweizer=Garde haben, den französ. Truppen
sind Ehrenposten vorgestellt.

Brescia, 15. März. Man schreibt dem Konst.
Bl. aus Böhmen, daß am 9. d. in der Nähe von
Kalvisano eine schanderhafte Gewaltthat begangen
wurde. Sechs Banditen überfielen ein einsames
Bauernhaus, sprengten die Gitter an den Fenstern,
ermordeten zwei schlafende Knaben und wollten
dem Besitzer, einem Greis, das Geständniß über
vermeintlich verborgne Gelder dadurch erpressen,
daß sie ihn am Feuer lebendig rösteten. Drei
Frauen, welche das Haus mitbewohnten, entgingen
ähnlichen Qualen nur dadurch, daß die Räuber
bemerkten, wie sie alle vor Schrecken sprachlos ge-
worden waren. Das Haus wurde ausgeraubt,
und die Thäter sind bis jetzt nicht ermittelt.

Portugal.

† Lissabon, 16. März. Die Gerüchte von
einer ministeriellen Krisis sind wieder geschwunden.
[Spaltenumbruch] Marschall Saldanha ist in völlige Ungnade am
Hof gefallen; er ist nun sowohl seiner Funktion
als Adjutant des Königs Ferdinand, als auch sei-
nes Amtes als Mitglied des obersten Kriegs= und
Marine=Konseils entsetzt worden. Er verdankt diese
Ungnade der Veröffentlichung eines Pamphlets,
welches er gegen das Ministerium hat erscheinen
lassen.

Neuestes.

Oldenburg, 25. März. Unser Staatsmini-
sterium hat den bekannten Vermittelungsvorschlag
der Stände in der deutschen Frage angenommen.
( Morgen Näheres. )

□ Berlin, 26. März. Hr. v. Hügel hat
heute Abend Berlin verlassen.
Er wird
nach Stuttgart sich begeben.

T. D. Berlin, 28. März, Nachmittags 1 Uhr,
5 Minuten. Gestern haben die Commissarien
den Verfassungs = Ausschüssen eröffnet, daß der
Verwaltungs=Rath die Bloc = Annahme der Ver-
fassung nur dann genehmigen werde, wenn zu-
gleich, und von ihr getrennt, die Ausschließung
der Grundrechte und die Revision mit einfacher
Stimmenmehrheit beschlossen wird. Jm andern
Falle geht die Revision vorher. Hassenpflug
ist gestern in den Verwaltungsrath getreten.

T. D. Paris, 26. März, Abends 8 Uhr. La-
rochejaquelin
stellte in der Nationalversammlung
den Antrag: Jn Frankreich möge am 1. Juni
durch Stimmenmajorität zwischen Republik und
Monarchie entschieden werden. Die Versammlung
beschließt die Verlesung des Antrages, trotz des
Widerspruchs des Ministers Parien.

Paris, 26. März. Jm Beginne der heutigen
Sitzung der Nationalversammlung brachte Herr
Pierre Leroux ( von der Bergpartei ) den Antrag
ein, vor Eröffnung der Debatte über den von
dem Ministerium in Bezug auf die periodische
Presse vorgelegten Gesetzes=Entwurf eine gründ-
liche Untersuchung über die Jdeen und Lehren
vorzunehmen, gegen welche ( die socialistischen )
dieser Entwurf gerichtet erscheine.

†† Bern, 25. März, Abends 8 Uhr. An meh-
reren Punkten der Stadt fallen Unordnungen vor.
Das Militär rückt aus, um die Ordnung herzu-
stellen. ( Abgang der Post. )

* Einen uns beim Schlusse des Blattes zu-
gehenden ausführlichen Bericht unseres Corre-
spondenten in Erfurt über die 6. Sitzung des
Volkshauses müssen wir wegen verspäteten
Eintreffens auf morgen verschieben. -- Ebenso
einen Bericht über die Versammlung in Mün-
singen.



Verantwortlicher Redakteur:
Dr. Stehle.




Frankfurter Cours.
Den 28. März. 1850.
Geld.Papier.
Oesterreich Bankaktien......1095 1105
   „   5% Metallique....7878 1 / 4
   „   4%   „   ....--60 3 / 4
   „   3%   „   ....45 1 / 4--
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   „   4%   „   ... --66 1 / 2
   „   fl. 250 Loose v. J. 1839.----
   „   „   500   „   „   1834.----
Preußen3 1 / 2 % St. Schuld Scheine. --   --
   „   Tthl. 50 Prämien Scheine.
103--
Bayern3 1 / 2 % Obligationen... --   80 1 / 4
   „   4%   „   ....
8686 1 / 2
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Württemberg3 1 / 4 % „   ....79 3 / 480 1 / 4
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Baden   3 1 / 2 %   „   ....31 1 / 831 3 / 8
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Nassau fl. 25 „   ......70 5 / 8 71 1 / 8
Hessen Darmst. fl. 50 Loose   ...
25 5 / 825 7 / 8
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Polen fl. 300   „   ...----
Sardinien Fes. 36   „   ...31 3 / 432 1 / 4
[Spaltenumbruch]
Bekanntmachungen.
Auszug der Frühmeßfond=Rechnung
von Obernburg pro
1848/49.
A. Einnahme.fl.kr.
   1 ) Aktiv=Kassabestand...2526 1 / 4
   2 ) Aktiv=Ausstände...17052 1 / 2
   3 ) Kapital=Zinsen....32410 3 / 4
   3 ) Realitäten=Ertrag...1037
   5 ) Heimgezahlte Kapitalien.250--
Summa110016 1 / 2
   Darunter find noch Ausstände16024 3 / 4
   Also wirkliche Einnahme93951 3 / 4
B. Ausgabe:
   1 ) An Zahlungs=Rückständen17150 1 / 4
   2 ) Auf Verwaltung u. Steuer201 1 / 2
   3 ) Auf den Zweck   ...40716 1 / 4
   4 ) An hingeliehenen Kapitalien470--
Summa 10698
   Davon die Zahlungs=Rückstände15952
war wirkliche Ausgabe 90916
Abschluß. Einnahme....110016 1 / 2
Ausgabe.......10698
   bleibt Kassabestand318 1 / 2

   
Mainzer Journal
mit dem täglichen Beiblatte:
Rheinische Blätter für Unterhal-
tung und gemeinnütziges Wirken.

Redakteur: Franz Sausen.

Das „Mainzer Journal“ huldigt dem gesetzlichen Fort-
schritte innerhalb der Schranken der constitutionellen Monar-
chie und wird, wie seither, eben so entschieden für die Ein-
heit, Ehre und Größe unseres deutschen Gesammtvaterlan-
des, als gegen die sociale und politische Anarchie in
allen ihren Formen kämpfen. Bei allen religiösen Fragen,
insoweit solche in ein politisches Blatt gehören, steht
es auf dem Boden des Rechtes und der Freiheit für Alle.
Dabei wird auf eine sehr vollständige Mittheilung der Ta-
gesereignisse
gesehen und den Jnteressen von Handel
und Gewerbe allseitige Rechnung getragen werden.

Das „Mainzer Journal“ erscheint täglich ( mit Aus-
nahme der höchsten Festtage ) zweimal im Formate von
Kleinfolio
und zwar so, daß das Hauptblatt mit den
„Rheinischen Blättern“ Abends, die Beilage am Vormit-
tage des folgenden Tages erscheint. Jnserate aller Art,
welche die weiteste Verbreitung finden, werden aufgenommen
und die dreispaltige Petitzeile mit 3 Kreuzern berechnet.
Preis des Quartales im ganzen Bereiche des Fürstlich Thurn-
und Taris'schen Postbezirkes nur 2 fl. Wir bitten die Be-
stellungen für das nächste Ouartal ( April -- Juni )
schleunigst bei den zunächst gelegenen Postämtern zu machen,
um die Stärke der Auflage bestimmen zu können.

Fremden=Anzeige.


Adler: Kfle.: Borde v. Mannh., Burmann v. Lpzg.

Kronprinz: Hoffmann, Stud. jur. v. Erlangen. Dr.
Harimann m. Frau v. Dresden. Alexander, Kfm. v. Brüssel.

Russ. Hof: Dr. v. Siebold, Prof. v. Götting. Dr.
Nordegg m. Gat. v. Stuttg. Kflte.: Hartmann v. Lohr,
Weyhdt v. Frkft.

Schwan: Nungaldier, Priv. v. Nürnb. Frl. Bieregel v.
Lautenbach. Kflte.: Zier v. Sonderhofen, Wedler v. Augsb.

Wittelsbacherhof. Kaufl.: Wolfsberger v. Wien.
Seefeld v. Fkft., Weiß v. Mannh., Rudolf v. Hanau.

Württemberger Hof: Frhr. v. Wangenheim mit
Fam. u. Bed. v. Amorbach. v. Langen, Rentier v. Berlin.
Domidion, Ldg. Abgeord. v. Alzenau. Hartmann, Prof. v.
Schweinf. Kflte.: Feller v. Jena, Peters v. Düsseldf., Volk
v. Freiburg.

Gestorbene:
Den 27. März 1850.

Anna Maria Wilhelm, Wäscherin, 85 Jahr
alt. -- Ludwig Bismüller, Hauptmannssohn, 8
Jahr alt.

☞ Die Samstagsnummer der Bayer-
schenpresse
wird Nachmittags 3 Uhr ausge-
geben werden.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib.

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[0004] blik, wie sie ist, zu behalten. Nur die Haltung der Legitimisten hat bis heute den Staatsstreich verhindert. Berryer und seine Freunde haben in den jüngsten Tagen wiederholt erklärt, sie wollten in den Grenzen der Konstitution bleiben, sie wür- den jede Politik der Aushilfsmittel bekämpfen. Vor wenigen Tagen erst erklärte ein bedeutendes Mit- glied dieser Partei: Wir werden die Konstitation gegen jeden Angriff, woher er komme, vertheidigen. Die Legitimisten werden, weil sie in jüngster Zeit diesem Prinzipe gefolgt sind, von den anderen Par- teien heftig angefeindet. Der bekannte Berryer äußerte darüber: Die Zukunft gehöre der Partei, die sich als die geduldigste und nachgiebigste er- weisen werde. Spanien. sjplus Madrid, 20. März. Ein Busenfreund Cor- dova 's, Gouora Roignez ist zum Militärgouver- neur von Madrid ernannt. Jtalien. □ Turin, 21. März. Die Deputirtenkam- mer hat die Berathung über das Militär=Pensions- Gesetz fortgesetzt. -- Folgendes ist der Text der Note, welche Kardinal Antonelli jüngst an das diplomatische Korps richtete: „Da die katholischen Waffen die Rebellion bezähmt haben, welche wäh- rend der letzten Zeit so schwer auf den päpstlichen Unterthanen lastete, sahen alle ehrlichen Leute mit Freuden nach und nach im Kirchenstaate die ge- setzmäßige Regierung wieder hergestellt. Ein ein- ziger Wunsch blieb dem Katholizismus und den ihrem Oberherrn ergebenen Unterthanen noch übrig, die Rückkehr des souveränen Papstes in die Haupt- stadt seiner Domänen. Bis jetzt waren mannig- sache Schwierigkeiten zu überwinden, jene nament- lich, die dem lebhaftesten Wunsche Sr. Heiligkeit entgegen trat, den Staatsbedürfnissen gerecht wer- den zu können. Jetzt ist dieses Ziel erreicht und seine Heiligkeit hat beschlossen, in den ersten Ta- gen des April nach ihren zeitlichen Besitzungen zu- rückzukehren. Der Papst hofft, daß die Hand des Herrn, welche die Waffen der Mächte in dem hei- ligen Kriege geleitet hat, diesen Entschluß seguen wird, dessen Endziel die Vermehrung des Wohl- standes seiner Unterthanen ist. Er zweifelt nicht, daß die befreundeten Mächte seine Freiheit und Unabhängigkeit in jeder Weise schützen werden. Gez. Antonelli.“ * § Neapel, 15. März. Alles beschäftigt sich mit den Vorbereitungen zur Abreise; der Kardinal Antonelli beschäftigt sich mit der Reiseangelegen- heit. Ein Kavallerie=Corps wird den Pabst bis an unsere Kantonnirungen escortiren, von wo an man sich mit dem General Baraguay d'Hilliers in's Einvernehmen setzen wird. Das diplomatische Corps wird sich an dem Thore Rom's versam- meln. Jn der Kirche St. Johann vom Lateran wird ein Tedeum gesungen werden. Hierauf wird man den Pabst nach dem Vatikan begleiten. Jn Rom wird derselbe eine adelige und eine Schweizer=Garde haben, den französ. Truppen sind Ehrenposten vorgestellt. Brescia, 15. März. Man schreibt dem Konst. Bl. aus Böhmen, daß am 9. d. in der Nähe von Kalvisano eine schanderhafte Gewaltthat begangen wurde. Sechs Banditen überfielen ein einsames Bauernhaus, sprengten die Gitter an den Fenstern, ermordeten zwei schlafende Knaben und wollten dem Besitzer, einem Greis, das Geständniß über vermeintlich verborgne Gelder dadurch erpressen, daß sie ihn am Feuer lebendig rösteten. Drei Frauen, welche das Haus mitbewohnten, entgingen ähnlichen Qualen nur dadurch, daß die Räuber bemerkten, wie sie alle vor Schrecken sprachlos ge- worden waren. Das Haus wurde ausgeraubt, und die Thäter sind bis jetzt nicht ermittelt. Portugal. † Lissabon, 16. März. Die Gerüchte von einer ministeriellen Krisis sind wieder geschwunden. Marschall Saldanha ist in völlige Ungnade am Hof gefallen; er ist nun sowohl seiner Funktion als Adjutant des Königs Ferdinand, als auch sei- nes Amtes als Mitglied des obersten Kriegs= und Marine=Konseils entsetzt worden. Er verdankt diese Ungnade der Veröffentlichung eines Pamphlets, welches er gegen das Ministerium hat erscheinen lassen. Neuestes. Oldenburg, 25. März. Unser Staatsmini- sterium hat den bekannten Vermittelungsvorschlag der Stände in der deutschen Frage angenommen. ( Morgen Näheres. ) □ Berlin, 26. März. Hr. v. Hügel hat heute Abend Berlin verlassen. Er wird nach Stuttgart sich begeben. T. D. Berlin, 28. März, Nachmittags 1 Uhr, 5 Minuten. Gestern haben die Commissarien den Verfassungs = Ausschüssen eröffnet, daß der Verwaltungs=Rath die Bloc = Annahme der Ver- fassung nur dann genehmigen werde, wenn zu- gleich, und von ihr getrennt, die Ausschließung der Grundrechte und die Revision mit einfacher Stimmenmehrheit beschlossen wird. Jm andern Falle geht die Revision vorher. Hassenpflug ist gestern in den Verwaltungsrath getreten. T. D. Paris, 26. März, Abends 8 Uhr. La- rochejaquelin stellte in der Nationalversammlung den Antrag: Jn Frankreich möge am 1. Juni durch Stimmenmajorität zwischen Republik und Monarchie entschieden werden. Die Versammlung beschließt die Verlesung des Antrages, trotz des Widerspruchs des Ministers Parien. Paris, 26. März. Jm Beginne der heutigen Sitzung der Nationalversammlung brachte Herr Pierre Leroux ( von der Bergpartei ) den Antrag ein, vor Eröffnung der Debatte über den von dem Ministerium in Bezug auf die periodische Presse vorgelegten Gesetzes=Entwurf eine gründ- liche Untersuchung über die Jdeen und Lehren vorzunehmen, gegen welche ( die socialistischen ) dieser Entwurf gerichtet erscheine. †† Bern, 25. März, Abends 8 Uhr. An meh- reren Punkten der Stadt fallen Unordnungen vor. Das Militär rückt aus, um die Ordnung herzu- stellen. ( Abgang der Post. ) * Einen uns beim Schlusse des Blattes zu- gehenden ausführlichen Bericht unseres Corre- spondenten in Erfurt über die 6. Sitzung des Volkshauses müssen wir wegen verspäteten Eintreffens auf morgen verschieben. -- Ebenso einen Bericht über die Versammlung in Mün- singen. Verantwortlicher Redakteur: Dr. Stehle. Frankfurter Cours. Den 28. März. 1850. Geld. Papier. Oesterreich Bankaktien...... 1095 1105 „ 5% Metallique.... 78 78 1 / 4 „ 4% „ .... -- 60 3 / 4 „ 3% „ .... 45 1 / 4 -- „ 2 1 / 2 % „ .... -- -- „ 4 1 / 2 % Bethmann... -- 75 „ 4% „ ... -- 66 1 / 2 „ fl. 250 Loose v. J. 1839. -- -- „ „ 500 „ „ 1834. -- -- Preußen3 1 / 2 % St. Schuld Scheine. -- -- „ Tthl. 50 Prämien Scheine. 103 -- Bayern3 1 / 2 % Obligationen... -- 80 1 / 4 „ 4% „ .... 86 86 1 / 2 „ 5% „ .... 99 1 / 2 100 Württemberg3 1 / 4 % „ .... 79 3 / 4 80 1 / 4 „ 4 1 / 2 „ .... -- 83 Baden 3 1 / 2 % „ .... 31 1 / 8 31 3 / 8 „ fl. 35 Loose ...... 51 1 / 2 52 „ „ 50 „ ...... 24 3 / 4 25 Nassau fl. 25 „ ......70 5 / 8 71 1 / 8 Hessen Darmst. fl. 50 Loose ... 25 5 / 8 25 7 / 8 „ „ „ 25 „ ... -- -- Polen fl. 300 „ ... -- -- Sardinien Fes. 36 „ ... 31 3 / 4 32 1 / 4 Bekanntmachungen. Auszug der Frühmeßfond=Rechnung von Obernburg pro 1848/49. A. Einnahme. fl. kr. 1 ) Aktiv=Kassabestand... 252 6 1 / 4 2 ) Aktiv=Ausstände... 170 52 1 / 2 3 ) Kapital=Zinsen.... 324 10 3 / 4 3 ) Realitäten=Ertrag... 103 7 5 ) Heimgezahlte Kapitalien. 250 -- Summa 1100 16 1 / 2 Darunter find noch Ausstände 160 24 3 / 4 Also wirkliche Einnahme 939 51 3 / 4 B. Ausgabe: 1 ) An Zahlungs=Rückständen 171 50 1 / 4 2 ) Auf Verwaltung u. Steuer 20 1 1 / 2 3 ) Auf den Zweck ... 407 16 1 / 4 4 ) An hingeliehenen Kapitalien 470 -- Summa 1069 8 Davon die Zahlungs=Rückstände 159 52 war wirkliche Ausgabe 909 16 Abschluß. Einnahme.... 1100 16 1 / 2 Ausgabe....... 1069 8 bleibt Kassabestand 31 8 1 / 2 Obernburg, den 12. März 1850. Noll, Parrer. Happel, Pfleger. Mainzer Journal mit dem täglichen Beiblatte: Rheinische Blätter für Unterhal- tung und gemeinnütziges Wirken. Redakteur: Franz Sausen. Das „Mainzer Journal“ huldigt dem gesetzlichen Fort- schritte innerhalb der Schranken der constitutionellen Monar- chie und wird, wie seither, eben so entschieden für die Ein- heit, Ehre und Größe unseres deutschen Gesammtvaterlan- des, als gegen die sociale und politische Anarchie in allen ihren Formen kämpfen. Bei allen religiösen Fragen, insoweit solche in ein politisches Blatt gehören, steht es auf dem Boden des Rechtes und der Freiheit für Alle. Dabei wird auf eine sehr vollständige Mittheilung der Ta- gesereignisse gesehen und den Jnteressen von Handel und Gewerbe allseitige Rechnung getragen werden. Das „Mainzer Journal“ erscheint täglich ( mit Aus- nahme der höchsten Festtage ) zweimal im Formate von Kleinfolio und zwar so, daß das Hauptblatt mit den „Rheinischen Blättern“ Abends, die Beilage am Vormit- tage des folgenden Tages erscheint. Jnserate aller Art, welche die weiteste Verbreitung finden, werden aufgenommen und die dreispaltige Petitzeile mit 3 Kreuzern berechnet. Preis des Quartales im ganzen Bereiche des Fürstlich Thurn- und Taris'schen Postbezirkes nur 2 fl. Wir bitten die Be- stellungen für das nächste Ouartal ( April -- Juni ) schleunigst bei den zunächst gelegenen Postämtern zu machen, um die Stärke der Auflage bestimmen zu können. Buchhandlung von Kirchheim u. Schott. Fremden=Anzeige. Den 28. März 1850. Adler: Kfle.: Borde v. Mannh., Burmann v. Lpzg. Kronprinz: Hoffmann, Stud. jur. v. Erlangen. Dr. Harimann m. Frau v. Dresden. Alexander, Kfm. v. Brüssel. Russ. Hof: Dr. v. Siebold, Prof. v. Götting. Dr. Nordegg m. Gat. v. Stuttg. Kflte.: Hartmann v. Lohr, Weyhdt v. Frkft. Schwan: Nungaldier, Priv. v. Nürnb. Frl. Bieregel v. Lautenbach. Kflte.: Zier v. Sonderhofen, Wedler v. Augsb. Wittelsbacherhof. Kaufl.: Wolfsberger v. Wien. Seefeld v. Fkft., Weiß v. Mannh., Rudolf v. Hanau. Württemberger Hof: Frhr. v. Wangenheim mit Fam. u. Bed. v. Amorbach. v. Langen, Rentier v. Berlin. Domidion, Ldg. Abgeord. v. Alzenau. Hartmann, Prof. v. Schweinf. Kflte.: Feller v. Jena, Peters v. Düsseldf., Volk v. Freiburg. Gestorbene: Den 27. März 1850. Anna Maria Wilhelm, Wäscherin, 85 Jahr alt. -- Ludwig Bismüller, Hauptmannssohn, 8 Jahr alt. ☞ Die Samstagsnummer der Bayer- schenpresse wird Nachmittags 3 Uhr ausge- geben werden. Druck von Joseph Steib.

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Zitationshilfe: Die Bayerische Presse. Nr. 76. Würzburg, 29. März 1850, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayerische076_1850/4>, abgerufen am 20.04.2024.